DE60106759T2 - Propellerflugzeug mit verbesserter Stabilität um seine Hochachse - Google Patents

Propellerflugzeug mit verbesserter Stabilität um seine Hochachse Download PDF

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    • B64AIRCRAFT; AVIATION; COSMONAUTICS
    • B64DEQUIPMENT FOR FITTING IN OR TO AIRCRAFT; FLIGHT SUITS; PARACHUTES; ARRANGEMENT OR MOUNTING OF POWER PLANTS OR PROPULSION TRANSMISSIONS IN AIRCRAFT
    • B64D31/00Power plant control systems; Arrangement of power plant control systems in aircraft
    • B64D31/02Initiating means
    • B64D31/06Initiating means actuated automatically
    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F02COMBUSTION ENGINES; HOT-GAS OR COMBUSTION-PRODUCT ENGINE PLANTS
    • F02DCONTROLLING COMBUSTION ENGINES
    • F02D29/00Controlling engines, such controlling being peculiar to the devices driven thereby, the devices being other than parts or accessories essential to engine operation, e.g. controlling of engines by signals external thereto
    • F02D29/02Controlling engines, such controlling being peculiar to the devices driven thereby, the devices being other than parts or accessories essential to engine operation, e.g. controlling of engines by signals external thereto peculiar to engines driving vehicles; peculiar to engines driving variable pitch propellers
    • GPHYSICS
    • G05CONTROLLING; REGULATING
    • G05DSYSTEMS FOR CONTROLLING OR REGULATING NON-ELECTRIC VARIABLES
    • G05D1/00Control of position, course, altitude or attitude of land, water, air or space vehicles, e.g. using automatic pilots
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Description

  • Technischer Bereich
  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Propellerflugzeug, insbesondere auf ein Propellerflugzeug mit einem Zugpropellersystem, wobei « Zug » bedeutet, dass vor dem Triebwerk ein Propeller montiert ist, der das Flugzeug nach vorne zieht, im Gegensatz zu einem System, bei dem der Propeller hinter dem Triebwerk ist und das Flugzeug nach vorne schiebt.
  • Stand der Technik
  • Eins der Merkmale der Propeller liegt darin, dass sie bei niedrigen Fluggeschwindigkeiten eine größere Vorschubkraft erbringen als Düsentriebwerke, ihre Leistung und ihre Vorschubkraft allerdings rasch abnehmen, wenn die Fluggeschwindigkeit zunimmt. Folglich beschleunigen Propellerflugzeuge bei geringer Geschwindigkeit schneller, ihre Höchstgeschwindigkeit liegt allerdings unter der eines Düsenflugzeugs mit ähnlicher Leistung. Durch diese schnelle Beschleunigung bei geringer Geschwindigkeit erreicht ein Propellerflugzeug beim Starten seine Mindestfluggeschwindigkeit auf relativ kurzer Distanz, so dass es auf kurzen Startbahnen eingesetzt werden kann.
  • Bei geringer Geschwindigkeit kann durch die höhere Leistung der Propeller (im Vergleich zu Düsentriebwerken) bei einem bestimmten Manöver in Bezug auf ein Düsentriebwerk auch der Treibstoffverbrauch reduziert werden. Folglich ist es günstiger ein Propellerflugzeug zu verwenden, wenn keine hohe Geschwindigkeit erreicht werden muss.
  • Wenn hohe Geschwindigkeiten erreicht werden müssen und längere Landungswege möglich sind (z. B. für den Passagierverkehr und für Militärflugzeuge), werden eher Düsenflugzeuge eingesetzt. Die für Flugstunden von Flugschülern zum Einsatz kommenden Flugzeuge sind in der Regel relativ langsame Flugzeuge, die den Flugschülern, die das Umfeld in der Luft noch nicht besonders gut kennen, die nötige Zeit lassen, die Techniken zur Kontrolle der Maschinen auf sichere Weise zu üben.
  • Dies erklärt das Vorherrschen von langsamen Propellerflugzeugen als Übungsflugzeuge.
  • Allerdings ist es mit dem Aufkommen von schneller fliegenden Flugzeugen vorteilhaft geworden, den Flugschülern so schnell wie möglich das Fliegen bei hohen Geschwindigkeiten beizubringen, um die Ausbildungskosten zu reduzieren. Bis heute war es erforderlich, dass die Flugschüler zunächst mit Übungsflugzeugen, die hohe Geschwindigkeiten erreichen können, Erfahrungen sammeln, bevor sie normale Flugzeuge steuern. Das Trainieren bei hoher Geschwindigkeit erfolgt üblicherweise mit einem anderen Flugzeugtyp, der in der Regel von einem Düsentriebwerk angetrieben wird, dessen Betriebskosten hoch sind.
  • Mit einem antriebsstarken Übungsflugzeug mit Propeller können von nun an Geschwindigkeiten erreicht werden, durch die die Übungsstunden der Realität näher kommen, allerdings treten dabei Probleme hinsichtlich dem sicheren Steuern des Flugzeuges auf, wenn ein Propellerflugzeug bei geringer Geschwindigkeit mit hoher Leistung angetrieben wird. Auch wenn diese Steuerprobleme behoben werden können, womit das Fliegen für unerfahrene Piloten bei geringer Geschwindigkeit sicher wird, ist es von Vorteil, in ein und demselben Flugzeug die Flugleistung bei hohen Geschwindigkeiten sowie Leistungsgewinn und Kosteneinsparung durch die Anwendung eines Propellers bei geringer Geschwindigkeit zu kombinieren.
  • Die Erfindung dieser Patentanmeldung ermöglicht bei hohen und niedrigen Geschwindigkeiten das sichere Steuern eines Flugzeugs mit einem Hochleistungstriebwerk, das einen Propeller antreibt.
  • Im Folgenden werden die Probleme in Verbindung mit dem Einsatz eines von einem Hochleistungstriebwerk angetriebenen Propellers bei niedriger Geschwindigkeit erörtert.
  • Ein sich drehender Propeller 10 erzeugt eine Vorschubkraft, indem, wie in 1 gezeigt, eine Luftmasse nach hinten beschleunigt wird. Je höher die Leistung des Triebwerks ist, desto größer sind Masse, Geschwindigkeit und Energie dieses Luftflusses. Dieser Luftfluss hinter dem Propeller 10 wird üblicherweise als Nachlaufströmung 11 des Propellers bezeichnet. Die Nachlaufströmung verläuft nicht hundertprozentig parallel zur Propellerwelle nach hinten, sondern dreht sich in der Drehrichtung des Propellers 10 um die Längsachse des Flugzeugs, was zu einer schraubenförmigen Strömung 11 führt. Bei herkömmlichen Flugzeugen sind ein Seitenleitwerk 15 und ein Seitenruder 14 in kombinierter Weise auf den oberen hinteren Teil des Rumpfes montiert. Zweck dieser Teile ist es, damit eine stabile Richtung zu erlangen (entsprechend einem Leitwerk eines Pfeils). Wenn der Luftstrom auf dieser Fläche direkt nach hinten verläuft, funktioniert die Stabilisierungsfläche richtig und das Flugzeug 13 fliegt gerade. Wenn der Strom jedoch nicht direkt rückwärtig ist, erzeugt die senkrechte Fläche (die sich hinter dem Schwerpunkt des Flugzeuges 13 befindet) eine seitliche Kraftwirkung und bringt das Flugzeug 13 zum Gieren (Drehen um die Hochachse). Dieser Bewegung muss der Pilot durch Bewegen des Seitenruders entgegenwirken. Bei einem Flugzeug mit geringer Antriebsleistung ist dieser Giereffekt gering und kann leicht kontrolliert werden. Mit zunehmender Antriebsleistung wird allerdings auch der Giereffekt stärker, in hohen Leistungsbereichen kann er sogar den Kontrolleinfluss des Seitenruders 14 übersteigen, wodurch der Pilot die Kontrolle seines Flugzeugs 13 verliert. Dieser Effekt wurde oft anhand der antriebsstarken Kampfflugzeuge des Zweiten Weltkriegs deutlich, mit denen unerfahrene Piloten nicht selten beim Starten von der Startbahn abdrifteten. Die Standardmethode bei solchen Flugzeugen liegt darin, nur langsam Gas zu geben und die volle Antriebsleistung erst dann zu erreichen, wenn eine sichere Geschwindigkeit und ein sicheres Flugverhalten gegeben sind.
  • Eine weitere unerwünschte Bewegung wird vom sekundären Giereffekt, dem so genannten Rollen, verursacht. Ein herkömmliches zertifiziertes Flugzeug rollt in der gleichen Richtung als der Giereffekt, wobei das Rollen mit zunehmender Stärke des Giereffekts schneller wird. Beim Starten wird das Flugzeug beim Rollen auf der Startbahn dazu tendieren, auf eine Seite zu ziehen, was vom Pilot verlangt, das Seitenruder 14 zu betätigen, um einen geraden Fahrweg beizubehalten. Diese Tendenz zum Abdriften wird durch die Reibung der Räder am Boden verringert. Bei der Flugzeugrotation zum Abheben wird die von den Rädern gewährleistete Richtungsstabilität aufgehoben und das Flugzeug 13 unterliegt einem stärkeren Giereffekt, während gleichzeitig als Reaktion auf das seitliche Abdriften (Giereffekt) ein Rollen auftritt. Bei reduzierter Fluggeschwindigkeit führen die Manöver, die eine volle Leistung verlangen, wie z. B. das Ausgleichen eines Absackens, zu Gier- und Rollmomenten des Flugzeugs 13 als Reaktion auf die Antriebsleistungssteigerung, während man eigentlich nur eine lineare Beschleunigung bräuchte. Je höher der Antriebsleistungsbereich, desto stärker tendiert das Flugzeug 13 zum Gieren und Rollen und desto schwieriger ist es für den Piloten, die Maschine in annehmbarer Weise unter Kontrolle zu halten.
  • Der Propeller wird von einem Triebwerk des Flugzeugs angetrieben. Zwischen dem Propeller und der Flugzeugzelle, in die das Triebwerk montiert ist, kommt es zu einer Reaktion, durch welche die Flugzeugzelle versucht, sich in Bezug auf die Drehrichtung des Propellers in entgegen gesetzter Richtung zu drehen. Der aerodynamische Drehwiderstand des Propellers nimmt mit der vom Triebwerk entwickelten Antriebsleistung zu. Folglich nimmt auch die vom Propeller entwickelte Vorschubkraft zu, wodurch die Tendenz zum Rollen des Flugzeuges erhöht wird. Wie bereits vorausgehend erwähnt, wirken auf dem Boden die Räder dieser Rolltendenz entgegen, allerdings wird dabei auf eines der Haupträder ein größerer Druck ausgeübt als auf das andere. Das Rad, auf dem der größere Druck ausgeübt wird, weist einen höheren Rollwiderstand auf. Der daraus entstehende Widerstand bewirkt ein Drehen des Flugzeugs, was vom Piloten korrigiert werden muss. Beim Abheben des Flugzeugs verschwindet der von den Rädern bewirkte Rollwiderstand, so dass das Flugzeug dem Rollen nachgeben kann; gleichzeitig verschwindet auch der vom stärker belasteten Rad verursachte Widerstand, so dass der Pilot nunmehr das Ausgleichen des Giereftekts stoppen und gleichzeitig die Querruder bewegen muss, um der Rolltendenz entgegenzuwirken.
  • Zertifizierungsvorschriften und das Erreichen benutzerfreundlicher Merkmale verlangen unter gegebenen Bedingungen eine besondere Reaktion des Flugzeugs. Zwei Anforderungen, die durch einen starken Antrieb negativ beeinflusst werden können, sind die Seitenstabilität und der vom Seitenruder ausgeübte Kontrolleinfluss. Die Seitenstabilität verlangt, wie weiter oben aufgeführt, dass wenn ein Flugzeug einem Giereffekt nach rechts unterliegt, auch der Rolleffekt nach rechts sein sollte und dementsprechend ein linker Giereffekt einen Rolleffekt nach links verursacht. Die Richtungsstabilität erfordert, dass wenn ein Flugzeug zum geraden Fliegen korrigiert (d. h. ohne Giereffekt) und das Seitenruder 14 betätigt (das Flugzeug 13 kommt zum Gieren) und dann wieder losgelassen wird, sich der Giereffekt des Flugzeugs verringert und das Flugzeug wieder in die korrigierte Lage zurückkehrt.
    • a) Seitenstabilität: Sie beruht auf der Formgebung einer Tragfläche (die normalerweise eine V-Stellung oder einen Pfeil umfasst). Wenn ein Flugzeug giert (seitlich vom Kurs abweicht), hat die Tragfläche, in deren Richtung das Flugzeug abweicht, mehr Auftrieb und bringt das Flugzeug somit in die richtige Richtung zum Rollen. Bei geringem bzw. mäßigem Antrieb wird der Luftstrom über der Tragfläche nicht stark durch die Vorschubkraft/Nachlaufströmung geändert, so dass der Seitenabgleich wirksam bleibt. Bei einem starken Antrieb können zwei Effekte einen negativen Einfluss haben. Erstens wirkt die weiter oben erwähnte Reaktion zwischen Propeller und Flugzeugzelle dem die Tragfläche ausgleichenden Rolleffekt entgegen. Und zweitens ist aufgrund der höheren Geschwindigkeit des Luftstroms hinter dem Propeller mehr Auftrieb über der Innenseite der Tragfläche vorhanden, was insbesondere wenn die Landeklappen ausgefahren sind, das Schieberollmoment aufhebt. Die Kombination dieser beiden Effekte bedeutet, dass bei starkem Antrieb und niedriger Geschwindigkeit die erforderliche Seitenstabilität mit einer normalen Formgebung schwer zu erreichen ist, und in sehr hohen Leistungsbereichen es ohne ausgefeilte künstliche Stabilisierungssysteme vielleicht gar nicht möglich ist.
    • b) Kontrollwirkung durch Seitenruder: Einfache mechanische Kontrollen – wie sie in Leichtflugzeugen und langsamen Flugzeugen anzutreffen sind – werden vom Piloten durch Betätigen des Steuerknüppels bewegt; sie werden aber auch durch den Luftstrom beeinflusst und bewegt, der über sie herströmt. Die neutrale oder Nullstellung der Steuerfläche wird durch die Position ihrer jeweiligen Ausgleichklappe oder Feder und die Richtung des Luftstroms darauf vorgegeben. Das Seitenruder 14, das direkt in der Nachlaufströmung 11 montiert ist, wird durch den spiralförmigen Strom beeinflusst und hat von sich aus die Tendenz, sich nach diesem diagonalen Strom über den hinteren Rumpf auszurichten. Das Seitenruder 14 führt nur dann zu einer wirksamen Steuerung, wenn es von dieser Neutralstellung wegbewegt wird. Ein Flugzeug 13 mit einem in Uhrzeigerrichtung drehenden Propeller 10 (von hinten aus gesehen) wird nach links gieren, wenn Gas gegeben wird, was eine Bewegung des Seitenruders 14 nach rechts erfordert, um auf Kurs zu bleiben. Gleichzeitig wird der spiralförmige Luftstrom 11 dazu führen, dass sich die Neutralstellung des Seitenruders 14 nach rechts verschiebt. Um die Giertendenz nach links zu korrigieren, muss das Seitenruder 14 weiter nach rechts verschoben werden. Mit zunehmender Triebwerksleistung nimmt auch der Giereffekt nach links zu und erfordert ein stärkeres Ablenken des Seitenruders 14 nach rechts, um dem Giereffekt entgegen zu wirken. Die Kraftwirkung des Seitenruders 14 muss immer größer sein als das vom Triebwerk verursachte Giermoment, ansonsten verliert man die Kontrolle des Flugzeugs 13. Da die Kraftwirkung des Seitenruders durch zahlreiche gegensätzliche Anforderungen hinsichtlich der allgemeinen Formgebung eines Flugzeugs beeinflusst wird, ist seine Kontrollwirkung eingeschränkt, was wiederum die Antriebsleistung einschränkt, die bei reduzierter Geschwindigkeit auf sichere Weise eingesetzt werden kann.
  • Die vom Seitenleitwerk 15 in der Nachlaufströmung 11 erzeugte Seitenkraft wird durch das Seitenruder 14 beeinflusst, damit das Flugzeug 13 gleichmäßig fliegt (ohne Gieren oder Abdriften). Wenn sich der Nullauftriebswinkel des Flugzeuges (Winkel zwischen der Längsachse des Flugzeuges und der relativen Luftstromrichtung) ändert, ändert sich auch die Bahn der Nachlaufströmung 11 über dem Rumpf. Der Nullauftriebswinkel ändert sich ständig, da Änderungen der Geschwindigkeit des Flugzeuges, des Gewichts und der Manöver unterschiedliche Auftriebwerte der Tragfläche erfordern. Bei wechselndem Nullauftriebswinkel ändert sich auch die Position des Seitenleitwerks 15 und des Seitenruders 14 in der Nachlaufströmung 11 und somit auch die Seitenkraft auf dem Rumpf und das daraus hervorgehende Gieren des Flugzeuges. Bei niedriger Antriebsleistung ist die maximal aufkommende Seitenkraft gering, sodass die Variation zwischen maximaler und minimaler Kraft (und Giereffekt) gering ist. Wenn der Antriebsleistungsbereich größer wird, nimmt auch der maximale Giereffekt zu und somit auch die Variation zwischen Maximum und Minimum. Dies bedeutet, dass bei geringer Geschwindigkeit und starkem Antrieb eine Änderung des Nullauftriebswinkels (um die Steigung oder Geschwindigkeit zu justieren) zu einer starken Kursänderung führen kann. Der zur Kursänderung führende Giereffekt führt auch zu einem Rolleffekt. Folglich hat die Änderung einer Achse (Steigung) zu einer unerwünschten Änderung in zwei anderen Achsen geführt (Gieren und Rollen). Dies erschwert die Kontrolle des Flugzeugs.
  • Da ein Propeller bei geringer Geschwindigkeit wirksam ist, führt eine hohe Antriebsleistung zu starker Schubkraft, was bei einem leichten Flugzeug zu starker Beschleunigung führt. Die Rolle eines Übungsflugzeuges besteht darin, unerfahrenen Piloten die Kontrolle aller Aspekte des Steuerns eines Flugzeuges beizubringen. Beim Fliegen in einer neuen Umgebung ist es vorteilhaft, wenn sich die Einwirkungen von außen nicht schneller ändern als dass sie der Flugschüler wahrnehmen und kontrollieren kann. Zum Beispiel sollten nach dem Starten das Fahrwerk und die Landeklappen eingefahren werden, bevor die Grenzgeschwindigkeit für jede Steueretappe überschritten wird. Aus diesem Grund sollte das Basismodell eines Übungsflugzeuges nicht zu stark beschleunigen.
  • Aufgrund der vorab zitierten Probleme hinsichtlich der Flugzeugkontrolle bei geringer Geschwindigkeit und hoher Antriebsleistung wird deutlich, dass es von Vorteil ist, die maximale Antriebsleistung bei geringer Geschwindigkeit auf einen kontrollierbaren Bereich einzuschränken. Diese Antriebsbegrenzung kann vom Piloten auf manuelle Weise erreicht werden, indem das Vorschieben des Gashebels eingeschränkt wird, bis auf sichere Art auf eine höhere Antriebsleistung übergegangen werden kann; allerdings hat diese Technik den Nachteil, dass der Pilot ständig die Antriebsleistung überwachen muss, während das Flugzeug beschleunigt, was ihn von anderen wichtigen Aspekten des Steuerns in einem sich schnell ändernden Umfeld ablenken kann. Dies könnte unerfahrene Piloten schnell überfordern und zu Unfällen führen. Ein weiteres Problem besteht darin, dass alle Zertifizierungsanforderungen mit der maximal erreichbaren Antriebsleistung erfüllt werden müssen und daher wesentliche Änderungen oder Kompromisse hinsichtlich der Formgebung der Flugzeugzelle erfordern würden.
  • Das Patent GB 488,740 bezieht sich auf eine automatische Geschwindigkeitssteuerung, die das Flugzeug auf einer beliebigen innerhalb seines Geschwindigkeitsbereichs vorbestimmten Fluggeschwindigkeit hält. Dabei kommen pneumatische Mittel zum Einsatz, die auf Änderungen der Fluggeschwindigkeit des Flugzeugs reagierend die Funktion des Flugzeugtriebwerks steuern. Die pneumatischen Mittel wirken mit der Akkordeonpneumatik oder mit einem doppelten Faltenbalg zusammen. Bei geringen Fluggeschwindigkeiten wird die Geschwindigkeit des Flugzeugs erhöht und bei hohen Fluggeschwindigkeiten wird die Geschwindigkeit reduziert.
  • Das deutsche Gebrauchsmuster DE 93 10 219 U beschreibt Mittel zur automatischen Begrenzung der Antriebsleistung eines Flugzeugs in bestimmten Situationen. Dabei wird zur Abgabe eines Signals, das die Reduzierung der Antriebsleistung freigibt, ein Drucksensor angewendet.
  • Bei manchen Propellerflugzeugen kommt ein spezielles Gerät zur Abgleichsunterstützung (TAD) zum Einsatz, um diesen auf die Nachlaufströmung zurückzuführenden Effekt bei Reisegeschwindigkeit zu beheben. Das Seitenruder wird automatisch in einem leichten Winkel geneigt, um das auf die Nachlaufströmung zurückzuführende Giermoment auszugleichen, wie es in der europäischen Patentanmeldung EP 410 162-B1 (am 2. Juli 1990 eingereicht und am 23. September 1992 erteilt) dargestellt und beansprucht wird. Diese europäische Patentanmeldung wird derzeit dem Bevollmächtigten der vorliegenden Patentanmeldung zugeteilt.
  • Bei geringen Fluggeschwindigkeiten und sehr großen Schwankungen der Antriebsleistung kann die TAD-Wirksamkeit durch ein unzureichendes Kontrollvermögen des Seitenruders reduziert bzw. aufgehoben werden.
  • Ein anderes Steuersystem zum Steuern eines Seitenruders in einem Propellerflugzeug wird im US-Patent 5'465'211 beschrieben. Dieses US-Patent beruht auf der europäischen Patentanmeldung EP 410 162-B1 und schlägt die Anwendung eines Prozessors vor, der ein zusammengesetztes Abgleichsteuersignal für das Seitenruder berechnet.
  • Mit zunehmender mechanischer Antriebsleistung wird der Giereffekt kritisch. Da die Gierstabilität ein wichtiger Punkt ist, ist es von Bedeutung, den Giereffekt auch bei Propellerflugzeugen mit hoher Triebwerksleistung zu steuern. Dies kann jedoch mit den bislang bekannten TAD-Systemen nicht erreicht werden.
  • Zusammenfassung
  • Ein Ziel der Erfindung ist es, ein Propellerflugzeug vorzuschlagen, das bei beliebiger Geschwindigkeit eine ausgezeichnete Stabilität aufweist.
  • Ein weiteres Ziel der Erfindung ist es, ein Propellerflugzeug vorzuschlagen, das nur minimale entgegen gesetzte Giereigenschaften aufweist.
  • Es wird ein Programm beschrieben, das asymmetrischen Effekten (direkte und indirekte Effekte), denen ein Propellerflugzeug ausgesetzt ist, entgegenwirkt.
  • Diese und weitere Ziele der Erfindung werden durch ein Propellerflugzeug gemäß Anspruch 1 und ein Triebwerksteuersystem gemäß Anspruch 13 erreicht, wobei ersteres ein Triebwerk umfasst, das die mechanische Antriebsleistung für den Drehantrieb eines Propellers des Flugzeugs aufbringt, sowie eine Triebwerkssteuereinheit zur Steuerung der mechanischen Antriebsleistung des Triebwerks, ein System zum Messen der Fluggeschwindigkeit und Bereitstellen von Informationen über die Fluggeschwindigkeit an eine Triebwerksbegrenzungseinheit. Die Triebwerksbegrenzungseinheit reduziert automatisch die mechanische Antriebsleistung bei Fluggeschwindigkeiten unter einem bestimmten ersten Fluggeschwindigkeitswert.
  • Dank der vorliegenden Erfindung kann die Antriebsleistung entsprechend der Vorwärtsgeschwindigkeit des Flugzeugs automatisch programmiert werden, ohne dass der Pilot die Position des Gashebels ändern muss. Ziel ist es, dass der Pilot auf der Startbahn bei einer Vorwärtsgeschwindigkeit von Null den Gashebel in die maximale Stellung stellen kann und das Triebwerksteuersystem das Triebwerk so steuert, dass nur so viel Antrieb zugelassen wird, dass eine für Flugstunden von Flugschülern geeignete Beschleunigung des Flugzeugs erreicht wird und ein einfaches Steuern durch einen begrenzten Gier- und Rolleffekt ermöglicht. Wenn das Flugzeug beschleunigt, wird das Triebwerksteuersystem ohne weitere Betätigung des Gashebels stufenweise eine zunehmende Antriebsleistung zulassen. Bei einer durch die maximale Antriebsleistung und die Eigenschaften des Flugzeugs vorgegebenen Geschwindigkeit wird das Triebwerksteuersystem die Triebwerke auf maximale Antriebsleistung steuern. Das Flugzeug kann dann mit maximal erreichbarer Geschwindigkeit fliegen, die bei maximaler Leistung der Triebwerke möglich ist.
  • Das Triebwerksteuersystem gemäß Anspruch 13 umfasst einen Eingang für das Cockpit, über den die mechanische Antriebsleistung der Triebwerke justiert werden kann, einen Eingang für den Empfang von Informationen über die Fluggeschwindigkeit, die von einem System zum Messen der Fluggeschwindigkeit bereitgestellt werden, Mittel für das automatische Reduzieren der mechanischen Antriebsleistung bei Fluggeschwindigkeiten unter einem bestimmten ersten Fluggeschwindigkeitswert gemäß einem vordefinierten Programm, wobei besagte Mittel an ein Triebwerksteuersystem angeschlossen sind, das die Antriebsleistung durch Regulierung des Treibstoffs und/oder Luft-/Treibstoffgemisches für die Triebwerke steuert.
  • Ein erfindungsgemäßes Propellerflugzeug ist im Bereich seiner Gierachse stabil und weist eine minimale Drehung um die Gierachse auf, selbst wenn die Antriebsleistung geändert wird oder sich ändert.
  • Ein weiterer Vorteil eines erfindungsgemäßen Propellerflugzeugs liegt darin, dass es sicherer ist als ein herkömmliches Propellerflugzeug.
  • Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass dadurch Propellerflugzeuge hergestellt werden können, die sich durch mehr Komfort für Passagiere, Fluglehrer und Piloten auszeichnen.
  • Ein Vorteil dieses Systems für Übungsflugstunden liegt darin, dass die Beschleunigungseigenschaften innerhalb des gesamten Geschwindigkeitsbereichs eher einem Düsenflugzeug entsprechen als die eines herkömmlichen Propellerflugzeugs. Bei einem herkömmlichen Propellerflugzeug mit konstanter maximaler Leistung fällt die Propellerleistung und somit die Schubkraft schnell in dem Maße ab, in dem die Geschwindigkeit zunimmt. Mit dem vorgeschlagenen System wird die Reduzierung der Propellerleistung durch eine erhöhte Antriebsleistung kompensiert. Folglich ist die Reduzierungsrate der effektiven Schubkraft bis Erreichen des Punktes, an dem die maximale Leistung erreicht wird, mit einem Düsenflugzeug zu vergleichen.
  • Ein weiterer Vorteil des hier dargestellten Propellerflugzeugs besteht darin, dass es ein geringeres Giermoment und eine verbesserte Stabilität beim Landen aufweist.
  • ABBILDUNGEN
  • 1 schematische Darstellung eines Propellerflugzeugs. In dieser Figur wird der Giereffekt um die Gierachse dargestellt.
  • 2A schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Propellerflugzeugs.
  • 2B schematische Darstellung des Triebwerks, der Triebwerkbegrenzungseinheit und der Treibstoffprogrammierungseinheit des Propellerflugzeugs 2A.
  • 3 schematisches Diagramm, das eine stufenweise Beschleunigung des Flugzeugs in Abhängigkeit des Fluggeschwindigkeitsprogramms des Flugzeugs gemäß der vorliegenden Erfindung darstellt.
  • 4 schematisches Diagramm, das eine mechanische Antriebsleistung in Abhängigkeit des Fluggeschwindigkeitsprogramms des Flugzeugs gemäß der vorliegenden Erfindung darstellt.
  • 5A schematisches Diagramm, das eine andere mechanische Antriebsleistung in Abhängigkeit des Fluggeschwindigkeitsprogramms des Flugzeugs gemäß der vorliegenden Erfindung darstellt.
  • 5B schematisches Diagramm, das eine wiederum andere mechanische Antriebsleistung in Abhängigkeit des Fluggeschwindigkeitsprogramms des Flugzeugs gemäß der vorliegenden Erfindung darstellt.
  • DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
  • Wie vorausgehend erwähnt, wird ein herkömmliches Propellerflugzeug mit einer relativ schwachen mechanischen Antriebsleistung betrieben. Bei den derzeitigen Bereichen der mechanischen Antriebsleistung, z. B. im Bereich einer Wellenleistung von 1000, kann der Giereffekt mehr oder weniger durch bekannte TADs gesteuert werden. Es ist darauf hinzuweisen, dass es sich bei der mechanischen Antriebsleistung um die Leistung handelt, die an der Propellerwelle vorhanden ist.
  • Bei höheren mechanischen Antriebsleistungen wird der Giereffekt erneut zu einem Problem. Ein Flugzeug mit hoher Antriebsleistung würde mit den derzeit bekannten TADs in bestimmten Situationen überhaupt nicht mehr stabil sein. Eine Zertifizierung eines solchen Hochleistungsflugzeugs würde schwierig, wenn nicht unmöglich werden.
  • Wie einleitend erörtert, verursacht jede Änderung der Antriebsleistung bzw. des Drehmoments einen auf die Nachlaufströmung 11 (welche wie in 1 gezeigt um den Flugzeugrumpf zirkuliert) zurückzuführenden Effekt.
  • Die Piloten müssen sich den Auswirkungen bewusst sein, die der Drall des Triebwerks auf ein Flugzeug 13 haben kann. In 1 wird ein Flugzeug 13 mit einem Zugpropeller 10 dargestellt (der sich entlang der Rollachse 16 des Flugzeugs 13) befindet. Vom im Cockpit sitzenden Piloten aus gesehen dreht sich der Propeller 10 in Uhrzeigerrichtung.
  • Beim Starten vollzieht der Pilot eine Drehung des Flugzeugs 13 um die Seitenachse (Querachse 18) und zieht dabei den Steuerknüppel nach hinten. Aufgrund einer sich ändernden Nachlaufströmung am senkrechten Seitenleitwerk 15 spürt der Pilot, dass das Flugzeug 13 versucht, sich um die Gierachse 17 zu drehen. Der Pilot muss also einen manuellen Abgleich vornehmen, wenn das Flugzeug 13 nicht mit einem TAD-System ausgestattet ist, das einen automatischen Abgleich durchführt.
  • Bevor die Erfindung näher dargestellt wird, sollten einige zusätzliche Begriffe definiert werden.
  • Die Beschleunigung (hier als stufenweise Beschleunigung des Flugzeugs bezeichnet) ist das Maß der Geschwindigkeitsänderung in Bezug auf die Zeit.
  • Die Geschwindigkeit ist das Maß der Bewegung/Fortbewegung innerhalb eines bestimmten Zeitraums. Der Begriff Geschwindigkeit wird verwendet, wenn nur das Maß an Bewegung gemeint ist. Wenn es um die Beschreibung des aerodynamischen Verhaltens eines Flugzeugs geht, spricht man normalerweise von der Fluggeschwindigkeit, die nicht der absoluten Geschwindigkeit des Flugzeugs in Bezug auf den Boden entspricht, sondern der relativen Geschwindigkeit, die auch die Geschwindigkeit der Luft (Wind) berücksichtigt.
  • Die Schubkraft ist die vom Propeller des Flugzeugs entwickelte Kraft. Sie wirkt in der Vorwärtsrichtung. Die Schubkraft muss mindestens genauso groß sein wie die Wirkung des Luftwiderstands, damit der Flug beginnt bzw. fortgesetzt wird.
  • Wie in 1 dargestellt, ist die Rollachse 16 (manchmal als Längsachse bezeichnet) die vorgestellte Bezugslinie, die von der Nase 9 bis zum Seitenleitwerk 15 durch die Mitte des Flugzeugs 13 verläuft. Es handelt sich um die Achse, um die der Rolleffekt stattfindet. Unter Rollen versteht man die Bewegung der Enden der Tragflächen, wobei sich eine Seite der Tragflächen nach oben und die andere nach unten bewegt.
  • Die Querachse 18 (Seitenachse) ist eine vorgestellte Bezugslinie, die parallel zu den Tragflächen verläuft und um die es zu einer Neigung kommt. Die Auf- und Abbewegung der Nase 9 des Flugzeugs 13 wird als Steigung bezeichnet.
  • Die Gierachse 17 (Hochachse) ist eine vorgestellte Bezugslinie, die das Flugzeug 13 von oben nach unten durchquert. Die Bewegung in Bezug auf diese Achse wird als Gieren bezeichnet. Gieren bedeutet ein Abdriften, eine Bewegung nach rechts oder links der Nase 9 des Flugzeugs 13.
  • Ein erfindungsgemäßes Flugzeug 30 ist in den 2A und 2B abgebildet. Das Propellerflugzeug 30 umfasst einen internen Verbrennungsmotor 31, der die mechanische Antriebsleistung für den Drehantrieb eines Propellers 32 um eine Rollachse 33 des Flugzeugs 30 liefert. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel liegt der Propeller 32 auf einer Welle 34 auf. Diese Welle 34 ist mechanisch mit einer sich drehenden Abtriebswelle des Triebwerks 31 gekoppelt. Um die rotierende Abtriebswelle des Triebwerks 31 mit der Propellerwelle 34 mechanisch zu verbinden, kann ein Untersetzungsgetriebe verwendet werden.
  • Das Flugzeug 30 umfasst eine Triebwerkssteuereinheit 37 mit z. B. einem bekannten Mikrorechnertyp, der einen RAM-Speicher (Arbeitsspeicher), einen ROM-Speicher (Festspeicher) und eine Zentraleinheit (Prozessor) umfasst, die alle über einen Bus, z. B. einen bidirektionalen Bus miteinander verbunden sind. Die Triebwerksteuereinheit 37 übernimmt die Basissteuerung des Triebwerks 31, wie z. B. die Steuerung der Treibstoffeinspritzung. Zur Ausführung der Triebwerkssteuerung werden zahlreiche Signale in die Triebwerkssteuerung 37 gespeist.
  • Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wird ein mechanisches oder elektrisches Drosselorgan 38 zum Steuern der Einstellung der Triebwerksteuereinheit 37 verwendet.
  • Gemäß einer Ausführungsweise der vorliegenden Erfindung wird die Antriebsleistung (hier als mechanische Antriebsleistung bezeichnet) durch das Regulieren des Treibstoffs und/oder Luft-/Treibstoffgemisches für das Triebwerk in der Triebwerksteuereinheit 37 gemäß den Dateneingaben des Cockpits 38 gesteuert. Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein Fluggeschwindigkeitssystem 36 eingesetzt, mit dem die Fluggeschwindigkeit bestimmt/gemessen werden kann. Gut dafür geeignet sind ein Flugwerterechner oder ein Flugwertemodul herkömmlicher Art. Das Fluggeschwindigkeitssystem 36 gibt über eine Verbindung 44 (z. B. Kabelverbindung oder Bus) ein die Fluggeschwindigkeit darstellendes elektrisches Signal an die Triebwerksbegrenzungseinheit 35 (im Anschluss auch als Antriebsbegrenzungseinheit bezeichnet) ab. Ausgehend von einem vordefinierten Programm kann mit einer Antriebsbegrenzungseinheit 35 automatisch die mechanische Antriebsleistung des Triebwerks 31 begrenzt werden, indem die Einstellungen der Triebwerkssteuereinheit 37 automatisch geändert werden, um die vordefinierte maximale mechanische Antriebsleistungsgrenze nicht zu überschreiten.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung reduziert die Antriebsbegrenzungseinheit 35 automatisch die mechanische Antriebsleistung bei Fluggeschwindigkeiten unter dem ersten Fluggeschwindigkeitswert V1, um die reduzierte stufenweise Beschleunigung des Flugzeugs aus 3 zu erreichen. Das entsprechende Programm (durch die durchgehende Kurve 53 dargestellt) zur Reduzierung der mechanischen Antriebsleistung wird in 4 gezeigt. Wie in dieser 4 illustriert, sieht das Programm einen ersten Betriebsmodus vor, bei dem die mechanische Antriebsleistung auf einen konstanten Wert P1 gehalten wird. Bei Erreichen der Fluggeschwindigkeit V2 wird die mechanische Antriebsleistung regelmäßig erhöht, bis sie beim Fluggeschwindigkeitswert V1 die konstante mechanische Antriebsleistung P2 erreicht. P2 kann von der mechanischen Antriebsleistungsgrenze oder von der maximalen mechanischen Antriebsleistung abhängen.
  • Zum Vergleich mit einem herkömmlichen Propellerflugzeug illustriert eine gestrichelte Kurve 52, dass ein herkömmliches Flugzeug mit einer konstanten mechanischen Antriebsleistung P2 gesteuert wird.
  • Durch Anwendung eines geeigneten Programms für die mechanische Antriebsleistung in Abhängigkeit der Fluggeschwindigkeit kann das Beschleunigungsverhalten beeinflusst werden. Da die mechanische Antriebsleistung des Flugzeugs 30 in der vorliegenden Ausführung der Kurve 53 mit einem ersten konstanten Bereich bei P1 folgt, einem Bereich, in dem die mechanische Antriebsleistung regelmäßig ansteigt, und einem zweiten konstanten Bereich, in dem die mechanische Antriebsleistung P2 ist, kann ein progressiver Übergang 54 der stufenweisen Beschleunigung 51 des Flugzeugs bei einer Fluggeschwindigkeit von ca. V1 gewährleistet werden.
  • Mit einem stufenweisen Beschleunigungsprogramm 51 des Flugzeugs, wie z. B. in 3 dargestellt, kann gewährleistet werden, dass ein reduziertes Giermoment auf das Flugzeug 30 einwirkt, während die Triebwerkssteuereinheit 35 automatisch die mechanische Antriebsleistung (SHP) bei Fluggeschwindigkeiten unter dem ersten Fluggeschwindigkeitswert V1 reduziert.
  • In einer bevorzugten Ausführungsweise der vorliegenden Erfindung steuert die Triebwerksbegrenzungseinheit 35 das Triebwerk 31 des Flugzeugs 30 bei niedrigen Fluggeschwindigkeiten mit oder über einer minimal zulässigen mechanischen Antriebsleistung PL, wie in 4 dargestellt. Diese minimal zulässige mechanische Antriebsleistung PL ist so definiert, dass eine ausreichende mechanische Antriebsleistung zur Verfügung steht, um das Flugzeug 30 in allen vorstellbaren Situationen sicher steuern zu können.
  • Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung liegt darin, dass das hier vorgestellte Flugzeug 30 in etwa der gleichen Zeit TC dieselbe Reisegeschwindigkeit (VC) erreicht als ein herkömmliches Flugzeug, das mit maximaler mechanischer Antriebsleistung P2 gesteuert wird, wie aus der durchgehenden Kurve 51, welche die stufenweise Beschleunigung des Flugzeugs in Abhängigkeit der Zeit darstellt, sowie aus der gestrichelten Kurve 50 abgeleitet werden kann, welche die stufenweise Beschleunigung des Flugzeugs bei maximaler konstanter Leistung darstellt.
  • Die Triebwerksbegrenzungseinheit 35 kann an eine elektronische Triebwerkssteuerung angeschlossen sein oder Teil einer elektronischen Triebwerkssteuerung sein bzw. an eine herkömmliche hydro-mechanische Einheit angeschlossen sein, die den Treibstoff reguliert.
  • tatsächliche Fluggeschwindigkeit des Flugzeugs (von einem Fluggeschwindigkeitsmesssystem 36 gemessen) mit den Werten des gespeicherten Programms kombiniert, um die richtige mechanische Antriebsleistung zu bestimmen.
  • Bei einer anderen Ausführungsweise speichert die Triebwerksbegrenzungseinheit 35 zwei oder mehrere Programme. Der Pilot kann ein geeignetes Programm auswählen. Wenn das betreffende Flugzeug für Übungsflugstunden von Düsenflugzeugpiloten eingesetzt wird, kann ein einem Düsenflugzeug entsprechendes Programm ausgewählt werden. Wenn ein Anfänger das Flugzeug steuert, kann ein spezielles Programm ausgewählt werden, das alle störenden Giereffekte so weit wie möglich reduziert und immer eine sichere Flugweise des Flugzeugs gewährleistet. Zum Kunstfliegen und für akrobatische Flugübungen kann wieder ein anderes Programm verwendet werden.
  • Das vorliegende System kann mit einem herkömmlichen TAD-System zur weiteren Verbesserung des Flugverhaltens des Flugzeugs kombiniert werden. Durch Kombinieren dieser Mittel kann ein Flugverhalten erreicht werden, bei dem das Giermoment unter allen Umständen und in allen Situationen sehr gering ist.
  • Der Giereffekt bei einem Flugzeug mit mehreren Triebwerken ist geringer. Die vorliegende Erfindung kann jedoch auch bei einem Flugzeug mit mehr als einem Triebwerk eingesetzt werden.
  • Nach der Beschreibung von bevorzugten Ausführungsarten der Erfindung kann der Fachmann auf einfache Art weitere Ausführungsarten aus dem Erfindungskonzept ableiten. Folglich darf die Erfindung nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt werden, sondern sollte vielmehr nur durch den Sinn und die Reichweite der beiliegenden Patentansprüche eingeschränkt werden.

Claims (16)

  1. Propellerflugzeug (30) mit – einem Triebwerk (31), das die mechanische Antriebsleistungfürden Drehantrieb eines Propellers (32) des Flugzeugs (30) aufbringt, – einer Triebwerkssteuereinheit (37) zur Steuerung der mechanischen Antriebsleistung des Triebwerks (31), – einem System (36) zum Messen der Fluggeschwindigkeit und Bereitstellen von Informationen über die Fluggeschwindigkeit an eine Triebwerksbegrenzungseinheit (35), bei dem die Triebwerksbegrenzungseinheit (35) automatisch die Einstellungen der Triebswerkssteuereinheit (37) ändert, um die mechanische Antriebsleistung bei Fluggeschwindigkeiten unter einem bestimmten ersten Fluggeschwindigkeitswert (V1) zu reduzieren.
  2. Flugzeug nach Anspruch 1, bei dem ein reduziertes Giermoment auf das Flugzeug (30) ausgeübt wird, während die Triebwerksbegrenzungseinheit (35) automatisch die mechanische Antriebsleistung bei Fluggeschwindigkeiten unter einem bestimmten ersten Fluggeschwindigkeitswert (V1) reduziert.
  3. Flugzeug nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Triebwerksbegrenzungseinheit (35) automatisch die mechanische Antriebsleistung bei Fluggeschwindigkeiten über einem bestimmten zweiten Fluggeschwindigkeitswert (V2) erhöht.
  4. Flugzeug nach Anspruch 3, bei dem die Triebwerksbegrenzungseinheit (35) automatisch die mechanische Antriebsleistung unter Anwendung eines vordefinierten Programms (53) erhöht.
  5. Flugzeug nach einem der vorausgehenden Ansprüche, bei dem die Triebwerksbegrenzungseinheit (35) das Triebwerk (31) bei niedrigen Fluggeschwindigkeiten mit oder über einer minimal zulässigen mechanischen Antriebsleistung (PL) funktionieren lässt, wobei diese minimal zulässige mechanische Antriebsleistung (PL) so definiert ist, dass eine ausreichende mechanische Antriebsleistung vorhanden ist, um das Flugzeug (30) sicher zu steuern.
  6. Flugzeug nach Anspruch 3, bei dem die Triebwerksbegrenzungseinheit (35) automatisch die mechanische Antriebsleistung erhöht, bis eine maximal zulässige Antriebsleistung (P2) erreicht wird.
  7. Flugzeug nach Anspruch 3, bei dem die Triebwerksbegrenzungseinheit (35) automatisch die mechanische Antriebsleistung erhöht, bis die mechanische Leistungsgrenze des Triebwerks erreicht wird.
  8. Flugzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem die Triebwerksbegrenzungseinheit (35) das Triebwerk (31) bei niedrigen Fluggeschwindigkeiten mit einer konstanten mechanischen Antriebsleistung (P1) funktionieren lässt.
  9. Flugzeug nach einem der vorausgehenden Ansprüche, bei dem der erste Fluggeschwindigkeitswert (V1) in einem Bereich von 30 bis 250 Knoten liegt, vorzugsweise zwischen 150 und 220 Knoten.
  10. Flugzeug nach Anspruch 1, das dazu fähig ist, mit einer stufenweisen Fluggeschwindigkeitsbeschleunigung (51) zu beschleunigen; die geringer ist als die Beschleunigung (50) mit maximaler mechanischer Antriebsleistung (P2), während die Triebwerksbegrenzungseinheit (35) automatisch die mechanische Antriebsleistung bei Fluggeschwindigkeiten unter einem bestimmten ersten Fluggeschwindigkeitswert (V1) reduziert.
  11. Flugzeug nach Anspruch 1, bei dem das Flugzeug (30) in annähernd derselben Zeit die gleiche Dauergeschwindigkeit (VC) als ein herkömmliches Flugzeug erreicht, das mit maximaler mechanischer Antriebsleistung (P2) gesteuert wird.
  12. Flugzeug nach Anspruch 1 mit einer globalen Beschleunigungszeit des Flugzeuges (TC) auf hohe Fluggeschwindigkeiten (VC), die mit der globalen Beschleunigungszeit eines herkömmlichen Flug- 10 zeuges vergleichbar ist, das mit maximaler mechanischer Antriebsleistung (P2) gesteuert wird.
  13. Triebwerksteuersystem zum Steuern eines Triebwerks (31), das die mechanische Antriebsleistung für den Drehantrieb eines Propellers (32) eines Propellerflugzeugs (30) aufbringt, um auf sein Beschleunigungsverhalten einzuwirken, wobei dieses System folgendes umfasst: • einen Dateneingang für das Cockpit (38), durch den die mechanische Antriebsleistung des Triebwerks (31) angepasst werden kann, • einen Dateneingang (44) für die Aufnahme von Informationen über die Fluggeschwindigkeit, die von einem System zum Messen der Fluggeschwindigkeit (36) geliefert werden, • Mittel (35) zum automatischen Reduzieren der mechanischen Antriebsleistung bei Fluggeschwindigkeiten unter einem bestimmten ersten Fluggeschwindigkeitswert (V1) gemäß einem vordefinierten Programm, • eine Triebwerkssteuereinheit (37), welche die Antriebsleistung steuert, indem sie den Treibstoff und/oder das Luft-/Treibstoffgemisch für das Triebwerk (31) reguliert, • wobei die besagten Mittel (35) an der Triebwerkssteuereinheit (37) angeschlossen sind.
  14. Triebwerksteuersystem nach Anspruch 13, das einen Speicher zum Speichern des Programms umfasst.
  15. Triebwerksteuersystem nach Anspruch 13 oder 14, bei dem das Programm entweder die mechanische Antriebsleistung als Funktion der Fluggeschwindigkeit oder die stufenweise Beschleunigung des Flugzeuges als Funktion der Fluggeschwindigkeit definiert.
  16. Triebwerksteuersystem nach Anspruch 13, bei dem das System zum Messen der Fluggeschwindigkeit (36) über eine Verbindung (44) ein die Fluggeschwindigkeit darstellendes elektrisches Signal an besagte Mittel (35) sendet.
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