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Die
vorliegende Erfindung betrifft Materialien zur Verwendung in der
Medizin, insbesondere medizinische Implantations-Materialien. Die
Erfindung schafft weiterhin ein Verfahren zur Verbesserung der Biokompatibilität eines
medizinischen Implantations-Materials.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
Verwendung von künstlichen
Biomaterialien nimmt in einigen Bereichen der medizinischen Behandlung
in erheblichem Maße
zu. Beispielsweise werden Biomaterialien jetzt zur Reparatur von
beschädigten
Geweben (beispielsweise Knochen und Haut), in Prothesen, wie z.B.
künstlichen
Hüft- und Kniegelenken,
Herzklappen und Blutgefäßen sowie in
Medikamenten-Abgabevorrichtungen verwendet. Eine Herausforderung,
die in diesem medizinischen Bereich jedoch immer noch besteht, ist
die Bereitstellung von Biomaterialien, die verbesserte Biokompatibilitätseigenschaften
besitzen und von Wirtszellen ohne weiteres besiedelt werden können.
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Die
Untersuchung von Implantat-Oberflächen- und Biomaterial-Gewebe-Grenzflächen-Reaktionen ist entscheidend
für die
ständige
Verbesserung des Verhaltens von Implantaten. Eine Übersicht von
Blitterwijk et al. (1991) erläutert
die Wichtigkeit der Reaktionen von Zellen an Implantat-Oberflächen bei
der Ermittlung der Biokompatibilität des Implantats (d.h., wie
gut das Implantat von den umgebenden Geweben und dem Körper als
Ganzem angenommen wird). Jüngste
Untersuchungen zielen auf die Herstellung von „bioaktiven Materialien", die ohne weiteres
die Integration des Materials in das Wirtsgewebe ermöglichen.
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Es
besteht ein beträchtliches
Interesse an Poly(ε-Caprolacton
(PCL) als potentem bioaktivem Material. Es wurde während der
letzten 30 Jahre in großem
Umfang für
die Herstellung von resorbierbaren Nähten, biomedizinischen Implantaten,
Medikamenten-Abgabesystemen und Impfstoff-Zubereitungen verwendet.
Zur Zeit wird PCL in Bezug auf Knochen-Transplantat-Substitution
(Coombes and Meikle, 1994) untersucht, da es die Probleme einer
begrenzten Knochenversorgung, des Risikos einer Infektion wie z.B.
HIV, zusätzlichen
chirurgischen Operationen und langen Knochen-Verbindungszeiten überwinden
könnte,
die sowohl mit Autotransplantaten als auch Fremdtransplantaten verbunden
sind.
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PCL
ist ein semi-kristallines, lineares, resorbierbares, synthetisches,
aliphatisches Polyester (-O-(CH2)5-CO-)-: Wenn es in vivo implantiert wird, wird
das Polymer ohne weiteres in nicht spezifischer Weise durch hydrolytische
Enzyme, Esterasen und Carboxypeptidasen abgebaut. Pitt et al. (1981)
zeigten, dass der Abbau von PCL in vivo und in vitro über hydrolytische
Ketten-Durchtrennungen von Ester-Verbindungen fortschreitet, bis
die Segmente ausreichend klein sind, um durch die Polymermasse hindurch
zu diffundieren. Sobald das Polymer das Molekulargewicht von 5000
Dalton erreicht, wird ein signifikanter Gewichtsverlust beobachtet,
der von der Teilchengröße abhängig ist.
Es wurde auch gezeigt, dass eine Kettenauftrennung mit einem Anwachsen der
Kristallinität
einhergeht, die teilweise die Abbaurate bestimmt (siehe die Übersicht
von Smith et al. 1990).
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Die
aus dem Abbau von PCL erzeugten Produkte werden entweder in den
Tricarboxylsäure-Zyklus
(TCA) eingebaut und von den Lungen in Form von Kohlendioxid und
Wasser abgegeben, oder durch direkte Nierenabscheidung beseitigt.
Taylor et al (1994) haben PCL in vitro hinsichtlich der akuten Giftigkeit
von Abbauprodukten untersucht. Sie fanden, dass der pH-Wert von
PCL in sterilem, destilliertem Wasser und Tris-Puffer über 16 Wochen
hinweg relativ konstant bliebt und dass die Proben in Tris etwas
stärker
abgebaut wurden als in Wasser. Es wurde auch gefunden, dass die
Hydroxy-Radikale, die von Entzündungszellen
erzeugt werden, eine Hauptrolle beim Abbau von PCL in vitro (Ali
et al. 1992, 1993) und in vivo (Ali et al. 1994) spielen. Die Bioresorbierbarkeit
und Biokompatibilität
von PCL wird in einer Übersicht
von Vert et al. (1992) beschrieben.
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Ein
weiterer günstiger
Faktor von PCL ist, dass es mit zahlreichen anderen Polymeren, beispielsweise
Poly(L-Lactid) (PLA) vermischt werden kann, um Copolymere zu erzeugen,
die optimierte Eigenschaften besitzen. PLA ist einer der festesten
Polyester und besitzt eine Resorptionszeit von mehr als einem Jahr,
wahrscheinlich im Bereich von 2 bis 3 Jahren. Dies wäre beispielsweise
bei einem dreidimensionalen Gewebe-Konstrukt bzw. Gewebegerüst vorteilhaft,
bei dem die Resorptionsrate des Implantats entsprechend der Gewebe-Reparaturrate
eingestellt werden muss.
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Feng
et al. (1983) synthetisierten ein biologisch abbaubares Block-Copolymer
von Poly(ε-Caprolacton) mit
Poly(DL-lactid). Die Copolymere besaßen Freisetzungseigenschaften ähnlich wie
Silikongummi (eines der ersten nicht abbaubaren Medikamenten-Abgabesysteme),
doch waren ihre Abbauraten immer schneller als die von PCL- oder
PLA-Homopolymeren. Sie beabsichtigten, die exzellente Permeabilität von PCL
mit der schnelleren Bio-Abbaurate von PLA zu kombinieren. Pitt et
al. (1979) untersuchten PCL, PLA und ihre Copolymere und zeigten,
wie Variabilitäten
bei der Permeabilität
des Medikamenten-Abgabesystems
unter Verwendung von Copolymeren von PCL und PLA erreicht werden konnten,
weil PCL stärker
permeabel ist als PLA.
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Jianzhong
et al., 1995, verwendeten PCL und Poly(Ethylenglykol)-Block-Copolymere
(PEG) als Medikamenten-Freisetzungseinrichtung. Es wurde gezeigt,
dass der zunehmende PEG-Gehalt des Copolymers eine Zunahme der Hydrophilität und eine
Abnahme der Kristallinität
des Copolymers bewirkte. Somit können
das Medikamenten-Freisetzungsverhalten und die Abbaubarkeit des
Copolymers dadurch gesteuert werden, dass man die Zusammensetzung
des Copolymers einstellt.
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Cha
und Pitt (1990) testeten die Abbaubarkeit von PCL, wenn es durch
Druckguss, gemeinsame Ausfällung
und Lösemittelverdampfung
hergestellt wurde und fanden, dass das Herstellungsverfahren und
die sich ergebende Morphologie des Polymers eine kritische Rolle
bei der Ermittlung ihrer relativen Raten des hydrolytischen Abbaus
spielten.
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Druckguss
von PCL/Polyglykolsäure-co-L-Milchsäure-Mischungen
erhöhte
die Geschwindigkeit der Kettendurchtrennung im Vergleich zu anderen
Herstellungsverfahren.
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Ein
Problem von PCL besteht darin, dass es bei Körpertemperatur plastisch ist.
Seine mechanischen Eigenschaften machen es ideal für Medikamenten-Abgabesysteme
aber nicht für
eine interne Befestigung von Knochen. Lowry et al. (1997) stellten mit
Phosphat-Glasfasern
in der Form von intra-medullaren Stiften verstärktes PCL für die interne Befestigung von
Knochen her. Diese Studie wurde am Kaninchenmodell durchgeführt und
histologische Beweise zeigten, dass die Verbindung gut toleriert
wurde, mit einer minimalen Entzündung
um den Stift herum. Die Übersicht
von Daniels et al. (1990) zeigt, dass die mechanischen Eigenschaften
von Polymeren und Zusammensetzungen durch eine Verstärkung der
Materialien mit Aluminium, Aluminium-Bor-Silikat, Kalzium-methaphosphat-Glasfasern und
Kohlenstoff verbessert werden können.
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Ebenso
wie PCL mit anderen synthetischen Polymeren vermischt werden kann,
um die Abbaurate zu steuern, die mechanischen Eigenschaften des Systems
zu verbessern und seine Permeabilität zu verändern, kann PCL auch mit natürlichen
Polymeren beispielsweise Kollagen, Fibronectin, Hyaluronsäure und
Glykosaminoglycanen vermischt werden. Diese natürlichen Polymere sind alle
Bestandteile der extrazellulären
Matrix (ECM), welche die Zellen produzieren und abscheiden. Es wird
angenommen, dass dadurch, dass natürliche Polymere mit synthetischen
Polymeren verbunden werden, die Osteo-Konduktanz- und Biokompatibilitäts-Eigenschaften
mit den physikalischen und mechanischen Eigenschaften der synthetischen
Komponente kombiniert werden können,
wodurch künstliche
Bio-Polymere zu einem guten Ersatz für bioaktive Biomaterialien
gemacht werden können.
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Giusti
et al (1994) diskutieren die Bedeutung der Vermischung von Kollagen
mit Polymermaterialien zur Verwendung als medizinische Vorrichtungen, und
zeigen, wie diese Vermischung auch die mechanischen und thermischen
Eigenschaften im Vergleich zu den einzelnen Komponenten erhöht. Cascone
et al. (1994) zeigten die Verwendung von Kollagen und Hyaluronsäure basierend
auf polymeren bio-artifiziellen Polymeren als erfolgreiches Medikamenten-Abgabesystem
für die
Freisetzung von Wachstumshormonen.
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Verschiedene
Berichte haben die Bedeutung des ECM bei der Zellfunktion gezeigt
(Ruoslahti et al., 1985 und Ellis und Yannis, 1996). Zellen heften sich
zunächst
an dem Biomaterial aufgrund von physiochemischen Faktoren an, beispielsweise
aufgrund der Ladung, der freien Oberflächenenergie oder des Wassergehaltes
des Biomaterials (Schamberger und Gardella, 1994) und haften dann
fest an ECM-Proteinen, die auf der Biomaterial-Oberfläche abgeschieden
worden sind. Wie das ECM auf einer speziellen Biomaterial-Oberfläche abgeschieden,
stabilisiert und konfiguriert wird, ist noch immer nicht bekannt, doch
wurde gefunden, dass Gewebe-Transglutaminase (tTG) beim Stabilisierungsprozess
eine Rolle spielt. Es ist wichtig, diesen Prozess zu verstehen, um
die zellulären
Reaktionen auf Oberflächen
zu steuern.
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Transglutaminasen
(Enzyme Commission System of Classification 2.3.2.13) sind eine
Gruppe von multifunktionalen Enzymen, welche die Proteine in Geweben
und Körperflui den
quervernetzen und stabilisieren (Aeschlimann und Paulsson, 1994
und Greenberg et al., 1991). Bei Säugetieren sind sie kalziumabhängig und
katalysieren die post-translationale Modifikation von Proteinen
durch die Ausbildung von inter- und intramolekularen ε(γ-Glutamyl)-Lysin-Querverbindungen.
Die so gebildeten Verbindungen sind stabil, kovalent und gegen Proteolyse
widerstandsfähig,
wodurch die Widerstandsfähigkeit
von Geweben gegen chemische, enzymatische und physikalische Zerstörung erhöht wird.
Im Gegensatz zu Transglutaminasen, die von Säugetieren1) stammen, sind
mikrobielle Transglutaminasen im Allgemeinen nicht Ca2+-abhängig.
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Die
Anzahl von Proteinen, die als Glutaminylsubstrate für Transglutaminasen
wirken, ist stark eingeschränkt,
da sowohl die Primärstruktur
als auch die Konformation kritisch sind. Im Gegensatz hierzu ist das
einzige Erfordernis des Acyl-Akzeptor-Substrats das Vorhandensein
eines geeigneten Primäramins, beispielsweise
der ε-Amino-Gruppe
von peptidgebundenen Lysin-Residuen und kleinen Primäraminen.
Verschiedene Arten von Transglutaminase-Enzymen unterscheiden sich
in ihrer Spezifizität
für ein gegebenes
Glutaminylsubstrat. Beispielsweise wirkt der Plasma-Transglutaminase-Blutgerinnungsfaktor XIIIa
in einem eingeschränkten
Bereich von Glutaminylsubstraten im Vergleich zu Gewebe (oder Typ II)-Transglutaminase
(tTG). Anders als der Faktor XIIIa bindet tTG auch GTP und GDP,
von dem angenommen wird, dass es bei seiner Regulierung durch Ca2+ wichtig ist (siehe Smethurst und Griftin,
1996). Ein weiterer Schlüssel-Unterschied
zwischen den Arten von Transglutaminase liegt in ihrer Verteidigung.
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Obwohl
tTG hauptsächlich
als ein cytosolisches Enzym beschrieben wurde und keine typische hydrophobe
Führungssequenz
für die
Sekretion enthält,
kann es in Abhängigkeit
vom Zelltyp sowohl im Cytosol als auch der Membran zugeordnet gefunden werden.
Die biologische Funktion von tTG wurde noch nicht ermittelt. Es
gibt jedoch zunehmende Hinweise darauf, dass tTG an der Zelloberfläche wirken kann
und dabei die Anhaftung der Zelle (Borge et al., 1996) und die Zellausbreitung
(Jones et al, 1997) und die Modifikation der extrazellulären Matrix
(ECM) erleichtert (Aeschlimann et al., 1995, Barsigian et al., 1991,
Bowness et al., 1988 und Bendixen et al., 1993).
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Die
Fähigkeit
von Transglutaminase-Enzymen Proteine quer zu vernetzen, wurde bei
der Entwicklung von biologischen Klebstoffen untersucht, um die
Adhäsion
zwischen Gewebeoberflächen
zu fördern.
Beispielsweise sind biologische Klebstoff-Zusammensetzungen, die eine Gewebe-Transglutaminase
enthalten, in WO 94/28949 beschrieben. Diese Zusammensetzungen umfassen
auch einen divalenten Metallionen-Co-Faktor, der eine regulatorische Rolle
bei der funktionalen Aktivität
von Transglutaminase-Enzymen spielt (siehe Casadio et al., 1999,
Eur. J. Biochem. 262, 672 bis 679). Die Verwendung einer Transglutaminase
als biologischer Klebstoff, bei der das Enzym in einer aktiven Form verwendet
wird, wird auch in EP-0 530 804 A (und den darin erwähnten Literaturstellen)
beschrieben.
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Anmerkung
des Übersetzers:
Der Kürze
halber wird in diesem Text der englische Begriff „mammal" nur mit dem Ausdruck „Säugetier" wiedergegeben. Es
sei aber ausdrücklich
darauf hingewiesen, dass hierunter sowohl Säugetiere as auch Menschen verstanden
werden. So kann „Säugetier-Transglutaminase" auch menschliche
Transglutaminase bedeuten, usw
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Ein
erster Gesichtspunkt der Erfindung schafft ein medizinisches Implantat-Material,
das eine Säugetier1)-Transglutaminase und ein Polymer umfasst,
wobei die Transglutaminase in Abwesenheit von freien divalenten
Metallionen vorgesehen wird und wobei das Polymer einem Binde-Protein
zum Binden der Transglutaminase zugeordnet ist.
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Unter
dem Ausdruck „medizinisches
Implantat-Material" verstehen
wir ein Material für
die Implantation in den menschlichen oder tierischen Körper, wie
z.B. ein Material zur Verwendung als künstliches Gewebe (beispielsweise
Knochen, Zähne
und Haut), Prothesen (beispielsweise Gelenke, Herzklappen, Blutgefäße) und
Medikamenten-Abgabevorrichtungen.
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Unter
dem Ausdruck „Säugetier-Transglutaminase" verstehen wir ein
Element aus der Gruppe von Enzymen, die durch die Nr. 2.3.2.13 (EC 2.3.2.13)
des Enzyme Commission Systems of Classification identifiziert werden,
wobei das Enzym direkt oder indirekt von einer Säugetierquelle gewonnen ist. Somit
schließen
wir hier Transglutaminasen, die aus Säugetier-Gewebeproben zubereitet
(d.h. extrahiert) wurden, ebenso ein, wie Säugetier-Transglutaminasen, die durch Rekombinationsmethoden
exprimiert sind. Wir schließen
hier auch Varianten von natürlicherweise
auftretenden Säugetier-Transglutaminasen
mit ein.
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Mit
dem Ausdruck „freie
divalente Metallionen" verstehen
wir divalente Metallionen, die nicht in einem Chelat-Komplex enthalten
sind, wie z.B. Ca2+-Ionen, die zur Verfügung stehen,
um mit der Transglutaminase in Wechselwirkung zu treten und die
funktionale Aktivität
des Enzyms zu regulieren.
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Unter
dem Ausdruck „in
Abwesenheit von freien divalenten Metallionen vorgesehen" verstehen wir Transglutaminasen,
die in der Anwesenheit von divalenten Metallionen vorgesehen sind,
die an einen Chelatbildner gebunden sind und somit nicht für eine Wechselwirkung
mit dem Enzym zur Verfügung
stehen.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
des ersten Gesichtspunktes der Erfindung ist die Transglutaminase
eine Gewebe-Transglutaminase.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
ist die Transglutaminase eine Plasma-Transglutaminase.
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Vorzugsweise
wird die Transglutaminase aus Säugetiergewebe
oder Säugetier-Zellen
zubereitet.
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In
stärker
bevorzugter Weise wird die Transglutaminase aus menschlichem Gewebe
oder menschlichen Zellen zubereitet. Beispielsweise kann die Transglutaminase
aus menschlichen Gewebe-Quellen wie z.B. der Lunge, der Leber, der
Milz, den Nieren, dem Herzmuskel, Skelettmuskeln, der Augenlinse,
endothelialen Zellen, Erythrocyten, glatten Muskelzellen, Knochen
und Makrophagen extrahiert werden. Vorteilhafterweise ist die Transglutaminase
eine Gewebe-Transglutaminase, die von menschlichen roten Zellen
(Erythrocyten) gewonnen wurde, oder eine Plasma-Transglutaminase,
die entweder von einer menschlichen Plazenta oder menschlichem Plasma
gewonnen wurde.
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Alternativ
kann die Transglutaminase aus einer Kultur menschlicher Zellen gewonnen
werden, die eine Säugetier-Transglutaminase
exprimiert, unter Verwendung der aus dem Stand der Technik allgemein
bekannten Zellkultur-Methodologie. Vorzugsweise umfassen Zelllinien-Quellen
für solche
Transglutaminasen die menschliche Endothelial-Zelllinie ECV304 (für Gewebe-Transglutaminase)
und die menschliche Osteosarkoma-Zelllinie MG63.
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Der
Fachmann erkennt, dass die Quelle für die Transglutaminase entsprechend
der speziellen Verwendung des medizinischen Implantations-Materials
(beispielsweise in Abhängigkeit
vom Implantations-Ort) ausgewählt
werden kann. Wenn beispielsweise das medizinische Implantations-Material
als künstlicher
Knochen verwendet werden soll, kann es für das Material vorteilhaft
sein, wenn es eine vom Knochen gewonnene Transglutaminase umfasst.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
des ersten Gesichtspunktes der Erfindung ist die Transglutaminase
eine rekombinante Transglutaminase. Beispielsweise wird die Herstellung
des rekombinanten Faktors XIII in der europäischen Patentanmeldung EP-268
772 A beschrieben.
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Nukleinsäure-Moleküle, die
eine Transglutaminase kodieren, sind aus dem Stand der Technik bekannt.
Beispielsweise wird die kodierende Sequenz für das Polypeptid des menschlichen
Koagulations-Faktors XIII A1 von Grundmann et al., 1986, Proc. Natl.
Acad. Sci. USA, 83(21), 8024-8028 (Zugangs-Nr. NM 000129) beschrieben.
Die kodierende Sequenz für
Transglutaminase aus menschlichem Gewebe wird von Gentile et al.,
1991, J. Biol. Chem. 266(1) 478-483 beschrieben (Zugangs-Nr. M55153).
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Nukleinsäure-Moleküle, die
eine Transglutaminase kodieren, können entsprechend bekannter Verfahren
verwendet werden, die geeigneter Weise im Lichte der hier gegebenen
technischen Lehre modifiziert sind, um einen Expressionsvektor zu
konstruieren, der dann verwendet wird, um eine geeignete Wirtszelle
für die
Expression und Produktion des Polypeptids gemäß der Erfindung zu transformieren. Verfahren
der Expression von Proteinen in rekombinanten Zell-Linien sind aus
dem Stand der Technik allgemein bekannt (siehe Sambrook et al.,
(1989) Molecular Cloning, A Laboratory Manual, 2. Ausgabe, Cold
Spring Harbor (New York)). Beispielhafte Verfahren umfassen auch
solche, wie sie in den US-Patentschriften 4,440,859 vom 3. April
1984 für Rutter
et al., 4,530,901 vom 23. Juli 1985 für Weissman, 4,582,800 vom 15.
April 1986 für
Crowl, 4,677,063 vom 30. Juni 1987 für Mark et al., 4,678,751 vom
7. Juli 1987 für
Goeddel, 4,704,362 vom 3. November 1987 für Itakura et al., 4,710,463 vom
1. Dezember 1987 für
Murray, 4,757,006 vom 12. Juli 1988 für Toole, Jr. et al, 4,766,075
vom 23. August 1988 für
Goeddel et al. und 4,810,648 vom 7. März 1989 für Stalker beschrieben sind,
die alle hier durch Bezugnahme mit aufgenommen werden.
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Das
Nukleinsäuremolekül, beispielsweise cDNA,
das die Transglutaminase kodiert, kann mit einer großen Vielzahl
anderer DNA-Sequenzen für
die Einführung
in einen geeigneten Wirt verbunden werden. Die Begleit-DNA hängt von
der Natur des Wirtes, der Art der Einführung der DNA in den Wirt und davon
ab, ob eine episomale Beibehaltung oder Integration gewünscht ist.
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Allgemein
wird die DNA in einen Expressionsvektor wie z.B. in ein Plasmid
in geeigneter Orientierung und in dem für die Expression richtigen
Leserahmen eingefügt.
Erforderlichenfalls kann die DNA mit den geeigneten transkriptionalen
und translationalen regulatorischen Steuer-Nukleotidsequenzen verbunden
sein, die von dem gewünschten
Wirt erkannt werden, obwohl solche Steuerungen generell in dem Expressionsvektor
zur Verfügung
stehen. Somit kann der DNA-Einsatz in arbeitsmäßiger Weise mit einem geeigneten
Promotor verbunden sein. Bakterielle Promotoren umfassen die E.
coli lacI- und IacZ-Promotoren,
den T3- und den T7-Promotor, den gpt-Promotor, die Phagen-λ-PR und -PL-Promotoren,
den phoA-Promotor und den trp-Promotor. Eukaryotische Promotoren
umfassen den CMV-immediate-early-Promotor, den HSV-Thymidin-Kinase-Promotor,
die Early- und Late-SV40-Promotoren und die Promotoren von retroviralen
LTRs. Andere geeignete Promotoren sind dem Fachmann bekannt. Alternativ kann
das Baculovirus-Expressionssystem in Insektenzellen verwendet werden
(siehe Richardson et al. 1995, Methods in Molecular Biology, Bd.
39, J. Walker, Herausgeber, Humana Press, Totowa NJ). Die Expressionskonstrukte
umfassen wünschenswerter Weise
auch Stellen für
eine Auslösung
und Beendigung der Transkription und in dem transkribierten Bereich
eine Ribosom-Bindestelle für
die Translation (Hastings et al., International Patent Nr. WO 98/16643,
veröffentlicht
am 23. April 1998).
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Der
Vektor wird dann mit Hilfe von Standardverfahren in den Wirt eingeführt. Im
Allgemeinen werden nicht alle Wirtszellen durch den Vektor transformiert
und es wird daher erforderlich sein, transformierte Wirtszellen
zu selektieren. Ein Selektionsverfahren umfasst die das Aufnehmen
eines DNA-Sequenz-Markers in den Expressionsvektor mit irgendwelchen
erforderlichen Kontrollelementen, der für irgendeine auswählbare Eigenschaft
in der transformierten Zelle kodiert. Diese Marker umfassen Dihydrofolat-Reduktase
G418 oder Neomycin-Resistance für
eukaryotische Zellenkulturen und Tetracyclin-, Kanamycin- oder Ampicillin-Widerstands-Gene
für eine Kultur
in E. coli und anderen Bakterien. Alternativ kann das Gen für eine solche
wählbare
Eigenschaft auf einem anderen Vektor angeordnet sein, der verwendet
wird, um die gewünschte
Wirtszelle zu cotransformieren.
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Wirtszellen,
die durch die rekombinante DNA der Erfindung transformiert worden
sind, werden dann für
einen ausreichenden Zeitraum und unter geeigneten Bedingungen, die
dem Fachmann bekannt sind, unter Berücksichtigung der hier gegebenen technischen
Lehre kultiviert, um die Expression der Transglutaminase zu ermöglichen,
die dann gewonnen werden kann.
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Die
rekombinante Transglutaminase kann aus rekombinanten Zellkulturen
durch allgemein bekannte Verfahren einschließlich der Ausfällung durch Ammoniumsulfat
oder Ethanol, Säureextraktion,
Anionen- oder Kationen-Austausch-Chromatographie, Phos phozellulose-Chromatographie,
hydrophobe Interaktions-Chromatographie, Affinitäts-Chromatographie, Hydroxylapatit-Chromatographie
und Lecithin-Chromatographie gewonnen und gereinigt werden. Besonders
bevorzugt ist es, mit hohem Durchsatz arbeitende Flüssig-Chromatographie
(HPLC) für die
Reinigung zu verwenden.
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Viele
Expressionssysteme sind bekannt, einschließlich der Systeme, die folgendes
verwenden: Bakterien (z.B. E. coli und Bacillus subtilis), die beispielsweise
mit rekombinanten Bakteriophagen-, Plasmid- oder Cosmid-DNA-Expressions-Vektoren transformiert
worden sind; Hefen (z.B. Saccaromyces cerevisiae), die beispielsweise
mit Hefe-Expressions-Vektoren transformiert worden sind; Insekten-Zellsysteme,
die beispielsweise mit viralen Expressionsvektoren (beispielsweise
Baculovirus) transformiert worden sind; Pflanzenzellen-Systeme, die
beispielsweise mit viralen oder bakteriellen Expressions-Vektoren transfiziert
worden sind; Tier-Zellsysteme, die beispielsweise mit Adenovirus-Expressionsvektoren
transfiziert worden sind.
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Die
Vektoren umfassen ein prokaryotisches Replikon, wie z.B. das Col
E1 ori, für
eine Ausbreitung in einem Prokaryoten, selbst wenn der Vektor für eine Expression
in anderen, nicht prokaryotischen Zelltypen verwendet werden soll.
Die Vektoren können
auch einen geeigneten Promotor wie z.B. einen prokaryotischen Promotor
umfassen, der in der Lage ist, die Expression (Transkription und
Translation) der Gene in einer bakteriellen Wirtszelle, wie z.B.
E. coli zu steuern, die mit ihm transformiert worden ist.
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Ein
Promotor ist ein Expressions-Steuerelement, das von einer DNA-Sequenz
gebildet wird, die ermöglicht,
dass die Bindung von RNA-Polymerase und die Transkription eintreten.
Promotor-Sequenzen, die mit exemplarischen bakteriellen Wirtszellen kompatibel
sind, werden typischerweise in Plasmidvektoren vorgesehen, die bequeme
Restriktions-Bereiche
für das
Einfügen
eines DNA-Segments der vorliegenden Erfindung umfassen.
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Typische,
prokaryotische Vektorplasmide sind: pUC18, pUC19, pBR322 und pBR329,
die von Biorad Laboratories (Richmond, CA, USA) geliefert werden.
pTrc99A, pKK223-3, pKK233-3, pDR540 und pRIT5, die von Pharmacia
(Piscataway, NJ, USA) geliefert werden, pBS-Vektoren, Phagescript-Vektoren,
Bluescript-Vektoren, pNH8A, pNH16A, pNH18A, pNH46A, die von Stratagene
Cloning Systems (La Jolla, CA 92037, USA) geliefert werden.
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Ein
typisches Säugetierzellen-Vektorplasmid ist
pSVL, das von Pharmacia (Piscataway, NJ, USA) geliefert wird. Dieser
Vektor verwendet den SV40-Late-Promotor um die Expression von klonierten
Genen anzutreiben, wobei der höchste
Pegel der Expression in T-Antigen erzeugenden Zellen wie z.B. COS-1-Zellen
gefunden wird. Beispiele eines induzierbaren Säugetier-Expressions-Vektors
sind pMSG, das ebenfalls von Pharmacia (Piscataway, NJ, USA) geliefert
wird, und das Tetracyclin-(tet)-regulierbare System, das von Clontech
geliefert wird. Der pMSG-Vektor verwendet den durch Glukocorticoid
induzierbaren Promotor des langen End-Repeats des Mäuse-Brustdrüsen-Tumor-Virus,
um die Expression des klonierten Gens anzutreiben. Das durch tet
regulierbare System verwendet die Anwesenheit oder die Abwesenheit
von Tetracyclin, um die Protein-Expression über den durch tet gesteuerten transkriptionalen
Aktivator zu induzieren.
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Nützliche
Hefe-Plasmidvektoren sind pRS403-406 und pRS413-416 und werden im
Allgemeinen von Stratagene Cloning Systems (La Jolla, CA, 92037,
USA) geliefert. Die Plasmide pRS403, pRS404, pRS405 und pRS406 sind
Hefe-Integrating-Plasmide (YIps) und umschließen die wählbaren Hefe-Marker HIS3, TRP1,
LEU2 und URA3. Die Plasmide pRS413-416 sind Hefe-Centromere-Plasmide (YCps).
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Verfahren,
die dem Fachmann bekannt sind, können
verwendet werden, um Expressionsvektoren zu konstruieren, welche
die kodierende Sequenz und z.B. geeignete transkriptionale und translationale Steuerungselemente
enthalten. Ein solches Verfahren umfasst die Ligation mit Hilfe
von homopolymeren Enden. Homopolymere polydA-(oder polydC)-Enden
werden zu exponierten 3' OH-Gruppen an
den DNA-Fragment angefügt,
um durch Deoxynukleotidyl-Endtransferasen geklont zu werden. Das Fragment
ist dann in der Lage, sich an die polydT-(oder polydC)-Enden anzulagern,
die zu den Enden eines linearisierten Plasmidvektors hinzugefügt werden.
Nach dem Anlagern (annealing) offen gebliebene Lücken können durch DNA-Polymerase gefüllt werden
und an die freien Enden kann sich DNA-Ligase anschließen.
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Ein
anderes Verfahren umfasst die Ligation mit Hilfe von kohäsiven Enden.
Kompatible kohäsive Enden
können
an dem DNA-Fragment und -Vektor durch die Wirkung geeigneter Restriktionsenzyme
erzeugt werden. Diese Enden hänngen
sich schnell durch komplementäre
Basis-Paarung an, und verbleibende Kerben können durch die Wirkung von DNA-Ligase
geschlossen werden.
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Ein
weiteres Verfahren verwendet synthetische Moleküle, die als Linker und Adaptoren
bezeichnet werden. DNA-Fragmente mit stumpfen Enden werden durch
Bakteriophage-T4-DNA-Polymerase oder
E. coli DNA-Polymerase I erzeugt, die vorstehende 3'-Termini entfernen
und vertiefte 3'-Enden auffüllen. Synthetische
Linker, Teile von stumpfendiger, doppelsträngiger DNA, die Erkennungssequenzen
für die
definierte Restriktionsenzyme enthalten, können durch T4-DNA-Ligase an
stumpfendige DNA-Fragmente angefügt
werden. Sie werden danach mit geeigneten Restriktionsenzymen abgebaut, um
kohäsive
Enden zu erzeugen und dann an einen Expressionsvektor mit kompatiblen
Termini angeheftet. Adaptoren sind ebenfalls chemisch synthetisierte DNA-Fragmente,
die ein stumpfes Ende umfassen, das für eine Ligation verwendet wird,
die aber auch ein vorgeformtes kohäsives Ende besitzen.
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Synthetische
Linker, die eine Vielzahl von Restriktions-Endonuklease-Stellen
enthalten, stehen im Handel von verschiedenen Lieferanten zur Verfügung, zu
denen auch International Biotechnologies Inc., New Haven, CN, USA
gehört.
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Ein
wünschenswerter
Weg der Modifizierung der Nukleinsäuremoleküle, die die Transglutaminase kodieren,
besteht darin, die Polymerase-Kettenreaktion zu verwenden, wie dies
von Saiki et al. (1988) Science 239, 487-491 beschrieben wird. Bei
diesem Verfahren wird das Nukleinsäuremolekül, beispielsweise DNA, das
enzymatisch amplifiziert werden soll, von zwei spezifischen Oligonukleotid-Primern
flankiert, die selbst in die amplifizierte DNA aufgenommen werden.
Diese spezifischen Primery können
Restriktions-Endonuklease-Erkennungs-Stellen
enthalten, die für
eine Klonierung in Expressionsvek toren unter Verwendung von Verfahren
eingesetzt werden können,
die aus dem Stand der Technik bekannt sind.
-
Günstigerweise
ist die Säugetier-Transglutaminase
eine variante Transglutaminase.
-
Unter
einem „varianten
Polypeptid" verstehen
wir ein Polypeptid, das die Aminosäuresequenz einer natürlicherweise
auftretenden Säugetier-Transglutaminase
umfasst, wobei Aminosäure-Einfügungen,
Ausschneidungen oder Substitutionen entweder konservativ oder nichtkonservativ
so vorgenommen wurden, dass die Änderungen
die Aktivität
der Variante im Vergleich zur Aktivität der aktivierten, natürlicherweise
auftretenden Säugetier-Transglutaminase nicht
wesentlich vermindern. Beispielsweise kann die Variante im Vergleich
zur Aktivität
der natürlicherweise
auftretenden Transglutaminase eine erhöhte Aktivität besitzen.
-
Alternativ
kann die Variante eine erhöhte
Fähigkeit
besitzen, die Besiedelung von medizinischen Implantaten durch Zellen
zu erleichtern, wobei diese erhöhte
Fähigkeit
unabhängig
von der Enzymaktivität der
Variante ist, aber in Beziehung zu bestimmten anderen Eigenschaften
der Variante steht. Beispielsweise kann die erhöhte Fähigkeit der varianten Transglutaminase
zur Erleichterung der Besiedelung von medizinischen Implantaten
durch Zellen mit einer erhöhten
Fähigkeit
einhergehen, endogene (d.h. Wirts-)Proteine, wie z.B. Rezeptoren
zu binden.
-
Die
Enzymaktivität
von varianten Säugetier-Transglutaminasen
kann durch das Biotin-Cadaverin-Untersuchungsverfahren
gemessen werden, wie dies in den Beispielen beschrieben ist und
von Jones et al., 1997, J. Cell. Sci. 110, 2461-2472 veröffentlicht
wurde. Beispielsweise führt
die verminderte Expression von Gewebe-Transglutaminase in einer menschlichen
Endothelial-Zelllinie zu Veränderungen
in der Zell-Ausbreitung, Zell-Anhaftung und zu einer verminderten
Polymerisation von Fibronectin. Alternativ kann die Transglutaminase-Aktivität durch die
Inkorporation von [14C]-Putrescin-Incorporation
in N,N'-Dimethylcasein
gemessen werden, wie dies von Lorand et al., 1972, Analytical Biochemistry
50, 623 beschrieben wird. Die erhöhte Fähigkeit des varianten Enzyms
die Anhaftung und Ausbreitung von Zellen auf medizinischen Implantaten
zu erleichtern, kann durch die hier beschriebenen Verfahren gemessen
werden.
-
Variante
Transglutaminasen können
unter Verwendung von Verfahren der Protein-Konstruktion und der
stellen-gerichteten Mutagenese hergestellt werden, die aus dem Stand
der Technik allgemein bekannt sind (siehe beispielsweise Sambrook
et al., (1989) Molecular Cloning, A Laboratory Manual, 2. Ausgabe,
Cold Spring Harbor, New York).
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Vorzugsweise
ist die variante Säugetier-Transglutaminase
eine inaktive Gewebe-Transglutaminase,
wobei ihr aktives Stellen-Cystein (beispielsweise Cys 277 der menschlichen
Gewebe-Transglutaminase; siehe Gentile et al., 1992, supra und Zugangs-Nr. M 55153) zu einem
Serin-Residuum mutiert ist.
-
Vorteilhafterweise
ist die variante Säugetier-Transglutaminase
ein Fragment einer natürlicherweise
auftretenden Gewebe-Transglutaminase oder von Faktor XIIIa, das
bzw. der die Fähigkeit
der natürlicherweise
auftretenden Transglutaminase beibehält, die Biokompatiblität zu fördern. Die
Fähigkeit von
Transglutaminase-Fragmenten, die Biokompatiblität zu fördern, kann dadurch ermittelt
werden, dass die Anhaftungs-Eigenschaften von solchen varianten Proteinen
beispielsweise dadurch gemessen werden, dass die künstlichen
Polymere mit dem oder den varianten Enzymen mit oder ohne Vorbeschichtung mit
Fibronectin beschichtet werden und dass dann die Fähigkeit
von Zellen untersucht wird, sich an diese beschichteten Polymere
anzuheften und sich auf ihnen auszubreiten.
-
Es
wird vom Fachmann ohne weiteres gesehen, dass die medizinischen
Implantatmaterialien gemäß der Erfindung
natürlicherweise
auftretende Polymere, synthetische Polymere, Copolymere solcher Polymere
und Mischungen hiervon umfassen können.
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Vorzugsweise
ist das Polymer ein natürlicherweise
auftretendes Polymer. In stärker
bevorzugter Weise ist das Polymer ein natürlicherweise auftretendes,
extrazelluläres
Matrix-Molekül, wie z.B. Kollagen,
Fibronectin, Fibrin, Fibrillin, Glykosoaminoglycan und Hyaluronsäure.
-
Vorteilhafterweise
ist das Polymer ein synthetisches Polymer. In stärker bevorzugter Weise ist das
Polymer ein synthetisches Polymer, das aus der Gruppe ausgewählt ist,
die folgende Mitglieder umfasst: Poly(ε-Caprolacton) (PCL), Poly(L-Lactid) (PLA),
Poly(glycolid) (PGA), Poly(DL-Lactid-co-glycolid) (PLG) und Copolymere
und Mischungen hiervon. Andere synthetische Polymere umfassen Methacrylat-poly(ethylmethacrylat),
Ethylacrylat, Tetrahydrofurfurylmethacrylat, Hydroxyethylmethacrylat, Silastic,
Poly(Tetrafluorethylen), Medpore (poröses Polyethylen), Poly(orthoester)
und Poly(dioxan).
-
In
am meisten bevorzugter Weise umfasst das medizinische Implantat-Material
Poly(ε-Caprolacton).
-
Es
sei darauf hingewiesen, dass die Polymere biologisch abbaubar oder
biologisch nicht abbaubar sein können.
Vorzugsweise ist das Polymer biologisch abbaubar. In stärker bevorzugter
Weise ist das Polymer ein biologisch abbaubares Polymer, das eine
biologische Abbaurate besitzt, die die gleiche oder langsamer ist
als die Rate der Regeneration des Gewebes, für das das medizinische Implantat
als vorübergehender
Ersatz dient. Somit sollte das biologisch abbaubare Polymer erst
dann resorbiert werden, wenn es seinem Zweck als Gerüst für die Regeneration
von neuem Gewebe erfüllt
hat. Es sei weiter darauf hingewiesen, dass das Polymer und seine
Abbauprodukte im Wesentlichen nichttoxisch und nicht entzündungserregend
sein sollten.
-
Bei
dem medizinischen Implantat-Material gemäß dem ersten Gesichtspunkt
der Erfindung ist das Polymer einem Bindeprotein zugeordnet, das eine
Transglutaminase bindet.
-
Unter
dem Ausdruck „Bindeprotein" wird ein Protein
oder Polypeptid verstanden, das in der Lage ist, sich an eine Säugetier-Transglutaminase
zu binden, d.h. ein Transglutaminase-Binde-Protein. Vorzugsweise
bindet sich das Transglutaminase-Binde-Protein an die Säugetier-Transglutaminase
mit einer Bindungsaffinität
von mehr als 103 L/mol. In stärker bevorzugter
Weise ist die Affinitätskonstante
größer als
104 L/mol, beispielsweise größer als
105 L/mol, 106 L/mol,
107 L/mol, 108 L/mol,
109 L/mol, 1010 L/mol
oder 1011 L/mol.
-
Vorteilhafterweise
ist das Transglutaminase-Binde-Protein ein Transglutaminase-Substrat oder
umfasst ein solches.
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Unter
dem Ausdruck „ein
Transglutaminase-Substrat" wird
hier ein Protein oder Polypeptid verstanden, das eine Transglutaminat-Substrat-Stelle
umfasst.
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Vorzugsweise
wird das Transglutaminase-Binde-Protein aus einer Gruppe von Transglutaminase-Substraten
ausgewählt,
die Fibronectin, Fibrin, Fibrinogen, Kollagen, Entactin, Osteonectin,
Osteopontin, Thrombospondin, Vitronectin, β-Lactoglobulin und Kasein oder
Fragmente hiervon umfasst, die in der Lage sind, sich an eine Transglutaminase zu
binden.
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In
bevorzugter Weise ist das Transglutaminase-Binde-Protein Fibronectin
oder ein Fragment hiervon, das in der Lage ist, sich an eine Transglutaminase
zu binden.
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In
am meisten bevorzugter Weise ist das Transglutaminase-Binde-Protein
ein menschliches Fibronectin-Fragment, das das N-terminale Fragment
von Fibronectin (d.h. die Aminosäuren
32-608) oder Fragmente in dieser Domäne, beispielsweise die wahrscheinliche
tTgase-Binde-Stelle (Aminosäuren
229-273), die Kollagen-Binde-Stelle (Aminosäuren 308-608) oder die Fibrin-Heparin-Binde-Stelle
1 (Aminosäuren
52-272) oder Kombinationen dieser verschiedenen Fragmente umfasst.
Aus GenBank X02761 (Literaturstelle Kornblititt et al. EMBO. J. (1985)
4, 1755-1759) für
menschliches Fibronectin.
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Der
Fachmann sieht, dass spezielle Kombinationen von Transglutaminase
und Transglutaminase-Binde-Protein bevorzugt sein können. Beispielsweise
kann es vorzuziehen sein, eine Gewebe-Transglutaminase in Kombination
mit Fibronectin (oder einem Fragment hiervon) zu verwenden. In ähnlicher
Weise kann es vorzuziehen sein, eine Plasma-Transglutaminase (beispielsweise
Faktor XIII) in Kombination mit Fibrin (oder einem Fragment hiervon)
und Fibronectin (oder einem Fragment hiervon) zu verwenden. Zusätzlich können die
medizinischen Implantat-Materialien des ersten Gesichtspunktes der
Erfindung Mischungen von verschiedenen Transglutaminasen und Transglutaminase-Binde-Proteinen umfassen.
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Bei
den medizinischen Implantat-Materialien der vorliegenden Erfindung
kann das Polymer dem Transglutaminase-Binde-Protein unter Verwendung von
Verfahren zugeordnet werden, die aus dem Stand der Technik bekannt
sind. Unter „zugeordnet" verstehen wir ein
Polymer, das mit einem Transglutaminase-Binde-Protein beschichtet,
imprägniert,
an es kovalent gebunden oder mit ihm auf andere Weise vermischt
ist.
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Vorzugsweise
ist das Polymer mit dem Binde-Protein beschichtet. Unter „beschichtet" wird hier verstanden,
dass das Transglutaminase-Binde-Protein auf die Oberfläche des
Polymers aufgebracht wird. So kann das Polymer mit einer Lösung bestrichen
oder besprüht
werden, die ein Transglutaminase-Binde-Protein umfasst. Alternativ
kann das Po lymer in einen Behälter
mit Transglutaminase-Binde-Protein-Lösung eingetaucht werden. Vorzugsweise
ist das Polymer vorgeformt, so dass es das medizinische Implantat
bildet, bevor es mit einem Transglutaminase-Binde-Protein beschichtet
wird.
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Vorteilhafterweise
wird das Polymer mit dem Binde-Protein imprägniert. Unter „imprägniert" wird hier verstanden,
dass das Transglutaminase-Binde-Protein in das Polymer aufgenommen
oder mit ihm auf andere Weise vermischt wird, so dass es durch das
medizinische Implantat-Material hindurch verteilt ist.
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Beispielsweise
kann das Polymer über Nacht
bei 4°C
in einer Lösung
inkubiert werden, die ein Transglutaminase-Binde-Protein umfasst.
Alternativ kann ein Transglutaminase-Binde-Protein an der Polymer-Oberfläche durch
Verdampfen oder durch Inkubation bei Zimmertemperatur immobilisiert werden.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
ist das Transglutaminase-Binde-Protein kovalent mit dem Polymer
verknüpft,
d.h. an der äußeren Oberfläche des
Polymers.
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Somit
wird eine kovalente Bindung zwischen einer geeigneten funktionalen
Gruppe an dem Transglutaminase-Binde-Protein und einer funktionalen Gruppe
an dem Polymer-Träger gebildet.
Verfahren der kovalenten Bindung von Proteinen an Polymer-Träger fallen
in eine Reihe von Gruppen, die eine kovalente Verknüpfung über ein
Diazonium-Zwischenglied durch Ausbildung von Peptid-Verbindungen,
durch Alkylierung von Phenol-, Amino- und Sulphydryl-Gruppen an
das Binde-Protein, unter Verwendung eines polyfunktionalen Zwischenglieds, beispielsweise
Glutardialdehyd und andere verschiedene Verfahren umfassen, beispielsweise
die Verwendung von silyertem Glas oder Quarz, wobei die Reaktion
von Trialkoxysilanen die Derivatisierung der Glasoberfläche mit
vielen verschiedenen funktionalen Gruppen ermöglicht. Hinsichtlich der Einzelheiten siehe „Enzyme
immobilisation" von
M. Griffin, E.J. Hammonds und C.K. Leach (1993) in Technological Applications
of Biocatalysts (BIOTOL SERIES), S. 75-118, Butterworth-Heinemann.
Siehe auch den Übersichtsartikel
mit dem Titel „Biomaterials
in Tissue Engineering" von
J.A. Hubbell (1995) Science 14: 565-576.
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Sobald
es mit dem Polymer verbunden ist, kann das Transglutaminase-Binde-Protein
ein Mittel zum Verbinden der Säugetier-Transglutaminase
mit dem Polymer sein.
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Das
dem Binde-Protein zugeordnete Polymer kann mit der Säugetier-Transglutaminase
unter Verwendung der gleichen Methoden behandelt werden, wie sie
oben beschrieben wurden. Somit kann das Polymer (oder das medizinische
Implantations-Material, das dieses Polymer umfasst) beschichtet,
imprägniert,
kovalent gebunden oder auf andere Weise mit einer Säugetier-Transglutaminase
verbunden bzw. vermischt werden.
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Vorzugsweise
wird das Polymer mit einer Säugetier-Transglutaminase
beschichtet. Beispielsweise kann das Polymer mit einer Lösung bestrichen oder
besprüht
werden, die eine Transglutaminase umfasst. Alternativ kann das Polymer
in einem Behälter
mit einer Transglutaminase-Lösung
eingetaucht werden. In stärker
bevorzugter Weise wird das Polymer mit einer Transglutaminase unmittelbar
vor der Implantation des medizinischen Implantat-Materials in den
menschlichen oder tierischen Körper
beschichtet. Beispielsweise kann das Polymer mit der Transglutaminase
an dem gleichen Tag beschichtet werden, an welchem das medizinische
Implantat verwendet werden soll, beispielsweise ungefähr eine Stunde
vor dem Implantation.
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Vorteilhafterweise
wird das Polymer mit einer Säugetier-Transglutaminase
imprägniert.
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Günstigerweise
ist das Polymer kovalent an eine Säugetier-Transglutaminase entweder
direkt oder indirekt über
das Binde-Protein gebunden.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass das Transglutaminase-Binde-Protein
mit dem Polymer beschichtet, imprägniert, an es kovalent gebunden
oder mit ihm auf andere Weise vermischt werden kann. Dies kann gleichzeitig
mit oder vor der Behandlung des Polymers mit einer Säugetier-Transglutaminase geschehen.
Vorzugsweise wird das Polymer dem Binde-Protein zugeordnet, bevor
es mit einer Säugetier-Transglutaminase
behandelt wird.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ein medizinisches Implantations-Material geschaffen,
das ein Polymer umfasst, welches zuerst mit einem Transglutaminase-Binde-Protein und
dann mit einer Säugetier-Transglutaminase
beschichtet wird.
-
In
den medizinischen Implantations-Materialien gemäß dem ersten Gesichtspunkt
der Erfindung wird die Transglutaminase in Abwesenheit von freien divalenten
Metallionen vorgesehen.
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Die
Anwesenheit von freien divalenten Metallionen, beispielsweise Ca2+-Ionen spielt eine Schlüsselrolle bei der Regulierung
der Säugetier-Transglutaminase-Aktivität. Somit
macht die Abwesenheit freier divalenter Metallionen in der Nachbarschaft
bzw. Umgebung der Transglutaminase das Enzym in vitro im Wesentlichen
inaktiv.
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Unter
dem Ausdruck „in
Abwesenheit von" werden
hier Umgebungen verstanden, in denen die Konzentration von freien
divalenten Metallionen, wie z.B. Ca2+-Ionen
kleiner als 10 μM
ist. Vorzugsweise ist die Konzentration kleiner als 1 μM.
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Vorzugsweise
wird die Transglutaminase in Abwesenheit freier Ca2+-Ionen
vorgesehen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des ersten Gesichtspunktes der Erfindung werden freie divalente
Metallionen in der Nachbarschaft der Transglutaminase dadurch vermindert
oder beseitigt, dass in das medizinische Implantations-Material
ein Chelatbildner eingeschlossen wird. Beispielsweise können die
medizinischen Implantations-Materialien ein Polymer umfassen, das
in eine Lösung
eingetaucht worden ist, die eine Transglutaminase und einen Chelatbildner
enthält,
so dass das Polymer mit der Transglutaminase und dem Chelatbildner
beschichtet ist.
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Vorzugsweise
ist der Chelatbildner EDTA oder EGTA.
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In
stärker
bevorzugter Weise wird das Implantations-Material mit EDTA oder
EGTA mit Konzentrationen zwischen 5 mM und 0,1 M versehen.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des ersten Gesichtspunktes der Erfindung umfasst das medizinische
Implantations-Material weiterhin einen Verstärkungs-Wirkstoff.
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Der
Verstärkungs-Wirkstoff
kann irgendein im Wesentlichen nicht toxisches Material sein, das mit
dem Polymer/Transglutaminase-Komponenten des medizinischen Implantations-Materials vermengt oder
vermischt werden kann, um dessen Festigkeit zu erhöhen.
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Vorzugsweise
wird das Verstärkungsmittel aus
einer Gruppe ausgewählt,
die Aluminium, Aluminium-Bor-Silizium, Kalzium-Metaphosphat-Glasfasern,
Titan und Kohlenstoff umfasst.
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Der
Fachmann sieht, dass die medizinischen Implantations-Materialien
gemäß der Erfindung
weiterhin ein oder mehrere zusätzliche
Polymere umfassen können.
Somit wird ein medizinisches Implantations-Material geschaffen,
das ein Copolymer oder vermischte Polymere und eine Säugetier-Transglutaminase
umfasst.
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Günstigerweise
sind das eine oder die mehreren Polymere synthetische Polymere.
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Vorteilhafterweise
sind das eine oder die mehreren zusätzlichen Polymere natürliche Polymere.
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Vorzugsweise
sind das eine oder die mehreren zusätzlichen Polymere ein natürliches
Polymer, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die Kollagen, Fibronectin,
Fibrin, Fibrillin, Hyaluronsäure
und Glykosaminoglycane umfasst.
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Ein
zweiter Gesichtspunkt der Erfindung sieht die Verwendung von Säugetier-Transglutaminase
bei einem Verfahren zur Verbesserung der Biokompatibilität eines
medizinischen Implantations-Materials vor, wobei dieses Verfahren
folgende Schritte umfasst:
- (i) Bereitstellen
eines medizinischen Implantations-Materials, das ein Polymer umfasst,
das mit einem Binde-Protein zum Binden der Transglutaminase verknüpft ist,
und
- (ii) Behandeln dieses Materials mit einer Säugetier-Transglutaminase, wobei
die Transglutaminase in Abwesenheit von freien divalenten Metallionen
vorgesehen wird.
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Unter „Biokompatibilität" wird die Fähigkeit des
medizinischen Implantations-Materials verstanden, seine Besiedelung
durch Wirtszellen zu erleichtern und die Proliferation bzw. Vermehrung
von Wirtszellen in ihm zu verstärken.
Somit soll der Ausdruck „Biokompatibilität" nicht ein bloßes Anhaften
von Wirtszellen an den medizinischen Implantations-Materialien bezeichnen
sondern bezieht sich stattdessen auf eine Wechselwirkung zwischen
den Wirtszellen und den Implantations-Materialien, die es ermöglicht,
dass eine Besie delung auftritt. Insbesondere umfasst der Ausdruck „Biokompatibilität" die Fähigkeit
des besagten Materials, die Zellen-Anhaftung, Zellen-Ausbreitung,
Zellen-Vermehrung und Zellen-Differentiation zu unterstützen.
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Die
Biokompatibilität
eines medizinischen Implantations-Materials kann durch die Verwendung von
Verfahren erreicht werden, die aus dem Stand der Technik bekannt
sind (siehe Beispiele). Beispielsweise geht die erhöhte Biokompatibilität eines
medizinischen Implantations-Materials mit einer Erhöhung der
Fähigkeit
des Materials einher, die Zellen-Anhaftung,
Zellen-Ausbreitung, Zellen-Vermehrung und Zellen-Differentiation
zu erleichtern. Darüber
hinaus sollte das Material keinen merklichen Verlust in der Verfügbarkeit
der Zellen induzieren, d.h. das Absterben von Zellen entweder durch
Apoptose oder Nekrose nicht induzieren. Die Differentiation eines
Zelltyps wird in Abhängigkeit
von dem in Rede stehenden Zelltyp auf unterschiedliche Weisen gemessen. Beispielsweise
kann für
Osteoblast-Zellen in einer Kultur alkalisches Phosphat zusammen
mit der extrazellulären
Matrix-Abscheidung (ECM), d.h. Kollagen 1, Fibronectin, Osteonictin
und Osteopontin als Marker verwendet werden. Darüber hinaus ist die Fähigkeit
von Zellen zur Vermehrung und zur Abscheidung von ECM für jedes
Material wichtig, das als Implantat verwendet werden soll, und dies
umfasst endotheliale Zellen, Chondrocyten und epitheliale Zellen
usw.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
des zweiten Gesichtspunkts der Erfindung schafft die Verwendung
einer Säugetier-Transglutaminase
zur Erleichterung der Besiedelung eines medizinischen Implantations-Materials
durch Wirtszellen.
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Die
Säugetier-Transglutaminase
für die
Verwendung gemäß des zweiten
Gesichtspunkts der Erfindung kann irgendeine Transglutaminase sein,
die im Zusammenhang mit dem ersten Gesichtspunkt der Erfindung beschrieben
wurde. Vorzugsweise ist die Transglutaminase eine Gewebe-Transglutaminase.
Vorteilhafterweise wird die Transglutaminase von menschlichem Gewebe
oder menschlichen Zellen gewonnen. Geeigneterweise ist die Transglutaminase
eine rekombinante Transglutaminase. Günstigerweise ist die Transglutaminase
eine variante Transglutaminase.
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Der
zweite Gesichtspunkt der Erfindung sieht die Verwendung einer Säugetier-Transglutaminase
zur Verbesserung der Biokompatibilität irgendeines Materials vor,
das ein Polymer umfasst, das mit einem Transglutaminase-Binde-Protein
versehen ist, das für
medizinische Implantate verwendet werden kann.
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Vorzugsweise
ist das medizinische Implantations-Material ein Polymer, wie es
oben in Bezug auf den ersten Gesichtspunkt der Erfindung definiert wurde,
oder umfasst ein solches.
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Somit
kann das medizinische Implantations-Material ein natürlicherweise
auftretendes Polymer, beispielsweise ein natürlicherweise auftretendes Polymer
umfassen, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die extrazelluläre Matrix-Moleküle wie z.B. Kollagen,
Fibronectin, Fibrin, Fibrillin, Glykosaminoglycane und Hyaluronsäure umfasst.
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Alternativ
oder zusätzlich
hierzu kann das medizinische Implantations-Material ein synthetisches
Polymer umfassen, beispielsweise ein Polymer, das aus der Gruppe
ausgewählt
ist, die Poly(ε-Caprolacton)
(PCL), Poly(L-Lactid) (PLA), Poly(glycolid) (PGA), Poly(DL-Lactid-co-glycolid)
(PLG) und Copolymere und Mischungen hiervon umfasst. Andere synthetische
Polymere umfassen Methylacrylat-poly(ethylmethacrylat), Ethylacrylat,
Tetrahydrofurfurylmethacrylat, Hydroxyethylmethacrylat, Silastic,
Poly(Tetrafluorethylen), Medpore (poröses Polyethylen), Poly(orthoester)
und Poly(dioxan).
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Vorzugsweise
ist das medizinische Implantations-Material das Polymer Poly(ε-Caprolacton)
oder umfasst dieses.
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Bei
der Verwendung gemäß dem zweiten Gesichtspunkt
der Erfindung kann die Behandlung des medizinischen Implantations-Materials
mit einer Säugetier-Transglutaminase
das Beschichten, Imprägnieren,
die kovalente Verbindung oder eine auf andere Weise erfolgende Vermischung
des medizinischen Implantations-Materials mit der Transglutaminase
umfassen.
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Vorzugsweise
umfasst der Schritt (ii) die Beschichtung des medizinischen Implantations-Materials mit einer
Transglutaminase. Bei einer anderen Ausführungsform umfasst der Schritt
(ii) das Imprägnieren
des medizinischen Implantations-Materials mit einer Transglutaminase.
Bei einer weiteren Ausführungsform
umfasst der Schritt (ii) die kovalente Bindung der Transglutaminase
an das medizinische Implantations-Material (siehe die oben beschriebenen Verfahren).
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Der
Schritt der Behandlung des medizinischen Implantations-Materials
mit einer Transglutaminase wird in Abwesenheit von freien divalenten Metallionen
durchgeführt,
so dass die Transglutaminase in vitro im Wesentlichen inaktiv ist.
Beispielsweise wird der Schritt der Behandlung des medizinischen
Implantations-Materials mit einer Transglutaminase in der Anwesenheit
eines Chelatbildners für divalente
Metallionen, wie z.B. EDTA oder EGTA ausgeführt.
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In
dem zweiten Gesichtspunkt der Erfindung umfasst das medizinische
Implantations-Material
ein Polymer, das mit einem Transglutaminase-Binde-Protein verbunden
ist. Das Polymer und das Binde-Protein können miteinander auf eine Vielzahl
von Wegen verbunden sein, wie dies im Zusammenhang mit dem ersten
Gesichtspunkt der Erfindung beschrieben wurde.
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Wie
im Fall des ersten Gesichtspunktes der Erfindung sieht der Fachmann,
dass bestimmte Kombinationen von Transglutaminasen und Transglutaminase-Binde-Proteinen
bevorzugter Weise verwendet werden können, beispielsweise eine Gewebe-Transglutaminase
mit Fibronectin (oder einem Fragment hiervon) oder eine Plasma-Transglutaminase
mit Fibrin (oder einem Fragment hiervon). Darüber hinaus können Mischungen
verschiedener Transglutaminasen und Transglutaminase-Binde-Proteine
verwendet werden.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
des zweiten Gesichtspunktes der Erfindung sieht die Verwendung einer
Säugetier-Transglutaminase
vor, um die Biokompatibilität
eines medi zinischen Implantations-Materials zu verbessern, das zusätzlich einen Verstärkungs-Wirkstoff enthält.
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Vorteilhafterweise
wird der Verstärkungswirkstoff
aus einer Gruppe ausgewählt,
die Aluminium, Aluminium-Bor-Silikat, Kalzium-methaphosphat-Glasfasern,
Kohlenstoff und Titan umfasst.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform des
zweiten Gesichtspunktes der Erfindung schafft die Verwendung einer
Säugetier-Transglutaminase zur
Verbesserung der Biokompatibilität
eines medizinischen Implantations-Materials, das weiterhin ein oder
mehrere zusätzliche
Polymere umfasst. Somit kann das medizinische Implantations-Material
ein Copolymer oder eine Mischung von Polymeren sein.
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Günstigerweise
ist es günstig,
wenn das eine oder die mehreren zusätzlichen Polymere ein synthetisches
Polymer sind. Vorteilhafterweise sind das eine oder die mehreren
zusätzlichen
Polymere ein natürliches
Polymer. Vorzugsweise sind das eine oder die mehreren zusätzlichen
Polymere ein natürliches
Polymer, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die Kollagen, Fibronectin,
Fibrin, Fibrillin, Hyaluronsäure
und Glykosaminoglycane umfasst.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
des ersten oder zweiten Gesichtspunktes der Erfindung ist das medizinische
Implantations-Material ein künstlicher
Knochen.
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Die
Erfindung wird nun im Einzelnen unter Bezugnahme auf die folgenden
Figuren und Beispiele beschrieben:
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1 zeigt
die Fotografie der Morphologie von menschlichen Osteoblast-Zellen
(HOBs) auf PCL nach 24 Stunden, wenn sie in einem 10% Serum enthaltenden
Medium ausgesät
wurden, (Darstellung unter Verwendung von Lichtmikroskopie, ursprüngliche
Vergrößerung 63-fach).
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2 zeigt
eine Fotografie der Morphologie von menschlichen Osteoblast-Zellen
auf PCL nach 4 Tagen, wenn sie in einem 10% Serum enthaltenden Medium
ausgesät
wurden (Darstellung unter Verwendung von Lichtmikroskopie, ursprüngliche
Vergrößerung 63-fach).
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3 zeigt
eine Fotografie der Morphologie von menschlichen Osteoblast-Zellen
auf einer Gewebekultur-Plastik nach 24 Stunden, wenn sie in einem 10%
Serum enthaltenden Medium ausgesät
wurden (Darstellung unter Verwendung von Lichtmikroskopie, ursprüngliche
Vergrößerung 63-fach).
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4 zeigt
eine Fotographie der Morphologie von menschlichen Osteoblast-Zellen
auf Gewebekultur-Plastik nach 4 Tagen, wenn sie in einem 10% Serum
enthaltenden Medium ausgesät
wurden (Darstellung unter Verwendung von Lichtmikroskopie, ursprüngliche
Vergrößerung 63-fach).
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5 zeigt
die Standardkurve für
die Bindung von Fibronectin an Poly(ε-Caprolacton) (PCL) gemessen
unter Verwendung des ELISA-Verfahrens (siehe Beispiele). Das Fibronectin
wurde durch Übernacht
erfolgende Verdampfung bei Zimmertemperatur immobilisiert (siehe
Abschnitt 2.4.2 bezüglich
der Einzelheiten). Die Daten stellen Mittelwerte +/– S.D. dar
(n = 3).
-
6 zeigt
die Standardkurve für
die Bindung von Gewebe-Transglutaminase an Poly(ε-Caprolacton) (PCL), das mit Fibronectin
beschichtet war, gemessen unter Verwendung des ELISA-Verfahrens (siehe
Beispiele). Das tTG wurde durch Übernacht erfolgende
Verdampfung bei Zimmertemperatur immobilisiert (bezüglich der
Details siehe Abschnitt 2.4.2.). Die Daten stellen Mittelwerte +/– S.D. dar
(n = 3).
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7 zeigt
die Standardkurve für
die Bindung von Gewebe-Transglutaminase an Poly(ε-Caprolacton) (PCL), das mit Fibronectin
beschichtet war, gemessen unter Verwendung des ELISA-Verfahrens (siehe
Beispiele). Das tTG wurde auf der Oberfläche 1 Stunde lang bei Zimmertemperatur
immobilisiert (bezüglich
der Einzelheiten siehe Abschnitt 2.4.3.). Die Daten stellen Mittelwerte
+/– S.D.
dar (n = 3).
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8 zeigt
die quantitative Bewertung der Aktivität von tTG wenn dieses auf PCL
in Lösung
mit Fibronectin (FN) über
Nacht bei 4°C
immobilisiert wurde unter Verwendung der Biotin-Cadaverin-Inkorporation
(siehe Beispiele). Ein Vergleich mit einer Immobilisierung auf Gewebekultur-Plastik
ist ebenfalls dargestellt. HB bedeutet einen Puffer, der 5 mN Tris-HCl
(pH 7,4), 0,25 M Sucrose, 3,85 mM DTT enthält. Kalzium wird mit einer
Konzentration von 5 mM und EDTA mit einer Konzentration von 5 mM
zugegeben. Die Daten stellen Mittelwerte +/– S.D. dar (n = 3). Eine statistische
Analyse unter Verwendung der Einweg-Analyse der Varianz (Anova)
wurde mit den Daten durchgeführt
(** = P < 0,01
und ns = nicht signifikant verschieden).
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9 zeigt
die quantitative Bewertung der Aktivität von tTG, wenn es auf mit
Fibronectin beschichtetem PCL durch Verdampfung immobilisiert wurde,
unter Verwendung des Biotin-Cadaverin-Untersuchungsverfahrens (siehe
Beispiele). Ein Vergleich mit einer Immobilisierung auf Gewebekultur-Plastik
ist ebenfalls dargestellt. Die Daten stellen Mittelwerte +/– S.D. dar
(n = 3). Statistische Analyse unter Verwendung der Einweg-Analyse
der Varianz (Anova) wurde mit den Daten durchgeführt (** = P < 0,01 und ns = nicht
signifikant verschieden).
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10 zeigt
die quantitative Bewertung der Aktivität von tTG bei Immobilisierung
auf mit Fibronectin beschichtetem PCL durch Inkubation bei Zimmertemperatur über 1 Stunde
unter Verwendung des Biotin-Cadaverin-Untersuchungsverfahrens (siehe
Beispiele). Die Daten stellen Mittelwerte +/– S.D. dar (n = 3). Statistische
Analyse unter Verwendung der Einweg-Analyse der Varianz (Anova)
wurde mit den Daten durchgeführt
(*** = P < 0,001,
** = P < 0,01,
* = P < 0,05 und
ns = nicht signifikant verschieden).
-
11 zeigt
eine Mikrofotographie von menschlichen Osteoblast-Zellen auf PCL
in einem serumfreien Medium, 30 Minuten nach dem Aussähen der
Zellen (Darstellung unter Ver wendung von E.S.E.M.). Alle Zellen
haben auf der Biomaterial-Oberfläche
eine runde Morphologie.
-
12 zeigt
eine Mikrofotografie von menschlichen Osteoblast-Zellen in einem
serumfreien Medium auf mit Fibronectin beschichtetem PCL, 30 Minuten
nach dem Aussähen
der Zellen (Darstellung unter Verwendung von E.S.E.M.). Die Zellen
haben sich an das Biomaterial angeheftet und einige Zellen haben
begonnen, sich auszubreiten.
-
13 zeigt
eine Mikrofotografie von menschlichen Osteoblast-Zellen in einem
serumfreien Medium auf mit Fibronectin und Gewebe-Transglutaminase
beschichtetem PCL, 30 Minuten nach dem Aussähen der Zellen (Darstellung
unter Verwendung von E.S.E.M.). Die Zellen haben sich angeheftet
und die Mehrzahl breitet sich gut aus, wobei die Zellen eine flache
Morphologie besitzen.
-
14 zeigt
eine Mikrofotografie von menschlichen Osteoblast-Zellen in einem
Serum enthaltenden Medium auf Gewebekultur-Plastik, 30 Minuten nach
dem Aussähen
der Zellen (Darstellung unter Verwendung von E.S.E.M.). Die Zellen
haben sich angeheftet und begonnen, sich schwach auszubreiten.
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15 zeigt
eine Mikrofotografie von menschlichen Osteoblast-Zellen auf PCL
in serumfreiem Medium, 60 Minuten nach dem Aussähen der Zellen (Darstellung
unter Verwendung von E.S.E.M.). Die Zellen, die sich an das PCL
angeheftet haben, beginnen, sich leicht auszubreiten.
-
16 zeigt
eine Mikrofotografie von menschlichen Osteoblast-Zellen in serumfreiem
Medium auf mit Fibronectin beschichtetem PCL, 60 Minuten nach dem
Aussähen
der Zellen (Darstellung unter Verwendung von E.S.E.M.). Die Ergebnisse zeigen
eine gemischte Morphologie mit runden, leicht ausgebreiteten und
abgeflachten Zellen.
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17 zeigt
eine Mikrofotografie von menschlichen Osteoblast-Zellen in serumfreiem
Medium auf mit Fibronectin und Gewebe-Transglutaminase beschichtetem
PCL, 60 Minuten nach dem Aussähen
der Zellen (Darstellung unter Verwendung von E.S.E.M.). Alle Zellen
haben sich auf dieser speziellen Oberfläche ausgebreitet und haben
eine flache Morphologie.
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18 zeigt
eine Mikrofotografie von menschlichen Osteoblast-Zellen in einem
Serum enthaltenden Medium auf Gewebekultur-Plastik, 60 Minuten nach
dem Aussähen
der Zellen (Darstellung unter Verwendung von E.S.E.M.). Die Zellen
haben begonnen, sich auszubreiten und manche Zellen haben eine flache
Morphologie.
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19 zeigt
eine Mikrofotografie von menschlichen Osteoblast-Zellen auf PCL
in einem serumfreien Medium 3 Stunden nach dem Aussähen der
Zellen (Darstellung unter Verwendung von E.S.E.M.). Die Zellen haben
alle eine runde Morphologie. Einige der Zellen haben sich von der
Oberfläche
abgelöst.
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20 zeigt
eine Mikrofotografie von menschlichen Osteoblast-Zellen in einem
serumfreien Medium mit Fibronectin auf beschichtetem PCL 3 Stunden
nach dem Aussähen
der Zellen (Darstellung unter Verwendung von E.S.E.M.). Alle Zellen
haben eine flache Morphologie und bilden eine Mono-Schicht über der
Oberfläche
des Biomaterials.
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21 zeigt
eine Mikrofotographie von menschlichen Osteoblast-Zellen in serumfreiem
Medium auf mit Fibronectin und Gewebe-Transglutaminase beschichtetem
PCL 3 Stunden nach dem Aussähen
der Zellen (Darstellung unter Verwendung von E.S.E.M.). Die Zellen
haben alle eine flache Morphologie und bilden eine vollständige Mono-Schicht
auf der Oberfläche
dieses Biomaterials.
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22 zeigt
HOB-Zellen, die sich auf Poly(ε-Caprolacton)
(PCL) ausbreiten, wenn dieses entweder mit Fibronectin (FN) oder
Fibronectin und Gewebe-Transglutaminase (FN + tTG) beschichtet ist, 30
Minuten nach dem Aussähen
der Zellen. Die Zellen wurden als Typ I-III bewertet (wobei es sich
beim Typ I um Zellen handelt, die sich gerade angeheftet haben und
beim Typ III um Zellen, die sich im späten Stadium der Ausbreitung
befinden). Diese Ergebnisse wurden alle mit Gewebekultur-Plastik
(TCP) mit (+) und ohne (-) Serum in dem Medium verglichen, die als
positive bzw. negative Kontrollen verwendet worden waren.
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23 zeigt
menschliche Osteoblast-Zellen, die sich auf Poly(ε-Caprolacton)
(PCL) ausbreiten, wenn dieses entweder mit Fibronectin (FN) oder
Fibronectin und Gewebe-Transglutaminase
(FN + tTG) beschichtet ist, 60 Minuten nach dem Aussähen der Zellen.
Die Zellen wurden als Typ I-III bewertet (wobei es sich beim Typ
I um Zellen handelt, die sich gerade angeheftet haben und beim Typ
III um Zellen, die sich im späten
Stadium der Ausbreitung befinden). Diese Ergebnisse wurden alle
mit Gewebekultur-Plastik (TCP) mit (+) und ohne (–) Serum
in dem Medium verglichen, die als positive bzw. negative Kontrollen
verwendet worden waren.
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24 zeigt
die Vermehrung von HOBs auf Gewebekultur-Plastik über 8 Tage
unter Verwendung verschiedener Mengen von fötalem Kälberserum im Medium. Die Zellenzahlen
wurden durch Messung der Gesamt-DNA unter Verwendung des Verfahrens analysiert,
wie es in Abschnitt 2.9.1.1. beschrieben ist. Die Daten stellen
Mittelwerte +/– S.D
dar. (n = 4). Die Ergebnisse wurden statistisch unter Verwendung des
t-Tests analysiert.
-
25 zeigt
die Vermehrung von menschlichen Osteoblast-Zellen auf PCL in DMEM,
das verschiedene Mengen von fötalem
Kälberserum
enthält; die
Untersuchung wurde unter Verwendung des DNA-Höchst-Untersuchungsverfahrens
durchgeführt.
Die Daten stellen Mittelwerte +/– S.D. dar (n = 3). Die Ergebnisse
wurden unter Verwendung der Einweg-Analyse der Varianz (Anova) analysiert
(** = P < 0,01,
* = P < 0,05 und
ns = nicht signifikant verschieden).
-
BEISPIELE
-
Verfahren
und Materialien
-
Poly(ε-Caprolacton)-Scheiben-Zubereitung
-
Poly(ε-Caprolacton)
(PCL) (PCL650; Solvay Interox) wurde in Pellet-Form gekauft und
in einem quadratischen Hohlraum bei einer Temperatur oberhalb des
Schmelzpunktes gepresst, um eine 4 mm dicke Schicht zu bilden. PCL-Scheiben
(mit einem Durchmesser von 6 mm) wurden dann aus der Polymerschicht
unter Verwendung eines Korkbohrers ausgestanzt und unter UV-Licht
1 Stunde lang auf jeder Seite vor ihrer Verwendung sterilisiert.
-
Zellkultur
-
Menschliche
Osteoblast-Zellen (HOB) wurden aus Explantaten trabekulärer Knochen
isoliert, die von Oberschenkelknochen-Köpfen nach einer orthopädischen
Operation abgetrennt worden waren (wie von DiSilvio 1995 beschrieben).
Alle Zellen wurden in vitro in einer Kultur unter Verwendung von
Dulbecco's Modified
Eagles Medium (DMEM) angesetzt. Dies wurde mit 10%-igem fötalem Kälberserum,
1% nicht-essentiellen Aminosäuren,
150 μg/ml
Ascorbinsäure
(BDH, Poole, U.K.), 2 mM L-Glutamin, 0,02 M [4-(2-Hydroxyethyl)-1-piperazinethansulfonsäure], (HEPES),
1% Penicillin/Streptomycin (alle von Gibco, BRL, Paisley, U.K. lieferbar)
ergänzt.
Die Zellen wurden bei 37°C
in einem Gasgemisch mit 5% CO2 und 95% Luft
inkubiert.
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Optische Darstellung von
menschlichen Osteoblast-Zellen auf PCL über 4 Tage hinweg unter Verwendung
der Toluidine-Blue-Anfärbung
und Überfragungs-Elektronen-Mikroskopie
(T. E. M.)
-
HOB-Zellen
wurden auf dem PCL in 10% Serum enthaltendem DMEM wachsen gelassen,
um zunächst
die Wechselwirkung von Zellen mit dieser speziellen Polymeroberfläche abzuschätzen. Die
Toluidine-Blue-Anfärbung
ermöglichte
es, das Anhaften, Ausbreiten und die Vermehrung der Zellen auf dem
PCL zu beobachten. Die Transmissions-Elektronen-Mikroskopie ermöglichte
es, die Ultra-Struktur der Zellen auf dem Biomaterial zu beobachten.
Beide Verfahren sollten anzeigen, ob das Polymer mit dem jeweiligen
Zelltyp biokompatibel ist.
-
Toluidine-Blue
-
PCL-Scheiben
wurden in einer Platte mit 96 Vertiefungen (3 Replikate pro Probe)
angeordnet und es wurden menschliche Osteoblast-Zellen (HOBs) auf
das Biomaterial in 10% Serum enthaltendem DMEM mit einer Dichte
von 1,7 × 105/cm2 ausgesät. Die Gewebekultur-Plastik
(TCP) wurde als positive Kontroll- bzw. Vergleichsoberfläche verwendet.
-
Die
Platte wurde dann bei 37°C
in 5% CO2 inkubiert. An den Tagen 1 und
4 nach dem Aussähen der
Zellen wurde das Medium entfernt und die Zellen wurden in steriler,
mit Phosphat gepufferter Salzlösung
(PBS) gewaschen. Die Zellen wurden in 4% Paraformaldehyd und 2%
Sucrose 5 Minuten lang bei Zimmertemperatur fixiert und dann zweimal
in PBS gewaschen. Die Zellen wurden 5 Minuten lang bei Zimmertemperatur
mit 1% Toluidine Blue angefärbt, das
in sterilem PBS aufgelöst
war. Die Proben wurden dann mehrere Male in PBS gewaschen und unter Verwendung
von Lichtmikroskopie (Olympus SZ-PT) optisch inspiziert.
-
Überfragungs-Elektronen-Mikroskopie
(T.E.M.)
-
PCL-Scheiben
wurden in einer Platte mit 48 Vertiefungen (3 Replikate pro Zeitpunkt)
angeordnet und HOB-Zellen wurden auf dem Biomaterial in 10% Serum
enthaltendem DMEM mit einer Dichte von 1,7 × 105/cm2 ausgesät.
Thermanox wurde als positive Vergleichsoberfläche verwendet. Die Platte wurde dann
bei 37°C
in 5% CO2 inkubiert. An den Tagen 1, 2,
4 und 8 nach dem Aussähen
der Zellen wurde das Medium entfernt und die Zellen wurden in sterilem PBS
gewaschen. Die Proben wurden über
Nacht in 1,5% Glutaraldehyd in 0,1 M Natrium-Kakodylat-Puffer (pH
7,4) fixiert und dann in dem gleichen Puffer gewaschen und ein zweites
Mal unter Verwendung von 1% Osmiumtetroxid in Millonig's-Puffer 1 Stunde lang
fixiert. Die Proben wurden in Puffer gewaschen, worauf ein Entwässerungsschritt
durch eine Reihe von Alkoholen mit 50%, 70%, 90%, 96% und 100% mit
10-minütigem
Wechsel für
jeden Alkohol und 30 Minuten in 100% Alkohol folgte. Araldit CY212-Harz wurde
zugegeben, so dass sich ein Verhältnis
von 3:1 mit dem Alkohol ergab, es folgte eine Fixierung für 1 Stunde
und dann eine Übertragung
in eine 1:1-Harz/Alkohol-Mischung, die über Nacht stehengelassen und
dann über
2 Stunden hinweg unter Vakuum-Infiltration in reines Harz eingebracht
wurde. Das reine Harz wurde zweimal gewechselt (2 Stunden für jeden
Wechsel) und dann in Blöcke
geformt. Die Polymere wurden dann eingebettet und bei 45°C in einem
Ofen 48 Stunden lang ausgehärtet
(diese Temperatur wurde verwendet, um das PCL am Schmelzen zu hindern).
Ultradünne
Schnitte wurden dann unter Verwendung eines Reichert Ultracut E
Ultramicrotoms angefertigt, auf Kupfergittern gesammelt und mit
3% Uranylacetat in 50% Methanol 6 Minuten lang und dann mit Reynold's Bleicitrat 6 Minuten
lang gefärbt.
Die Proben wurden unter Verwendung eines EM410 Transmissions-Elektronen-Mikroskops
von Philips bei 80 kV untersucht.
-
Immobilisierung auf PCL
von Meerschweinchen-Lebergewebe-Transglutaminase vom Typ II
-
Meerschweinchen-Lebergewebe-Transglutaminase
(d.h. Typ II Transglutaminase, tTG), das von Sigma geliefert wird,
wurde auf PCL unter Verwendung von drei Verfahren immobilisiert,
wie im Folgenden erläutert
wird. Jedes Verfahren verwendet die Idee, dass tTG auf dem PCL mit
Hilfe von Fibronectin zu immobilisieren, weil Fibronectin eine tTG-Binde-Stelle besitzt.
Das tTG muss nicht aktiv sein, um sich an das Fibronectin zu binden
(d.h. Kalziumionen sind nicht erforderlich). Ethylendiamintetra-Essigsäure (EDTA)
wurde dem tTG zugegeben, um das Enzym in seiner inaktiven Form zu
halten und das Enzym daran zu hindern, dass Fibronectin oder sich selbst
während
der Immobilisierung zu vernetzen. Das tTG konnte dem PCL in Tropfenform
zugegeben werden, weil die Oberfläche des PCL hydrophob war. Eine
Menge von 60 μl
war genug, um die gesamte Oberfläche
zu bedecken, wobei sich an der Oberfläche ein Meniskus ausbildete.
-
(i) Immobilisierung bei
4°C
-
Eine
Lösung
von 15 μg/ml
Rinderplasma-Fibronectin (Gibco) und 10 μg/ml Gewebe-Transglutaminase
(tTG) in 0,1 M EDTA (pH 7,4) wurden zu den sterilen PCL-Scheiben (60 μl pro Scheibe)
hinzu gegeben. Dies wurde dann über
Nacht bei 4°C
stehen gelassen. Nach der Inkubation wurde die Lösung entfernt und das PCL wurde
dreimal mit 0,1 M Tris-HCl (pH 7,4) jeweils 5 Minuten gewaschen.
Die Scheiben wurden dann auf die Gewebe-Kulturplatten übertragen.
-
(ii) Immobilisierung durch
Verdampfung über
Nacht
-
Eine
Teilmenge von 60 μl
Rinderplasma-Fibronectin in sterilem, destilliertem Wasser mit einer Konzentration
von 30 μg/ml
wurde jeder sterilen PCL-Scheibe zugegeben und über Nacht in der Gewebekultur-Haube
stehen gelassen, um eine Verdampfung zu ermöglichen. Sobald das Wasser
verdampft war, wurde eine Teilmenge von 60 μl Gewebe-Transglutaminase in
5 mM EDTA (pH 7,4) mit einer Konzentration von 20 μg/ml dem
PCL zugegeben. Dies wurde in der Gewebekultur-Haube über Nacht für eine Verdampfung stehen gelassen
und die Scheiben wurden dann dreimal für jeweils 5 Minuten in 0,1
M Tris-HCl (pH 7,4) gewaschen. Die Scheiben wurden dann auf die
Gewebekultur-Platten überführt.
-
(iii) Immobilisierung
durch Inkubation bei Zimmertemperatur
-
Eine
Teilmenge von 60 μl
Rinderplasma-Fibronectin in sterilem, destilliertem Wasser mit einer Konzentration
von 30 μg/ml
wurde jeder sterilen PCL-Scheibe zugegeben und über Nacht in der Gewebekultur-Haube
für ein
Verdampfen stehen gelassen. Sobald das Wasser verdampft war, wurde
eine Teilmenge von 60 μl
von 20 μg/ml
Gewebe-Transglutaminase in 5 mM EDTA (pH 7,4) zu jeder PCL-Scheibe
hinzu gegeben. Dies wurde dann 1 Stunde lang bei Zimmertemperatur
stehen gelassen. Die tTG-Lösung
wurde entfernt und dann wurden die Scheiben dreimal jeweils für 5 Minuten
in 0,1 M Tris-HCl (pH 7,4) gewaschen und auf die Gewebekultur-Platten überführt.
-
ELISA für Fibronectin
-
PCL-Scheiben
wurden mit verschiedenen Konzentrationen von Fibronectin (0 bis
50 μg/ml) durch
das oben beschriebene Verdampfungs-Verfahren beschichtet. Das Fibronectin
wurde unter Verwendung des ELISA-Untersuchungsverfahrens (Gaudry,
1998) detektiert. Die Polymere wurden anfangs mit 3 × 100 μl PBS gewaschen
und dann mit 100 μl
3%-igem (Gew./Vol.) Rinderserum-Albumin (BSA) in PBS blockiert.
Die Platte wurde 1 Stunde lang bei Zimmertemperatur inkubiert und
dann mit 3 × 100 μl PBS vor
der Zugabe von 100 μl
des primären Antikörpers gewaschen
(polyklonales Anti-Human-Kaninchen-Plasma-Fibronectin,
verdünnt 1:5000
in Blockierpuffer). Die Platte wurde 2 Stunden lang bei Zimmertemperatur
inkubiert, dann in 3 × 100 μl PBS gewaschen,
bevor 100 μl
des sekundären
Antikörpers
(HRP konjugiertes Ziegen-Anti-Kaninchen, verdünnt 1:5000 in Blockierpuffer)
zugegeben wurde. Die Platte wurde 1 Stunde bei Zimmertemperatur
inkubiert und dann in 3 × 100 μl vor der
Zugabe von 100 μl
von 0,1 M Natriumacetat gespült.
Das HRP wurde unter Verwendung von 100 μl des Entwicklers detektiert
(20 ml NaOAc, 150 μl
TMB und 10 μl
H2O2) und die Reaktion
wurde mit 50 μl
von 2,5 M H2SO4 gestoppt.
Die Ergebnisse wurden dann in ein Colorimeter (Titertek Multiskan
MCC/340MK2) bei einer Wellenlänge
von 450 nm eingelesen.
-
Fibronectin-ELISA
für Gewebe-Transglutaminase
-
Das
ELISA-Verfahren, das verwendet wurde, um tTG zu detektieren, war
eine Modifikation des ELISA-Verfahrens, das von Achyuthan et al.
(1995) entwickelt wurde. Es beruht auf der Fähigkeit von tTG, sich speziell
an immobilisiertes Plasma-Fibronectin zu binden.
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PCL-Scheiben
wurden unter Verwendung der beiden oben beschriebenen Verfahren
mit 60 μl einer
Lösung
von 30 μg/ml
Fibronectin in sterilem, destilliertem Wasser und dann mit verschiedenen Konzentrationen
von tTG (0-50 μg/ml)
beschichtet. Die Scheiben wurden in 3 × 100 μl PBS gewaschen und dann 1 Stunde
bei Zimmertemperatur mit 100 μl von
3% Gew./Vol BSA in PBS geblockt. Die PCL-Scheiben wurden mit 3 × 100 μl PBS gespült und gebundenes
tTG wurde unter Verwendung von 100 μl von anti-monoklonalem Antikörper CUB7402 (verdünnt 1:1000
in Blockierpuffer) detektiert. Der primäre Antikörper wurde 2 Stunden lang bei
Zimmertemperatur auf dem Polymeren gelassen und dann in 3 × 100 μl PBS vor
der Zugabe von 100 μl
des sekundären
Antikörpers
gewaschen (HRP-konjugiertes Ziegen-Anti-Maus-lgG (Sigma) 1:5000
in Blockierpuffer verdünnt)
gewaschen. Dann wurden die Proben 1 Stunde lang bei Zimmertemperatur
stehen gelassen und es wurde das HRP detektiert (wie oben beschrieben).
-
Ermittlung, ob sich tTG
in seiner aktiven Form befindet, wenn es auf der PCL-Oberfläche immobilisiert
ist
-
Um
zu ermitteln, ob Fibronectin und tTG auf der Oberfläche des
PCL vorhanden sind, wurde das Biotin-Cadaverin-Untersuchungsverfahren
verwendet (Jones et al., 1997). Dieses Verfahren ermöglicht es
auch, die Aktivität
von tTG an der Oberfläche
des Biomaterials zu quantifizieren.
-
Vier
Gewebekultur-Plastik-Mulden (TCP) und vier PCL-Scheiben wurden so,
wie oben beschrieben, mit Fibronectin beschichtet (3 Replikate pro
Probe wurden verwendet). Für
eine der mit Fibronectin beschichteten PCL-Proben wurde das tTG auf
der PCL-Oberflä che
durch Verwendung eines der drei oben beschriebenen, verschiedenen
Verfahren immobilisiert. Nach dem Waschen des mit Fibronectin/tTG
beschichteten PCL in 3 × 100 μl 0,1 M Tris-HCl
(pH 7,4) wurden 100 μl
von Homogenisierungspufter, der aus 0,25 mM Sucrose, 5 mM Tris-HCl
(pH 7,4) und 2 mM EDTA (pH 7,4) bestand, hinzu gegeben und für unterschiedliche
Zeiträume bis
zu 15 Stunden bei 37°C
inkubiert. Die Proben wurden dann hinsichtlich der tTG-Aktivität untersucht.
Die anderen drei mit Fibronectin beschichteten PCL-Scheiben wurden
für Kontrollzwecke
verwendet, in dem tTG in direkt homogenisierendem Puffer zugegeben
wurde, der entweder Kalzium (positive Kontrolle) oder EDTA (negative
Kontrolle) enthielt. Die andere negative Kontrolle war der Homogenisierungspuffer
allein. Die vier mit Fibronectin beschichteten TCP-Mulden wurden,
um zu ermöglichen,
dass die tTG-Aktivität
im Homogenisierungspuffer analysiert wird, von der mit Fibronectin
und tTG beschichteten PCL-Oberfläche
und für
drei Kontrollen genommen, welche die gleichen sind, wie oben erwähnt.
-
Die
PCL oder TCP wurden zunächst
mit 100 μl
von 3% BSA in 0,1 M Tris-HCl (pH 7,4) bei Zimmertemperatur 1 Stunde
lang blockiert und dann mit 3 × 100 μl 0,1 M Tris-HCl
gewaschen. Für
die positiven Kontrollen wurde 100 μl der folgenden Lösung den mit
Fibronectin beschichteten TCP und PCL zugegeben: 20 μg/ml Meerschweinchen-tTG,
5 mM CaCl2, 3,85 mM DTT und 0,4% Biotin-Cadaverin
im Homogenisierungs-Puffer. Für
die negativen Kontrollen wurden 100 μl der folgenden Lösung den
mit Fibronectin beschichteten TCP und PCL zugegeben: 20 μg/ml Meerschweinchen-tTG,
5 mM EDTA, 3,85 mM DTT und 0,4% Biotin-Cadaverin in Homogenisierungs-Puffer.
Um jegliche Biomaterial-Wechselwirkung mit den Untersuchungsmaterialien
auszuschließen, wurde eine weitere Kontrolle verwendet, die
darin bestand, die folgende Lösung
in mit Fibronectin beschichteten PCL und TCP zuzugeben: 5 mM CaCl2, 3,85 mM DTT und 0,4% Biotin-Cadaverin in Homogenisierungs-Puffer.
Dies wurde auch den mit Fibronectin und tTG beschichteten PCL zugegeben. Zu
den 100 μl
Homogenisierungs-Puffer, die mit der immobilisierten Fibronectin/tTG-Oberfläche inkubiert worden
waren, wurden 10 mM CaCl2, 3,85 mM DTT und
0,4% BC zugegeben.
-
Die
Proben wurden dann 2 Stunden lang bei 37°C stehen gelassen. Nach dieser
Zeit wurden 100 μl
von 5 mM EDTA in 0,1 M Tris-HCl zu den Mulden zugegeben, dann 10
Minuten stehen gelassen und danach in 2 × 100 μl of 0,1 M Tris-HCl gewaschen.
Es wurden 100 μl
Extravidinperoxidase in 3% BSA zugegeben (Verdünnung 1:5000) und bei 37°C eine Stunde
lang stehen gelassen. Die Mulden wurden mit 3 × 100 μl von 0,1 M Tris-HCl und 100 μl von 0,1
M NaOAc (pH 6,0) gewaschen. 100 μl
des Entwicklers wurden zugegeben (20 ml NaOAc, 150 μl TMB und 10 μl H2O2) und die Reaktion
mit 50 μl
von 2,5 M H2SO4 gestoppt.
Die Ergebnisse wurden dann in ein Colorimeter bei einer Wellenlänge von
450 nm eingelesen.
-
Ermittlung des Effektes,
den Gewebe-Transglutaminase auf die Ausbreitung von menschlichem
Osteoblast-Zellen auf Poly(ε-Caprolacton)
hat
-
Zunächst wurden
sterile PCL-Scheiben mit Fibronectin und tTG in der oben beschriebenen
Weise beschichtet. Die Kontrollen bestanden aus PCL, mit Fibronectin
beschichteten PCL und TCP. Die HOB-Zellen wurden unter Verwendung
von Trypsin gesammelt, worauf eine Blockierung in einem Serum enthaltenden
Medium erfolgte, und dann zweimal in serumfreien Medium resuspendiert.
Die Zellen wurden auf die Proben mit 3,4 × 105 Zellen/cm2 in serumfreien Medium ausgesät. Die Zellen
wurden auch auf TCP in Serum enthaltenden Medium ausgesät (positive
Kontrolloberfläche).
Alle Proben wurden dreifach angesetzt.
-
Raster-Elektronen-Mikroskopie
-
Nach
1, 2, 4 und 6 Stunden wurden die Proben zweimal mit PBS gewaschen
und in 1,5% Paraformaldehyd in Natrium-Cocodylat-Puffer 30 Minuten bei
Zimmertemperatur fixiert. Die Proben wurden in einer abgestuften
Serie von Ethanol (60%-100%) dehydriert und dann für eine Verdampfung über Nacht in
Hexomethyldisilazan (HMDS) stehen gelassen. Die Proben wurden dann
mit Gold beschichtet und unter Verwendung eines Philips 501 B Raster-Elektronen-Mikroskops
betrachtet.
-
Umgebungs-Raster-Elektronen-Mikroskopie
-
Nach
30 Minuten, 1 Stunde und 3 Stunden wurden die Proben in 2 × 200 μl PBS gewaschen
und 30 Minuten lang bei Zimmertemperatur in 200 μl von 1,5% Paraformaldehyd in
0,1 M Natrium-Cocodylat-Puffer (pH 7,4) fixiert. Die Zellen wurden
dann in 2 × 200 μl sterilem,
zweifach destilliertem Wasser gewaschen und unter Verwendung eines
Philips XL 30-Enviromental Raster-Elektronen-Mikroskops im nassen
Zustand beobachtet, das mit einem Feld-Emmissions-Gun (FEG-ESEM)
ausgerüstet
war. Der Grad der Zellenausbreitung wurde als Typ I-III bewertet
(Sinha et al., 1994).
-
Ermittlung des Effektes,
den Gewebe-Transglutaminase auf die Differentiation von menschlichen
Osteoblast-Zellen auf Poly(ε-Caprolacton)
hat
-
(i) Ermittlung der minimalen
Menge von fötalem
Kälberserum
in DMEM, die erforderlich ist, um die Vermehrung von menschlichen
Osteoblast-Zellen auf PCL zu stimulieren
-
Zunächst wurde
die minimale Menge von fötalem
Kälberserum
(FCS) im Medium ermittelt, die erforderlich ist, um die Vermehrung
von HOB-Zellen zu stimulieren. Die Zellen wurden unter Verwendung von
Trypsin gesammelt, worauf eine Blockierung in einem Serum enthaltenden
Medium erfolgte, und hierauf wurden sie zweifach in serumfreiem
Me dium resuspendiert. Die Zellen wurden dann in eine 96-Gewebe-Kulturplatte
(Falcon) in jeweils 100 μl von
0%, 2%, 4%, 6% oder 10% FCS mit einer Dichte von 1,7 × 105 Zellen/cm2 ausgesät. Die verwendete Negativkontrolle
bestand aus Medium ohne Zellen und die positive Kontrolle bestand
aus Zellen in einem 10% Serum enthaltendem Medium. Die Zellen wurden
für 1,
2, 4, 6 oder 8 Tage bei 30°C
unter 5% CO2 inkubiert. Zu jedem dieser
Zeitpunkte wurde das Medium aus den Mulden entfernt und die Zellen
in 2 × 100 μl sterilem
PBS gewaschen. Jeder Mulde wurden 100 μl steriles, doppelt destilliertes
Wasser zugegeben und die Zellen wurden durch ein Gefrier/Auftau-Verfahren
lysiert, das die Schritte umfasste, die Proben bei –80°C 20 Minuten
einzufrieren und dann bei 37°C
15 Minuten lang aufzutauen. Dies wurde dreimal wiederholt. Der DNA-Gehalt
einer jeden Probe wurde unter Verwendung des DNA-Höchst-Untersuchungsverfahrens
ermittelt (Rago et al., 1990) (siehe unten).
-
Das
oben beschriebene Experiment wurde unter Verwendung von PCL statt
von TCP wiederholt, doch wurden 7% und 10% FCS im Medium verwendet
und die Zellen wurden entweder 1 oder 3 Tage inkubiert. Die negative
Kontrolle bestand aus Medium ohne Zellen. Die positive Kontrolle
bestand aus Zellen in 10% Serum enthaltenden Medium auf TCP.
-
(i) DNA-Höchst-Untersuchungsverfahren
(Rago et al., 1990)
-
Dieses
Untersuchungsverfahren ermöglicht es,
den zellulären
DNA-Gehalt unter Verwendung von Fluorochrom und Bisbenzimidazol
zu quantifizieren (Hoechst 33258; Sigma). Es arbeitet durch eine Verschiebung
in der Emissionswellenlänge
von Hoechst 33258 bei der Bindung von zellulärer DNA. Dies führt zu einer
linearen Relation zwischen der Fluoreszenz und dem DNA-Gehalt über einen
weiten Bereich von DNA. Es wurde gezeigt, dass diese Reaktion in
hohem Maße
spezifisch ist und dass andere zelluläre Inhalte, wie z.B. RNA, Protein
und Kohlenstoffhydrate keine merkliche Fluoreszenz verursachen.
-
Höchst 33258
wurde in sterilem, deionisiertem Wasser auf eine Endkonzentration
von 1 mg/ml aufgelöst
und dann 1:50 mit TNE-Puffer verdünnt (pH 7,4). Der TNE-Puffer
bestand aus 10 mM Tris (BDH), 2 mM Natriumchlorid (Sigma) und 1
mM Diaminoethantetra-Essigsäure
(EDTA) (Fisons). Es wurde zuvor gezeigt, dass rohe Zellextrakte,
die in Anwesenheit hoher Salzkonzentrationen (wie in TNE-Puffer) untersucht
wurden, aufgrund einer Dissoziation von DNA und Chromatin mit einer
verbesserten Exposition von DNA-Binde-Stellen eine höhere Fluoreszenz ergeben.
-
100 μl des verdünnten Hoechst
33258 wurde dann zu 100 μl
der Zell-Lysate zusammen mit einem Bereich von positiven DNA-Kälber-Thymus-Standards
(Bereich 0-20 μg/ml)
(von Sigma beziehbar) hinzu gegeben. Die Fluoreszenz wurde dann
bei 360 nm (Anregungsfilter) und 460 nm (Emissionsfilter) unter
Verwendung eines CytoFluorTM Fluoreszenz-Plattenlesers
(Millipore) gelesen.
-
(ii) Differentiation von
menschlichen Osteoblast-Zellen auf den mit Fibronectin/Gewebe-Transglutaminase
beschichteten PCL unter Verwendung des Alkalin-Phosphatase-Untersuchungsverfahrens
-
Die
sterilen PCL-Scheiben wurden mit Fibronectin und tTG beschichtet,
wie im Abschnitt 2.4.3 beschrieben. Die Kontrollen bestanden aus
PCL, PCL mit FN beschichtet und auch aus TCP. Die HOB-Zellen wurden
unter Verwendung von Trypsin gesammelt, worauf eine Blockierung
in einem Serum enthaltendem Medium folgte, und wo dann zweimal in
serumfreien Medium resuspendiert. Die Zellen wurden auf den Polymeren
und dem TCP mit 1,7 × 105 Zellen/cm2 in einem
10% Serum enthaltenden Medium angesetzt. Die Zellen wurden 2 Tage
lang bei 37°C
und 5% CO2 inkubiert. Nach diesem Zeitraum
wurde das Medium entfernt, 100 μl
PBS hinzu gegeben und dann wurden 100 μl von sterilem, destilliertem
Wasser hinzugefügt.
Die Zellen wurden unter Verwendung des Einfrier/Auftau-Verfahrens
lysiert, bei dem die Zellen bei –80°C 20 Minuten lang eingefroren
und dann 15 Minuten lang bei 37°C
aufgetaut wurden (dies wurde dreimal wiederholt). Die Proben wurden
dann 1:2 mit sterilem, doppelt destilliertem Wasser verdünnt. Das
DNA-Höchst-Untersuchungsverfahren
(siehe oben) und das Alkalin-Phosphatase-Untersuchungsverfahren
wurden dann an den Zell-Lysaten durchgeführt (siehe weiter unten).
-
(iv) Alkalin-Phosphatase-Untersuchungsverfahren (ALP)
(Granutest-Teilsatz von Merck beziehbar)
-
Alkalin-Phosphatase
(ALP) ist ein Marker für die
frühe Knochenzellen-Differentiation.
Dieses photometrische Untersuchungsverfahren ermöglicht es, die ALP-Aktivität zu quantifizieren.
Das Prinzip des Untersuchungsverfahrens ist die Konversion von 4-Nitrophenylphosphat
(Substrat) und Wasser zu Phosphat und 4-Nitrophenolat in Anwesenheit
von aktiver ALP.
-
25
ml-Puffer (pH 9,8) (der 1,0 Mol/l Diethanolamin, 0,5 mmol/l MgCl2 und 0,225 mMol/l NaCl enthielt) wurde zu
0,35 g des Substrates hinzu gegeben (das aus 255 μMol 4-Nitrophenylphosphat
bestand). 50 μl
dieser Lösung
wurden dann 50 μl
der Zell-Lysat-Probe zugegeben und die Absorption in einem Cytofluorimeter
gemessen (Anthos Labtec Instruments) bei einer Wellenlänge von
450 nm (Messfilter) und 620 nm (Referenzfilter).
-
Ergebnisse
-
Menschliche Osteoblast-Morphologie
auf Poly(ε-Caprolacton)
(PCL)
-
Menschliche
Osteoblast-Zellen wurden auf dem PCL in einem 10% Serum enthaltenden
DMEM wachsen gelassen, um zunächst
die Wechselwirkung der Zellen mit dieser speziellen Polymer-Oberfläche abzuschätzen. Die
Anfärbung
mit Toluidine Blue ermöglichte
es, dass Anhaften, das Ausbreiten und die Vermehrung der Zellen
auf dem PCL zu beo bachten. Die Transmissions-Elektronen-Mikroskopie
(T.E.M.) ermöglichte
es, die Ultrastruktur der Zellen zu beobachten, um ihre Reaktion
auf die Biomaterial-Oberfläche
zu ermitteln. Hieraus kann sich ein Hinweis darauf ergeben, ob das
Polymer mit diesem speziellen Zelltyp biokompatibel ist.
-
Die 1 und 2 zeigen
HOB-Zellen, die mit Toluidine Blue an den Tagen 1 bzw. 4 auf PCL
angefärbt
wurden. Die 3 und 4 zeigen HOB-Zellen,
die an den Tagen 1 und 4 auf TCP mit Toluidine Blue angefärbt wurden.
-
Diese
Ergebnisse zeigen klar, dass HOB-Zellen sich an das PCL in einem
10% fötales Kälberserum
enthaltenden DMEM, ebenso anhaften und ausbreiten, wie bei der positiven
Kontrolle (TCP). Es ist auch ein deutliches Anwachsen der Zell-Population
von Tag 1 zum Tag 4 sowohl auf dem TCP- als auch dem PCL-Oberflächen zu
beobachten.
-
Die
T.E.M.-Ergebnisse zeigen auch, dass sich die HOB-Zellen auf der
PCL-Oberfläche
vermehren, wie dies durch die im Laufe der Zeit erfolgende Mehrschicht-Ausbildung
gezeigt wird. Es wurde gesehen, dass die Ultra-Struktur der HOB-Zellen auf
PCL normal war. Nach 8 Tagen der Kultur in einem 10% fötales Kälberserum
enthaltendem DMEM, zeigte sich jedoch, dass sehr wenige Zellen auf
der Oberfläche
blieben. Es wurde angenommen, dass die Zellen während des Waschvorganges abgelöst worden
waren.
-
Detektion von Fibronectin
und Gewebe-Transglutaminase (tTG) auf PCL
-
Das
ELISA-Verfahren zeigte deutlich die Bindung von Fibronectin an PCL
(siehe 5). Die Konzentration des gebundenen Fibronectins
wuchs proportional bis zu 50 μg/ml.
-
Das
modifizierte ELISA-Verfahren zeigte auch die Bindung von tTG an
mit Fibronectin beschichtetes PCL, wenn das tTG entweder durch Verdampfung über Nacht
oder durch eine einstündige
Inkubation bei Zimmertemperatur immobilisiert worden war (siehe 6 und 7).
Die 6 und 7 zeigen deutlich, dass tTG
an PCL durch die Verwendung beider Verfahren immobilisiert werden
kann. Die maximale Konzentration von tTG, die an dem mit Fibronectin
beschichteten PCL immobilisiert werden kann, ist bei beiden Immobilisations-Verfahren
ungefähr
30 μg/ml
und die halbe maximale Bindungskapazität ist ungefähr 15 μg/ml.
-
Aktivität der Gewebe-Transglutaminase
nach Immobilisation an der Biomaterial-Oberfläche
-
(i) Quantitative Bewertung
der Aktivität
von tTG an PCL, wenn eine Immobilisation in einer 0,1 M EDTA-Lösung zusammen
mit Fibronectin bei einer Inkubation bei 4°C durchgeführt wurde
-
Die
Aktivität
von tTG an der PCL-Oberfläche wurde
unter Verwendung des Biotin-Cadaverin-Inkorporation-Untersuchungsverfahrens
(siehe oben) bewertet. 15 μg/ml
von Fibronectin und 10 μg/ml
tTG wurden auf der PCL-Oberfläche
durch eine Inkubation zusammen in einer 0,1 M EDTA-Lösung über Nacht
bei 4°C
immobilisiert. Die Daten in 8 zeigen,
dass das tTG an der PCL-Oberfläche
oder in dem von dieser Oberfläche
entfernten Homogenisierungs-Puffer nicht aktiv ist. Dies deutet
darauf hin, dass entweder das Fibronectin auf dem PCL unter Verwendung
dieses Verfahrens nicht immobilisiert worden war (was unter Verwendung
des ELISA-Verfahrens bestätigt
werden muss) oder dass das an das PCL adsorbierte Fibronectin sich
in einer Konfiguration befand, dass für die tTG-Quervernetzung ungünstig ist.
Die positive Kontrolle für
PCL zeigte ebenfalls keine signifikante tTG-Aktivität, was wiederum
darauf hinweist, dass das Fibronectin an der Oberfläche nicht
vorhanden ist oder aufgrund seiner ungünstigen Konfiguration für eine tTG-Vernetzung
nicht zugänglich
ist. Eine Alternative würde
darin bestehen, dass sich das tTG nicht an das Fibronectin gebunden
hat und in einer inaktiven Form vorlag, da keine Aktivität auch im
Homogenisierungs-Puffer gesehen wurde.
-
In
weiteren Experimenten wurden die Fibronectin- und tTG-Konzentrationen
erhöht.
Es wurde auch angenommen, dass die 0,1 M EDTA-Lösung eine zu hohe Konzentration
für die
tTG-Bindung besaß,
da das EDTA bei dieser Konzentration in eine störende Wechselwirkung mit der
tTG-Binde-Stelle an dem Fibronectin-Molekül treten könnte. 5 mM EDTA wurden in den
vorausgehenden Experimenten verwendet (was üblicherweise im Biotin-Cadaverin-Inkorporations-Untersuchungsverfahren
verwendet wird, weil es hoch genug ist, um die tTG-Aktivität zu hemmen
und doch auch nieder genug, um es dem tTG zu ermöglichen, sich an das Fibronectin
zu binden).
-
(ii) Quantitative Bewertung
der Aktivität
von tTG an mit Fibronectin beschichteten PCL in 5 mM EDTA, wenn
eine Immobilisierung durch Verdampfung stattgefunden hat
-
Die
Aktivität
von tTG auf der PCL-Oberfläche wurde
unter des Verwendung Biotin-Cadaverin-Inkorporations-Untersuchungsverfahrens
ermittelt (siehe oben). Das tTG wurde auf dem PCL dadurch immobilisiert,
dass zunächst
die Oberfläche
mit 30 μg/ml
Fibronectin durch Verdampfung beschichtet wurde. Eine 5 mM Lösung von
20 μg/ml
tTG wurde dann dem PCL auf die gleiche Weise zugegeben (hinsichtlich
der Einzelheiten siehe oben). Die Daten in 9 zeigen,
dass das Verdampfungs-Verfahren es dem Fibronectin ermöglicht,
auf dem PCL in einer Konfiguration immobilisiert zu werden, die
für eine tTG-Vernetzung
günstig
ist (siehe PCL-Positiv-Kontrolle, die zeigt, dass die Zugabe von
tTG zu einer Biotin-Cadaverin-Inkorporation auf der mit Fibronectin beschichteten
PCL-Oberfläche
führt).
Die Anwesenheit von Fibronectin auf der PCL-Oberfläche, das durch
dieses Verfahren immobilisiert worden war, wurde auch durch die
ELISA-Untersuchung (siehe 5) bestätigt. 9 zeigt
auch, dass das immobilisierte tTG auf dem PCL nicht aktiv ist, wenn
es durch über
Nacht erfolgende Verdampfung immobilisiert wird, obwohl die ELISA-Ergebnisse
zeigen, dass es auf der Oberfläche
vorhanden ist (siehe 6). Es gab keine signifikante
tTG-Aktivität
in dem Homogenisierungs-Puffer, der von der Fibronectin/tTG-PCL-Oberfläche entfernt worden
war, was ebenfalls bestätigt,
dass das tTG an der Oberfläche des
Polymers vorhanden ist.
-
(iii) (iii) Quantitative
Bewertung der Aktivität
von tTG an mit Fibronectin beschichteten PCL, wenn eine Immobilisierung
durch Inkubation in 5 mM EDTA 1 Stunde lang bei Zimmertemperatur
erfolgte
-
Die
Aktivität
von tTG auf der PCL-Oberfläche wurde
unter Verwendung des Biotin-Cadaverin-Inkorporations-Untersuchungsverfahrens
durchgeführt
(siehe Abschnitt 2.7 hinsichtlich der Einzelheiten). Das tTG wurde
auf dem PCL dadurch immobilisiert, dass zunächst die Oberfläche mit
30 μg/ml
Fibronectin durch Verdampfung beschichtet wurde. Eine 5 mM Lösung von
20 μg/ml
tTG wurde dann dem PCL für
1 Stunde bei Zimmertemperatur zugegeben (siehe oben bezüglich der
Einzelheiten). Die 9 und 10 zeigen
beide, dass es das Verdampfungsverfahren ermöglicht, dass das Fibronectin
auf der Biomaterial-Oberfläche
in einer Konfiguration immobilisiert wird, die für eine tTG-Vernetzung günstig ist
(siehe die PCL-Positiv-Kontrolle, die zeigt, dass die Zugabe von
tTG zu einer Biotin-Cadaverin-Inkorporation auf der mit Fibronectin
beschichteten PCL-Oberfläche
führt). 10 zeigt
auch, dass immobilisiertes tTG auf der Biomaterial-Oberfläche vorhanden
und aktiv ist, wenn es 1 Stunde lang bei Zimmertemperatur immobilisiert
wurde. Das ELISA-Verfahren (siehe 7) bestätigt, dass
das tTG durch dieses Verfahren immobilisiert werden kann. Der Homogenisierungs-Puffer,
der von dem PCL entfernt worden war, das zuvor mit Fibronectin und
tTG beschichtet worden war, zeigte keine tTG-Aktivität im Vergleich
zu der TCP-Negativ-Kontrolle, was bestätigt, dass das tTG an dem PCL
immobilisiert worden war.
-
Ausbreitung von menschlichen
Osteoblast-Zellen an mit Gewebe-Transglutaminase/Fibronectin beschichtetem
PCL
-
HOB-Zellen
an einer Gewebekultur-Plastik (TCP) mit und ohne 10% Serum in dem
Medium und PCL, PCL + Fibronectin und PCL + Fibronectin + tTG in
serumfreiem Medium wurden 2 oder 4 Stunden lang kultiviert. Danach
wurden sie fixiert und unter Verwendung der Raster-Elektronen-Mikroskopie (S.E.M.)
beobachtet. Die Ergebnisse zeigten klar, dass eine Zellausbreitung
vor 2 Stunden an der mit Fibronectin/tTG beschichteten PCL-Oberfläche auftrat.
Es trat eine gewisse Verzerrung der PCL-Oberfläche während des Hydrations-Schrittes
bei der S.E.M.-Probenzubereitung auf. Das Experiment wurde daher
unter Verwendung kleinerer Zeitpunkte wiederholt und es erfolgte
eine Betrachtung unter Verwendung der Enviromental-Raster-Elektronen-Mikroskopie
(E.S.E.M.), bei der kein Hydrations-Schritt bei der Vorbereitung
der Probe erforderlich ist. Die Proben wurden im nassen Zustand
betrachtet und die Ergebnisse sind in den 11 bis 21 dargestellt.
-
Die 11-14 zeigen
das Ausmaß der Ausbreitung
von menschlichen Osteoblast-Zellen an verschiedenen Substraten 30
Minuten nach dem Aussähen
der Zellen. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass sich die Zellen
in 30 Minuten an der mit Fibronectin/tTG beschich teten PCL-Oberfläche angeheftet
und ausgebreitet haben. Einige der Zellen befinden sich bereits
in späten
Stadien der Zellausbreitung. Die Rate, mit der sich diese Zellen
ausbreiteten, war größer als
bei Zellen, die in einem Serum enthaltenden Medium auf TCP oder
an der mit Fibronectin beschichteten PCL-Oberfläche ausgesät worden waren. Man sieht deutlich,
dass die Zellen, die nur am PCL allein angesetzt worden waren, eine
abgerundete Morphologie besitzen und keinerlei Anzeichen einer Ausbreitung
zu diesem speziellen Zeitpunkt zeigen.
-
Nach
1 Stunde Inkubation an den verschiedenen Oberflächen wurden ähnliche
Ergebnisse erzielt (siehe 15-18).
Die Zellen breiteten sich an PCL, das mit Fibronectin + tTG beschichtet
worden war, schneller aus als an PCL, das mit Fibronectin beschichtet
worden war oder TCP. Die Zellen an den mit Fibronectin + tTG beschichteten
PCL zeigten eine stärker
abgeflachte Morphologie als man sie nach 30 Minuten sehen konnte.
Die Zellen am PCL blieben zu diesem Zeitpunkt immer noch abgerundet.
-
Die 19-21 zeigen
das Ausmaß der Ausbreitung
3 Stunden nach dem Aussähen
der HOB-Zellen in einem serumfreien Medium. Die Zellen blieben deutlich
bei ihrer abgerundeten Morphologie an dem PCL. Eine große Anzahl
von Zellen hatte sich von der Biomaterial-Oberfläche abgelöst, was zeigt, das HOB-Zellen
Adhäsions-Proteine
benötigen,
um sich auf PCL auszubreiten. Nach 3 Stunden an dem PCL + Fibronectin-
und PCL + Fibronectin + tTG-Oberflächen hatten die Zellen eine
flache Morphologie und hatten eine Mono-Schicht gebildet.
-
Die 22 und 23 zeigen
graphische Daten, um die Effekte zusammenzufassen, die tTG hinsichtlich
der HOB-Zellen-Ausbreitung nach 30 und 60 Minuten besitzt (beobachtet
unter Verwendung von E.S.E.M.). Das Ausmaß der Zellausbreitung wurde
als Typ I-III bewertet. Als Typ I wurden Zellen eingestuft, die
sich an die Oberfläche
angeheftet hatten, aber eine runde Morphologie beibehielten. Typ
II-Zellen sind solche Zellen, die sich an die Oberfläche angeheftet
haben und mit der Ausbreitung begonnen haben. Typ III-Zellen sind solche
Zellen, die sich an die Oberfläche
angeheftet und flach ausgebreitet haben (späte Stufe der Ausbreitung).
-
Aus
den 16-23 kann daher geschlossen werden,
dass HOB-Zellen augenblicklich auf das tTG an der PCL-Oberfläche reagieren,
was danach eine frühere
Zellausbreitung veranlasst. Diese Oberfläche ist gegenüber dem
reinen PCL oder PCL, das mit Fibronectin beschichtet ist, bei weitem vorzuziehen.
-
Differentiation von menschlichen
Osteoblast-Zellen an PCL, das mit Gewebe-Transglutaminase/Fibronectin
beschichtet ist
-
Zunächst wurde
der minimale Serumsgehalt des Mediums untersucht, der für die HOB-Zellen erforderlich
ist, um sich auf TCP zu vermehren. Die Absicht war, eine minimale
Störung
des tTG durch Serumproteine zuzulassen, wenn seine Rolle bei der Differentiation
von HOB-Zellen bei einer Beschichtung auf PCL untersucht wurde. 24 zeigt
deutlich, dass sich HOB-Zellen in serumfreiem Medium auf TCP nicht
vermehren können.
Sie können
sich aber bereits mit einer so geringen Menge wie 2% Serum im Medium vermehren.
Die Vermehrungsrate ist jedoch signifikant niedriger als die von
Zellen in dem Medium, das einen Serumsgehalt von 4% oder mehr aufweist.
-
Als
die Vermehrung von HOB-Zellen auf PCL in Medium mit variierenden
Serumsmengen untersucht wurde, zeigte sich, dass ein wesentlich
höherer Serumsgehalt
erforderlich war (siehe 25). Es gab
keinen signifikanten Unterschied hinsichtlich der DNA-Konzentration
zwischen Tag 1 und Tag 3, wenn die Zellkultur in einem Medium angesetzt
wurde, das 7% Serum enthielt. Die DNA-Konzentration war jedoch zwischen
Tag 1 und Tag 3 für
Zellen signifikant höher,
die in einem Medium kultiviert worden waren, das 10% Serum enthielt.
Diese Ergebnisse zeigen, dass der minimale Serumsgehalt in DMEM,
der für eine
HOB-Zellen-Vermehrung auf PCL erforderlich ist, 10% beträgt. Am Tag
3 war die Anzahl von Zellen an der Gewebekultur-Plastik signifikant
größer als die
Anzahl von Zellen an PCL, wenn beide in einem 10% Serum enthaltenden
Medium kultiviert wurden.
-
Diskussion
-
Das
Studium von Implantat-Oberflächen- und
Biomaterial-Gewebe-Grenzflächenreaktionen
ist wichtig für
die fortgesetzte Verbesserung des Verhaltens von Implantaten. Eine Übersicht
von Blitterwijk et al. (1991) erläutert die Wichtigkeit der Reaktionen von
Zellen an Implantat-Oberflächen
bei der Ermittlung der Biokompatibilität des Implantats. Zurzeit durchgeführte Forschungen
umfassen die Herstellung von bioaktiven Materialien, welche die
Integration des Materials im Körper
ermöglichen.
Viele Forscher haben das Konzept eingeführt, synthetische Polymere
mit natürlichen
Polymeren zu kombinieren, um die Biokompatibilität zu erhöhen.
-
Bei
der vorliegenden Studie wurde Poly(ε-Caprolacton) (PCL) gewählt und
das natürliche Polymer
Fibronectin wurde auf einer Oberfläche immobilisiert. Bei einem
weiteren Versuch, die Zellen-Biomaterial-Grenzfläche zu stabilisieren und ihre Kompatibilität zu verbessern,
wurde auch das Enzym Gewebe-Transglutaminase (tTG) an der mit Fibronectin
beschichteten PCL-Oberfläche
immobilisiert. Dieses Enzym katalysiert die posttranslationale Modifikation
von Proteinen durch die Ausbildung von inter- und intea-molekularen ε(γ-Glutamyl)-Lysin-Vernetzungen
in inter- und intrazellulären
Proteinen. Die Bindungen, die sich bilden, sind stabil, kovalent
und gegen eine chemische, enzymatische und physikalische Zerstörung resistent.
Es wird angenommen, dass die Vernetzung von extrazellulären Proteinen die
zellulären
Reaktionen wie z.B. das Anhaften der Zellen, das Ausbreiten und
die Differentiation an der Biomaterial-Grenzfläche erhöht. Das tTG kann jedoch auch
ohne eine Protein-Vernetzung über
seine Wechselwirkung mit den B1- und B3-Integrinen als rezeptoradhäsives Protein
wirken, (siehe Gaudry et al., 1999, Exp. Cell. Res. 252, 104-113;
Akimov et al., 2000, J. Cell. Biol. 140, 852-858).
-
Jurgensen
et al. (1997) zeigten, dass tTG ein neuer biologischer „Klebstoff" für Knorpel-Knorpel-Grenzflächen sein
könnte.
Gewebe-TG hatte eine um 62% größere Haftfestigkeit
als Tissucol, eine kommerziell zur Verfügung stehende Fibrin-Kleber-Zubereitung.
Jones et al. (1997) zeigten dass menschliche Endothelial-Zellen,
die mit einem Anti-Sens-tTG
transfiziert worden waren, eine Abnahme bei der Zell-Anhaftung und
Ausbrei tung zeigten. Die Theorie, dass tTG bei der Zell-Anhaftung
eine Rolle spielt, wird auch durch die Ergebnisse von Gentile et al.
(1992) gestützt,
die Balb-c 3T3-Fibroblasten verwendeten, durch Borge et al. (1996),
die Chondrocyten verwendeten und durch Verderio et al. (1998), die Swiss
3T3-Fibroblasten verwendeten.
-
Bei
der vorliegenden Studie wurden drei verschiedene Verfahren verwendet,
um zu versuchen, Fibronectin und tTG zu immobilisieren. Alle Verfahren
basierten auf der Theorie, dass sich tTG an das immobilisierte Fibronectin
an dem PCL binden würde,
weil Fibronectin eine tTG-Binde-Stelle besitzt (Jeong et al. 1995).
Es wurde gezeigt, dass diese Bindung mit den ersten sieben Residuen
an der N-Terminal-Domäne
von tTG verknüpft
ist. Die Reduktion und Alkylierung von Fibronectin zerstört jedoch
seine Fähigkeit,
sich mit dem tTG zu verbinden, was darauf hinweist, dass einige
Merkmale seiner tertiären Struktur
für die
Bindung des Enzyms nötig
sind.
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Das
tTG wurde auf der mit Fibronectin beschichteten PCL-Oberfläche entweder
in 0,1 M oder 5 mM EDTA immobilisiert, um zu verhindern, dass eine
tTG-Vernetzung auftrat, bevor das Biotin-Cadaverin-Experiment durchgeführt wurde.
Die Hoffnung war, dass dies die Bindungseigenschaften des Enzyms
nicht beeinflussen würde.
Jeong et al. (1995) zeigten, dass eine Bindung in Abwesenheit von
Ca2+ auftritt und dass die Änderung
in der Konformation des Enzyms für
die Formation des Fibronectin-tTG-Komplexes nicht wesentlich ist.
-
Die
drei Verfahren der Immobilisierung von tTG an PCL waren a) Zugabe
von Fibronectin und tTG in Lösung über Nacht
bei 4°C,
b) Immobilisierung von Fibronectin auf der Oberfläche durch
Verdampfung und dann Immobilisierung von tTG auf der Oberfläche durch
Verdampfung, c) Immobilisierung von Fibronectin auf der Oberfläche durch
Verdampfung und dann Zugabe von tTG und Stehen lassen für 1 Stunde
bei Zimmertemperatur.
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Die
ELISA-Verfahren zeigten die Anwesenheit von Fibronectin auf PCL,
wenn es durch Verdampfung immobilisiert worden war, und zeigten auch
die Anwesenheit von tTG auf mit Fibronectin beschichteten PCL, wenn
eine Immobilisierung entweder durch Verdampfung über Nacht oder durch Inkubation
für 1 Stunde
bei Zimmertemperatur erfolgte.
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Die
Aktivität
von tTG an der PCL-Oberfläche wurde
unter Verwendung des Biotin-Cadaverin-Inkorporations- Untersuchungsverfahrens
ermitelt. Es wurde gefunden, dass tTG an der Oberfläche von PCL
nicht aktiv war, wenn es in Lösung
zusammen mit Fibronectin immobilisiert worden war. Eine Erklärung hierfür könnte sein,
dass Fibronectin für
eine tTG-Vernetzung aufgrund seiner unvorteilhaften Konfiguration
nicht zugänglich
ist oder, alternativ, dass sich das Fibronectin an das PCL bei 4°C nicht gebunden
hat. Es wurde auch gefunden, dass tTG auf der mit Fibronectin beschichteten
PCL-Oberfläche
nicht aktiv war, wenn das tTG durch das Verdampfungs-Verfahren immobilisiert
worden war. Eine Erklärung
hierfür
könnte
sein, dass das Verdampfungs-Verfahren das tTG inaktiv macht, da
gezeigt wurde, dass unter diesen Umständen tTG an der PCL-Oberfläche vorhanden
ist (wie durch das ELISA-Verfahren gezeigt). Wenn das tTG durch
Inkubation über
1 Stunde bei Zimmertemperatur immobilisiert wurde, zeigte sich jedoch,
dass es an der Oberfläche
aktiv ist.
-
Gewebe-Transglutaminase
wird durch Kalzium und Nukleotide gesteuert (Smethurst und Griffin, 1996).
Sie fanden, dass tTG bei 100 μM
Kalzium und dann, wenn ATP oder GTP nicht vorhanden oder nur in
sehr niedrigen Konzentrationen vorhanden waren, aktiv war. Im Cytoplasma
einer ruhenden, energiereichen Zelle können die ATP-Pegel bis zu 8
bis 11 mM und die GTP-Pegel zwischen 50 und 300 μM hoch sein, wobei ein Anteil
hiervon jeweils an cytosolische Proteine gebunden ist, was zu niedrigeren
freien Nukleotid-Konzentrationen führt. Im Ruhezustand beträgt das freie
Kalzium ungefähr
100 bis 200 nM. Unter diesen Bedingungen legen ihre Daten nahe,
dass tTG-Aktivität
im Cytosol abgeschaltet würde.
In DMEM (dem Medium, in welchem menschliche Osteoblast-Zellen kultiviert
werden) oder in der in vivo Situation sind jedoch mehr als 100 μM Kalzium
vorhanden, was ausreicht, um das tTG an der Biomaterial-Oberfläche zu aktivieren.
-
Wenn
die menschlichen Osteoblast-Zellen an der mit Fibronectin/tTG beschichteten
Oberfläche von
PCL ausgesät
wurden, hatte das tTG einen tief greifenden Effekt auf die Zell-Morphologie
(wie unter Verwendung von E.S.E.M. gezeigt werden konnte). Die Ergebnisse
haben deutlich gezeigt, dass die Zell-Ausbreitung in einem serumfreien
Medium 30 Minuten nach dem Aussähen
der Zellen im Gegensatz zu den Zellen an der PCL-Oberfläche erfolgte, die abgerundet
blieben, und anders als bei den Zellen an der PCL + Fibronectin-Oberfläche, die
gerade erst angefangen hatten, sich auszubreiten. Die Zellen an
der mit Fibronectin/tTG beschichteten Oberfläche breiteten sich schneller
aus als Zellen, die an Gewebekultur-Plastik in einem 10% Serum enthaltenden
Medium ausgesät
wurden (positive Kontrolle).
-
Nach
1 Stunde Inkubation an den verschiedenen Oberflächen wurden ähnliche
Ergebnisse erzielt, und 3 Stunden nach dem Aussähen der Zellen hatten die menschlichen
Osteoblast-Zellen eine Mono-Schicht auf PCL + Fibronectin, PCL +
Fibronectin + tTG und auf der Gewebekultur-Plastik gebildet. Die Zellen
an PCL hatten jedoch immer noch eine abgerundete Morphologie und
nur einige wenige Zellen waren vorhanden, was darauf hinwies, dass
sich während
der Stunde wahrscheinlich einige Zellen abgelöst hatten.
-
Es
kann daher aus den E.S.E.M.-Ergebnissen geschlossen werden, dass
menschliche Osteoblast-Zellen augenblicklich auf das tTG an der PCL-Oberfläche ansprechen,
was in der Folge eine frühere
Zell-Ausbreitung verursacht. Diese Oberfläche ist weit mehr zu bevorzugen
als PCL allein, als PCL, das nur mit Fibronectin beschichtet ist
und als Gewebekultur-Plastik.
-
Die
Zellen heften sich anfänglich
an das Biomaterial durch physikalisch-chemische Faktoren an, d.h.
aufgrund der Ladung, der freien Oberflächeenergie oder des Wassergehaltes
des Biomaterials (Schamberger und Gardella, 1994), und haften dann stark
an ECM-Proteinen,
die an der Biomaterial-Oberfläche
abgeschieden worden sind. Es wird angenommen, dass sich die Zellen
anfänglich
an die mit Fibronectin beschichtete PCL-Oberfläche anheften. Augenscheinlich
vernetzt das tTG das Fibronectin mit anderen an die Zell-Oberfläche gebundenen Proteinen,
wodurch eine stabilisierte extrazelluläre Matrix auf der Biomaterial-Oberfläche gebildet
wird. Die Vernetzung der oberflächengebundenen
Proteine kann auch die Aktivierung von Integrinen auslösen. Die
Zelle kann auch das tTG als ein Adhäsions-Protein in Verbindung
mit dem β1-Integrin
verwenden, um sich an die Biomaterial-Oberfläche anzuheften. Gaudry et al.
(1999) haben gezeigt, dass tTG sich an gleichen Stellen anordnet
wie das β1-Integrin
und Akimov et al., 2000, J. Cell. Biol. 148, 825-8 haben vorgeschlagen,
dass tTG die Wechselwirkung zwischen den B1- und B3-Integrinen und Fibronectin vermitteln
könnte.
-
Die
Differentiation von menschlichen Osteoblast-Zellen auf der mit tTG
beschichteten PCL-Oberfläche
wurde untersucht. Es war erforderlich, zunächst die niedrigste Menge von
Serum herauszufinden, die in DMEM erforderlich ist, um eine Osteoblast-Vermehrung
zu ermöglichen.
Die Ergebnisse zeigten, dass sich Zellen bereits in 2% Serum enthaltendem
Medium auf Gewebekultur-Plastik vermehren können, dass sie jedoch einen
Serumsgehalt von mindestens 10% im Medium benötigen, wenn sie auf PCL kultiviert
werden. Die Vermehrungsrate ist also auf PCL niedriger als auch
Gewebekultur-Plastik.
-
Die
Differentiation der Zellen auf dem TCP, PCL, PCL + FN und PCL +
FN + tTG-Oberflächen wurde
2 Tage nach dem Aussähen
der Zellen unter Verwendung des Alkalin-Phosphatase-Aktivitäts-Untersuchungsverfahrens
gemessen und in μg
DNA ausgedrückt.
Die vorläufigen
Ergebnisse zeigen, dass tTG keinerlei nachteiligen Einfluss auf
die Alkalin-Phosphatase-Aktivität/Differentiation
von HOB-Zellen auf PCL im Vergleich zu PCL hat, das mit Fibronectin
beschichtet ist. Dies muss jedoch zu späteren Zeitpunkten noch genauer
untersucht werden. Kaartinen et al. (1999) glauben jedoch, dass
die Vernetzung von Osteopontin (ein hauptsächliches nichtkollagenes Knochen-Protein)
durch tTG seine Kollagen-Bindungs-Eigenschaften erhöht. Dies
lässt uns glauben,
dass tTG ein Promotor der Zell-Differentiation sein könnte, weil
es nicht nur extrazelluläre
Proteine vernetzt sondern auch bei der ECM-Molekül-Beschaffung hilft.
-
Poly(ε-Caprolacton),
das mit Fibronectin und Gewebe-Transglutaminase beschichtet ist,
ist ein bioaktives Biomaterial, das die Zell-Anhaftung und die Ausbreitung
von Zellen verstärkt
und die extrazelluläre
Matrix an der Biomaterial-Oberfläche
stabilisiert und die Grenzfläche
zwischen menschlichen Osteoblasten und Biomaterial stabil macht.
Dieses Biomaterial hat gute Anwendungsmöglichkeiten bei der Knochentransplantation,
bei der die Zellen das Biomaterial schnell kolonisieren müssen, um
neuen Knochen zu erzeugen. Das PCL könnte auch verstärkt werden,
um ihm die mechanische Festigkeit zu geben, die für Hüft- und
Knieprothesen erforderlich ist.
-
Literaturangaben
-
- Achyuthan, K.E. and Greenburg, C.S. (1987):
Identification of a guanosine triphosphate-binding site on guinea
pig liver tissue transglutaminase: Role of GTP and calcium ions
modulating activity. Journal of Biological Chemistry, 262, 1901-1906.
- Achyuthan, K.E., Goodell, R.J., Kennedye, J.R., Lee, K.N., Henley,
A., Sliefer, J.R. and Birckbichler, P.J. (1995): Immunochemical
Analysis of Human Plasma Fibronectin-Cytosolic Transglutaminase
Interactions: Journal of Immunological Methods, 180, 69-79.
- Aeschlimann, D., Wetterwald, A., Fleisch, H. and Paulsson, M.
(1993): Expression of Tissue Transglutaminase in Skeletal Tissues
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