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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Nahrungsmittelprodukts. Insbesondere betrifft die Erfindung ein
Verfahren zur Herstellung eines Milch enthaltenden Produkts, das
verbesserte Struktur- und Textur-Qualitäten aufweist, wodurch die Notwendigkeit,
eine Struktur-/Texturbildungs-Hilfe
als Zusatz-Ingrediens zu inkludieren, wegfällt.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
Entwicklung von Nahrungsmittelprodukten mit verbesserten Textur-
und Struktur-Eigenschaften, die keine Lagerstabilitätsprobleme
aufweisen, ist von beträchtlichem
kommerziellen Interesse. Im Fall von Eiscreme-Konfekt besteht beispielsweise
ein besonderer Bedarf an der Entwicklung verbesserter Methoden zur Bekämpfung einer
Textur-Verschlechterung, die sich aus der Bildung von Eiskristallen
ergibt, die durch zyklische Veränderungen
in der Gefriertemperatur verursacht werden (unsachgemäße Temperaturanwendung, „temperature
abuse"). Es wurden
verschiedene Ansätze
zur Überwindung
dieser Probleme beschrieben, die typischerweise mit der Zugabe von
herkömmlichen
Stabilisier-, Verdickungs- und/oder Struktur-Zusätzen zum Nahrungsmittelprodukt
während
seiner Herstellung verbunden waren. Polysaccharide, wie Johannisbrotkernmehl,
Guar-Gummi und Carrageenan werden beispielsweise allgemein zugesetzt,
um die Wahrnehmung von Eiskristallen zu maskieren und die Textur
von Eiscreme-Produkten zu verbessern. Andere Stabilisierungsmittel,
die in Nahrungsmittelprodukten verwendet werden, inkludieren Homopolysaccharide,
die von bestimmten Bakterien extrazellulär erzeugt werden, wie Dextran
und Fructane. Sprühgetrocknetes
Dextran-Milchpulver ist im Handel von Quest International unter
der Handelsbezeichnung „Enrich" erhältlich.
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Dextrane
sind Homopolysaccharide, die Glucose-Reste aufweisen, welche durch
die Wirkung des Enzyms Dextransucrase auf Saccharose erzeugt werden,
wobei diese Enzyme vor allem extrazellulär durch verschiedene Milchsäure-Bakterien
erzeugt werden, einschließlich
Stämme
der Gattungen Streptococcus, Leuconostoc und Lactobacillus.
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Die
gesteuerte Fermentation eines auf Molke basierenden Mediums, das
Saccharose enthält,
mit dem Dextran-produzierenden Bakterium Leuconostoc mesenteroides
ATCC 14935 zur Herstellung eines Verdickungsmittels zur Verwendung
in Nahrungsmitteln ist in
US
4 444 793 beschrieben. Der gewünschte Dextrangehalt wird durch
verlängerte
Fermentation erzeugt, während
welcher eine übermäßige Acidifizierung
entweder durch den Einschluss von Puffer-Salzen im Wachstumsmedium
oder durch Titration mit einer Base während der Fermentation vermieden
wird.
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Die
US 4 877 634 beschreibt
die Herstellung einer sprühgetrockneten
Dextran- und Laevan(Polyfructose)-hältigen Zusammensetzung, die
bei der Rehydratisierung eine hohe Viskosität ergibt, durch Fermentieren
eines wässerigen,
Saccharose aufweisenden Wachstumsmediums mit Leuconostoc dextranicum NRRL-B-18132.
Die Verwendung dieser Zusammensetzung zur Verbesserung der Dicke,
Stabilität
oder der Textur von Nahrungsmittelprodukten, einschließlich Milchgetränke, Salatsaucen,
Eiscreme und gefrorenes Jogurt, ist ebenfalls beschrieben. Die Produktion
von Dextran von einem anderen Leuconostoc dextranicum-Stamm (NRRL-B-18242) und deren
Verwendung, vorzugsweise in Form eines getrockneten, rehydratisierbaren
Pulvers, als Textur-modifizierender oder -verbessernder Zusatz bei
einer ähnlichen
Reihe von Nahrungsmitteln ist in
US
5 223 431 beschrieben.
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Gemäß der von
Garvie et al. (International Journal of Systematic Bacteriology,
118–119,
1983) aufgestellten Taxonomie sind Bakterien der Gattung Leuconostoc,
die zuvor als Leuconostoc mesenteroides, Leuconostoc dextranicum
und Leuconostoc cremoris klassifiziert wurden, Sub-Spezies von Leuconostoc
mesenteroides. Zusätzlich
zu den oben erwähnten
Dextran erzeugenden Sub-Spezies von Leuconostoc mesenteroides wurden
zwei weitere Dextran erzeugende Stämme in der Literatur beschrieben,
die für
die Texturbildung von Nahrungsmitteln von Nutzen sind, nämlich die
Leuconostoc mesenteroides ssp. cremoris-Stämme CNCM I-1692 und CNCM-I-1693
(vgl.
US 6 004 800 ).
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Da
Polysaccharide, wie Dextran, durch anaerobe Fermentation von Polysaccharid-erzeugenden Stämmen von
Milchsäurebakterien
hergestellt werden, ist ihre Produktion zwangsweise von der Produktion von
Säure (und
folglich einer Absenkung des pH-Werts) als Nebenprodukt des anaeroben
Metabolismus begleitet. Dies wurde allgemein als Einschränkung für die Anwendbarkeit
von Verfahren zur Herstellung von Dextran durch mikrobielle Fermentation
in situ im Nahrungsmittel selbst angesehen, insbesondere im Fall
von pH-empfindlichen Nahrungsmitteln, wie solchen, die Milchproteine
enthalten, wo eine Absenkung des pH-Werts merkliche Aus wirkungen
auf die Textur, Verarbeitbarkeit, Stabilität und den Geschmack des Produkts
haben kann. Wenn das Produkt beispielsweise ein Jogurt oder ein
Jogurt-Eis ist, dessen Herstellung normalerweise eine Ansäuerung mit
sich bringt, ist dies vielleicht kein Problem, doch allgemeiner
ist es wahrscheinlich, dass die Auswirkungen eines beträchtlichen
Abfalls des pH-Werts, insbesondere in Verbindung mit einer hohen
Temperatur, wenn ein Pasteurisieren nach dem Fermentationsschritt
notwendig ist, für
die Qualität des
Produkts sehr nachteilig sind.
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Beispielsweise
ist es in diesen oben besprochenen Fällen, in welchen Dextran als
geeignete Stabilisierungs- und Texturbildungs-Hilfe für Eiscreme-Produkte
vorgeschlagen wurde, bemerkenswert, dass es immer in Form eines
zuvor zubereiteten Zusatzes, dessen pH-Wert eingestellt ist, zugesetzt
wird.
US 6 004 800 beschreibt
die Bildung einer Eiscreme, bei welcher Dextran während des
Herstellungsprozesses erzeugt wird (mit einem Verfahren, bei welchem
die mit dem mikrobiellen Metabolismus verbundenen Probleme nicht
auftreten würden),
doch wiederum bringt dies das Zugeben eines Zusatzes (hier das gereinigte
Enzym, aktive Dextransucrase) mit sich, was im Hinblick auf Kosten
und Akzeptanz durch den Konsumenten unerwünschte Folgen hat.
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Dagegen
wurden Fälle
der Herstellung von Polysaccharid-Texturbildungs-/Strukturierungsmittel
durch Fermentatian in situ bei der Jogurt-Erzeugung in der Literatur
berichtet; hier, wo eine Säureproduktion
sowohl ein normaler als auch ein erwünschter Teil des Produktionsprozesses
ist, stellt der die Fermentation begleitende Abfall des pH-Werts
kein Problem dar.
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Die
(oben erwähnte)
US 6 004 800 beschreibt
die Herstellung eines Jogurts von akzeptabler Textur und akzeptablem
Geschmack durch Fermentation von Dextran-erzeugendem Leuconostoc
mesenteroides ssp. cremoris CNCM I-1692 (zusammen mit nicht-eindickenden
Stämmen
von Streptococcus thermophilus und Lactobacillus bulgaricus) in
Gegenwart eines Milch-Saccharose-Mediums, bis ein pH-Wert von 4,5
erreicht ist. Diese Literaturstelle offenbart auch die Jogurt-Bildung
unter Verwendung des Enzyms Dextransucrase, hergestellt von Leuconostoc
mesenteroides ssp cremoris, in Gegenwart von Saccharose, um Dextran
in situ zu erzeugen. In einem anderen Beispiel beschreibt die
US 5 308 628 die Herstellung
eines Verdickungsmittel-freien Molkerei-Desserts auf Jogurt-Basis
durch Züchten
von Lactobacillus acidophilus, Lacto bacillus bifidus und/oder Streptococcus
thermophilus mit verschiedenen Milch-Bestandteilen bis zu einem
pH-Wert von zwischen pH 4,3 und pH 5,5, so dass die Viskosität des Produkts
auf ein annehmbares Niveau erhöht
wird.
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Die
Verwendung von Zusätzen
zur Verbesserung der Struktur und der Textur von Eiscremes ist nicht nur
aus ökonomischer
Hinsicht nachteilig, sondern auch angesichts des Wunsches der Konsumenten
nach Zusatz-freien Nahrungsmittelprodukten unerwünscht. Daher bleibt ein deutlicher
Bedarf zur Entwicklung verbesserter Methoden zur Herstellung von
Eiscreme-Konfekt und anderen Milch-hältigen
Produkten mit verbesserten Struktur- und Stabilitätseigenschaften,
bei gleichzeitiger Vermeidung der Verwendung von Zusätzen, bestehen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung sieht in einem ersten Aspekt ein Verfahren
zur Herstellung einer ein Homopolysaccharid aufweisenden Zusammensetzung
auf Milch-Basis vor, welches die Schritte umfasst:
- (i) Fermentieren einer Milch und fermentierbaren Zucker aufweisenden
Mischung mit einem Homopolysaccharid-erzeugenden Mikroorganismus unter anaeroben
Bedingungen, und
- (ii) Stoppen der Fermentation, bevor der pH-wert der Mischung
unter pH 5,5 fällt,
wobei
der pH-Wert der Mischung während
der Fermentation nicht reguliert wird.
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Die
Erfindung sieht auch ein Nahrungsmittelprodukt vor, welches eine
gemäß dem ersten
Aspekt hergestellte Zusammensetzung umfasst.
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In
einem bevorzugten Aspekt sieht die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
einer Eiscreme-Vormischung gemäß dem ersten
Aspekt und ein Verfahren zur Herstellung eines Eiscreme-Konfekts
vor, umfassend das Pasteurisieren einer gemäß dem ersten Aspekt hergestellten
Eiscreme-Vormischung und das Mit-Luft-Versetzen und Gefrieren dieser
pasteurisierten Vormischung.
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Ebenfalls
vorgesehen ist eine Zusammensetzung, die eine Eiscreme-Vormischung
und einen Homopolysaccharid-erzeugenden Mikroorganismus umfasst.
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Die
Erfindung sieht weiters ein Verfahren zur Verwendung eines Homopolysaccharid-erzeugenden
Mikroorganismus zur Herstellung eines Polysaccharids in situ in
einem Nahrungsmittelprodukt auf Milch-Basis vor, wobei eine Milch
und einen fermentierbaren Zucker umfassende Mischung mit dem Mikroorganismus
fermentiert wird, und wobei der pH-Wert dieser Mischung, obgleich
er nicht reguliert wird, auf oder über pH 5,5 bleibt.
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Ebenso
vorgesehen ist ein Eiscreme-Konfekt, hergestellt aus einer Eiscreme-Vormischung,
in welcher ein Polysaccharid in situ gemäß dem Verfahren der Erfindung
erzeugt wird, gegebenenfalls verbunden mit einem variablen Anteil
unfermentierter Vormischung.
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Wie
hierin verwendet, sollte „Milch" so verstanden werden,
dass es tierische oder pflanzliche Milchsorten (wie Soya-Milch)
mit einschließt,
welche dazu geeignet sein können,
in die Zusammensetzungen gemäß der Erfindung
in Form von flüssiger
Milch, Obers, Magermilch, Milchpulver oder Magermilchpulver eingearbeitet
zu werden. Milchderivate, wie Molke, aus welcher die feste Protein-Komponente
der Milch im Wesentlichen entfernt wurde, sind jedoch nicht inkludiert.
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Mit „unreguliert" oder „nicht
reguliert" ist gemeint,
dass der pH-Wert während
der Fermentation nicht künstlich
im gewünschten
Bereich gehalten wird (beispielsweise durch Einschließen von
Puffer-Salzen im Wachstumsmedium oder durch Titration mit einer
Base).
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Eine „Eiscreme-Vormischung" ist eine Mischung
aus Milchbestandteilen, Zuckern und gegebenenfalls Emulgatoren,
Geschmacksmaterialien oder anderen Komponenten, die in Eiscreme
herkömmlich
sind, aus welchen ein Eiscreme-Konfekt nach Pasteurisieren und Gefrieren
unter Versetzen mit Luft hergestellt wird.
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Die
vorliegende Erfindung ist unter Bezugnahme auf die folgende Beschreibung,
wenn sie zusammen mit den beigefügten
Zeichnungen gelesen wird, besser verständlich.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
die Zeit-Entwicklung der Viskosität (☐) in mPa·s und
den Dextran-Gehalt in mg/ml (♦)
in einer Eiscreme-Vormischung während
der Fermentation mit L. mesenteroides ATC-C10830A. Die Inkubationstemperaturen
und Inokulationsmengen (V/V%) sind über jedem Diagramm angegeben.
Die Viskosität
wurde vor dem Pasteurisieren mit einer Scherrate von 250 s–1 gemessen.
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2 zeigt
den pH-Wert einer Eiscreme-Vormischung, welche 14% Magermilchpulver
und 15% Saccharose aufweist, mit L-mesenteroides ATCC10830A fermentiert,
in Abhängigkeit
von der Viskosität
der Vormischung. Die Viskosität
wurde vor dem Pasteurisie ren mit einer Scherrate von 250 s–1 gemessen.
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3 bis 3B zeigen
Spectrum-sensorische Darstellungen der Textur-Qualitäten von
aus verschiedenen Vormischungs-Formulierungen hergestellten Eiscremes.
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4 bis 4A zeigen
Spectrum-sensorische Darstellungen der Geschmacks-Qualitäten von
aus verschiedenen Vormischungs-Formulierungen hergestellten Eiscremes.
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5 zeigt
die unter Verwendung der Spectrum-sensorischen Analyse erhaltenen
Pappegeschmack-Werte („cardboard
flavour scores")
für fettarme
(
)
und Vollfett(♦)-Eiscremes,
die den Dextran-Zusatz enthalten, im Vergleich zu einer fettarmen,
Dextran-enthaltenden
Eiscreme, bei welcher das Dextran in situ gemäß der Erfindung erzeugt wird
(
).
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung beruht auf der Feststellung, dass ein Nahrungsmittelprdoukt
auf Milch-Basis mit verbesserter Struktur und Stabilität aus einer
Polysaccharid-hältigen
Mischung hergestellt werden kann, wobei das Polysaccharid in der
Mischung in situ durch Fermentation mit einem Polysaccharid-erzeugenden
Mikroorganismus unter anaeroben Bedingungen hergestellt wird, wobei
der pH-Wert während
der Fermentation, ohne reguliert zu werden, auf oder über pH 5,5,
insbesondere im Bereich von pH 5,5 bis 7,0, bleibt.
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Entgegen
der Erwartung aus dem Stand der Technik, dass der begleitende Abfall
des pH-Werts die in situ-Produktion von Polysacchariden durch mikrobielle
Fermentation für
eine Verwendung bei der Herstellung von säureempfindlichen Nahrungsmitteln,
wie solchen, die Milch-Proteine enthalten, ungeeignet macht, stellten
die vorliegenden Erfinder fest, dass es durch Wahl eines geeigneten
Mikroorganismus und Steuerung der Fermentationsbedingungen möglich ist,
ein Gleichgewicht zwischen der Polysaccharid-Produktion und Acidifizierung
im Fermentationsprozess zu erreichen, so dass ein Polysaccharid-hältiges Produkt
mit guter Struktur und Stabilität,
ohne Beeinträchtigung
von Textur oder Geschmack, hergestellt werden kann.
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Die
Erfahrung mit Produkten auf Milch-Basis, wie Eiscreme, lässt vermuten,
dass die Tendenz besteht, dass ein „fermentierter Milchgeschmack" bei pH-Werten unter
etwa 5,8 bemerkbar wird, der, obwohl er in einigen Produkten, wie
Jogurt, akzeptabel ist, ansonsten unerwünscht ist. Die vorliegenden
Erfinder fanden je doch, dass dieser Geschmack durch Mischen der
fermentierten Mischung mit unfermentierter Mischung maskiert werden
kann, während
gleichzeitig die günstigen
strukturgebenden Auswirkungen eines in situ erzeugten Polysaccharids
beibehalten bleiben. Unter einem pH-Wert von 5,5 wird jedoch die
Protein-Aggregation signifikant, was zu bemerkbaren Textur-Veränderungen
im Nahrungsmittelprodukt führt,
insbesondere, wenn es pasteurisiert werden muss. Diese Veränderungen
in den Milch-Proteinen sind nicht reversibel und können daher
durch Verdünnen
mit unfermentierter Mischung nicht vollständig verbessert werden. Nochmals,
mit Ausnahme von normalerweise sauren Produkten, wie Jogurt, ist
diese Auswirkung höchst
unerwünscht,
und der pH-Wert 5,5 ist daher eine effektive Untergrenze, bis zu
welchem der pH-Wert für
die Zwecke dieser Erfindung abfallen darf. Vorzugsweise bleibt der
pH-Wert im Bereich zwischen 5,5 und 7,0, insbesondere zwischen 5,7 und
6,2, am meisten bevorzugt, zwischen 5,8 und 6,2.
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Es
wäre natürlich möglich, den
pH-Wert der Mischung während
des Fermentationsprozesses künstlich im
gewünschten
Bereich zu halten, beispielsweise durch gesteuerte Zugabe einer
Base unter Verwendung eines pH-Stat oder durch Zugabe von Puffer-Salzen,
doch ist dies beides technisch unpraktisch und bei der Herstellung
von Nahrungsmittelprodukten unerwünscht, insbesondere, wenn eine 'natürliche' Herstellung gewünscht wird.
Es ist ein besonderer Vorteil des Verfahrens der vorliegenden Erfindung,
dass zusätzliche
technische Schritte dieser Art nicht erforderlich sind.
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Die
Herstellung von Polysaccharid in situ aus in der Mischung vorhandenen
Zuckern durch einen natürlichen
Fermentationsprozess bietet die Möglichkeit, die Notwendigkeit
der Zugabe von stabilisierenden oder Struktur-bildenden Zusätzen zur
Erreichung von akzeptabler Produkt-Struktur und -Textur zu vermeiden,
was zu erheblichen Kosteneinsparungen und auch zu einer verbesserten
Akzeptanz seitens der Konsumenten führt.
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Die
Polysaccharid-Produktion in situ kann auch zusätzliche Vorteile bei der Geschmackserzeugung bieten:
in herkömmlicher,
getrockneter Form zugesetzte Polysaccharide können zu einer aus einem Geschmacksverlust
resultierenden Geschmacksverschlechterung führen oder zum Auftreten von
Fremdgeschmack, wie einem durch den Trocknungsschritt verursachten
Pappe-Geschmack. Um einen möglichst
hohen Polysaccharidgehalt im Zusatz zu erhalten (damit jegliches,
während
der Herstellung des Polysaccharids eingeführtes Restmaterial auf einem
Minimum gehalten wird und folglich seine unerwünschte Wirkung auf die Eigenschaften
des Endprodukts minimiert wird), ist es weiters notwendig, das Präparat lange
Zeit zu fermentieren. Dies führt
zu einem Abfall im pH-Wert und zur Entwicklung eines Geschmacks
nach sauer gewordener Milch bzw. fermentierten Molkereiwaren im
Endprodukt.
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Die
Erfindung ist auf jedes Nahrungsmittelprodukt anwendbar, das auf
einer Milch und einen fermentierbaren Zucker umfassenden Mischung
basiert, wobei die Mischung einen pH-Wert von 5,5 oder darüber, insbesondere
zwischen 5,5 und 7,0, hat. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Produkt eine Eiscreme-Vormischung. Verständlicherweise kann die Erfindung,
obwohl sie hierin vor allem unter Bezugnahme auf Eiscreme beschrieben
ist, an andere Produkte, wie Scherbetts, Eismilchsorten, Sorbets,
gefrorene Puddings und Salatsaucen angewendet werden.
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Das
gemäß der Erfindung
in situ zu erzeugende Polysaccharid ist ein extrazellulär unter
anaeroben Bedingungen von einem Mikroorganismus erzeugtes Homopolysaccharid.
Bakterien, die Heteropolysaccharide erzeugen, tun dies im Allgemeinen
im Vergleich in viel geringeren Mengen, und es ist unwahrscheinlich, dass
die gewünschten
Mengen in situ erzeugt werden könnten,
während
der pH-Wert in einem annehmbaren Bereich bliebe. Bei einer besonders
bevorzugten Ausführungsform
ist das Polysaccharid Dextran, das aus in der Präkursor-Mischung vorhandener
Saccharose erzeugt wird. Andere geeignete Polysaccharide würden Fructane,
wie Laevan, inkludieren.
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Die
Erfindung ist auf jeden Mikroorganismus anwendbar, der extrazellulär Homopolysaccharide
(bestehend aus einer Art Glycopyranose-Rest) bei Fermentation mit
einem geeigneten Zucker unter anaeroben Bedingungen erzeugen kann,
mit der Maßgabe,
dass die Polysaccharid-Produktionsrate im Vergleich zur Acidifizierungsrate
so ist, dass der pH-Wert der Mischung während der Fermentation auf
pH 5,5 oder darüber bleibt.
Zweckmäßig ist
der Mikroorganismus zur erfindungsgemäßen Verwendung ein Homopolysaccharid-erzeugendes
Milchsäure-Bakterium.
Bevorzugte Homopolysaccharid-erzeugende Milchsäure-Bakterien sind Dextran(Glucose-Polymer)- und/oder
Fructan(Fructose-Polymer)-erzeugende Stämme der Gattung Leuconostoc,
wie die Sub-Spezies von Leuconostoc mesenteroides, Leuconostoc dextranicum
NRRL-B-18132 und NRRL-B- 18242,
Leuconostoc mesenteroides ssp cremoris-Stämme CNCM I-1692 und CNCM-I-1693,
die in den oben erwähnten
US 4 444 793, US 4 877 634, US 5 223 431 bzw. US 6 004 800 beschrieben
sind.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
ist der Polysaccharid-erzeugende Mikroorganismus ein Dextran-erzeugender
Leuconostoc mesenteroides ssp mesenteroides-Stamm, wie Leuconostoc mesenteroides
ssp mesenteroides ATCC 10830, oder ATCC 27258, oder insbesondere
ATCC 10830A. Ein alternativer, bevorzugter Mikroorganismus ist Leuconostoc
mesenteroides ssp dextranicum 605.
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Wenn
die Mischung zur erfindungsgemäßen Verwendung
eine Eiscreme-Vormischung ist, kann diese jede herkömmliche
Formulierung sein und kann zweckmäßig Milch-Feststoffe (entweder
Fett- oder Nicht-Fett-Feststoffe),
Saccharose, Wasser und gegebenenfalls andere Zucker, Maissirup,
Geschmacksstoffe und andere zusätzliche
Komponenten, die allgemein in einer Eiscreme-Formulierung verwendet
werden, umfassen. Der Fettgehalt der Vormischung ist für das vorliegende
Verfahren nicht entscheidend, und Fette können gegebenenfalls von Butterfett,
Obers oder Pflanzenquellen inkludiert sein. Die Vormischung kann
durch Beimengen der Ingredienzien in Anteilen, die allgemein auf
dem Gebiet verwendet werden, hergestellt werden.
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Mit
der Erfindung wird Polysaccharid in situ in der Mischung in einer
Menge erzeugt, die ausreicht, um die gewünschten Struktur/Textur-Vorteile
im verarbeiteten Nahrungsmittelprodukt zu erreichen, jedoch in einer Rate,
die nicht zu einem inakzeptablen Abfall des pH-Werts der Mischung
führt.
Im Falle einer Eiscreme-Vormischung sollte die erreichte Polysaccharid-Menge
erwünschterweise
mindestens 0,3 Gew.-% der Vormischung, vorzugsweise 0,5 bis 0,7
Gew.-%, sein. Diese Werte können
für andere
Arten von Nahrungsmittelmaterial etwas variieren, es ist aber wahrscheinlich,
dass sie in einem ähnlichen
Bereich liegen. Verständlicherweise
kann die gewünschte
Polysaccharid-Menge innerhalb dieses Bereiches, je nach der Formulierung
des Produkts, variieren. Beispielsweise würde man erwarten, dass die
gewünschte
Polysaccharid-Menge allgemein verschieden sein würde und für Produkte mit einem hohen
Fettgehalt höher
sein könnte
als für
jene mit weniger Fett.
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Ein
fermentierbarer Zucker in der Mischung ist sowohl als Substrat für die Polysaccharid-Erzeugung als
auch typischerweise dazu notwendig, um dem Nahrungsmittelprodukt
Süße zu verleihen.
Wenn das zu erzeugende Polysaccharid Dextran ist, wird der Zucker
Saccharose sein. Bei einer bevorzugten Ausführungsform, in welcher das
Produkt eine Eiscreme-Vormischung ist, sollte zweckmäßig eine
Saccharose-Menge (vor der Fermentation) von 1 bis 17,5 Gew.-%, vorzugsweise
von 7,5 bis 15 Gew.-%, vorhanden sein. Die Erfinder stellten fest,
dass es besonders praktisch ist, eine Vormischung, die 15 Gew.-%
Saccharose (eine Menge, die bei einer Eiscreme-Formulierung herkömmlich ist)
bei der Fermentation zu verwenden, da dies die Polysaccharid-Produktion
optimiert, während
genügend
nicht-verwertete Saccharose übrig
bleibt, so dass die Notwendigkeit, zusätzliche Saccharose nach der
Fermentation zuzugeben, um annehmbare Geschmackseigenschaften im
Endprodukt zu erreichen, vermieden wird.
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Die
Milch enthaltende Mischung kann zweckmäßig mit einer Vorkultur (die
in irgendeinem geeigneten Medium von Nahrungsmittelqualität gezüchtet wurde)
eines Homopolysaccharid-erzeugenden Mikroorganismus in einer Menge
von 0,01% bis 5% des Volumens der Mischung beimpft werden. Bei einer
bevorzugten Ausführungsform
kann die Mischung unter Verwendung gefrorener Kügelchen, die eine Vorkultur
des Mikroorganismus umfassen, zweckmäßig in einer Menge von 0,01
bis 1% des Mischungs-Volumens, beimpft werden. Zweckmäßig kann
Leuconostoc mesenteroides ssp Dextranicum 605, welcher im Handel
in einem direkten Lager-System („vat system") (Kügelchen)
erhältlich
ist (Danisco), verwendet werden.
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Die
anaerobe Fermentation kann zweckmäßig bei einer Temperatur von
10°C bis
30°C während einer Zeitdauer
von 4 bis 48 Stunden durchgeführt
werden. Selbstverständlich
kann der gewünschte
Polysaccharidgehalt der Mischung durch Verwendung einer Vielfalt
von Kombinationen dieser Parameter erreicht werden; geeignete Kombinationen
können
direkt erstellt werden, ohne dass unnötiges Experimentieren notwendig
ist. Die Erfinder zeigten, dass die Ansammlung von Polysaccharid,
wie sie sich in der verändernden
Viskosität
der fermentierenden Mischung zeigt, etwa linear mit dem leicht überwachten
pH-Wert der Mischung korreliert (natürlich mit der Maßgabe, dass
der pH-Wert nicht bis zu einem Punkt abfällt, an welchem die Gelbildung
stattfindet), was den Prozess der Optimierung der Fermentationsbedingungen
weiter erleichtert.
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Die
Fermentationsbedingungen können
so gewählt
werden, dass sie eine Mischung ergeben, die als Nahrungsmittelprodukt
geeig net ist, oder die direkt verarbeitet werden kann, um nach der
Fermentation und Pasteurisierung das Endprodukt zu ergeben. Mehr
bevorzugt kann jedoch die fermentierte Mischung durch Einbringung
der zusätzlich
erwünschten
Ingredienzien modifiziert werden. Gemäß einer Ausführungsform kann
die fermentierte Mischung mit nicht-fermentierter Mischung verdünnt werden,
um einen optimalen Polysaccharid-Gehalt (und folglich, Viskosität) vor dem
weiteren Verarbeiten zu erreichen. Die nicht-fermentierte Mischung
kann dann dieselbe Zusammensetzung haben, die die fermentierte Mischung
vor der Fermentation hatte, oder sie kann anders sein. Dieser Ansatz
hat den Vorteil, dass die Bedingungen für eine optimale Polysaccharid-Produktion
nicht durch die Erfordernisse der endgültigen Produkt-Zusammensetzung
kompromittiert zu werden brauchen. Zusätzliche potentielle Vorteile
sind, dass die Menge an Material, die fermentiert werden muss, verringert
wird, eine einzige Charge fermentierter Mischung in eine Reihe verschiedener
Endprodukte eingearbeitet werden kann, und viele Arten von Fremdgeschmack,
die sich während
der Fermentation entwickelt haben, durch Verdünnen maskiert werden können.
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Wenn
die gewünschte
Zusammensetzung erreicht worden ist, kann die Polysaccharidproduktion
in der Mischung zweckmäßig durch
Pasteurisation beendet werden. Dies würde auch dazu beitragen, die
Viskosität des
Produkts zu verbessern. Alternativ kann sie, wo es für das besondere
Produkt geeignet ist, einfach durch Kühlen oder Gefrieren wirksam
gestoppt werden. Die resultierende Mischung kann dann das Endprodukt
ausmachen, oder sie kann durch weitere Schritte, die den Einbau
zusätzlicher
Komponenten, wie Geschmacksstoffe und zusätzliche Zucker umfassen können, und
jegliche herkömmliche
physikalische Verarbeitungsschritte in dieses Produkt umgewandelt
werden. Wenn die Mischung eine Eiscreme-Vormischung ist, würde die
Umwandlung der fermentierten und gegebenenfalls pasteurisierten
und gemischten Vormischung zu Eiscreme herkömmliche Verarbeitungsschritte,
einschließlich
das Versetzen mit Luft und Gefrieren, umfassen.
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Die
folgenden Beispiele dienen lediglich dem Zweck der Veranschaulichung.
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Beispiel 1. Allgemeine
Methoden zur Untersuchung der in situ-Polysaccharid-Produktion in
Eiscreme-Vormischungen
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(i) Kultivierungsprotokoll
für Leuconostoc
mesenteroides in einer Eiscreme-Vormischung
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- – Starter-Kultur:
Eine gefrorene Lagerlösung
(„stock") (1 ml) von Leuconostoc
mesenteroides Subsp. mesenteroides ATCC10830A wurde aufgetaut und
aseptisch in 100 ml XVM-Medium + 10% Saccharose transferiert. Diese wurde bei
25°C 24
h lang (oder länger,
bis sie viskos geworden war und der pH-Wert auf unter 5,0 gefallen
war) inkubiert.
- – Gefrorene
Lagerkulturen für
Langzeitlagerung: Eine voll ausgewachsene Starter-Kultur mit einer
Zelldichte von etwa 109 Zellen/ml wurde
mit sterilem Glycerin bis zu einer Endkonzentration von 10% gemischt.
1 ml Aliquots wurden in sterile Röhrchen mit Schraubkappen abgefüllt und
bei –80°C für eine spätere Verwendung
gelagert.
- – Herstellung
einer Vorkultur. Ein Volumen von XVM-Medium + 10% Saccharose, das
für die
nachfolgende Inokulation der Eiscreme-Vormischung ausreichte (typischerweise
1 bis 5% des Vormischungsvolumens) wurde hergestellt und aseptisch
mit 1/100 Volumen der Starter-Kultur beimpft. Dies wurde bei 25°C 24 h lang
inkubiert, zu welchem Zeitpunkt die Kultur viskos geworden sein
sollte und ihre pH-Wert unter 5,0 gefallen sein sollte.
- – Kultivierung
einer Vormischungs-Charge. Eine ausgewählte Menge der Vorkultur (typischerweise
1 bis 5%) wurde aseptisch zur pasteurisierten Vormischungs-Charge
zugegeben und unter den für
die Untersuchung gewählten
Bedingungen inkubiert. Proben der Vorkultur und der Vormischung
wurden sofort nach der Inokulation für eine mikrobiologische Auswertung
(Plattenzählung)
genommen. Der pH-Wert und die Viskosität der Proben der Vormischung
wurden zu Beginn der Fermentation und in Zeitabständen später gemessen,
um die Polysaccharid-Erzeugung zu überwachen.
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(ii) Bestimmung des Dextrangehalts
von Eiscreme-Vormischungen.
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Für die in den Beispielen 2 und
3 beschriebenen Versuche:
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7,5
ml einer 60% (Gew./Gew.) Trichloressigsäurelösung wurden zu einer 30 ml
Probe fermentierter Vormischung gegeben, und die Mischung wurde
45 min lang gründlich
gerührt.
Die Probe wurde dann 45 min lang bei 5000 U/min in einem Sorvall
HS-4-Rotor zentrifugiert. 25 ml des Überstands wurden gesammelt,
und der pH-Wert
wurde unter Verwendung von 10 N NaOH auf 4,0 eingestellt. 15 ml
dieses Materials wurden dann 24 h lang gegen regelmäßig wieder
aufgefrischtes entmineralisiertes Wasser unter Verwendung eines
vorbehandelten Dialyse-Schlauches (zuvor in 2% Gew./Vol. NaHCO3-Lösung
und danach in entmineralisiertem Wasser ausgekocht) dialysiert.
Der Inhalt des Dialyse-Schlauches wurde dann bei –40°C gefroren
und gefriergetrocknet. Die trockene Probe wurde in 1 ml 100 mM NaNO3, enthaltend 200 ppm NaN3,
gelöst
und bei 5000 U/min 5 min lang zentrifugiert.
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Eine
Gelpermeationschromatographie wurde unter Verwendung einer 8 μm PL-GFC-Guard-Säule (50 × 7,5 mm),
einer 17 μm
TSK-Gel G6000PW-Säule
(TosoHaas), einer 8 μm
PL-GFC 4000A-Säule
und einer 8 μm
PL-GFC 1000A-Säule
(Polymer Laboratories) bei 45°C
durchgeführt
(alle Säulen
waren 300 × 7,5
mm). Die Probe wurde in das GPC-System unter Verwendung von 100
mM NaNO3-Lösung (enthaltend 200 ppm NaN3) als Elutionsmittel eingeführt. Das
vorhandene Polysaccharid wurde unter Verwendung eines Brechungsindex-Detektors detektiert.
Die Konzentrationen wurden unter Verwendung einer Eichkurve, die
für gereinigtes
Dextran mit einem mittleren Molekulargewicht von 7 × 105 Da bei den Konzentrationen von 0,2, 0,4, 1,1
und 1,6 mg/ml erstellt worden war, berechnet. Das Molekulargewicht
des Dextrans wurde mittels Laser-Lichtstreuung (laser light scattering,
TRALLS) unter Verwendung eines Mini-DAWN-Detektors bestimmt.
-
Für die in Beispiel 5 beschriebenen
Versuche:
-
Zu
31 g geschmolzener Eiscreme wurden 7,5 ml 60% Gew./Vol. Trichloressigsäure (Fisher
Chemicals A. R.-Qualität)
zugegeben, und die Mischung wurde 45 min lang gerührt.
-
Die
Mischung wurde bei 10.000 U/min (12.000 × g) 30 min lang bei 5°C gerührt, um
die Proteine zu sedimentieren, die Fette aufzuschlagen und einen
klaren Überstand
zu ergeben. Der Überstand
wurde entfernt, und sein pH-Wert wurde durch Zugabe von 10 M Natriumhydroxid-Lösung auf
zwischen 4,0 und 4,5 eingestellt.
-
Die
Mischung wurde in einen zuvor gewaschenen (5 min in kochendem, entionisiertem
Wasser) Dialyse-Schlauch (Visking 19 mm Cellulose mit verdicktem
Durchmesser – Molekulargewicht-Aus schlussgrenze („cut-off") 12.000 bis 14.000)
transferiert. Die Proben wurden drei Tage lang mit dreimaligem Wechseln
des entionisierten Wassers pro Tag bei 4°C dialysieren lassen. Der Inhalt
der Dialyse-Beutel wurde gefriergetrocknet, und der Rückstand
wurde gewogen.
-
Proben
dieses Materials wurden auf Dextran-Gehalt mittels Hochleistungs-Größentrennung
(High Performance Size Exclusion) mit Multi-Winkel-Laser-Lichtstreuung
(Multi-Angle Laser Light Scattering) (HPSEC-MALLS) analysiert. Die
Probenlösungen
(0,5%) wurden in 0,1 M Natriumnitrat hergestellt, durch einen 0,45 μm-Filter (PVDF, Whatman)
filtriert, um jegliches übrige
Fett zu entfernen, und danach auf 45°C erhitzt. Die gelöste Probe
(200 μl)
wurde auf das SEC-MALLS-RI-System über ein Rheodyne-Einspritzventil aufgetragen.
-
Das
Chromatographie-System bestand aus einer Gilson-Pumpe (Modell 305),
Anagel-TSK PWXL G4000-, G5000- und G6000-Säulen in
Serie (7,8 × 300
mm, Anachem), in Verbindung mit einer TSK PWXL-Guard-Säule (6,0 × 40 mm).
Die Säulen
wurden mit 0,1 M Natriumnitrat eluiert, unter Vakuum durch eine
0,02 μm-Membran
(Anodisc 47, Whatman) filtriert und unter Vakuum entgast. Die Fließgeschwindigkeit
betrug 0,5 ml/min. Die Lichtstreuung wurde mit einem DAWN-F MALLS-Photometer,
das mit einer K5-Durchflusszelle (n = 1,52064) und einem Hochtemperatur-Ablesekopf
versehen war, detektiert. Die Photometer-Lichtquelle war ein He-Ne-Laser,
633 nm, 5 mW (Wyatt Technology, Santa Barbara, Kalifornien). MALLS-Detektor
und Säulen wurden
bei einer Temperatur von 45°C
betrieben. Ein interferometrisches Wyatt Optilab-Refraktometer mit
einer Mess-Wellenlänge
von 633 nm wurde bei einer Temperatur von 45°C verwendet.
-
Vor
den Messungen wurde das DAWN-F MALLS-Photometer geeicht und normalisiert.
Die Eichkonstante wurde durch Messen der Streuung (am 90°-Detektor)
von einem reinen Lösungsmittel
(Toluol) mit bekanntem Rayleigh-Verhältnis bestimmt. Alle anderen
Detektoren wurden auf den geeichten Detektor normalisiert, indem
die Streuung einer Probe eines P50 (~50 kDa MW) Pullulan-Standard
(Showa Denko, Japan) gemessen wurde, der Licht isotrop, d.h. in
alle Richtungen gleich, streut. Die Leistung der Säulen wurde
ebenfalls unter Verwendung von Pullulan-Standards im Bereich von
5 bis 800 kDa überprüft.
-
(iii) Bestimmung der Viskosität von Eiscreme-Vormischungen.
-
Für die in den Beispielen 3 und
4 beschriebenen Versuche:
-
Die
Viskosität
wurde bei 10°C
auf einem Carrimed CSL50-Rheometer
gemessen mit einem Acryl-Kegel, 6 cm und 2° Winkel. Die Ablesungen wurden
bei 50 s–1 und
250 s–1 vorgenommen.
-
Für die in Beispiel 5 beschriebenen
Versuche:
-
Die
Viskosität
wurde unter Verwendung eines Haake VT500 Rheometers mit einem MV1-Sensor
bestimmt. Die Messungen erfolgten bei 5°C. Ein Scherraten-Durchlauf
von 0 bis 300 s–1 über 5 min wurde durchgeführt, und
die Viskositätswerte
wurden aufgezeichnet. Die Viskositäten bei 50 s–1 sind
in Beispiel 5 angegeben.
-
(iv) Herstellung von Eiscreme
aus Vormischungen
-
Eiscreme
wurde unter Verwendung eines kontinuierlichen Standard-Dünnschichtwärmeaustauscher-Gefriergeräts („scrape
surface heat exchange freezer")
hergestellt. Die Ziel-Volumssteigerung („over-run") war etwa 100%, und dies wurde für die meisten
Produkte erreicht.
-
(v) Sensorische Daten-Analyse
-
Die
sensorischen und Geschmackseigenschaften der erfindungsgemäß hergestellten
Produkte wurden bewertet unter Verwendung der beschreibenden Analysemethode
von Spectrum (Warenzeichen) (Spectrum Descriptive Analysis, SDA),
wie in „Sensory
Evaluation Techniques" (Meilgaard,
Civille, Carr, 2. Ausgabe, 1991, ISBN 0-8493-4280-5), siehe Seiten 196–198, und
Munoz, Civille, 1998, J. Sensory Studies, 13, 57–75, beschrieben.
-
Sowohl
frische Proben als auch Proben mit unsachgemäßer Temperaturanwendung („temperature-abused") wurden bewertet.
Die unsachgemäße Temperaturanwendung
erfolgte durch einwöchiges
Halten auf einer Temperatur von –25°C nach der Herstellung, wobei
dann während
12-Stunden-Perioden zwischen –10°C und –25°C nacheinander
2 Wochen lang gewechselt wurde.
-
Eiscreme-Proben
wurden 10 min vor der Bewertung in einer isolierten Kühleinrichtung
in den Herstellungsbereich gebracht. Die Proben wurden dann aus
ihren Behältern
entfernt und in Würfel
von etwa 64 ml geschnitten und in 3 Unzen-Probenbecher (3 oz „souffle
cups") gegeben zwecks
Darreichung an die Teilnehmer. Die Proben wurden bewertet, sobald
die Probentemperatur zwischen 10°F
(–12,22°C) und 15°F (–9,44°C) lag. Die
Teilnehmer bewerteten die Probe, indem sie etwa 1/3 des Portions-Blocks
mit einem starken Plastiklöffel
herausholten und dann das Produkt hinsichtlich Geschmack und Textur
bewerteten. Falls nötig,
wurde den Teilnehmern ein weiterer Würfel genehmigt. Die Teilnehmer
spien die Proben nach der Bewertung aus.
-
Beispiel 2. Dextran-Erzeugung
durch Leuconostoc mesenteroides in einer Eiscreme-Vormischung: Abhängigkeit
von der Saccharose-Konzentration
-
Eiscreme-Vormischungen,
die 14% Magermilchpulver in entmineralisiertem Wasser und verschiedene Saccharose-Mengen
enthielten, wurden mit 1% V/V einer Vorkultur von L. mesenteroides
Stamm ATCC10830A, gezüchtet
auf auf konzentrierter Milch („fortified
milk") (XVM-Medium),
beimpft. Die Vormischungen wurden 24 Stunden lang bei verschiedenen
Temperaturen inkubiert, und die angesammelten Dextran-Konzentrationen
wurden danach bestimmt.
-
Die
Ergebnisse, ausgedrückt
als % Gew./Vol. Dextran, sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst:
- a ausgedrückt
als % (Gew./Vol.)
- (– bedeutet
nicht bestimmt)
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass die gebildete Dextran-Menge nicht stark
von der anfänglichen
Saccharose-Konzentration abhängig
ist, zumindest im Bereich von 7,5% bis 15%, obwohl bei Konzentrationen
außerhalb
dieses Bereichs eine gewisse Verringerung in der Ausbeute vorhanden
ist. Dies bedeutet, dass eine typische Vormischung, die 15% Saccharose
enthält,
für die
Fermentation verwendet werden kann, wobei die Notwendigkeit einer
Zugabe von zusätzlichem
Zucker nach der Fermentation vermieden wird.
-
Beispiel 3. Optimierung
der Wachstumsbedingungen für
L. mesenteroides ATCC10830A in einer Eiscreme-Vormischung, die 15%
Saccharose enthält.
-
Proben
der Vormischung wie in Beispiel 2, welche anfänglich 15% Saccharose enthielten,
wurden mit einer Vorkultur von L. mesenteroides ATCC10830A beimpft
(Inokulations-Volumina von 1% und 5% wurden untersucht) und bei
verschiedenen Temperaturen und verschieden lang inkubiert. Die Dextran-Konzentration und
Visko sität
jeder Probe wurden dann bestimmt. Die Ergebnisse sind in 1 zusammengefasst.
-
Die
Ansammlung von Dextran, und folglich die Viskosität der Vormischung
blieb während
der ersten 8 Stunden der Fermentation bei allen Temperaturen sehr
gering. Nach 24 Stunden gab es bei allen Inkubationstemperaturen
eine merkliche Steigerung der Viskosität im Vergleich zu der einer
nicht-fermentierten Kontroll-Probe,
obwohl die Auswirkung bei den höheren
Temperaturen stärker
war. Inkubation für
länger
als 24 Stunden führte
zu hochviskosen Mischungen. Bei allen getesteten Inkubationszeiten
und -temperaturen ergab eine Beimpfung mit 5% V/V der Vorkultur
höhere
Viskositäten
als eine Beimpfung mit 1%.
-
Aus
den Daten geht klar hervor, dass eine gewünschte Viskosität oder Dextran-Konzentration
mit verschiedenen Kombinationen dieser Parameter erreicht werden
kann. Beispielsweise ist eine Viskosität von etwa 15 mPa·s (bestimmt
bei einer Scherrate von 250 s–1), die für ein typisches
Eiscreme-Produkt geeignet ist, durch eine Inkubation bei 10°C für 16 Stunden
mit einer 5% Beimpfung, oder bei 15°C für zwischen 8 und 16 Stunden mit
einer 1% Beimpfung erreichbar. Gleichermaßen konnte die Ziel-Viskosität oder der
Dextran-Gehalt erreicht werden durch Verdünnen einer fermentierten Vormischung
mit einem höheren
Dextran-Gehalt mit unfermentierter Vormischung.
-
Beispiel 4. Auswirkung
der Fermentation mit L. mesenteroides ATCC10830A auf den pH-Wert
einer 15% Saccharose enthaltenden Eiscreme-Vormischung
-
Die
Vermehrung der Bakterien und der pH-Wert der Kultur wurden während der
in Beispiel 3 beschriebenen Fermentations-Tests überwacht. Es zeigte sich, dass
die Anzahl der Zellen pro Gramm der Vormischung bei der Beimpfung
1,3 × 107 bei einer 1% Beimpfung, und 6,7 × 107 bei einer 5%-Beimpfung waren. Diese Werte
waren nach 24 Stunden auf 1,1 × 108 (1% Beimpfung, bei 10°C inkubiert) und 1,3 × 109 (5% Beimpfung, bei 20°C inkubiert) angestiegen.
-
Der
anfängliche
pH-Wert der Vormischung war 6,35, und es zeigte sich, dass er nach
24 Stunden auf 6,23 (1% Beimpfung, bei 10°C inkubiert) oder 5,88 (5% Beimpfung,
bei 20°C
inkubiert) gesunken war. Unter anderen Bedingungen (z.B. 2% Beimpfung,
24 Stunden lang bei 25°C
inkubiert) zeigt es sich, dass die Fermentation mit L. mesenteroides
ATCC10830A bewirken konnte, dass der Vormischungs-pH-Wert zumindest bis
auf 5,5 fallen konnte. Durch Kombination der aus allen getesteten
Bedingungen erhaltenen Daten wurde eine annähernd lineare Korrelation zwischen
dem pH-Wert einer
fermentierten Vormischungs-Probe und ihrer Viskosität beobachtet,
wie in 2 gezeigt ist. Die Details der pH-Wert-Abhängigkeit
hängen
natürlich
vom Ausgangs-pH-Wert und der spezifischen Formulierung ab, doch
beobachteten die Erfinder eine annähernd lineare Abhängigkeit
der Viskosität
vom pH-Wert für
Vormischungen bei einer Reihe verschiedener Zusammensetzungen, immer
mit der Maßgabe,
dass der pH-Wert über
einem Wert bleibt, bei welchem die Vormischung zu gelieren beginnt.
Diese Ergebnisse lassen darauf schließen, dass die Überwachung
des pH-Werts der Kultur einen sehr praktischen Weg ergeben sollte,
um die Ansammlung von Polysaccharid bei einer Implementierung des
Verfahrens auf Produktionsmaßstab
zu verfolgen.
-
Beispiel 5. Herstellung
von Eiscremes aus fermentierten und unfermentierten Vormischungen
-
Um
die Essqualität
von Eiscreme, die aus einer Vormischung stammte, welche mit L. mesenteroides ATCC10830A
fermentiert worden war, mit jener, die aus einer unfermentierten
Vormischung oder aus einer Vormischung, die mit einem handelsüblichen,
sprühgetrockneten
Dextran-Präparat
ergänzt
worden war, zu testen, wurden eine Reihe von Formulierungen hergestellt.
Die Zusammensetzungen der Vormischung waren wie folgt:
- a sprühgetrocknete
Dextran-hältige
Produkte von Quest International Ltd.
-
Alle
Mischungen enthielten zusätzlich
Vanille-Aroma.
-
Zwei
Chargen der nicht-ergänzten
Vormischung wurden mit L. mesenteroides ATCC10830A in einem ummantelten
Gefäß fermentiert.
Die Inkubationstemperatur wurde durch einen Leitungswasserstrom
durch den Mantel hindurch und manuelle Temperaturmessungen gesteuert.
Die Kulturen wurden kontinuierlich gerührt, und Proben wurden aseptisch
für off-line
pH- und Viskositätsmessungen
entnommen.
-
Fermentation
A: die Vormischung wurde nach dem Pasteurisieren auf 13,7°C bei der
Inokulation gekühlt.
Die Inkubationstemperatur stieg kurz auf 33°C an und wurde dann auf 15°C gehalten.
Während
die Temperatur langsam anstieg, wurde das Kühlungsniveau eingestellt, und
nach 28 h Kultivierung wurde die Rührgeschwindigkeit verringert.
Dies führte
zu einem allmählichen
Temperaturabfall auf 3°C
nach 36 h. Nach 42 h wurde die Temperatur auf 10°C eingestellt. Nach 45 h war
der pH-Wert auf 6,2 gefallen, und die Fermentation wurde dann durch
Pasteurisieren gestoppt.
-
Fermentation
B: Nach dem Pasteurisieren wurde die Vormischung auf 23°C abgekühlt und
mit der Vorkultur beimpft. Die Kultur wurde dann ohne Kühlung belassen.
Nach 21 h war die Temperatur auf 20,4°C abgefallen und wurde dann
durch einen kurzen Impuls von Heißwasser durch den Mantel des
Gefäßes auf
22°C eingestellt.
Der pH-Wert der Vormischung fiel auf 5,8 ab, mit einer Viskosität von 150
mPa·s
(bei einer Scherrate von 50 s–1) nach 25 h, an welchem
Punkt die Fermentation durch Pasteurisieren gestoppt wurde, was
zu einem Anstieg der Viskosität
auf 210 mPa·s
führte.
-
Verschiedene
Kombinationen dieser fermentierten Vormischungen mit unfermentierter
Vormischung wurden hergestellt, und die Viskosität und der Dextran-Gehalt derselben
sowie von jenen der mit Enrich 221 oder 301 ergänzten Vormischungen wurden
bestimmt. Die Ergebnisse sind nachstehend zusammengefasst.
- a Ausgedrückt
in mPa·s;
bestimmt bei einer Scherrate von 50 s–1
- b Ausgedrückt als % (Gew./Vol.), +/–0,1%.
-
Jede
dieser Vormischungs-Formulierungen wurde auf einem kontinuierlichen
Dünnschicht-Wärmeaustauscher
MF75-Gefriergerät
in Eiscreme verwandelt, wobei in jedem Fall eine Volumssteigerung
von etwa 100% erreicht wurde, außer bei der Vormischung mit
dem Code 401, bei welcher eine Volumssteigerung von mehr als 50%
nicht erreicht werden konnte.
-
Beispiel 6: Sensorische
Analyse der Eiscreme-Formulierungen
-
Die
wie in Beispiel 5 beschrieben hergestellten Eiscreme-Proben wurden einer
sensorischen „Spectrum"-Analyse ihrer Textur-
und Geschmackseigenschaften unterzogen, wie sie von einer Gruppe
trainierter Verkoster („taster") wahrgenommen wurden.
Für jede
Formulierung wurde die Analyse sowohl an einer frischen Probe als
auch einer Probe, die einer unsachgemäßen Temperaturanwendung („temperature
abuse") wie in Beispiel
1 unterzogen worden war, durchgeführt.
-
(i) Textur-Daten
-
Textur-Karten
für Eiscreme-Produkte,
die von jeder der oben angeführten
Vormischungs-Formulierungen stammten, sind in den 3 bis 3B gezeigt.
In diesen Karten bedeutet das voranstehende S für jede sensorische Qualität die Wahrnehmung
der Ober fläche
der Eiscreme, FC bedeutet das erste Zusammendrücken (zwischen Zunge und Gaumen),
M bedeutet Manipulation (im Mund) und R bedeutet restliche Textur.
Die radiale Achse für
jeden Parameter ist in willkürliche
Einheiten punktemäßig eingeteilt,
wobei 15 eine hohe Bewertung für
das betreffende Attribut bedeutet.
-
Die
unbehandelte Vormischung (Code 100) ergibt eine Eiscreme, die deutliche,
im Allgemeinen nachteilige, Veränderungen
bei einigen sensorischen Eigenschaften nach unsachgemäßer Temperaturbehandlung zeigt.
Insbesondere gibt es eine deutliche Erhöhung der wahrgenommenen „Kristallinität" und anderer Parameter,
von welchen es wahrscheinlich ist, dass sie das Vorhandensein von
Eiskristallen widerspiegeln. Die Zugabe von entweder Enrich 221
(Code 221) oder Enrich 301 (Code 301) verringert diese Empfindlichkeit
gegenüber
der Temperatur nur teilweise. Es zeigt sich, dass die Erzeugung
von Dextran in situ sehr wirksam zum Schutz gegen diese Textur-Verschlechterung
bei unsachgemäßer Temperaturbehandlung
ist. Somit ergab die Vormischung, die der Fermentation A (zu pH
6,2) unterzogen worden war, eine Eiscreme (Code 101) mit einer Textur,
die im Vergleich zum unbehandelten Fall selbst in einer frischen
Probe eine verbesserte Textur aufwies, sowie eine sehr verringerte
Empfindlichkeit gegenüber
einer unsachgemäßen Temperaturbehandlung.
Verdünnen
dieser Vormischung mit unfermentierter Vormischung in gleichem Verhältnis ergab
die Formulierung 102, die eine Viskosität hatte, welche mit jener vergleichbar
war, die sich aus dem Zusetzen von 1,3% Enrich 221 ergab. Die erhaltene
Eiscreme zeigte eine gewisse Empfindlichkeit gegenüber unsachgemäßer Temperaturbehandlung,
jedoch merklich weniger als jene, die bei der von der Vormischung
221 stammenden Eiscreme beobachtet wurde.
-
Die
Fermentation B (zu pH 5,8) ergab eine Vormischung (Code 401) mit
sehr hoher Viskosität,
bei welcher beim Versuch, sie zu Eiscreme aufzuarbeiten, nur eine
begrenzte Volumssteigerung erhalten werden konnte. Das Produkt hatte
eine von den Texturen der anderen Eiscremes sehr unterschiedliche
Textur, tatsächlich
erwies sich seine Struktur als sehr ähnlich jener von Jogurt. Verdünnen dieser
entweder 1:1 oder 1:4 mit unfermentierter Vormischung (zum Erhalt
der Vormischungen 402 bzw. 405) führte jedoch zu Eiscremes mit guter
Struktur und Textur, und vor allem, mit sehr guter Widerstandsfähigkeit
gegen eine Verschlechterung bei unsachgemäßer Temperaturbehandlung. Besonders
im Fall der Vormischung 402 ist die Textur sowohl vor als auch nach
unsachgemäßer Temperaturbehandlung
besser, vor – und
insbesondere nach – der
unsachgemäßen Temperaturbehandlung,
hinsichtlich geringerer Kristallinität, sowohl als die der Eiscreme
aus unbehandelter Mischung als auch jene von Mischungen, die mit
dem sprühgetrockneten
Dextran-Produkt ergänzt
worden waren.
-
(ii) Geschmacks-Daten
-
Sensorische
Spectrum-Karten, die die Geschmacks-Profile von Eiscremes, welche
aus den oben beschriebenen Vormischungs-Formulierungen stammen,
sind in den 4 und 4A gezeigt.
-
Die
unbehandelte Vormischung (100) sowie jene, die mit den sprühgetrockneten
Dextran-Zusätzen (221
und 301) ergänzt
wurden, ergaben Eiscremes, die gute Profile ergaben, wobei keine
signifikanten unerwünschten
Geschmacksarten nachgewiesen wurden. Die unverdünnten, fermentierten Vormischungen
(101 und 401) ergaben Eiscremes mit Geschmack, der als Folge der
Bakterienwirkung eine gewisse Modifikation zeigte. Vor allem sind
sie stärker
sauer, was bei 401 ausgeprägt
ist, bei 101 aber eher geringfügig
ist. Von Bedeutung ist jedoch, dass die 1:1 verdünnte Vormischung 402 eine Eiscreme
ergab, bei welcher diese unerwünschten
Geschmacksarten wirksam unterdrückt
waren, obwohl die wünschenswerten
Strukturgebungs- und Stabilisierungs-Effekte, wie oben gezeigt,
erhalten blieben.
-
Beispiel 7 Vergleich der
Polysaccharid-Erzeugung durch verschiedene Leuconostoc mesenteroides-Stämme
-
Zwei
Stämme,
Leuconostoc ssp mesenteroides (ATCC 10830A) und Leuconostoc mesenteroides
ssp dextranicum 605 (Danisco) wurden mit verschiedenen Mengen Zucker
und Magermilchpulver fermentiert, und die Menge des erzeugten Polysaccharids
wurde gemessen.
-
Die
folgenden Ergebnisse wurden erhalten:
-
-
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass die Dextran-Erzeugungsrate weitgehend vergleichbar
ist für
beide getesteten Stämme.
Eine Änderung
der Vormischung bei diesen Mengen hatte nur wenig Einfluss auf die
Dextran-Erzeugungsrate.
-
Beispiel 8
-
Vergleich der Pappe-Geschmackswerte
für Eiscremes,
die Polysaccharid-Zusatz enthalten, mit einer in situ fermentierten
Eiscreme
-
Unter
Verwendung der oben beschriebenen sensorischen Spectrum-Technik
wurden die Pappe-Geschmackswerte für frische Vollfett- und fettarme
Eiscreme-Produkte, die Enrich 221 (sprühgetrocknetes Dextran-Milchpulver,
im Handel von Quest International erhältlich) und äquivalenten
fettarmen Formulierungen, die in situ erzeugtes Dextran enthielten,
erhalten. Die erhaltenen Ergebnisse sind in 5 dargestellt.
-
Es
ist ersichtlich, dass sogar bei bescheidenen Dextran-mengen in den
Produkten, die einen Polysaccharid-Zusatz enthalten, ein Pappe-Fremdgeschmack
erkennbar ist. Dagegen weist das in situ fermentierte Produkt dieses
Attribut eines Pappe-Geschmacks nicht auf. Bei derselben Menge Dextran
hat das in situ erhaltene Produkt viel weniger Fremdgeschmack als
das korrespondierende Produkt, bei welchem ein sprühgetrockneter
Zusatz verwendet wurde.