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Die
vorliegende Erfindung betrifft muskelderivierte Vorläufer-(oder
Stamm-)Zellen (MDC oder MDSC) und Zusammensetzungen von MDC und
ihre Verwendung bei der Verstärkung
von Körpergeweben,
besonders von Weichteilgeweben und Knochen. Insbesondere betrifft
die vorliegende Erfindung muskelderivierte Vorläuferzellen, die nach der Einführung in
Weichteilgewebe und Knochen eine Langzeitüberlebensfähigkeit zeigen, Verfahren zum
Isolieren von MDC und Verfahren unter Verwendung von MDC-enthaltenden
Zusammensetzungen zur Verstärkung
von menschlichen oder tierischen Weichteilgeweben und Knochen, die
Epithel-, Fett-, Nerven-, Organ-, Muskel-, Ligament- und Knorpelgewebe
umfassen. Die Erfindung betrifft auch neue Verwendungen muskelderivierter
Vorläuferzellen
zur Behandlung von kosmetischen und funktionellen Zuständen wie
beispielsweise dermatologischen Zuständen, gastroösophagialem
Rückfluss,
vesikoureteralem Rückfluss,
Harninkontinenz, Stuhlinkontinenz, Skelettmuskelschwäche, Herzversagen
und mit Myokardinfarkt verbundene Verletzung oder Schwache.
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Die
Verstärkung
von Weichteilgewebe unter Verwendung von synthetischen Materialien,
wie beispielsweise Silikon oder Polytetrafluorethylen (PTFE), ist
auf dem Gebiet wohlbekannt. Das Arnett erteilte
US-Patent Nr. 5,876,447 offenbart
die Verwendung von Silikonimplantaten zur plastischen Gesichtschirurgie.
Solche synthetischen Materialien sind für das Wirtsgewebe jedoch fremd
und verursachen eine immunologische Reaktion, die zur Einkapselung
des Implantates und zum Vernarben der umgebenden Gewebe führt. Somit
kann das Implantat zusätzliche
funktionelle oder ästhetische
Probleme hervorrufen.
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Die
Verstärkung
von Weichteilgewebe unter Verwendung von Biopolymeren wie beispielsweise
Kollagen oder Hyaluronsäure
wurde ebenfalls beschrieben. Zum Beispiel offenbart das Wallace
et al. erteilte
US-Patent Nr.
4,424,208 Verfahren zum Verstärken von Weichteilgewebe unter
Verwendung von Implantatmaterialien aus Kollagen. Darüber hinaus
offenbart das della Valle et al. erteilte
US-Patent Nr. 4,965,353 Ester von
Hyaluronsäure,
die bei der kosmetischen Chirurgie verwendet werden können. Diese
Biopolymere sind für das
Wirtsgewebe jedoch ebenfalls fremd und verursachen eine immunologische
Reaktion, die zur Reabsorption des injizierten Materials führt. Biopolymere
sind daher nicht in der Lage, eine langfristige Gewebeverstärkung bereitzustellen.
Insgesamt war die Verwendung von Biopolymeren oder synthetischen
Materialien zum Zwecke des Verstärkens
von Weichteilgewebe völlig
unzufriedenstellend.
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Die
Weichteilgewebeverstärkung
unter Verwendung von zellbasierten Zusammensetzungen wurde ebenfalls
entwickelt. Das Boss, Jr. erteilte
US-Patent
Nr. 5,858,390 offenbart die Verwendung von autologen Hautfibroblasten
für die
Behandlung von kosmetischen und ästhetischen
Hautdefekten. Obwohl diese Behandlung die bei der Implantation oder
Injektion von synthetischen Materialien oder Biopolymeren inhärenten Probleme
vermeidet, führt
sie zu anderen Komplikationen. Weil Fibroblasten Kollagen produzieren,
können
die Zellen das Versteifen und die Verzerrung der die Implantatstelle
umgebenden Gewebe verursachen.
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Die
Verwendung von autologen Fettzellen als injizierbares Verdickungsagens
wurde ebenfalls beschrieben (als Übersichtsartikel siehe K. Mak
et al., 1994, Otolaryngol. Clin. North. Am. 27:211-22; American Society
of Plastic and Reconstructive Surgery: Report an autologous fat
transplantation by the ad hoc committee an new procedures, 1987,
Chicago: American Society of Plastic and Reconstructive Surgery;
A. Chaichir et al., 1989, Plast. Reconstr. Surg. 84: 921-935; R.
A. Ersek, 1991, Plast. Reconstr. Surg. 87:219-228; H. W. Hori et
al., 1991, Ann. Plast. Surg. 26:248-258; A. Nguyen et al., 1990,
Plast. Reconstr. Surg. 85:378-389; J. Sartynski et al., 1990, Otolaryngol.
Head Neck Surg. 102:314-321). Die Fetttransplantationsprozedur stellt
jedoch nur eine vorläufige
Verstärkung
bereit, weil injiziertes Fett im Wirt reabsorbiert wird. Darüber hinaus
kann das Fetttransplantieren zur Bildung von Knötchen und zu einer Asymmetrie
von Gewebe führen.
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Myoblasten,
die Vorläufer
von Muskelfasern, sind einkernige Muskelzellen, die fusionieren,
um post-mitotische vielkernige Myotubuli zu bilden, die eine Langzeitexpression
und -abgabe von bioaktiven Proteinen bereitstellen können (T.
A. Partridge und K. E. Davies, 1995, Brit. Med. Bulletin 51:123-137;
J. Dhawan et al., 1992, Science 254:1509-12; A. D. Grinnell, 1994,
Myology 2. Ausg., A. G. Engel und C. F. Armstrong, McGraw-Rill,
Inc., 303-304; S. Jiao und J. A. Wolff, 1992, Brain Research 575:143-7;
H. Vandenburgh, 1996, Human Gene Therapy 7:2195-2200).
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Kultivierte
Myoblasten enthalten eine Subpopulation von Zellen, die einige der
Selbsterneuerungseigenschaften von Stammzellen zeigen (A. Baroffio
et al., 1996, Diifferentiation 60:47-57). Solchen Zellen misslingt
es, Myotubuli zu bilden, und sie teilen sich nicht, wenn sie nicht
separat kultiviert werden (A. Baroffio et al., oben). Untersuchungen über die
Myoblastentransplantation (siehe unten) zeigten, dass die Mehrzahl
der transplantierten Zellen schnell abstirbt, während eine Minderheit überlebt
und die Bildung neuer Muskeln vermittelt (J. R. Beuchamp et al.,
1999, J. Cell Biol. 144:1113-1122). Diese Minderheit von Zellen
zeigt ein distinktes Verhalten, einschließlich des langsamen Wachstums
in einer Gewebekultur und des schnellen Wachstums nach einer Transplantation,
was nahe legt, dass diese Zellen Myoblasten-Stammzellen darstellen
können
(J. R. Beauchamp et al., oben).
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Myoblasten
wurden in der Gentherapie als Vehikel bei der Behandlung von verschiedenen
Muskel- und nicht Muskeln betreffenden Störungen verwendet. Zum Beispiel
wurde die Transplantation genetisch modifizierter oder nicht modifizierter
Myoblasten zur Behandlung von Duchenne'scher Muskeldystrophie verwendet (E.
Gussoni et al., 1992, Nature, 356:435-8; J. Huard et al., 1992, Muscle & Nerve, 15:550-60;
G. Karpati et al., 1993, Ann. Neurol., 34:8-17; J. P. Tremblay et
al., 1993, Cell Transplantation, 2:99-112; P. A. Moisset et al.,
1998, Biochem. Biophys. Res. Commun. 247:94-9; P. A. Moisset et
al., 1998, Gene Ther. 5:1340-46).
Zusätzlich
wurden Myoblasten genetisch verändert,
um Proinsulin zur Behandlung von Typ 1-Diabetes (L. Gros et al.,
1999, Hum. Gen. Ther. 10:1207-17); Faktor IX zur Behandlung von
Hämophilie
B (M. Roman et al., 1992, Somat. Cell. Mol. Genet. 18:247-58; S.
N. Yao et al., 1994, Gen. Ther. 1:99-107; J. M. Wang et al., 1997,
Blood 90:1075-82; G. Hortelano et al., 1999, Hum. Gene Ther. 10:1281-8),
Adenosindeaminase zur Behandlung des Adenosindeaminasemangel-Syndroms
(C. M. Lynch et al., 1992, Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 89:1138-42),
Erythropoietin zur Behandlung von chronischer Anämie (E. Regulier et al., 1998,
Gene Ther. 5:1014-22; B. Dalle et al., 1999, Gene Ther. 6:157-61)
und menschliches Wachstumhormon zur Behandlung von Wachstumsverzögerung herzustellen
(K. Anwer et al., 1998, Hum. Gen. Ther. 9:659-70).
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Myoblasten
wurden auch verwendet, um Schäden
oder Krankheiten des Muskelgewebes zu behandeln, wie in dem Law
et al. erteilten
US-Patent Nr.
5,130,141 , in dem Blau et al. erteilten
US-Patent Nr. 5,538,722 und der von
Chancellor et al. am 30. April 1999 eingereichten Anmeldung mit
der
US-Seriennummer 09/302,896 offenbart
ist. Darüber
hinaus wurde die Myoblastentransplantation zur Reparatur von myokardialer Funktionsstörung verwendet
(C. E. Murry et al., 1996, J. Clin. Invest. 98:2512-23; B. Z. Atkins
et al., 1999, Ann. Thorac. Surg. 67:124-129; B. Z. Atkins et al.,
1999, J. Heart Lung Transplant. 18:1173-80).
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Trotz
des Vorstehenden waren primäre
myoblastenderivierte Behandlungen in den meisten Fällen aufgrund
von Migration und/oder Phagozytose mit geringen Überlebensraten der Zellen nach
einer Transplantation verbunden. Um dieses Problem zu umgehen, offenbart
das Atala erteilte
US-Patent
5,667,778 die Verwendung von in einem flüssigen Polymer
wie beispielsweise Alginat suspendierten Myoblasten. Die Polymerlösung wirkt
wie eine Matrix, um zu verhindern, dass die Myoblasten nach der
Injektion migrieren und/oder Phagozytose durchlaufen. Jedoch zeigt
die Polymerlösung
die gleichen Probleme wie die oben diskutierten Biopolymere. Weiterhin
ist das Atala-Patent auf die Verwendungen von Myoblasten ausschließlich in
Muskelgewebe beschränkt,
aber in keinem anderen Gewebe.
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Daher
besteht ein Bedarf nach weiteren, anderen Materialien zur Verstärkung von
Weichteilgewebe, die langlebig und mit einer großen Bandbreite an Wirtsgeweben
kompatibel sind, und eine minimale Entzündung, Vernarbung und/oder
ein minimales Versteifen der die Implantatstelle umgebenden Gewebe
bewirken. Dementsprechend werden die muskelderivierte Vorläuferzellen
enthaltenden Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung als verbesserte
und neue Materialien zum Verstärken
von Weichteilgeweben bereitgestellt. Weiterhin werden Verfahren
zum Herstellen von Zusammensetzungen muskelderivierter Progenitorzellen
bereitgestellt, die nach der Transplantation ein Langzeitüberleben
zeigen, sowie Verfahren, die MDC und MDC enthaltenden Zusammensetzungen
verwenden, um verschiedene ästhetische
und/oder funktionelle Defekte zu behandeln, einschließlich, z.
B., dermatologische Zustände
oder Verletzungen, und Muskelschwäche, -verletzungen, -krankheit
oder -funktionsstörungen.
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Es
ist bemerkenswert, dass frühere
Versuche, Myoblasten zur Verstärkung
von anderem Gewebe als Muskelteilweichgewebe zu verwenden, erfolglos
blieben (das Atala erteilte
US-Patent Nr. 5,667,778 ).
Daher sind die hierin offenbarten Erkenntnisse unerwartet, weil
sie zeigen, dass die muskelderivierten Vorläuferzellen gemäß der vorliegenden
Erfindung erfolgreich in Muskelweichteilgewebe und in Nicht-Muskelteilweichgewebe,
einschließlich
Epithelgewebe, transplantiert werden können und ein Langzeitüberleben
zeigen. Als Ergebnis können
MDC und MDC umfassende Zusammensetzungen als allgemeines Verstärkungsmaterial
zur Verstärkung
für Muskelweichteilgewebe
und Nicht-Muskelweichteilgewebe
genauso wie zur Knochenherstellung verwendet werden. Da die muskelderivierten
Vorläuferzellen
und die Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden
Erfindung aus autologen Quellen stammen können, tragen sie darüber hinaus
ein verringertes Risiko von immunologischen Komplikationen im Wirt
in sich, einschließlich
der Reabsorption von Verstärkungsmaterialien,
und der Entzündung
und/oder des Vernarbens des die Implantationsstelle umgebenden Gewebes.
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Obwohl
mesenchymale Stammzellen in verschiedenen Bindegeweben des Körpers gefunden
werden können,
einschließlich
Muskel, Knochen, Knorpel etc. (H. E. Young et al., 1993, In Vitro
Cell Dev. Biol. 29A:723-736; H. E. Young et al., 1995, Dev. Dynam.
202:137-144), wurde der Begriff mesenchymal historisch verwendet,
um eine Klasse von Stammzellen zu bezeichnen, die aus Knochenmark,
und nicht aus Muskel, gereinigt wurden. Somit unterscheiden sich
mesenchymale Stammzellen von den muskelderivierten Vorläuferzellen
der vorliegenden Erfindung. Darüber
hinaus exprimieren mesenchymale Zellen nicht den CD34-Zell-Marker
(M. F. Pittenger et al., 1999, Science 284:143-147), der von den
hierin beschriebenen muskelderivierten Vorläuferzellen exprimiert wird.
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Ein
wesentliches Problem bei der Zelltherapie ist das geringe Überleben
und die beschränkte
Ausbreitung der injizierten Zellen, genau so wie die Immunabstoßung von
Spenderzellen durch Empfänger
(Y. Fan et al., 1996, Muscle & Nerve,
19:853-860). Muskelderivierte Stammzellen (MDSC oder MDC), wie sie
von der vorliegenden Erfindung beschrieben sind, zeigen die Fähigkeit
der Selbsterneuerung und Langzeitproliferation, wenn sie bei Zelltransplantationstherapien
verwendet werden, um Massenweichteilgewebe und Knochen zu verstärken und
zu verdicken. Sowohl autologe als auch allogene Zellen dieser Erfindung
können
wirkungsvolle Zelltherapien für
die beschriebenen Störungen
oder Zustände
bereitstellen. Zusätzlich
können
solche Zellen die Effizienz einer Zelltherapie bei schwer erkrankten
Muskeln verbessern.
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In
einem ersten Aspekt der Erfindung wird eine Zusammensetzung bereitgestellt
umfassend (i) isolierte, Desmin exprimierende, muskelderivierte
Vorläuferzellen
(MDC), die eine Langzeitüberlebensfähigkeit
in situ aufweisen, oder eine klonale Population derselben, und (ii)
einen physiologisch akzeptablen Träger, ein physiologisch akzeptables
Vehikel oder Verdünnungsmittel
für die
Herstellung eines Medikaments zur Verwendung zum Verstärken oder
Verdicken des ösophagealen
Muskelgewebes oder gastroösophagealen
Muskelgewebes in einem Säuger,
wobei die Zusammensetzung in einer Menge vorliegt, die ausreicht,
um das ösophageale
oder gastroösophageale
Muskelgewebe zu verstärken
oder zu verdicken.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt der Erfindung wird eine Verwendung einer Zusammensetzung
bereitgestellt umfassend (i) isolierte, Desmin exprimierende, muskelderivierte
Vorläuferzellen
(MDC), die eine Langzeitüberlebensfähigkeit
in situ aufweisen, oder eine klonale Population derselben, und (ii)
einen physiologisch akzeptablen Träger, ein physiologisch akzeptables
Vehikel oder Verdünnungsmittel
für die
Herstellung eines Medikamentes zur Verwendung zum Verstärken oder
Verdicken des Sphinktermuskelgewebes bei einem Säugetier, wobei die Zusammensetzung
in einer Menge vorliegt, die ausreicht, um das Sphinktermuskelgewebe zu
verstärken
oder zu verdicken.
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In
einem dritten Aspekt der Erfindung wird eine Verwendung einer Zusammensetzung
bereitgestellt umfassend (i) isolierte, Desmin exprimierende, muskelderivierte
Vorläuferzellen
(MDC), die eine Langzeitüberlebensfähigkeit
in situ aufweisen, oder eine klonale Population derselben, und (ii)
einen physiologisch akzeptablen Träger, ein physiologisch akzeptables
Vehikel oder Verdünnungsmittel
für die
Herstellung eines Medikaments zur Verwendung zum Verstärken oder
Verdicken von Gewebe ausgewählt
aus Blasen-, Harnröhren- oder
Harnröhrenmuskelgewebe
bei einem Säuger,
wobei die Zusammensetzung in einer Menge vorliegt, die ausreicht,
um das Blasen-, Harnröhren-
oder Harnröhrenmuskelgewebe
zu verstärken
oder zu verdicken.
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Gemäß einem
vierten Aspekt der Erfindung wird eine Verwendung einer Zusammensetzung
bereitgestellt umfassend (i) isolierte, Desmin exprimierende, muskelderivierte
Vorläuferzellen
(MDC), die eine Langzeitüberlebensfähigkeit
in situ aufweisen, oder eine klonale Population derselben, und (ii)
einen physiologisch akzeptablen Träger, ein physiologisch akzeptables
Vehikel oder Verdünnungsmittel
für die
Herstellung eines Medikaments zur Verwendung zum Verstärken oder
Verdicken einer kosmetischen oder ästhetischen Weichteilgewebedefektstelle
bei einem Säugetier,
wobei die Zusammensetzung in einer Menge vorliegt, die ausreicht, um
die kosmetische oder ästhetische
Defektstelle zu verstärken
oder zu verdicken.
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In
einem fünften
Aspekt stellt die Erfindung eine Verwendung einer Zusammensetzung
bereit umfassend (i) isolierte, Demsin exprimierende, muskelderivierte
Vorläuferzellen
(MDC), die eine Langzeitüberlebensfähigkeit
in situ aufweisen, oder eine klonale Population derselben, und (ii)
einen physiologisch akzeptablen Träger, ein physiologisch akzeptables
Vehikel oder Verdünnungsmittel
für die
Herstellung eines Medikaments zur Verwendung zum Verstärken oder
Verdicken von Gewebe umfassend eine oder mehrere Hautvertiefungen,
Wunden, Risse oder Öffnungen
bei einem Säuger,
wobei die Zusammensetzung in einer Menge vorliegt, die ausreicht,
um die Hautvertiefung, Wunde, den Riss oder die Öffnung zu verstärken oder
zu verdicken.
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Gemäß einem
sechsten Aspekt der Erfindung wird eine Verwendung einer Zusammensetzung
bereitgestellt umfassend (i) isolierte, Desmin exprimierende, muskeldervierte
Vorläuferzellen
(MDC), die eine Langzeitüberlebensfähigkeit
in situ aufweisen, oder eine klonale Population derselben, und (ii)
einen physiologisch akzeptablen Träger, ein physiologisch akzeptables
Vehikel oder Verdünnungsmittel
für die
Herstellung eines Medikamentes zur Verwendung zum Verstärken oder
Verdicken von Muskelgewebe bei einem Säuger, wobei die Zusammensetzung
in einer Menge vorliegt, die ausreicht, um das Muskelgewebe zu verstärken oder
zu verdicken, wobei das Muskelgewebe ausgewählt ist aus (a) Verdauungsgewebe
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Magen-, Darm-, Zungen-, Speiseröhren-, Magenkranz-
und Analgewebe; (b) Geschlechtsorgangewebe ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Gebärmutter-,
Vaginal-, Klitoris-, Eileiter-, Gebärmutterhals-, Penis- und Samenleitergewebe;
(c) urologischem Gewebe ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Niere, Blase, Harnröhre, ureterischem und Sphinktergewebe;
oder (d) Atemwegsgewebe ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Luftröhren- oder Lungengewebe.
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In
einem siebten Aspekt der Erfindung wird eine Verwendung einer Zusammensetzung
bereitgestellt umfassend (i) isolierte, Desmin exprimierende, muskelderivierte
Vorläuferzellen
(MDC), die eine Langzeitüberlebensfähigkeit
in situ aufweisen, oder eine klonale Population derselben, und (ii)
einen physiologisch akzeptablen Träger, ein physiologisch akzeptables
Vehikel oder Verdünnungsmittel
für die
Herstellung eines Medikaments zur Verwendung zum Verstärken oder
Verdicken von (a) Nicht-Muskelweichteilgewebe oder (b) Nicht-Muskel-Nichtknochenweichteilgewebe
bei einem Säuger,
wobei die Zusammensetzung in einer Menge vorliegt, die ausreicht,
um (a) das Nicht-Muskelgewebe oder (b) das Nichtknochen-Nichtmuskelgewebe
zu verstärken
oder zu verdicken.
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Gemäß einem
achten Aspekt der Erfindung wird eine Verwendung einer Zusammensetzung
bereitgestellt umfassend (i) isolierte, Desmin exprimierende, muskelderivierte
Vorläuferzellen
(MDC), die eine Langzeitüberlebensfähigkeit
in situ aufweisen, oder eine klonale Population derselben, und (ii)
einen physiologisch akzeptablen Träger, ein physiologisch akzeptables
Vehikel oder Verdünnungsmittel
für die
Herstellung eines Medikaments zur Verwendung zum Wiederherstellen
oder Verbessern der Kontraktilität
glatter Muskeln, wobei der glatte Muskel ein Magen-Darm-Muskel ist
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus einem glatten Speiseröhrenmuskel,
glatten Magenmuskel, glatten Magenkranzmuskel und glatten Darmmuskel;
und wobei des weiteren die Zusammensetzung in einer Menge vorliegt,
die ausreicht, um die Kontraktilität des glatten Muskels wiederherzustellen
oder zu verbessern.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung in einem jeden ihrer verschiedenen Aspekte sind wie unten
beschrieben oder wie in den Unteransprüchen definiert.
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Die 1A-1F veranschaulichen
die Ergebnisse einer Weichteilgewebeverstärkung bei Verwendung von Injektionen
von MDC-Zusammensetzungen verglichen mit einer Injektion von herkömmlichem
Rinderkollagen. Bei den 1A-1F wurde
entweder MDC (1D-1F) oder
Kollagen (1A-1C) in
die Haut der Bauchwand injiziert. Der Bereich der Injektion war
der Grenzbereich zwischen der Dermis und dem subkutanen Bindegewebe,
das die Haut ist. Die 1A-1F zeigen
Trichromfärbung
bei 40-facher Vergrößerung nach
der Injektion von entweder Kollagen oder MDC in die Haut. 5 Tage,
2 Wochen oder 4 Wochen nach der Injektion wurden Gewebeproben erhalten
und zur Analyse vorbereitet. Die 1A und 1D zeigen
die Ergebnisse der MDC-Injektion verglichen mit der Kollagen-Injektion in die
Haut 5 Tage nach der Injektion; die 1B und 1E zeigen
die Ergebnisse 2 Wochen nach der Injektion, und die 1C und 1F zeigen
die Ergebnisse 4 Wochen nach der Injektion. Die Pfeilspitzen in
den 1D-1F zeigen die Gegenwart von
MDC in den injizierten Gebieten (tiefrosa Farbe). Die 1A-1F zeigen,
dass nach der Injektion in den subkutanen Bereich MDC überdauerten
und das subkutane Gewebe der Abdominalwand für bis zu mindestens 4 Wochen
aufrechterhielten/verstärkten,
während
Kollagen nicht 2 Wochen nach der Injektion in die Haut überdauerte
(Beispiel 3).
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Die 2A und 2B veranschaulichen
die Ergebnisse der Verstärkung
des Weichteilgewebes des unteren Ösophagus (2A)
und des Analsphinkters (2B) unter
Verwendung der Injektionen von MDC-Zusammensetzungen. Die Injektionen
wurden in die gastroösophagiale
Verbindung oder in den analen Sphinkter vorgenommen. 3 Tage nach
der Injektion wurden Gewebeproben erhalten und zur Analyse vorbereitet.
MDC sind durch β-Galactosidase-Färbung angezeigt. 2A zeigt
injizierte Gewebe bei 100-facher Vergrößerung; 2B zeigt
injizierte Gewebe bei 40-facher Vergrößerung. Die 2A und 2B zeigen, dass
MDC-Injektionen die Weichteilgewebeverstärkung des unteren ösophagialen
Sphinkters und des Analsphinkters für bis zu 3 Tage nach der Injektion
aufrechterhielten.
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Die 3A und 3B veranschaulichen
die Ergebnisse der Weichteilgewebeverstärkung der Blasen-Harnleiter-Verbindung
unter Verwendung von Injektionen von MDC-Zusammensetzungen. Die Injektionen wurden
in die vesico-ureterale Verbindung vorgenommen. 3 Tage nach der
Injektion wurden Gewebeproben erhalten und zur Analyse vorbereitet.
MDC sind durch β-Galactosidase-Färbung angezeigt,
wie nahe dem Pfeil gesehen. 3A zeigt
injizierte Gewebe bei niedriger (40-facher) Vergrößerung; 3B zeigt
injizierte Gewebe bei hoher (100-facher) Vergrößerung. Die 3A und 3B zeigen,
dass MDC-Injektionen die Weichteilgewebeverstärkung der Blasen-Harnleiter-Verbindung
für bis
zu 3 Tage nach der Injektion aufrechterhielten.
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Die 4A und 4B veranschaulichen
die Behandlung einer Kälteverletzung
der Blase unter Verwendung von Weichteilgewebeinjektionen von MDC-Zusammensetzungen.
Die Injektionen wurden in die Blasenwand an der Stelle der Kälteverletzung
vorgenommen. 30 Tage nach der Injektion wurden Gewebeproben erhalten
und für
die Färbung
vorbereitet. Die Pfeile zeigen die Stelle der Kälteverletzung und der MDC-Injektion.
Die Vergrößerung ist
100-fach. 4A zeigt unbehandeltes kältegeschädigtes Blasengewebe.
Die 4B zeigt kältegeschädigtes Blasengewebe,
das mit MDC-Injektionen behandelt ist; MDC werden durch β-Galactosidase-Färbung angezeigt.
Die 4A und 4B zeigen,
dass MDC-Injektionen die Weichteilgewebeverstärkung des kältegeschädigten Blasengewebes bis zu
30 Tage nach der Injektion aufrechterhielten.
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Die 5A-5I veranschaulichen
die zelluläre
Differenzierung von MDC nach der Injektion in kältegeschädigtes Blasengewebe. Injektionen
wurden in die Blasenwand an der Stelle der Kälteverletzung vorgenommen,
und Gewebeproben wurden 5, 35 oder 70 Tage nach der Injektion erhalten
und für
eine Analyse vorbereitet. Injizierte MDC sind durch Färbung auf β-Galactosidase
angezeigt, und undifferenzierte MDC werden durch Färbung des α-Aktins des
glatten Muskels (α-SM-Aktin-Färbung) angezeigt.
MDC, die zu Myotubuli oder Muskelfasern differenzierten, sind durch
die Färbung
der schweren Kette des schnellen Myosins (schnelle MyHC) angezeigt.
Pfeile zeigen schnelle MyHC. 5 Tage nach der Injektion werden zahlreiche
MDC im Bereich der Injektion beobachtet, und nur einige MDC sind
zu Myotubuli differenziert, wie durch die hohen Konzentrationen
von β-Galactosidase(5A)
und α-SM-Aktin
(5B)-Färbung
gezeigt ist, und die vergleichsweise geringen Konzentrationen von
schneller MyHC (5G)-Färbung. 35 Tage nach der Injektion
werden zahlreiche MDC im Bereich der Injektion beobachtet, und viele
differenzierten zu Myotubuli, wie durch die hohen Konzentrationen
von β-Galactosidase-Färbung (5B),
die Abnahme der α-SM-Aktin
(5E)-Färbung;
und die Zunahme der schnellen MyHC (5H)-Färbung gezeigt
ist. 70 Tage nach der Injektion werden MDC im Bereich der Injektion
beobachtet, und nahezu alle MDC differenzierten zu Muskelfasern,
wie durch die hohen Konzentrationen von β-Galactosidase (5C),
die Abnahme der α-SM-Aktin
(5F)-Färbung
und die hohen Konzentrationen der schnellen MyHC (5I)-Färbung gezeigt
ist. Die Vergrößerung beträgt 200-fach. Die 5A-5I zeigen,
dass die MDC lebensfähig
bleiben und mit der Differenzierung bis zu 70 Tage nach der Injektion
in Blasenweichteilgewebe beginnen.
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Die 6A-6D veranschaulichen
die Reinnervation von ins Weichteilgewebe der Harnblase injizierten
MDC. Die Innervation wird durch Acetylcholin (Ach)-Färbung angezeigt,
die die motorische Endplatte anzeigt. 3 Tage nach der Injektion
werden wenige Innervationen beobachtet, wie durch Ach-Färbung gezeigt ist
(6A). 15 Tage nach der Injektion werden mehrere
Innervationen beobachtet (6B). 30
Tage nach der Injektion werden mehr Innervationen beobachtet (6C).
6 Monate nach der Injektion werden zahlreiche Innervationen bei
geringer (100-facher) Vergrößerung beobachtet
(6D). Die 6A-6C zeigen
injiziertes Gewebe bei hoher (200-facher) Vergrößerung. Die 6A-6D zeigen,
dass MDC Innervation bis zu 6 Monate lang nach der Injektion in
kältegeschädigtes Blasengewebe
induzieren.
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Die 7A und 7B veranschaulichen
die Ergebnisse einer Weichteilgewebeverstärkung des myokardialen glatten
Muskels unter Verwendung von Injektionen von MDC- Zusammensetzungen. Die Injektionen wurden
in die Ventrikelwand vorgenommen, und Gewebeproben wurden 3 Tage
nach der Injektion vorbereitet. MDCs sind durch β-Galactosidase-Färbung angezeigt. 7A zeigt
injiziertes Gewebe bei geringer (100-facher) Vergrößerung; 7B zeigt
injiziertes Gewebe bei hoher (200-facher) Vergrößerung.
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Die 8A und 8B veranschaulichen
die Ergebnisse von MDC-Injektionen in Lebergewebe. Injektionen wurden
ins Lebergewebe in den unteren linken Lappen vorgenommen, und Gewebeproben
wurden 4 Tage nach der Injektion vorbereitet. MDC sind durch β-Galactosidase-Färbung angezeigt. 8A zeigt
eine geringe (100-fache) Vergrößerung; 8B zeigt
eine hohe (200-fache) Vergrößerung.
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Die 9A und 9B veranschaulichen
die Ergebnisse von MDC-Injektionen in Milzgewebe. Die Injektionen
wurden in Milzgewebe in die innenliegenden Seite vorgenommen, und
Gewebeproben wurden 4 Tage nach der Injektion vorbereitet. MDC sind
durch β-Galactosidase-Färbung angezeigt. 9A zeigt
bei niedriger (100-facher) Vergrößerung betrachtete
injizierte Gewebe; 9B zeigt bei hoher (200-facher)
Vergrößerung betrachtete
injizierte Gewebe.
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Die 10A und 10B veranschaulichen
die Ergebnisse von MDC-Injektionen ins Rückenmarkgewebe. Die Injektionen
wurden ins Rückenmarkgewebe
vorgenommen, und Gewebeproben wurden 4 Tage nach der Injektion vorbereitet.
MDC sind durch β-Galactosidase-Färbung angezeigt. 10A zeigt injizierte Gewebe, betrachtet bei geringer
(100-facher) Vergrößerung; 10B zeigt bei hoher (200-facher) Vergrößerung betrachtete
injizierte Gewebe. Die 7A-7B, 8A-8B, 9A-9B und 10A-10B zeigen, dass die MDC nach
der Injektion in eine Vielzahl von verschiedenen Gewebetypen lebensfähig bleiben,
ohne die Wirtsgewebe zu beschädigen.
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Die 11A-11L veranschaulichen eine immunhistochemische
Analyse von PP1-4- und PP6-Zellpopulationen aus mdx-Mäusen, die
eine Expression von Zellmarkern aufweisen, die Desmin, MyoD und
Myogenin (für
myogene Linien spezifische Marker), M-Cadherin (für Satellitenzellen
spezifischer Marker), Bcl-2 (Marker für frühe Myogenese), CD34 (Marker
für hämatopoetische
oder Stromazellen) umfassen. Die 11A-11L zeigen, dass PP1-4- und PP6-Zellpopulationen
vergleichbare Prozentanteile von Zellen zeigen, die Desmin (11A und 11G),
MyoD (11E und 11K)
und Myogenin (11F und 11L) exprimieren,
während
die PP6-Population einen geringeren Prozentanteil an Zellen zeigt,
die M-Cadherin (11D und 11J)
exprimieren, aber einen höheren
Anteil an Zellen, die Bcl-2 (11C und 11I) und CD34 (11B und 11H) exprimieren, verglichen mit der PP1-4-Population.
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Die 12A-12I veranschaulichen die intrazelluläre Co-Lokalisation
von CD34- oder Bcl-2-Färbung
mit Desminfärbung
in Muskelzellen und vaskulären
Endothelzellen von Mäusen. 12A zeigt normale Muskelzellen (siehe Pfeil) und
vaskuläre
Endothelzellen (siehe Pfeilspitze) von Mäusen, die mit anti-CD34-Antikörpern gefärbt und
durch Fluoreszenzmikroskopie visualisiert sind. 12B zeigt die gleichen Zellen, die gleichzeitig
mit Desmin- und Kollagen-Typ IV-Antikörpern gefärbt sind. 12C zeigt die gleichen Zellen, die gleichzeitig
mit Hoechst gefärbt
sind, um die Kerne zu zeigen. 12D zeigt
eine Mischung der Zellen, die gleichzeitig auf CD34, Desmin, Kollagen
Typ IV und Hoechst gefärbt
sind. 12E zeigt normale Mausmuskelzellen
(siehe Pfeil), die mit anti-Bcl-2-Antikörpern gefärbt und durch Fluoreszenzmikroskopie
visualisiert sind. 12F zeigt die gleichen Zellen,
die gleichzeitig mit Desmin- und Kollagen-Typ-IV-Antikörpern gefärbt sind. 12G zeigt die gleichen Zellen, die gleichzeitig
mit Hoechst gefärbt
sind, um die Kerne zu zeigen. 12H zeigt
eine Mischung der Zellen, die gleichzeitig auf CD34, Desmin, Kollagen
Typ IV und Hoechst gefärbt
sind. 12I zeigt Satellitenzellen,
die mit anti-M-Cadherin-Antikörpern gefärbt sind
(siehe Pfeil). Die Zellen wurden bei 40-facher Vergrößerung betrachtet.
Die 12A-12D zeigen
die Co-Lokalisation von CD34 und Desmin, während die 12E-12H die Co-Lokalisation von
Bcl-2 und Desmin zeigen.
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Die 13A-13E veranschaulichen die morphologischen
Veränderungen
und die Expression von Osteocalcin, die sich aus der Exponierung
von mcl3-Zellen gegen rhBMP-2 ergeben. Mcl3-Zellen wurden in Wachstumsmedien
mit oder ohne rhBMP-2 6 Tage lang inkubiert. 13A zeigt
Zellen, die man bis zu > 50 %
Zellkonfluenz in Abwesenheit von rhBMP-2 wachsen lies. Die 13B zeigt bis zu > 50 % Zellkonfluenz in der Anwesenheit
von 200 ng/ml rhBMP-2 gewachsene Zellen. Die 13C zeigt
Zellen, die man bis zu > 90 %
Zellkonfluenz in der Abwesenheit von rhBMP-2 wachsen lies. Die 13D zeigt Zellen, die man bis zu > 90 % Konfluenz in
der Gegenwart von 200 ng/ml rhBMP-2 wachsen lies. Die 13E zeigt Zellen, die auf Osteocalcin-Expression
gefärbt
wurden (Osteoblastenzellmarker; siehe Pfeile). Die Zellen wurden
bei 10-facher Vergrößerung betrachtet.
Die 13A-13E zeigen,
dass mcl3-Zellen in der Lage sind, nach Exponierung gegenüber rhBMP-2
zu Osteoblasten zu differenzieren.
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Die 14A-14D veranschaulichen die Wirkungen
auf den Prozentanteil von mcl3-Zellen,
die als Reaktion auf rhBMP-2-Behandlung Desmin und alkalische Phosphatase
exprimieren. 14A zeigt eine Desmin-Färbung von
frisch isolierten mcl3-Klonen. 14B zeigt
eine Phasenkontrastansicht der gleichen Zellen. 14C zeigt den Umfang der Desmin-Färbung in
mcl3-Zellen nach 6 Tagen Inkubation in Wachstumsmedien mit oder
ohne 200 ng/ml rhBMP-2. 14D zeigt
den Umfang von alkalischer Phosphatase-Färbung in PP1-4-Zellen und mcl3-Zellen
nach 6 Tagen Inkubation in Wachstumsmedien mit oder ohne 200 ng/ml rhBMP-2.
* zeigt ein statistisch signifikantes Ergebnis an (Student-t-Test). 14C zeigt, dass eine abnehmende Anzahl von m13-Zellen
in der Gegenwart von rhBMP-2 Desmin exprimieren, während 14D zeigt, dass eine zunehmende Anzahl von mcl3-Zellen
alkalische Phosphatase in der Gegenwart von rhBMP-2 exprimieren,
was ein Abnehmen myogener Merkmale und ein Zunehmen osteogener Merkmale
der Zellen in der Gegenwart von rhBMP-2 nahe legt.
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Die 15A-15G veranschaulichen die in
vivo-Differenzienrng von mcl3-Zellen zu myogenen und osteogenen
Linien. Die mcl3-Zellen wurden stabil mit einem Konstrukt transfiziert,
das LacZ und das Dystrophingen enthält, und wurden durch intramuskuläre oder
intravenöse
Injektionen in die hinteren Extremitäten von mdx-Mäusen eingeführt. Nach
15 Tagen wurden die Tiere geopfert, und die Muskulatur der hinteren
Gliedmaßen
wurde für
eine histologische Untersuchung isoliert. 15A zeigt
mcl3-Zellen an der Stelle der intramuskulären Injektion, die auf LacZ
gefärbt
sind. 15B zeigt die gleichen Zellen,
die gleichzeitig auf Dystrophin gefärbt sind. 15C zeigt mcl3-Zellen in dem Bereich der intravenösen Injektion,
die auf lacZ gefärbt sind. 15D zeigt die gleichen Zellen, die gleichzeitig
auf Dystrophin gefärbt
sind. In einem getrennten Experiment wurden mcl3-Zellen mit adBMP-2 transduziert, und
0,5-1,0 × 106-Zellen wurden in die hinteren Gliedmaßen von
SCID-Mäusen
injiziert. Nach 14 Tagen wurden die Tiere geopfert, und die Muskelgewebe
der hinteren Gliedmaßen
wurden analysiert. 15E zeigt eine radiographische
Analyse der hinteren Gliedmaßen, um
die Knochenbildung zu bestimmen. 15F zeigt
die aus den hinteren Gliedmaßen
stammenden Zellen, die auf LacZ gefärbt sind. 15G zeigt auf Dystrophin gefärbte Zellen. Die 15A-15D zeigen, dass mcl3-Zellen
die Dystrophin-Expression durch intramuskuläre oder intravenöse Abgabe
retten können.
Die 15E-15G zeigen,
dass mcl3-Zellen an der ektopischen Knochenbildung beteiligt sind.
Die Zellen wurden bei den folgenden Vergrößerungen betrachtet: 40-fach
(15A-15D), 10-fach (15F-15G).
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Die 16A-16E veranschaulichen die Verstärkung der
Knochenheilung durch rhBMP-2-produzierende
primäre
Muskelzellen. Ein 5 mm-Schädeldefekt
wurde bei weiblichen SCID-Mäusen unter
Verwendung eines zahnmedizinischen Bohrers erzeugt, und der Defekt
wurde mit einem Kollagenschwamm gefüllt, der mit mcl3-Zellen mit
oder ohne adBMP-2 eingesät
war. Die Tiere wurden nach 14 Tagen geopfert, untersucht und mikroskopisch
auf Anzeichen einer Knochenheilung analysiert. Die 16A zeigt einen mit mcl3-Zellen ohne adBMP-2 behandelten
Schädel. 16B zeigt einen mit mcl3-Zellen behandelten Schädel, die
adBMP-2 transduziert waren. 16C zeigt
eine histologische Probe des Schädels,
der mit mcl3-Zellen ohne adBMP-2 behandelt war und durch von Kossa-Färbung analysiert
ist. 16D zeigt eine histologische Probe
des mit mcl3-Zellen behandelten Schädels, die mit adBMP-2 transduziert
waren, analysiert durch von Kossa-Färbung. 16E zeigt
eine histologische Probe des Schädels,
der mit den mit adBMP-2 transduzierten mcl3-Zellen behandelt war,
und durch Hybridisierung mit einer für das Y-Chromosom spezifischen
Sonde analysiert wurde, um die injizierten Zellen zu identifizieren
(durch Pfeile gezeigte grüne
Fluoreszenz), und mit Ethidiumbromid gefärbt wurden, um die Kerne zu
identifizieren (durch rote Fluoreszenz angezeigt). Die 16A-16E zeigen, dass rhBMP-2 exprimierende
mcl3-Zellen zum Heilen von Knochendefekten beitragen können.
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Die 17A-17F zeigen Transplantateinwachsungen,
die das Ergebnis der Injektion von MDSC sind, entweder der späten Vorplatte
(LP) (d. h. MDSC [LP] – PP5
oder PP6), oder der frühen
Vorplatte (EP) (d. h. MDSC [EP]) – PP1-2). Wie in den 17C und 17D gezeigt
ist, wurde eine große
Transplantateinwachsung mit einer erheblichen Anzahl von Dystrophin-positiven (Dystrophin+)-Muskelfasern
in den MDSC [LP]-injizierten mdx-Muskel zehn Tage nach der Injektion
beobachtet (Beispiel 10). Ein Vergleich des MDSC [LP]-injizierten
Muskels mit MDSC [EP]-injizierten Muskel (17A und 17B) zeigt, dass die MDSC [LP]-Transplantateinwachsung
vielmehr kleine Muskelfasern enthält, was somit nahe legt, dass
die injizierten MDSC [LP]-Zellen in vivo eine hohe proliferative
Fähigkeit
besitzen. Bei beiden Muskeln wurde die gleiche Anzahl von Muskelzellen
eines jeden Typs injiziert. Die Anzahl von Dystrophin+-Muskelfasern
in dem mit MDSC [LP] injizierten Muskel war 5 Mal so hoch wie die
in mit MDSC [EP] injizierten Muskel gefundene (2,798 +/– 1,114,
n = 4 in mdsc gegenüber
430 +/– 148,
n = 6 in EP; Mittel +/– SD).
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Es
ist wichtig, dass viele Dystrophin+-Muskelfasern in Muskel 30 Tage
nach der Injektion vorhanden waren, wenn MDSC [LP] verwendet wurden
(17E und 17F).
Ein Vergleich von 17C mit 17E zeigt
an, dass beide Transplantateinwachsungen ähnliche Bereiche aufwiesen;
für den
30-Tage-Muskel (17E) wurde jedoch nur die halbe
Menge der Menge an Zellen injiziert, die für den 10-Tage-Muskel injiziert wurde
(17C). Darüber
hinaus waren die Muskelfasern bei der 30-Tage-Transplantateinwachsung
viel größer als
bei der 10-Tage-Transplantateinwachsung, was somit zeigt, dass die
meisten der Dystrophin+-Muskelfasern,
die sich 10 Tage nach der Injektion gebildet hatten, 20 Tage später immer
noch überlebt
hatten. Im Gegensatz dazu wurde ein dramatischer Anstieg der Anzahl
von Dystrophin+-Muskelfasern in Muskeln beobachtet, in die MDSC
[EP] 30 Tage nach der Injektion injiziert wurden, was zu einem mehr
als 10-fachen Unterschied an Dystrophin+-Muskelfasern zwischen der MDSC [EP]-Gruppe
(134 +/– 42,
n = 3) und der MDSC [LP]-Gruppe
(2.000 +/– 658,
n = 3) führt.
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Die 18A und 18B zeigen
die Machbarkeit der Verwendung von menschlichen fötalen MDSC bei
den Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung. Bei solchen Zellen wurde festgestellt, dass sie immuntolerant
sind und in SCID-Mäusen über > 2 Wochen überdauerten.
1 × 108 menschliche fötale MDSC [LP], die das LacZ-Gen
in einem Expressionsvektor enthielten, wurden in die Blasenwand
von SCID-Mäusen
injiziert. Eine LacZ-Färbung
wurde am Tag 5 (18A) und am Tag 15 (18B) nach der Injektion beobachtet, wodurch ein
hervorragendes Überleben
der MDSC demonstriert wurde.
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Die 19A und 19B zeigen
eine Desmin-Färbung
von normalen und MDSC [LP]-injizierten
Tieren. 3 × 105 MDSC aus normalen Mäusen wurden intravenös in nicht
immunologisch geschwächte
normale Mäuse
injiziert. Zwei Wochen später
wurde der Thymus aus den injizierten Mäusen geerntet und auf Skelettmuskel-spezifisches
Desmin gefärbt. 19A zeigt, dass die normale Thymuskontrolle negativ
auf Desmin färbt.
2 Wochen nach der peripheren Injektion von MDSC aus einem anderen
Tier ist der Thymus hinsichtlich Desmin-Färbung jedoch positiv (19B).
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Die 20A und 20B veranschaulichen
die Ergebnisse der Injektion von MDSC-Zusammensetzungen in die Bandscheiben
von Kaninchen. Die MDSC enthielten Expressionsvektoren mit LacZ
zur β-Galactosidase-Expression
wie beschrieben. Injektionen von von Mäusen erhaltenen MDSC wurden
in die T6-Bandscheiben der von dem Kaninchen injiziert. 10 Tage
nach der Injektion wurden Gewebeproben erhalten und zur Analyse
vorbereitet. Die Anwesenheit von injizierten MDSC wurde durch β-Galactosidase-Färbung angezeigt. 20A zeigt injizierte Gewebe bei 100-facher (hoher)
Vergrößerung; 20B zeigt injizierte Gewebe bei 40-facher (geringer)
Vergrößerung.
Die in den 20A und 20B gezeigten
Ergebnisse zeigen, dass die MDC-Injektionen in der Wirbelscheibe
wenigstens 10 Tage lang überdauern
und die Größe und Funktion
von normalen und funktionsgestörten
Scheiben verstärken
können.
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Muskelderivierte Zellen und
Zusammensetzungen
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Die
vorliegende Erfindung stellt MDC bereit, die aus frühen Progenitorzellen
(hierin auch als muskelderivierte Vorläuferzellen oder muskelderivierte
Stammzellen (MDSC) bezeichnet) bestehen, die nach Transplantation
in Körpergewebe,
bevorzugterweise Weichteilgewebe, Langzeitüberlebensraten zeigen. Um die MDC
dieser Erfindung zu erhalten, wird ein Muskelexplantat, bevorzugterweise
aus Skelettmuskel, aus einem tierischen Spender erhalten, bevorzugterweise
aus einem Säugetier,
einschließlich
des Menschen. Dieses Explantat dient als strukturelles und funktionelles
Synzytium, das „Reste" von Muskelvorläuferzellen
enthält
(T. A. Partridge et al., 1978, Nature 73:306-8; B. H. Lipton et
al., 1979, Science 205:1292-4). Die zur Transplantation oder als
Zelltherapien gemäß der Erfindung
verwendeten MDC können
entweder aus autologen oder nicht autologen (d. h. allogenen) Spender
erhalten werden, die menschliche adulte, fötale, embryonische oder plazentale
Spenderzellen umfassen.
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Aus
primärem
Muskelgewebe isolierte Zellen enthalten eine Mischung von Fibroblasten,
Myoblasten, Adipozyten, hämatopoietischen
und muskelderivierten Vorläuferzellen.
Die Vorläuferzellen
einer muskelderivierten Population können unter Verwendung von Differentialadhärierungsmerkmalen
von primären
Muskelzellen auf mit Kollagen beschichteten Gewebeflaschen angereichert
werden, wie beispielsweise den in der Patentanmeldung mit der
US-Seriennummer 09/302,896 von
Chancellor et al. beschriebenen.
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Zellen,
die beim Adhärieren
langsam sind, neigen dazu, morphologisch rund zu sein, hohe Konzentrationen
an Desmin zu exprimieren und die Fähigkeit aufzuweisen, zu fusionieren
und zu vielkernigen Myotubuli zu differenzieren (
US-Seriennummer 09/302,896 von Chancellor
et al.). Von einer Subpopulation dieser Zellen wurde gezeigt, dass
sie auf rekombinantes menschliches knochengestaltbildendes Protein
2 (rhBMP-2) in vitro durch das Exprimieren zunehmender Konzentrationen
von alkalischer Phosphatase, Parathormon-abhängigem
3',5'-cAMP und Osteocalcin
reagieren, was ihre Fähigkeit
anzeigt, durch sowohl osteogene Linien als auch myogene Linien zu
differenzieren (
US-Seriennummer
09/302,896 von Chancellor et al.; T. Katagiri et al., 1994,1
Cell. Biol. 127:1755-1766).
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wurden Populationen schnell adhärierender MDC (PP1-4) und langsam
adhärierender,
runder MDC (PP6) isoliert und aus Skelettmuskelexplantaten angereichert
und auf die Expression verschiedener Marker unter Verwendung von
Immunhistochemie überprüft, um die
Anwesenheit pluripotenter Zellen unter den langsam adhärierenden
Zellen festzustellen (Beispiel 1; Patentanmeldung
US-Seriennummer 09/302,896 von Chancellor
et al.). Wie in Tabelle 3, Beispiel 9 hierin gezeigt, exprimierten die
PP6-Zellen myogene Marker, einschließlich Desmin, MyoD und Myogenin.
Die PP6-Zellen exprimierten auch
c-met und MNF, zwei Gene, die in einer frühen Phase der Myogenese exprimiert
werden (J. B. Miller et al., 1999, Curr. Top. Dev. Biol. 43:191-219;
siehe Tabelle 3). Das PP6 zeigte einen geringeren Prozentanteil
an Zellen, die M-Cadherin exprimieren, einen Satellitenzellen-spezifischen
Marker (A. Irintchev et al., 1994, Development Dynamics 199:326-337),
aber einen höheren
Prozentanteil an Zellen, die Bcl-2 exprimieren, einen Marker, der
auf Zellen in den frühen
Phasen der Myogenese beschränkt
ist (J. A. Dominov et al., 1998, 1 Cell. Biol. 142:537-544). Die
PP6-Zellen exprimierten auch CD34, einen bei menschlichen hämatopoetischen
Vorläuferzellen
identifizierten Marker, genauso wie Stromazellenvorläufer im
Knochenmark (R. G. Andrews et al., 1986, Blood 67:842-845; C. I.
Civin et al., 1984, J. Immunol. 133:157-165; L. Fina et al., 1990,
Blood 75:2417-2426; P. J. Simmons et al., 1991, Blood 78:2848-2853;
siehe Tabelle 3).
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Die
PP6-Zellen exprimierten auch Flk-1, ein Maushomolog des menschlichen
KDR-Gens, das kürzlich als
ein Marker von hämatopoetischen
Zellen mit Stammzell-artigen Merkmalen identifiziert wurde (B. L.
Ziegler et al., 1999, Science 285:1553-1558; siehe Tabelle 3). In ähnlicher
Weise exprimierten die PP6-Zellen Sca-1, einen in hämatopoetischen
Zellen mit stammzellartigen Merkmalen vorhandenen Marker (M. van
de Rijn et al., 1989, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86:4634-8; M.
Osawa et al., 1996, J. Immunol. 156:3207-14; siehe Tabelle 3). Die
PP6-Zellen exprimierten jedoch nicht die CD45- oder c-Kit-Marker
hämatopoetischer
Stammzellen (Überblick
gegeben in LK. Astiman, 1999, Int. J. Biochem. Cell. Biol. 31:1037-51; G. A. Koretzky,
1993, FASER J. 7:420-426; siehe Tabelle 3).
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Bei
der vorliegenden Erfindung ist die PP6-Population muskelderivierter
Vorläuferzellen
bevorzugt, die die hierin beschriebenen Merkmale aufweisen. Diese
muskelderivierten Vorläuferzellen
exprimieren das Desmin, CD34 und die Bcl-2-Zell-Marker. Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden die PP6-Zellen durch die hierin beschriebenen Techniken
(Beispiel 1) isoliert, um eine Population von muskelderivierten
Vorläuferzellen zu
erhalten, die eine Langzeitlebensfähigkeit nach Transplantation
aufweisen. Die PP6-muskelderivierteVorläuferzellpopulation
umfasst einen erheblichen Prozentanteil an Zellen, die Vorläuferzellmarker
wie beispielsweise Desmin, CD34 und Bcl-2 exprimieren. Darüber hinaus
exprimieren PP6-Zellen die Flk-1- und Sca-1-Zellmarker, exprimieren
aber nicht die CD45- oder cKit-Marker. Bevorzugterweise exprimieren
mehr als 95 % der PP6-Zellen die Desmin-, Sca-1- und Flk-1-Marker,
exprimieren aber nicht die CD45- oder c-Kit-Marker. Es ist bevorzugt,
dass die PP6-Zellen innerhalb etwa 1 Tages oder etwa 24 Stunden
nach dem letzten Ausplattieren verwendet werden.
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Als
Alternative zum Vorplattierungsverfahren können die MDC der vorliegenden
Erfindung durch fluoreszenzaktivierte Zellsortierungs-(FACS)-Analyse
isoliert werden unter Verwendung markierter Antikörper gegen
einen oder mehrere der durch die MDC exprimierten Zelloberflächenmarker
(C. Webster et al., 1988, Exp. Cell. Res. 174:252-65; J. R. Blanton
et al., 1999, Muscle Nerve 22:43-50). Zum Beispiel kann die FACS-Analyse
unter Verwendung von markierten Antikörpern durchgeführt werden,
die gegen CD34, Flk-1, Sca-1 und/oder die anderen hierin beschriebenen
Zelloberflächenmarker
gerichtet sind, um eine Population PP6-artiger Zellen zu selektieren,
die eine Langzeitüberlebensfähigkeit
zeigen, wenn sie in das Wirtsgewebe eingeführt werden. Von der vorliegenden
Erfindung ebenfalls umfasst ist die Verwendung von einer oder mehr
als einer Fluoreszenznachweismarkierung, zum Beispiel Fluorescein
oder Rhodamin, zum Antikörpernachweis von
verschiedenen Zellmarkerproteinen.
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Auf muskelderivierten Zellen
basierende Behandlungen
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Bei
der vorliegenden Erfindung können
die MDC aus einer Skelettmuskelquelle isoliert werden und in eine
interessierende Muskel- oder Nicht-Muskel-Weichteilgewebestelle,
oder in Knochenstrukturen eingeführt oder
transplantiert werden. Vorteilhafterweise sind die MDC der vorliegenden
Erfindung so isoliert und angereichert, dass sie eine große Anzahl
der Vorläuferzellen
enthalten, die nach einer Transplantation ein Langzeitüberleben
zeigen. Zusätzlich
exprimieren die muskelderivierten Vorläuferzellen dieser Erfindung
eine Anzahl charakteristischer Zellmarker wie Desmin, CD34 und Bcl-2.
Darüber
hinaus exprimieren die muskelderivierten Vorläuferzellen dieser Erfindung
die Sca-1- und Flk-1-Zellmarker, exprimieren aber nicht die CD45-
oder cKit-Zellmarker (siehe Beispiel 1).
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MDC
und Zusammensetzungen, die MDC der vorliegenden Erfindung umfassen,
können
verwendet werden, um verschiedene ästhetische oder funktionale
Zustände
(z. B. Defekte) durch die Verstärkung
von Muskel- oder Nicht-Muskel-Weichteilgeweben zu reparieren, behandeln
oder zu lindern. Insbesondere können solche
Zusammensetzungen als Massenweichteilgewebeverdickungsagenzien verwendet
werden für
die Behandlung von: 1) kosmetischen und ästhetischen Zuständen der
Haut; 2) Zuständen
des Lumens; 3) gastroösophagialen
Rückfluss-Symptomen
oder -Zuständen;
4) Stuhlinkontinenz; 5) Skelettmuskelschwäche, -krankheit, -verletzung
oder -funktionsstörung;
6) Schwäche,
Krankheit, Verletzung oder Funktionsstörung von glatten Muskeln; und
7) kongenitalen, degenerativen oder traumatischen Bandscheibensymptomen
oder -zuständen,
einschließlich
Rückenschmerzen
oder Mangel der Scheiben. Zusätzlich
können
MDC und Zusammensetzungen davon für das Verstärken von Weichteilgewebe verwendet
werden, das nicht mit einer Verletzung zusammenhängt, durch Hinzufügen von
Stärke
zu einem Weichteilgewebebereich, einer Öffnung oder Lücke bei Abwesenheit
von Krankheit oder Trauma wie beispielsweise zum „Glätten" oder Entfernen einer
Falte. Mehrfache und aufeinanderfolgende Anwendungen von MDC sind
ebenfalls von der vorliegenden Erfindung umfasst.
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Für MDC-basierte
Behandlungen wird ein Skelettmuskelexplantat bevorzugterweise aus
einer autologen oder heterologen, d. h. allogenen, menschlichen
oder tierischen Quelle erhalten. Eine autologe tierische oder menschliche
Quelle ist bevorzugt, obwohl in vielen Fällen allogene muskelderivierte
Stammzellen zur Verwendung in hohem Maße geeignet sind.
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MDC-Zusammensetzungen
werden dann hergestellt und isoliert wie hierin beschrieben. Um
MDC und/oder MDC umfassende Zusammensetzungen gemäß der Erfindung
in einen menschlichen oder tierischen Empfänger einzuführen oder zu transplantieren,
wird eine Suspension von einkernigen Muskelzellen hergestellt. Solche
Suspensionen enthalten Konzentrationen der muskelderivierten Vorläuferzellen
der Erfindung in einem physiologisch akzeptablen Träger, Vehikel
oder Verdünnungsmittel.
Zum Beispiel können
Suspensionen von MDC zum Verabreichen an ein Lebewesen 108 bis 109 Zellen/ml
in einer sterilen Lösung
von vollständigem
Medium umfassen, das derart modifiziert ist, dass es das Serum des
Lebewesens als Alternative zu fötalem
Rinderserum enthält.
Alternativ können
sich MDC-Suspensionen
in serumfreien, sterilen Lösungen
befinden, wie beispielsweise Kryokonservierungslösungen (Celox Laboratories,
St. Paul, MN). Die MDC-Suspensionen können dann z. B. über Injektion
in eine oder mehr als eine Stelle des Spendergewebes eingeführt werden.
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Die
beschriebenen Zellen können
als pharmazeutisch oder physiologisch akzeptable Zubereitung oder
Zusammensetzung verabreicht werden, die einen physiologisch akzeptablen
Träger,
ein physiologisch akzeptables Vehikel oder ein physiologisch akzeptables
Verdünnungsmittel
enthalten und können
an die Gewebe des interessierenden Empfängerorganismus verabreicht
werden, einschließlich
Menschen und nicht-menschliche Tiere. Die MDC-enthaltende Zusammensetzung
kann durch das Resuspendieren der Zellen in einer geeigneten Flüssigkeit
oder Lösung
wie beispielsweise steriler physiologischer Saline oder anderen physiologisch
akzeptablen injizierbaren wässrigen
Lösungen
zubereitet werden. Die Mengen der bei solchen Zusammensetzungen
zu verwendenden Bestandteile können
routinegemäß durch
Fachleute auf dem Gebiet bestimmt werden.
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Die
MDC oder Zusammensetzungen davon können durch Platzierung der
MDC-Suspensionen auf absorbierende oder adhärierende Materialien, z. B.
eine Kollagenschwammmatrix, und durch das Einführen des MDC-enthaltenden Materials
in oder auf die interessierende Stelle verabreicht werden. Alternativ
können
die MDC über
parenterale Injektionsrouten verabreicht werden, einschließlich subkutan,
intravenös,
intramuskulär und
intrasternal. Andere Verabreichungsmodi umfassen, sind aber nicht
beschränkt
auf intranasal, intrathecal, intracutan, percutan, enteral und sublingual.
In einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann die Verabreichung der MDC durch
endoskopische Chirurgie vermittelt werden.
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Zur
injizierbaren Verabreichung befindet sich die Zusammensetzung in
einer sterilen Lösung
oder Suspension oder kann in pharmazeutisch und physiologisch akzeptablen
wässrigen
oder ölhaltigen
Vehikeln resuspendiert sein, die Konservierungsmittel, Stabilisatoren
und Material enthalten können,
um die Lösung
oder die Suspension relativ zu Körperflüssigkeiten
des Empfängers
(d. h. Blut) isotonisch zu machen. Nicht beschränkende Beispiele von Vehikeln,
die zur Verwendung geeignet sind, umfassen Wasser, Phosphat-gepufferte
Saline, pH 7,4, 0,15 M wässrige
Natriumchloridlösung,
Dextrose, Glycerol, verdünnten
Ethanol und dergleichen, und Mischungen davon. Beispielhafte Stabilisatoren
sind Polyethylenglycol, Proteine, Saccharide, Aminosäuren, anorganische
Säuren
und organische Säuren,
die entweder alleine oder als Beimengungen verwendet werden können. Die
Mengen oder Quantitäten,
genauso wie die verwendeten Wege der Verabreichung, werden auf individueller
Basis bestimmt, und entsprechen den Mengen, die bei ähnlichen
Arten von Anwendungen oder Indikationen verwendet werden, die Fachleuten
auf dem Gebiet bekannt sind.
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Um
den Transplantationserfolg zu optimieren ist das höchstmögliche immunologische
Zusammenpassen zwischen Spender und Empfänger erwünscht. Wenn eine autologe Quelle
nicht verfügbar
ist, können
die Klasse I- und Klasse II-Histokompatibilitätsantigene von Spender und
Empfänger
analysiert werden, um die stärkste
zur Verfügung
stehende Übereinstimmung
zu bestimmen. Dies minimiert oder beseitigt die Immunabstoßung und
verringert die Notwendigkeit einer immunsuppressiven oder immunmodulatorischen
Therapie. Wenn nötig
kann eine immunsuppressive oder immunmodulatorische Therapie vorher,
während
und/oder nach der Transplationsprozedur begonnen werden. Zum Beispiel
können
Cycosporin A oder andere immunsuppressive Wirkstoffe an den Transplantatempfänger verabreicht
werden. Eine immunologische Toleranz kann auch vor der Transplantation
durch alternative Verfahren induziert werden, die auf dem Gebiet
bekannt sind (D. J Watt et al., 1984, Clin. Exp. Immunol. 55:419;
D. Faustman et al., 1991, Science 252:1701).
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In Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung, können die MDC an Körpergewebe
verabreicht werden, einschließlich
Knochen, Epithelgewebe (d. h. Haut, Lumen, etc.), Bindegewebe (d.
h. Fett-, Knorpel-, Ligament-, Lymph- etc.), Muskelgewebe (d. h.
Skelett-/gestreifter
oder glatter Muskel) und verschiedene Organgewebe wie beispielsweise
diejenigen Organe, die mit dem Verdauungssystem (d. h. Mund, Zunge, Ösophagus,
Magen, Leber, Pankreas, Gallenblase, Dünndarm, Anus etc.), dem Herz-Kreislauf-System
(d. h. Herz, Venen, Arterien, Kapillaren etc.), Atemsystem (d. h.
Lungen, Trachea etc.), Reproduktionssystem (d. h. Samenleiter, Hodensack,
Hoden, Penis, Eileiter, Vagina, Klitoris, Uterus, Brüsten, Ovarien,
Vulva etc.), urologischem System (d. h. Blase, Harnröhre, Harnleiter,
Nieren etc.) und dem Nervensystem (d. h. Gehirn, Rückenmark,
Nerven etc.) verbunden sind.
-
Die
Anzahl von Zellen in einer MDC-Suspension und die Art der Verabreichung
kann sich in Abhängigkeit
von der zu behandelnden Stelle und dem zu behandelnden Zustand ändern. Als
nicht beschränkende Beispiele
gemäß der vorliegenden
Erfindung werden etwa 1-1,5 × 106 MDC zur Behandlung eines Bereiches mit
Kryoverletzung mit einem Durchmesser von ungefähr 8 mm in glattem Muskelgewebe
der Blase (siehe Beispiel 6) injiziert, während etwa 0,5-1,0 × 106 MDC über
eine Kollagenschwammmatrix zur Behandlung eines ungefähr 5 mm
großen
Schädeldefektbereiches
verabreicht werden (siehe Beispiel 9). In Übereinstimmung mit den hierin
offenbarten Beispielen kann ein versierter Kliniker die Mengen und
Verfahren der MDC-basierten Behandlungen gemäß den Erfordernissen, Beschränkungen
und/oder Optimierungen modulieren, die für jeden Fall bestimmt werden.
-
Dermatologische Zustände
-
Die
MDC und Zusammensetzungen davon gemäß der vorliegenden Erfindung
sind besonders nützlich als
Materialien für
die Verstärkung
von Weichteilgewebe bei kosmetischen Eingriffen, z. B. plastischer
Chirurgie oder Anti-Alterungs-Prozeduren. Insbesondere können solche
MDC und MDC-enthaltenden Zusammensetzungen verwendet werden, um
verschiedene dermatologische Zustände bei einem menschlichen
oder tierischen Lebewesen zu behandeln, einschließlich Wunden,
Runzeln, Rhytiden, Hautvertiefungen nicht-traumatischen Ursprungs, Schwangerschaftsstreifen,
eingedrückte
Narben, durch Akne vulgaris verursachte Narben und Unterentwicklung
der Lippe umfassen, sind aber nicht darauf beschränkt. Spezifischer
können
die MDC und Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung verwendet
werden, um Runzeln, Rhytiden oder kutane Vertiefungen des Gesichtes
und besonders des Bereiches, der das Auge/die Augen umgibt, zu behandeln.
Um dermatologische Zustände
zu behandeln, werden die MDC wie hierin offenbart zubereitet und
dann, z. B. über eine
Injektion, an die Haut, subkutan oder intradermal verabreicht, um
den Defekt aufzufüllen,
aufzupolstern oder zu reparieren. Die Anzahl der eingeführten MDC
wird moduliert, um tiefe Hautvertiefungen oder Defekte genauso wie
oberflächliche
Oberflächenvertiefungen
oder Defekte zu reparieren, wie erforderlich. Zum Beispiel werden
etwa 1-1,5 × 106 MDC für
die Verstärkung
einer etwa 5 mm großen
Region der Haut verwendet (siehe Beispiel 3).
-
Zustände des Lumens
-
Die
MDC und Zusammensetzungen davon gemäß der vorliegenden Erfindung
sind weiter nützlich
bei der Behandlung von Zuständen
des Lumens in einem tierischen oder menschlichen Lebewesen, einschließlich Menschen.
Insbesondere werden die muskelderivierten Vorläuferzellen verwendet, um verschiedene
biologische Lumen oder Lücken
innerhalb des Körpers
teilweise zu blockieren, zu verstärken, zu vergrößern, zu
versiegeln, zu reparieren, aufzupolstern oder zu füllen. Lumen
umfassen, ohne Beschränkung,
Blutgefäße, Dünndarm,
Magen, Ösophagus,
Harnröhre,
Vagina, Eileiter, Samenleiter und Trachea. Lücken können, ohne Beschränkung, verschiedene
Gewebewunden (d. h. Verlust von Muskel- oder Weichteilgewebestärke aufgrund von
Trauma; Zerstörung
von Weichteilgewebe aufgrund von eindringenden Projektilen wie beispielsweise
einer Stichwunde oder Schusswunde; Verlust von Weichteilgewebe wegen
Krankheit oder Gewebetod aufgrund von chirurgischer Entfernung des
Gewebes einschließlich
Verlust von Brustgewebe nach einer Mastektomie wegen Brustkrebs
oder Verlust von Muskelgewebe nach chirurgischem Eingriff, um Sarkoma
etc. zu behandeln), Läsionen,
Spalten, Divertikel, Zysten, Fisteln, Aneurysmen und andere unerwünschte oder
nicht gewollte Vertiefungen oder Öffnungen, die innerhalb des
Körpers
eines Tieres oder Säugetieres,
einschließlich
Menschen, vorhanden sein können,
umfassen. Für
die Behandlung von Zuständen
des Lumens werden MDC wie hierin offenbart hergestellt und dann
z. B. über
Injektion oder intravenöse
Abgabe an das luminale Gewebe verabreicht, um die Lücke zu füllen oder
zu reparieren. Die Anzahl der eingeführten MDC wird moduliert, um große oder
kleine Lücken
in einer Weichteilgewebeumgebung wie erforderlich zu reparieren.
-
Zustände des Sphinkters
-
Die
MDC und Zusammensetzungen davon gemäß der vorliegenden Erfindung
können
auch für
die Behandlung einer Sphinkterverletzung, -schwache, -krankheit
oder -funktionsstörung
in einem Tier oder Säugetier,
einschließlich
Menschen, verwendet werden. Insbesondere werden die MDC verwendet,
um Gewebe der ösophagialen,
analen, kardialen, Magen- und Harnsphinkter zu verstärken. Insbesondere
stellt die vorliegende Erfindung Weichteilgewebeverstärkungsbehandlungen
bei gaströsophagealen
Rückflusssymptomen
und Harn- oder Stuhlinkontinenz bereit. Zur Behandlung von Sphinkterdefekten
werden die MDC wie hierin beschrieben hergestellt und dann an das
Sphinktergewebe verabreicht, z. B. über eine Injektion, um eine
zusätzliche
Masse, Füllung
oder Stütze
bereitzustellen. Die Anzahl der eingeführten MDC wird moduliert, um
verschiedene Mengen an Massenmaterial wie erforderlich bereitzustellen.
Zum Beispiel werden etwa 1-1,5 × 106 MDC verwendet, um eine Verstärkung für eine ungefähr 5 mm
große
Region der gastroösophagiale
Verbindung oder eine ungefähr
5-10 mm großen
Region des Analsphinkters bereitzustellen (siehe Beispiel 4).
-
Muskelverstärkung und
-kontraktionsfähigkeit
-
Bei
der vorliegenden Erfindung können
die MDC und Zusammensetzungen davon für die Behandlung von Muskelzuständen in
einem menschlichen oder tierischen Lebewesen verwendet werden. Insbesondere können die
MDC verwendet werden, um die Skelett- oder glatten Muskeln zu verstärken, um
eine Schwäche oder
Funktionsstörung
zu behandeln, die durch Verletzung, Krankheit, Inaktivität oder anoxie-
oder operationsinduziertes Trauma verursacht sind. Insbesondere
stellt die vorliegende Erfindung Behandlungen für Skelettmuskelschwäche und/oder
-funktionsstörungen
wie beispielsweise eine sportbedingte Verletzung bereit. Die vorliegende
Erfindung stellt auch Behandlungen für eine Erkrankung des glatten
Muskels oder eine Funktionsstörung
des glatten Muskels, wie beispielsweise Herzversagen, oder eine
mit einem Myokardinfarkt assoziierte Verletzung bereit.
-
Zur
Muskelverstärkung
oder Behandlung von die Muskel betreffenden verwandten Zuständen werden die
MDC wie oben beschrieben hergestellt und z. B. über eine Injektion in Muskelgewebe
verabreicht, um zusätzliche
Masse, Füllmittel
oder Stütze
bereitzustellen. Wie von dem versierten Kliniker anerkannt werden
wird, wird die Anzahl der eingeführten
MDC moduliert, um schwankende Mengen von Verdickungsmaterial bereitzustellen,
wie benötigt
wird oder erforderlich ist. Zum Beispiel werden 1-1,5 × 106 MDC zur Verstärkung einer ungefähr 5 mm
großen
Region des Herzgewebes injiziert (siehe Beispiel 7).
-
Zusätzlich können die
MDC und Zusammensetzungen davon verwendet werden, um die Kontraktilität in glattem
Muskelgewebe zu beeinflussen, wie zum Beispiel beispielsweise gastrointestinalem
Gewebe, ösophagealem
Gewebe und Blasengewebe. Tatsächlich
wurde beobachtet, dass die Muskelkontraktilität in kryogeschädigtem Blasengewebe
nach der Einführung
von muskelderivierten Progenitorzellen, d. h. MDC, wieder hergestellt
wurde, wie in Beispiel 6 gezeigt wurde. Somit umfasst die vorliegende
Erfindung auch die Verwendung von MDC der Erfindung zum Wiederherstellen
der Muskelkontraktion und/oder zur Linderung oder Lösung von
Kontraktilitätsproblemen
der glatten Muskulatur, wie beispielsweise verringerter Motilität, einschließlich des
glatten Muskels des Ösophagus,
Magens und des Dünndarms.
Ein spezifisches aber nicht beschränkendes Beispiel eines Zustandes,
den die MDC der Erfindung verbessern, verringern oder korrigieren
können, ist
Gastroparese, d. h. eine schwache Motilität und ein schwaches Entleeren
des Magens.
-
Genetisch veränderte muskelderivierte
Zellen
-
Die
MDC dieser Erfindung können
genetisch verändert
sein, so dass sie eine Nukleinsäuresequenz oder
Nukleinsäuresequenzen
enthalten, die eine oder mehr als ein aktives Biomolekül codieren,
und diese Biomoleküle
exprimieren, einschließlich
Proteine, Polypeptide, Peptide, Hormone, Metabolite, Wirkstoffe,
Enzyme und dergleichen umfassen. Solche MDC können histokompatibel (autolog)
oder nicht-histokompatibel (allogen) mit Hinblick auf den Empfänger, einschließlich des
Menschen, sein. Diese Zellen können
als lokale Langzeitabgabesysteme für eine Vielzahl von Behandlung
dienen, z. B. für
die Behandlung von solchen Krankheiten und Krankheitserscheinungen
wie Krebs, Transplantatabstoßung
und die Regenerierung von Muskel- und Nervengeweben, Diabetes, Leberversagen,
Nierenversagen, neurale Defekte und Krankheiten, wie beispielsweise
die Parkinson'sche
Krankheit, und um ein Genprodukt an eine Stelle einer Gewebeverstärkung oder
Lückenauffüllung zu
geben, wie beispielsweise ein therapeutisches Agens, wie hierin
beschrieben.
-
Bevorzugt
bei der vorliegenden Erfindung sind autologe muskelderivierte Vorläuferzellen,
die durch den Empfänger
nicht als fremd erkannt werden. In dieser Hinsicht werden die für die zellvermittelte
Genübertragung
oder -abgabe verwendeten MDC wünschenswerter
Weise hinsichtlich des Haupthistokompatibilitätslokus (MHC oder HLA bei Menschen)
ausgesucht werden. Solche nach MHC oder HLA-übereinstimmende Zellen könne autolog
sein.
-
Alternativ
können
die Zellen von einer Person sein, die das gleiche oder ein ähnliches
MHC- oder HLA-Antigenprofil
aufweist. Der Patient kann auch hinsichtlich der allogenen MHC-Antigene tolerant
gemacht werden. Die vorliegende Erfindung umfasst auch die Verwendung
von Zellen, denen MHC-Klasse-I und/oder -II-Antigene fehlen, wie
beispielsweise diejenigen, die in dem
US-Patent
Nr. 5,538,722 beschrieben sind.
-
Die
MDC können
durch eine Vielzahl von molekularen Techniken und Verfahren genetisch
verändert werden,
die Fachleuten auf dem Gebiet bekannt sind, z. B. Transfektion,
Infektion oder Transduktion. Wie hierin verwendet, bedeutet Transduktion üblicherweise
Zellen, die genetisch verändert
wurden, um ein fremdes oder heterologes Gen vermittels der Einführung eines
viralen oder nicht-viralen Vektors in die Zellen zu enthalten. Transfektion
bedeutet üblichererweise
Zellen, die genetisch verändert
worden sind, so dass sie ein fremdes Gen, das in einem Plasmid eingefügt ist,
oder einen nicht-viralen Vektor enthalten. MDC können durch verschiedene Vektoren
transfiziert oder transduziert werden und können somit als Genabgabevehikel
dienen, um die exprimierten Produkte in den Muskel zu übertragen.
-
Obwohl
virale Vektoren bevorzugt sind, werden Fachleute auf dem Gebiet
anerkennen, dass das genetische Verändern von Zellen, so dass sie
Nukleinsäuresequenzen
enthalten, die für
erwünschte
Proteine oder Polypeptide, Zytokine und dergleichen codieren, durch
auf dem Gebiet wohlbekannte Verfahren ausgeführt werden kann, wie z. B.
beschrieben in dem
US-Patent Nr. 5,538,722 ,
einschließlich
Fusion, Transfektion, Lipofektion vermittelt durch die Verwendung
von Liposomen, Elektroporation, Präzipitation mit DEAE-Dextran oder
Kalziumphosphat, Partikelbombardierung (Biolistika) mit mit Nukleinsäure beschichteten
Partikeln (z. B. Goldpartikeln), Mikroinjektion und dergleichen.
-
Vektoren
zum Einführen
heterologer (d. h. fremder) Nukleinsäure (DNA oder RNA) in Muskelzellen
für die
Expression bioaktiver Produkte sind auf dem Gebiet wohlbekannt.
Solche Vektoren besitzen eine Promotorsequenz, bevorzugterweise
einen Promotor, der zellspezifisch und stromaufwärts zu der zu exprimierenden Sequenz
angeordnet ist. Der Vektor kann auch optional ein oder mehr als
ein exprimierbares Markergen für die
Expression als Anzeichen einer erfolgreichen Transfektion und Expression
von den in dem Vektor enthaltenen Nukleinsäuresequenzen enthalten.
-
Veranschaulichende
Beispiele für
Vehikel oder Vektorkonstrukte für
die Transfektion oder Infektion der muskelderivierten Zellen der
vorliegenden Erfindung umfassen replikations-defekte virale Vektoren, DNA-Virus-
oder RNA-Virus (Retrovirus)-Vektoren, wie beispielsweise Adenvirus,
Herpes simplex-Virus und Adeno-assoziierte virale Vektoren. Adeno-assoziierte
Virus-Vektoren sind einzelsträngig
und erlauben die effiziente Abgabe von zahlreichen Nukleinsäurekopien
an den Nukleus der Zelle. Adenvirus-Vektoren sind bevorzugt. Die
Vektoren werden normalerweise im Wesentlichen frei von jeglicher
prokaryontischer DNA sein und können eine
Anzahl von verschiedenen funktionellen Nukleinsäuresequenzen umfassen. Beispiele
für solche
funktionelle Sequenzen umfassen Polynukleotid-, z. B. DNA- oder
RNA-Sequenzen, die Transkription- oder Translations-Initiations- und
Terminations-regulatorische Sequenzen umfassen, einschließlich Promotoren
(z. B. starke Promotoren, induzierbare Promotoren und dergleichen)
und Enhancer, die in Muskelzellen aktiv sind.
-
Ebenfalls
umfasst als Teil der funktionalen Sequenzen ist ein offener Leserahmen
(Polynukleotidsequenz), der für
ein interessierendes Protein codiert; flankierende Sequenzen können ebenfalls
zur ortsgerichtete Integration umfasst sein. In einigen Situationen
wird die 5'-flankierende
Sequenz eine homologe Rekombination erlauben, und somit die Natur
der Initiierungsregion der Transkription verändern, um eine induzierbare oder
nicht-induzierbare Transkription bereitzustellen, um beispielsweise
das Ausmaß der
Transkription zu erhöhen
oder zu verringern.
-
Im
Allgemeinen ist die Nukleinsäuresequenz,
von der erwünscht
ist, dass sie durch die muskelderivierte Vorläuferzelle exprimiert wird,
die eines Strukturgens oder eines funktionellen Fragmentes, Segmentes
oder Teils des Genes, das heterolog zur muskelderivierten Vorläuferzelle
ist und z. B. für
ein erwünschtes
Protein- oder Polypeptidprodukt codiert. Das codierte und exprimiert
Produkt kann intrazellulär
sein, d. h. im Zytoplasma, Nukleus oder einem Organell einer Zelle
zurückgehalten
werden, oder es kann durch die Zelle sekretiert werden. Für die Sekretion
kann die natürliche
Signalsequenz, die in dem Strukturgen vorhanden ist, beibehalten
werden, oder es kann eine Signalsequenz, die nicht natürlicherweise
in dem Strukturgen vorhanden ist, verwendet werden. Wenn das Polypeptid
oder Peptid ein Fragment eines Proteins ist, das größer ist,
kann eine Signalsequenz bereitgestellt werden, so dass das erwünschte Protein
nach der Sekretion und nach dem Prozessieren der Prozessierungsstelle
die natürliche
Sequenz aufweisen wird.
-
Beispiele
für interessierende
Gene zur Verwendung gemäß der vorliegenden
Erfindung umfassen Gene, die für
Zellwachstumsfaktoren, Zelldifferenzierungsfaktoren, Zellsignalfaktoren
und Faktoren codieren, die mit dem programmierten Zelltod zusammenhängen. Spezifische
Beispiele umfassen, sind aber nicht beschränkt auf Gene, die für BMP-2
(rhBMP-2), IL-1Ra, Faktor IX und Connexin 43 codieren.
-
Wie
oben erwähnt
kann zur Selektion von Zellen, die das Vektorkonstrukt enthalten,
ein Marker vorhanden sein. Der Marker kann ein induzierbares oder
nicht induzierbares Gen sein und wird im Allgemeinen eine positive
Selektion unter Induktion bzw. ohne Induktion erlauben. Beispiele üblicherweise
verwendeter Markergene umfassen Neomycin, Dihydrofolatreduktase,
Glutaminsynthetase und dergleichen.
-
Der
verwendete Vektor wird im Allgemeinen auch einen Replikationsursprung
und andere Gene enthalten, die für
die Replikation in den Wirtszellen notwendig sind, wie sie routinemäßig von
Fachleuten auf dem Gebiet verwendet werden. Zum Beispiel kann das
Replikationssystem, das den Replikationsursprung und jegliche mit
der Replikation assoziierte Proteine enthält, die von einem bestimmten
Virus codiert werden, als Teil des Konstruktes umfasst sein. Das
Replikationssystem muss so ausgewählt werden, dass die die für die Replikation
notwendigen Produkte codierenden Gene die muskelderivierten Zellen
letztendlich nicht transformieren. Solche Replikationssysteme stellen
replikationsdefekte Adenviren, die wie in G. Acsadi et al., 1994,
Hum. Mol. Genet. 3:579-584 beschrieben konstruiert sind, und Epstein-Barr-Virus
dar. Beispiele für
replikationsdefekte Vektoren, insbesondere retrovirale Vektoren,
die replikationsdefekt sind, sind BAG, beschrieben von Price et
al., 1987, Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 84:156; und Safes et al.,
1986, EMBO J., 5:3133. Es wird verstanden werden, dass das letztendliche
Genkonstrukt ein oder mehr als ein interessierendes Gen enthalten
kann, z. B. ein Gen, das für
ein bioaktives Stoffwechselmolekül
codiert. Zusätzlich
kann cDNA, synthetisch produzierte DNA oder chromosomale DNA unter
Verwendung von Verfahren und Protokollen verwendet werden, die den
Fachleuten auf dem Gebiet bekannt sind und von ihnen angewandt werden.
-
Wenn
dies erwünscht
ist, können
infektiöse
replikationsdefekte virale Vektoren verwendet werden, um die Zellen
vor der in vivo-Injektion der Zellen genetisch zu verändern. Zu
diesem Zweck können
Vektoren in Zellen, die Produzentenzellen für Retroviren sind, zum amphotrophen
Verpacken eingeführt
werden. Die natürliche
Expansion von muskelderivierten Vorläuferzellen in benachbarte Regionen
macht eine große
Anzahl von Injektionen in oder bei der oder den interessierenden
Stelle(n) unnötig.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt auch eine ex vivo-Genabgabe an Zellen
und Geweben eines aufnehmenden Säugetierwirtes,
einschließlich
des Menschen, durch die Verwendung von MDC bereit, z. B. von frühen Vorläufermuskelzellen,
die viral transduziert wurden unter Verwendung eines adenoviralen
Vektors, der so verändert
ist, dass er ein heterologes Gen enthält, das für ein erwünschtes Genprodukt codiert.
Solch ein ex vivo-Ansatz liefert den Vorteil eines effizienten viralen
Gentransfers, der den Ansätzen
des direkten Gentransfers überlegen
ist. Die ex vivo-Vorgehensweise umfasst die Verwendung von muskelderivierten
Vorläuferzellen aus
isolierten Zellen aus Muskelgewebe. Die Muskelbiopsie, die als die
Quelle für
die muskelderivierten Vorläuferzellen
dienen wird, kann aus einer Verletzungsstelle oder aus einem anderen
Bereich erhalten werden, der von einem klinischen Chirurg leichter
erhältlich
ist.
-
Es
wird anerkannt werden, dass gemäß der vorliegenden
Erfindung klonale Isolate aus der Population von muskelderivierten
Vorläuferzellen
(d.h. PP6-Zellen) abgeleitet werden können unter Verwendung verschiedener
Vorgehensweisen, die auf dem Gebiet bekannt sind, zum Beispiel durch
das Grenzverdünnungsausplattieren
in Gewebekulturmedium. Klonale Isolate umfassen genetisch identische
Zellen, die aus einer einzelnen solitären Zelle stammen. Zusätzlich können klonale
Isolate unter Verwendung von FACS-Analyse, wie oben beschrieben,
gewonnen werden, gefolgt von Grenzverdünnung, um eine einzige Zelle
pro Reaktionsnapf zu erhalten, um eine klonal isolierte Zelllinie
zu etablieren. Ein Beispiel eines klonalen Isolates, das aus einer PP6-Zellpopulation
abgeleitet wurde, ist mcl3, das in Beispiel 9 beschrieben ist. Bevorzugterweise
werden klonale Isolate von MDC bei den vorliegenden Verfahren genauso
wie für
das genetische Verändern
der Expression von einem oder mehr als einem bioaktiven Molekül, oder
bei Genersatztherapien verwendet.
-
Die
MDC werden zunächst
mit veränderten
viralen Vektoren infiziert, die mindestens ein heterologes Gen enthalten,
das für
ein erwünschtes
Genprodukt codiert, in einem physiologisch akzeptablen Träger oder Vehikel
wie beispielsweise Saline oder Phosphat-gepufferte Saline suspendiert, und dann
an eine geeignete Stelle im Wirt verabreicht. In Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung können
die MDC an Körpergewebe
verabreicht werden, einschließlich
Knochen, Epithelgewebe, Bindegewebe, Muskelgewebe und die Gewebe
verschiedener Organe wie beispielsweise diejenigen Organe, die mit
dem Verdauungssystem, dem Herz-Kreislauf-System, dem Atemwegsystem,
dem Reproduktionssystem, dem urologischen System und dem Nervensystem
verbunden sind, wie oben beschrieben. Das erwünschte Genprodukt wird durch
die injizierten Zellen exprimiert, die somit das Genprodukt in den
Wirt einführen.
Die eingeführten
exprimierten Genprodukte können,
aufgrund der Tatsache, dass sie über
lange Zeitspannen durch die MDC der Erfindung, die ein Langzeitüberleben
im Wirt aufweisen, exprimiert werden, dadurch verwendet werden,
um die Verletzung, Funktionsstörung
oder Krankheit zu behandeln, zu reparieren oder zu lindern.
-
In
Studien mit einem Tiermodell der myoblastenvermittelten Gentherapie
wurde die Implantation von 106 Myoblasten
pro 100 mg Muskel zur teilweisen Behebung der Muskelenzymdefekte
benötigt
(siehe J. E. Morgan et al., 1988, J. Neural. Sci. 86:137; T. A.
Partridge et al., 1989, Nature 337:176). Extrapolierend von diesen
Daten können
ungefähr
1012 MDC, die in einem physiologisch kompatiblen
Medium suspendiert sind, in Muskelgewebe zur Gentherapie eines Menschen
mit einem Geweicht von 70 kg implantiert werden. Diese Anzahl von
MDC der Erfindung kann aus einer einzelnen Biopsie von 100 mg Skelettmuskel
aus einer menschlichen Quelle produziert werden (siehe unten). Für die Behandlung
einer spezifischen Verletzungsstelle umfasst eine Injektion genetisch
veränderter
MDC in ein gegebenes Gewebe oder eine gegebene Verletzungsstelle
eine therapeutisch wirksame Menge von Zellen in Lösung oder
Suspension, bevorzugterweise, ungefähr 105 bis
106 Zellen pro cm3 von
zu behandelndem Gewebe in einem physiologisch akzeptablen Medium.
-
Allogene muskelderivierte
Stammzellen stellen eine wirksame Zelltransplantation bereit
-
Eine
effiziente Zelltransplantation wurde durch das Injizieren der MDSC
von späten
Vorplatten, z. B. PP5-6, wie beschrieben, in einen nicht autologen
(allogenen) Wirt erhalten. Zum Beispiel konnten große Anzahlen
von Zellen in den Muskeln des Wirtes 30 Tage nach der Injektion
beobachtet werden, die allogene Transplantate umfassen (z. B. wurden > 2000 Dystrophin+-Muskelfasern
in Wirtsmuskeln nach Injektion von 3 × 105 muskelderivierten
Stammzellen, die nicht vom Wirt stammten, gefunden). (Beispiel 10).
Dieses Ergebnis zeigt, dass die injizierten MDSC nicht nur die allgemein
schwache Verbreitung und das schwache Überleben nach der Injektion überwinden,
sondern dass die injizierten Zellen auch die Immunabstoßung in
Wirtsmuskeln umgehen, die oft bei der Zelltransplantation zwischen
verschiedenen Transplantatspender-MDSC beobachtet wird, die einen
anderen Ursprung haben als vom Wirt, z. B. wie bei verschiedenen
Mäusestämmen. Die Ergebnisse
zeigten, dass nicht-autologe muskelderivierte Stammzellen die Effizienz
der Zelltherapie in erkrankten Muskeln des Wirtes erheblich verbesserten.
Zusätzlich
können
MDSC als immunoprivilegiert betrachtet werden. Allogene MDSC-Zellen
aus spätem
Vorplattieren (z. B. PP5 oder 6) überlebten mehr als 10 Mal länger als
Nicht-Stammzellen aus frühen
Vorplatten, z. B. PP1-2 oder PP1-4, wenn sie in ein Wirtstier eines anderen
Stammes injiziert oder transplantiert wurden.
-
Tabelle
1 zeigt die Ergebnisse, die in Beispiel 10 und den
17A-
17F beschrieben sind, die die Verwendung
von normalen MDSC [EP]- und MDSC [LP]-Zellen vergleichen, die in
mdx-Wirtsmäuse
transplantiert waren. Die Daten in Tabelle 1 stellen die Zahl von
Dystrophin-positiven (Dystrophin+)-Muskelfasern dar, die in mdx-Muskel
gefunden wurden, in den entweder MDSC [EP]- oder MDSC [LP]-Stammzellen
injiziert wurden. TABELLE
MDSC [EP] | MDSC [LP] |
| M | SD | M | SD |
Tag
10 | 430,7 | 147,9 | 2798,0 | 1141,6 |
Tag
30 | 134,0 | 41,6 | 2000,1 | 657,6 |
- 3-6 Muskeln pro Gruppe; M = Mittel; SD
= Standardabweichung
-
Die
immunprivilegierte Natur der MDSC aus Zellen der späten Vorplatten
wird durch die immunhistochemischen Ergebnisse (Desmin-Färbung) gestützt, die
zeigt, dass, wenn MDSC peripher injiziert werden, sie in den Thymus
migrieren können
und es auch tun. Danach können
injizierte MDSC zu T-Lymphozyten differenzieren und chimäre Toleranz
induzieren. (z. B. 19 – positive
Desmin-Thymus-Färbung
nach peripherer MDSC-Injektion).
-
Verglichen
mit MDSC [EP] können
einige MDSC [LP] zusätzlich
nicht nur zu reifen Zellen des Muskels oder zu anderen Linien nach
der Injektion in ein Wirtstier differenzieren, sondern auch zu Satellitenzellen,
wenn sie in Wirtsmuskel injiziert werden. In solchen Fällen lokalisiert
sich eine Population von MDSC [LP]-Zellen in dem Muskel ebenso wie
in der Basallamina von Muskelfasern, die ein Ort von Satellitenzellen
ist. Aus den MDSC [LP] derivierte und in der Basallamina von Muskelfasern
lokalisierte Zellen werden mit der Zeit M-Cadherin-positiv. Neu
an diesen Stellen erzeugte Satellitenzellen können neue Muskelfasern bilden,
z. B. wenn die Muskelfasern des Wirts absterben. Ohne durch eine
Theorie gebunden sein zu wollen, können die MDSC [LP], die in
die Bassallamina von Muskelfasern wandern, auf Signale oder Faktoren
bei oder um diese Stelle reagieren, was bewirkt, dass sie sich zu
Satellitenzellen entwickeln. Dementsprechend stellt die MDSC [LP]-Injektion ein Mittel
zum Bereitstellen einer zukünftigen
aufrechterhaltenden Population von Muskelvorläuferzellen dar, die an den
Wirtsmuskelstellen Satellitenzellen bilden, wo Satellitenzellen
vorhanden sind und sich entwickeln.
-
Die
Erfindung stellt auch die Fähigkeit
bereit, menschliche fötale
oder embryonische MDSC bei Transplantationsverfahrensweisen und
-behandlungen, unter geeigneten Richtlinien und zugelassenen Bedingungen
und Regularien, mit geringen oder keinen Problemen hinsichtlich
der Abstoßung
aufgrund von Spender-Wirts-Inkompatiblitäten anzuwenden. Zum Beispiel
wurde von menschlichen MDSC aus fötalem Gliedmaßenmuskel
festgestellt, dass sie immuntolerant sind und ein hohes Ausmaß an Überlebensfähigkeit
zeigen, da sie in der Lage waren, in SCID-Mäusen mehr als 2 Wochen lang
nach der Injektion zu überdauern
(18A und 18B).
Somit können
gemäß der Erfindung
und unter den geeigneten Richtlinien, Regularien und Bedingungen
aus Banken erhaltene menschliche fötale MDSC zum Beispiel verwendet
und in jegliche Gewebe oder Organe eines Patienten für Behandlungen
injiziert werden, die einer MDSC-Injektion oder einem MDSC-Transplantat
wie hierin beschrieben zugänglich
sind.
-
BEISPIEL 1: MDC-Anreicherung, -Isolierung
und -Analyse
-
Anreicherung und Isolierung von MDC
-
MDC
wurden hergestellt wie beschrieben (Patentanmeldung mit der
US-Seriennummer 09/302,896 von
Chancellor et al.). Muskelexplantate wurden aus den Hintergliedmaßen aus
einer Anzahl von Quellen erhalten, nämlich aus 3 Wochen alten mdx
(dystrophischen)-Mäusen (C57BL/10ScSn
mdx/mdx, Jackson Laboratories), 4-6 Wochen alten normalen weiblichen
SD (Sprague Dawley)-Ratten oder SCID (schwere kombinierte Immundefizienz)-Mäusen. Das Muskelgewebe von
einer jeden der Tierquellen wurde seziert, um jegliche Knochen zu
entfernen und zu einer Aufschlämmung
zerkleinert. Die Aufschlämmung
wurde dann durch 1-stündige
Inkubation mit 0,2 % Typ XI-Kollagenase, Dispase (Grad II, 240 Einheiten)
und 0,1 % Trypsin bei 37 °C verdaut.
Die sich dabei ergebende Zellsuspension wurde durch 18, 20 und 22
Gauge-Nadeln durchgeführt
und 5 Minuten lang bei 3000 Upm zentrifugiert. Nachfolgend wurden
die Zellen in Wachstumsmedium (DMEM, supplementiert mit 10 %-igem
fötalem
Rinderserum, 10 % Pferdeserum, 0,5 % Hühnerembryoextrakt und 2 % Penizillin/Streptomycin)
suspendiert. Die Zellen wurden dann in mit Kollagen beschichteten
Flaschen (Patentanmeldung mit der
US-Seriennummer
09/302,896 von Chancellor et al.) vorplattiert. Nach ungefähr 1 Stunde wurde
der Überstand
aus der Flasche entfernt und neu in eine frische mit Kollagen beschichtete
Flasche ausplattiert. Die Zellen, die innerhalb dieser einstündigen Inkubation
schnell adhärierten,
waren überwiegend
Fibroblasten (Z. Qu et al., oben;
US-Seriennummer
09/302,896 von Chancellor et al.). Der Überstand wurde entfernt und
nachdem 30-40 % der Zellen jeder Flasche adhäriert hatten, erneut ausplattiert.
Nach ungefähr
5-6 seriellen Ausplattierungen war die Kultur hinsichtlich kleiner,
runder Zellen angereichert, die als PP6-Zellen bezeichnet wurden
und die aus der Anfangszellpopulation isoliert worden waren und
für weitere
Verbesserungen verwendet wurden. Die adhärierten Zellen, die in den
frühen
Ausplattierungen isoliert wurden, wurden vereinigt und als PP1-4-Zellen
bezeichnet.
-
Die
mdx PP1-4-, mdx PP6-, normalen PP6- und Fibroblasten-Zellpopulationen
wurden durch immunhistochemische Analyse auf die Expression von
Zellmarkern untersucht. Die Ergebnisse dieser Analyse sind in Tabelle
2 gezeigt. Tabelle 2
| mdx
PP1-4-Zellen | Mdx
PP6-Zellen | Weder
noch PP6-Zellen | Fibroblasten |
Desmin | +/– | + | + | – |
CD34 | – | + | + | – |
Bcl-2 | (–) | + | + | – |
Flk-1 | na | + | + | – |
Sca-1 | na | + | + | – |
M-Cadherin | –/+ | –/+ | –/+ | – |
MyoD | –/+ | +/– | +/– | – |
Myogenin | –/+ | +/– | +/– | – |
Tabelle
2: In PP1-4- und PP6-Zellpopulationen exprimierte Zellmarker. Mdx
PP1-4, mdx-PP6,
normale PP6 und Fibroblastenzellen wurden durch die Technik des
Vorplattierens deriviert und durch immunohistochemische Analyse
untersucht. „–„ zeigt
an, dass weniger als 2 % der Zellen Expression zeigten; „(–)„; „–/+" zeigt an, dass 5-50
% der Zellen Expression zeigten; „+/–„ zeigt an, dass 40-80 % der
Zellen Expression zeigten; „+" zeigt an, dass > 95 % der Zellen Expression
zeigten; „weder
noch" zeigt normale
Zellen an; „na" zeigt, dass die
immunhistochemischen Daten nicht zur Verfügung stehen.
-
Es
wird festgestellt, dass sowohl mdx- als auch normale Mäuse eine
identische Verteilung aller Zellmarker zeigten, die in diesen Tests
untersucht wurden. Somit beeinflusst das Vorhandensein der mdx-Mutation die
Zellmarkerexpression der isolierten PP6-muskelzellderivierten Population nicht.
-
MDC
wurden in Proliferationsmedium angezogen, das DMEM (Dulbecco's Modified Eagle
Medium) mit 10 % FBS (fötales
Rinderserum), 10 % HS (Pferdeserum), 0,5 % Hühnerembryoextrakt und 1 % Penicillin/Streptomycin
enthielt, oder in Fusionsmedium, das DMEM ergänzt durch 2 % fötales Rinderserum
und 1 % antibiotikahaltiger Lösung
enthielt. Alle Medienlieferungen wurden von Gibco Laboratories gekauft
(Grand Island, NY).
-
BEISPIEL 2: MDC-Vektoren und -Transfektionen
-
Retrovirus- und Adenvirus-Vektoren
-
Der
retrovirale Vektor MFG-NB (N. Ferry et al., 1991, Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 88:8377-81)
wurde für
die MDC-Experimente verwendet. Dieser Vektor enthält ein modifiziertes LacZ-Gen
(NLS-LacZ), das eine nukleus-lokalisierende Sequenz enthält, die
aus dem großen
T-Antigen des Affenvirus (SV40) kloniert wurde, das aus der langen
Endwiederholung (LTR) transkribiert wird. Das retrovirale Ausgangsmaterial
wurde wie zuvor beschrieben angezogen (J. C. van Deutekom et al.,
1998 Neuromuscul. Disord. 8:135-48). Das Retrovirus wurde auf 1 × 107-1 × 109 cfu/ml titriert.
-
Es
wurde auch ein Adenovirusvektor verwendet. Dieser Vektor enthielt
das LacZ-Gen unter der Kontrolle des menschlichen Cytomegalievirus
(HuCMV)-Promotors (J. Huard et al., 1994, Hum Gene Ther 5:949-58).
Das hinsichtlich E1-E3 deletierte rekombinante Adenvirus wurde von
Dr. I. Kovesdi (Gene Vec Inc., Rockville, MD) erhalten.
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Virale Transduktion der MDC
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Zur
viralen Transduktion wurden MDC mit einer Dichte von 1-1,5 × 106 in T75-Flaschen ausplattiert. PP6-MDC wurden
in HBSS (Hanks Balanced Salt Solution) gewaschen und entweder mit
Retrovirus-(1 × 107-1 × 109 cfu/ml) oder Adenvirus-(1 × 109 cfu/ml) Suspension in 5 ml DMEM vier Stunden
bei 37°C
inkubiert, das 8 μg/ml
PolybreneTM (Abbott Laborities, Chicago,
IL) enthielt. Viral transduzierte MDE wurden in 10 ml Proliferationsmedium
bei 37°C
für 24
Stunden angezogen. Die MDC wurden dann mit HBSS abgespült und mit
0,25 % Trypsin eine Minute lang enzymatisch verdaut. Die behandelten,
viral transduzierten MDC wurden 5 Minuten lang bei 3500 rpm zentrifugiert,
und das Pellet wurde in 20 μl
HBSS resuspendiert.
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BEISPIEL 3: Weichteilgewebeverstärkung der
Haut
-
MDC- und Kollagen-Injektion
-
SD-Ratten
wurden für
den chirurgischen Eingriff durch Betäuben mit Halothan unter Verwendung
von Standardverfahren und Waschen der Operationsstelle mit Betadine®-Lösung vorbereitet.
In die Haut des unteren Abdomens wurden entweder 10 Mikroliter (μl) MDC-Suspension in HBSS
(ungefähr
1-1,5 × 106-Zellen), 10 μl kommerziell erhältliches
Rinderkollagen (ContigenTM; C. R. Bard,
Covington, BA) oder 10 μl
sterile Saline unter Verwendung einer Hamilton-Mikrospritze injiziert.
5 Tage, 2 Wochen und 4 Wochen nach der Injektion wurde der jede
Injektionsstelle umgebende Bereich ausgeschnitten, für die histochemische
Analyse vorbereitet, mikroskopisch untersucht und fotografiert.
Die histochemische Analyse umfasste Hematoxylin-, Eosin- oder Trickrom-Färbung.
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass MDC für
wenigstens 4 Wochen nach der Injektion in das Hautgewebe lebensfähig waren,
ohne Belege für
Entzündung
des Gewebes an der Injektionsstelle (1C-1F).
Im Gegensatz war Kollagen 2 Wochen nach der Injektion im Hautgewebe
nicht sichtbar (1B und 1C). Somit
können
MDC-Zusammensetzungen
als Materialien für
die Hautverstärkung
verwendet werden, zum Beispiel zur Verwendung bei kosmetischen oder ästhetischen
Anwendungen oder chirurgischen Eingriffen. Dies ist eine unerwartete
Erkenntnis, weil zuvor geglaubt wurde, dass transplantierte Muskelzellen
umgebende Wirtsmuskelfasern benötigten,
an die sie sich anheften, um zu überleben.
Das Überleben
der MDC der vorliegenden Erfindung nach der Injektion in anderem
Gewebe als Muskelgewebe wird weiter in den Beispielen 8 und 9 gezeigt.
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BEISPIEL 4: Weichteilgewebeverstärkung der
gastroösophagealen
Verbindung und des Analsphinkters
-
SD-Ratten
wurden für
die Operation wie oben beschrieben vorbereitet. Es wurde ein Mittellininenabdomeneinschnitt
vorgenommen, um die gastroösophageale
Verbindung und den Analsphinkter freizulegen. In das Weichteilgewebe
wurden 10 μl
einer Suspension von muskelderivierten Vorläuferzellen in HBSS (1-1,5 × 106-Zellen) unter Verwendung einer Hamilton-Mikrospritze
injiziert. Drei Tage nach der Injektion wurde der die Injektionsstelle
umgebende Bereich ausgeschnitten, für die histochemische Analyse
vorbereitet, auf β-Galactosidase gefärbt, um
die Stelle und Lebensfähigkeit
von den Zellen zu bestimmen, die den LacZ-Marker tragen, mikroskopisch
untersucht und fotografiert. Die Ergebnisse dieser Experimente zeigen,
dass MDC-Zusammensetzungen als Verdickungsmaterialen für den Ösophagus
und den Analsphinkter (2A und 2B) für die Behandlung
von gastroösophagealem
Rückfluss
und Stuhlinkontinenzsyndromen oder -Zuständen verwendet werden können.
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BEISPIEL 5: Weichteilgewebeverstärkung der
vesico-uteralen Verbindung
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SD-Ratten
wurden für
die Operation wie oben beschrieben vorbereitet. Es wurde ein Mittellinienabdomeneinschnitt
vorgenommen, um die Ureter-Blasen-(vesico-ureterale) Verbindung
freizulegen. Dem Gewebe wurden 10 μl einer MDC-Suspension in HBSS
(1-1,5 × 106-Zellen) unter Verwendung einer Hamilton-Mikrospritze
injiziert. Drei Tage nach der Injektion wurde der jede Injektionsstelle
umgebende Bereich ausgeschnitten, für die histologische Analyse
vorbereitet, auf β-Galaktosidase
gefärbt,
um den Ort und die Lebensfähigkeit der
Zellen zu bestimmen, die den LacZ-Marker tragen, mikroskopisch untersucht
und fotografiert. Diese Ergebnisse zeigen, dass MDC-basierte Zusammensetzungen
als Ureter-Blasen-Verstärkungsmaterialien (3A und 3B)
zur Behandlung von vesico-ureteralen Rückflusssymptomen oder -Zuständen verwendet
werden können.
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BEISPIEL 6: MDC-Behandlung von kryoverletztem
Blasengewebe
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Kryoverletzung und MDC-Transplantation
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SD-Ratten
wurden für
die Operation wie oben beschrieben vorbereitet. Ein Schnitt an der
unteren Mittellinie wurde vorgenommen, um die Blase und Harnröhrenmuskel
freizulegen. Die Blase wurde dann mit 1 ml Saline gefüllt. Eine
Cryoverletzung wurde mit einem auf Trockeneis gekühlten Aluminiumstab
mit einem Durchmesser von 8 mm durchgeführt. Der gekühlte Stab
wurde 15 oder 30 Sekunden lang (bezeichnet als „milde" bzw. „schwere" Verletzung) gegen eine Seite der Blasenwand
gehalten. Unmittelbar nach der Kryoverletzung wurden einer Gruppe
mit schwerer Verletzung muskelderivierte Zellen der Erfindung (1-1,5 × 106 Zellen in 15 μl HBSS) injiziert, während einer
Kontrollgruppe mit schwerer Verletzung HBSS (15 μl) (n = 3 pro Gruppe) injiziert
wurde. Eine Woche nach der Kryoverletzung erhielten die anderen
Gruppen mit milder und schwerer Verletzung eine MDC-Suspension in
50 μl HBSS
(2-3 × 106 Zellen) injiziiert, während den Kontrollgruppen mit
mildem oder schwerem Schaden 50 μl
HBSS injiziert wurden (n = 4 pro Gruppe). Bei jeder Gruppe wurden
die Injektionen in das Zentrum der verletzten Region unter Verwendung
einer 30-Gauge-Nadel
und einer Hamilton-Mikrospritze vorgenommen.
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Immunhistochemische
Färbung
auf Aktin von glattem Muskel (α-SM-Aktin)
Um Proben für
die immunhistochemische Analyse vorzubereiten, wurden Gewebe- oder
Zellproben in kaltem Aceton 2 Minuten lang bei –20°C fixiert und 1 Stunde lang
mit 5 % HS geblockt. Die Proben wurden in einer Feuchtigkeitskammer über Nacht
bei Raumtemperatur mit monoklonalem primären Mausantikörpern gegen
Aktin des glatten Muskels (Katalog # F-3777; Sigma Chemical Co., St. Louis,
MO) (1:400 Verdünnung
in PBS pH 7,4) inkubiert. Die Proben wurden anschließend dreimal
mit PBS gewaschen und mit sekundären
anti-Maus-IgG Antikörpern
inkubiert, die mit dem Cy3-Fluorochrom (Sigma Chemical Co.) konjugiert
waren (1:200 Verdünnung
in PBS pH 7,4).
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Immunohistochemische
Färbung
auf schwere Kette von schnellem Myosin (Fast MyHC) Gewebe- oder
Zellproben wurden in kaltem Aceton bei –20°C 2 Minuten lang fixiert und
1 Stunde lang mit 5 % HS blockiert. Die Proben wurden dann über Nacht
bei Raumtemperatur in einer Feuchtigkeitskammer mit monoklonalem
primären
Maus-Antikörper
gegen (schnelles) Skelettmyosin (Katalog # M-4276; Sigma Chemical
Co.) inkubiert (1:400 Verdünnung
in PBS pH 7,4). Die Proben wurden anschließend dreimal mit PBS gewaschen und
mit Cy3-konjugiertem sekundären
anti-Maus-IgG Antikörpern
(Sigma Chemical Co.) (1:200 Verdünnung in
PBS pH 7,4) inkubiert.
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Zellkultur
-
Muskelderivierte
Vorläuferzellen,
die wie in Beispiel 1 präpariert
worden waren, wurden in 35 mm-Kollagen beschichteten Schalen in
Proliferationsmedium ausplattiert. Nach 24 Stunden wurde das Proliferationsmedium
durch Fusionsmedium ersetzt. Die Zellen wurden bei täglichem
Wechseln des Mediums im Fusionsmedium gehalten, bis die MDC zu Myotubuli
differenzierten.
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Kontraktilitätsuntersuchungen
-
Zwei
Wochen nach der MDC-Injektion wurden die Tiere euthanisiert und
verwendet, um Blasenstreifen herzustellen. Aus jeder Blase wurden
zwei Streifen präpariert,
und beide Streifen wurden so geschnitten, dass sie um den Umfang
der Blase reichten. Die Blasenstreifen wurden in einem Gewebebad
aufgebaut und neuralen Kontraktionen unterworfen (20 Hz, 10 und
80 Schocks), die aufgezeichnet und wie unten beschrieben analysiert
wurden.
-
Gewebeernte und -histologie
-
SD-Ratten
wurden euthanisiert, und Proben des Gewebes, das die Injektionsstelle
umgibt, wurden entnommen. Die Proben wurden unter Verwendung von
in flüssigem
Stickstoff vorgekühltem
2-Methylbutan blitzgefroren. Die histochemische Analyse der Proben
umfasste Hematoxylin- und Eosin-Färbung. Die Gewebe wurden gefärbt, mikroskopisch
untersucht und fotografiert. Jeder Kryostatschnitt wies eine Dicke
von 10 um auf.
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Elektrostimulation des glatten
Muskelgewebes der Blase
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Das
Tier wurde euthanisiert und die Blase wurde schnell entfernt. Zwei
Streifen, die den Umfang der Blasenwand abdeckten, wurden aus jeder
Blase erhalten. Die Streifen wurden in 5 ml Organbädern aufgebaut, die
Krebs'sche Lösung enthielten
(113 mMol/l NaCl, 4,7 mMol/l KCl, 1,25 mMol/l CaCl2,
1,2 mMol/l MgSO4, 25 mMol/l NaHCO3, 1,2 mMol/l KH2PO4 und 11,5 mMol/l Glukose), die mit 95 %
O2 und 5 % CO2 belüftet war.
Die anfängliche
Spannung wurde auf 10 mN eingestellt, und isometrische Kontraktionen
wurden mit Spannungs-Messgerät-Wandlern
gemessen, die mit einem TBM4 Spannungs-Messgerät-Verstärker (World Precision Instruments)
gekoppelt waren. Kontraktionsmessungen wurden unter Verwendung eines
Datenaufnahmeprogrammes (Windaq, DATAQ Instruments, Inc., Akron,
OH) zusammengestellt. Die Signalaufnahmegeschwindigkeit pro Kanal
wurde auf 100 Hz eingestellt. Die Amplitude der Kontraktion wurde
unter Verwendung eines Berechnungsprogrammes (WindaqEx, DATAQ Instruments,
Inc.) verarbeitet. Nach einer Äquilibrierungszeitspanne
von 20 Minuten wurden Reize in Form von elektrischen Feldern durch
zwei Platindrahtelektroden angelegt, die 4 cm voneinander entfernt
oben und am Boden des Organbades getrennt waren. Die Temperatur wurde
während
des Experimentes bei 37° C
gehalten.
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Chemische Stimulation von
glattem Muskelgewebe der Blase
-
Die
Blasenstreifen wurden mit Rechteckimpulsen mit einer Dauer von 0,25
msec bei einer maximalen Spannung (100 V) stimuliert und eine Frequenzreaktionskurve
konstruiert unter Verwendung von 10 oder 80 Schocks mit 1, 2, 5,
10, 20 oder 40 Hz. Nach der Elektrostimulation wurden 5, 10 oder
20 μM Carbachol
zu den Blasenstreifen gegeben, um Kontraktionen zu induzieren. In
parallelen Experimenten wurde 1 μM
Atropin hinzugefügt,
die Elektrostimulation wurde wie oben angewandt, und 50 μM Methylen-ATP
wurden hinzugefügt, um
Kontraktionen zu induzieren.
-
Färbung auf Innervation
-
Acetylcholin
(Ach)-Färbung
wurde verwendet, um die Reinnervation von MDC in glatten Muskeln
abzuschätzen.
Ach ist eine Färbung
auf die motorische Endplatte, die die Anwesenheit von Nervenenden
anzeigt. Nach der MDC-Injektion wurde Gewebe an den Tage 3, 15,
30 oder nach 6 Monate ausgeschnitten, auf Ach gefärbt, durch
Mikroskopie beobachtet und fotografiert.
-
Statistische Analyse
-
Die
Werte werden als Mittel ± Standardabweichungen
angegeben. Ein „P"-Wert von weniger
als 0,05 wurde als statistisch signifikant betrachtet. Der Student's-Test wurde verwendet.
-
MDC-Differenzierung
-
Muskelderivierte
Vorläuferzellen,
die wie in Beispiel 1 hergestellt worden waren, wurden hinsichtlich der
zellulären
Differenzierung untersucht. Alpha-SM-Aktin ist der früheste bekannte
Marker des Phänotypen des
glatten Muskels (K. M. McHugh, 1995, Dev. Dyn. 204: 278-90), und
der Hauptmarker des myofibroblastischen Phänotyps (I. Darby et al., 1990,
Lab. Invest. 63:21-9). Während
der Muskelzelldifferenzierung nimmt die Expression von α-SM-Aktin ab, wohingegen
die Expression von schnellem MyHC zunimmt. Die histochemische Analyse
von mit MDC behandelten Blasengeweben unter Verwendung von α-SM-Aktin
und schnellen MyHC-Markern zeigt die Differenzierung von MDC nach
Injektion in die Stelle der Kryoverletzung. Am Tag 5 nach der Injektion
in kryogeschädigtes
Blasengewebe zeigen mehrere MDC (mindestens 20 %) eine α-SM-Aktin-Färbung (5B),
was anzeigt, dass die Zellen noch undifferenziert sind. Nach 6 Monaten
nach der Injektion sind jedoch nahezu alle MDC zu Myotubuli oder
Muskelfasern differenziert, durch eine Abnahme der α-SM-Aktin-Färbung (5F) mit
einer gleichzeitigen Zunahme der Färbung auf schnelles MyHC (5I)
gezeigt wurde.
-
Muskelreinnervation
-
Weil
Acetylcholin (Ach) an der motorischen Endplatte vorhanden ist, kann
es als Indikator für
Muskelinnveration dienen. Eine histochemische Analyse der mit MDC
behandelten Blasengewebe unter Verwendung des Ach-Markers zeigt
die Reinnervation von MDC nach der Injektion in Stellen mit Kryoschädigung.
Am Tag 3 nach der Injektion in kryogeschädigtes Blasengewebe zeigen
die injizierten MDC minimale Innervation, wie durch das vergleichsweise
geringe Ausmaß der
Ach-Färbung
gezeigt ist (6A). Am Tag 15 nach der Injektion
wird ein erhöhtes
Ausmaß an
Innervation beobachtet, wie durch das erhöhte Ausmaß der Ach-Färbung gezeigt ist (6B).
Am Tag 30 nach der Injektion wird noch mehr Ach-Färbung beobachtet
(6C), was ein Anzeichen für eine weitere Zunahme der
Innervation ist. 6 Monate nach der Injektion wird eine umfangreiche Innervation
beobachtet, wie durch eine ausgeprägte Ach-Färbung in dem Bereich, in den
MDC injiziert wurden, angezeigt, bei geringer Vergrößerung betrachtet
(6D). Diese Ergebnisse zeigen an, dass der Beckennerv in
den Bereich der Blase einwächst,
in den MDC injiziert wurden, und legt nahe, dass die MDC die Kontraktilität und die
Funktion des Gewebes verbessern können, in das die Injektion
vorgenommen wurde.
-
Untersuchungen zur Kontraktilitätsphysiologie
-
Um
zu bestimmen, ob injizierte MDC die Funktion der behandelten Blasengewebe
verbesserten, wurden mehrere Kontraktilitätsuntersuchungen durchgeführt (siehe
oben). Tabelle 3 zeigt die Daten, die die Kontraktilitätsparameter
von Blasenmuskel nach Kryoverletzung mit oder ohne MDC-Injektion
zeigen. Tabelle 3
Gruppe
Nr. | | Kontraktionsampli
20 Hz/10 Schocks | tude (mN/mg)
20 Hz/80 Schocks | Geschwindigkeit
(Ko 20 Hz/10 Schocks | ntraktion) (mN/s)
20 Hz/80 Schocks | Anzahl
der Proben |
1 | Schein | 0,375 ± 0,24 | 0,697 ± 0,46 | 18,08 ± 8,15 | 15,56 ± 8,39 | 6 |
MDC | 0,368 ± 0,26 | 0,812 ± 0,31 | 16,23 ± 10,3 | 16,38 ± 7,54 | 6 |
2 | Schein | 0,427 ± 0,17 | 0,966 ± 0,31 | 22,96 ± 8,93 | 24,56 ± 5,03 | 8 |
MDC | 0,539 ± 0,24 | 1,161 ± 0,55 | 27,86 ± 14,08 | 30,59 ± 13,05 | 8 |
3 | Schein | 0,389 ± 0,14* | 0,708 ± 0,26** | 25,70 ± 5,87 | 24,24 ± 6,38 | 8 |
MDC | 0,564 ± 0,16* | 1,139 ± 0,29** | 30,59 ± 17,8 | 29,31 ± 15,3 | 8 |
4 | Normal | 0,927 ± 0,23 | 1,748 ± 0,52 | 34,23 ± 8,82 | 29,05 ± 7,06 | 6 |
-
Tabelle 3: Kontraktilitätsparameter
von Blasenmuskeln nach Kryoverletzung. Die Werte stellen Mittel ± Standardabweichungen
dar. Für
die statistische Analyse wurde der Student's-Test
für die
Kontroll- und MDC-Injektionsgruppen durchgeführt. Gruppe Nr. 1: Gruppe mit
schwerem Schaden mit unmittelbarer MDC-Injektion nach Kryoverletzung.
Gruppe Nr. 2: Gruppe mit mildem Schaden mit MDC-Injektion 1 Woche
nach der Kryoschädigung.
Gruppe Nr. 3: Gruppe mit schwerem Schaden mit MDC-Injektion 1 Woche
nach der Kryoschädigung.
Gruppe Nr. 4: Normales Blasengewebe.
-
Die
Gruppe mit schwerer Schädigung,
der unmittelbar nach der Kryoverletzung MDC injiziert worden war
(Gruppe 1), zeigte eine ähnliche
Kontraktilität
wie die Kontroll (Schein)-Gruppe
(vgl. Kontraktilitätswerte, die
in den Schein- und MDC-Reihen in Gruppe 1, Tabelle 3 gezeigt sind).
Die Gruppe mit schwerer Schädigung,
der eine Woche nach der Kryoschädigung
MDC injiziert worden waren (Gruppe 3), zeigte jedoch eine erhöhte Kontraktionsamplitude
(145 % und 161 % der Kontrollblase bei 20 Hz/10 Schocks bzw. 20
Hz/80 Schocks), verglichen mit der Kontrollgruppe (vergleiche Kontraktilitätsamplitudenwerte,
die in den Schein- und MDC-Reihen und mit * in Tabelle 3 gezeigt
sind). In ähnlicher
Weise zeigte die Gruppe mit schwerer Schädigung, der eine Woche nach
der Kryoschädigung
MDC injiziert worden waren (Gruppe 3), eine erhöhte Kontraktionsgeschwindigkeit
(119 % und 121 % der des Kontrollstreifens bei 20 Hz/10 Schocks
bzw. 20 Hz/80 Schocks) verglichen mit der Kontrollgruppe (vgl. Kontraktilitätsgeschwindigkeitswerte
in Schein- und MDC-Reihen in Gruppe 3, Tabelle 3). Die Gruppe mit
milder Schädigung,
der eine Woche nach der Kryoschädigung MDC
injiziert worden waren (Gruppe 2), zeigte ebenfalls eine erhöhte Kontraktionsamplitude
und -geschwindigkeit verglichen mit der Kontrollgruppe (vgl. Kontraktilitätsausmaße, die
in den Schein- und MDC-Reihen für Gruppe
2, Tabelle 3 gezeigt ist). Die Ergebnisse dieser Untersuchungen
zeigen, dass MDC-Injektion die Kontraktilität von kryogeschädigtem Blasenmuskelgewebe
wiederherstellen kann und zeigen, dass MDC-basierte Zusammensetzungen
zur Behandlung von Harninkontinenz verwendet werden können.
-
BEISPIEL 7: Weichteilgewebeverstärkung des
Myokards
-
SD-Ratten
wurden für
die Operation wie oben beschrieben vorbereitet. Ein Einschnitt in
die Brust wurde vorgenommen, um das Herz freizulegen. In die Kammerwand
wurden 10 μl
MDC-Suspension in HBSS (1-1,5 × 106 Zellen) unter Verwendung einer Hamilton-Mikrospritze injiziert.
Am Tag 3 wurde der jede Injektionsstelle umgebende Bereich ausgeschnitten,
für die
histochemische Analyse vorbereitet, auf β-Galactosidase gefärbt, um
den Ort und die Lebensfähigkeit
der Zellen zu bestimmen, die den LacZ-Marker tragen, mikroskopisch
untersucht und fotografiert. Die Ergebnisse dieser Experimente zeigen,
dass MDC-Zusammensetzungen als Myokardweichteilgewebe-Verstärkungsmaterialien
(7A und 7B) für die Behandlung
einer Verletzung oder einer Schwache nach Herzversagen oder Myokardinfarkt
verwendet werden können.
-
BEISPIEL 8: MDC-Injektion in Leber-, Milz-
und Rückenmarkgewebe
-
SD-Ratten
wurde für
die Operation wie oben beschrieben vorbereitet. Ein Einschnitt in
das Abdomen entlang der Mittellinie wurde vorgenommen, um die Leber
und Milz freizulegen. An beiden Stellen wurden 10 μl MDC-Suspension
in HBSS (1-1,5 × 106 Zellen) unter Verwendung einer Hamilton-Mikrospritze
injiziert. Gleichzeitig wurden ein Einschnitt in den Rücken entlang
der Mittellinie und eine teilweise Wirbelbogenentfernung vorgenommen,
um das Rückenmark
freizulegen. In das Rückenmarkgewebe
der Stufe T10 wurde dann die MDC-Suspension
in HBSS injiziert, wie es bei den Leber- und Milzgeweben vorgenommen
wurde. Am Tag 4 wurde der jede Injektionsstelle umgebende Bereich
ausgeschnitten, für
die histochemische Analyse vorbereitet, auf β-Galactosidase gefärbt, um
den Ort und die Lebensfähigkeit
der Zellen zu bestimmen, die den LacZ-Marker trugen, mikroskopisch
untersucht und fotografiert. Diese Experimente zeigen, dass MDC-Zusammensetzungen
verwendet werden können
als Verstärkungsmaterialien
für Leber-,
Milz- und Rückenmarkweichteilgewebe
(8A-8B, 9A-9B und 10A-10B), um verschiedene Leber-,
Milz- und Rückenmarksverletzungen,
-krankheiten oder -funktionsstörungen
zu behandeln.
-
BEISPIEL 9: MDC-Behandlung von Knochendefekten
-
Isolierung von muskelderivierten Zellen
-
MDC
wurden aus mdx-Mäusen
erhalten, wie in Beispiel 1 beschrieben.
-
Klonale Isolierung von PP6-muskelderivierten
Vorläuferzellen
-
Um
Klone aus der PP6-Zell-Population zu isolieren, wurden PP6-Zellen
mit einem Plasmid transfiziert, das die LacZ-, Mini-Dystrophin-
und Neomycin-Resistenz-Gene enthielt. Kurz gesagt wurde ein SmaI/SalI-Fragment,
das das Neomycin-Resistenzgen aus pPGK-NEO enthielt, in die SmaI/SalI-Stelle
des pIEPlacZ-Plasmids eingefügt,
das das LacZ-Gen enthielt, wodurch das Plasmid pNEOlacZ erzeugt
wurde. XhoI/SalI-Fragment aus DysM3, das die kurze Version des Dystrophin-Gens
(K. Yuasa et al., 1998, FEBS Lett. 425:329-336; Geschenk von Dr.
Takeda, Japan) enthält,
wurde in die SalI-Stelle des pNEOlacZ eingefügt, um ein Plasmid zu erzeugen,
das die Mini-Dystrophin-, LacZ- und Neomycin-Resistenz-Gene enthält. Das
Plasmid wurde durch SalI-Verdau vor der Transfektion linearisiert.
-
PP6-Zellen
wurden mit 10 μg
des linearen Plasmides, das das Minidystrophin, LacZ und das Neomycin-Resistenz-Gen
enthält,
unter Verwendung des Lipofectaminreagenz (Gibco BRL) gemäß den Anweisungen
des Herstellers transfiziert. 72 Stunden nach der Transfektion wurden
die Zellen mit 3000 μg/ml
G418 (Gibco BRL) 10 Tage lang selektiert, bis diskrete Kolonien
erschienen. Kolonien wurden dann isoliert und expandiert, um eine
große
Menge der transfizierten Zellen zu erhalten, und anschließend auf
die Expression von LacZ untersucht. Einer dieser von PP6 abgeleiteten
Klone, mcl3, wurde für
weitere Untersuchungen verwendet.
-
Immunhistochemie
-
PP6,
mcl3 und Mausfiboblastenzellen wurden in einer Kulturschale mit
6 Reaktionsnäpfen
ausplattiert und eine Minute lang mit kaltem Ethanol fixiert. Die
Zellen wurden anschließend
mit Phosphat gepufferter Saline (PBS) gewaschen und mit 5 % Pferdeserum
für eine
Stunde bei Raumtemperatur blockiert. Die primären Antikörper wurden wie folgt in PBS
verdünnt:
anti-Desmin (1:100, Sigma), biotinylierter anti-Maus-CD34 (1:200,
Pharmingen), Kanninchen-anti-Maus-Bcl-2 (1:500, Pharmingen), Kanninchen-anti-Maus-M-Cadherin (1:50,
geschenkt von Dr. A. Wernig), Maus-anti-Maus-MyoD (1:100, Pharmingen),
Maus-anti-Ratten-Myogen (1:100,
Pharmingen), Kanninchen-anti-Maus-Flk-1 (1:100, Research Diagnostics)
und biotinylierter Sca-1 (1:100, Pharmingen). Die Zellen wurden über Nacht
bei Raumtemperatur mit den primären
Antikörpern
inkubiert. Die Zellen wurden dann gewaschen und mit den geeigneten
biotinylierten sekundären
Antikörpern
eine Stunde lang bei Raumtemperatur inkubiert. Nachfolgend wurden
die Zellen mit PBS abgespült,
und dann bei Raumtemperatur mit 1/300-Streptavidin, konjugiert mit
Cy3-Fluorochrom, eine Stunde lang bei Raumtemperatur inkubiert.
Die Zellen wurden dann durch Fluoreszenzmikroskopie analysiert.
Für jeden
Marker wurde der Prozentsatz an gefärbten Zellen für 10 zufällig gewählte Felder
mit Zellen berechnet.
-
Kryoschnitte
von Muskelproben von einer 4 Wochen alten normalen Maus (C-57 BL/6J,
Jackson Laborstories) wurden mit kaltem Aceton 2 Minuten lang fixiert
und eine Stunde lang in 5 %-igem in PBS verdünntem Pferdeserum vorinkubiert.
Für CD34,
Bcl-2 und Kollagen Typ IV wurden die folgenden primären Antikörper verwendet:
Biotin-anti-Maus-CD34 (1:200 in PBS, Pharmingen), Kanninchen-anti-Maus-Bcl-2
(1:1000, Pharmingen) und Kanninchen-anti-Maus-Kollagen Typ IV (1:100 in
PBS, Chemicon). Für
die Dystrophin-Färbung wurde
Schaf-anti-Mensch-Y10-Antikörper
(1:250-Verdünnung
in PBS) als der primäre
Antikörper
verwendet, und das Signal wurde unter Verwendung von anti-Schaf-Biotin
(1:250-Verdünnung in
PBS) und Streptavidin-FITC (1:250-Verdünnung in PBS) verstärkt.
-
Stimulierung mit rhBMP-2, Osteocalcin-Färbung und
Test auf alkalische Phosphatase
-
Die
Zellen wurden dreifach mit einer Dichte von 1-2 × 104-Zellen
pro Reaktionsnapf in mit Kollagen beschichteten Flaschen mit 12
Reaktionsnäpfen
ausplattiert. Die Zellen wurden durch das Hinzufügen von 200 ng/ml rekombinantes
menschliches BMP-2 (rhBMP-2) zu dem Wachstumsmedium stimuliert.
Das Wachstumsmedium wurde an den Tagen 1, 3 und 5 nach dem anfänglichen
Ausplattieren gewechselt. Eine Kontrollgruppe von Zellen wurde parallel
ohne hinzugefügtes
rhBMP-2 kultiviert. Nach 6 Tagen mit oder ohne rhBMP-2-Stimulierung
wurden die Zellen unter Verwendung eines Mikrocytometers gezählt und
auf Expression von Osteocalcin- und alkalischer Phosphatase analysiert.
Für die
Osteocalcin-Färbung
wurden die Zellen mit Ziegen-anti-Maus-Osteocalcin-Antikörpern (1:100
in PBS, Chemikon) inkubiert, gefolgt von Inkubation mit anti-Ziegen-Antikörpern, die
mit dem Cyo3-Fluorchrom konjugiert waren. Um die Aktivität der alkalischen
Phosphatase zu messen, wurden die Zellysate hergestellt und unter
Verwendung eines kommerziell erhältlichen
Kits analysiert, das die Farbänderung
des Reagens auf Grund der Hydrolyse von anorganischem Phosphat von
P-Nitrophenylphosphat (Sigma) verwendet. Die sich ergebende Farbänderung
wurde mit einem Spektrophotometer gemessen, und die Daten wurden
in Form der internationalen Einheiten ALP-Aktivität pro Liter,
normalisiert auf 106-Zellen, ausgedrückt. Die
statistische Signifikanz wurde unter Verwendung des Student's-T-Tests analysiert (P < 0,05).
-
In vivo-Differenzierung von mcl3-Zellen
in myogenen und osteogenen Linien
-
Myogen
-
Die
mcl3-Zellen (5 × 105-Zellen) wurden intramuskulär in den
Hintergliedmaßenmuskel
von mdx-Mäusen
injiziert. Die Tiere wurden 15 Tage nach der Injektion geopfert
und das Muskelgewebe mit der Injektion wurde gefroren, kryomikrotomgeschnitten
und auf Dystrophin-(siehe oben) und LacZ-Expression getestet. Um die
LacZ-Expression zu testen, wurden die Muskelschnitte mit 1 % Glutaraldehyd
fixiert und wurden dann mit X-Gal-Substrat (0,4 mg/ml 5-Bromchlor-3-indolyl-β-D-Galactosid
(Boehringer Mannheim), 1 mM MgCl2, 5 mM K4Fe(CN)6 und 5 mM
K3FE(CN)6 in Phosphat
gepufferter Saline) 1-3 Stunden lang inkubiert. Die Schnitte wurden
vor der Analyse mit Eosin gegengefärbt. In parallel geführten Experimenten
wurden mcl3-Zellen (5 × 105-Zellen) intravenös in die Schwanzvene von mdx-Mäusen injiziert.
Die Mäuse
wurden 7 Tage nach der Injektion geopfert, und die Hintergliedmaßen wurden
isoliert und auf das Vorhandensein von Dystrophin und β-Galactosidase
wie beschrieben getestet.
-
Ostengen
-
Um
das Adenvirus BMP-2-Plasmid (adBMP-2) zu konstruieren, wurde die
rhBMP-2 codierende Sequenz aus dem BMP-2-125-Plasmid (Genetics Institute,
Cambridge, MA), ausgeschnitten und in einen replikationsdefekten
(E1- und E3-Gen deletiert) adenoviralen Vektor subkloniert, der
den HuCMV-Promoter enthielt. Kurz gesagt wurde das BMP-2-125-Plasmid mit SalI
verdaut, was ein 1237-Basenpaar-Fragment ergab, das die rhBMP-2-cDNA
enthielt. Die rhBMP-2-cDNA wurde anschließend in die SalI-Stelle des
pAd.lox-Plasmides eingefügt,
was das Gen unter die Kontrolle eines HuCMV-Promoters stellte. Der
rekombinante Adenvirus wurde durch die Co-Transfektion von pAd.lox
mit psi-5-viraler-DNA
in CRE-8-Zellen erhalten. Das sich dabei ergebende adBMP-2-Plasmid
wurde bis zur weiteren Verwendung bei –80°C gelagert.
-
Mcl3-Zellen
wurden Trypsin-verdauend und unter Verwendung eines Mikrocytometers
vor der Infektion gezählt.
Die Zellen wurden mehrere Male unter Verwendung von HBSS (Gibco
BRL) gewaschen. Adenviruspartikel, die einer Infektionsmultiplizität von 50
Einheiten entsprachen, wurden in HBSS vorgemischt, dann auf die
Zellen geschichtet. Die Zellen wurden 4 Stunden lang bei 37°C inkubiert
und wurden dann mit einer gleichen Menge des Wachstumsmediums inkubiert.
Injektion von 0,5-1,0 × 106-Zellen wurden unter Verwendung einer 30-Gange-Nadel
auf einer gasdichten Spritze in exponierte Triceps surae von SCID-Mäusen (Jackson
Laborstories) vorgenommen. An den Tagen 14-15 wurden die Tiere mit
Methoxyfluoran betäubt
und durch zervikale Dislokation geopfert. Die hinteren Gliedmaßen wurden
durch Radiographie analysiert. Nachfolgend wurden die Triceps surae
isoliert und in mit phosphatgepufferter Saline gepuffertem und in
flüssigem
Stickstoff vorgekühltem
2-Methylbutan blitzgefroren. Die gefrorenen Proben wurden in 5-10 μm Schnitte
unter Verwendung eines Kryostaten (Microm, HM 505 E, Fisher Scientific)
geschnitten und für
die weitere Analyse bei –20°C gelagert.
-
RT-PCR-Analyse
-
Die
Gesamt-RNA wurde unter Verwendung des TRizol-Reagens (Life Technologies)
isoliert. Die reverse Transkription wurde unter Verwendung des SuperScriptTM-Präamplifikationssystems
für die
Erststrang-cDNA-Synthese (Life Technologies) gemäß den Anweisungen des Herstellers
ausgeführt.
Kurz gesagt wurden 100 ng Zufallshexamere an 1 μg Gesamt-RNA 10 Minuten lang
bei 70°C
annelliert und dann auf Eis gekühlt.
Die reverse Transkription wurde mit 2 μl 10 × PCR-Puffer, 2 μl 25 mM MgCl2, 1 μl
10 mM dNTP-Mischung,
2 μl 0,1
M DTT und 200 Einheiten Superscript II-reverse Transkriptase ausgeführt. Die
Reaktionsmischung wurde 50 Minuten lang bei 42°C inkubiert.
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Die
Polymerasekettenreaktion (PCR)-Amplifikation der Ziele wurde in
50 μl Reaktionsmischung
durchgeführt,
die 2 μl
des Produktes der Reaktion der reversen Transkriptase, 100 μl (5 Einheiten)
Taq DNA-Polymerase (Life Technologies) und 1,5 mM MgCl2 enthielt.
Die CD34-PCR-Primer wurden unter Verwendung von Oligo-Software konstruiert
und wiesen die folgenden Sequenzen auf: CD34 UP: taa ctt gac ttc
tgc tac ca (SEQ ID NO: 1); und CD34 DOWN: gtg gtc tta ctg ctg tcc
tg (SEQ ID NO: 2). Die anderen Primer wurden gemäß früheren Studien konstruiert (J.
Rohwedel et al., 1995, Exp. Cell Res. 220:92-100; D. D. Cornelilson et al., 1997,
Dev. Biol. 191:270-283) und wiesen die folgenden Sequenzen auf:
C-MET UP: gaa tgt cgt cct aca cgg cc (SEQ ID NO: 3), C-MET DOWN:
cac tac aca gtc agg aca ctg c (SEQ ID NO: 4); MNF UP: tac ttc atc
aaa gtc cct cgg tc (SEQ ID NO: 5); MNF DOWN: gta ctc tgg aac aga
ggc taa ctt (SEQ ID NO: 6); BCL-2 UP: agc cct gtg cca cca tgt gtc
(SEQ ID NO: 7); BCL-2 DOWN: ggc agg ttt gtc gac ctc act (SEQ ID
NO: 8); MYOGENIN UP: caa cca gga gga gcg cga tct ccg (SEQ ID NO:
9); MYOGENIN DOWN: agg cgc tgt ggg agt tgc att cac t (SEQ ID NO:
10); MYOD UP: gct ctg atg gca tga tgg att aca gcg (SEQ ID NO: 11);
and MYOD DOWN: atg ctg gac agg cag tcg agg-c (SEQ ID NO: 12).
-
Die
folgenden PCR-Parameter wurden verwendet: 1) 94°C für 45 Sekunden; 2) 50°C für 60 Sekunden (CD34)
oder 60°C
für 60
Sekunden (für
Myogenin und c-met); und 3) 72°C
für 90
Sekunden über
40 Zyklen. Die PCR-Produkte wurden durch Agarose-TBE-Ethidiumbromid-Gele untersucht.
Die Größen der
erwarteten PCR-Produkte sind: 147 bp für CD34; 86 bp für Myogenin;
und 370 bp für
c-met. Um die Möglichkeit
der Kontamination mit genomischer DNA auszuschließen, wurden
zwei Kontrollreaktionen vervollständigt: 1) parallele reverse
Transkription in Abwesenheit von reverser Transkriptase, und 2)
Amplifikation von β-Aktin
unter Verwendung eines Intron-umspannenden Primersets (Clonetech).
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Schädeldefekttest
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Drei
6-8 Wochen alte weibliche SCID-Mäuse
(Jackson Laboratories) wurden in Kontroll- und Experimentgruppen verwendet. Die
Tiere wurden mit Methoxyfluoran betäubt und geeignet auf den Operationstisch platziert.
Unter Verwendung einer Klinge Nummer 10 wurde die Kopfhaut seziert,
um den Schädel
freizulegen, und das Periosteum wurde entfernt. Ein ungefähr 5 mm
großer
kreisförmiger
Schädeldefekt über die
volle Stärke
wurde unter Verwendung eines zahnmedizinischen Bohrers erzeugt,
mit minimaler Penetration der Dura. Ein Kollagenschwammmatrix (HelistatTM, Colla-Tec, Inc.) wurde mit 0,5-1,0 × 106 MDC entweder mit oder ohne adBMP-2-Transduktion
eingesät
und in den Schädeldefekt
platziert. Die Kopfhaut wurde unter Verwendung eines 4-0-Nylon-Knochennahtmaterials
verschlossen, und den Tieren wurde Nahrung und Aktivität gestattet. Nach
14 Tagen wurden die Tiere geopfert, und die Schädelpräparate beobachtet und dann
mikroskopisch analysiert. Für
von Kossa-Färbung
wurden die Schädelpräparate in
4 % Formaldehyd fixiert und dann in 0,1 M AgNO3-Lösung 15
Minuten lang eingetaucht. Die Präparate
wurden mindestens 15 Minuten lang gegenüber Licht exponiert, mit PBS
gewaschen und dann mit Hematoxylin und Eosin zum Betrachten gefärbt.
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Fluoreszenz-in situ-Hybridisierung
unter Verwendung von Y-Sonden
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Kryoschnitte
wurden 10 Minuten lang in 3:1 Methanol/Eisessig (v:v) fixiert und
Luft getrocknet. Die Schnitte wurden dann in 70 % Formamid in 2 × SSC (0,3
M NaCl, 0,03 M NaCitrat) pH 7,0 2 Minuten lang bei 70°C denaturiert.
Nachfolgend wurden die Träger
mit einer Serie von Ethanolwaschschritten (70 %, 80 % und 95 %)
bei jeder Konzentration 2 Minuten lang entwässert. Die Y-Chromosom-spezifische
Sonde (Y. Fan et al., 1996, Muscle Nerve 19:853-860) wurde unter
Verwendung eines BioNick-Kits (Gibco BRL) gemäß den Anweisungen des Herstellers
biotinyliert. Die biotinylierte Sonde wurde dann unter Verwendung
einer G-50 Quick Spin-Säule
(Boehringer Mannheim) aufgereinigt, und die aufgereinigte Sonde
wurde zusammen mit 5 ng/ml sonifizierter Heringssperma-DNA lyophilisiert.
Vor Hybridisierung wurde die Sonde in einer Lösung resuspendiert, die 50
% Formamid, 1 × SSC
und 10 % Dextransulfat enthielt. Nach der Denaturierung für 10 Minuten bei
75°C wurde
die Sonde auf die denaturierten Schnitte platziert und ihr wurde
gestattet, bei 37°C über Nacht zu
hybridisieren. Nach der Hybridisierung wurden die Schnitte mit 2 × SSC-Lösung pH
7,0 5 Minuten lang bei 72°C
gespült.
Die Schnitte wurden dann mit BMS-Lösung (0,1
M NaHCO3, 0,5 M NaCl, 0,5 % NP-40, pH 8,0) abgespült. Die
hybridisierte Sonde wurde mit Fluoreszein-markiertem Avidin (ONCOR,
Inc.) nachgewiesen. Die Kerne wurden mit 10 ng/ml Ethidiumbromid
in Vectashield-Aufstellmedium (Vector, Inc.) gegengefärbt.
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Markeranalyse von mcl3 -Zellen
-
Die
biochemischen Marker, die durch mcl3, PP6 und Fibroblastenzellen
exprimiert werden, wurden unter Verwendung von RT-PCR und Immunhistochemie
analysiert. Tabelle 4 (unten) zeigt, dass die mcl3-Zellen Flk-1,
ein Maushomolog des menschlichen KDR-Genes, exprimierten, das kürzlich als
ein Marker hematopoetischer Zellen mit stammzellartigen Merkmalen
identifiziert wurde (B. L. Ziegler et al., supra), exprimierten, aber
nicht CD34 oder CD45. Jedoch exprimierten andere klonale Isolate,
die aus den PP6-MDC der vorliegenden Erfindung abgeleitet waren,
CD34, ebenso wie andere PP6-Zell-Marker. Es wird von den Fachleuten
auf dem Gebiet anerkannt werden, dass die hierin beschriebenen Vorgehensweisen
verwendet werden können, um
die PP6-muskelderivierte Vorläuferzellpopulation
auszuklonieren und klonale Isolate zu erhalten, die Zellmarker exprimieren,
die charakteristisch für
die muskelderivierten Vorläuferzellen
sind. Solche klonalen Isolate können
gemäß den Verfahren
der Erfindung verwendet werden. Z. B. exprimieren die klonalen Isolate
Vorläuferzellmarker,
einschließlich
Desmin, CD34 und Bcl-2.
Bevorzugerweise exprimieren die klonalen Isolate auch die Sca-1-
und Flk-1-Zellmarker, exprimieren aber nicht die CD45- oder c-Kit-Zellmarker. Tabelle 4
| PP6-Zellen | MC13-Zellen | Fibroblasten |
| Imm | RT-PCR | Imm | RT-PCR | Imm | RT-PCR |
desmin | + | na | + | na | – | na |
CD34 | + | + | – | – | – | – |
Bcl-2 | + | na | +/– | na | – | na |
Flk-1 | + | na | + | na | – | na |
Sca-1 | + | na | + | na | – | na |
M | –/+ | na | + | na | – | na |
Cadherin | | | | | | |
Myogenin | +/– | + | +/– | + | – | – |
c-met | na | + | na | + | na | – |
MNF | na | + | na | + | na | – |
MyoD | –/+ | + | na | + | na | – |
c-Kit | – | na | – | na | na | na |
CD45 | – | na | – | na | na | na |
Tabelle
4: Durch mdx PP6-, mdx mcl3- und Fibroblastenzellen exprimierte
Zellmarker. Die Zellen wurden wie oben beschrieben isoliert und
durch immunhistochemische Analyse untersucht. „–" zeigt an, dass 0 % der Zellen Expression
zeigten; „+" zeigt an, dass > 98 % der Zellen Expression
zeigten; „+/–" zeigt an, dass 40-80
% der Zellen Expression zeigten; „–/+" zeigt an, dass 5-30 % der Zellen Expression
zeigten; „na" zeigt an, dass keine
Daten verfügbar
sind.
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In vivo-Lokalisation von CD34+-
und Bcl-2+-Zellen
-
Um
den Ort der CD34+- und Bcl-2+-Zellen
in vivo zu identifizieren, wurden Muskelgewebeschnitte der Triceps
surae von normalen Mäusen
unter Verwendung von anti-CD34-
und anti-Bcl-2-Antikörpern
gefärbt.
Die CD34-positiven Zellen stellten eine kleine Population von muskelderivierten
Zellen dar (12A), die auch positiv für Desmin
waren (12B). Das gleichzeitige Färben der
CD34+-, Desmin+-Zellen
mit Antikollagen Typ IV-Antikörper lokalisiert
sie innerhalb der Basallamina (12B und 12D). Wie durch die Pfeilspitzen in den 12A-D gezeigt, waren auch kleine Blutgefäße für CD34 und
Kollagen Typ IV positiv, aber sie co-lokalisierten nicht mit der
Kernfärbung.
Die Expression von CD34 durch vaskuläre Endothelzellen wurde in
früheren Studien
gezeigt (L. Fina et al., supra).
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Die
Bcl-2+-, Desmin+-Zellen wurden in ähnlicher Weise identifiziert
(12E-12H) und waren innerhalb der
Basallamina lokalisiert (12F und 12H). Die Schnitte wurden auch auf M-Cadherin
gefärbt, um
den Ort von Satellitenzellen zu identifizieren (12I). Die Satellitenzellen wurden an ähnlichen
Stellen wie die CD34+-, Desmin+- oder Bcl-2+-, Desmin+-Zellen identifiziert
(Pfeil, 12I). Jedoch waren mehrfache Versuche,
CD34 oder Bcl-2 mit M-Cadherin zu lokalisieren, erfolglos, was nahe
legt, dass die M-Cadherin exprimierenden Zellen weder Bcl-2 noch
CD34 coexprimieren. Dies ist konsistent damit, dass PP6-Zellen hohe Konzentrationen
von CD34 und Bcl-2 exprimieren, aber minimale Konzentrationen von
M-Cadherin exprimieren, wie hierin offenbart.
-
In vitro-Differenzierung von
klonalen Muskelvorläuferzellen
zur osteogenen Linie
-
Mcl3-Zellen
wurden hinsichtlich ihres osteogenen Differenzierungspotentials
durch Stimulierung mit rhBMP-2 beurteilt. Die Zellen wurden auf
Kulturschalen mit 6 Reaktionsnäpfen
ausplatiert und bis zur Konfluenz in Gegenwart oder Abwesenheit
von 200 ng/ml rhBMP-2 angezogen. Innerhalb von 3-4 Tagen zeigten
gegenüber
rhBMP-2 exponierte mcl3-Zellen dramatische gestaltverändernde
Veränderungen
verglichen mit Zellen ohne rhBMP-2. Bei Abwesenheit von rhBMP-2
begannen mcl3-Zellen zu vielkernigen Myotubuli zu fusionieren (13A). Wenn sie jedoch gegenüber 200 ng/ml rhBMP-2 exponiert
wurden, blieben die Zellen einkernig und fusionierten nicht (13B). Wenn die Dichte eine Konfluenz von > 90 % erreichte, fusionierte
die unbehandelte Kultur, um multiple Myotubuli zu bilden (13C), wohingegen die behandelten Zellen rund und hypertroph
wurden (13D). Unter Verwendung von Immunhistochemie
wurden diese hypertrophen Zellen auf die Expression von Osteocalcin
analysiert. Osteocalcin ist ein Matrixprotein, das auf Knochen abgelagert und
spezifisch durch Osteoblasten exprimiert wird. Im Gegensatz zu der
unbehandelten Gruppe zeigten die rhBMP-2-behandelten hypertrophen
Zellen eine erhebliche Expression von Osteocalcin (13E), was somit darauf hindeutet, dass mcl3-Zellen in der Lage
sind, nach Exponierung gegenüber
rhBMP-2 zu Osteoblasten zu differenzieren.
-
Die
Mcl3-Zellen wurden dann auf die Expression von Desmin nach rhBMP-2-Stimulierung
analysiert. Neu isolierte mcl3-Zellen zeigten einheitliche Desmin-Färbung (14A und 14B).
Innerhalb von 6 Tagen nach Exponierung gegenüber rhBMP-2 zeigten nur 30-40
% der mcl3-Zellen Desmin-Färbung.
Bei Abwesenheit von rhBMP-2-Stimulierung zeigten ungefähr 90-100
% der mcl3-Zellen Desmin-Färbung
(14C). Dieses Ergebnis legt nahe, dass die Stimulierung
von mcl3-Zellen mit rhBMP-2 einen Verlust des myogenen Potentials
bei diesen Zellen bewirkt.
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Zusätzlich wurden
mcl3-Zellen auf die Expression von alkalischer Phosphatase nach
rhBMP-2-Stimulierung
analysiert. Die alkalische Phosphatase wurde als biochemischer Marker
für die
Osteoblastendifferenzierung verwendet (T. Katagiri et al., 1994,
J. Cell. Biol., 127:1755- 1766).
Wie in 14D gezeigt, erhöhte sich die
Expression der alkalischen Phosphatase durch mcl3-Zellen um mehr
als 600-fach in Reaktion auf rhBMP-2. Die als Kontrolle verwendeten
PP1-4-Zellen zeigten keine erhöhte
Aktivität
der alkalischen Phosphatase in Reaktion auf rhBMP-2 (14D). Insgesamt zeigen diese Daten, dass die Zellen
eines klonalen PP6 Isolates, z. B. mcl3-Zellen, ihre myogenen Marker
verlieren und durch die osteogene Linie in Reaktion auf Exposition
gegenüber
rhBMP-2 in vitro differenzieren können.
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In vivo-Differenzierung von mcl3-Zellen
zu myogenen und osteogenen Linien
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Um
zu bestimmen, ob mcl3-Zellen in der Lage waren, durch die myogene
Linie in vivo zu differenzieren, wurden die Zellen in das Muskelgewebe
der hinteren Gliedmaßen
von mdx-Mäusen injiziert.
Die Tiere wurden 15 Tage nach der Injektion geopfert, und ihre Hintergliedmaßen wurden
für die
histologische und immunhistochemische Analyse geerntet. Mehrere
Muskelfasern zeigten in der die Injektionsstelle umgebenden Region
LacZ- und Dystrophin-Färbung
(15A und 15B),
was anzeigt, dass mcl3-Zellen durch die myogene Linie in vivo differenzieren
und die Muskelregeneration erhöhen
und Dystrophin im dystrophen Muskel wiederherstellen können.
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In
einem parallelen Experiment wurden mcl3-Zellen intravenös in die
Schwanzvene von mdx-Mäusen injiziert.
Die Tiere wurden 7 Tage nach der Injektion geopfert, und die Muskeln
der Hintergliedmaßen
wurden für
die histologische und immunhistochemische Analyse geerntet. Mehrere
Muskelzellen aus Hintergliedmaßen
zeigten eine LacZ- und Dystrophin-Färbung
(15C-15D; siehe auch ***), was nahe
legt, dass mcl3-Zellen systemisch an das Zielgewebe zur Rettung
der Dystrophin-Expression abgegeben werden können.
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Um
die pluripotenten Merkmale von mcl3-Zellen in vivo zu untersuchen,
wurden die Zellen mit einem adenoviralen Vektor transduziert, der
für rhBMP-2
codiert (adBMP-2). Die mcl3-Zellen
mit adBMP-2 wurden anschließend
in die hinteren Gliedmaßen
von SCID-Mäusen
injiziert. Die Tiere wurden 14 Tage nach der Injektion geopfert
und die Hintergliedmaßen
wurden für
die histochemische und immunhistochemische Analyse entfernt. Enzym-verbundene Immunosorbenztest
(ELISA)-Analyse von mcl3-Zellen, die mit adBMP-2 transduziert waren,
zeigte, dass die infizierten Zellen in der Lage waren, rhBMP-2 herzustellen.
Die radiographische Analyse der hinteren Gliedmaßen von SCID-Mäusen, die eine
Injektion erhalten hatten, zeigte eine robuste ektopische Knochenbildung
innerhalb von 14 Tagen nach der Injektion (15E).
Die histologische Analyse unter Verwendung von LacZ-Färbung des
ektopischen Knochens zeigt, dass LacZ-positive mcl3-Zellen einheitlich
innerhalb der mineralisierten Matrix oder Lücken lokalisiert waren, einer
typischen Stelle, wo Osteoblasten und Osteozyten gefunden werden
(15F).
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Um
die Rolle der mcl3 bei der Bildung von ektopischen Knochen weiter
zu bestätigen,
wurden die Muskelschnitte auch auf die Anwesenheit von Dystrophin
gefärbt.
Wie in 15G gezeigt, enthielt der ektopische Knochen
Zellen, die für
Dystrophin stark positiv waren, was nahe legt, dass die mcl3-Zellen
an der Knochenbildung unmittelbar teilnehmen. Als Kontrolle wurden ähnliche
Experimente mit Fibroblasten durchgeführt. Von Fibroblasten wurde
festgestellt, dass sie eine robuste ektopische Knochenbildung unterstützen, aber
die injizierten Zellen wurden gleichmäßig außerhalb des Knochens gefunden,
und es konnten keine innerhalb der mineralisierten Matrix lokalisiert
werden. Dies legt nahe, dass die Fibroblasten in der Lage sind,
rhBMP-2 abzugeben, um ektopischen Knochen zu bilden, dass sie aber
nicht in der Lage sind, zu Osteoblasten zu differenzieren. In diesem
Fall stammen die an der Mineralisierung des ektopischen Knochens
teilnehmende Zellen mit größter Wahrscheinlichkeit
aus dem Wirtsgewebe. Somit zeigen diese Ergebnisse, dass mcl3-Zellen
sowohl in vivo als auch in vitro zu Osteoblasten differenzieren
können.
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Verstärkung des Knochenheilens durch
genetisch veränderte
muskelderivierte Zellen
-
Schädeldefekte
(ungefähr
5 mm) wurden bei hinsichtlich des Skeletts ausgereiften (6-8 Wochen
alten) weiblichen SCID-Mäusen
unter Verwendung eines zahnmedizinischen Bohrers wie oben beschrieben
erzeugt. Frühere
Experimente haben gezeigt, dass 5 mm-Schädeldefekte „nicht
heilend" sind (P.
H. Krebsbach et al., 1998, Transplantation 66:1272-1278). Der Schädeldefekt
wurde mit einer Kollagenschwammmatrix gefüllt, die mit adBMP-2 transduzierten
oder nicht-transduzierten mcl3-Zellen angeimpft war. Diese Mäuse wurden
nach 14 Tagen geopfert, und das Heilen des Schädeldefektes wurde analysiert.
Wie in 16A gezeigt, zeigte die mit
den mcl3-Zellen ohne rhBMP-2 behandelte Kontrollgruppe keine Anzeichen
eines Heilen des Defektes. Im Gegensatz dazu zeigte die Experimentalgruppe,
die mit den mcl3-Zellen behandelt worden war, die transduziert worden
waren, um rhBMP-2 zu exprimieren, eine nahezu vollständige Schließung des
Schädeldefektes nach
2 Wochen (16B). Die von Kossa-Färbung, die
mineralisierten Knochen färbt,
zeigte eine robuste Knochenfärbung
in der Gruppe, die mit mcl3-Zellen behandelt worden war, die transduziert
worden waren, um rhBMP-2 zu exprimieren (16D),
es wurde aber eine minimale Knochenbildung in der Kontrollgruppe
beobachtet (16C).
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Der
Bereich des neuen Knochens in der Experimentalgruppe wurde durch
Fluoreszenz in situ-Hybridisierung
(FISH) mit einer für
das Y-Chromosom spezifischen Sonde analysiert, um transplantierte
Zellen zu identifizieren. Wie in 16E gezeigt,
wurden hinsichtlich des Y-Chromosoms
positive Zellen innerhalb des neu gebildeten Knochens identifiziert,
was eine aktive Teilnahme der transplantierten Zellen an der Knochenbildung
unter dem Einfluss von rhBMP-2 zeigt. Die hinsichtlich des Y-Chromosoms
negativen Zellen wurden ebenfalls innerhalb des neu gebildeten Schädels identifiziert,
und zeigen somit ebenfalls eine aktive Beteiligung der aus dem Wirt
stammenden Zellen. Diese Ergebnisse zeigen, dass mcl3-Zellen das
Heilen eines „nicht
heilenden" Knochendefektes
nach der Stimulierung mit rhBMP-2 vermitteln können, und dass die MDC der
vorliegenden Erfindung bei der Behandlung von Knochendefekten, -verletzungen
oder -traumata verwendet werden können.
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BEISPIEL 10: Behandlung von Knochendefekten
mit nicht-autologen (allogenen) MDSC
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Verfahren
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Für die in
diesem Beispiel beschriebenen Experimente verwendeten normale Mäuse (C57
BL/6J) oder mdx-Mäuse
(C57BL/10ScSn mdx/mdx-Mäuse)
wurden von den Jackson Laborstories (Bar Harbor, ME) gekauft und
als Spender bzw. Wirte verwendet.
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Zur
Herstellung von Muskel-derivierten Stammzell-(MDSC) und Satellitenzell
(scs)-Kulturen wurden die
Muskeln der Hintergliedmaßen
von neugeborenen (3-5 Tage alten) normalen Mäusen entfernt und die Muskelzellen
durch die Zugabe von 0,2 % Kollagenase-Typ XI bei 37 °C 1 Stunde lang enzymatisch
abgelöst.
2,4 Einheiten/ml Dispase wurden 45 Minuten lang hinzugegeben und
0,1 % Trypsin 30 Minuten lang. Das Muskelzellextrakt wurde anschließend auf
mit Kollagen beschichteten Flaschen in Proliferationsmedium (DMEM
enthielt 10 % Pferdeserum, 10 % fötales Rinderserum, 0,5 % Hühnerembryoextrakt
und 1 % Penicillin/Streptomycin) vorplatiert. Die scs der frühen Vorplatten
hefteten sich an das Flaschensubstrat in 1-4 Tagen an, während die
mdsc wie beschrieben 5-7 Tage benötigten (z. B. PP5-6).
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0,35-0,74 × 106 Zellen sowohl von den späten Vorplatten
(LP), (PP5 oder PP6) und der frühen
Vorplatte (EP), (PP1-2) wurden in jeden Hintergliedmaßenmuskel
von mdx-Mäusen
durch einzelne Punktinjektion injiziert. Muskeln, die eine Injektion
enthalten hatten, wurden 10 bzw. 30 Tage nach der Transplantation
ausgeschnitten und in flüssigem
Stickstoff eingefroren. Kryoschnitte wurden für die immunhistochemische Analyse aus
den Muskeln präpariert,
die eine Injektion enthalten hatten. Für die immunhistochemische Analyse
von Muskelquerschnitten wurde Dystrophin-Färbung durchgeführt. Die
Färbung
wurde unter Verwendung von Fluoreszenzmikroskopie (Nikon Optiphot)
beobachtet, und die Anzahl von Dystrophin-positiven (Dystrophin+)-Zellen
gezählt.
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Zehn
Tage nach der Injektion wurde eine große Transplantateinwachsung
mit einer riesigen Anzahl von Dystrophin+-Muskelfasern in den MDSC
[LP]-injizierten Muskeln beobachtet (17C und 17D). Verglichen mit MDSC [EP]-injiziertem Muskel
(17A und 17B),
enthielt die MDSC [LP]-Transplantateinwachsung viele kleine Muskelfasern,
was nahe legt, dass die injizierten MDSC [LP]-Zellen in vivo eine
hohe Proliferationsfähigkeit
aufweisen. Bei beiden Muskeln wurde die gleiche Anzahl von Muskelzellen
injiziert. Die Anzahl von Dystrophin+-Muskelfasern in dem Muskel,
in den MDSC [LP] injiziert wurden, war ungefähr 5 Mal höher als die in dem Muskel,
in den MDSC [EP] (scs) injiziert wurden (2,798 +/– 1,114,
n = 4 in mdsc gegen 430 +/– 148,
n = 6 in EP; Mittel +/– SD).
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Zusätzlich war
eine größere Anzahl
von Dystrophin+-Muskelfasern in der Transplantateinwachsung 30 Tage
nach der Injektion von MDSC [LP] vorhanden (17E und 17F). Wie oben beschrieben überlebten die meisten der Dystrophin+-Muskelfasern,
die sich 10 Tage nach der Injektion gebildet hatten, 20 Tage später am Tag
30. Es wurde festgestellt, dass die MDSC der späten Platte (z. B. PP5-6) mehr
Satellitenzellen im Wirtsmuskel entstehen ließen, als es die Zellen der
frühen
Platte (z. B. PP1-2) taten, was zu der großen Anzahl von Dystrophin+-Muskelfasern
in dem mit späten
Platten injizierten Muskel beitragen könnte. Muskelderivierte Stammzellen
verbesserten die Effizienz der Zelltransplantation in dystrophen
Muskeln erheblich. Zusätzlich
zu der hohen Selbsterneuerungsfähigkeit,
die bei Zellen der späten
Platte bestätigt
wurde, umgehen die MDSC-Zellen eine Immunabstoßung, die wahrscheinlich ein
Faktor für
die hohe Überlebensrate
von Zellen der späten
Platte in nicht-autologem Wirtsmuskel ist.
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BEISPIEL 11: Verstärkung der Wirbelscheibe
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Weibliche
Kaninchen wurden für
die Operation in der lateralen Stellung unter Halothanbetäubung vorbereitet.
Ein perispinaler Einschnitt wurde im Bereich der T4-L2-Wirbel durchgeführt, um
die Scheiben freizulegen. In die Scheiben wurden 10 μl einer Suspension
Muskel-derivierter Vorläuferzellen,
die den LacZ-Marker trugen, in HBSS (1-1,5 × 10
6-Zellen)
unter Verwendung einer Hamilton-Mikrospritze injiziert. Am Tag 10
nach der Injektion wurde die Scheibe ausgeschnitten, für die histochemische
Analyse vorbereitet, auf β-Galactosidase
gefärbt,
um die Lage und Lebensfähigkeit
der den LacZ-Marker tragenden Zellen zu bestimmen, mikroskopisch
untersucht und photographiert. Die Ergebnisse dieser Experimente
zeigen, dass MDC-Zusammensetzungen als Scheibenverstärkungsmaterialien
verwendet werden können
(
20A und
20B)
zur Behandlung von kongenitalen, degenerativen oder traumatischen
Scheibensymptomen, Verletzung oder Zuständen, die Rückenschmerzen und Mängel der
Scheibe und der Wirbelsäule
umfassen. SEQUENZPROTOKOLL