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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Gehäuse von Gasturbinentriebwerken
und insbesondere auf Fan-Gehäuse
von Gasturbinentriebwerken und insbesondere befaßt sich die Erfindung mit einer Berstschutzeinrichtung,
welche in Verbindung mit einem Triebwerksgehäuse eines Gasturbinentriebwerks
benutzt wird oder einen Teil des Gehäuses bildet.
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Turbofan-Gasturbinentriebwerke
zum Antrieb von Flugzeugen weisen traditionell ein Kerntriebwerk
auf, das einen Fan antreibt. Der Fan weist eine Anzahl von radial
verlaufenden Fan-Laufschaufeln auf, die an einem Fanrotor montiert
sind, der von einem allgemein zylindrischen oder kegelstumpfförmigen Fangehäuse umschlossen
ist. Das Kerntriebwerk weist eine oder mehrere Turbinen auf, von
denen jede mehrere radial verlaufende Turbinenschaufeln besitzt,
die von einem zylindrischen oder kegelstumpfförmigen Gehäuse umschlossen werden.
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Bei
derartigen Triebwerken ist es zwar unwahrscheinlich, aber nicht
ausgeschlossen, dass ein Teil einer Fanschaufel oder einer Turbinenschaufel oder
die Schaufel insgesamt von dem übrigen
Fan oder der Turbine abgeschleudert wird. Wenn eine Fanschaufel
abgeschleudert wird, kann dies beispielsweise als Folge davon auftreten,
dass das Turbofan-Gasturbinentriebwerk einen Vogel oder andere Fremdkörper eingesaugt
hat.
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Es
ist bekannt für
Turbofan-Gasturbinentriebwerke Berstschutzringe zu verwenden. Es
ist bekannt zu diesem Zweck allgemein zylindrische oder kegelstumpfförmige, relativ
dicke, metallische Berstschutzringe anzuwenden. Es ist auch bekannt,
allgemein zylindrische oder kegelstumpfförmige, örtlich verdickte, metallische
Gitterberstringe zu benutzen. Weiter ist es bekannt, starkes Faserstoffmaterial
um ein relativ dünnes
metallisches Gehäuse
oder um die oben erwähnten
Berstschutzringe aufzuwickeln. Falls eine Schaufel abgeschleudert
wird, durchdringt sie das Gehäuse
und wird durch das Faserstoffmaterial aufgefangen.
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Wenn
jedoch eine Schaufel abgeschleudert wird, dann trifft sie auf das
metallische Gehäuse
und es wird eine beträchtliche
Belastung von dem Hauptstoßbereich
des Metallgehäuses
auf einen Zwischenflansch mit einem Einlaßgehäuse ausgeübt.
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Es
ist die übliche
Praxis die Schlagbelastungen längs
des metallischen Gehäuses
zu verteilen, wobei ein stufenweises im Durchmesser vergrößertes Metallgehäuse Anwendung
findet, wie dies beispielsweise in unserer veröffentlichten europäischen Patentanmeldung
Nr. EP 0965731A2 beschrieben ist. Die stufenweise Durchmesservergrößerung des metallischen
Gehäuses
erzeugt eine örtliche
Erhöhung
der Beanspruchungen, infolge des Biegemomentes an den Stufendurchmesser-Erhöhungen. Den
Biegemomenten wird durch örtliche
Verdickung des Metallgehäuses
an den vergrößerten Durchmesserstufen
des Metallgehäuses
entgegengewirkt. Die örtlich
verdickte stufenweise Durchmesservergrößerung erhöht das Gewicht des Metallgehäuses und das
Gewicht kann ganz beträchtlich
sein, wenn das Metallgehäuse
ein Gehäuse
für ein
Turbofan-Gasturbinentriebwerk
mit hohem Nebenstromverhältnis
ist.
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Demgemäß liegt
der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein neuartiges
Gasturbinentriebwerks-Gehäuse
zu schaffen, mit dem die oben erwähnten Probleme gelöst werden.
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Demgemäß betrifft
die vorliegende Erfindung eine Berstschutzeinrichtung für die Rotorschaufeln eines
Gasturbinentriebwerks, mit einem allgemein zylindrischen oder kegelstumpfförmigen Berstschutzgehäuse, das
einen stromaufwärtigen
Abschnitt, einen Schaufelfangabschnitt und einen Übergangsabschnitt
aufweist, wobei der stromaufwärtige
Abschnitt einen Flansch besitzt, der das Berstschutzgehäuse mit
einem axial benachbarten Gehäuse
verbindet und der Schaufelfangabschnitt stromab des stromaufwärtigen Abschnitts
liegt, und wobei der Durchmesser des stromaufwärtigen Abschnitts des Gehäuses größer ist
als der Durchmesser des Schaufelfangabschnitts und die Dicke des
Schaufelfangabschnitts größer ist
als die Dicke des stromaufwärtigen Abschnitts,
und wobei der Übergangsabschnitt,
der den Schaufelfangabschnitt und den stromaufwärtigen Abschnitt verbindet,
um Belastungen von dem Schaufelfangabschnitt nach dem stromaufwärtigen Flansch
zu übertragen,
und der Übergangsabschnitt sich
in einer glatten Krümmung
im Durchmesser zwischen dem Schaufelfangabschnitt und dem stromaufwärtigen Abschnitt
vergrößert, und
wobei der Übergangsabschnitt,
eine glatt gekrümmte äußere Oberfläche und
eine glatt gekrümmte
innere Oberfläche
derart aufweist, dass die Dicke des Übergangsabschnitts im wesentlichen
die gleiche ist wie die Dicke des stromaufwärtigen Abschnitts des Berstschutzgehäuses, wodurch
der Übergangsabschnitt
in die Lage versetzt wird, sich auszubiegen, um die Aufschlagbelastungen
zu vermindern, die auf den stromaufwärtigen Flansch übertragen
werden.
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Die
Dicke des Übergangsabschnitts
kann zwischen 75 % und 125 % der Dicke des stromaufwärtigen Abschnitts
des Berstschutzgehäuses
betragen.
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Das
Gehäuse
kann Rippen und/oder Flansche aufweisen. Es kann eine kontinuierliche
Lage oder es können
mehrere kontinuierliche Lagen aus einem festen Faserstoffmaterial
um das Gehäuse
herum gewickelt werden.
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Das
Gehäuse
kann aus irgendeinem geeigneten Metall oder einer Metall-Legierung
bestehen. Vorzugsweise besteht das Metallgehäuse aus einer Stahllegierung,
aus Aluminium, aus einer Aluminiumlegierung, aus Magnesium, aus
einer Magnesiumlegierung, aus Titan, aus einer Titanlegierung, aus
Nickel oder einer Nickellegierung.
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Innerhalb
des Gehäuses
kann eine akustische Auskleidung vorgesehen werden.
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Der
Schaufelfangabschnitt kann einen radial nach innen und axial stromabwärts verlaufenden Flansch
aufweisen und der Flansch ist am stromaufwärtigen Ende des Schaufelfangabschnitts
angeordnet.
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Das
Berstschutzgehäuse
kann ein Fan-Berstschutzgehäuse
sein oder ein Kompressor-Berstschutzgehäuse oder ein Turbinen-Berstschutzgehäuse.
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Die
glatt-gekrümmte äußere Oberfläche kann
durch zwei Radien definiert sein.
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Die
glatt-gekrümmte
innere Oberfläche
kann durch einen Radius definiert sein.
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Nachstehend
werden Ausführungsbeispiele der
vorliegenden Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen beschrieben.
In der Zeichnung zeigen:
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1 ist
ein Teilschnitt eines Gasturbinentriebwerks mit einem Fanschaufel-Berstschutzaufbau
gemäß der Erfindung;
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2 ist
in größerem Maßstab gezeichnet der
Fanschaufel-Berstschutzaufbau
gemäß 1;
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3 zeigt
in einer weiter vergrößerten Ansicht
einen Teil des Fanschaufel-Berstschutzaufbaus gemäß 2.
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Ein
Turbofan-Gasturbinentriebwerk 10 weist gemäß 1 in
Strömungsrichtung
hintereinander einen Einlaß 12,
einen Fanabschnitt 14, einen Kompressorabschnitt 16,
einen Verbrennungsabschnitt 18, einen Turbinenabschnitt 20 und
einen Auslaß 22 auf.
Der Turbinenabschnitt 20 weist eine oder mehrere Turbinen
auf, die einen oder mehrere Kompressoren im Kompressorabschnitt 16 über nicht
dargestellte Wellen antreiben. Der Turbinenabschnitt 20 weist außerdem eine
Turbine auf, die den Fanabschnitt 14 über eine nicht dargestellte
Welle antreibt. Der Fanabschnitt 14 weist einen Fankanal 24 auf,
der teilweise durch ein Fangehäuse 26 definiert
ist. Der Fankanal 24 weist an seinem axial stromabwärtigen Ende einen
Auslaß 28 auf.
Das Fangehäuse 26 ist
am Kerntriebwerksgehäuse 36 über mehrere
radial verlaufende Fanauslaß-Leitschaufeln 30 verbunden. Das
Fangehäuse
umgibt einen Fanrotor 32, der mehrere in Umfangsrichtung
beabstandete, radial verlaufende Fanschaufeln 34 trägt. Der
Fanrotor 32 und die Fanschaufeln 34 drehen sich
um die Achse X des Gasturbinentriebwerks 10, im wesentlichen
in einer Ebene Y senkrecht zur Achse X. Das Fangehäuse 26 weist
außerdem
eine Fanschaufel-Berstschutzeinrichtung 38 auf, die im
wesentlichen in der Ebene der Fanlaufschaufeln 34 angeordnet
ist.
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Das
Fangehäuse 26 und
die Fanschaufel-Berstschutzeinrichtung 38 sind deutlicher
in den 2 und 3 dargestellt. Die Fanschaufel-Berstschutzeinrichtung 38 weist
ein metallisches zylindrisches oder kegelstumpfförmiges Gehäuse 40 auf. Das metallische
Gehäuse 40 weist
einen stromaufwärtigen
Flansch 42 auf, mit dem die Fanschaufel-Berstschutzeinrichtung 38 mit
einem Flansch 48 eines Lufteinlaßaufbaus 46 des Fangehäuses 26 verbunden
ist. Das metallische Gehäuse 40 weist
außerdem
einen stromabwärtigen
Flansch 44 auf, mit dem die Fanschaufel-Berstschutzeinrichtung 38 mit
einem Flansch 52 an einem hinteren Abschnitt 50 des
Fangehäuses 26 angeschlossen
ist.
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Das
metallische Gehäuse 40 bildet
die Grundlage des Fanschaufel-Berstschutzgehäuses und
bildet eine Verbindung zwischen dem Lufteinlaßgehäuse 46 und dem hinteren
Gehäuseteil 50.
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Das
metallische Gehäuse 40 weist
einen stromaufwärtigen
Abschnitt 56, einen Übergangsabschnitt 58,
einen Hauptschaufelfangabschnitt 54 und einen stromabwärtigen Abschnitt 60 auf.
Der stromaufwärtige
Abschnitt 56 besitzt einen Flansch 42 und der
stromabwärtige
Abschnitt 60 besitzt einen Flansch 52.
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Der
stromaufwärtige
Abschnitt 56 liegt stromauf der Ebene Y der Fanschaufeln 34 und
bildet einen Trümmerschutz
für die
Fanschaufel-Berstschutzeinrichtung 38. Der Hauptschaufelfangabschnitt 54 liegt
im wesentlichen in der Ebene Y, die die Fanlaufschaufeln 34 enthält, und
er weist einen sich nach innen und axial stromab erstreckenden Flansch
oder Haken 62 am stromaufwärtigen Ende auf. Der Hauptschaufelfangabschnitt 54 kann
außerdem
einen oder mehrere integrale T-förmige Rippen 55 aufweisen,
die sich radial von dem Hauptschaufelfangabschnitt 54 nach
außen
erstrecken. Die im Querschnitt T-förmigen Rippen 55 erstrecken
sich in Umfangsrichtung um den Hauptschaufelfangabschnitt 54,
um das Metallgehäuse 40 zu
versteifen und die Eigenschaften der Berstschutz-Einrichtung für die Fanschaufeln 34 zu
verbessern. Der Übergangsabschnitt 58 verbindet
den Hauptschaufelfangabschnitt 54 mit dem stromaufwärtigen Abschnitt 56,
um die Belastungen von dem Hauptschaufelfangabschnitt 54 auf
den stromaufwärtigen
Flansch auf dem stromaufwärtigen
Abschnitt 56 zu übertragen. Der
stromabwärtige
Abschnitt 60 liegt stromab der Ebene Y der Fanschaufeln 34 und
bildet einen Schutz für
den Fall, dass der Schaufelfuß einer
Fanlaufschaufel 34 auf die Fanschaufel-Berstschutzeinrichtung 38 auftrifft.
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Der
stromaufwärtige
Abschnitt 56 des Metallgehäuses 40 besitzt einen
Durchmesser D1, der größer ist als der Durchmesser
D2 des Hauptschaufelfangabschnitts 54.
Der Hauptschaufelfangabschnitt 54 besitzt eine Dicke T2, die größer ist
als die Dicke T1 des stromaufwärtigen Abschnitts 56 des
Metallgehäuses 40.
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Der Übergangsabschnitt 58 hat
einen schwach gekrümmten
Durchmesseranstieg zwischen dem Durchmesser D2 des
Hauptschaufelfangabschnitt 54 und dem Durchmesser D1 des stromaufwärtigen Abschnitts 56.
Der Übergangsabschnitt 58 besitzt
eine Dicke T3, die im wesentlichen die gleiche
ist wie die Dicke T1 des stromaufwärtigen Abschnitts 56.
Insbesondere ist der glatt-gekrümmte,
im Durchmesser in Axialrichtung sich vergrößernde Übergangsabschnitt 58 durch
zwei große
Durchmesserradien R1 und R2 an
seiner äußeren Oberfläche und
einem einzigen Radius R3 an seiner inneren Oberfläche definiert.
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Es
kann in gewissen Fällen
zweckmäßig sein,
eine Anzahl durchgehender Schichten aus kräftigem Faserstoffmaterial 64 um
das Metallgehäuse 40 herumzuwickeln,
um weiter die Energieabsorptionsfähigkeit der Fanschaufel-Berstschutzeinrichtung 38 zu
erhöhen.
Das kräftige
Fasermaterial 64 kann beispielsweise aus verwebten, aromatischen
Polyamidfasern bestehen, die unter dem Markennamen KEVLAR bekannt
sind (KEVLAR ist eine registrierte Marke von Dupont Ltd.). Es kann
außerdem
eine Anzahl von Schichten aus einzelnen Stücken aus flexiblem Material
aus verwebtem KEVLAR zwischen dem Metallgehäuse 40 und den kontinuierlichen
Schichten aus Faserstoffmaterial 64 angeordnet werden.
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Auf
der inneren Oberfläche
des Metallgehäuses 40 kann
eine akustische Auskleidung 66 angeordnet werden. Die akustische
Auskleidung 66 besteht aus einem Honigwabenaufbau 68 und
einem perforierten Blech 70. Der Honigwabenaufbau 68 und
das perforierte Blech 70 stellen eine übliche Maßnahme dar.
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Wenn
im Betrieb des Gasturbinentriebwerks 10 eine Fanlaufschaufel 34 oder
ein Teil einer Fanlaufschaufel 34 abgeschleudert wird,
erfolgt ein Auftreffen auf dem Metallgehäuse 40. Der Hauptschaufelfangabschnitt 54 des
Metallgehäuses 40 wird durch
die Fanlaufschaufel 34 oder einen Teil der Fanlaufschaufel 34 getroffen
und nimmt wirksam Energie von der Fanlaufschaufel 34 oder
dem Teil der Fanlaufschaufel 34 auf.
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Die
Schlagbelastungen werden von dem Hauptschaufelfangabschnitt 54 des
metallischen Gehäuses
auf den Flansch 42 am stromaufwärtigen Abschnitt 56 des
metallischen Gehäuses 40 durch
den Übergangsabschnitt 58 des
Metallgehäuses 40 übertragen.
Der Übergangsabschnitt 58 ist
derart ausgebildet, dass er sich beim Aufprall infolge seiner glatt-gekrümmten Form
ausbiegt, wodurch die Schlagbelastungen vermindert werden, die auf
den stromaufwärtigen
Flansch 42 übertragen
werden. Der Übergangsabschnitt 58 ist
verminderten örtlichen
Beanspruchungen ausgesetzt, im Vergleich mit der oben erwähnten konventionellen
Anordnung, weil die Dicke des Übergangsabschnitts 58 im
wesentlichen gleich ist der Dicke des stromaufwärtigen Abschnitts 56 und
wegen der großen
Radien R1, R2 und R3, die den Übergangsabschnitt 58 charakterisieren. Der Übergangsabschnitt 58 hat
im Vergleich mit der oben erwähnten
konventionellen Anordnung ein geringeres Gewicht, wegen der verringerten
Materialmasse am Übergangsabschnitt 58.
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Das
metallische Gehäuse
kann aus irgendeinem geeigneten Metall oder einer Metall-Legierung bestehen.
Vorzugsweise besteht das Metallgehäuse aus einer Stahllegierung,
aus Aluminium, aus einer Aluminiumlegierung, aus Magnesium, aus
einer Magnesiumlegierung, aus Titan, aus einer Titanlegierung, aus
Nickel oder einer Nickel-Legierung.
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Die
Erfindung wurde vorstehend unter Bezugnahme auf ein metallisches
Gehäuse
beschrieben. Es ist jedoch auch möglich in Verbindung mit der Erfindung
andere Gehäusetypen
zu benutzen.
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Die
Erfindung wurde vorstehend unter Bezugnahme auf eine Fanschaufel-Berstschutzeinrichtung
beschrieben, jedoch ist sie in gleicher Weise anwendbar für eine Kompressorschaufel-Berstschutzeinrichtung
und eine Turbinenschaufel-Berstschutzeinrichtung.