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Die
Erfindung bezieht sich auf das Gebiet des Zervixkarzinoms, das von
Humanpapillomviren verursacht wird. Papillomviren sind kleine nackte
DNA-Tumorviren (7,9 kb, doppelsträngig), die in hohem Maße artspezifisch
sind. Über
90 individuelle Typen des Humanpapillomvirus (HPV) wurden beschrieben.
Eine Genital-HPV-Infektion
bei jungen, sexuell aktiven Frauen ist häufig, und die meisten Individuen
eliminieren entweder die Infektion, oder wenn sich Läsionen entwickeln,
bilden sich diese wieder zurück.
Nur eine Teilmenge der infizierten Individuen haben Läsionen,
die zu einer hochgradigen intraepithelialen Neoplasie fortschreiten, und
nur ein Bruchteil davon schreiten weiter zu einem invasiven Karzinom
fort. Ein Karzinom des Gebärmutterhalses
bei Frauen entwickelt sich über
ein präkanzeröses Zwischenstadium
zu einem invasiven Karzinom, das häufig zum Tod führt. Die
Infektion von Genital-Epithelzellen mit Humanpapillomvirus (HPV)
Typ 16 und 18 ist eng mit der Entwicklung von Zervixkarzinomen verknüpft. Das
HPV-Genom codiert 7 frühe
(E) nichtstrukturelle regulatorische Proteine und zwei späte (L) strukturelle
Proteine. Die Integration der viralen DNA in das Genom der Wirtszelle,
die bei der HPV16- oder HPV18-induzierten Entwicklung von Zervixkarzinom
als wesentlicher Schritt angesehen wird, führt zu einem Verlust der E1-
oder E2-vermittelten transkriptionellen Regulation. Infolgedessen überexprimieren
die transformierten Zellen die Proteine E6 und E7, was den malignen Transformationsvorgang
einleitet [Pei (1996) Carcinogenesis 1996; 17: 1395-1401].
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Die
spezifische zellvermittelte Immunität spielt vermutlich eine wesentliche
Rolle bei der Bekämpfung von
HPV-Infektionen und von Zervixkarzinom. Diese Vermutung beruht auf
Beobachtungen, die zeigen, (i) dass sich HPV-induzierte Läsionen bei
der Mehrzahl der Individuen spontan wieder zurückbilden und (ii) dass immunschwache
Patienten signifikant mehr HPV-verursachte proliferative Läsionen in
der Haut und im anogenitalen Gewebe entwickeln als immunkompetente
Individuen. In mehreren Tiermodellen wurde nachgewiesen, dass die
HPV-Proteine E6
und E7, die in HPV-transformierten Zellen konstitutiv exprimiert
werden, als Ziele für
die CTL-vermittelte Abtötung
von Tumorzellen und Stimulierung der tumorspezifischen CTL-Aktivität wirken kann.
Die Induktion einer antigenspezifischen CTL-Antwort erfordert eine
intrazelluläre
Prozessierung des Zielantigens und eine Präsentation von antigenen Peptiden
durch MHC-Klasse-I-Moleküle.
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In
den letzten Jahren wurden mehrere auf Peptid/Protein basierende
oder genetische Immunisierungsstrategien für die Induktion von HPV-spezifischer
CTL-Aktivität
beschrieben. Zu den größeren Nachteilen,
die mit einem auf Peptid basierenden Ansatz verbunden sind, gehören das
Problem des MHC-Polymorphismus und die Gefahr des Induzierens einer
T-Zell-Toleranz anstatt einer T-Zell-Aktivierung. Es wurde gezeigt,
dass die Impfung mit einem tumorspezifischen Peptid aufgrund der
Induktion einer spezifischen T-Zell-Toleranz zu einem verstärkten Auswuchs
des Tumors führt.
Eine Immunisierung mit größeren Proteinen würde diese
Probleme überwinden,
aber dies erfordert effiziente Antigen-Abgabesysteme und/oder sichere Adjuvantien
für eine
effiziente Erstimmunisierung. Die Induktion von HPV-spezifischen
CTL-Antworten bei Mäusen
nach Immunisierung mit rekombinantem Vacciniavirus, das HPV E6 oder
E7 exprimiert, führte
unerwarteterweise zu geringeren Titern im Vergleich zu dem Parentalstamm,
was die Effektivität
zum Induzieren der HPV-spezifischen CTL-Antwort stark reduziert. Weitere Nachteile,
die mit der Verwendung des auf Vacciniavirus beruhenden Vektorsystems
verbunden sind, sind Immunantworten gegen virale Proteine bei Präimmunpatienten
oder ernster die Integration von rekombinanten Genen in das Wirtszellgenom
(Retrovirus). Insbesondere wenn das rekombinante Virus Oncoproteine
wie HPV E6 oder E7 codiert, gibt die Gefahr der Integration in das
Wirtszellgenom Anlass zu größerer Sorge,
da infizierte Zellen tatsächlich überleben
und tumorigen (immortalisiert) werden können.
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Die
Erfindung stellt ein Semliki-Forest-Virus(SFV)-Vektorsystem bereit,
das eine Nucleinsäure
umfasst, die wenigstens ein antigenes Polypeptidfragment von Protein
E6 und/oder Protein E7 des HPV codiert, Semliki-Forest-Viren bestehen
aus einem Nucleocapsid mit einer Kopie eines einzelsträngigen RNA-Moleküls, das
von einer Hülle
umgeben ist, die Spike-Proteine enthält. SFV-RNA hat eine positive
Polarität,
die es der genomischen RNA ermöglicht,
eine Infektion einzuleiten, wenn sie in das Cytoplasma einer Zelle
eingeführt wird.
Außerdem
ist die RNA selbstreplizierend, da sie ihre eigene Replicase codiert,
und die Replikation führt zu
einer Expression der viralen Proteine in Wirtszellen auf hohem Niveau.
Der hier verwendete Ausdruck "Nucleinsäuresequenz" oder "Nucleinsäuremolekül" bezieht sich auf
ein Oligonucleotid, Nucleotid oder Polynucleotid sowie Fragmente
oder Teile davon und auf DNA oder RNA genomischen oder synthetischen
Ursprungs, die einzel- oder doppelsträngig sein kann und den Sense-
oder Antisense-Strang darstellt. Die Definition "Antisense"-RNA ist eine RNA-Sequenz, die komplementär zu einer
Sequenz von Basen in der entsprechenden mRNA ist: komplementär in dem
Sinn, dass jede Base (oder die Mehrzahl der Basen) im Antisense-Strang
(gelesen in der 5'→3'-Richtung) in der
Lage ist, sich mit der entsprechenden Base in der mRNA-Sequenz,
die in 5'→31-Richtung
gelesen wird, zu paaren (G mit C, A mit U). Die Definition "Sense"-RNA ist eine RNA-Sequenz, die
im Wesentlichen homolog zu wenigstens einem Teil der entsprechenden
mRNA-Sequenz ist. Eine bevorzugte Ausführungsform besteht darin, dass
die Nucleinsäuren
von einem Humanpapillomvirus (HPV) Typ 16 und/oder Typ 18 abgeleitet
sind. Die Erfindung stellt eine Nucleinsäure bereit, bei der es sich
um ein Gen oder einen funktionellen Bestandteil eines Gens (wobei
ein Gen eine Nucleinsäure
ist, die exprimiert werden kann) oder einen Vorläufer eines Gens oder ein transcribiertes
Gen auf irgendeinem Nucleinsäureniveau
(DNA und/oder RNA: doppel- oder einzelsträngig) und/oder ein davon abgeleitetes
Genprodukt handeln kann, das die Unterdrückung des Zellzyklus überwinden
kann, indem es Haupttumorsuppressorproteine, d.h. die Genprodukte
P58 und pRB (Retinoblastom), inaktiviert, was zum Velust der normalen
zellulären
Differenzierung bzw. zur Entwicklung eines Karzinoms führt. "Genprodukt" bezieht sich hier
auf mRNA und die ausgehend von einem mRNA-Molekül translatierte Polypeptidkette,
die wiederum ausgehend von einem Gen transcri biert wird; wenn das
RNA-Transcript nicht translatiert wird (z.B. rRNA, tRNA), stellt
das RNA-Molekül
das Genprodukt dar. "Genprodukt" bezieht sich hier
auf irgendeine proteinartige Substanz. "Proteinartige Substanz" bezieht sich auf
irgendein Molekül,
das ein Peptid oder Protein umfasst. Die Erfindung stellt vorzugsweise
einen SFV-Vektor bereit, der eine Nucleinsäure umfasst, die vom Humanpapillomvirus
(HPV) Typ 16 und/oder Typ 18 abgeleitet ist und die Oncogene E6
und E7 oder funktionelle Fragmente oder Derivate davon, die an der Transformation
beteiligt sind, codiert. "Funktionelles
Fragment oder Derivate davon" bedeutet
hier, dass die betreffende Signatursequenz gegenüber der Referenzsequenz um
eine oder mehrere Substitutionen, Deletionen oder Additionen variieren
kann, deren Nettowirkung nicht zu einer funktionellen Ungleichheit
zwischen den beiden Sequenzen führt.
Der Fachmann weiß,
dass als Ergebnis der Degeneriertheit des genetischen Codes eine
Vielzahl von Gensequenzen entstehen kann, von denen einige eine
minimale Homologie zu den Nucleotidsequenzen irgendwelcher bekannter
und irgendwelcher natürlich
vorkommender Gene aufweisen. Die Erfindung zieht jede einzelne mögliche Variation
der Nucleinsäure
in Betracht, die erzielt werden könnte, indem man Kombinationen
auf der Basis von möglichen
unterschiedlichen Codons auswählt.
Diese Kombinationen werden gemäß dem genetischen
Standard-Triplett-Code erzeugt. Alle solche Variationen sind als
spezifisch offenbart anzusehen. Theoretisch wäre eine minimale Fragmentlänge 9 Aminosäuren, da
dies die Länge
des durchschnittlichen CTL-Epitops ist. Eine Impfung mit Peptiden
dieser Länge
führt tatsächlich zu
einer CTL-Antwort. Bevorzugt ist es jedoch, Konstrukte zu verwenden,
die längere
Peptide/Proteine codieren, so dass die Präparate nicht durch HLA-Restriktion eingeschränkt sind.
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Die
Erfindung stellt ein SFV-Vektorsystem bereit, das eine Nucleinsäure umfasst,
wobei die Nucleinsäure
wenigstens ein antigenes Polypeptidfragment von HPV codiert, wobei
die Nucleinsäure
wenigstens ein antigenes Polypeptidfragment von Protein E6 und/oder
Protein E7 dieses HPV codiert. Der hier verwendete Ausdruck "antigenes Polypeptidfragment" bezieht sich auf
wenigstens ein Genprodukt oder Fragment davon, das von der Nucleinsäure abgeleitet
ist, wobei das Genprodukt eine oder mehrere proteinartige Substanzen umfasst,
wobei die proteinartige Substanz ein Antigen ist (ein fremder Eindringling,
bei dem es sich gewöhnlich um
ein Protein oder eine proteingebundene Struktureinheit handelt),
das eine Immunantwort auslösen
kann. "Immunantwort" bezieht sich hier
auf die physiologische Reaktion oder die physiologischen Reaktionen,
die auf die Aktivierung des Immunsystems durch Antigene zurückgehen.
Eine bevorzugte Ausführungsform
ist eine, bei der die Immunantwort die Produktion von HPV-spezifischen cytotoxischen
T-Lymphocyten (CTL) beinhaltet.
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Die
Erfindung stellt ein SFV-Vektorsystem bereit, das eine Nucleinsäure umfasst,
wobei die Nucleinsäure
wenigstens ein antigenes Polypeptidfragment von HPV codiert, wobei
das antigene Polypeptidfragment von Protein E6 und/oder Protein
E7 von HPV stammt. E6 und E7 sind virale Oncogene. Besonders bevorzugt umfasst
das Genprodukt ein antigenes Polypeptidfragment vom E6-Protein und/oder
E7-Protein von HPV. "E6- und
E7-Protein" bezieht
sich auf Oncoproteine, die von E6- bzw. E7-HPV-Gen abgeleitet sind
und bei denen es sich um virale assoziierte Produkte handelt, die
bei Zervixkarzinom exprimiert werden und Zielzellen immortalisieren
können.
Die Expression von E6- und E7-Genen wird in prämalignen und malignen Zervixläsionen selektiv
aufrechterhalten, und ihre Genprodukte tragen zum Transformationsvorgang
bei und sind notwendig, um den transformierten Zustand aufrechtzuerhalten.
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Die
Erfindung stellt auch ein SFV-Vektorsystem bereit, das eine Nucleinsäure umfasst,
wobei die Nucleinsäure
wenigstens ein antigenes Polypeptidfragment von HPV codiert, wobei
das antigene Polypeptidfragment ein antigenes Polypeptidfragment
von E6 und ein antigenes Polypeptidfragment von E7 umfasst. "Antigenes Polypeptidfragment
von HPV" bezieht
sich hier auf die Tumorantigene E6 und E7, die an die zellulären Tumorsuppressorprodukte
pRB und P53 binden können.
Vorzugsweise werden Nucleinsäuren,
die E6 und E7 oder Fragmente davon codieren, rasterpassend miteinander
fusioniert.
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Die
Erfindung stellt auch ein SFV-Vektorsystem bereit, das eine Nucleinsäure umfasst,
wobei die Nucleinsäure
wenigstens ein antigenes Polypeptidfragment von Protein E6 und/oder
Protein E7 von HPV codiert, wobei das antigene Polypeptidfragment
wenigstens teilweise seiner Fähigkeit,
an pRb- und/oder P53-Protein zu binden, beraubt ist. Das Retinoblastom(pRb)-Gen
und das p53-Gen
codieren Tumorsuppressor-Genprodukte, die die Zellproliferation
steuern. Ein Verlust der Aktivität
beider Gene verursacht ein uneingeschränktes Zellwachstum. E7 ist
ein cytoplasmatisches Serin-Phosphoprotein, und es zeigte sich,
dass es sich um ein transcriptionales Transaktivator- und transformierendes
Protein handelt. E7 bindet Rb-Protein und bewegt sich dann vermutlich
zum Zellkern. E6 bindet an ein zelluläres Protein, das E6-Ap genannt
wird. Dieser Komplex bindet dann an p53. E6-Ap ist eine Ubiquitin-Ligase.
Zelluläre
Enzyme beladen es mit aktivierten Ubiquitin-Molekülen, die
auf p53 übertragen
werden. Durch seine Ubiquitin-Beladung wird p53 zum Abbau durch
Proteasomvermittelte Proteolyse gelenkt. Der erzwungenhe Eintritt
in die S-Phase in Verbindung mit genomischer Instabilität, die aus
einem p53-Abbau resultiert, kann zur Bösartigkeit führen. E6/7-Proteine
von "risikoarmen" HPV-Stämmen scheinen
nicht mit Rb und p53 zu assoziieren. Die Expression von E6/7-Antisense-Konstrukten reduziert
das Zellwachstum, was darauf hinweist, dass E6/7 vielleicht nicht
an der Einleitung beteiligt ist, aber ebenfalls den proliferativen
und malignen Phänotyp
aufrechterhält.
Um die Gefahr zu überwinden,
dass eine virusinfizierte Zelle, die E6 und E7 exprimiert, überlebt
und tumorigen (immortalisiert) wird, eine Gefahr, die mit anderen,
im Stand der Technik verwendeten Vektorsystemen (d.h. Vacciniavirus)
verbunden ist, stellt die Erfindung ein rekombinantes Virus bereit,
das E6- und E7-Oncogene exprimiert, denen die Kapazität fehlt,
die Genprodukte Retinoblastom (pRb) und p53 zu unterdrücken. Somit
werden mit dem Virus infizierte Zellen in einem nichttumorigenen
(oder oncogenen) Zustand gehalten. Verfahren zum Reduzieren der
DNA-Protein-Wechselwirkung und der Protein-Protein-Wechselwirkung
sind bekannt. Dazu gehört
unter anderem das Protein-Engineering. "Protein-Engineering" bezieht sich hier auf jede biochemische
Technik, mit der neue Proteinmoleküle produziert werden. Diese
Techniken können
die de-novo-Synthese
von Protein durch Zusammensetzen von funktionellen Einheiten von
verschiedenen natürlichen
Proteinen und durch Einführung
kleiner Veränderungen,
wie Insertionen, Deletionen und Substitutionen, in der Nucleotid-
oder Proteinsequenz umfassen. Eine "Deletion" ist definiert als Veränderung
entweder in der Nucleotid- oder in der Proteinsequenz, wobei ein
oder mehrere Nucleotide bzw. Aminosäurereste fehlen. Eine "Insertion" oder "Addition" ist diejenige Veränderung
in der Nucleotid- oder Proteinsequenz, die zur Hinzufügung von
einem oder mehreren Nucleotiden bzw. Aminosäureresten im Vergleich zu dem
oder den natürlich
vorkommenden Polypeptiden führt.
Eine "Substitution" resultiert aus dem
Ersatz von einem oder mehreren Nucleotiden oder Aminosäuren durch
verschiedene Nucleotide bzw. Aminosäuren.
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Die
Erfindung stellt weiterhin ein SFV-Vektorsystem bereit, das ein
Translations-Enhancer-Element umfasst.
Um eine niedrigere Expression zu überwinden oder die Expression
von heterologen Proteinen gegenüber
derjenigen, die man bei strukturellen viralen Proteinen während einer
Wildtyp-SFV-Infektion erhält,
zu verbessern, stellt die Erfindung ein SFV-Vektorsystem bereit,
das ein Translations-Enhancer-Element umfasst, wobei das Translations-Enhancer-Element
vorzugsweise ein virales Capsid-Gnsegment umfasst, besonders bevorzugt
von einem Alphavirus (z.B. Semliki-Forest-Virus (SFV)). Ein "Translations-Enhancer-Element" ist hier definiert
als funktionelles Sequenzsegment, das zum Beispiel von einem Prokaryonten,
Eukaryonten oder Virus usw. stammt und das die Ausnutzung von Promotoren
erhöhen
kann und seine Funktion in beiden Orientierungen und an jeder Stelle
(d.h. stromaufwärts
oder stromabwärts)
in Bezug auf den Promotor erfüllen kann.
Angegeben wird selbstverständlich
die Verwendung von Enhancer-Elementen im Allgemeinen, die die Synthese
eines heterologen Proteins in einem Alphavirus-Vektorsystem verstärken kann.
Die Wirkung solcher Enhancer wird wahrscheinlich durch die mRNA-Sequenz
vermittelt, die während
der Einleitung der Proteintranslation in cis wirkt. Weiterhin ist
der ursprüngliche
Ort des Startcodons AUG für
eine solche Enhancer-Wirkung wichtig.
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In
einer Ausführungsform
stellt die Erfindung witerhin ein SFV-Vektorsystem bereit, bei dem
das Capsid- und das Spike-Protein von SFV ausgehend von wenigstens
einem Nucleinsäuremolekül exprimiert
werden. Das Capsid- und das Spike-Protein von SFV sind virale Strukturproteine.
Das auf dem Semliki-Forest-Virus
basierende System weist gegenüber
derzeit verwendeten Systemen auf Visusbasis eine verstärkte biologische
Sicherheit auf. Durch Aufteilen des Capsidbereichs, der einen Translations-Enhancer
enthält,
und des Spike-Proteinbereichs
auf zwei unabhängige
RNA-Moleküle
und durch Cotransfizieren einer Zelle mit diesen beiden unabhängigen RNA-Molekülen und
dem SFV-Vektor-Replicon
ist die RNA-Rekombination wie auch die Produktion von replikationseffizienten
Viren vernachlässigbar.
Außerdem
wird durch Abschaffen der Autoprotease-Aktivität des Capsidproteins die Sicherheit
des Systems erhöht,
was bedeutet, dass die Produktion von replikationseffizienten Viren
weiterhin verhindert wird. In einer anderen Ausführungsform stellt die Erfindung weiterhin
ein SFV-Vektorsystem bereit, bei dem das Capsid- und das Spike-Protein
von SFV ausgehend von wenigsetns zwei unabhängigen Nucleinsäuremolekülen exprimiert
werden. Solche Vektorsysteme, von denen oben die rede ist, werden
gewöhnlich
Helfer-2-System und 2-Helfer- oder aufgeteiltes Helfersystem genannt.
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Die
Erfindung stellt weiterhin ein Semliki-Forest-Virus(SFV)-Expressionssystem
bereit. SFV gehört
zur Gattung Alphavirus der Familie Togaviridae. Eine cDNA-Kopie des viralen
SFV-Genoms in voller Länge
wurde in ein bakterielles Plasmid kloniert, das eine prokaryontische
DNA-abhängige
RNA-Polymerase beinhaltet, so dass virale RNA in vitro transcribiert
werden kann. Diese RNA-Transcripte sind voll infektiös (d.h.
die Einführung
in Zellen genügt,
um die Replikation und einen vollen Infektionszyklus einzuleiten,
was zur Virusbildung führt).
Das Semliki-Forest-Virus(SFV)-Expressionssystem
erlaubt eine effiziente Expression von fremden codierenden Sequenzen
als Teil des SFV-RNA-Replicons. Das virale SFV-System ist besonders
gut geeignet, um zelluläre
Immunantworten gegen Oncoproteine wie HPV-16/18 E6 und E7 sicher
zu induzieren. Erstens ist SFV ein RNA-Virus, das im Cytosol der
Zelle repliziert wird, so dass es keine Gefahr der Integration des
E6- und des E7-Gens in das zelluläre Genom gibt. Außerdem bewirkt
eine SFV-Infektion eine Cytolyse durch Apoptose, und daher ist es
nicht wahrscheinlich, dass genetische Information von E6 und E7
nach der Injektion länger
als eine Woche überdauert.
Außerdem
werden außer
kleinen Mengen von viraler Replicase keine anderen Vektorproteine
produziert. Immunantworten gegen den SFV-Vektor selbst hemmten keine
Auffrischungsantworten durch anschließende Immunisierungen mit demselben
Vektor, ein Problem, das mit anderen viralen Vektorsystemen assoziiert
ist. Wie hier in der ausführlichen
Beschreibung näher
erläutert
ist, wurde weiterhin eine cDNA-Kopie des viralen SFV-Genoms in voller
Länge in
ein bakterielles Plasmid kloniert, das eine prokaryontische DNA-abhängige RNA-Polymerase
beinhaltet, so dass virale RNA in vitro transcribiert werden kann.
Diese RNA-Transcripte sind voll infektiös (d.h. die Einführung in
Zellen genügt,
um die Replikation und einen vollen Infektionszyklus einzuleiten,
was zur Virusbildung führt).
Das Semliki-Forest-Virus(SFV)-Expressionssystem
erlaubt eine effiziente Expression von fremden codierenden Sequenzen
als Teil des SFV-RNA-Replicons.
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Die
Erfindung stellt weiterhin ein SFV-Vektorsystem bereit, wobei das
HPV HPV16 und/oder HPV18 umfasst. Besonders bevorzugt umfasst das
Alphavirus-Vektorsystem
ein auf Humanpapillomvirus (HPV) basierendes Vektorsystem und ganz
besonders bevorzugt ein HPV-Vektorsystem auf der Basis von HPV Typ
16 und 18, die enger mit der Entwicklung von Zervixkarzinom verbunden
sind. Mit eingeschlossen sind viralen Varianten aller bevorzugten
viralen Vektorsysteme der vorliegenden Erfindung.
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Die
Erfindung stellt weiterhin ein SFV-Vektorsystem gemäß der vorliegenden
Erfindung bereit, bei dem die Nucleinsäure weiterhin ein Cytokin-Gen
oder ein funktionelles Fragment davon codiert. Cytokine sind primär an der
Signalübermittlung
zwischen Zellen des Immunsystems beteiligt. Es wird hier die Verwendung
von Granulocyten-Makrophagen-koloniestimulierendem Faktor (GM-CSF)
und/oder Interleukin 12 (IL-12) angegeben, doch könnte man
auch IL-2, IL-6, IL-18 und auch andere in Betracht ziehen. Es wird
hier auch die Verwendung von getrennten Vektorpartikeln, zum Beispiel
SFV-Partikeln, die Cytokine codieren, und SFV-Partikeln, die eE6,7
codieren, angegeben. Die Partikel wirken nicht notwendigerweise
zu demselben Zeitpunkt/an derselben Stelle, und durch Herstellung
getrennter Partikel können
die Präparate
getrennt (zeitlich/in Bezug auf Verabreichungsweg/Dosierung) gegeben
werden. Die Definition "funktionelles
Fragment" bedeutet
hier ein Fragment (d.h. Referenzsequenz), das von der betreffenden
Sequenz (z.B. einem Cytokin-Gen) abgeleitet ist und das gegen über der
betreffenden Sequenz um eine oder mehrere Substitutionen, Deletionen
oder Additionen variieren kann, deren Nettowirkung nicht zu einer
nachteiligen funktionellen Ungleichheit zwischen der Referenz- und
der betreffenden Sequenz führt.
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Die
Erfindung stellt weiterhin eine Zelle bereit, die einen oder mehrere
SFV-Vektorsysteme
gemäß der Erfindung
umfasst. Verfahren zum Infizieren einer Zielzelle mit einem rekombinanten
Virus der vorliegenden Erfindung sind bekannt. Die Erfindung gibt
weiterhin die Verwendung eines oder mehrerer SFV-Vektorsysteme gemäß der vorliegenden Erfindung
und/oder einer Zelle, die mit einem oder mehreren SFV-Vektorsystemen gemäß der vorliegenden
Erfindung infiziert ist, zur Herstellung eines Medikaments an. Eine
bevorzugte Ausführungsform
ist ein Medikament, das ein Pharmakon ist. Zusammensetzungen für die Herstellung
eines Medikaments und Verfahren zum Verabreichen des Medikaments,
das ein rekombinantes Alphavirus und/oder eine Zelle, die das erfindungsgegenständliche
rekombinante SFV enthält,
werden hier ebenfalls bereitgestellt. Die Erfindung gibt weiterhin
die Verwendung eines oder mehrerer SFV-Vektorsysteme gemäß der vorliegenden
Erfindung und/oder einer Zelle, die mit einem oder mehreren SFV-Vektorsystemen
gemäß der vorliegenden
Erfindung infiziert ist, zur Herstellung eines Medikaments für die Behandlung
von Zervixkarzinom an.
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Die
Erfindung gibt weiterhin die Verwendung eines oder mehrerer SFV-Vektorsysteme gemäß der vorliegenden
Erfindung und/oder einer oder mehrerer Zellen, die mit einem oder
mehreren SFV-Vektorsystemen gemäß der vorliegenden
Erfindung infiziert sind, zur Herstellung eines Medikaments an,
wobei das Medikament ein Impfstoff ist. Impfstoffzusammensetzungen
und Verfahren zum Verabreichen eines Impfstoffs an einen Patienten
sind in der Technik wohlbekannt. In einer bevorzugten Ausführungsform
gibt die Erfindung ein biologisch sicheres Verfahren zum Impfen
gegen Zervixkarzinom an, das das Bereitstellen eines SFV-Vektorsystems
mit einem breiten Wirtsspektrum umfasst, welches eine Nucleinsäure umfasst,
die Tumorantigene codiert, denen die Fähigkeit fehlt, an die zellulären Tumorsuppressorprodukte
pRB und p53 zu binden, und die in der Lage sind, eine HPV-spezifische
cytotoxische T-Lymphocyten(CTL)-Antwort gegen HPV-transformierte Tumorzellen,
die Tumorantigene exprimieren, zu induzieren. CTLs können Zellen
zerstören,
die fremde Antigene exprimieren, und zwar durch Erkennung von fremden
Peptiden, die innerhalb der Zelle erzeugt und zur Zelloberfläche transportiert
und durch Histokompatibilitäskomplex(MHC)-Klasse-I-Antigene
präsentiert
werden. Sie sind daher potentiell starke Mittel zur Tumorzellzerstörung.
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Die
Erfindung gibt weiterhin die Verwendung eines oder mehrerer SFV-Vektorsysteme gemäß der vorliegenden
Erfindung und/oder einer oder mehrerer Zellen, die mit einem oder
mehreren SFV-Vektorsystemen gemäß der vorliegenden
Erfindung infiziert sind, zur Herstellung eines Medikaments an,
wobei das Medikament ein Impfstoff für die Behandlung von Zervixkarzinom
ist. Solche rekombinanten Semliki-Forest-Viren umfassen wenigstens
eine Nucleinsäure,
die von den viralen Oncogenen HPV E6 und/oder HPV E7 abgeleitet sind,
welche von HPV Typ 16 und/oder 18 stammen, um den Körper für die Behandlung
und Prävention
von Zervixkarzinom gegen vorzugsweise HPV Typ 16 und/oder 18 zu
immunisieren.
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Die
Erfindung gibt weiterhin ein Verfahren zur Behandlung oder Prävention
von Zervixkarzinom an, das das Versorgen eines Individuums mit einem
Medikament umfasst, das einen oder mehrere SFV-Vektorsysteme gemäß der vorliegenden
Erfindung und/oder eine oder mehrere Zellen, die mit einem oder
mehreren SFV-Vektorsystemen gemäß der vorliegenden
Erfindung infiziert sind, zur Herstellung eines Medikaments umfasst,
wobei das Medikament ein Impfstoff für die Behandlung von Zervixkarzinom
ist.
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Ausführliche Beschreibung
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Genetische Immunisierung gegen Zervixkarzinom
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Aus
molekularen, klinischen und epidemiologischen Studien geht hervor,
dass die risikoreichen Humanpapillomviren HPV16 und HPV18 mit der
Entwicklung von Vorläuferläsionen von
Zervixkarzinom und invasivem Zervixkarzinom verknüpft sind.
Das HPV-Genom codiert 7 frühe
(E) nichtstrukturelle regulatorische Proteine und zwei späte (L) strukturelle
Proteine. Die Integration der viralen DNA in das Genom der Wirtszelle, die
ein wesentlicher Schritt bei der HPV16- oder HPV18-induzierten Entwicklung
von Zervixkarzinom ist, führt zu
einem Verlust der E1- oder E2-vermittelten transkriptionellen Regulation.
Infolgedessen überexprimieren die
transformierten Zellen die Proteine E6 und E7, was den malignen
Transformationsvorgang einleitet.
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Die
spezifische zellvermittelte Immunität spielt vermutlich eine wesentliche
Rolle bei der Bekämpfung von
HPV-Infektionen und von Zervixkarzinom. Diese Vermutung beruht auf
Beobachtungen, die zeigen, (i) dass sich HPV-induzierte Läsionen bei
der Mehrzahl der Individuen spontan wieder zurückbilden und (ii) dass immunschwache
Patienten signifikant mehr HPV-verursachte proliferative Läsionen in
der Haut und im anogenitalen Gewebe entwickeln als immunkompetente
Individuen. In mehreren Tiermodellen wurde nachgewiesen, dass die
HPV-Proteine E6
und E7, die in HPV-transformierten Zellen konstitutiv exprimiert
werden, als Ziele für
die CTL-vermittelte Abtötung
von Tumorzellen und Stimulierung der tumorspezifischen CTL-Aktivität wirken kann.
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Die
Induktion einer antigenspezifischen CTL-Antwort erfordert eine intrazelluläre Prozessierung
des Zielantigens und eine Präsentation
von antigenen Peptiden durch MHC-Klasse-I-Moleküle. Dies kann mit rekombinanten
viralen Vektoren effizient erreicht werden. Heino P. et al., "Human papillomavirus
type 16 capsid Proteins produced from recombinant Semliki Forest
virus assemble into virus-like particles" beschreibt ein Verfahren zur Herstellung
von HPV16-virusartigen Partikeln (VLPs). Diese VLPs bestehen aus
dem zwei HPV16-Strukturproteinen L1 und L2. Nach Expression von
L1 und L2 in produzierenden Zellkulturen erzeugen die Zellen VLPs.
In diesem Artikel wird das Semliki-Forest-Virus(SFV)-Vektorsystem
verwendet, um L1 und L2 in einer produzierenden Zelle mit dem Zweck
zu exprimieren, HPV16-VLPs zu erzeugen. Der Artikel bezieht sich
nicht auf die Entwicklung eines Alphavirusvektors für die genetische
Immunisierung gegen Zervixkarzinom. Dementsprechend bezieht er sich
nicht auf die Expression der HPV16-Tumorantigene E6 und E7. Der Artikel
ist nur insofern indirekt relevant, als HPV16-VLPs, die aus L1 und
L2 bestehen, als Impfstoff für
die Induktion einer Antikörperantwort
gegen das Virus HPV16 verwendet werden könnten. Eine solche Antwort
wäre jedoch
nicht gegen HPV16-induzierte Tumoren gerichtet, da solche Tumoren
nur die viralen Tumorantigene E6 und E7 exprimieren.
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Boursnell
M.E.G. et al., "Construction
and characterization of a recombinant vaccinia virus expressing human
papillomavirus Proteins for immunotherapy of cervical cancer", beschreiben die
Konstruktion und Charakterisierung eines rekombinanten Vacciniavirusvektors
(TA-HPV), der die Tumorantigene E6 und E7 von HPV16 oder HPV18 exprimiert.
Es wird nachgewiesen, dass das rekombinante Virus nach intzraperitonealer Verabreichung
an Mäuse
die Fähigkeit
hat, eine cytotoxische T-Lymphocyten(CTL)-Antwort gegen Zellen,
die mit demselben Virusvektor infiziert oder mit einem synthetischen
E7-Peptidepitop sensibilisiert sind, im Sinne einer Erstimmunisierung
auszulösen.
Der in der vorliegenden Erfindung offenbarte SFV-Vektor hat gegenüber dem
TA-HPV-Vektor mehrere ausgeprägte
und wichtige Vorteile. Erstens ist der SFV-Vektor replikationsinkompetent,
während
der Vacciniavirusvektor, der auf abgeschwächtem lebenden Pockenvirus
beruht, replikationstüchtig
ist. Die Replikationstüchtigkeit
stellt ein großes
Sicherheitsproblem dar, da die TA-HPV-Vektoren potentiell oncogene
Sequenzen tragen, die von HPV16 oder HPV18 abgeleitet sind.
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Zweitens
ist das Vacciniavirus ein DNA-Virus, während Semliki-Forest-Viren
RNA-Viren sind, die ihre RNA im Cytosol von Zellen replizieren und
translatieren, ohne dass eine Prozessierung im Zellkern beteiligt ist.
Daher können
Gene, die von einem SFV-Vektor codiert werden, nicht in das Genom
der Zelle integriert werden, während
diese Möglichkeit
im Falle von DNA-Virusvektoren nie ausgeschlossen werden kann. Die
ausschließlich
cytosolische RNA-Prozessierung des Genoms von SFV-Vektoren stellt
ein wichtiges Sicherheitsmerkmal dieser Systeme dar.
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Drittens
enthält
der in der vorliegenden Erfindung offenbarte SFV-Vektor einen Translations-Enhancer vor
der antigenen Sequenz, die von HPV abgeleitet ist. Dieser Translations-Enhancer
gewährleistet
hohe Niveaus der Antigenexpression in Zielzellen. Der offenbarte
SFV-Vektor ist also erheblich effizienter als der TA-HPV-Vektor und induziert
höhere
Niveaus der CTL-Aktivität
mit kleineren Dosen des Virus.
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EP 0 711 829 A bezieht
sich auf eine spezifische Unterkategorie von Alphavirusvektoren,
d.h. Sindbis-Virusvektoren. Unsere vorliegende Erfindung offenbart
einen anderen Alphavirusvektor (vom Semliki-Forest-Virus abgeleitet),
der eine antigene Sequenz eines HPV codiert. Während darauf hingewiesen wird,
dass fremde antigene Sequenzen in den vom Sindbis-Virus abgeleiteten
Vektor mit aufgenommen werden können (viele
Möglichkeiten
werden erwähnt,
einschließlich
Sequenzen, die von einem HPV abgeleitet sind), beinhaltet keines
der Beispiele die Expression der von HPV abgeleiteten antigenen
Sequenzen E6 und/oder E7, sondern beziehen sich stattdessen auf
die Expression von Antisense-Sequenzen gegen E6 und/oder E7, in
einem völlig
anderen Ansatz, der auf die Hemmung der E6- und/oder E7-Expression
und nicht auf die Stimulierung einer Immunantwort gegen E6 und/oder
E7 abzielt, ganz zu schweigen von einer Induktion einer cytotoxischen T-Lymphocyten-Antwort
unter Verwendung des vom Sindbis-Virus abgeleiteten Vektors, wie
es in der vorliegenden Erfindung bereitgestellt wird. Weiterhin
umfasst der vom Sindbis-Virus abgeleitete Vektor keine Translations-Enhancer-Sequenz.
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WO 99/28487 A (Crown
in the right of the Queen; Khromykh; Varnavs), "Flavivirus expression and delivery systems", diskutiert ein
Flavivirus-Expressionssystem. Es beinhaltet keine Alphavirus-Expressionsvektoren.
Flaviviren umfassen eine andere Familie von positivsträngigen RNA-Viren,
d.h. die Flaviridae. Alphaviren gehören zur Familie Togaviridae.
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Borysiewicz
L.K. et al., "A
recombinant vaccinia virus encoding human papillomavirus types 16
and 18, E6 and E7 proteins as immunotherapy for cervical cancer", beschreibt das
Ergebnis eines ersten humanen klinischen Versuchs mit einem lebenden
rekombinanten Vacciniavirusvektor, der das E6- und das E7-Protein von HPV16
und HPV18 exprimiert (TA-HPV). Die Konstruktion und Charakterisierung
des TA-HPV-Vektors ist bei Boursnell et al. beschrieben.
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Berglund
P. et al., "Immunization
with recombinant Semliki Forest virus induces protection against
influenza challenge in mice",
beschreibt eine Immunisierungsstudie bei Mäusen unter Verwendung des rekombinanten
SFV-Vektorsystems, das das Influenzavirus-Nucleoprotein oder E.-coli-LacZ
codiert. Es bezieht sich nicht auf SFV, das von HPV abgeleitete
Antigene codiert.
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In
der vorliegenden Studie besteht unser Ansatz darin, das Semliki-Forest-Virus(SFV)-Expressionssystem
zu verwenden. SFV gehört
zur Gattung Alphavirus der Familie Togaviridae.13 Alphaviren
bestehen aus einem Nucleocapsid mit einer Kopie eines einzelsträngigen RNA-Moleküls, das
von einer Hülle
umgeben ist, die Spike-Proteine enthält. Alphavirus-RNA hat eine
positive Polarität,
die es der genomischen RNA ermöglicht,
eine Infektion einzuleiten, wenn sie in das Cytoplasma einer Zelle
eingeführt
wird. Außerdem
ist die RNA selbstreplizierend, da sie ihre eigene Replicase codiert,
und die Replikation führt
zu einer Expression der viralen Proteine in Wirtszellen auf hohem
Niveau. Eine cDNA-Kopie des viralen SFV-Genoms in voller Länge wurde
in ein bakterielles Plasmid kloniert, das eine prokaryontische DNA-abhängige RNA-Polymerase
beinhaltet, so dass virale RNA in vitro transcribiert werden kann.
Diese RNA-Transcripte sind voll infektiös, d.h. die Einführung in
Zellen genügt,
um die Replikation und einen vollen Infektionszyklus einzuleiten,
was zur Virusbildung führt.14 Liljeström und Mitarbeiter14-16 entwickelten
ein Vektorsystem, das eine effiziente Expression von fremden codierenden
Sequenzen als Teil des SFV-RNA-Replicons erlaubt. Ein hohes Niveau
der biologischen Sicherheit wird dadurch erreicht, dass man die
Replicase- und Struktur-Gene des viralen Genoms voneinander trennt.
So können
rekombinante Viruspartikel produziert werden, die Zellen nur einmal
infizieren. Außerdem wurde
bei dem SFV-Helfer (der die Struktur-Gene enthält) eine Mutation in das Gen
eingeführt,
das eines der Spike-Proteine codiert.15 Tatsächlich können solche
Viruspartikel keine Zellen infizieren, es sei denn, sie werden mit
exogener Protease aktiviert.
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Ausführliche Beschreibung
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Beispiel 1
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Hier
beschreiben wir die Konstruktion von rekombinantem SFV, das HPV16
E6 und E7 codiert, und die zelluläre Immunantwort bei Mäusen, die
durch diese rekombinanten SFV-E6/E7-Partikel induziert wird. Die Infektion
von Genital-Epithelzellen
mit Humanpapillomvirus (HPV) Typ 16 und 18 ist eng mit der Entwicklung von
Zervixkarzinom verbunden. Das Transformationspotential dieser risikoreichen
HPVs hängt
von der Expression der frühen
viralen Genprodukte E6 und E7 ab. Da die Expression von E6 und E7
bei prämalignen
und malignen Zervixläsionen
selektiv aufrechterhalten wird, sind diese Proteine attraktive Kandidaten
für immuntherapeutische
und prophylaktische Strategien. Hier beschreiben wir die Konstruktion,
Charakterisierung und das in-vivo-immuntherapeutische Potential
von rekombinantem Semliki-Forest-Virus (SFV), das die HPV16-Proteine
E6 und E7 exprimiert (SFV-E6E7). Die Western-Blot-Analyse und die
Immunfluoreszenzfärbung
bewiesen die Expression von E6 und E7 in mit SFV-E6E7 infizierten
BHK-Zellen. Die Immunisierung von Mäusen mit SFV-E6E7 führte zu
einer effizienten in-vivo-Erstimmunisierung von HPV-spezifischer
CTL-Aktivität. Die induzierten
CTLs lysierten murine Tumorzellen, die mit dem HPV16-Genom transformiert
waren, und EL4-Zellen, die mit einem immundominanten Klasse-I-bindenden
HPV-E7-Peptid beladen waren. CTLs konnten reproduzierbar durch Immunisierung
mit drei Injektionen von nur 105 infektiösen Einheiten
SFV-E6E7 induziert werden. Der Schutz vor der Tumor-Challenge wurde
unter Verwendung der Tumorzelllinie TC-1 untersucht. Eine Immunisierung
mit 5 × 106 SFV-E6E7-Partikeln schützte 40% der Mäuse vor
einer Tumor-Challenge.
Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die E6E7-Expression durch
das effiziente und sichere rekombinante SFV-System eine vielversprechende
Strategie für
die Immuntherapie oder die Immunprophylaxe von Zervixkarzinom darstellt.
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Ergebnisse
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Produktion und Titerbestimmung von SFV-Partikeln
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Rekombinante
SFV-Partikel wurden in BHK-Zellen durch Einfügung von rekombinanter und
Helfer-2-RNA in diese Zellen durch Elektroporation hergestellt.
Nach 24 h wurde das Medium, das das Virus enthält, von den Zellen entfernt,
und die Viruspartikel wurden gereinigt. Titer wurden durch Immunfluoreszenz
unter Verwendung eines Antikörpers
gegen SFV-nsP3 (Replicase) bestimmt. Dieser Antikörper wurde
gewählt, weil
Replicase in allen Zellen vorhanden ist, die mit rekombinantem SFV
infiziert sind. Somit können
Titer von verschiedenen rekombinanten SFVs unabhängig von dem bzw. den eingefügten Fremdgenen
bestimmt werden. Typischerweise betrugen die Titer des ungereinigten
Virus 109-1010 infektiöse Einheiten/ml.
Nach der Reinigung betrugen die Titer 1010-1011 infektiöse Einheiten/ml.
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Western-Blot-Analyse der E6- und E7-Expression
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Um
zu bestätigen,
dass SFV-E6E7 die Expression der rekombinanten E6- und E7-Proteine induzierte, wurden
BHK-Zellen mit SFV-E6E7 oder SFV-LacZ, das als negative Kontrolle
diente, infiziert. In 1 sind Western-Blots von Zelllysaten
gezeigt, die mit Anti-HPV16-E6 (Bild A) oder Anti-HPV16-E7 (Bild
B) sondiert wurden. Durch das Anfärben mit dem polyklonalen Anti-E6-Antikörper zeigte
sich eine Bande mit einem Mr von ungefähr 17 kDa.
Durch das Anfärben
mit dem monoklonalen Anti-E7-Antikörper zeigte sich eine Bande
mit einer scheinbaren elektrophoretischen Mobilität von ungefähr 20 kDa.
Dieses Mr entspricht nichrt dem berechneten Mr (11 kDa), steht aber
im Einklang mit anderen Studien, bei denen E7 durch eukaryontische
sowie prokaryontische Expressionssysteme produziert wurde.17-20
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Expression von HPV16 E6 und E7 in SFV-E6E7-infizierten
Zellen
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Die
Expression von E6 und E7 wurde auch durch indirekte Immunofluoreszenzanalyse
von BHK-Zellen, die mit SFV-E6E7 infiziert waren, analysiert. Ein
niedriges Partikel-Zellen-Verhältnis
wurde gewählt,
so dass nicht alle Zellen in den Näpfen infiziert werden, um positive
und negative Zellen innerhalb eines einzigen mikroskopischen Gesichtsfelds
sichtbar zu machen. Wie in 2 gezeigt
ist, wurde bei infizierten Zellen eine starke Fluoreszenz sowohl
von E6 als auch von E7 gefunden. Im Allgemeinen wurde eine satte
Färbung
von E6 im Perinucleus und im Cytoplasma gefunden, während E7
hauptsächlich
im Perinucleus gefunden wurde. Frühere Studien bewiesen eine
Lokalisierung des HPV18-E6-Proteins in der Zellkernmatrix und in
nichtnukleären
Membranen21,22 und von HPV16 E7 im Zellkern18. Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass
Unterschiede im Anfärbungsmuster
durch die Mengen an produzierten Proteinen und den für die Expression
der Proteine verwendeten Vektor beeinflusst werden können18.
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HPV-spezifische CTLs, induziert durch
Immunisierung von Mäusen
mit SFV-E6E7
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Mäuse wurden
mit 106 gereinigten SFV-E6E7-, SFV-LacZ-Partikeln
oder Puffer als Kontrolle subkutan immunisiert und zweimal (s.c.
und i.p.) einer Auffrischimpfung unterzogen. Die CTL-Aktivität wurde
eine Woche nach der letzten Auffrischimpfung bestimmt. Nach 11 bzw.
18 Tagen in-vitro-Restimulierung wurden die resultierenden Effektorzellen
auf ihre cytolytische Aktivität
gegen 13-2-Zielzellen getestet. Wie in 3 gezeigt
ist, wurde nach Verabreichung von SFV-E6E7-Partikeln eine starke
CTL-Aktivität
induziert (3A und 3B,
Quadrate und Rauten), während
nach Immunisierung mit SFV-LacZ-Partikeln oder PBS (3,
Dreiecke bzw. Kreuze) keine HPV-spezifische CTL-Aktivität induziert
wurde. Das mittlere Niveau der Cytolyse am Tag 11 (3A)
erhöhte
sich leicht nach längerer
in-vitro-Restimulierung, d.h. nach 18 Tagen Kultur (3B).
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Da
13-2-Zellen nur das MHC-Klasse-I-H-2Db-bindende
CTL-Epitop des HPV16-E7-Peptids
49-57 (RAHYNIVTF)9 exprimieren, werden gegen
andere Epitope auf E6 und E7 gerichtete CTL-Klone nicht nachgewiesen.
Wir testeten auch die CTL-Aktivität gegen
C3-Zellen als Zielzellen, d.h. Zellen, die das gesamte HPV16-Genom exprimieren.
CTLs, die nach 11 Tagen Restimulierung unter Verwendung von C3-Zellen
als Stimulatorzellen vorhanden waren, lysierten 13-2-Zellen (4A) und C3-Zellen (4B)
im gleichen Maße. Dieses
Ergebnis lässt
vermuten, dass das HPV16-E7-Peptid 49-57 eines der dominanten CTL-EPitope
ist, das von CTLs erkannt wird, die nach Immunisierung mit E6 und
E7 in C57BL/6(H-2b)-Mäusen
erzeugt werden.
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Diese
Vermutung wird durch die Beobachtung gestützt, dass mit HPV16 E7 49-57
beladene Zielzellen in sehr hohem Maße erkannt und lysiert wurden. 5A zeigt CTL-Aktivität, die in zwei mit 106 SFV-E6E7-Partikeln immunisierten Mäusen induziert
wurde, gegen EL4-Zellen, die mit dem E7-49-57-Peptid beladen sind, als
Targets. Andererseits erkannten mit SFV-LacZ-Partikeln oder PBS
immunisierte Mäuse
keine peptidbeladenen EL4-Zellen (5A,
Dreiecke bzw. Kreuze). Außerdem
wurden unbeladene EL4-Zellen von diesen CTLs nicht erlkannt und
lysiert (5B).
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Um
die minimale effektive Dosis von SFV-E6E7-Partikeln zu bestimmen,
wurden Mäuse
mit 104, 105 oder
106 Partikeln pro Immunisierung immunisiert
und zweimal einer Auffrischimpfung unterzogen. In den 6A und 6B sind
die Ergebnisse von zwei getrennten Experimenten, die jeweils zwei
Mäuse pro
Injektionsdosis beinhalten, angegeben. In beiden Experimenten, bei
Immunisierung mit 106 SFV-E6E7-Partikeln
(Quadrate), aber auch mit nur 105 Partikeln
(Rauten), entwickelten alle Mäuse
eine HPV-spezifische CTL-Antwort. Eine Immunisierung mit 104 Partikeln (6, ausgefüllte Dreiecke)
führte
bei zwei von vier Mäusen
zu einer niedrigen, aber nachweisbaren Antwort.
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Antitumorantworten, induziert durch Immunisierung
von Mäusen
mit SFV-E6E7-Partikeln
-
Um
zu untersuchen, ob rekombinante SFV-Partikel schützende Immunität gegen
eine anschließende Tumor-Challenge
erzeugen können,
wurden Mäuse
mit SFV-E6E7-Partikeln
immunisiert und einer Auffrischimpfung unterzogen und einer subkutanen
Challenge mit TC-1-Zellen, d.h. Tumorzellen, die HPV16-E6E7 exprimieren,
unterzogen. Tumorimpfungsstudien, die vor der Einleitung dieser
Immunisierungsstudien durchgeführt
wurden, zeigten, dass eine subkutane Impfung mit 2 × 104 TC-1-Zellen bei allen getesteten Mäusen (n =
15) innerhalb von 2 bis 4 Wochen nach der Impfung reproduzierbar
Tumoren induzierte. 7 und 8 zeigen
kombinierte Ergebnisse von zwei getrennten Immunisierungsstudien.
Kontrollmäuse,
denen PBS (n = 10) oder SFV-LacZ-Partikel (n = 10) injiziert wurden,
entwickelten innerhalb von 2 bis 4 Wochen nach der Impfung mit Tumorzellen
tastbare Tumoren (7, Bild A bzw. B; 8,
leere Kreise bzw. leere Quadrate). Die Immunisierung mit 106 SFV-E6E7-Partikeln (n = 10) führte zu
einer Verzögerung
der Tumorbildung bei 50% der Mäuse
im Vergleich zu Kontrollmäusen,
wobei eine von zehn Mäusen
keinen Tumor entwickelte (7, Bild
C; 8 Rauten). Nach der Immunisierung mit einer fünfmal so
hohen Dosis an SFV-E6E7-Partikeln entwickelten zwei von fünf Mäusen keinen
Tumor (7, Bild D; 8, ausgefüllte Quadrate).
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Dieses
Beispiel beschreibt die Konstruktion, Charakterisierung und das
zelluläre
immuntherapeutische Potential von rekombinanten SFV-Partikeln, die
die frühen
Proteine E6 und E7 von HPV16 codieren. Das letztendliche Ziel unserer
Studien ist die Entwicklung einer effektiven Immunisierungsstrategie
für die
Behandlung und/oder Prävention
von HPV-induziertem Zervixkarzinom.
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Die
Immunisierung von Mäusen
mit SFV-Partikeln, die HPV16 E6 und E7 codieren, führte zu
einer HPV-spezifischen CTL-Antwort. Drei Injektionen mit nur 104 SFV-Partikeln genügten für die Induktion einer CTL-Antwort
bei 50% der Mäuse,
während
drei Immunisierungen mit 105 SFV-Partikeln
bei allen getesteten Mäusen
eine HPV-spezifische CTL-Antwort induzierte. Eine Erhöhung der
Dosis auf 106 SFV-Partikel pro Injektion
führte
zu einer reproduzierbaren CTL-Antwort mit einem hohen Ausmaß an spezifischer
Tumorzelllyse. In-vitro-Blockierungsexperimente mit Antikörpern gegen
CD4 und CD8 zeigten, dass die lytische Aktivität auf CD8-positive T-Zellen
zurückzuführen war,
und mit Anti-CD4-Antikörpern wurde
keine Hemmung gefunden (nicht gezeigt). Tumor-Challenge-Experimente bewiesen,
dass eine Immunisierung mit 106 SFV-E6E7-Partikeln
zu einer Verzögerung
der Tumorbildung führte,
während
eine von zehn Mäusen
keinen Tumor entwickelte. Nach der Immunisierung mit einer fünfmal so
hohen Dosis von SFV-E6E7-Partikeln entwickelten 40% der Mäuse keinen
Tumor.
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In
den letzten Jahren wurden mehrere auf Peptid/Protein basierende
oder genetische Immunisierungsstrategien für die Induktion von HPV-spezifischer
CTL-Aktivität
beschrieben10-12 Zu den größeren Nachteilen,
die mit einem auf Peptid basierenden Ansatz verbunden sind, gehören das
Problem des MHC-Polymorphismus und die Gefahr des Induzierens einer
T-Zell-Toleranz anstatt einer T-Zell-Aktivierung. Es wurde gezeigt,
dass die Impfung mit einem tumorspezifischen Peptid aufgrund der
Induktion einer spezifischen T-Zell-Toleranz zu einem verstärkten Auswuchs
des Tumors führt23. Eine Immunisierung mit größeren Proteinen
würde diese
Probleme überwinden,
aber dies erfordert effiziente Antigen-Abgabesysteme und/oder sichere
Adjuvantien für
eine effiziente Erstimmunisierung. Mehrere Gruppen haben die Induktion
von HPV-spezifischen CTL-Antworten bei Mäusen nach Immunisierung mit
rekombinantem Vacciniavirus, das HPV E6 oder E7 exprimiert24-25, oder mit syngenischen Zellen, die
retroviral mit dem HPV-E6-Gen transfiziert sind26,
beschrieben. In einem Phase-I/II-Versuch,
an dem acht Patienten mit Zervixkarzinom im späten Stadium beteiligt waren,
induzierte die Impfung mit rekombinantem Vacciniavirus, das HPV18
E6 und E7 exprimiert, bei einem von drei verwertbaren Patienten
HPV-spezifische
CTLs27. Potentielle Nachteile, die mit der
Verwendung von viralen Vektorsystemen verbunden sind, sind Immunantworten
gegen virale Proteine bei Präimmunpatienten (Vacciniavirus)
oder die Integration von rekombinanten Genen in das Wirtszellgenom
(Retrovirus). Insbesondere wenn das rekombinante Virus Oncoproteine
wie HPV E6 oder E7 codiert, gibt die Gefahr der Integration in das
Wirtszellgenom Anlass zu größerer Sorge.
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Wir
haben das SFV-Expressionssystem gewählt, das neben seiner Transfektionseffizienz
und hohen biologischen Sicherheit anscheinend besonders gut geeignet
ist, um zelluläre
Immunantworten gegen Oncoproteine wie HPV16 E6 und E7 sicher zu
induzieren. Erstens ist SFV ein RNA-Virus, das im Cytosol der Zelle repliziert
wird; daher gibt es keine Gefahr der Integration des E6- und des
E7-Gens in das zelluläre Genom. Außerdem bewirkt
eine SFV-Infektion eine Cytolyse durch Apoptose13,28.
Daher wird keine genetische Information von E6 und E7 nach der Injektion
länger
als eine Woche überdauern.
Außerdem
werden außer
kleinen Mengen von viraler Replicase keine anderen Vektorproteine
produziert. Berglund et al. bewiesen, dass Immunantworten gegen
den Vektor selbst keine Auffrischungsantworten durch anschließende Immunisierungen
mit demselben Vektor hemmten29.
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Die
Erkennung von viral infizierten Zellen oder Tumorzellen durch das
Immunsystem erfolgt über
virus- oder tumorspezifische antigene Peptide, die im Kontext von
MHC-Klasse-I-Molekülen
präsentiert
werden. Eine Infektion von Zellen mit rekombinanten SFV-Partikeln
führt zur
Produktion des rekombinanten Proteins innerhalb des Cytoplasma,
was eine Präsentation
des rekombinanten Proteins über
den herkömmlichen
MHC-Klasse-I-Präsentationsweg
erlaubt. Für
die Induktion von tumor- oder virusspezifischen CTLs muss die Antigenpräsentation
jedoch von einer costimulatorischen Signalübermittlung begleitet sein.
Costimulatorische Moleküle sind
auf professionelle antigenpräsentierende
Zellen (APCs) beschränkt.
Daher kann die CTL-Antwort, die nach Immunisierung mit SFV-E6E7-Partikeln
induziert wird, durch Transfektion von APCs in vivo erfolgen. Alternative
dazu können
APCs auch Reste von anderen Zellen, die transfiziert wurden, in
einem Vorgang der Kreuzaktivierung aufnehmen. Es wird erwartet,
dass die Aufnahme von Trümmern
von infizierten Zellen durch APCs sehr effizient ist, da eine SFV-Infektion
einen apoptotischen Zelltod induziert13,28.
Nach der Aufnahme von infiziertem Zellmaterial (exogenes Antigen)
wird das rekombinante Protein von MHC-Klasse-II-Molekülen prozessiert
und präsentiert,
wodurch CD4-positive T-Helferzellen aktiviert werden. Außerdem sind
dendritische Zellen und Makrophagen in der Lage, exogenes Antigen
im Kontext von MHC-Klasse-I-Molekülen gegenüber CD8-positiven T-Zellen
zu präsentieren
und diese zu aktivieren30. Somit werden
nach der verabreichung von rekombinanten SFV-Partikeln beide Waffendes
zellulären
Immunsystems, die für
die Induktion einer optimalen Immunantwort wesentlich sind, aktiviert,
wodurch eine starke CTL-Antwort hervorgerufen wird. Außerdem führt die
SFV-Immunisierung antigene Epitope sowohl der Klasse I als auch
der Klasse II in ein und dieselbe APC ein, wobei vor kurzem bewiesen
wurde, dass ebendies für
eine volle Aktivierung von APCs erforderlich ist31,34. Wie
Zhou et al.35 bewiesen haben, induziert
die Immunisierung von Mäusen
mit SFV-Partikeln, die das Nucleoprotein von Influenzavirus codieren,
nicht nur eine influenzaspezifische CTL-Aktivität, sondern auch eine nucleoproteinspezifische
Antikörperreaktion.
Diese Beobachtung stützt
die Hypothese der Kreuzaktivierung und der indirekten Präsentation
von antigenen Peptiden.
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Wir
haben also bewiesen, dass eine Immunisierung von Mäusen mit
rekombinanten SFV-E6E7-Partikeln eine starke CTL-Antwort gegen HPV-transformierte
Tumorzellen induziert. Dieses vielversprechende Ergebnis sorgt in
Kombination mit Studien, die die hohe Wirksamkeit des SFV-Systems
bei der Aktivierung des Immunsystems von Mäusen sowie Primaten zeigen29,35,36, und der neueren Entwicklung des äußerst sicheren Zwei-Helfer-Systems37 für
die wesentlichen Schritte hin zur Gestaltung einer effektiven Immunisierungsstrategie
für die
Behandlung und Prophylaxe von HPV-induziertem Zervixkarzinom.
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Materialien und Verfahren
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Zelllinien
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Babyhamster-Nierenzellen
(BHK-21) wurden von der American Type Culture Collection (Nr. CCL-10) erhalten.
Die Zellen wurden in GMEM (Life Technologies, Paisley, UK), das
5% fetales Kälberserum
(PAA Laboratories, Linz, Österreich)
enthielt, wachsen gelassen. C3-Zellen, 13-2-Zellen und TC-1-Zellen
wurden freundlicherweise von Dr. C. Melief und Dr. R. Offringa (Universität Leiden,
Niederlande) zur Verfügung
gestellt. Die C3-Zelllinie war von embryonalen C57BL/6(H-2b)-Zellen abgeleitet, die mit einem Plasmid,
das das vollständige HPV16-Genom
enthielt, transfiziert waren. Die 13-2-Zelllinie wurde aus embryonalen C57BL/6(H-2b)-Zellen erzeugt, die mit dem E1-Bereich
von Adenovirus Typ 5, bei dem das adenovirale E1A-Epitop SGPSNTPPEI
durch ein HPV16-E7-CTL-Epitop
AA 49-57 (RAHYNIVTF) ersetzt war, transfiziert waren (R. Offringa,
persönliche
Mitteilung). Die TC-1-Zelllinie wurde aus primären C57BL/6-Lungenepithelzellen
mit einem retroviralen Vektor, der HPV16-E6E7 exprimiert, plus einem
Retrovirus, das aktiviertes c-Ha-ras exprimiert, erzeugt25. EL4-Zellen wurden freundlicherweise von
Dr. L. Leserman (Centre d'Immunologie
de Marseille-Luminy, Frankreich) zur Verfügung gestellt. C3-, 13-2-,
TC-1- und EL4-Zellen
wurden in IMDM (Life Technologies), das mit 10% fetalem Kälberserum
ergänzt
war, wachsen gelassen. Beide Medien enthielten Penicillin und Streptomycin
(Life Technologies; 100 E/ml bzw. 100 μg/ml).
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Mäuse
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Weibliche
C57BL/6-Mäuse,
die frei von spezifischem Pathogen waren (Harlan CPB, Zeist, Niederlande),
waren zu Beginn der Immunisierungsvorschriften in einem Alter zwischen
6 und 10 Wochen.
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Peptid
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Das
HPV16-H-2Db-bindende E7-Peptid RAHYNIVTF
(Reste 49-57) wurde von Dr. J.W. Drijfhout (Academisch Ziekenhuis
Leiden, Niederlande) synthesiert und gereinigt. Das Peptid wurde
durch Umkehrphasen-HPLC analysiert, und es zeigte sich, dass es über 90%
rein war.
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Klonierung von HPV16 E6 und E7 in pSFV3
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pSFV-Helfer
216 und pSFV315 wurden
freundlicherweise von Dr. P. Liljeström (Karolinska Institute, Stockholm,
Schweden) zur Verfügung
gestellt. Das HPV16-E6-
und -E7-Gen wurden aus dem Plasmid pRSV-HPV16E6E738 erhalten,
das freundlicherweise von Dr. J. Ter Schegget (Frije Universiteit
Amsterdam, Niederlande) zur Verfügung
gestellt wurde. In diesem Plasmid liegen das HPV16- E6- und -E7-Gen in
Tandemanordnung vor, mit einem Stopcodon nach dem E6-Gen. Die Amplifikation
des E6E7-Tandem-Gens erfolgte durch PCR unter Verwendung der folgenden
Primer, geschrieben in 51→31-Richtung: GACGGATCCAAAGAGAACTCCAATG (E6
vorwärts)
und GAGAATTCGGATCCGCCATGGTAGATTAT (E7 rückwärts). Das PCR-Produkt wurde
mit BamHI verdaut und in die BamHI-Stelle von pGEM7Zf+ kloniert.
Nach der Sequenzbestätigung wurde
das E6E7-Fragment in die einzige BamHI-Stelle von pSFV3 kloniert,
wobei pSFV3-E6E7
entstand.
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Produktion und Reinigung von
rekombinanten SFV-Partikeln
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pSFV3-LacZ15 war eine freundliche Spende von Dr. P.
Liljeström
(Karolinska Institute, Stockholm, Schweden). Das pSFV3-E6E7-, pSFV3-LacZ-
und das pSFV-Helfer-2-Plasmid
wurden mit Hilfe des Qiagen-Midi-Plasmid-Reinigungskits isoliert
und durch Verdau mit SpeI (Life Technologies) linearisiert. RNA
wurde aus der linearisierten DNA durch in-vitro-Transcription unter
Verwendung von SP6-RNA-Polymerase (Amersham Pharmacia Biotech. Inc.,
Piscataway, N.J., USA) synthetisiert. Das Capping-Analogon wurde
von Life Technologies erhalten. 15 μg SFV3-E6E7 oder SFV3-LacZ und
7,5 μg SFV-Helfer-2-RNA
wurden miteinander gemischt, und damit wurden 8 × 106 BHK-Zellen
in 0,8 ml GMEM durch Elektroporation unter Verwendung des Biorad
Gene PulserRII (zwei Pulse von 850 V/25 μF; Biorad,
Hercules, CA, USA) cotransfiziert. Nach dem Pulsen wurden die Zellen
in 10 ml GMEM suspendiert und 36 h lang bei 37 °C und 5% CO2 kultiviert.
Das Medium, das die SFV-E6E7- oder SFV-LacZ-Partikel enthielt, wurde
zweimal in einem JA-20-Rotor (Beckman, St. Paul, MN, USA) mit 1800
U/min (d.h. 40 000 × g
bei rmax) zentrifugiert, um Zellen und Zelltrümmer zu
entfernen.
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Die
SFV-Partikel wurden auf einem diskontinuierlichen Saccharose-Dichtegradienten
(2 ml einer 15%igen Saccharoselösung
(w/v) und 1 ml einer 50%igen Saccharoselösung (w/v) in TNE-Puffer (50
mM Tris-Cl, 100 mM NaCl, 1 mM EDTA, pH 7,4)) gereinigt. Das Virus
wurde an der Grenzfläche
gesammelt. Saccharose wurde durch Dialyse gegen TNE-Puffer über Nacht
aus der Viruslö sung
entfernt. Die Virussuspension wurde ungefähr 10fach konzentriert (Centricon-30-Filter;
Millipore, Redford, MA, USA), schnell in N2 eingefroren
und in Aliquoten bei –80 °C aufbewahrt.
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Vor
der Verwendung wurden SFV-Partikel 30 min lang bei Raumtemperatur
mit 1/20 Volumen α-Chymotrypsin
(10 mg/ml; Sigma Chemical Co., St. Louis, MO, USA) inkubiert, um
die mutierten Spike-Proteine zu spalten. Anschließend wurde α-Chymotrypsin
durch die Zugabe von 0,5 Volumina Aprotinin (2 mg/ml; Sigma Chemical
Co.) inaktiviert.
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Titerbestimmung von SFV-Partikeln
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Rekombinante
SFV-Partikel wurden durch serielle Verdünnung auf Monoschichten von
BHK-Zellen titriert. Nach Infektion und Inkubation über Nacht
wurden die Zellen 10 Minuten lang in 10% Aceton fixiert und unter
Verwendung eines polyklonalen Kaninchen-Anti-Replicase(nsP3)-Antikörpers (einer
freundlichen Spende von Dr. T. Ahola, Biocentre Viiki, Helsinki,
Finland) als primären
Antikörper
und FITC-markiertem Ziegen-Anti-Kaninchen-IgG als sekundären Antikörper (Southern
Biotech. Ass., Birmingham, AL, USA) angefärbt. Positive Zellen wurden
gezählt,
und der Titer wurde nach Korrektur bezüglich des Verdünnungsfaktors
und der durch die Aktivierung verursachten Verdünnung und des Volumens der
hinzugefügten
Partikel bestimmt.
-
Analyse der E6- und E7-Expression durch
Western-Blotting
-
BHK-Zellen
wurden mit SFV-E6E7-Partikeln oder als Kontrolle mit SFV-LacZ-Partikeln infiziert.
Nach Inkubation über
Nacht wurden die Zellen geerntet und in Lysepuffer (50 mM Tris-HCl,
5 mM EDTA, 150 mM NaCl, 0,5% Triton X-100, pH 7,4) lysiert. Zellfreie
Extrakte wurden durch SDS-PAGE analysiert. Die Proteine wurden durch
Blotting auf PVDF-Membran (Immobilon-P, Millipore. Corp., Redford,
MA, USA) übertragen,
und E6 und E7 wurden mit einem polyklonalen Kaninchen-Anti-HPV16-E6-Antikörper (einer
freundlichen Spende von Dr. I. Jochmus, Deutsches Krebsforschungszentrum,
Heidelberg, Deutschland) bzw. einem monoklonalen Maus-Anti-HPV16-E7-Antikörper (Zymed
Lab. Inc. South San Francisco, CA, USA) nachgewiesen. Nach Inkubation
mit sekundären
Antikörpern,
die mit Alkalischer Phosphatase konjugiert waren, wurden die Blots
mit Nitroblautetrazolium und 5-Brom-4-chlor-3-indolylphosphat (Sigma
Chemical Co.) angefärbt.
-
Indirekte Immunfluoreszenzanalyse von
E6 und E7 in SFV-E6E7-infizierten Zellen
-
In
einem 8-Napf-Kulturkammerträger
(Life Technologies) wurde eine Monoschicht von BHK-Zellen mit SFV-E6E7
infiziert. Die Fixierung der Zellen und das Anfärben erfolgten gemäß der Beschreibung
für die
Immunfluoreszenz mit Anti-Replicase,
abgesehen von den verwendeten Antikörpern. Als primäre Antikörper wurden
Anti-HPV16-E6 oder Anti-HPV16-E7, wie sie oben erwähnt sind,
verwendet. Die sekundären
Antikörper waren
FITC-markierte Anti-Kaninchen-IgG bzw. Anti-Maus-IgG (Southern Biotechn.
Ass., Birmingham, AL, USA).
-
Immunisierungen
-
Mäuse wurden
mit 104 bis 5 × 106 SFV-E6E7-Partikeln
subkutan (s.c.), intraperitoneal (i.p.) oder intravenös (i.v.)
immunisiert und zweimal im Abstand von 2 Wochen einer Auffrischimpfung
unterzogen. Als negative Kontrollen wurden Mäusen gleiche Dosen SFV-LacZ-Partikel
oder PBS injiziert.
-
CTL-Assay
-
Sieben
bis 21 Tage nach der letzten Auffrischimpfung wurden Milzzellen
isoliert und in aufrecht gestellten 25-cm2-Kulturkolben
mit bestrahlten (100 Gy) C3-Zellen
in einem Verhältnis
von 25:1 cokultiviert. Nach einer bzw. zwei Wochen in Kultur wurden
Zellen geerntet und mit bestrahlten naiven Milzzellen (30 Gy) und
bestrahlten C3-Zellen in einem Verhältnis von 2:5:0,1 in 24-Napf-Platten
in Gegenwart von 4 IE rekombinantem hIL2/ml (Strathmann Biotech
GmbH, Hamburg, Deutschland) restimuliert. Fünf Tage nach der ersten und/oder zweiten
Restimulierung wurden Zellen geerntet, und ein CTL-Assay wurde als
Standard-4-h-51Cr-Freisetzungsassay in drei
Parallelbestimmungen durchgeführt.
Zielzellen wurden 1 h lang mit 3,7 MBq 51Cr/106 Zellen in 100 μl Medium markiert (51Cr
stammte von Amersham, London, UK). EL4-Zielzellen wurden durch 1
h Inkubation der Zellen in Gegenwart von 15 μg/ml Peptid in 100 μl Kulturmedium
mit dem HPV16-E7-49-57-Peptid (RAHYNIVTF) beladen, bevor die Zellen
mit 51Cr markiert wurden. Der mittlere Prozentsatz
der spezifischen 51Cr-Freisetzung von drei parallel angesetzten
Näpfen
wurde gemäß der folgenden
Formel berechnet: % spezifische Freisetzung = [(experimentelle Freisetzung – spontane
Freisetzung)/(maximale Freisetzung – spontane Freisetzung)] cpm × 100. Die
spontane 51Cr-Freisetzung war immer < 15%. Die Standardfehler
der Mittelwerte der dreifachen Parallelbestimmungen betrugen < 10% des Mittelwerts.
-
Tumor-Challenge-Experimente
-
Mäuse wurden
gemäß der obigen
Beschreibung mit 106 bis 5 × 106 SFV-E6E7-Partikeln, SFV-LacZ-Partikeln oder PBS
immunisiert und einer Auffrischimpfung unterzogen. Eine Woche nach
der letzten Auffrischimpfung wurden die Mäuse einer subkutanen Challenge
mit 2 × 104 TC-1-Zellen, die in 0,2 ml Hanks Buffered
Salt Solution (Life Technologies) suspendiert waren, unterzogen.
Tumormessungen wurden immer durch denselben Fachmann vorgenommen.
Bei einem Tumorvolumen von ungefähr
1000 mm3 wurden die Mäuse getötet.
-
Beispiel 2
-
Wir
erzeugten weiterhin zwei rekombinante SFV-Plasmide, die einen Translations-Enhancer
enthalten. Ein Plasmid codiert ein Fusionsprotein von E6 und E7
durch Einfügen
eines Basenpaars zwischen E6 und E7 und durch Änderung des Stopcodons von
E6, und dieses Plasmid heißt
pSFV3-eE6,7 (9 und 19). In
dem anderen Plasmid befindet sich der Translations-Enhancer vor
dem ursprünglichen
E6E7-Konstrukt, pSFV3-eE6E7.
-
Western-Blot-Analyse der Proteinexpression
-
Um
zu bestätigen,
dass SFV-eE6,7 die Expression eines rekombinanten Fusionsproteins
von E6 und E7 induzierte, während
SFV-E6E7 die Expression der getrennten E6- und E7-Proteine induziert,
wurden Lysate von Zellen, die mit SFV-E6E7 oder SFV-eE6,7 infiziert
waren, durch Western-Blot-Analyse miteinander verglichen. Außerdem wurden
Lysate von Zellen analysiert, die mit dem Konstrukt infiziert waren,
bei dem der Translations-Enhancer vor dem ursprünglichen E6E7-Konstrukt kloniert
war, d.h. SFV-eE6E7.
-
In 10 sind
Western-Blots gezeigt, die mit Anti-HPV16-E6 oder Anti-HPV16-E7 sondiert wurden. Die
Anfärbung
mit sowohl dem Anti-E6- als auch dem Anti-E7-Antikörper ergab drei auffällige Banden
in Lysaten von Zellen, die mit SFV-eE6,7 infiziert waren (Spur 3 und 7),
während
nach Infektion mit SFV-E6E7 kein oder nur sehr wenig E6 und E7 nachgewiesen
werden konnte (Spur 1 und 5). Es sei jedoch angemerkt, dass das
Verfahren (Menge des Materials und Anfärbungszeit), das für den Nachweis
des hochgradig exprimierten Fusionsproteins durch Western-Blotting
verwendet wurde, für
den Nachweis der relativ niedrigen Expression von E6 und E7 in SFV-E6E7-infizierten
Zellen nicht optimal ist. In einer früheren Studie konnte die Expression von
E6 und E7 in Zellen, die mit SFV-E6E7 infiziert waren, unter Verwendung
von mehr Material und einer längeren
Anfärbungszeit
nachgewiesen werden.
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Die
drei Hauptbanden, die man in den SFV-eE6,7-Lysaten beobachtet, hatten
scheinbare elektrophoretische Mobilitäten von ungefähr 26 kDa,
36 kDa bzw. 44 kDa. Die 26-kDa-Bande stellt das Fusionsprotein von
E6 und E7 dar (17 kDa bzw. 11 kDa). Die Banden von 36 kDa und 44
kDa entsprechen jedoch nicht den berechneten Mr-Werten
von dimeren und trimeren Komplexen des Fusionsproteins. Da beide
Banden eine positive Färbung
mit dem Anti-E6-Antikörper
sowie mit dem Anti-E7-Antikörper
ergeben, spiegeln die Banden dennoch einen Proteinkomplex wider,
der sowohl aus E6 als auch aus E7 besteht. In diesem Zusammenhang sei
darauf hingewiesen, dass andere und wir selbst bewiesen haben, dass
das Mr von rekombinant produziertem E7-Protein
(10, Spur 8) nicht dem berechneten Mr (11
kDa) entspricht. Ähnlich
kann es auch sein, dass die scheinbaren Mr-Werte
der Banden nicht die tatsächlichen
Mr-Werte der Fusionsproteine widerspiegeln.
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Eine
Anfärbung
des Lysats von Zellen, die mit SFV-eE6,E7 infiziert waren, mit dem
Anti-E6-Antikörper ergab
zwei Banden von ungefähr
22 kDa und 32 kDa (10, Spur 2). Eine Anfärbung dieser
Spur mit dem Anti-E7-Antikörper
ergab keine Bande (10; Spur 6), was beweist, dass
erwartungsgemäß nur das
E6-Protein in verstärkter
Weise translatiert wurde. Die 22-kDa-Bande, die man im Anti-E6-Blot
beobachtet, ist etwas höher
als der berechnete Mr von E6, d.h. 17 kDa.
Die 32-kDa-Bande könnte
einen dimeren Komplex von E6 darstellen.
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Analyse der E6- und E7-Expression durch
Puls-Markierung
-
Die
Produktion und Stabilität
von E6, E7 und des Fusionsproteins E6,7 durch BHK-Zellen, die mit SFV-Partikeln
transfiziert sind, wurde durch Pulse-Chase-Markierung der Zellen mit 35S-Methionin/-Cystein analysiert.
Wie in 11 gezeigt ist (Spur 6), führte die
Infektion von BHK-Zellen mit SFV-eE6,7-Partikeln und eine Stunde
Radiomarkierung zu drei deutlich markierten Banden des E6,7-Fusionsproteins.
Diese Banden entsprechen den Banden, die auf den Western-Blots auftreten.
Obwohl es scheinen mag, als ob die 44-kDa-Bande in den Kontrolllysaten
ebenfalls vorhanden ist, zeigt eine nähere Untersuchung, dass diese obere
Fusionsproteinbande in den Spuren 6-9 etwas niedriger verläuft als
die Bande in den Spuren 1-5. Die Banden von 36 und 46 kDa sind nach
einer Chase-Zeit von 6 bzw. 16 h noch vorhanden. Selbst nach einer Chase-Zeit
von 40 h sind beide Banden noch sichtbar, wenn auch weniger deutlich.
Die kurze Einwirkungszeit, die genügte, um die verstärkten Fusionsproteine
sichtbar zu machen, konnte die Banden des E6 und des E7-Proteins,
die nach Infektion mit SFV-E6E7 produziert wurden, entweder nach
einer 6-h-Chase-Zeit (11; Spur 2) oder direkt nach
der Markierung (nicht gezeigt) nicht zeigen. Zuvor haben wir bewiesen,
dass eine längere
Einwirkungszeit des Films benötigt
wird, um diese Proteine sichtbar zu machen.
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Eine
Autoradiographie von Lysaten von Zellen, die mit SFV-eE6E7 infiziert
waren, direkt nach der Markierung (11, Spur
3) zeigte dieselben Banden, wie sie durch Western-Blot-Analyse beobachtet
wurden, d.h. eine 22- und eine 32-kDa-Bande. Im Gegensatz zu dem
verstärkten
Fusionsprotein wurde jedoch der größte Teil des E6-Proteins innerhalb
einer 6-h-Chase-Zeit abgebaut. Nach 16 h war das Protein fast vollständig abgebaut.
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HPV-spezifische CTLs, induziert durch
Immunisierung von Mäusen
mit SFV-eE6,7 und SFV-E6E7
-
Mäuse wurden
mit 106 gereinigten SFV-E6E7-, SFV-eE6,7-,
SFV-eE6E7-, SFV-LacZ-Partikeln
oder Puffer als Kontrolle subkutan immunisiert und zweimal (s.c.
und i.p.) einer Auffrischimpfung unterzogen. Die CTL-Aktivität wurde
eine Woche nach der letzten Auffrischimpfung bestimmt. Nach 7 Tagen
(12A) bzw. 14 Tagen (12B)
in-vitro-Restimulierung wurden die resultierenden Effektorzellen
auf ihre cytolytische Aktivität gegen
13-2-Zielzellen und C3-Zielzellen getestet. Gegen beide Zelllinien
wurden ähnliche
Cytolyseniveaus induziert. Wie in 12 gezeigt
ist, wiesen Milzzellen, die aus Mäusen isoliert wurden, welche
mit 106, aber auch mit nur 105 SFV-eE6,7-Partikeln
immunisiert wurden, bereits ein hohes Niveau der Cytolyse in der
Kurzzeit-Restimulierungsvorschrift (d.h. 7 Tage; 12A).
Nach Immunisierung mit 106 SFV-E6,E7 konnten
signifikante Niveaus der CTL-Aktivität erst nach längerer Restimulierung
bestimmt werden (12B), während eine
kurzzeitige Restimulierung zu einem sehr niedrigen Niveau der CTL-Aktivität führte. Nach
Immunisierung mit 105 SFV-E6E7 war keine
CTL-Aktivität
nachweisbar. Durch Immunisierung mit SFV-eE6,E7 wurden keine nachweisbaren
Niveaus von CTL-Aktivität
gegen 13-2-Zellen oder gegen C3-Zielzellen, die das gesamte HPV16-E6E7-Genom
exprimieren (nicht gezeigt), induziert.
-
Dann
wurden das Niveau und die Aufrechterhaltung der CTL-Aktivität, die nach
Verabreichung höherer
Dosen von SFV-eE6,7-Partikeln induziert wurde, bestimmt. Mäuse wurden
mit 1, 2,5 oder 5 × 106 SFV-Partikeln immunisiert, und die CTL-Aktivität wurde
18 Tage bzw. 8 Wochen nach der letzten Auffrischimp fung bestimmt.
Wie in 13 gezeigt ist, ist das Niveau
der CTL-Aktivität,
die mit 106 SFV-eE6,7 induziert wird, vermutlich
das maximale Lyseniveau, das erreicht und im Bulk-CTL-51Cr-Freisetzungsassay
nachgewiesen werden kann, da eine Immunisierung mit 2,5 und 5 × 106 SFV-eE6,7 den Prozentsatz der spezifischen
Lyse nicht erhöhte.
Was wichtig ist, 8 Wochen nach der letzten Auffrischimpfung waren
die Nieaus der Cytolyse genauso hoch wie 18 Tage nach der letzten
Auffrischimpfung (13B bzw. 13A).
-
Für diesen
Bulk-CTL-Assay werden Milzzellen mehrere Tage lang in vitro restimuliert,
was zur Proliferation von CTL-Vorläufern führt. Daher ist dieser Assay
kein zuverlässiger
Assay, um die tatsächliche
Häufigkeit
von CTL-Vorläufern
zu bestimmen, die in vivo induziert wurde. Um die Zahl von CTL-Vorläufern zu
bewerten, wurde ein HPV16-IFN-α-Elispot-Assay
durchgeführt.
Wie in Tabelle 1 bewiesen wird, lag die Zahl der CTL-Vorläufer 18
Tage nach der Injektion von 1, 2,5 und 5 × 106 SFV-eE6,7-Partikel
im Bereich von 1 auf 1780 bis 1 auf 6600 Milzzellen insgesamt. Da
ungefähr
8% der C57BL/6-Milzzellen CD8-positive T-Zellen sind, bedeutet dies, dass 1 auf
140 bis 1 auf 530 CD8-positive Milz-T-Zellen HPV-spezifisch ist. Acht Wochen
nach der letzten Auffrischimpfung lag das Niveau im Bereich von
1 auf 430 bis 1 auf 1090 CD8-positiven T-Zellen. Obwohl aus diesen
Zahlen keine festen Schlussfolgerungen gezogen werden können, da
jede Dosis und jeder Zeitpunkt eine einzelne Maus darstellt, wurde
keine Korrelation zwischen der injizierten Dosis und dem Niveau der
spezifischen CTLs beobachtet.
-
In
früheren
Immunisierungsvorschriften wurden die Mäuse immer dreimal immunisiert
(d.h. eine Erstimmunisierung gefolgt von zwei Auffrischimpfungen).
Um die Zahl der Immunisierungen zu bestimmen, die benötigt werden,
um eine langfristige Antwort zu induzieren, immunisierten wir Mäuse einmal
oder zweimal und bestimmten das Niveau der CTL-Aktivität 10 Tage,
1 Monat oder drei Monate nach der letzten Immunisierung.
-
14A zeigt, dass eine einzige Immunisierung
mit 2,5 × 106 SFV-eE6,7-Teilchen 10 Tage nach der Immunisierung
ein signifikantes Cytolyseniveau induziert (Quadrate). Dieses Niveau
nimmt in den nächsten drei
Monaten allmählich
ab (1 Monat: Kreise; drei Monate: Dreiecke). Eine einzige Auffrischimpfung
genügt
jedoch, um bis zu 3 Monate nach der Auffrischimpfung eine signifikante
CTL-Antwort zu induzieren (14B, Dreiecke),
die so hoch war wie die Antwort nach 1 Monat (14B,
Kreise).
-
Schließlich wurde
der Immunisierungsweg variiert. Mäuse wurden s.c., i.p. oder
i.v. mit 1 × 106 SFV-eE6,7-Partikeln immunisiert. Der Bulk-CTL-Assay
zeigt, dass die Niveaus der spezifischen Lyse durch Milzzellen,
die aus den i.v. immunisierten Mäusen
(n = 3) isoliert wurden, geringfügig
höher sind
(bei einem E:T-Verhältnis von
3 bereits fast maximale Lyse) als diejenigen von Mäusen, die
s.c. (n = 2) oder i.p. (n = 3) immunisiert wurden (15,
obere drei Bilder). Getrennt davon wurden unter Verwendung derselben
Milzzellen CTL-Vorläuferhäufigkeiten
bestimmt, wobei HPV-16-E7-spezifische MHC-Klasse-I-Tetramere verwendet wurden
In den unteren Bildern von 15 sind
die Prozentsätze
von tetramerpositiven/CD8-positiven T-Zellen angegeben. Die Balken
entsprechen den CTL-Daten in den oberen Bildern. Das relativ höhere Niveau
der spezifischen Lyse, das man nach i.v. Immunisierung beobachtet,
spiegelt sich ebenfalls in der Zahl der tetramerpositiven/CD8-positiven
T-Zellen wider.
-
Tumor-Challenge und erneute Challenge
nach Immunisierung von Mäusen
mit SFV-eE6,7-Partikeln
-
Um
zu untersuchen, ob rekombinante SFV-Partikel schützende Immunität gegen
eine anschließende Tumor-Challenge
erzeugen können,
wurden Mäuse
mit SFV-eE6,7-Partikeln
immunisiert und einer Auffrischimpfung unterzogen und einer subkutanen
Challenge mit TC-1-Zellen, d.h. Tumorzellen, die HPV16-E6E7 exprimieren,
unterzogen. 16 zeigt die kombinierten Ergebnisse
von zwei getrennten Immunisierungsstudien. Kontrollmäuse, denen
PBS-(n = 10) oder SFV-LacZ-Partikel (n = 10) injiziert wurden, entwickelten
innerhalb von 2 bis 4 Wochen nach der Einimpfung von Tumorzellen
tastbare Tumoren. In einer früheren
Studie bewiesen wir, dass eine Immunisierung mit 5 × 106 SFV-E6E7-Partikeln zu einem partiellen Tumorschutz
führte,
d.h. zwei von fünf
Mäusen entwickelten
keinen Tumor. Hier beweisen wir, dass eine Immunisierung mit 106 SFV-eE6,7-Partikeln 9 von 10 Mäusen davor
schützt,
einen Tumor zu entwickeln (16). Eine
Immunisierung mit einer fünffach
höheren
Dosis (5 × 106 Partikel) schützt 4 von 5 Mäusen (Tabelle
2).
-
Um
zu bestimmen, ob ein langfristiger Schutz induziert wird, wurden
Mäuse,
die keinen Tumor entwickelten, in der Woche 25 (Exp. 1) oder in
der Woche 13 (Exp. 2) nach der anfänglichen Tumor-Challenge erneut
einer subkutanen Challenge mit 2 × 104 Tumorzellen
unterzogen.
-
Wie
in Tabelle 2 gezeigt ist, waren alle mit 5 × 106 SFV-eE6,7
immunisierten Mäuse,
die bei der anfänglichen
Tumor-Challenge keinen Tumor entwickelten, 13 Wochen später vor
der zweiten Tumor-Challenge geschützt. Von dem mit 106 SFV-eE6,7 immunisierten Mäusen entwickelten
50% bzw. 60% nach einer zweiten Tumor-Challenge in Woche 25 bzw.
in Woche 13 keinen Tumor.
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Tumorbehandlung nach Immunisierung mit
SFV-eE6,7-Partikeln
-
Die
vielversprechenden Ergebnisse, die in den oben beschriebenen Tumor-Challenge-Experimenten erhalten
wurden, veranlassten uns, die Wirksamkeit einer SFV-eE6,7-Immunisierung
im Rahmen einer Tumorbehandlung zu bestimmen. Mäuse wurden s.c. mit 2 × 104 TC-1-Zellen geimpft. Zu mehreren Zeitpunkten
nach der Impfung mit dem Tumor wurden Mäuse s.c. mit 5 × 106 SFV-eE6,7-Partikeln,
SFV-LacZ oder PBS immunisiert. In 17 sind
die Tumorvolumina von individuellen Mäusen von zwei getrennten Experimenten
gezeigt. 18 zeigt die kombinierten Ergebnisse
dieser Experimente als zeitliche Prozentsätze von tumorfreien Mäusen. Kontrollmäuse und
Mäuse,
denen SFV-LacZ injiziert
wurde, entwickelten innerhalb von 2 Wochen nach der Impfung mit
Tumor einen Tumor. Alle Mäuse,
die an den Tagen 2, 7 und 14 nach der Impfung mit Tumor mit SFV-eE6,7-Partikeln
immunisiert wurden, waren am Tag 100 nach der Impfung mit Tumor
tumorfrei (17, Bild C). Bei 4 von 7 Mäusen dieser
Gruppe war am Tag 14 nach der Impfung mit Tumor ein sehr kleiner
Tumor tastbar (17). Diese Tumorknötchen verschwanden
innerhalb von 7 Tagen, und alle Mäuse blieben tumorfrei. In der
zweiten Gruppe von Mäusen,
die am Tag 7, 14 bzw. 21 nach der Impfung mit Tumor mit SFV-eE6,7-Partikeln
immunisiert wurden, entwickelten alle Mäuse (n = 14) in beiden Experimenten
am Tag 14 einen kleinen tastbaren Tumor. Bei 12 von 14 Mäusen waren
diese Knötchen
am Tag 21 verschwunden. Letzlich blieben 9 von 14 Mäusen tumorfrei
(17). Schließlich
wurde bei einer Gruppe von Mäusen
die Immunisierung erst am Tag 14 nach der Impfung mit Tumor eingeleitet.
Wie in 17 gezeigt ist, eliminierten
3 von 7 Mäusen
die anfänglichen
Tumoren. Eine dieser Mäuse
eliminierte am Tag 20 einen Tumor mit einem Volumen von 650 mm3. Eine Maus entwickelte noch 60 Tage nach
der Impfung mit Tumor einen Tumor.
-
Tumor-Challenge und erneute Challenge
nach s.c. Immunisierung mit SFV-eE6,7-Partikeln
-
In
einem der oben beschriebenen Experimente wurden tumorfreie Mäuse 13 Wochen
nach der anfänglichen
Impfung mit Tumor erneut einer Challenge mit TC-1-Zellen ohne zusätzliche
Immunisierung ausgesetzt. Da nach 13 Wochen keine der Kontrollmäuse tumorfrei
war, wurden zum Zeitpunkt der zweiten Impfung mit Tumor 4 Kontrollmäuse in das
Experiment mit aufgenommen. Wie in 20 gezeigt
ist, blieben alle tumorfreien Mäuse,
die am Tag 7, 14 bzw. 21 nach der anfänglichen Impfung mit Tumor
immunisiert wurden, nach einer zweiten Tumor-Challenge tumorfrei.
In der Gruppe von Mäusen,
die am Tag 2, 7 und 14 immunisiert wurden, entwickelte nur eine
von sieben Mäusen
nach der zweiten Impfung mit Tumor einen Tumor.
-
Tumorbehandlung nach intravenöser Immunisierung
mit SFV-eE6,7-Partikeln
-
Elispot-Analyse
und Tetramer-Anfärbung
bewiesen, dass nach intravenöser
Immunisierung eine größere Zahl
von Vorläufer-CTLs
induziert wird als nach s.c. und i.p. Immunisierung. Wir führtemn daher
Tumortherapiestudien durch, bei denen Mäuse intravenös immunisiert
wurden. Die Experimente wurden ähnlich
wie die oben beschriebenen Experimente durchgeführt. Wie in 21 gezeigt
ist, blieben alle Mäuse,
die am Tag 7, 14 und 21 nach der Impfung mit Tumor mit 5 × 106 SFV-eE6,7-Partikeln immunisiert wurden,
tumorfrei. Selbst wenn die Immunisierung 14 Tage nach der Impfung
mit Tumor eingeleitet wurde, einem Zeitpunkt, an dem alle Mäuse einen
tastbaren Tumor entwickelt haben, gingen alle Tumoren zurück. Letztlich
rotteten 4 von 7 Mäusen
den Tumor vollständig
aus und blieben danach tumorfrei.
-
Tumorbehandlung nach intravenöser Immunisierung
mit nur 5 × 104 SFV-eE6,7-Partikeln
-
Um
die minimale effektive Dosis zu bestimmen, wurden Mäuse an Tag
7, 14 und 21 nach der Impfung mit Tumor mit abnehmenden Mengen an
SFV-eE6,7-Partikeln
immunisiert. Wie in 22 gezeigt ist, eliminierten
alle Mäuse,
die mit 5 × 105 SFV-eE6,7-Partikeln immunisiert waren,
und sechs von sieben Mäusen,
die mit nur 5 × 104 SFV-eE6,7-Partikeln immunisiert waren,
den Tumor und blieben bis zu 10 Wochen nach der Impfung mit Tumor
tumorfrei.
-
Materialien und Verfahren
-
Zelllinien
-
Babyhamster-Nierenzellen
(BHK-21) wurden von der American Type Culture Collection (Nr. CCL-10) erhalten.
Die Zellen wurden in GMEM (Life Technologies, Paisley, UK), das
5% fetales Kälberserum
(PAA Laboratories, Linz, Österreich)
enthielt, wachsen gelassen. C3-Zellen, 13-2-Zellen und TC-1-Zellen
wurden freundlicherweise von Dr. C. Melief und Dr. R. Offringa (Universität Leiden,
Niederlande) zur Verfügung
gestellt. Die C3-Zelllinie war von embryonalen C57BL/6(H-2b)-Zellen abgeleitet, die mit einem Plasmid,
das das vollständige
HPV16-Genom enthielt, transfiziert waren. Die 13-2-Zelllinie wurde
aus embryonalen C57BL/6(H-2b)-Zellen erzeugt,
die mit dem E1-Bereich von Adenovirus Typ 5, bei dem das adenovirale E1A-Epitop
SGPSNTPPEI durch ein HPV16-E7-CTL-Epitop
AA 49-57 (RAHYNIVTF) ersetzt war, transfiziert waren (R. Offringa,
persönliche
Mitteilung). Die TC-1-Zelllinie wurde aus primären C57BL/6-Lungenepithelzellen
mit einem retroviralen Vektor, der HPV16-E6E7 exprimiert, plus einem
Retrovirus, das aktiviertes c-Ha-ras exprimiert, erzeugt25. C3-, 13-2- und TC-1-Zellen wurden in
IMDM (Life Technologies), das mit 10% fetalem Kälberserum ergänzt war,
wachsen gelassen. Beide Medien enthielten Penicillin und Streptomycin
(Life Technologies; 100 E/ml bzw. 100 μg/ml).
-
Mäuse
-
Weibliche
C57BL/6-Mäuse,
die frei von spezifischem Pathogen waren (Harlan CPB, Zeist, Niederlande),
waren zu Beginn der Immunisierungsvorschriften in einem Alter zwischen
6 und 10 Wochen.
-
Konstruktion von pSFV3-E6E7, pSFV3-eE6,7
und pSFV-eE6E7
-
pSFV-Helfer
216 und pSFV315 wurden
freundlicherweise von Dr. P. Liljeström (Karolinska Institute, Stockholm,
Schweden) zur Verfügung
gestellt. Das HPV16-E6-
und -E7-Gen wurden aus dem Plasmid pRSV-HPV16E6E738 erhalten,
das freundlicherweise von Dr. J. Ter Schegget (Frije Universiteit
Amsterdam, Niederlande) zur Verfügung
gestellt wurde. In diesem Plasmid sind das HPV16-E6- und -E7-Gen in Tandemanordnung vorhanden,
mit einem Stopcodon nach dem E6-Gen. Die Amplifikation des E6E7-Tandem-Gens
erfolgte durch PCR. Das PCR-Produkt wurde mit BamHI verdaut und
in die BamHI-Stelle von pGEM7Zf+ kloniert. Nach der Sequenzbestätigung wurde
das E6E7-Fragment in die einzige BamHI-Stelle von pSFV3 kloniert,
wobei pSFV3-E6E7 entstand.
-
Das
Plasmid pSFV3-eE6,7 wurde so erzeugt, dass es hohe Niveaus eines
Fusionsproteins von HPV16 E6 und E7 exprimierte, indem man einen
Translations-Enhancer mitverwendete. Die Konstruktion ist in 17 gezeigt
und entspricht der folgenden Beschreibung.
-
Aus
dem pSFV3-E6E7 wurde die E6-Sequenz mit einer NcoI-Stelle am 5'-Ende und einer EcoRI-Stelle am
3'-Ende modifiziert.
Die E7-Sequenz wurde durch PCR mit einer EcoRI-Stelle am 5'-Ende und einer BamHI-Stelle
am 3'-Ende modifiziert.
-
Es
wurde gezeigt, dass das 5'-Ende
des Capsid-Gens von SFV, das für
die ersten 34 Aminosäuren codiert,
einen Translations-Enhancer enthält.
Dieser Enhancer wurde von Smerdou and Liljeström (J. Virol. 73, 1092-1098,
1999) in ein pSFV-Helfer-S1-Konstrukt
kloniert. Außerdem
fügten
sie die Sequenz der 2A-Autoprotease
des Maul-und-Klauenseuche-Virus (FMDV) (17 Aminosäuren) rasterpassend
zwischen den Translations-Enhancer und p62 (SFV-Hüllprotein)
ein, um für
eine Spaltung zwischen den Proteinen zu sorgen. Wir synthetisierten
die Sequenz, die den Translations-Enhancer und die FMDV-A2-Autoprotease
aus pSFV-Helfer-S1 enthielt, und durch PCR wurden BamHI- und NcoI-Restriktions
stellen am 5'- bzw.
3'-Ende erzeugt.
Die enh-FMDV-A2-Protease-, E6- und E7-Fragmente wurden in die BamHI-Stelle
von pSFV3 kloniert, wobei pSFV3-eE6,7 entstand.
-
Im
ursprünglichen
Plasmid liegen das HPV16-E6- und -E7-Gen in Tandemanordnung vor,
mit einem Stopcodon nach dem E6-Gen. In pSFV3-eE6,7 ist ein Basenpaar
zwischen E6 und E7 eingefügt,
und das Stopcodon TAA von E6 ist zu GAA verändert. Somit ist die E6 und
E7 codierende Sequenz in pSFV3-eE6,7 rasterpassend und exprimiert
ein Fusionsprodukt von E6 und E7.
-
Die
Konstruktion von pSFV3-eE6E7 erfolgte durch Klonieren des intakten
E6E7-Fragments und
des Translations-Enhancer-FMDV-A2-Autoprotease-Fragments in pSFV3-eE6E7.
Da E6 und E7 nicht rasterpassend sind, ist zu erwarten, dass dieses
Plasmid E6 verstärkt
codiert, während
die Translation von E7 nicht verstärkt ist.
-
Die
eE6E7 oder eE6,7 codierenden Einschübe wurden sequenziert, um zu überprüfen, dass
während der
PCR keine Modifikationen erzeugt wurden.
-
Produktion und Reinigung von
rekombinanten SFV-Partikeln
-
pSFV3-LacZ15 war eine freundliche Spende von Dr. P.
Liljeström
(Karolinska Institute, Stockholm, Schweden). Das pSFV3-E6E7-, pSFV3-eE6E7-,
pSFV3-eE6,7-, pSFV3-LacZ-
und das pSFV-Helfer-2-Plasmid wurden mit Hilfe des Qiagen-Midi-Plasmid-Reinigungskits
isoliert und durch Verdau mit SpeI (Life Technologies) linearisiert.
RNA wurde aus der linearisierten DNA durch in-vitro-Transcription unter
Verwendung von SP6-RNA-Polymerase (Amersham Pharmacia Biotech. Inc.,
Piscataway, N.J., USA) synthetisiert. Das Capping-Analogon wurde
von Life Technologies erhalten. 15 μg SFV3-E6E7 oder SFV3-LacZ und
7,5 μg SFV-Helfer-2-RNA
wurden miteinander gemischt, und damit wurden 8 × 106 BHK-Zellen
in 0,8 ml GMEM durch Elektroporation unter Verwendung des Biorad
Gene PulserRII (zwei Pulse von 850 V/25 μF; Biorad,
Hercules, CA, USA) cotransfiziert. Nach dem Pulsen wurden die Zellen
in 10 ml GMEM suspendiert und 36 h lang bei 37 °C und 5% CO2 kultiviert.
Das Medium, das die SFV-E6E7- oder
SFV-LacZ-Partikel enthielt, wurde zweimal in einem JA-20-Rotor (Beckman,
St. Paul, MN, USA) mit 1800 U/min (d.h. 40 000 × g bei rmax)
zentrifugiert, um Zellen und Zelltrümmer zu entfernen.
-
Die
SFV-Partikel wurden auf einem diskontinuierlichen Saccharose-Dichtegradienten
(2 ml einer 15%igen Saccharoselösung
(w/v) und 1 ml einer 50%igen Saccharoselösung (w/v) in TNE-Puffer (50
mM Tris-Cl, 100 mM NaCl, 1 mM EDTA, pH 7,4)) gereinigt. Das Virus
wurde an der Grenzfläche
gesammelt. Saccharose wurde durch Dialyse gegen TNE-Puffer über Nacht
aus der Viruslösung
entfernt. Die Virussuspension wurde ungefähr 10fach konzentriert (Centricon-30-Filter;
Millipore, Redford, MA, USA), schnell in N2 eingefroren
und in Aliquoten bei –80 °C aufbewahrt.
-
Vor
der Verwendung wurden SFV-Partikel 30 min lang bei Raumtemperatur
mit 1/20 Volumen α-Chymotrypsin
(10 mg/ml; Sigma Chemical Co., St. Louis, MO, USA) inkubiert, um
die mutierten Spike-Proteine zu spalten. Anschließend wurde α-Chymotrypsin
durch die Zugabe von 0,5 Volumina Aprotinin (2 mg/ml; Sigma Chemical
Co.) inaktiviert.
-
Titerbestimmung von SFV-Partikeln
-
Rekombinante
SFV-Partikel wurden durch serielle Verdünnung auf Monoschichten von
BHK-Zellen titriert. Nach Infektion und Inkubation über Nacht
wurden die Zellen 10 Minuten lang in 10% Aceton fixiert und unter
Verwendung eines polyklonalen Kaninchen-Anti-Replicase(nsP3)-Antikörpers (einer
freundlichen Spende von Dr. T. Ahola, Biocentre Viiki, Helsinki,
Finland) als primären
Antikörper
und FITC-markiertem Ziegen-Anti-Kaninchen-IgG als sekundären Antikörper (Southern
Biotech. Ass., Birmingham, AL, USA) angefärbt. Positive Zellen wurden
gezählt,
und der Titer wurde nach Korrektur bezüglich des Verdünnungsfaktors
und der durch die Aktivierung verursachten Verdünnung und des Volumens der
hinzugefügten
Partikel bestimmt.
-
Analyse der E6- und E7-Expression durch
Western-Blotting
-
BHK-Zellen
wurden mit SFV-E6E7-, SFV-eE6,7- oder SFV-eE6E7-Partikeln infiziert.
Nach Inkubation über
Nacht wurden die Zellen geerntet und in Lysepuffer (50 mM Tris-HCl,
5 mM EDTA, 150 mM NaCl, 0,5% Triton X-100, pH 7,4) lysiert. Zellfreie
Extrakte wurden durch SDS-PAGE analysiert. Die Proteine wurden durch Blotting
auf PVDF-Membran (Immobilon-P, Millipore Corp., Bedford, MA, USA) übertragen,
und E6 und E7 wurden mit einem polyklonalen Kaninchen-Anti-HPV16-E6-Antikörper (einer
freundlichen Spende von Dr. I. Jochmus, Deutsches Krebsforschungszentrum,
Heidelberg, Deutschland) bzw. einem monoklonalen Maus-Anti-HPV16-E7-Antikörper (Zymed
Lab. Inc. South San Francisco, CA, USA) nachgewiesen. Nach Inkubation
mit sekundären
Antikörpern,
die mit Alkalischer Phosphatase konjugiert waren, wurden die Blots
mit Nitroblautetrazolium und 5-Brom-4-chlor-3-indolylphosphat (Sigma
Chemical Co.) angefärbt.
-
Analyse der E6- und E7-Expression durch
Puls-Markierung
-
Für die Pulsmarkierung
wurden BHK-Zellen mit SFV-E6E7-, SFV-eE6,E7- oder SFV-eE6,7-Partikeln infiziert.
Nach 6 h wurde das Medium entfernt, die Platten wurden dreimal mit
phosphatgepufferter Kochsalzlösung
(PBS) gewaschen, und die Zellen wurden weitere 30 min lang mit methionin-
und cysteinfreiem DMEM (ICN Biomedicals) kultiviert. Zu diesem Zeitpunkt
wurde 35S-Methionin/-Cystein (0,37 MBq/Napf;
Amersham) zu den Kulturen gegeben. Nach einer Stunde wurden die
Näpfe von
Radioisotop freigewaschen und direkt geerntet oder vor der Ernte
weitere 6, 16 oder 40 h kultiviert. Zu diesen Zeitpunkten wurden
die Zellen mit PBS (4 °C)
gewaschen, durch Abkratzen geerntet und in Lysepuffer, der 0,2 mM
Phenylmethan-Sulfonylfluorid enthielt, resuspendiert. Nach der Zentrifugation
wurden die Überstände der
Zelllysate durch SDS/PAGE und Autoradiographie analysiert.
-
Immunisierungen
-
Mäuse wurden
mit 104 bis 5 × 106 rekombinanten
SFV-Partikeln subkutan (s.c.), intraperitoneal (i.p.) oder intravenös (i.v.)
immunisiert und anschließend
einer oder zwei Auffrischimpfungen im Abstand von 2 Wochen oder
keiner Auffrischimpfung unterzogen. Als negative Kontrollen wurden
Mäusen
gleiche Dosen SFV-LacZ-Partikel
oder PBS injiziert.
-
CTL-Assay
-
Sieben
Tage bis 3 Monate nach der letzten Immunisierung (Auffrischimpfung)
wurden Milzzellen isoliert und in aufrecht gestellten 25-cm2-Kulturkolben mit bestrahlten (100 Gy) TC-1-Zellen
in einem Verhältnis von
25:1 cokultiviert. Nach einer Woche in Kultur wurden Zellen geerntet,
und ein CTL-Assay wurde als Standard-4-h-51Cr-Freisetzungsassay
in drei Parallelbestimmungen durchgeführt. Zielzellen wurden 1 h
lang mit 3,7 MBq 51Cr/106 Zellen
in 100 μl
Medium markiert (51Cr stammte von Amersham,
London, UK). Der mittlere Prozentsatz der spezifischen 51Cr-Freisetzung
von drei parallel angesetzten Näpfen
wurde gemäß der folgenden
Formel berechnet: % spezifische Freisetzung = [(experimentelle Freisetzung – spontane
Freisetzung)/(maximale Freisetzung – spontane Freisetzung)] cpm × 100. Die
spontane 51Cr-Freisetzung war immer < 15%. Die Standardfehler
der Mittelwerte der dreifachen Parallelbestimmungen betrugen < 10% des Mittelwerts.
-
Am
Anfang wurde die CTL-Analyse auch nach einer zusätzlichen Zeit der in-vitro-Stimulation durchgeführt. Für diese
Experimente wurden Milzzellen, die eine Woche lang gemäß der obigen
Beschreibung kultiviert worden waren, geerntet und mit bestrahlten
naiven Milzzellen (30 Gy) und bestrahlten C3-Zellen in einem Verhältnis von
2:5:0,1 in 24-Napf-Platten in Gegenwart von 4 IE rekombinantem hIL2/ml
(Strathmann Biotech GmbH, Hamburg, Deutschland) restimuliert. Fünf Tage
nach der Restimulierung wurden Zellen geerntet, und ein 51Cr-Freisetzungsassay
wurde durchgeführt,
wie es oben beschrieben ist.
-
Vorläufer-CTL-Häufigkeitsbestimmung durch IFN-alpha-Elispot-Analyse
-
Eine
Elispot-Analyse wurde im Wesentlichen gemäß dem von Miyahira et al. (J.
Immunol. Methods 181, 45054, 1995) beschriebenen Verfahren durchgeführt. Kurz
gesagt, eine seriell verdünnte,
bekannte Anzahl von frisch isolierten Milzzellen wurde in Näpfen (96-Napf-Hochaffinitätsplatten,
Greiner) plattiert, die über Nacht
mit gereinigten Anti-Maus-IFN-alpha-mAb (Pharmingen, CA) beschichtet
worden waren. Anschließend wurden
13-2-Zellen (die nur das HPV16-E749-57-CTL-Epitop exprimierten) für eine in-vitro-Restimulierung
hinzugefügt,
wobei man Effektor-Stimulator-Zellverhältnisse von 1:1 bis 4:1 verwendete.
Außerdem
wurden Milzzellen ohne Stimulatorzellen als Kontrollen kultiviert,
um die antigenunabhängige
IFN-alpha-Sekretion zu bestimmen. Nach Inkubation über Nacht
wurden die Näpfe
ausgiebig gewaschen und mit biotinylierten Antihaus-IFN-α-mAb (Pharmingen,
CA) inkubiert. Nach einer Stunde Inkubation bei 37 °C wurden
die Platten gewaschen, und Streptavidin/Alkalische Phosphatase wurde
hinzugefügt.
Nach einer Stunde Inkubation bei 37 °C wurden die Platten gewaschen,
und die Spots wurden entwickelt, indem man das Substrat BCIP (Sigma) in
Agarose hinzufügte.
Nach Inkubation bei 4 °C über Nacht
wurde die Zahl der Spots mit Hilfe eines Stereomikroskops bestimmt.
-
Vorläufer-CTL-Häufigkeitsbestimmung
mit Hilfe von HPV-spezifischen MHC-Klasse-I-Tetrameren
-
Mit
Phycoerythrin (PE) markierte HPV16-E749-57-MHC-Klasse-I-Tetramere
wurden freundlicherweise von Dr. T. Schumacher (NKI, Amsterdam,
Niederlande) zur Verfügung
gestellt. Frisch isolierte Milzzellen wurden 20 min lang auf Eis
mit PE- markierten
HPV16-E749-57-Tetramer und FITC-Anti-CD8
(Pharmingen) angefärbt,
und anschließend
erfolgten ausgiebige Waschungen mit PBS, das BSA (0,5%) und NaN3 (0,02%) enthielt. Vor der FACS-Analyse
wurde Propidiumiodid (PI) hinzugefügt. Kleine Lymphocyten wurden
durch Vorwärts-
und Seitwärtsstreuprofilierung
ausgeschleust.
-
Tumor-Challenge-Experimente
-
Mäuse wurden
gemäß der obigen
Beschreibung mit 106 bis 5 × 106 SFV-E6E7-, SFV-eE6,7-Partikeln, SFV-LacZ-Partikeln
oder PBS immunisiert und einer Auffrischimpfung unterzogen. Eine
Woche nach der letzten Auffrischimpfung wurden die Mäuse einer
subkutanen Challenge am Hals mit 2 × 104 TC-1-Zellen,
die in 0,2 ml Hanks Buffered Salt Solution (Life Technologies) suspendiert
waren, unterzogen. Tumormessungen wurden immer durch denselben Fachmann
vorgenommen. Bei einem Tumorvolumen von ungefähr 1000 mm3 wurden
die Mäuse
getötet.
-
Tumorbehandlungsexperimente
-
Mäuse wurden
am Hals subkutan mit 2 × 10
4 TC-1-Zellen geimpft, die in 0,2 ml Hanks
Buffered Salt Solution (Life Technologies) suspendiert waren. Zu
mehreren Zeitpunkten nach der Impfung mit Tumor wurden die Mäuse subkutan
oder intravenös
mit 5 × 10
4 bis 5 × 10
6 SFV-eE6,7-Partikeln immunisiert. Die Mäuse wurden
an den Tagen 2, 7 und 14 nach der Impfung mit Tumor oder an den
Tagen 7, 14 und 21 nach der Impfung oder schließlich an den Tagen 14, 21 und
28 nach der Impfung immunisiert. Außerdem wurden Kontrollgruppen mit
aufgenommen, die an den Tagen 2, 7 und 14 nach der Impfung mit Tumor
entweder mit PBS oder mit 5 × 10
6 SFV-LacZ-Partikeln immunisiert wurden.
Tumormessungen wurden immer durch denselben Fachmann vorgenommen.
Bei einem Tumorvolumen von ungefähr
1000 mm
3 wurden die Mäuse getötet. Tabelle 1 Vorläufer-CTL-Häufigkeit
bei SFV-eE6,7-immunisierten Mäusen,
bestimmt durch IFN-gamma-Elispot-Assay
Immunisierung | Dosis | Bewertungszeitpunkt | pCTL-Häufigkeit gesamt
Milz1 | pCTL-Häufigkeit
in CD8-positiven T-Zellen2 |
SFV-eE6,7 | 1 × 106 | 18
Tage | 1
von 6557 | 1
von 524 |
" | 2,5 × 106 | " | 1
von 1785 | 1
von 143 |
" | 5 × 106 | " | 1
von 4081 | 1
von 326 |
" | 1 × 106 | 8
Wochen | 1
von 5381 | 1
von 430 |
" | 2,5 × 106 | " | 1
von 13636 | 1
von 1090 |
" | 5 × 106 | " | 1
von 7692 | 1
von 615 |
SFV-LacZ | 5 × 106 | 18
Tage und 8 Wochen | 0
von 4 × 105 | - |
PBS | | " | 0
von 4 × 105 | - |
-
Die
Mäuse wurden
mit 1, 2,5 oder 5 × 106 SFV-eE6,7 oder mit 5 × 106 SFV-LacZ
oder PBS als Kontrolle subkutan immunisiert und zweimal (s.c. und
i.p.) einer Auffrischimpfung unterzogen.
- 1 Die
Milzzellen wurden 18 Tage oder 8 Wochen nach der letzten Auffrischimpfung
isoliert, und die Häufigkeit von
Vorläufer-CTLs
wurde nach in-vitro-Stimulation über Nacht
mit 13-2-Zellen, die HPV16-E7-49-57 (MHC-Klasse-I-Epitop) exprimieren,
durch INF-gamma-Elispot-Assay bestimmt.
- 2 Berechnete Häufigkeit unter Verwendung einer
CD8-Häufigkeit
von 8% der gesamten Milz.
Tabelle 2 Schutz vor Wachstum von TC-1-Tumorzellen
in SFV-eE6,7-immunisierten Mäusen
nach Tumor-Challenge und erneuter Challenge Immunisierung1 | Zahl
der tumorfreien Mäuse
nach der ersten Tumor-Challenge/Gesamtzahl der Mäuse2 | Zahl
der tumorfreien Mäuse
nach der zweiten Tumor-Challenge/Gesamtzahl der Mäuse3 |
Exp. 1 Tumor-Challenge
Tag 0, erneute Tumor-Challenge Woche 25 |
SFV-eE6,7
[1 × 106] | 4/5 | 2/4 |
SFV-LacZ
[1 × 106] | 0/5 | - |
PBS | 0/5 | 0/34 |
Exp. 2 Tumor-Challenge
Tag 0, erneute Tumor-Challenge Woche 13 |
SFV-eE6,7
[1 × 106] | 5/5 | 3/5 |
SFV-eE6,7
[5 × 106] | 4/5 | 4/4 |
SFV-LacZ
[5 × 106] | 0/5 | - |
PBS | 0/5 | 0/34 |
- 1 Die Mäuse wurden
mit 1 × 106 oder 5 × 106 SFV-LacZ-Partikeln
oder SFV-eE6,7-Partikeln
oder PBS subkutan immunisiert und zweimal (s.c. und i.p.) einer
Auffrischimpfung unterzogen. Eine Woche nach der letzten Auffrischimpfung
wurden am Hals 2 × 104 TC-1-Zellen subkutan eingeimpft.
- 2 Das Tumorwachstum wurde zweimal pro
Woche überwacht.
Gezeigt ist die Zahl der tumorfreien Mäuse pro Gesamtzahl von Mäusen pro
Gruppe.
- 3 Mäuse,
die tumorfrei geblieben waren, wurden anschließend einer erneuten Challenge
mit 2 × 104 TC-1-Zellen unterzogen; im ersten Experiment
in Woche 25, im zweiten Experiment in Woche 13 nach der ersten Tumor-Challenge.
- 4 Bei den Experimenten mit erneuter
Challenge wurden drei altersangepasste Kontrollmäuse mit aufgenommen.
-
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-
Titel und Legenden zu Figuren
-
1:
Western-Blot-Analyse von Extrakten von mit SFV-E6E7 transfizierten
BHK-Zellen. BHK-Zellen wurden mit SFV-E6E7-Partikeln oder SFV-LacZ-Partikeln
infiziert. Nach Inkubation über
Nacht wurden die zellulären
Proteine extrahiert und durch SDS-PAGE und Immunoblotting analysiert.
E6 wurde unter Verwendung eines polyklonalen Kaninchen-Anti-HPV16-E6-Antikörpers nachgewiesen
(Abschnitt A), und E7 wurde unter Verwendung eines monoklonalen
Maus-Anti-HPV16-E7-Antikörpers nachgewiesen
(Abschnitt B). Spuren 1: BHK21-Zellen nicht infiziert; Spuren 2:
BHK21-Zellen mit SFV-E6E7-Partikeln infiziert; Spuren 3: BHK21-Zellen
mit SFV-LacZ-Partikeln infiziert; M: Proteinmarker.
-
2:
Intrazelluläre
Lokalisierung von E7 in SFV-E6E7-infizierten BHK-Zellen. BHK21-Zellen
wurden mit SFV-E6E7 infiziert. Nach Inkubation über Nacht wurden die Zellen
mit Hilfe von Anti-HPV16-E6- oder Anti-HPV16-E7-Antikörpern angefärbt. A:
Immunfluoreszenzfärbung
von SFV-E6E7-infizierten Zellen mit Anti-HPV16-E6; B: Immunfluoreszenzfärbung von
SFV-E6E7-infizierten Zellen mit Anti-HPV16-E7. Vergrößerung 40×.
-
3:
Nach Immunisierung mit SFV-E6E7-Partikeln induzierte CTL-Aktivität, bestimmt
nach 11 bzw. 18 Tagen in-vitro-Restimulierung. Mäuse wurden mit gereinigtem
106 SFV-E6E7 (n = 4, leere und ausgefüllte Quadrate
und Rauten), SFV-LacZ-Partikeln (Dreiecke) oder PBS (Kreuze) als
Kontrolle subkutan immunisiert und zweimal (s.c. und i.p.) einer
Auffrischimpfung unterzogen. Die CTL-Aktivität wurde eine Woche nach der letzten
Auffrischimpfung bestimmt. Nach 11 Tagen (Bild A) bzw. 18 Tagen
(Bild B) in-vitro-Restimulierung wurden die resultierenden Effektorzellen
auf cytolytische Aktivität
gegen 13-2-Zielzellen im Assay mit 3 parallel angesetzten Näpfen getestet.
Gezeigt sind die Niveaus der Cytolyse bei verschiedenen Effektor-Target-Verhältnissen.
Die Standardfehler der Mittelwerte der dreifachen Parallelbestimmungen
waren stets < 10%
des Mittelwerts.
-
4:
Erkennung und Lyse von HPV16-transformierten C3-Zellen sowie 13-2-Zellen, die das H-2Db-bindende HPV16-CTL-Epitop exprimieren,
durch CTLs, die nach Immunisierung mit SFV-E6E7-Partikeln induziert
wurden. Mäuse
wurden mit gereinigtem 106 SFV-E6E7 (n =
2, Quadrate und Rauten), SFV-LacZ-Partikeln (leere Dreiecke) oder PBS
(Kreuze) als Kontrolle subkutan immunisiert und zweimal (s.c. und
i.p.) einer Auffrischimpfung unterzogen. Nach 11 Tagen in-vitro-Restimulierung
wurden die resultierenden Effektorzellen auf cytolytische Aktivität gegen
13-2-Zielzellen (Bild A) und C3-Zellen (Bild B) im Assay mit 3 parallel
angesetzten Näpfen
getestet. Gezeigt sind die Niveaus der Cytolyse bei verschiedenen
Effektor-Target-Verhältnissen.
Die Standardfehler der Mittelwerte der dreifachen Parallelbestimmungen
waren stets < 10% des
Mittelwerts.
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5:
Erkennung von mit E7-49-57 beladenen syngenischen EL4-Zellen durch
CTLs, die nach Immunisierung mit SFV-E6E7-Partikeln induziert wurden.
Mäuse wurden
mit gereinigtem 106 SFV-E6E7 (n = 2, Quadrate
und Rauten), SFV-LacZ-Partikeln
(Dreiecke) oder PBS (Kreuze) als Kontrolle subkutan immunisiert
und zweimal (s.c. und i.p.) einer Auffrischimpfung unterzogen. Nach
18 Tagen in- vitro-Restimulierung
wurden die resultierenden Effektorzellen auf cytolytische Aktivität gegen
mit E7-49-57 beladenen syngenischen EL4-Zellen (Bild A) und unbeladenen
EL4-Zellen (Bild B) im Assay mit 3 parallel angesetzten Näpfen getestet.
Gezeigt sind die Niveaus der Cytolyse bei verschiedenen Effektor-Target-Verhältnissen.
Die Standardfehler der Mittelwerte der dreifachen Parallelbestimmungen
waren stets < 10%
des Mittelwerts.
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6:
CTL-Aktivität
in Mäusen,
die mit verschiedenen Dosen von SFV-E6E7-Partikeln immunisiert wurden. In zwei
getrennten Experimenten wurden Mäuse
mit gereinigten 104 (ausgefüllte Dreiecke),
105 (ausgefüllte Rauten) oder 106 (ausgefüllte
Quadrate) SFV-E6E7-Partikeln, 106 SFV-LacZ-Partikeln
(Dreiecke) oder PBS (Kreuze) als Kontrolle subkutan immunisiert
und zweimal (s.c. und i.p.) einer Auffrischimpfung unterzogen. Die
CTL-Aktivität
wurde eine Woche nach der letzten Auffrischimpfung bestimmt. Nach
18 Tagen in-vitro-Restimulierung wurden die resultierenden Effektorzellen
auf cytolytische Aktivität
gegen 13-2-Zellen im Assay mit 3 parallel angesetzten Näpfen getestet.
Gezeigt sind die Niveaus der Cytolyse bei verschiedenen Effektor-Target-Verhältnissen
in zwei individuellen Experimenten. Die Standardfehler der Mittelwerte
der dreifachen Parallelbestimmungen waren stets < 10% des Mittelwerts.
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7:
Wachstum von TC-1-Tumorzellen in SFV-E6E7-immunisierten Mäusen. Mäuse wurden
mit PBS (Bild A; n = 10), 5 × 106 SFV-LacZ-Partikeln (Bild B; n = 10), 106 SFV-E6E7-Partikeln (Bild C; n = 10) oder 5 × 106 SFV-E6E7-Partikeln (Bild D; n = 5) subkutan
immunisiert und zweimal (s.c. und i.p.) einer Auffrischimpfung unterzogen.
Das Tumorwachstum wurde zweimal pro Woche überwacht. Jede Linie stellt
das Tumorvolumen einer einzelnen Maus dar.
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8:
Wachstum von TC-1-Tumorzellen in SFV-E6E7-immunisierten Mäusen. Mäuse wurden
mit PBS (n = 10; leere Kreise), 5 × 106 SFV-LacZ-Partikeln
(n = 10; leere Quadrate), 106 SFV-E6E7-Partikeln
(n = 10; ausgefüllte
Rauten) oder 5 × 106 SFV-E6E7-Partikeln (n = 5; ausgefüllte Quadrate)
subkutan immunisiert und zweimal (s.c. und i.p.) einer Auffrischimpfung
unterzogen. Das Tumor- Wachstum
wurde zweimal pro Woche überwacht.
Gezeigt sind die Prozentsätze
der Mäuse
mit nicht tastbaren Tumoren.
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9:
Klonierungsstrategie für
die Konstruktion von SFV-enhE6,7
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Aus
dem pSFV3-E6E7 wurde die E6-Sequenz mit einer NcoI-Stelle am 5'-Ende und einer EcoRI-Stelle am
3'-Ende modifiziert.
Die E7-Sequenz wurde durch PCR mit einer EcoRI-Stelle am 5'-Ende und einer BamHI-Stelle
am 3'-Ende modifiziert.
Es wurde gezeigt, dass das 5'-Ende
des Capsid-Gens von SFV, das für
die ersten 34 Aminosäurereste
codiert, einen Translations-Enhancer enthält. Dieser Enhancer wurde von
Smerdou and Liljeström
(J. Virol. 73, 1092-1098, 1999) in ein pSFV-Helfer-S1-Konstrukt
kloniert. Außerdem
fügten sie
die Sequenz der 2A-Autoprotease
des Maul-und-Klauenseuche-Virus (FMDV) (17 Aminosäuren) rasterpassend
zwischen den Translations-Enhancer und p62 (SFV-Hüllprotein)
ein, um für
eine Spaltung zwischen den Proteinen zu sorgen. Wir synthetisierten
die Sequenz, die den Translations-Enhancer und die FMDV-A2-Autoprotease
aus pSFV-Helfer-S1 enthielt, und durch PCR wurden BamHI- und NcoI-Restriktionsstellen
am 5'- bzw. 3'-Ende erzeugt. Die
enh-FMDV-A2-Protease-, E6- und E7-Fragmente wurden in die BamHI-Stelle
von pSFV3 kloniert, wobei pSFV3-eE6,7 entstand.
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Im
ursprünglichen
Plasmid liegen das HPV16-E6- und -E7-Gen in Tandemanordnung vor,
mit einem Stopcodon nach dem E6-Gen. In pSFV3-eE6,7 ist ein Basenpaar
zwischen E6 und E7 eingefügt,
und das Stopcodon TAA von E6 ist zu GAA verändert. Somit ist die E6 und
E7 codierende Sequenz in pSFV3-eE6,7 rasterpassend und exprimiert
ein Fusionsprodukt von E6 und E7.
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10:
Western-Blot-Analyse von Extrakten von mit recSFV transfizierten
BHK-Zellen. BHK-Zellen wurden mit SFV-E6E7-, SFV-eE6E7- oder SFV-eE6,7-Partikeln infiziert.
Nach Inkubation über
Nacht wurden die zellulären
Proteine extrahiert und durch SDS-PAGE und Immunoblotting analysiert.
E6 wurde unter Verwendung eines polyklonalen Kaninchen-Anti-HPV16-E6-Antikörpers nachgewiesen
(Spur 1-3), und E7 wurde unter Verwendung eines monoklonalen Maus- Anti-HPV16-E7-Antikörpers nachgewiesen
(Spur 5-8). Spuren 1 und 5: BHK21-Zellen mit SFV-E6E7-Partikeln infiziert;
Spuren 2 und 6: BHK21-Zellen mit SFV-eE6E7-Partikeln infiziert; Spuren 3
und 7: BHK21-Zellen mit SFV-eE6,7-Partikeln infiziert; Spur 4: Proteinmarker
(M); Spur 8: rekombinant (E. coli) produziertes E7-Protein.
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11:
Analyse von E6- und E7-Expression durch Puls-Markierung. BHK-Zellen
wurden mit SFV-E6E7-, SFV-eE6E7- oder SFV-eE6,7-Partikeln infiziert.
Nach 6 h wurden die Zellen weitere 30 min lang mit methionin- und
cysteinfreiem Medium kultiviert, woraufhin eine Markierungszeit
von 1 h mit 35S-Methionin/-Cystein folgte.
Nach einer Stunde wurden die Zellen gewaschen und geerntet oder
vor der Ernte weitere 6, 16 oder 40 h kultiviert. Die Zelllysate
wurden durch SDS/PAGE und Autoradiographie analysiert. Spur 1: BHK21-Zellen
nicht infiziert, nach 6 h Chase analysiert; Spur 2: BHK21-Zellen
mit SFV-E6E7 infiziert, direkt bzw. nach 6 h oder 16 h Chase analysiert;
Spuren 3-5: BHK-Zellen mit SFV-eE6,E7
infiziert, direkt, bzw. nach 6 h oder 16 h Chase analysiert; Spuren
6-9: BHK21-Zellen mit SFV-eE6,E7 infiziert, direkt bzw. nach 6 h,
16 h oder 40 h Chase analysiert.
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12:
CTL-Aktivität
induziert nach Immunisierung mit SFV-E6E7-Partikeln, bestimmt nach
7 bzw. 14 Tagen in-vitro-Restimulierung. Mäuse wurden mit gereinigtem
106 SFV-eE6,7 (n = 2; ausgefüllte Quadrate),
105 SFV-eE6,7 (n = 2; leere Quadrate), 106 SFV-E6E7 (n = 2; ausgefüllte Kreise), 105 SFV-E6E7-Partikeln (n = 2; leere
Kreise) oder 106 SFV-LacZ (n = 2; ausgefüllte Dreiecke)
oder PBS (n = 2; leere Dreiecke) als Kontrolle subkutan immunisiert
und zweimal (s.c. und i.p.) einer Auffrischimpfung unterzogen. Die
CTL-Aktivität
wurde eine Woche nach der letzten Auffrischimpfung bestimmt. Nach
7 Tagen (Bild A) bzw. 14 Tagen (Bild B) in-vitro-Restimulierung
wurden die resultierenden Effektorzellen auf cytolytische Aktivität gegen
13-2-Zielzellen im Assay mit 3 parallel angesetzten Näpfen getestet.
Gezeigt sind die Niveaus der Cytolyse bei verschiedenen Effektor-Target-Verhältnissen.
Die Standardfehler der Mittelwerte der dreifachen Parallelbestimmungen
waren stets < 10%
des Mittelwerts.
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13:
CTL-Aktivität
induziert nach Immunisierung mit 1, 2,5 und 5 × 106 SFV-eE6,7-Partikeln.
Mäuse wurden
mit gereinigtem 5 × 106 SFV-eE6,7 (ausgefüllte Quadrate), 2,5 × 106 SFV-eE6,7 (leere Kreise), 106 SFV-eE6,7
(leere Quadrate) oder 5 × 106 SFV-LacZ (ausgefüllte Dreiecke) oder PBS (leere
Dreiecke) als Kontrollen subkutan immunisiert und zweimal (s.c.
und i.p.) einer Auffrischimpfung unterzogen. Die CTL-Aktivität wurde
18 Tage (Bild A) bzw. 8 Wochen (Bild B) nach der letzten Auffrischimpfung
bestimmt. Nach 7 Tagen in-vitro-Restimulierung
wurden die resultierenden Effektorzellen auf cytolytische Aktivität gegen
13-2-Zielzellen im Assay mit 3 parallel angesetzten Näpfen getestet.
Gezeigt sind die Niveaus der Cytolyse bei verschiedenen Effektor-Target-Verhältnissen.
Die Standardfehler der Mittelwerte der dreifachen Parallelbestimmungen
waren stets < 10%
des Mittelwerts.
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14:
Die Induktion einer langfristigen CTL-Aktivität erfordert eine einzige Auffrischimpfung.
Mäuse erhielten
eine einzige subkutane Injektion von 2,5 × 106 SFV-eE6,7-Partikeln
(Bild A) oder zwei subkutane Injektionen von 2,5 × 106 SFV-eE6,7-Partikeln (Bild B). Die CTL-Aktivität wurde
10 Tage (Quadrate), 1 Monat (Kreise) oder drei Monate (Dreiecke)
nach der (letzten) Injektion von Partikeln bestimmt. Nach 7 Tagen
in-vitro-Restimulierung wurden die resultierenden Effektorzellen
auf cytolytische Aktivität
gegen 13-2-Zielzellen im Assay mit 3 parallel angesetzten Näpfen getestet.
Gezeigt sind die Niveaus der Cytolyse bei verschiedenen Effektor-Target-Verhältnissen.
Die Standardfehler der Mittelwerte der dreifachen Parallelbestimmungen
waren stets < 10%
des Mittelwerts.
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15:
CTL-Aktivität
und Vorläufer-CTL-Häufigkeit
bei Mäusen,
die über
verschiedene Wege mit SFV-eE6,7-Partikeln immunisiert wurden. Mäuse wurden
mit gereinigten 106 SFV-eE6,7-Partikeln
s.c. (n = 2), i.p. (n = 3) oder i.v. (n = 3) immunisiert und zweimal
einer Auffrischimpfung unterzogen. Eine Woche nach der letzten Auffrischimpfung
wurden Milzzellen isoliert. Für
die CTL-Akivität
wurden Milzzellen 7 Tage lang in vitro restimuliert. Die resultierenden
Effektorzellen wurden auf ihre cytolytische Aktivität gegen
13-2-Zielzellen im Assay mit 3 parallel angesetzten Näpfen getestet.
In den oberen drei Bildern sind die Niveaus der Cytolyse bei verschiedenen
Effektor-Target-Verhältnissen
angegeben. Für
die Tetramer-Anfärbung
wurden Milzzellen direkt nach der Isolierung mit Anti-CD8-FITC-Antikörper und
einem HPV16-E7-spezifischen MHC-Klasse-I-Tetramer (PE-markiert) angefärbt. In
den unteren drei Bildern sind die Prozentsätze von CD8-positiven/tetramerpositiven
T-Zellen für
die individuellen Mäuse
angegeben. Die ausgefüllten,
grauen und leeren Balken in den unteren Bildern entsprechen den
Niveaus der CTL-Aktivität
der ausgefüllten,
grauen und leeren Symbole in den oberen Bildern.
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16:
Schutz vor Wachstum von TC-1-Tumorzellen in mit SFV-eE6,7 immunisierten
Mäusen.
Mäuse wurden
mit PBS (n = 10; leere Dreiecke), 106 SFV-LacZ-Partikeln (n = 10;
leere Quadrate) oder 106 SFV-E6,7-Partikeln
(n = 10; ausgefüllte
Quadrate) subkutan immunisiert und zweimal (s.c. und i.p.) einer
Auffrischimpfung unterzogen. Das Tumorwachstum wurde zweimal pro
Woche überwacht.
Gezeigt sind die Prozentanteile von Mäusen mit nicht tastbaren Tumoren
in der Zeit.
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17:
Therapeutische Behandlung von TC-1-Tumoren durch SFV-eE6,7-Immunisierung. Mäuse wurden
am Hals subkutan mit 2 × 104 TC-1 geimpft. Zu mehreren Zeitpunkten nach
der Impfung mit Tumor wurden den Mäusen subkutan 5 × 106 SFV-eE6,7-Partikel injiziert (drei untere
Bilder). Eine Gruppe von Mäusen
(n = 7) wurde an den Tagen 2, 7 und 14 nach der Impfung mit Tumor
immunisiert, eine zweite Gruppe (n = 14) wurde an den Tagen 7, 14
und 21 nach der Impfung immunisiert, und die letzte Gruppe (n =
6) wurde an den Tagen 14, 21 und 28 nach der Impfung immunisiert.
Außerdem
wurden zwei Kontrollgruppen mit aufgenommen, denen an den Tagen
2, 7 und 14 nach der Impfung mit Tumor entweder PBS (n = 9) oder
5 × 106 SFV-LacZ-Partikel (n = 5) injiziert wurden.
Das Tumorwachstum wurde zweimal pro Woche überwacht. Jede Linie stellt
das Tumorvolumen einer einzelnen Maus dar. Angegeben sind die kombinierten
Ergebnisse von zwei Experimenten.
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18:
Therapeutische Behandlung von TC-1-Tumoren durch SFV-eE6,7-Immunisierung. Kombinierte
Ergebnisse von 17, die die Prozentanteile von tumorfreien
Mäusen
in der Zeit zeigen. Mäuse
wurden am Hals subkutan mit 2 × 104 TC-1 geimpft. Zu mehreren Zeitpunkten nach
der Impfung mit Tumor wurden den Mäusen SFV-eE6,7-Partikel injiziert,
wie es in der Legende zu 17 beschrieben
ist. Gezeigt sind die Prozentanteile von tumorfreien Mäusen nach
der Injektion von SFV-eE6,7 an den Tagen 2, 7 und 14 nach der Impfung
mit Tumor (n = 7; ausgefüllte
Quadrate), nach der Injektion von SFV-eE6,7 an den Tagen 7, 14 und
21 (n = 14; leere Rauten) oder nach der Injektion mit PBS (n = 9;
leere Kreise) oder 5 × 106 SFV-LacZ-Partikel (n = 5, leere Dreiecke)
an den Tagen 2, 7 und 14 nach der Impfung. Das Tumorwachstum wurde
zweimal pro Woche überwacht.
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19:
Nucleotidsequenz des Konstrukts enhE6,7
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20:
Erneute Tumor-Challenge bei Mäusen,
die eine erste Tumor-Challenge überlebt
haben. Das linke Bild zeigt die Prozentanteile von tumorfreien Mäusen in
der Zeit für
eines der Experimente, wie sie in 17 gezeigt
und beschrieben sind. 13 Wochen nach der ersten Impfung mit Tumor
wurden Mäuse
erneut einer Challenge mit 2 × 104 TC-1 ohne zusätzliche Immunisierung ausgesetzt.
Das rechte Bild zeigt den Prozentanteil der tumorfreien Mäuse nach
erneuter Tumor-Challenge von Mäusen,
die ursprünglich
mit SFV-eE6,7 an den Tagen 2, 7 und 14 (n = 7; Quadrate) oder mit
SFV-eE6,7 an den Tagen 7, 14 und 21 (n = 4; Rauten) immunisiert
worden waren. Da alle Kontrollmäuse
nach der ersten Tumor-Challenge einen Tumor entwickelt hatten, wurden
4 Kontrollmäuse
in das Experiment mit der erneuten Challenge mit aufgenommen (Kreise).
Das Tumorwachstum wurde zweimal pro Woche überwacht.
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21:
Therapeutische Behandlung von TC-1-Tumoren durch intravenöse Immunisierung
mit SFV-eE6,7-Partikeln. Mäuse
wurden am Hals subkutan mit 2 × 104 TC-1 geimpft. Zu mehreren Zeitpunkten nach
der Impfung mit Tumor wurden den Mäusen intravenös 5 × 106 SFV-eE6,7-Partikel oder PBS injiziert. Mäuse wurden
an den Tagen 7, 14 und 21 (n = 7; mittleres Bild) nach der Impfung
mit Tumor oder an den Tagen 14, 21 und 28 (n = 7; rechtes Bild)
nach der Impfung mit Tumor immunisiert. Außerdem wurde eine Puffer(PBS)- Kontrollgruppe mit
aufgenommen (n = 5; linkes Bild). Das Tumorwachstum wurde zweimal
pro Woche überwacht.
Jede Linie stellt das Tumorvolumen einer einzelnen Maus dar.
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22:
Therapeutische Behandlung von TC-1-Tumoren durch intravenöse Immunisierung
mit abnehmenden Mengen von SFV-eE6,7-Partikeln. Mäuse wurden
am Hais subkutan mit 2 × 104 TC-1 geimpft. Zu mehreren Zeitpunkten nach
der Impfung mit Tumor wurden den Mäusen intravenös 5 × 106 SFV-eE6,7-Partikel (n = 7; unteres linkes Bild),
5 × 105 SFV-eE6,7-Partikel (n = 7; unteres mittleres
Bild), 5 × 104 SFV-eE6,7-Partikel (n = 7; unteres rechtes
Bild) oder PBS (n = 5; oberes Bild) an den Tagen 7, 14 und 21 nach
der Impfung mit Tumor injiziert. Das Tumorwachstum wurde zweimal
pro Woche überwacht.
Jede Linie stellt das Tumorvolumen einer einzelnen Maus dar.
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