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Technisches
Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Schrittmacher, enthaltend
eine Impulserzeugungsvorrichtung zum Ausgeben von Stimulationsimpulsen
zum Herzen eines Patienten und eine Steuervorrichtung zum Steuern
der Ausgabe der Stimulationsimpulse aus der genannten Impulserzeugungsvorrichtung,
wobei die genannte Steuervorrichtung eine Änderungsvorrichtung zum Ändern der
AV-Verzögerung
von einem vorbestimmten ersten AV-Verzögerungs-Wert
zu einem vorbestimmten zweiten AV-Verzögerungs-Wert und zurück zu dem
genannten ersten AV-Verzögerungs-Wert
enthält,
ferner ein Sensor vorgesehen ist, um einen auf das Herzzeitvolumen
des Patienten bezogenen Parameter zu messen.
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Stand der
Technik
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Das
PV-Intervall zwischen dem Auftreten einer spontanen P-Welle und
der Zuführung
eines Herzstimulationsimpulses kann von dem AV-Intervall zwischen
aufeinanderfolgenden Herzstimulationsimpulsen zum Atrium und zum
Ventrikel verschieden sein. Mit dem Ausdruck AV-Verzögerung ist
im folgenden das Intervall zwischen dem Auftreten einer stimulierten
oder einer spontanen P-Welle und der Zuführung eines Herzstimulationsimpulses
zum Ventrikel des Herzens gemeint.
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Es
ist bekannt, dass das Herzzeitvolumen eines menschlichen Wesens
von der AV-Verzögerung abhängig ist,
siehe beispielsweise
US 5,024,222 ,
US 5,487,752 ,
US 5,540,727 ,
US 5,643,327 und
US 5,891,176 . In all diesen Dokumenten
sind Techniken beschrieben zum Studieren der Veränderungen eines kardialen Leistungsparameters
des Herzens als Funktion einer AV-Verzögerung, um das Herzzeitvolumen
zu optimieren. So beschreibt die
US
5,487,752 ein Herzstimulatorsystem, das eine Vorrichtung
zum Überwachen
und zum Stimulieren von zwei Herzkammern mit Impulsen, die vorbestimmte
AV-Intervalle vorsehen, enthält.
Eines der AV-Intervalle stellt einen Basiswert dar und das System
wird mit diesem AV-Intervall
während
einer relativ langen Zeitdauer, beispielsweise während 20 Schlägen betrieben.
Das AV-Intervall wird für
relativ wenige Schläge,
beispielsweise fünf
Schläge
geändert
und kann dann zum Basiswert zurückkehren.
Während
dieser Zeiten von unterschiedlichen AV-Intervallen wird ein Herzleistungsparameter
gemessen und aus diesen Messungen wird bestimmt, ob in dem genannten
Herzleistungsparameter über
dem Basiswert eine Verbesserung auftritt, wenn das AV-Intervall
geändert
wird. Durch Durchführen
dieser Prozedur für
verschiedene AV-Intervalle kann ein optimales AV-Intervall bestimmt
werden.
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1 zeigt
experimentelle Daten, die aus einem Tierversuch erhalten worden
sind und stellt die Abhängigkeit
verschiedener Herzleistungsparameter von der AV-Verzögerung (bzw.
PV-Verzögerung)
dar. Die AV-Verzögerung
wurde zwischen 80 und 130 ms geändert,
siehe Kurve a. Es wurden 15 Änderungen während einer
Periode von 16 Minuten durchgeführt, während die
Sinusfrequenz, Kurve b, die Herzfrequenzvariabilität (HRV),
Kurve c, der mittlere Arteriendruck, Kurve d, der mittlere Halsschlagaderfluss, Kurve
e, der zentrale venöse
Druck (CVP), Kurve f, der rechtsatriale Sauerstoffdruck (pO2), Kurve g und die Sauerstoffsättigung
(SO2), Kurve h, überwacht wurden. Es wurde eine
sehr ausgeprägte
Beziehung zwischen der AV-Verzögerung,
Kurve a und einigen der gemessenen Parameter, wie der Herzfrequenzvariabilität (HRV),
Kurve c, dem mittleren Arteriendruck, Kurve d, dem mittleren Halsschlagaderfluss, Kurve
e und dem zentralen venösen
Druck (CVP), Kurve f, festgestellt. Entsprechende Veränderungen im
Sauerstoffdruck (pO2), Kurve g, und in der
Sauerstoffsättigung
(SO2), Kurve h, waren weniger ausgeprägt.
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Ziel
der vorliegenden Erfindung ist es, die Möglichkeiten der Bestimmung
der Abhängigkeit
verschiedener Herzleistungsparameter von der AV-Verzögerung zu
verbessern, derart, dass signifikante Informationen auch aus solchen
Parametern, wie dem Sauerstoffdruck (pO2)
und der Sauerstoffsättigung (SO2) gezogen werden können.
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Beschreibung
der Erfindung
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Dieses
Ziel wird durch einen Schrittmacher der einleitend beschriebenen
Art mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 erreicht.
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Bei
einem erfindungsgemäß ausgestalteten Schrittmacher
können
der atriale oder ventrikuläre pO2 bzw. SO2 benutzt
werden zum Bestimmen der Abhängigkeit
des Herzzeitvolumens von der AV-Verzögerung. Dies ist ein wesentlicher
Vorteil, da sich speziell der pO2-Sensor
für die
Anwendung bei dieser Art von Messungen als besonders geeignet erwiesen hat.
Die Technik gemäß der Erfindung
kann natürlich auch
auf andere gemessene Parameter, vergleiche 1, angewandt
werden, um deutlichere Ergebnisse zu erzielen, insbesondere wenn
die Messsignale durch Störungen
in der einen oder der anderen Weise beeinflusst werden.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Schrittmachers
ist die genannte Berechnungsvorrichtung ausgelegt, eine erste Differenz
zwischen Mittelwerten zu bilden, die erhalten worden sind, während das
Fenster innerhalb der genannten Betriebszeit mit dem genannten ersten
AV-Verzögerungs-Wert
positioniert ist und die erhalten werden während das Zeitfenster innerhalb
der genannten Betriebszeit mit dem genannten zweiten AV-Verzögerungs-Wert
positioniert ist, wie auch eine zweite Differenz zu bilden, zwischen
Mittelwerten, die erhalten wurden, während das Zeitfenster innerhalb der
genannten Betriebszeit mit dem genannten zweiten AV-Verzögerungs-Wert
positioniert ist und das Zeitfenster innerhalb der genannten Betriebszeit nach
der Rückkehr
der genannten AV-Verzögerung zurück zu dem
genannten ersten AV-Verzögerungs-Wert
positioniert ist, um die genannte erste und zweite Differenz bei
der Bestimmung zu benutzen, welche AV-Verzögerung ein höheres Herzzeitvolumen
zur Folge hat. Auf diese Weise wird die Möglichkeit, zuverlässige Informationen
aus den Messsignalen zu ziehen noch mehr verbessert.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Schrittmachers, bei
der die genannte Änderungsvorrichtung
ausgelegt ist, die AV-Verzögerung
wiederholt mehrere Male zwischen den genannten vorbestimmten ersten
und zweiten AV-Verzögerungs-Werten zu ändern, ist
die Berechnungsvorrichtung ausgelegt, einen Mittelwert aus einer
resultierenden Vielzahl der genannten ersten Differenzen und einen
Mittelwert aus einer Vielzahl der genannten zweiten Differenzen
zu bilden, für die
Verwendung der genannten Mittelwerte bei der Bestimmung, welcher
AV-Verzögerungs-Wert
ein höheres
Herzzeitvolumen zur Folge hat. Die Möglichkeit, Informationen aus
den Messsignalen zu ziehen, ist dann weiter verbessert.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Schrittmachers ist
die Änderungsvorrichtung
ausgelegt, nach Bestimmung, welcher der genannten ersten und zweiten
AV-Verzögerungs-Werte
ein höheres
Herzzeitvolumen anzeigt, die AV-Verzögerung zwischen diesem besseren
AV-Verzögerungs-Wert
aus den genannten ersten und zweiten AV-Verzögerungs-Werten, der ein höheres Herzzeitvolumen
anzeigt, und einem dritten AV-Verzögerungs-Wert
zu verändern
und die genannte Bestimmungsvorrichtung ausgelegt ist, dann zu bestimmen,
welcher aus dem genannten besseren AV-Verzögerungs-Wert und dem genannten
dritten AV-Verzögerungs-Wert
zu einer Anzeige eines höheren
Herzzeitvolumens führt,
wobei die genannte Änderungsvorrichtung
ausgelegt ist, diese Prozedur zu wiederholen, bis ein AV-Verzögerungs-Wert
bestimmt worden ist, der eine Anzeige eines höchsten Herzzeitvolumens zur
Folge hat. So findet der erfindungsgemäße Schrittmacher automatisch
den optimalen AV-Verzögerungs-Wert
heraus und wird dann um diesen optimalen Wert herumschwanken. Falls sich
die Bedingungen so ändern
sollten, dass ein anderer AV-Verzögerungs-Wert
benötigt
wird, um ein maximales Herzzeitvolumen zu erhalten, wird der Schrittmacher
automatisch diesen neuen optimalen AV-Verzögerungs-Wert finden.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Schrittmachers ist
die Änderungsvorrichtung
ausgelegt, die genannten AV-Verzögerungs-Werte
nach Betriebszeiten gemäß einer
pseudostochastischen Folge zu verändern. Da mehrere biologische
Veränderungen
und äußere Störungen,
die mit den Messungen interferieren, einen zyklischen Charakter
aufweisen, ist es vorteilhaft, keine zyklischen Veränderungen
der AV-Verzögerungen,
sondern pseudostochastische Sequenzen der Verzögerungswerte zu benutzen.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Schrittmachers sind
die genannten Zeitfenster unmittelbar vor und unmittelbar nach einer Änderung
des AV-Verzögerungs-Wertes
positioniert. Auf diese Weise werden Änderungen im gemessenen Parameter,
die sich unmittelbar auf die Änderung
der AV-Verzögerung
beziehen, bestimmt, und Fehler, die von Variationen im Sauerstoffverbrauch
des Patienten und in einer Sensordrift ihren Ursprung haben, minimiert.
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Gemäß weiteren
vorteilhaften Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Schrittmachers
ist der genannte Sensor, der einen auf das Herzzeitvolumen bezogenen
Parameter misst, einer von der folgenden Art von Sensoren, ein pO2-Sensor, ein SO2-Sensor,
ein Sensor für
den mittleren Blutdruck, ein Sensor für den koronaren Arterienfluss
oder ein Sinus-Frequenz-Sensor
und der genannte Blutdrucksensor ist vorzugsweise ausgelegt, den
Blutdruck in der Vena Cava oder im rechten Atrium zu messen. Der
Arterienblutdruck, der mittlere Blutdruck, der systolische und der
diastolische Blutdruck korrelieren alle mit dem Herzzeitvolumen.
Wie aus 1, Kurve f ersichtlich, reagiert
der zentrale venöse
Druck (CVP) sehr schnell und sehr deutlich auf Änderungen in der AV-Verzögerung.
Es ist keine Verzögerung
in der CVP-Reaktion
infolge beispielsweise einer Blutzirkulationszeit, wie bei der SO2-Reaktion, vorhanden und die Bestimmung
des besten AV-Verzögerungs-Wertes
kann im Prinzip sogar auf einer Schlag-zu-Schlag-Basis durchgeführt werden.
Durch Anwenden einer pseudostochastischen Sequenz kann das Ergebnis
mittels direkter Messungen abhängig
von der CVP-Reaktion
erhalten werden. Durch Anwenden der erfindungsgemäßen Technik auf
das Signal aus einem CVP-Sensor wird jedoch die Zuverlässigkeit
des erhaltenen Ergebnisses vergrößert. Auch
der mittlere Halsschlagaderfluss reagiert schnell und deutlich auf Änderungen
der AV-Verzögerung
in analoger Weise, vergleiche Kurve e in 1.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Um
die Erfindung mehr im Detail zu erläutern, werden nun Ausführungsformen
der Erfindung anhand der Zeichnungen beschrieben, in denen
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1 experimentelle
Daten zeigt, die aus Tierversuchen erhalten worden sind,
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2 den
durchschnittlichen pO2 bei AV-Verzögerungsänderungspunkten
zeigt,
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3 das
durch Analyse der Daten in 2 erhaltene
Ergebnis bei dem erfindungsgemäßen Schrittmacher
darstellt
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4 die
in dem erfindungsgemäßen Schrittmacher
implementierte Differentialtechnik darstellt, um eine optimale AV-Verzögerung zu
erhalten,
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5 verschiedene
Arten der Abtastung von gemessenen Parameterwerten darstellt,
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6 eine
pseudostochastische AV-Verzögerungssequenz
zeigt,
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7 eine
AV-Verzögerungssequenz
zeigt, wenn eine optimale AV-Verzögerung erreicht ist,
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8 ein
Diagramm ist, das den Streubereich und den Mittelwert der pO2 Differenzen darstellt, welche aus dem in 2 gezeigten
und in Tabelle 1 dargestellten Daten erhalten worden sind,
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9 bis 13 entsprechende
Diagramme sind, für
die Parameter der Sauerstoffsättigung (SO2), des zentralen venösen Druckes (CVP), des mittleren
Blutdruckes (MBP), des Halsschlagaderflusses (CAF) bzw. der Sinusfrequenz
(SR), und
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14 ein
Blockdiagramm eines Regelsystems des erfindungsgemäßen Schrittmachers
mit geschlossener Schleife ist.
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Beschreibung
bevorzugter Ausführungsformen
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1 stellt
experimentelle Daten dar, die, wie oben erläutert, aus Tierversuchen erhalten
worden sind.
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2 zeigt
die AV-Verzögerung
als Zeitfunktion entsprechend der Kurve a in 1 in vergrößertem Maßstab. Bei
diesem Beispiel ist der obere AV-Verzögerungs-Wert 130 ms
und der untere Wert 80 ms. Die AV-Verzögerung wurde entsprechend einer
32 Bit pseudostochastischen Sequenz geändert. In diesem Diagramm sind
Punkte gezeigt, die den Durchschnittswert des gemessenen pO2 während
einer Periode von 30 s unmittelbar vor und unmittelbar nach jeder Änderung
in der AV-Verzögerung
repräsentieren.
Die markierten Werte sind Durchschnittswerte während 30 s, die unmittelbar
der Position des Punktes vorhergehen. Die Differenz zwischen jedem Paar
von Durchschnittswerten von jeder Seite der 15 Übergänge zwischen den AV-Verzögerungs-Werten, die
in 1 und 2 gezeigt sind, sind in Tabelle
1 aufgezeichnet.
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3 zeigt
den Durchschnittswert von pO2-diff für negative Übergänge links
in 3 und für positive Übergänge rechts
in der Figur. Aus 3 ist ersichtlich, dass ein
negativer AV-Übergang – von 130
auf 180 ms – die
pO2-Differenz um 0,003 kPa vergrößerte, während ein
positiver AV-Schritt von 80 auf 130 ms die pO2-Differenz
um 0,020 kPa verringerte. Dieser signifikante Unterschied zwischen
den zwei pO2-Differenzen zeigt an, dass
die kürzere AV-Verzögerung von
80 ms effektiver ist als die längere
Verzögerung.
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In 8 sind
die Minimal- und Maximal-Werte der benutzten pO2-Differenzen,
wie auch die 25 % – 75
%-Streuung dieser Werte und die Mittelwerte gezeigt. Diese Ergebnisse
werden erhalten durch eine Analyse der Varianz der gemessenen Daten,
vergleiche unten.
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Die
oben beschriebenen Tierversuche zeigen, dass es möglich ist,
statistisch zwischen einem Optimum und einem Suboptimum des AV-Zeitverlaufs
zu unterscheiden. Es ist möglich,
nach einer Schrittänderung
der AV-Verzögerung
hämodynamische
Verbesserungen des Herzzeitvolumens durch Messen von Änderungen
im O2 zu identifizieren. Der Sauerstoffgehalt
kann elektrochemisch mittels eines pO2-Sensors
oder optisch mittels eines SO2-Sensors gemessen
werden.
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So
wird bei dem oben beschriebenen Beispiel die AV-Verzögerung oder
die Zeitsteuerung des Impulsgenerators des Schrittmachers zwischen
zwei Einstellungen, beispielsweise einem Pegel A und einem Pegel
B geändert,
von denen einer der "besserer" Pegel ist. Durch
Bilden der Differenz zwischen dem durchschnittlichen Sauerstoffgehalt, Δp (AB), während eines
Zeitfensters einer vorbestimmten Länge unmittelbar vor einer Änderung
der AV-Verzögerung
und während
eines Zeitfensters der gleichen Länge unmittelbar nach der Änderung
vom Pegel A zum Pegel B und durch Vergleichen dieses Ergebnisses
mit der entsprechenden Differenz, Δp (BA), wenn die AV-Verzögerung in
die entgegengesetzte Richtung vom Pegel B zum Pegel A geändert wird,
ist es möglich,
die beste Einstellung, A oder B, zu finden. Die Länge des
Zeitfensters liegt in geeigneter Weise im Bereich von 15–120 s und
das Abtastintervall innerhalb des Bereiches von 2–10 s. Die
beschriebene Prozedur kann wiederholt und die Ergebnisse können gemittelt
werden, um eine bessere Auflösung
als die oben beschriebene zu erhalten.
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Falls Δp(AB) < Δp(BA), ergibt
die Einstellung A der AV-Verzögerung
einen höheren
O2 Gehalt, der eine bessere ventrikuläre Leistung
anzeigt.
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Falls
andererseits Δp(AB) > Δp(BA), ergibt die Einstellung
B der AV-Verzögerung
eine bessere Herzleistung.
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In 4 ist
n definiert als erste Sauerstoffmessung p(n) nach einem Stufenwechsel
der AV-Verzögerung vom
Pegel A zum Pegel B. Die Abtastung #m ist definiert als die erste
Sauer- stoffmessung
p(m) nach einer Änderung
der AV-Verzögerung vom
Pegel B zum Pegel A. Die Anzahl der gemittelten O2-Abtastungen
ist mit i bezeichnet, in 4, i=4.
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4 stellt
die erfindungsgemäße Differentialtechnik
für die
Auswahl des besten AV-Verzögerungs-Wertes,
wie oben erläutert,
dar.
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Nach
#n+i–1
Messungen von O2 ist es möglich, die
O2 Reaktion einer Änderung der AV-Verzögerung vom
Pegel A zum Pegel B gemäß der folgenden Gleichung
zu berechnen.
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Nach
#m+i–1
O2 Messungen ist es möglich, die O2 Reaktion
einer Änderung
der AV-Verzögerung vom
Pegel B zum Pegel A gemäß der folgenden
Gleichung zu berechnen.
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Durch
Wiederholen dieser Prozedur mehrere Male u wird die Gefahr von Fehlentscheidungen praktisch
eliminiert. Die entsprechenden Mittelwerte Y(A,B) sind gegeben durch
die folgenden Gleichungen
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Falls Ψ(AB)< Ψ(BA) verbessert
somit der AV-Verzögerungs-Wert
B, verglichen zur Situation mit einem AV-Verzögerungs-Wert gleich dem Pegel A,
die Herzleistung, nicht.
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Es
können
verschiedene Arten der Differentiation des O2-Signals
benutzt werden. Bei dem obigen Beispiel und in den Situationen "A" und "B" in 5 überlappen
sich die Zeitfenster nicht, in denen die Messungen durchgeführt werden,
d.h. die Abtastungen der Messung vorgenommen werden. Bei der Art
der Differentiation, die in "C" und "D" in 5 dargestellt
ist, werden dieselben Abtastung der Messung manchmal zweimal benutzt,
da sich benachbarte Zeitfenster, in denen die Messungen durchgeführt werden, überlappen.
Die fraglichen Zeitfenster sind mit tw markiert. Kurve A stellt
eine Situation mit einem Zwischenzeitintervall zwischen jedem Paar
von Zeitfenstern dar, in dem Messungen durchgeführt werden, Kurve B stellt
eine Situation dar, bei der konsekutive Messzeitfenster direkt aufeinander
folgen, Kurve C stellt eine Situation mit teilweise überlappenden
Messzeitfenstern dar und Kurve D stellt eine Situation dar, bei
der sich die Zeitfenster total überlappen.
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Es
ist von Vorteil, keine zyklische Veränderung der AV-Verzögerung zu
benutzen, da viele biologische Veränderungen und äußere Störungen zyklisch
sind und deshalb mit den Messungen interferieren können. Es
kann deshalb vorteilhaft sein, die AV-Verzögerung gemäß einer pseudostochastischen Sequenz
zu verändern,
wie dies in 6 dargestellt ist.
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Wenn
ein AV-Verzögerungs-Wert
als der "bessere" Wert ausgewählt worden
ist, wird dieser "bessere" Wert in einer neuen
Vergleichsprozedur benutzt, in der er mit einer weiteren AV-Verzögerung verglichen
wird. In jedem Schritt dieser Auswahlprozedur wird der AV-Verzögerungs-Wert
begünstigt, der
zum höchsten
O2-Wert führt, und wenn der optimale
AV-Verzögerungs-Wert
erreicht ist, werden die AV-Verzögerungen
um diesen optimalen Wert herum gehalten, wie dies in 7 dargestellt
ist. Bei dem dargestellten Beispiel ist angenommen, dass eine AV-Verzögerung,
die gleich B ist, einen besseren O2-Wert
ergibt, als eine AV-Verzögerung,
die gleich A ist. Ferner ist auch angenommen, dass eine AV-Zeit, die
gleich B ist, einen besseren O2-Wert ergibt,
als eine AV-Zeit, die gleich C ist.
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Aus
der obigen Beschreibung ist ersichtlich, dass, falls sich die Situation
des Patienten derart ändert,
dass die optimale AV-Verzögerung
geändert wird,
der erfindungsgemäße Schrittmacher
automatisch einen neuen optimalen Wert herausfindet und der Schrittmacher
mit dieser neuen AV-Verzögerung arbeitet.
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Die 9 bis 13 sind
der 8 entsprechende Diagramme, die die Grenzen für minimale und
maximale Werte, die 25%–75
% Streuung und die Mittelwert der Parameter darstellt, die bei Tierversuchen
erhalten worden sind, die in Verbindung mit 1 beschrieben
wurden. So zeigt 9 diese Werte für die SO2 Differenz, 10 die
Ergebnisse für
die Differenz des zentralen venösen
Druckes, Delta CVP, 11 die mittlere Blutdruckdifferenz,
Delta MBP, 12 die Halsschlagaderflussdifferenz,
Delta CAF, und 13 die Sinus-Frequenzdifferenz, Delta SR.
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Die
Analyse all dieser Parameter zeigt klar, dass ein AV-Verzögerungs-Wert
von 80ms besser ist als ein AV-Verzögerungs-Wert von 130 ms.
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Die
oben beschriebene Differentialtechnik ist ein einfacher Weg zur
Eliminierung von Fehlern, die von Veränderungen im Sauerstoffverbrauch
des Patienten und von einer Sensordrift herrühren. Es ist auch vorteilhaft,
diese Technik zu benutzen, weil die Veränderungen des Sauerstoffgehaltes,
die eine Folge von AV-Verzögerungsänderungen
sind, viel kleiner sind als Änderungen
im Sauerstoffgehalt als Folge metabolischer Änderungen oder auch anderer Faktoren.
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14 zeigt
ein Blockdiagramm des prinzipiellen Ausbaus des erfindungsgemäßen Schrittmachers.
Der Schrittmacher enthält
einen Sensor 2, vorzugsweise einen pO2-Sensor,
zum Messen eines auf das Herzzeitvolumen des Patienten bezogenen
Parameters (= beispielsweise Sauerstoffdruck). Die Messsignale werden
in einer geeigneten Signalverarbeitungseinheit 4 verarbeitet
und der Durchschnittswert während
vorbestimmter Zeitfenster unmittelbar vor und nach einer Änderung
in der AV-Verzögerung wird
in der Berechnungsvorrichtung 6 berechnet. In dieser Berechnungsvorrichtung 6 wird
der Unterschied zwischen den Durchschnittswerten berechnet, die
in dem betreffenden Zeitfenster auf jeder Seite eines AV-Verzögerungs-Übergangs erhalten worden sind
und schließlich
wird ein Mittelwert für
diesen Unterschied für "negative" Übergänge bzw. "positive" Übergänge in der
AV-Verzögerung,
wie oben beschrieben, bestimmt, zur Ermittlung, welcher der AV-Verzögerungs-Werte
zu einem höheren
Herzzeitvolumen führt.
Dieses Ergebnis wird einer, eine Änderungsvorrichtung 10 enthaltenden
Steuervorrichtung 8 zugeführt.
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Die
Zeitsteuerung des Impulsgenerators 12 wird dann durch die Änderungsvorrichtung 10 so
gesteuert, dass die AV-Verzögerung
zwischen diesem "besseren" AV-Verzögerungs-Wert und
einem neuen AV-Verzögerungs-Wert
verändert
wird. In dem obigen Beispiel ist eine Änderung der AV-Verzögerung zwischen
130 ms und 80 ms beschrieben. In der Praxis kann der Unterschied
zwischen den beiden AV-Verzögerungs-Werten
in geeigneter Weise 20 ms betragen.
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Die
Länge des
Zeitfensters, in dem die Messungen durchgeführt werden, kann ebenfalls
variiert werden und die Abtastfrequenz kann auch von der Steuervorrichtung 8 aus
variiert werden.
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Mit
der Steuervorrichtung 8 ist auch ein IEGM-Detektor 14 verbunden,
um unter anderem die Messungen mit dem Herzzyklus des Patienten
zu synchronisieren.
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Die
optimale AV-Verzögerung
ist bei Ruhe länger
als bei Übungen.
Es müssen
deshalb verschiedene Aktivitätspegel
unterschieden werden. Beträchtliche
Veränderungen
im Aktivitätspegel
können jedoch
Anlass für
Probleme sein. Der einfachste Weg derartige Probleme zu vermeiden
ist, die AV-Such-Funktion des Schrittmachers zu inhibieren, wenn
ein Aktivitätssensor
eine Belastung des Patienten anzeigt, die über einem vorbestimmten Schwellenwert
liegt. Deshalb ist mit der Steuervorrichtung 8 ein Aktivitätssensor 16 verbunden.
Dieser Aktivitätssensor
kann der benutzte O2-Sensor und/oder beispielsweise
ein Bewegungssensor sein. Falls über eine
längere
Zeitdauer eine vergrößerte Aktivität vorhanden
ist, ist es mit dem erfindungsgemäßen Schrittmacher möglich eine
neue optimale AV-Verzögerung
bei diesem definierten Wert der Arbeitsbelastung zu suchen. In einem
solchen Zustand ist es wahrscheinlich vorteilhaft, eine kürzere Entscheidungszeit
für die
Entscheidung, der optimalen AV-Verzögerung zu haben, als im Ruhezustand.
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Der
im erfindungsgemäßen Schrittmacher benutzte
Sensor ist vorzugsweise ein elektrochemischer pO2-Sensor,
der in der WO 98/14772 beschriebenen Art. Die Erfindung ist jedoch
nicht auf die Verwendung eine solchen Sensors beschränkt. Ein pO2-Sensor kann zusammen mit einem implantierten Schrittmacher,
beispielsweise zum Messen der Sauerstoffkonzentration im rechten
Atrium, implantiert werden. Es können
jedoch Veränderungen
des Sauerstoffgehalts beispielsweise im Ventrikel oder in der Lungenarterie
kontinuierlich in entsprechender Weise gemessen werden. Ferner können die
Messimpulse mit einem pO2-Sensor so kurz
ge macht werden, dass eine Synchronisation der Messung mit dem Herzzyklus
möglich
ist und es hat sich der pO2-Sensor erwiesen,
zuverlässige
Messergebnisse über
längere
Zeit zu liefern.
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Die
Erfindung ist oben in erster Linie in Verbindung mit der Optimierung
einer AV-Verzögerung in
Zweikammer-Schrittmachern erläutert
worden. Wie zuvor erwähnt,
kann das PV-Intervall zwischen dem Auftreten einer innerlichen P-Welle
und dem Beaufschlagen mit einem Herzstimulationsimpuls verschieden
von dem AV-Intervall zwischen aufeinander folgenden Herzstimulationsimpulsen
zum Atrium bzw. zum Ventrikel sein. Deshalb sollten diese Intervalle
getrennt optimiert werden, falls ein Patient beide Intervalle benutzt.
Ferner stellt es bei Schrittmachern, die für eine bi-atriale und eine
bi-ventrikuläre Stimulation
ausgebildet sind, nicht immer ein Optimum dar, den linken und den
rechten Ventrikel gleichzeitig zu stimulieren. Das Zeitintervall
zwischen der linksseitigen und der rechtsseitigen Stimulation sollte
deshalb vorzugsweise optimiert werden. Eine geeignete Verzögerung führt zu hämodynamischen Vorteilen,
die sich in einem vergrößerten Herz-Zeit-Volumen
wiederspiegeln. Die beschriebene Technik kann auch in Schrittmachern
für eine
Multisite-Stimulation zum gleichzeitigen Optimieren verschiedener
Zeitintervalle oder Verzögerungen,
wie diesen erwähnten
Zeitintervallen eingesetzt werden. Auf diese Weise können auch
Patienten mit beispielsweise einer Bündelblockierung oder einer
verlängerten
interatrialen Leitungszeit unterstützt werden.