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Die
Erfindung betrifft die Verwendung von modifizierten Olefinpolymeren,
die auf modifizierten Propylenpolymeren basieren, zur Herstellung
von Polyolefinprodukten mit gleichzeitig hohen Anforderungen an
Zähigkeit
und Festigkeit sowie Wärmebeständigkeit.
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Polyolefinprodukte
mit guter Zähigkeit,
die auf Propylenpolymeren basieren, sind bekannt.
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Die
Zähigkeit
von Produkten, die aus Propylenpolymeren hergestellt werden, kann
durch die Verwendung von Polypropylenmischungen verbessert werden,
die Elastomere, wie Polyisobutylen (Martucelli, E., Polymer 24 (1983),
1458), Ethylen-Vinylacetat-Copolymere [Thomas, S., Kautschuk-Gummi-Kunststoffe
(Rubbers and Plastics) 40 (1987), 665 – 671 EPR [Greco, R., Polymer
28 (1987), 1929 – 1936],
EPDM [Karger-Kocsis, J., Polymer 23 (1982), 699 – 705] oder Copolymere, die
aus Ethylen und höheren α-Olefinen hergestellt
werden [Yu, T., SPE-ANTEC '94,
2439 – 2442],
umfassen. Der Nachteil dieser Schmelzmischungen ist ein Verlust
an Festigkeit und Wärmebeständigkeit
mit sich erhöhendem
Elastomergehalt.
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Es
ist bekannt, die Festigkeit und Wärmebeständigkeit in PP/EPDM-Mischungen
durch Bestrahlung mit Elektronen [Gisbergen, J., Polymer 30 (1989)
12, 2153 – 2157]
oder in PP/EVA-Mischungen [Thomas, S., Kautschuk-Gummi-Kunststoffe
40 (1987), 665 – 671]
sowie in Mischungen, die aus Polypropylen und Ethylen-Propylen-Gummi
(U.S. 5,459,201) durch Kneten in der Gegenwart von Peroxiden hergestellt
werden, zu verbessern.
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Es
ist auch bekannt, Ethylenpolymere, Propylenpolymere wie Propylenhomopolymere
oder elastomere Propylen-Ethylen-Copolymere oder Mischungen von
diesen mit bifunktionell ethylenisch ungesättigten Verbindungen wie Isopren
in der Gegenwart von Peroxiden in der Schmelze umzusetzen (EP A1
0 874 009).
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Durch
Einwirkung modifzierte Mischungen, die aus Polypropylen, aus Propylencopolymeren
mit Ethylen und/oder höheren α-Olefinen,
und aus elastomeren Copolymeren hergestellt werden, die aus Ethylen
und Propylen und/oder höheren α-Olefinen hergestellt
werden, die durch Mehrstufenpolymerisation hergestellt werden, sind
auch bekannt (EP A1 0 680 980; EP A1 0 942 020).
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Die
Modifizierung von festen Olefinpolymeren durch kontinuierliche Verfahren
durch die Aktivierung einer Polyolefinzusammensetzung mit Peroxiden
und das Umsetzen der so aktivierten Polyolefinzusammensetzung mit
flüchtigen
bifunktionellen Monomeren wird in DE A1 197 20 973 und EP A2 0 792 894
offenbart. Obwohl Wertebereiche für die Parameter zur Verbesserung
der Verarbeitbarkeit in der DE A1 197 20 973 genannt werden, wird
keine Spezifikation bezüglich
des Konzentrationsbereiches der möglichen Co-Monomere und der
mechanischen oder thermomechanischen Eigenschaften der modifizierten
Polyproylene angegeben. Die EP A2 0 792 894 offenbart ein kontinuierliches
Verfahren zur homogenen Modifizierung fester Polyolefine ohne die Angabe
der Konzentrationsbereiche möglicher Co-Monomere
oder dem Ziel eines besonderen Gleichgewichts aus guter Zähigkeit,
Festigkeit und Wärmebeständigkeit
der auf Propylen basierenden Polymere.
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Polyolefinprodukte
mit gleichzeitig hohen Anforderungen an Zähigkeit und Festigkeit sowie Wärmebeständigkeit
haben bisher die Zugabe von großen
Mengen an Zusatzstoffen erfordert (z. B. 10 Gew.-% Talk als Füllmittel
oder verstärkendes
Material), um die benötigten
mechanischen Eigenschaften zu etablieren.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Polyolefinprodukte bereit
zu stellen, die das oben beschriebene Voraussetzungsprofil erfüllen und
dies zur Etablierung der benötigen
mechanischen Eigenschaften unter Verwendung einer reduzierten Menge
an Zusatzstoffen im Vergleich zu der Menge, die im Stand der Technik
verwendet wird, tun.
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Gemäß der Erfindung
wird diese Aufgabe durch die Verwendung von modifizierten Olefinpolymeren
gelöst,
die auf modifizierten Propylenpolymeren basieren, wobei die Olefinpolymere
Schmelzindizes von 8 bis 100 g/10 min bei 230 °C/2,16 kp aufweisen und durch
das Aktivieren einer Polyolefinzusammensetzung, umfassend X Gew.-%
eines semikristallinen Propylenhomopolymers und/oder eines semikristallinen
Copolymers, hergestellt aus 88 bis 99,5 Gew.-% Propylen und 12 bis
0,5 Gew.-% Ethylen und/oder eines α-Olefins mit der allgemeinen
Formel CH2=CHR, worin R ein linearer oder
verzweigter Alkylrest mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen ist, (100-X) Gew.-%
eines elastischen Copolymers, hergestellt aus 20 bis 70 Gew.-% Ethylen
und 80 bis 30 Gew.-% Propylen und/oder eines α-Olefins mit der allgemeinen
Formel CH2=CHR1,
worin R1 ein linearer oder verzweigter Alkylrest
mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen ist,
bei erhöhter Temperatur mit Peroxiden
und das Umsetzen der aktivierten Polyolefinzusammensetzung mit 0,01
bis 10 Gew.-% flüchtigen
bifunktionellen Monomeren basierend auf der Polyolefinzusammensetzung
erhalten werden,
zur Herstellung von Polyolefinprodukten mit
gleichzeitig hohen Anforderungen an die Zähigkeit und Festigkeit sowie
die Wärmebeständigkeit
und mit den folgenden Kombinationen von Eigenschaften
KM1, KR1, ZM1, WF1 oder
KM2, KR2, ZM2, WF2 oder
KM3, KR3, ZM3, WF3 wobei
KM1 ≥ 50,
KR1 ≥ 50,
ZM1 ≥ 350,
WF1 ≥ 120
und
KM2 ≥ 25, KR2 ≥ 40, ZM2 ≥ 700,
WF2 ≥ 135
und
KM3 ≥ 10, KR3 ≥ 30, ZM3 ≥ 1000,
WF3 ≥ 145
und wobei
KM die Charpy-Schlagzähigkeit bei –20 °C (kJ/m2) nach DIN 53453 ist,
KR die Charpy-Schlagzähigkeit
bei +23 °C
(kJ/m2) nach DIN 53453 ist,
ZM das
Zugmodul bei 23 °C
(MPa) nach DIN 53457/ISO 527 ist,
WF der Vicat A Erweichungspunkt
(°C) nach
ISO 306 ist,
und wobei X die folgenden Werte annimmt
X1 = 60 bis 70 für die Kombination der Eigenschaften KM1, KR1, ZM1, WF1;
X2 = 70 bis 78 für die Kombination der Eigenschaften KM2, KR2, ZM2, WF2;
X3 = 78 bis 85 für die Kombination der Eigenschaften KM3, KR3, ZM3, WF3.
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Überraschenderweise
wurde herausgefunden, dass Mischungen, die aus semikristallinen
Propylenpolymeren und aus elastomeren Ethylencopolymeren in definierten
Mischverhältnissen
hergestellt werden, die durch die Umsetzung mit bifunktionellen Monomeren
in der Gegenwart von Verbindungen, die freie Radikale generieren,
modifiziert wurden, für
Polyolefinprodukte mit strengen Voraussetzungen bezüglich der
Zähigkeit,
Festigkeit und Wärmebeständigkeit
geeignet sind.
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In
dieser Beschreibung haben die Begriffe „bifunktionelle Monomere" und „bifunktionelle
ungesättigte
Monomere" die gleiche
Bedeutung, d. h. Monomere mit (wenigstens) zwei Doppelbindungen.
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Die
neuen Polyolefinprodukte werden vorzugsweise unter Verwendung modifizierter
Olefinpolymere hergestellt, die durch:
- a) das
Mischen der Polyolefinzusammensetzung, die in einer partikelförmigen Form
vorliegt, mit 0,05 bis 3 Gew.-% basierend auf der verwendeten Polyolefinzusammensetzung
an Acylperoxiden, Alkylperoxiden, Hydroperoxiden, Perestern und/oder
Peroxycarbonaten als freie Radikalbildner, die zur thermischen Zersetzung
in der Lage sind, falls erwünscht
mit inerten Lösungsmitteln verdünnt, unter
Erhitzen auf 30 – 100 °C,
- b) die Sorption der flüchtigen
bifunktionellen Monomere durch die partikelförmige Polyolefinzusammensetzung
aus der Gasphase bei einer Temperatur T (°C) von 20 bis 120 °C, wobei
die Menge der bifunktionellen ungesättigten Monomere 0,01 bis 10
Gew.- % basierend
auf der verwendeten Polyolefinzusammensetzung beträgt, und
dann
- c) das Erhitzen und Schmelzen der partikelförmigen Polyolefinzusammensetzung
in einer Atmosphäre,
die inertes Gas und/oder die flüchtigen
bifunktionellen Monomere umfasst, bei 110 bis 210 °C, woraufhin
die freien Radikalbildner, die zur thermischen Zersetzung in der
Lage sind, zersetzt werden, und dann
- d) das Erhitzen der Schmelze auf 220 – 250 °C, um nicht-reagierte Monomere
und Zersetzungsprodukte zu entfernen,
- f) das Pelletieren der Schmelze in einer per se bekannten Weise,
hergestellt werden.
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In
einer anderen vorteilhaften Ausführungsform
werden die neuen Polyolefinprodukte aus Mischungen hergestellt,
die aus 85 bis 99 Gew.-% eines modifizieren Olefinpolymers mit einem
Schmelzindex von 8 bis 100 g/10 min bei 230 °C/2,16 kp und 1 bis 15 Gew.-%
eines nicht-modifizierten Propylenpolymers mit einem Schmelzindex
von 0,5 bis 100 g/10 min bei 230 °C/2,16
kp hergestellt werden.
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Es
ist für
die nicht-modifizierten Propylenpolymere bevorzugt, dass sie aus
Propylenhomopolymeren gebildet werden, aus Copolymeren, die aus Propylen
mit α-Olefinen
mit 2 bis 18 Kohlenstoffatomen hergestellt werden, vorzugsweise
aus Random-Propylen-Copolymeren,
aus Propylenblockcopolymeren, aus Random-Propylen-Blockcopolymeren
und/oder aus elastomeren Polypropylenen oder aus Mischungen der
genannten Polypropylene hergestellt werden.
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Besonders
geeignete Propylenhomopolymere, die, falls erwünscht, in den neuen Polyolefinprodukten
enthalten sein können,
sind Propylenhomopolymere mit einer bimodalen molaren Massenverteilung,
gewichtsdurchschnittlichen molaren Massen MW von
500000 bis 1500000 g/Mol, zahlendurchschnittlichen molaren Massen
Mn von 25000 bis 100000 g/Mol sowie MW/Mn-Werten von 5
bis 60, die in einer Reaktorkaskade unter Verwendung von Ziegler-Natta-Katalysatoren
oder Metallocenkatalysatoren hergestellt werden.
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Bei
der Herstellung der modifizierten Olefinpolymere, die in den Polyolefinprodukten
vorhanden sind, hat es sich als vorteilhaft hergestellt, die Polyolefinpartikel,
die direkt aus der Polymerisationsanlage kommen, zu modifizieren.
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Es
ist bevorzugt, dass die modifizierten Olefinpolymere chemisch gebundenes
Butadien, Isopren, Dimethylbutadien, Divinylbenzol oder Mischungen
von diesen als bifunktionelle ungesättigte Monomere umfassen.
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Die
durchschnittliche Sorptionszeit τs[s] der flüchtigen bifunktionellen Monomere
auf der partikelförmigen
Polyolefinzusammensetzung liegt vorteilhafter Weise bei 10 bis 1000
Sekunden, vorzugsweise bei 20 bis 800 Sekunden, insbesondere bevorzugt bei
60 bis 600 Sekunden.
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Es
ist zudem für
die Sorption der flüchtigen bifunktionellen
Monomere durch die partikelförmige Polyolefinzusammensetzung
vorteilhaft, aus der Gasphase während
der Herstellung der modifizierten Olefinpolymere bei einer Temperatur
von T (°C)
von 70 bis 90 °C
stattzufinden.
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Die
sorbierte Menge der bifunktionell ungesättigten Monomere in den modifizierten
Olefinpolymeren beträgt
vorzugsweise 0,05 bis 2 Gew.-% bezogen auf die verwendete Polyolefinzusammensetzung.
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Die
neuen Polyolefinprodukte werden vorzugsweise durch thermoplastisches
Formen, insbesondere durch Extrusion, Spritzgussformen, Blasformen
oder Thermoformen hergestellt. Übliche
Verfahrenstemperaturen für
die Polyolefinprodukte, die durch Extrusion, Spritzgussformen oder
Blasformen hergestellt werden, liegen in Temperaturbereichen von
170 bis 300 °C.
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Bekannte
Produktionsverfahren für
blasgeformte Polyolefinformen sind das Extrusionsblasformen, das
Extrusionsdehnblasformen, das Spritzgussblasformen und das Spritzgussdehnblasformen (Lee,
N., „Plastic
blow molding handbook",
Van Norstrand Reinhold Publ. New York 1990; Rosato, D., „Blow molding
handbook", Carl-Hanser-Verlag
München
1989).
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Die
Injektionsgeschwindigkeit während
der Herstellung der spritzgussgeformten Polyolefinprodukte sollte
so hoch wie möglich
eingestellt werden, so dass die Polyolefinprodukte keine Einfallstellen oder
schlechte Fliesslinien aufweisen.
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Bei
der Herstellung der Polyolefinprodukte ist es bevorzugt, Spritzgussmaschinen
mit Spritzgusseinheiten zu verwenden, die Drei-Zonen-Schrauben mit
einer Schraubenlänge
von 18 bis 24 D aufweisen.
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Die
Polyolefinprodukte, die durch Extrusion, Spritzgussformen, Blasformen
oder Thermoformen hergestellt wurden, sind zur Verwendung in der
Verpackungsindustrie, in der Haushaltszubehörindustrie, in Produkten, die
in Laboren oder in Krankenhäusern
benötigt
werden, als Zubehör
für Gärten oder die
Landwirtschaft, für
Transportbehälter
und auch für
Komponenten in der Automobilindustrie, in Komponenten von Maschinen
und von elektrischem oder elektronischem Zubehör geeignet.
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Beispiele
von blasgeformten Polyolefinprodukten sind Flaschen, kleine Behälter, Behälter für Flüssigkeiten,
Flüssigkeitszufuhrteile,
Luftzufuhrsystemteile, Innenbehälter,
Tanks, Stossabsorbierende Komponenten für die Automobilindustrie, Faltenbalge,
schützende
Abdeckungen, Gehäuse,
röhrenförmige Komponenten,
Rohre und/oder Tragekoffer.
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Beispiele
von spritzgussgeformten Polyolefinprodukten sind Komponenten in
der Automobilindustrie, in Verpackungen, Transportbehälter, Komponenten
von Maschinen, von Haushaltszubehör und von elektronischem oder
elektrischem Zubehör.
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Besonders
bevorzugte Polyolefinprodukte sind stossabsorbierende Komponenten
von Motorfahrzeugen, insbesondere Stoßstangen, Spoiler und Seitenkantenschutzelemente.
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Die
folgenden Verbindungen, die freie Radikale generieren, die zur thermischen
Zersetzung in der Lage sind, können
während
der Herstellung der modifizierten Olefinpolymere verwendet werden,
die in den Polyolefinprodukten vorhanden sind:
- – Acylperoxide
wie Benzoylperoxid, 4-Chlorbenzoylperoxid, 3-Methoxybenzoylperoxid
und/oder Methylbenzoylperoxid;
- – Alkylperoxide
wie Allyl-tert-butyperoxid, 2,2-Bis(tert-butylperoxybutan), 1,1-Bis(tert-butylperoxy)3,3,5-trimethylcyclohexan,
n-Butyl-4,4-bis(tert-butylperoxy)valerat, Diisopropylaminomethyl-tert-amylperoxid,
Dimethylaminomethyl-tert-amylperoxid, Diethylaminomethyl-tert-butylperoxid,
Dimethylaminomethyl-tert-butylperoxid, 1,1-Di(tert-amylperoxy)cyclohexan,
tert-Amylperoxid, tert-Butylcumylperoxid, tert-Butylperoxid und/oder
1-Hydroxybutyl-n-butylperoxid;
- – Perester
und Peroxycarbonate wie Butylperacetat, Cumylperacetat, Cumylperpropionat,
Cyclohexylperacetat, Di-tert-butylperadipat, Di-tert-butylperazelat,
Di-tert-butylperglutarat,
Di-tert-butylperphthalat, Di-tert-butylpersebacat, 4-Nitrocumylperpropionat,
1-Phenylethylperbenzoat, Phenylethylnitroperbenzoat, tert-Butylbicyclo[2,2,1]heptanpercarboxylat,
tert-Butyl-4-carbomethoxyperbutyrat, tert-Butylcyclobutanpercarboxylat,
tert-Butylcyclohexylperoxycarboxylat, tert-Butylcyclopentylpercarboxylat,
tert-Butylcyclopropanpercarboxylat, tert-Butyldimethylpercinnamat,
tert-Butyl-2-(2,2-diphenylvinyl)perbenzoat,
tert-Butyl-4-methoxyperbenzoat, tert-Butylperbenzoat, tert-Butylcarboxycyclohexan,
tert-Butylpernaphthoat, tert-Butylperoxyisopropylcarbonat, tert-Butylpertoluat,
tert-Butyl-1-phenylcyclopropylpercarboxylat, tert-Butyl-2-propylperpenten-2-oat,
tert-Butyl-1-methylcyclopropylpercarboxylat, tert-Butyl-4-nitrophenylperacetat,
tert-Butylnitrophenylperoxycarbamat, tert-Butyl-N-succinimidopercarboxylat,
tert-Butylpercrotonat, tert-Butylpermaleinsäure, tert-Butylpermethacrylat,
tert-Butylperoctoat, tert-Butylperoxyisopropylcarbonat, tert-Butylperisobutyrat,
tert-Butylperacrylat
und/oder tert-Butylperpropionat;
sowie Mischungen von diesen
Verbindungen, die freie Radikale generieren.
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Flüchtige bifunktionelle
Monomere, die zur Herstellung der modifizierten Olefinpolymere verwendet
werden können,
die in den Polyolefinprodukten vorhanden sind, sind jegliche bifunktionellen,
ungesättigten,
monomeren Verbindungen, die aus der Gasphase absor biert werden können, und
die mit der Hilfe von freien Radikalen polymerisiert werden können. Die
Verwendung der folgenden bifunktionellen ungesättigten Monomere in Mengen
von 0,01 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die verwendete Polyolefinmischung,
ist bevorzugt:
- – Divinylverbindungen wie Divinylanilin,
m-Divinylbenzol, p-Divinylbenzol, Divinylpentan und/oder Divinylpropan;
- – Allylverbindungen
wie Allylacrylat, Allylmethacrylat, Allylmethylmaleat und/oder Allylvinylether;
- – Diene
wie Butadien, Chlorpren, Cyclohexadien, Cyclopentadien, 2,3-Dimethylbutadien,
Heptadien, Hexadien, Isopren und/oder 1,4-Pentadien;
und
Mischungen von diesen ungesättigten
Monomeren.
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Modifizierte
Olefinpolymere, die bevorzugt in den Polyolefinprodukten vorhanden
sind, sind solche, bei denen das vorhandene bifunktionelle ungesättigte Monomer
chemisch an Butadien, Isopren, Dimethylbutadien und/oder Divinylbenzol
gebunden ist.
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Kontinuierliche
Gas-Festphasenabsorber, die für
die Sorption der flüchtigen
bifunktionellen Monomere bei der Herstellung der modifizierten Olefinpolymere
verwendet werden, sind vorzugsweise kontinuierliche Durchflussmischer.
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Während der
Herstellung der modifizierten Olefinpolymere findet das Erhitzen
und Schmelzen der Polyolefinpartikel, in denen die bifunktionellen ungesättigten
Monomere und die Acylperoxide, Alkylperoxide, Hydroperoxide, Perester
und/oder Peroxycarbonate als Verbindungen zur Generierung von freien
Radikalen, die zur thermischen Zersetzung in der Lage sind, absorbiert
wurden, in einer Atmosphäre
der flüchtigen
bifunktionellen ungesättigten
Monomere statt, vorzugsweise in kontinuierlichen Knetern oder Extrudern,
wobei Extruder mit zwei Schrauben bevorzugt sind.
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Die
modifizierten Olefinpolymere und die Mischungen, die aus modifizierten
Olefinpolymeren und nicht-modifizierten Propylenpolymeren hergestellt werden,
können
jeweils als Zusatzstoffe 0,01 bis 2,5 Gew.-% Stabilisatoren und/oder
0,1 bis 1 Gew.-% antistatische Mittel und/oder 0,2 bis 3 Gew.-%
Pigmente und/oder 0,05 bis 1 Gew.-% Nukleationsmittel und/oder 1
bis 40 Gew.-% Füllstoffe
und/oder verstärkende
Materialien und/oder 2 bis 20 Gew.-% flammenverzögernde Mittel und/oder 0,01
bis 1 Gew.-% Verarbeitungshilfen, bezogen auf die modifizieren Olefinpolymere,
enthalten und auch die Mischungen, die aus modifizierten Olefinpolymeren
und aus nicht-modifizierten Propylenpolymeren hergestellt werden.
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Stabilisatoren,
die in den modifizierten Olefinpolymeren oder in den Mischungen
vorhanden sein können,
die aus modifizierten Olefinpolymeren und aus nicht-modifizierten
Propylenpolymeren hergestellt werden, sind vorzugsweise Mischungen,
die aus 0,01 bis 0,6 Gew.-% phenolischen Antioxidanzien, 0,01 bis
0,6 Gew.-% freien Arylbenzofuranonen, 0,01 bis 0,6 Gew.-% Verarbeitungsstabilisatoren,
die auf Phosphiten basieren, 0,01 bis 0,6 Gew.-% Hochtemperaturstabilisatoren,
die auf Disulfiden und auf Thioethern basieren, und/oder 0,01 bis
0,8 Gew.-% sterisch gehinderten Aminen (HALS) hergestellt werden.
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Geeignete
phenolische Antioxidanzien sind 2-tert-Butyl-4,6-dimethylphenol,
2,6-Di-tert-butyl-4-methylphenol,
2,6-Di-tert-butyl-4-isoamylphenol, 2,6-Di-tert-butyl-4-ethylphenol,
2-tert-Butyl-4,6-diisopropylphenol, 2,6-Dicyclopentyl-4-methylphenol,
2,6-Di-tert-Butyl-4-methoxymethylphenol,
2-tert-Butyl-4,6-dioctadecylphenol, 2,5-Di-tert-butylhydrochinon,
2,6-Di-tert-butyl-4,4-dihexydecyloxyphenol, 2,2'-Methylenbis(6-tert-butyl4-methylphenol),
4,4'-Thiobis(6-tert-butyl-2-methylphenol),
Octadecyl-3-(3,5-di-tert-butyl4-hydroxyphenyl)propionat, 1,3,5,Trimethyl-2,4,6-tris(3',5'-di-tert-butyl-4-hydroxybenzyl)benzol
und/oder Pentaerythritoltetrakis[3-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)]propionat.
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Ein
besonders geeignetes Benzofuranonderivat ist 5,7-Di-tert-butyl-3-(3,4-dimethylphenyl)-3H-benzofuran-2-on.
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Besonders
geeignete HALS-Verbindungen sind Bis-2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidylsebacat und/oder
Poly((6-((1,1,3,3-tetramethylbutyl)amino)-1,3,5-triazin-2,4-diyl)(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)imino)-1,6-hexandiyl((2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)imino)).
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Nukleationsmittel,
die in den modifizierten Olefinpolymeren oder in den Mischungen
vorhanden sein können,
die aus modifizierten Olefinpolymeren und aus nichtmodifizierten
Propylenpolymeren hergestellt werden, sind α-nukleierende Mittel wie Talk oder
Natriummethylenbis(2,4-di-tert-butylphenyl)phosphat oder β-nukleierende
Mittel wie das Dianilid der Adipinsäure oder Dibenzochinacridon
oder N,N'-Dicyclohexyl-2,6-naphthalindicarboxamid.
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Die
Füller,
die, falls sie erwünscht
sind, in den modifizierten Olefinpolymeren oder den Mischungen vorhanden
sein können,
die aus modifizierten Olefinpolymeren und aus nicht-modifizierten Propylenpolymeren
hergestellt werden, sind vorzugsweise Al2O3, Al(OH)3, Bariumsulfat,
Calciumcarbonat, Glaskügelchen,
Holzmehl, Kieselerde, hohle Mikrokügelchen, Ruß, Talk und/oder Wollastonit.
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Die
verstärkenden
Mittel, die, falls sie erwünscht
sind, in den modifizierten Olefinpolymeren oder den Mischungen vorhanden
sein können,
die aus modifizierten Olefinpolymeren und aus nicht-modifizierten
Propylenpolymeren hergestellt werden, sind vorzugsweise Aramidfasern,
Cellulosefasern, Flach, Jute, Kenaf, Glasfasern, Mikrofasern, die
aus flüssigkristallinen
Polymeren hergestellt werden, und/oder Polytetrafluorethylenfasern.
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Verarbeitungshilfsmittel,
die in den modifizierten Olefinpolymeren oder in den Mischungen
vorhanden sein können,
die aus modifizierten Olefinpolymeren und aus nicht-modifizierten
Propylenpolymeren hergestellt werden, sind Calciumstearat, Magnesiumstearat
und/oder Wachse.
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Die
neuen Polyolefinprodukte haben vorzugsweise Gelgehalte von 0,5 bis
20 Gew.-%.
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BEISPIELE:
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Die
unten genannten Beispiele illustrieren die Erfindung:
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Beispiel 1:
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Herstellung des modifizierten
Olefinpolymers:
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Eine
pulverisierte Polyolefinmischung (Schmelzindex 13 g/10 min bei 230 °C / 2,16
kp, durchschnittlicher Partikeldurchmesser 0,55 mm), die aus 73
Gew.-% eines Propylenhomopolymers (Schmelzindex 28 g/10 min bei
230 °C /
2,16 kp) und 27 Gew.-% eines Ethylen-Propylen-Copolymers (Ethylengehalt
14,3 Gew-%) hergestellt wird, wird kontinuierlich in einen kontinuierlichen
heizbaren Durchflussmischer eingemessen. 0,1 Gew.-% Calciumstearat
und 0,09 Gew.-% Bis(tert-butylperoxy)-2,5-dimethylhexan, in jedem
Fall auf die Polyolefinmischung bezogen, werden dann kontinuierlich
in den Durchflussmischer eingemessen. Unter ausgiebigem und homogenem
Vermischen bei 45 °C
wird die Polyolefinmischung, die mit Verbindungen zur Generierung
freier Radikale beladen ist, die zur thermischen Zersetzung in der
Lage sind, durch Sorption mit 0,92 Gew.-% Divinylbenzol, bezogen
auf die Polyolefinmischung, unter Verwendung einer Divinylbenzol-Stickstoff-Mischung
mit einer Verweildauer von 6 min bei 82 °C beladen. Die pulverisierte
Reaktionsmischung wird dann in einen Berstorff-Doppelschraubenextruder
(Temperaturprofil 25 / 160 / 160 / 160 / 165 / 160 / 190 / 220 /
220 / 230 °C,
Durchsatz 5,8 kg/h) übertragen
und in Kontakt mit der eingemessenen Divinylbenzol-Stickstoff-Mischung
und unter Zugabe von 0,1 Gew-% Tetrakis[methylen(3,5-di-tert-butylhydroxyhydrocinnamat)]methan und
0,1 Gew.-% Tris(2,4-di-tert-butylphenyl)phosphit erwärmt und
geschmolzen, einer ersten Entgasung unter Einmessen von Wasser als
Fänger
und dann einer intensiven Entgasung unterzogen, entladen und pelletiert.
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Das
resultierende modifizierte Olefinpolymer hat einen Gehalt an gebundenem
Divinybenzol von 0,7 Gew.-%, wie es durch IR-Spektroskopie bestimmt wurde,
sowie einen Schmelzindex von 14,2 g / 10 min bei 230 °C / 2,16
kp.
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Herstellung von Spritzgussformen
aus dem modifizierten Olefinpolymer:
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Die
hergestellten Pellets werden in einer Ferromatic Millacron FM 60
Spritzgussformmaschine mit einer Drei-Zonen-Schraube mit einer Schraubenlänge von
22 D bei einer Schmelztemperatur von 225 °C und mit einer Gusstemperatur
von 50 °C
gemäß DIN 16774
verarbeitet, um Standard Spritzgusstestkörper zu ergeben.
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Die folgenden Eigenschaften
wurden mit den als Spritzguss geformten Standard-Testkörpern erhalten:
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- Charpy-Schlagzähigkeit
bei –20 °C gemäß DIN 53453:
38 kJ/m2
- Charpy-Schlagzähigkeit
bei +23 °C
gemäß DIN 53453:
57 kJ/m2
- Zugmodul bei 23 °C
gemäß DIN 53457
/ ISO 527: 800 MPa
- Vicat A Erweichungspunkt (°C)
gemäß ISO 306:
138 °C
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Beispiel 2:
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Herstellung des modifizierten
Olefinpolymers:
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Eine
pulverisierte Polyolefinmischung (Schmelzindex 0,5 g/10 min bei
230 °C /
2,16 kp, durchschnittlicher Partikeldurchmesser 0,26 mm), die aus
75 Gew.-% eines Propylen-Ethylen-Copolymers
(Schmelzindex 0,45 g/10 min bei 230 °C / 2,16 kp, Ethylengehalt 5,5
Gew-%) und 25 Gew.-% eines Ethylen-Propylen-Copolymers (Ethylengehalt
12,5 Gew.-%) hergestellt wurde, wird kontinuierlich in einen kontinuierlich
heizbaren Durchflussmischer eingemessen. 0,1 Gew.-% Magnesiumstearat
und 0,25 Gew.-% tert-Butylperoxyisopropylcarbonat, in jedem Fall
auf die Polyolefinmischung bezogen, werden kontinuierlich in den
Durchflussmischer eingemessen. Unter ausgiebigem und homogenem Vermischen
bei 52 °C
wird die Polyolefinmischung, die mit Verbindungen zur Generierung
freier Radikale beladen ist, die zur thermischen Zersetzung in der
Lage sind, durch Sorption mit 0,3 Gew.-% Isopren, bezogen auf die
Polyolefinmischung, unter Verwendung einer Isopren-Stickstoff-Mischung
mit einer Verweildauer von 5 min bei 76 °C beladen. Die pulverisierte Reaktionsmischung
wird in einen Berstorff-Doppelschraubenextruder (Temperaturprofil
25 / 150 / 155 / 160 / 160 / 160 / 185 / 215 / 220 / 220 °C, Durchsatz 5,2
kg/h) übertragen
und in Kontakt mit der eingemessenen Isopren-Stickstoff-Mischung und unter Zugabe
von 0,1 Gew-% 2,2'-Methylenbis(6-tert-butyl-4-methylphenol) und
0,1 Gew.-% 5,7-Di-tert-butyl-3-(3,4-dimethylphenyl)-3H-benzofuran-2-on erwärmt und
geschmolzen, einer ersten Entgasung mit eingemessenem Wasser als
Fänger
und dann einer intensiven Entgasung unterzogen, entladen und pelletiert.
-
Das
resultierende modifizierte Olefinpolymer hat einen Gehalt von 0,22
Gew.-% an gebundenem Isopren, wie es durch IR-Spektroskopie bestimmt wurde,
sowie einen Schmelzindex von 8,2 g/10 min bei 230 °C / 2,16
kp.
-
Eine
Verbindung, die aus 90 Gew.-% des modifizierten Olefinpolymers und
10 Gew.-% eines nicht-modifizierten Propylenhomopolymers (Schmelzindex
28 g/10 min bei 230 °C
/ 2,16 kp) hergestellt wurde, wird durch einen Brabender-Laborextruder mit
Schlitzdüse
(Temperaturprofil 85 / 150 / 185 / 220 / 220 / 220 °C) extrudiert,
um ein rechteckiges Profil von 40 × 4 mm zu ergeben.
-
Die ausgestanzten Testkörper haben
die folgenden Eigenschaften:
-
- Charpy-Schlagzähigkeit
bei –20 °C gemäß DIN 53453:
28 kJ/m2
- Charpy-Schlagzähigkeit
bei +23 °C
gemäß DIN 53453:
48 kJ/m2
- Zugmodul bei 23 °C
gemäß DIN 53457
/ ISO 527: 710 MPa
- Vicat A Erweichungspunkt (°C)
gemäß ISO 306:
136 °C
-
Beispiel 3:
-
Herstellung des modifizierten
Olefinpolymers:
-
Eine
pulverisierte Polyolefinmischung (Schmelzindex 6 g/10 min bei 230 °C / 2,16
kp, durchschnittlicher Partikeldurchmesser 0,32 mm), die aus 65
Gew.-% eines Propylencopolymers (Schmelzindex 17 g/10 min bei 230 °C/2,16 kp)
und 35 Gew.-% eines Ethylen-Propylen-Copolymers (Ethylengehalt 18,2
Gew.-%) hergestellt wird, wird kontinuierlich in einen kontinuierlich
beheizbaren Durchflussmischer eingemessen. 0,1 Gew.-% Montanwachs
und 0,18 Gew.-% Methylbenzoylperoxid, in jedem Fall auf die Polyolefinmischung
bezogen, werden auch kontinuierlich in den Durchflussmischer eingemessen.
Unter ausgiebigem und homogenem Vermischen bei 45 °C wird die
Polyolefinmischung, die mit Verbindungen zur Generierung freier
Radikale beladen ist, die zur thermischen Zersetzung in der Lage
sind, durch Sorption mit 0,45 Gew.-% Butadien, bezogen auf die Polyolefinmischung,
unter Verwendung einer Butadien-Stickstoff-Mischung
mit einer Verweildauer von 4 min bei 88 °C beladen. Die pulverisierte
Reaktionsmischung wird dann in einen Berstorff-Doppelschraubenextruder
(Temperaturprofil 25 / 150 / 160 / 160 / 165 / 170 / 190 / 220 /
220 / 230 °C,
Durchsatz 6,2 kg/h) übertragen
und in Kontakt mit der eingemessenen Butadien-Stickstoff-Mischung und unter
Zugabe von 0,1 Gew-% 2-tert-Butyl-4,6-dioctadecylphenol und 0,1
Gew.-% Tris(2,4-di-tert-butylphenyl)phosphit erwärmt und geschmolzen, einer
ersten Entgasung mit Wasser als Fänger und dann einer intensiven
Entgasung unterzogen, entladen und pelletiert.
-
Das
resultierende modifizierte Olefinpolymer hatte einen Gehalt an gebundenem
Butadien von 0,36 Gew.-%, wie es durch IR-Spektroskopie bestimmt
wird, sowie einen Schmelzindex von 14,2 g/10 min bei 230 °C 12,16 kp.
-
Herstellung
eines Behälters
mit einer quadratischen Basis: Das modifizierte Olefinpolymer (Schmelzindex
14,2 g/10 min bei 230 °C
/ 2,16 kp) wird unter Verwendung des Temperaturprofils 100 / 160
/ 205 / 215 / 215 °C
in der Erweichungseinheit einer Spritzgussdehnblasformmaschine geschmolzen, die
eine Erweichungseinheit mit einer Drei-Zonen-Schraube, einen rotierenden
Tisch mit 4-fach Injektionsform, eine Konditionierungsform mit drei Heizzonen,
eine Blasform mit Dehnkolben und eine Ausstoßvorrichtung enthält, und
in die 4-fach Spritzgussform injiziert, deren Temperatur bei 120 °C gesteuert
wird. Das Extrudat (31 g, Wanddicke von 4,5 bis 5,5 mm, Höhe 88 mm)
wird aus der Spritzgussform durch den Ausspanndorn des rotierenden
Tisches entfernt und in die elektrisch geheizte Konditionierungsform
durch eine Kippbewegung des rotierenden Tisches eingeführt, wobei
die Heizzonen der Konditionierungsform auf 135 °C (Extrudatbasis), 138 °C (mittlerer
Abschnitt des Extrudats) und 135 °C (oberer
Abschnitt des Extrudats) eingestellt waren. Nach einer Konditionierungszeit
von 80 s wird Druckluft zum Vorblasen verwendet, das blasgeformte
Vorformstück
wird entfernt und durch den Dorn des rotierenden Tisches und die
90° Stoßbewegung
des rotierenden Tisches in die Blasform überführt, wo es einer Längendehnung
mit einem Dehnkolben ausgesetzt wird und dann unter Verwendung von
Druckluft mit einem Druck von 20 bar geformt wird. Das Längendehnungsverhältnis für die Vorform
in der Blasform beträgt
2,8 : 1 und das Verhältnis
der Querdehnung für die
Vorform beträgt
2,0 : 1. Der blasgeformte Behälter wird
aus der geöffneten
Blasform nach 7,5 s entfernt, zu dem Ausstoßer mit einer 90° Stoßbewegung
des Rotationstisches zugeführt
und ausgestoßen.
-
Aus den Seiten des Behälters ausgestanzte
Testkörper
haben die folgenden Eigenschaften:
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- Charpy-Schlagzähigkeit
bei –20 °C gemäß DIN 53453:
67 kJ/m2
- Charpy-Schlagzähigkeit
bei +23 °C
gemäß DIN 53453:
74 kJ/m2
- Zugmodul bei 23 °C
gemäß DIN 53457/ISO
527: 550 MPa
- Vicat A Erweichungspunkt (°C)
gemäß ISO 306:
125 °C
-
Beispiel 4:
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Herstellung des modifizierten
Olefinpolymers:
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Eine
pulverisierte Polyolefinmischung (Schmelzindex 8,5 g/10 min bei
230 °C /
2,16 kp, durchschnittlicher Partikeldurchmesser 0,28 mm), die aus
82 Gew.-% eines Propylen-Ethylen-Copolymers
(Schmelzindex 14 g/10 min bei 230 °C / 2,16 kp, Ethylengehalt von
8,2 Gew.-%) und 18 Gew.-% eines Ethylen-Propylen-Copolymers (Ethylengehalt
28,5 Gew.-%) hergestellt wurde, wird kontinuierlich in einen kontinuierlich
heizbaren Durchflussmischer eingemessen. 0,15 Gew.-% Calciumstearat
und 0,35 Gew.-% tert-Butylcyclopentylpercarboxylat, in jedem Fall
auf die Polyolefinmischung bezogen, werden dann kontinuierlich in
den Durchflussmischer eingemessen. Unter ausgiebigem und homogenem
Vermischen bei 50 °C
wird die Polyolefinmischung, die mit Verbindungen zur Generierung
freier Radikale beladen ist, die zur thermischen Zersetzung in der
Lage sind, durch Sorption mit 0,82 Gew.-% Dimethylbutadien, bezogen
auf die Polyolefinmischung, unter Verwendung einer Dimethylbutadien-Stickstoff-Mischung
mit einer Verweilzeit von 5,5 min bei 72 °C beladen. Die pulverisierte
Reaktionsmischung wird in einen Berstorff-Doppelschraubenextruder
(Temperaturprofil 25 / 160 / 160 / 160 / 165 / 160 / 190 / 220 / 220
/ 230 °C,
Durchsatz 5,4 kg/h) übertragen
und in Kontakt mit der eingemessenen Dimethylbutadien-Stickstoff-Mischung
und unter Zugabe von 0,15 Gew-% 4,4'-Thiobis(6-tert-butyl-2-methylphenol)
und 0,1 Gew.-% Natriummethylbis(2,4-di-tert-butylphenol)phosphat erwärmt und
geschmolzen, einer ersten Entgasung mit Wasser, das als Fänger eingemessen
wurde, und dann einer intensiven Entgasung unterzogen, entladen
und pelletiert.
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Das
resultierende modifizierte Olefinpolymer hatte einen Gehalt an gebundenem
Dimethylbutadien von 0,70 Gew.-%, wie es durch IR-Spektroskopie bestimmt
wird, sowie einen Schmelzindex von 8,2 g/10 min bei 230 °C / 2,16
kp.
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Herstellung von Spritzgussformen
aus den modifizierten Olefinpolymeren:
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Die
hergestellten Pellets werden in einer Ferromatic Millacron FM 60
Spritzgussformmaschine, die eine Drei-Zonen-Schraube mit einer Schraubenlänge von
22 D aufweist, und bei einer Schmelztemperatur von 225 °C und bei
einer Gussformtemperatur von 50 °C
gemäß DIN 16774
verarbeitet, um durch Spritzguss geformte Standardtestkörper zu
ergeben.
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Die folgenden Eigenschaften
wurden für
die durch Spritzguss geformten Standardtestkörper bestimmt:
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- Charpy-Schlagzähigkeit
bei –20 °C gemäß DIN 53453:
12 kJ/m2
- Charpy-Schlagzähigkeit
bei +23 °C
gemäß DIN 53453:
34 kJ/m2
- Zugmodul bei 23 °C
gemäß DIN 53457/ISO
527: 1120 MPa
- Vicat A Erweichungspunkt (°C)
gemäß ISO 306:
147 °C