DE60111431T2 - Verfahren zur bereitstellung von multicast- und/oder rundsendediensten zu benutzerendgeräten - Google Patents
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Description
- BEREICH DER ERFINDUNG
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bereitstellen von Multicast- und/oder Broadcast-(Rundsende-)Diensten an Benutzerterminals über ein Zellularnetz, wobei jedes der genannten Benutzerterminals, das Inhaltsdaten von wenigstens einem Multicast- und/oder Broadcast-Dienst empfangen will, wenigstens einmal für eine vorbestimmte Zeit in einen Zustand eintritt, in dem es Inhaltsdaten des Multicast- und/oder Broadcast-Dienstes empfangen kann, und wobei ein Netzelement des Zellularnetzes eine Funkrufmeldung zu Benutzerterminals sendet, wenn ein Multicast/Broadcast-Router mit der Lieferung von Inhaltsdaten für einen bestimmten Multicast- oder Broadcast-Dienst beginnt, wobei Benutzerterminals, die Inhaltsdaten des bestimmten Multicast- oder Broadcast-Dienstes empfangen wollen, auf diese Funkrufmeldungen antworten können. Die Erfindung betrifft gleichermaßen ein solches Benutzerterminal, ein solches Zellularnetz, ein Netzelement eines Zellularnetzes und ein Mobilfunksystem, das ein solches Benutzerterminal und ein solches Zellularnetz umfasst.
- HINTERGRUND DER ERFINDUNG
- Broadcast und Multicast sind Verfahren zum Übertragen von Datagrammen von einer einzelnen Quelle zu mehreren Zielorten, d.h. als eine Punkt-zu-Mehrpunkt-Übertragung.
- Wie in der technischen Spezifikation 3GPP TS 22.146 V5.0.0 (2001-10): „Multimedia Broadcast/Multicast Service; Stage 1 (Release 5)" erwähnt, sind derzeit zwei solche Dienste für Zellularnetze spezifiziert, der Cell Broadcast Service (CBS) und der Internet Protocol (IP) Multicast Service.
- Der Cell Broadcast Service ermöglicht eine Übertragung von Daten mit niedriger Bitrate zu allen Teilnehmern in einem Satz von bestimmten Funkzellen eines Zellularnetzes über einen gemeinsam genutzten Broadcast-Kanal.
- Die Übertragung von Inhaltsdaten für IP-Multicast-Dienste, die z.B. von einem Internet Service Provider angeboten werden, zu Benutzerterminals über eine Funkschnittstelle kann derzeit von Zellularnetzen auf GPRS-(General Packet Radio System)Basis unterstützt werden. Es ist jedoch notwendig, dass ein Punkt-zu-Punkt-PDP-(Packet Data Protocol)-Kontext zwischen jedem Benutzerterminal und einem Netzelement des GPRS-Netzes, d.h. dem GGSN (Gateway GPRS Support Node) eingerichtet wird, und jedes Benutzerterminal, das eine IP-Multicast-Übertragung empfängt, belegt einen separaten Funkkanal. Somit liefern mehrere Funkkanäle denselben Inhalt von Punkt zu Punkt durch ein GPRS-System.
- Für UMTS entwickelt 3GPP (Third Generation Partnership Project) neue Dienste für Multicast und Broadcast in UMTS. In der oben erwähnten technischen Spezifikation 22.146 stellt 3GPP z.B. eine "Phase eins" Beschreibung von Broadcast- und Multicast-Diensten für UMTS bereit. Ein wünschenswertes Merkmal für neue Multicast-Dienste ist z.B, die Ermöglichung der Übertragung eines IP-Multicast-Dienstinhalts über ein Funkzugangsnetz (RAN) eines UMTS-Systems zu mehreren Benutzerterminals mit einem gemeinsam genutzten Funkkanal. Sowohl für neue Broadcast- als auch für neue Multicast-Dienste muss ein Verfahren zum Aktivieren einer Broadcast- oder Multicast-Sitzung auf der Funkschnittstelle noch bereitgestellt werden.
- Vom Standpunkt einer IP-Multicast-Inhaltsquelle aus gesehen, sollte die Handhabung einer Multicast-Übertragung durch ein Funkzugangsnetz ähnlich sein wie beim IP- Multicast, um einen Konflikt mit den IETF IP-Multicasting-Standards zu vermeiden.
- Die RFC (Request for Comments) 2236: „Internet Group Management Protocol, Version 2" vom November 1997 gibt beispielsweise vor, dass Multicast-Router mit IGMP (Internet Group Management Protocol) arbeiten, um zu erfahren, welche Gruppen Mitglieder auf jedem ihrer angeschlossenen physischen Netze haben. Es wird verlangt, dass ein Multicast-Router eine Liste von Multicast-Gruppenmitgliedern für jedes angeschlossene Netz führt und einen Timer für jede Mitgliedschaft hat. Der Ausdruck „Multicast-Gruppenmitgliedschaften" bedeutet die Anwesenheit von wenigstens einem Mitglied einer Multicast-Gruppe auf einem bestimmten angeschlossenen Netz, keine Liste aller Mitglieder.
- Kapitel 6 „Mobility Management Functionality" der ETSI Telecom Standards GSM 03.60, EN 301 344 V 6.3.2, Juli 1999, Release 1997, unterscheidet zwischen drei Mobilitätsmanagementzuständen in einer Mobilstation, nämlich einem IDLE-Zustand, einem STANDBY-Zustand und einem READY-Zustand.
- Das Dokument WO 00/57601 A beschreibt ein Verfahren zum Weiterleiten von Multicast-Meldungen von einem externen Paketdatennetz zu Teilnehmern eines Paketfunknetzes, wobei eine teilnehmerspezifische Information, die vom Teilnehmer zu empfangende Multicast-Meldungen definiert, in einem Netzelement gespeichert ist.
- ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
- Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine effiziente Lieferung von Multicast- und/oder Broadcast-Diensten zu mobilen Benutzern durch ein Zellularnetz bereitzustellen. Es ist insbesondere eine Aufgabe der Erfindung, eine Aktivierung von Multicast- oder Broadcast-Sitzungen nur in solchen Funkzellen des Zellularnetzes zu ermöglichen, in denen die Zahl der wahrscheinlichen Empfänger einen vorbestimmten Wert überschreitet.
- Die Aufgaben der Erfindung werden mit dem in Anspruch 1 definierten Verfahren gelöst.
- Der Zustand, in dem ein Benutzerterminal, das Inhaltsdaten eines bestimmten Multicast- oder Broadcast-Dienstes empfangen will, außerdem solche Inhaltsdaten empfangen kann, wird auch als READY-Zustand bezeichnet. Der Zustand, in dem ein Benutzerterminal, das Inhaltsdaten von einem bestimmten Multicast- oder Broadcast-Dienst empfangen will, aber solche Inhaltsdaten nicht ohne weitere Aktion empfangen kann, wird als STANDBY-Zustand bezeichnet.
- Die Aufgaben werden ebenso mit dem in Anspruch 18 definierten Zellularnetz, mit dem in Anspruch 16 definierten Netzelement für ein Zellularnetz und mit dem in Anspruch 19 definierten Mobilfunksystem gelöst.
- Die Erfindung geht von der Idee aus, dass, wenn ein Benutzerterminal für eine bestimmte Zeit in einen READY-Zustand eintritt, wenn es Inhaltsdaten eines Multicast- und/oder Broadcast-Dienstes empfangen will, ihm solcher Inhalt geliefert werden kann, ohne dass eine weitere Aktion für die Übertragung während dieser Zeit notwendig wäre, so dass die Lieferung eines Dienstes effizienter wird.
- In einer bevorzugten Ausgestaltung eines ersten Ansatzes zum Weiterentwickeln der Erfindung senden wenigstens einige der Benutzerterminals, die Inhaltsdaten von wenigstens einem Multicast- und/oder Broadcast-Dienst empfangen wollen, eine entsprechende Anzeige zu dem Zellularnetz, und diese Anzeige kann das Netzwerk insbesondere darüber informieren, welche Multicast- und/oder Broadcast-Dienste das jeweilige Benutzerterminal empfangen will. Die Anzeige kann beispielsweise beinhalten, dass sich ein jeweiliges Benutzerterminal einer Gruppe von Benutzerterminals anschließt, die wenigstens einen bestimmten Multicast- und/oder Broadcast-Dienst empfangen wollen. Infolgedessen kann das Zellularnetz ermitteln, ob es eine ausreichende Zahl wahrscheinlicher Empfänger in einer bestimmten Zelle für die Lieferung von Multicast- und/oder Broadcast-Diensten gibt.
- Vorteilhafterweise hat das Zellularnetz darüber hinaus Kenntnisse über die Zeit, während der ein Benutzerterminal in einem READY-Zustand bleibt. In diesem Fall weiß das Zellularnetz nicht nur, wie viele wahrscheinliche Empfänger für einen Dienst vorhanden sind, sondern auch wie viele von ihnen derzeit in einem READY-Zustand sind und für wie lange. Das Zellularnetz hat keine Information über die genaue Position von Benutzerterminals im STANDBY-Zustand. Mit der Kenntnis über die Zeit, während der jedes Benutzerterminal in einem READY-Zustand bleibt, kann das Zellularnetz daher mit höherer Gewissheit die Anzahl der wahrscheinlichen Empfänger in einer bestimmten Zelle für die Lieferung von Multicast- und/oder Broadcast-Diensten ermitteln.
- Die Zeit, während der ein bestimmtes Benutzergerät in einem READY-Zustand bleibt, kann für alle Benutzerterminals festgelegt werden und auf dem Netzwerk bekannt sein. In diesem Fall weiß das Netzwerk bereits nur mit der Anzeige eines Benutzerterminals, dass es Inhaltsdaten für einen Multicast- und/oder Broadcast-Dienst empfangen will, wie lange dieses Benutzerterminal im READY-Zustand bleibt und somit Inhaltsdaten empfangen kann.
- Alternativ senden wenigstens einige der Benutzerterminals, die Inhaltsdaten von wenigstens einem Multicast- und/oder Broadcast-Dienst empfangen wollen, zusätzlich eine Anzeige zum Zellularnetz, die angibt, wie lange sie im READY-Zustand bleiben. Die Angabe einer Zeit, für wie lange ein Benutzerterminal im READY-Zustand bleibt, könnte auch alleine zum Zellularnetz gesendet werden. Dies ist besonders für einen späteren Zeitpunkt von Interesse, wenn ein Benutzerterminal bereits vom READY-Zustand in den STANDBY-Zustand umgeschaltet hat und in den READY-Zustand zurückkehrt, z.B. aufgrund einer anderen Übertragung.
- Der erste Ansatz der Erfindung ermöglicht es einem Netzelement des Zellularnetzes insbesondere, sofort auf eine Abfrage von einem Multicast- und/oder Broadcast-Router zu antworten, der Inhaltsdaten für einen Dienst bereitstellen möchte, da er weiß, für wie lange wie viele Benutzerterminals, die solche Inhaltsdaten empfangen wollen, im READY-Zustand sein werden.
- In einer bevorzugten Ausgestaltung eines zweiten Ansatzes zum Weiterentwickeln der Erfindung kann jedes Benutzerterminal, das Inhaltsdaten dieses spezifischen Multicast- oder Broadcast-Dienstes empfangen will, aber für das die genannte vorbestimmte Zeit abgelaufen ist, antworten, wenn es die Funkrufmeldung tatsächlich empfängt.
- Dieser zweite Ansatz basiert auf der Idee, dass, wenn Benutzerterminals in einem STANDBY-Zustand vom Zellularnetz mit einem Funkruf gerufen werden, wenn ein Multicast- oder Broadcast-Dienst bereitgestellt werden soll, die Zahl der Antworten von diesen Terminals dem Zellularnetz anzeigt, ob es eine ausreichende Zahl wahrscheinlicher Empfänger für die Lieferung von Multicast- und/oder Broadcast-Diensten gibt.
- Es ist ein Vorteil des zweiten Ansatzes der Erfindung, dass eine Beurteilung von wahrscheinlichen Empfängern ebenso möglich ist, nachdem die Terminals in dieser Zelle in den STANDBY-Zustand gegangen sind. Die Beurteilung kann separat für jede Funkzelle des Zellularnetzes erfolgen.
- Ebenso kann im zweiten Ansatz jedes Benutzerterminal, das Inhaltsdaten von wenigstens einem Multicast- und/oder Broadcast-Service empfangen will, eine entsprechende Anzeige zum Zellularnetz übertragen. Diese Anzeige kann dem Zellularnetz zusätzliche Informationen für den Funkruf geben.
- Beide Ansätze geben dem Zellularnetz somit eine zuverlässige Information über eine Mindestzahl von Benutzerterminals, die zum aktuellen Zeitpunkt für den Empfang von Inhaltsdaten eines Broadcast- oder Multicast-Dienstes bereit stehen.
- Es ist ein weiterer Vorteil beider Ansätze der Erfindung, dass vom Standpunkt der Inhaltsquelle aus gesehen, die Handhabung ähnlich wie die für das IETF-spezifizierte IP-Multicasting erfolgen kann.
- Die Erfindung kann insbesondere, aber nicht ausschließlich, für UMTS verwendet werden.
- Ferner kann die Erfindung insbesondere zum Unterstützen von IP-Multicasting über die Funkschnittstelle eines Zellularnetzes, aber auch für andere Typen von Multicast-Diensten oder für Broadcast-Dienste verwendet werden.
- Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
- KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
- Die Erfindung wird nachfolgend ausführlicher mit Bezug auf eine Zeichnung erläutert, in der die einzige Figur eine Umgebung zeigt, in der eine Ausgestaltung der Erfindung zum Einsatz kommen kann.
- AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
- Die einzige Figur zeigt ausgewählte Elemente eines Kommunikationssystems, die in einer Ausgestaltung der Erfindung beteiligt sind, das ein IP-Multicasting über ein Zellularnetz zu Benutzerterminals unterstützt. Das System umfasst das Internet, ein PLMN als Zellularnetz, das UMTS bereitstellt, und Benutzerterminals.
- In der Figur ist das Internet
1 mit einem GGSN3 eines Kernnetzes (core network)2 des PLMN verbunden. Der GGSN3 ist ferner über einen SGSN (Switching GPRS Support Node)4 des genannten Kernnetzes2 mit wenigstens einer RNC6 eines UTRAN5 des PLMN verbunden. Innerhalb des UTRAN5 hat die RNC6 Steuerzugang zu wenigstens einem "node B"7 . Der node B7 kann schließlich über eine Funkschnittstelle eine Verbindung zu Benutzerterminals8 ,9 bereitstellen, die sich in einer den Versorgungsbereich des node B7 definierenden Funkzelle befinden. - Ein Benutzerterminal
8 ,9 , das einen bestimmten, von einem Internet Service Provider bereitgestellten Multicast-Dienst abonniert und derzeit diesen Dienst empfangen will, informiert das Zellularnetz, dass es sich einer Multicast-Gruppe angeschlossen hat, die zum Empfangen dieses bestimmten Dienstes definiert ist. Das Mobilgerät schließt sich dieser Gruppe mittels eines bestimmten Multicast-PDP-Kontexts oder eines normalen PDP-Kontexts an, der zum Zellularnetz gesendet wird. - Nach dem Anschluss an diese Gruppe bleibt das Benutzerterminal
8 ,9 für eine vorbestimmte Zeit in einem READY-Zustand, d.h. bis ein Zeitmesser (Timer) T1 im Benutzerterminal8 ,9 abgelaufen ist. Dann tritt das Benutzerterminal8 ,9 in einen STANDBY-Zustand ein. In den READY-Zustand wird wieder für die vorbestimmte Zeit eingetreten, wenn ein PDP-Kontext für eine Datenübertragung aktiviert wird. Nur im READY-Zustand kann ein Benutzerterminal8 ,9 Multicast- oder Broadcast-Sendungen empfangen, ohne zuvor einen PDP-Kontext aktivieren zu müssen. - Eine Unterscheidung zwischen einem STANDBY-Zustand und einem READY-Zustand wurde bereits für GPRS beschrieben, z.B. in der technischen Spezifikation 3GPP TS 23.060 V3.6.0 (2000-01): „General Packet Radio Service (GPRS); Service description; Stage 2 (Release 1999)". Im STANDBY-Zustand können Funkrufmeldungen für Daten- oder Signalgabeinformationsübertragungen empfangen werden. Es muss jedoch ein PDP-Kontext aktiviert werden, bevor Daten gesendet oder empfangen werden können. Eine solche Aktivierung kann vom Benutzerterminal z.B. nach einer Funkrufmeldung eingeleitet werden. Für Benutzerterminals im READY-Zustand sendet das Netzwerk keine GPRS-Funkrufmeldungen, da das Benutzerterminal in diesem Zustand bereits in der Lage ist, PDP PDUs (Protokolldateneinheiten), die zum Senden von Inhaltsdaten verwendet werden, zu senden und zu empfangen. Der READY-Zustand wird von einem Timer überwacht. Ein Benutzerterminal geht vom READY-Zustand in den STANDBY-Zustand, wenn der Timer abläuft.
- Der Timer T1 der Benutzerterminals
8 ,9 , die in der Figur dargestellt sind, können mit dem für GPRS derzeit definierten Timer identisch sein. Alternativ kann dies ein neuer Timer sein, der speziell für Multicast-Dienste eingeführt wird. - Innerhalb des Zellularnetzes wird die Information, dass sich ein Benutzerterminal
8 ,9 einer Multicast-Gruppe angeschlossen hat, vom node B7 empfangen und über die RNC6 und den SGSN4 zum GGSN3 weitergeleitet. Der GGSN3 weiß somit, welche Benutzerterminals8 ,9 sich für einen bestimmten Dienst einer Multicast-Gruppe angeschlossen haben. - Ein Benutzerterminal
8 , das sich einer Multicast-Gruppe anschließt, sendet zur selben Zeit einen Timer-Wert MC1, der anzeigt, wie lange dieses Benutzerterminal8 eine IP-Multicast-Übertragung für diese Multicast-Gruppe empfangen kann, d.h. für wie lange es im READY-Zustand bleibt. - Ebenso kann sich ein weiteres Benutzerterminal
9 derselben Multicast-Gruppe anschließen und einen entsprechenden Timer-Wert MC2 senden. - Die Timer-Werte MC1, MC2 werden zusammen mit der Anzeige, dass sich ein Benutzerterminal
8 ,9 einer bestimmten Multicast-Gruppe anschließen will, zum GGSN3 weitergeleitet. Die RNC6 und der SGSN4 kennen auch die Benutzerterminals8 ,9 , die weiterhin Multicast-Meldungen empfangen können, nachdem sie sich einer entsprechenden Multicast-Gruppe angeschlossen haben. - Falls ein IP-Multicast-Router Inhaltsdaten für einen bestimmten IP-Multicast-Dienst senden will, die von einem Internet Service Provider empfangen wurden, führt er zunächst eine Anfrage bei dem GGSN
3 durch. Nur wenn der GGSN3 auf die Anfrage antwortet, werden die Inhaltsdaten tatsächlich gesendet. Da der GGSN3 die Timer-Werte MC1, MC2 aller Benutzerterminals8 ,9 kennt, die sich einer bestimmten Multicast-Gruppe angeschlossen haben, weiß er jederzeit, ob es Benutzerterminals8 ,9 in seinem Versorgungsbereich gibt, die sich immer noch im READY-Zustand befinden. Solange es solche Benutzerterminals im READY-Zustand gibt, kann er auf eine Anfrage durch einen Multicast-Router antworten. - Ferner kann die RNC
6 die Benutzerterminals8 ,9 ermitteln, die sich einer bestimmten Multicast-Gruppe angeschlossen haben und noch für den Empfang von Inhalt für diesen Dienst bereit stehen. - Wenn ein IP-Multicast-Router mit der Lieferung von Inhaltsdaten für einen bestimmten Multicast-Service beginnt, dann leitet der GGSN
3 die Inhaltsdaten über den SGSN4 zur RNC6 weiter. Die RNC6 aktiviert eine Multicast-Sitzung in denjenigen Zellen, für die sie die Funkressourcen steuert, in denen es Benutzerterminals8 ,9 gibt, die sich der entsprechenden Multicast-Gruppe angeschlossen haben. - Benutzerterminals
8 ,9 , die sich im READY-Zustand befinden, empfangen einfach eine Startmeldung von der RNC6 , die sie über den Start einer Multicast-Session informiert. - Die RNC
6 weiß jedoch nicht, ob sich Benutzerterminals8 ,9 im STANDBY-Zustand, die sich der jeweiligen Multicast-Gruppe angeschlossen haben, noch in einer von der RNC6 versorgten Funkzelle befinden. Daher werden die Benutzerterminals8 ,9 im STANDBY-Zustand zunächst von der RNC6 mittels Funkruf angerufen, damit die RNC6 ermitteln kann, in welcher Funkzelle sie sich gerade befinden. - In der vorgestellten Ausgestaltung ist der verwendete Funkruf ein spezieller Funkruf für Multicast-Dienste. Er enthält bestimmte Multicast-Indikatoren, spezifischer eine Multicast-Gruppenanzeige, eine Multicast-Kanalanzeige und möglicherweise weitere Informationen. Die Zahl der Bits, die auf diesem GPRS-Funkrufkanal verwendet werden können, ist begrenzt. Aus diesem Grund werden alle Indikatoren in verkürzter Form definiert. Da der Funkruf normalerweise mehr als ein Benutzerterminal bedient, kann die Funkrufmeldung jedoch 2 bis 3 Mal größer sein als der normale Funkruf zu einem einzelnen Benutzerterminal.
- Alle Benutzerterminals
8 ,9 , die sich im Versorgungsbereich der RNC6 befinden und die sich der in der Funkrufmeldung angegebenen Multicast-Gruppe angeschlossen haben, können nach einer Zufallsverzögerung auf den Funkruf antworten. Diese Zufallsverzögerung stellt sicher, dass Kollisionen zwischen einer großen Zahl von gleichzeitigen Antworten vermieden werden. Die Multicast-Kanalanzeige in der Funkrufmeldung zeigt dem Benutzerterminal8 ,9 an, welcher Funkkanal für die Übertragung von Inhaltsdaten für den Dienst über die Funkschnittstelle verwendet werden soll. - In der RNC
6 wird eine Zahl definiert, die einer ausreichenden Zahl von Antworten auf eine Funkrufmeldung entspricht. Diese Zahl kann beispielsweise 3 sein, kann aber auch größer oder kleiner sein. Sobald die RNC6 eine Zahl von Antworten empfangen hat, die gleich der vorbestimmten Zahl ist, sendet die RNC6 eine „Funkruf beendet" Meldung auf dem Funkrufkanal. Infolgedessen senden die Benutzerterminals8 ,9 , die weiterhin darauf warten, dass sie ihre Funkrufantwort aufgrund der jeweiligen Zufallsverzögerung senden, keine Antwort mehr. Diese Funktion ist von besonderer Bedeutung in Massenanwendungen, in denen es hunderte von Benutzerterminals8 ,9 geben kann, die sich einer bestimmten Multicast-Gruppe in einer einzelnen Funkzelle angeschlossen haben. - Wenn die RNC
6 nur eine oder zwei Multicast-Funkrufantworten oder allgemein weniger Antworten als die vorbestimmte Zahl von einer Funkzelle erhält, dann leitet sie diese zum Kernnetz2 zurück. Im Kernnetz2 kann ein Multicast-Service-Center, der GGSN3 oder der SGSN4 , dann entscheiden, ob Punkt-zu-Punkt-Verbindungen mittels des normalen PDP-Kontextmechanismus zu den entsprechenden Benutzerterminals8 ,9 eingerichtet werden sollen. Die Entscheidung kann auf Operatorkapazitätspräferenzen oder auf Benutzerpräferenzen in Anbetracht z.B. von unterschiedlichen Tarifniveaus basieren. - Ein Funkruf könnte beispielsweise nur in Fällen durchgeführt werden, in denen es keine ausreichende Zahl von Benutzerterminals im READY-Zustand gibt. Alternativ könnte der Funkruf als Steuerfunktion auch dann verwendet werden, wenn weiterhin genügend Timer aktiv sind, die anzeigen, dass Benutzerterminals im READY-Zustand sind.
- Es ist zu bemerken, dass die Ausgestaltung zwar für IP-Multicasting beschrieben wurde, dass sie aber ebenso auch für andere Typen von Multicast- und Broadcast-Dienste anwendbar ist.
Claims (19)
- Verfahren zum Bereitstellen von Multicast- und/oder Broadcast-Diensten an Benutzerterminals (
8 ,9 ) über ein Zellularnetz (2 ,5 ), wobei jedes der genannten Benutzerterminals (8 ,9 ), das Inhaltsdaten von wenigstens einem Multicast- und/oder Broadcast-Dienst empfangen will, wenigstens einmal für eine vorbestimmte Zeit in einen Zustand eintritt, in dem es Inhaltsdaten des genannten Multicast- und/oder Broadcast-Dienstes empfangen kann, und wobei ein Netzelement (6 ) des genannten Zellularnetzes (2 ,5 ) eine Funkrufmeldung zu Benutzerterminals (8 ,9 ) sendet, wenn ein Multicast/Broadcast-Router mit der Lieferung von Inhaltsdaten für einen bestimmten Multicast- oder Broadcast-Dienst beginnt, wobei Benutzerterminals (8 ,9 ), die Inhaltsdaten des genannten bestimmten Multicast- oder Broadcast-Dienstes empfangen wollen, auf diese Funkrufmeldungen antworten können, dadurch gekennzeichnet, dass das genannte Netzelement (6 ) die genannten Inhaltsdaten für einen bestimmten Multicast- oder Broadcast-Dienst, die von dem genannten Multicast/Broadcast-Router geliefert werden, nur ohne eine weitere Entscheidung über ein Senden in dem genannten Zellularnetz (2 ,5 ) als Broadcast- oder Multicast-Meldung in einer bestimmten Funkzelle sendet, falls das genannte Netzelement (6 ) des genannten Zellularnetzes (2 ,5 ) wenigstens eine vorbestimmte Zahl von Antworten von Benutzerterminals (8 ,9 ) empfängt, die sich in der genannten Funkzelle befinden. - Verfahren nach Anspruch 1, bei dem wenigstens einige der genannten Benutzerterminals (
8 ,9 ), die Inhaltsdaten von wenigstens einem Multicast- und/oder Broadcast-Dienst empfangen wollen, eine Anzeige an das genannte Zellularnetz (2 ,5 ) senden, dass sie Inhaltsdaten des genannten wenigstens einen Multicast- und/oder Broadcast-Dienstes empfangen wollen. - Verfahren nach Anspruch 2, bei dem jedes der genannten Benutzerterminals (
8 ,9 ) einen dedizierten PDP-(Packet Data Protocol) Kontext benutzt, um anzuzeigen, dass es Inhaltsdaten von wenigstens einem Multicast- und/oder Broadcast-Dienst empfangen will. - Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, wobei die genannte Anzeige, dass ein Benutzerterminal (
8 ,9 ) Inhaltsdaten von wenigstens einem Multicast- und/oder Broadcast-Dienst empfangen will, zu einem Netzelement (3 ) des genannten Zellularnetzes (2 ,5 ) übertragen wird, und wobei das genannte Netzelement (3 ), falls es eine Abfrage von einem Multicast/Broadcast-Router empfängt, der Inhaltsdaten für einen bestimmten Multicast- und/oder Broadcast-Dienst zu senden beabsichtigt, auf die genannte Abfrage in dem Fall antwortet, dass es derzeit Benutzerterminals (8 ,9 ) gibt, die angezeigt haben, dass sie Inhaltsdaten des genannten bestimmten Multicast- oder Broadcast-Dienstes empfangen wollen, und bei denen die genannte vorbestimmte Zeit, während der sie Inhaltsdaten des genannten Multicast- und/oder Broadcast-Dienstes empfangen können, nicht abgelaufen ist. - Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, bei dem wenigstens einige der genannten Benutzerterminals (
8 ,9 ), die Inhaltsdaten von wenigstens einem Multicast- und/oder Broadcast-Dienst empfangen wollen, eine Anzeige einer Zeit an das genannten Zellularnetz (2 ,5 ) senden, während der sie in dem genannten Zustand bleiben, in dem sie Inhaltsdaten des wenigstens einen Multicast- und/oder Broadcast-Dienstes empfangen können. - Verfahren nach Anspruch 5, bei dem jedes der genannten Benutzerterminals (
8 ,9 ) einen dedizierten PDP-(Packet Data Protocol) Kontext benutzt, um die genannte Zeit anzuzeigen, während der es in dem genannten Zustand bleibt, in dem es Inhaltsdaten des genannten wenigstens einen Multicast- und/oder Broadcast-Dienstes empfangen kann. - Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, bei dem die genannte Anzeige einer Zeit, während der das genannte Benutzerterminal (
8 ,9 ) in dem genannten Zustand bleibt, in dem es die genannten Multicast- und/oder Broadcast-Dienste empfangen kann, zu einem Netzelement (3 ) des genannten Zellularnetzes (2 ,5 ) übertragen wird, und wobei in dem Fall, dass das genannte Netzelement (3 ) eine Abfrage von einem Multicast/Broadcast-Router empfängt, der Inhaltsdaten für einen bestimmten Multicast- und/oder Broadcast-Dienst zu übertragen beabsichtigt, das genannte Netzelement (3 ) auf die genannte Abfrage antwortet, falls es derzeit Benutzerterminals (8 ,9 ) gibt, bei denen die genannte angezeigte Zeit nicht abgelaufen ist. - Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, bei dem Benutzerterminals (
8 ,9 ), die Inhaltsdaten des genannten bestimmten Multicast- oder Broadcast-Dienstes empfangen wollen und für die die genannte vorbestimmte Zeit abgelaufen ist, auf die genannte Funkrufmeldung antworten können. - Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, bei dem wenigstens einige der genannten Benutzerterminals (
8 ,9 ), die Inhaltsdaten von wenigstens einem Multicast- und/oder Broadcast-Dienstes empfangen wollen, eine entsprechende Anzeige zu dem genannten Zellularnetz (2 ,5 ) senden. - Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, bei dem dann, wenn ein Multicast/Broadcast-Router mit dem Liefern von Inhaltsdaten für einen bestimmten Multicast- oder Broadcast-Dienst zu dem genannten Netzelement (
6 ) des genannten Zellularnetzes (2 ,5 ) beginnt, das genannte Netzelement (6 ) eine Startmeldung sendet, die anzeigt, dass die genannte Multicast- oder Broadcast-Session beginnt, wobei Benutzerterminals (8 ,9 ), die sich in einem Zustand befinden, in dem sie Inhaltsdaten des genannten Multicast- und/oder Broadcast-Dienstes empfangen können, die genannte Startmeldung empfangen. - Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, bei dem die genannte Funkrufmeldung eine dedizierte Funkrufmeldung für Multicast- und/oder Broadcast-Dienste ist.
- Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, bei dem die genannte Funkrufmeldung wenigstens eine Multicast- oder Broadcast-Gruppenanzeige enthält, die den genannten bestimmten Dienst anzeigt, für den Inhaltsdaten gesendet werden sollen, und/oder eine Multicast- oder Broadcast-Kanalanzeige, die einen Funkkanal anzeigt, der zum Senden der genannten Inhaltsdaten über die Funkschnittstelle zu den genannten Benutzerterminals (
8 ,9 ) verwendet werden soll. - Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, bei dem ein Benutzerterminal (
8 ,9 ), das angezeigt hat, dass es Inhaltsdaten des genannten bestimmten Multicast- oder Broadcast-Dienstes empfangen will, für das die genannte vorbestimmte Zeit aber abgelaufen ist und das die genannte Funkrufmeldung empfängt, nach einer Zufallsverzögerung auf eine Funkrufmeldung antwortet. - Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, bei dem das genannte Netzelement (
6 ) des genannten Zellularnetzes (2 ,5 ) eine Anzeige sendet, dass ein Funkruf beendet wird, nachdem es wenigstens eine vorbestimmte Zahl von Antworten auf die genannte Funkrufmeldung erhalten hat, und bei dem Benutzerterminals (8 ,9 ), die noch nicht auf die genannte Funkrufmeldung geantwortet haben, nach dem Empfang der genannten Anzeige, dass der genannte Funkruf beendet wird, nicht antworten. - Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, bei dem in dem Fall, dass das genannte Netzelement (
6 ) des genannten Zellularnetzes (2 ,5 ) weniger als eine vorbestimmte Zahl von Antworten von in einer bestimmten Funkzelle befindlichen Benutzerterminals (8 ,9 ) auf eine Funkrufmeldung empfängt, in dem genannten Zellularnetz (2 ,5 ) bestimmt wird, ob eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung zu den genannten Benutzerterminals (8 ,9 ) in der genannten bestimmten Funkzelle hergestellt werden soll, die auf die genannte Funkrufmeldung geantwortet haben. - Netzelement (
6 ) für ein Zellularnetz (2 ,5 ), das Folgendes umfasst: – Mittel zum Senden einer Funkrufmeldung zu Benutzerterminals (8 ,9 ), wenn ein Multicast/Broadcast-Router mit der Lieferung von Inhaltsdaten für einen bestimmten Multicast- oder Broadcast-Dienst beginnt, wobei Benutzerterminals (8 ,9 ), die Inhaltsdaten des genannten bestimmten Multicast- oder Broadcast-Dienstes empfangen wollen, auf diese Funkrufmeldung antworten können; und – Mittel zum Empfangen von Antworten auf eine solche Funkrufmeldung durch Benutzerterminals (8 ,9 ); gekennzeichnet durch: – Mittel zum Ermitteln, ob eine Zahl von empfangenen Antworten von Benutzerterminals (8 ,9 ) auf eine solche Funkrufmeldung wenigstens gleich einer vorbestimmten Zahl von Antworten ist; und – Mittel zum Senden von Inhaltsdaten für einen bestimmten Multicast- oder Broadcast-Service, der von einem Multicast/Broadcast-Router geliefert wird, als Broadcast- oder Multicast-Meldung in der genannten Funkzelle, nur ohne eine weitere Entscheidung über ein Senden in dem genannten Zellularnetz (2 ,5 ), falls ermittelt wurde, dass die Zahl der durch Benutzerterminals (8 ,9 ) empfangenen Antworten auf eine solche Funkrufmeldung wenigstens gleich einer vorbestimmten Zahl von Antworten ist. - Netzelement (
6 ) nach Anspruch 16, wobei das genannte Netzelement (6 ) ein RNC (Funknetzcontroller) eines UMTS-(Universal Mobile Telecommunication Services)-Zellularnetzes ist. - Zellularnetz (
2 ,5 ), umfassend ein Netzelement (3 ,6 ) nach Anspruch 16 oder 17. - Mobiles Funksystem, das wenigstens ein Zellularnetz (
2 ,5 ) nach Anspruch 18 und wenigstens ein Benutzerterminal (8 ,9 ) umfasst, das dazu ausgeformt ist, auf eine Funkrufmeldung bezüglich Inhaltsdaten für einen bestimmten Multicast- oder Broadcast-Dienst zu antworten, wenn das genannte Benutzerterminal (8 ,9 ) Inhaltsdaten des genannten bestimmten Multicast- oder Broadcast-Dienstes empfangen will.
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