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TECHNISCHES
GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren
zum Codieren für
eine Untereinheit zur Erfassung und Korrektur von Speicherfehlern
in einem elektronischen System.
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STAND DER
TECHNIK
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Integrierte
elektronische Schaltungen an Bord von Raumfahrzeugen können gegen
bestimmte Partikel, die von der Sonne erzeugt werden, oder gegen
bestimmte Partikel, die im interstellaren Raum vorhanden sind, empfindlich
sein. Wenn diese Partikel die Schaltungen durchdringen, geben sie
an diese elektrische Ladungen ab, die ein Zustandsbit ändern können. Derartige
Ereignisse werden "single
event upset" (oder "außerordentliche
Ereignisse") oder "soft-error" genannt. Sie sind
vorübergehend
und beschädigen
die elektronische Komponente in keiner Weise; eine Speicherzelle,
die Opfer eines außerordentlichen
Ereignisses ist, unterliegt einem Lesefehler, kann aber in der Folge
auf normale Weise erneut beschrieben werden.
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Mehrere
Effekte, wie etwa
- – die Verkleinerung der Lithographie
der Technologien integrierter Schaltungen (heute 0,25 μm und demnächst 0,18 μm),
- – die
Verringerung der Versorgungsspannungen (heute 2,2 V), können zur
Folge haben, dass diese Fehler auch in integrierten Schaltungen
auftreten, die am Boden benutzt werden.
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Da
nämlich
die Energie pro Elementarzelle in der Regel abnimmt (Speicherzellen,
Register usw.), können
diese folglich durch schwache Störungsenergien,
die sich nicht auf die integrierten Schaltungen der vorhergehenden
Generationen ausgewirkt haben, gestört werden.
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Die
Industrierechentechnik ist folglich mit vorübergehenden Fehlererscheinungen
konfrontiert, die
- – entweder durch von der Sonne
stammende Neutronen, die nicht von der Atmosphäre zurückgehalten werden,
- – oder
durch Alphateilchen, die aus dem Zerfall von radioaktiven Isotopen stammen,
die in den Werkstoffen der Gehäuse
zur Verkapselung der integrierten Schaltungen enthalten sind, hervorgerufen
werden.
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Das
in Bezug auf dieses Problem kritischste Element ist die kombinatorische
Logik: Die Speicherfehler können über Codierungen
(beispielsweise Paritäts-
oder Hamming-Codierung) erfasst werden, bei der kombinatorischen
Logik ist es jedoch unmöglich,
ein zufälliges
außerordentliches
Ereignis an irgendeinem Knoten innerhalb einer Schaltung zu erfassen.
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Das
Problem der außerordentlichen
Ereignisse wird folglich für
die Hersteller von elektronischen Komponenten und Systemen eine
besondere Bedeutung erlangen. Diese sehen sich folglich dazu veranlasst,
entweder in die integrierten Schaltungen oder in die Architekturen
Mechanismen zum Schutz gegen Fehler, die auf diese Ereignisse zurückzuführen sind,
zu integrieren. Eine denkbare Lösung
besteht darin, Schaltungen zu entwickeln, die gegenüber außerordentlichen
Ereignissen tolerant sind.
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Wie
in 1 gezeigt ist, kann ein elektronisches System
aus einem Mikroprozessor 10 und seinem Speicher 11,
die über
einen Datenbus 12 und einen Adressen- und Steuerbus 13 verbunden
sind, aufgebaut sein.
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Der
Speicher 11 kann mittels einer Komponente geschützt sein,
die üblicherweise
als EDAC ("Error Detection
And Correction" oder
sogar EDC, ECC oder EDCC ("Error
Detection/Correction Code")
bezeichnet wird und ermöglicht,
Fehler, die durch außerordentliche
Ereignisse in den Speicherzellen hervorgerufen werden, zu erfassen
und anschließend
zu korrigieren, wie in den am Ende der Beschreibung angegebenen
Dokumenten [1] bis [5] beschrieben ist.
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Wie 2 zeigt,
ist das EDAC 20 oder die Komponente zur Speicherfehlererfassung
und -korrektur in einer seriellen Architektur eine Komponente, die
an den Datenbus 12, beispielsweise mit einer Breite von
12 Bits, nicht jedoch an den Adressenbus 13 angeschlossen
ist. Das EDAC 20 ist mit dem Speicher 11 über einen Bus 55 mit
einer Breite von M Bits, über
den die in dem Teil 16 des Speichers 11 gespeicherten
Daten geschickt werden, und über
einen Bus 54 mit einer Breite von N Bits, über den
die in dem Teil 17 des Speichers 11 gespeicherten
Codes (jedem Datenwert ist ein Code zugeordnet) geschickt werden,
verbunden.
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Bei
einem von dem Mikroprozessor 10 ausgeführten Schreiben in den Speicher 11 fügt das EDAC 20 zu
den M Bits des Datenwertes einen Code mit einer Breite von N Bits
hinzu. Die Breite des Speichers 11 beträgt folglich M + N Bits, um
den jedem gespeicherten Datenwert zugeordneten Code beizubehalten.
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Bei
einem von dem Mikroprozessor 10 ausgeführten Lesen des Speichers 11 empfängt das
EDAC 20 M + N Bits. Es berechnet den dem Datenwert aus
M Bits (Datenbereich 16) entsprechenden Code und vergleicht
ihn mit dem Code aus N Bits (Codebereich 17), der mit dem
Datenwert in dem Speicher abgelegt worden ist. Wenn die beiden Codes
nicht völlig übereinstimmen,
dann wird ein Fehler erklärt.
In diesem Fall, wobei die Verwendung eines Hamming-Codes, der ermöglicht,
ein Bit zu korrigieren, vorausgesetzt wird, invertiert das EDAC 20 das
fehlerhafte Bit, um es zu korrigieren, schaltet das korrigierte
Wort auf seinen Bus und erzeugt eine Unterbrechung IT an den Mikroprozessor,
damit dieser den korrekten Wert wieder in den Speicher schreibt.
Das EDAC 20 kennt die Adresse des Datenwertes nicht; es
kann die Korrektur im Speicher 11 nicht selbst ausführen.
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Da
der Paritätscode
(N = 1) nur ermöglicht,
einen Fehler zu erfassen, nicht aber, ihn zu korrigieren, wird im
Allgemeinen ein Hamming-Code verwendet, der einen Fehler in einem
Wort erfassen und korrigieren kann und (ohne sie korrigieren zu
können)
zwei Fehler in demselben Wort erfassen kann. Die Breite des Hamming-Codes und folglich
die erforderliche Erhöhung
der Speicherkapazität
hängt von
dem Wert für
M ab. Beispielsweise ist für
M = 16 üblicherweise
N = 6.
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Wie
in dem unter [5] angegebenen Dokument beschrieben ist, arbeitet
das EDAC 20 auf dem Datenbus parallel zu dem Decodierungsmodul 14,
das auf dem Adressenbus 13 arbeitet. Da die Funktion, die
von dem EDAC ausgeführt
wird, komplizierter ist, ist die Laufzeit dieses, 20, länger als
jene des Decodierungsmoduls 14; sie verlangsamt folglich
den Speicherzugriff eines durch eine derartige Komponente geschützten Kerns
einer Zentraleinheit. Wenn die Kapazität der Speicherbausteine zunimmt,
verringert sich die Anzahl der Bausteine (insbesondere im bordinternen
Bereich wie beispielsweise in der Kraftfahrzeugindustrie, der Luftfahrt
oder Raumfahrt, die geringe Speicherkapazitäten verwenden). Folglich vereinfacht
sich das Decodierungsmodul 14 und wird, dadurch bedingt,
immer schneller. Die Verzögerung,
die auf das EDAC 20 zurückzuführen ist,
wirkt sich folglich immer nachteiliger aus.
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Es
gibt zwei Typen von EDAC-Architekturen:
- – Das EDAC
in einer seriellen Architektur, die in 2 veranschaulicht
ist (oder "flow-through" oder sogar "feed-through"), ist eine Komponente,
die auf dem Datenbus 12 zwischen den Mikroprozessor 10 und
seinen Speicher 11 eingefügt ist, wie in den unter [1],
[3], und [4] angegebenen Dokumenten beschrieben ist.
- – Das
EDAC in einer parallelen Architektur, die in 3 veranschaulicht
ist (oder "bus-watch"), ist eine Komponente,
die wie ein Peripheriegerät
an den Datenbus 12 angeschlossen ist. Es fängt die
Daten ab und verarbeitet sie, bevor es den Speicherzugriff freigibt,
wie in dem unter [2] angegebenen Dokument beschrieben ist. Das EDAC 20 ist über einen
Bus 54 an den Speicher 11 angeschlossen.
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Das
EDAC 20, das eine im Bereich der Raumfahrt sehr häufig eingesetzte
Komponente ist, wird mit der Erhöhung
der Taktfrequenzen der Mikroprozessoren immer nachteiliger. Diese
Komponente ist umso kritischer mit Mikroprozessoren mit RISC-Architektur
("Reduced Instruction
Set Computer" oder
Mikroprozessor mit eingeschränktem
Befehlsvorrat), die nahezu in jedem Zyklus auf den Speicher zugreifen.
Es ist erforderlich, Wartezyklen ("wait-states") hinzuzufügen, um dem EDAC 20 für seine
Funktion Zeit zu lassen, andernfalls muss die Betriebsfrequenz des
Mikroprozessors herabgesetzt werden.
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Im
Bereich der Raumfahrt sind die Frequenzen der Mikroprozessoren derzeit
in der Größenordnung von
mehreren zehn MHz. Im Bereich der Industrierechentechnik sind diese
Frequenzen derzeit eine oder zwei Größenordnungen höher: So
kommen gerade Mikroprozessoren auf, die mit 1 GHz arbeiten.
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Auf
dem Gebiet der Industrierechentechnik ist folglich die Suche nach
einer leistungsfähigeren
Betriebsart des EDAC, die keinerlei Verzögerung einführt, zu einer Notwendigkeit
geworden.
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Wie
in dem unter [6] angegebenen Dokument beschrieben ist, ist außerdem bekannt,
einen 8-Wort-Cachespeicher zu verwenden, dem ein Testvektorgenerator
zugeordnet ist, der ermöglicht,
vom Standpunkt der Laufzeit aus betrachtetet, effizienter als ein
EDAC mit dem Problem von infolge einer definitiven Störung einzelner
Bits fehlerhaften Speicheradressen umzugehen. Ein derartiges System
funktioniert jedoch nur für
definitive Störungen
einiger Bits, was eine seltene Konfiguration darstellt. Es ist nicht
für die
Behandlung von vorübergehenden
Fehlern vom Typ außerordentliche
Ereignisse ausgelegt. Das unter [6] angegebene Dokument präzisiert,
dass diesem System ein EDAC zugeordnet sein muss, um sie zu berücksichtigen.
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Das
Dokument US-A-4 604 750 beschreibt eine Fehlerkorrekturvorrichtung
vom Pipelinetyp in einem System, das einen Speicher aufweist, der
gleichzeitig Nutzdaten, normale Daten und Daten vom EDAC-Typ umfasst,
wobei auf diese Letzteren unabhängig
von den Nutzdaten zugegriffen werden kann. Aber weder offenbart
dieses Dokument Mittel zum Codieren von Daten, die mit den Speichereingängen in
Reihe geschaltet und in Pipeline-Stufen strukturiert sind, derart,
dass sie den gleichen Durchsatz wie die elektronische Komponente
haben, die auf den Speicher zugreift, noch regt es diese an.
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Die
Aufgabe der Erfindung ist, eine Codierungsvorrichtung und ein Codierungsverfahren
für eine
Untereinheit zur Erfassung und Korrektur von Speicherfehlern zu
schaffen, die ermöglichen,
im Gegensatz zu den Vorrichtungen des Standes der Technik, den Speicher
zu schützen,
ohne während
der Zugriffszeiten die Leistungsfähigkeit zu mindern.
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ÜBERBLICK ÜBER DIE
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Codierungsvorrichtung für eine Untereinheit
zur Erfassung und Korrektur von Speicherfehlern in einem elektronischen
System, das eine elektronische Komponente und einen Speicher umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass diese Vorrichtung Datencodierungsmittel
umfasst, die mit den Speichereingängen in Reihe geschaltet sind
und in Pipeline-Stufen strukturiert sind, derart, dass sie den gleichen
Durchsatz wie die elektronische Komponente haben, wenn diese in
den Speicher schreibt, insbesondere während der Übertragung von Blöcken.
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Vorteilhaft
verfügt
die Vorrichtung dann über
einen Anschluss an den Adressenbus und über Adressenlenkungsmittel,
die eine Gesamtheit von in Reihe geschalteten Pipeline-Registern
umfassen, in denen der Transport der eingefangenen Adressen erfolgt,
wobei die Anzahl dieser Pipeline-Register gleich der Anzahl der Pipeline-Stufen
der Codierungsmittel ist, damit sich diese Adressen in der Vorrichtung
im gleichen Takt wie die zu codierenden Wörter ausbreiten. Sie umfasst
einen festverdrahteten Komparator in jedem Pipeline-Register der
Adressenlenkungsmittel, wobei diese Komparatoren einen Echtzeit-Vergleich
zwischen allen Adressen, die sich zu einem gegebenen Zeitpunkt in
der Vorrichtung befinden, und der Adresse des Wortes, das die elektronische
Komponente zu diesem Zeitpunkt im Speicher lesen soll, ermöglichen.
In einer vorteilhaften Ausführungsform
kann sie Mittel umfassen, die für
die elektronische Komponente Wartespeicherzyklen einführen, wenn
einer der Komparatoren das Vorhandensein der Adresse des Wortes
erfasst, das die Komponente im Speicher lesen soll, wobei diese
Mittel ermöglichen,
zu warten, bis sich das Wort in die letzten Pipeline-Stufen der Vorrichtung
ausbreitet, damit diese Letztere dieses Wort und seinen zugeordneten
Code in den Speicher schreiben kann, bevor die Komponente sie liest.
Oder aber sie kann in einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform
Multiplexierungsmittel umfassen, die dann, wenn einer der Komparatoren
das Vorhandensein der Adresse des Wortes erfasst, das die Komponente
im Speicher lesen soll, ermöglichen,
dieses Wort an die Komponente zu liefern, unabhängig davon, in welcher Pipeline-Stufe
es sich befindet, und die Fehlererfassungsmittel der Vorrichtung
für dieses
Wort zu sperren, weil nicht genügend
Zeit zur Verfügung
stand, seinen zugeordneten Code vollständig zu berechnen.
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Die
Erfindung betrifft außerdem
ein Codierungsverfahren für
eine Untereinheit zur Erfassung und Korrektur von Speicherfehlern
in einem elektronischen System, das eine elektronische Komponente
und einen Speicher umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Wörter, die
die elektronische Komponente in den Speicher schreiben soll, eingefangen
und dann mit einem beliebigen Fehlererfassungs-/Fehlerkorrekturcode codiert werden
und dann in den Speicher geschrieben werden; wobei die Codierung
in Pipeline-Stufen strukturiert ist, derart, dass sie den gleichen
Durchsatz wie die Komponente hat, wenn diese in den Speicher schreibt, und
somit diese nicht verzögert,
insbesondere während
der Übertragung
von Blöcken.
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Vorteilhaft
werden die Adressen gleichzeitig mit den zu codierenden Wörtern eingefangen,
und diese Adressen breiten sich in den Pipeline-Stufen mit dem gleichen
Takt wie die zu codierenden Wörter
aus. Alle Adressen, die in den Pipeline-Stufen vorhanden sind, werden
in Echtzeit mit der Adresse des Wortes verglichen, das die elektronische
Komponente lesen soll, um festzustellen, ob das von der Komponente
gesuchte Wort nicht erst kurz vorher geschrieben worden ist und
sich noch in diesen Pipeline-Stufen befindet. Wenn sich ein Wort,
das die elektronische Komponente im Speicher lesen soll, noch in
den Pipeline-Stufen befindet, können
Wartespeicherzyklen für
die elektronische Komponente eingeführt werden, um abzuwarten,
bis die Berechnung des Codes und das Schreiben dieses Wortes und
seines zugeordneten Codes in den Speicher abgeschlossen sind, bevor
sie die Komponente liest, oder das Wort kann direkt an die Komponente
geliefert werden, wobei dann die Fehlererfassung an diesem Wort
gesperrt wird, weil nicht genügend
Zeit vorhanden war, seinen zugeordneten Code vollständig zu
berechnen.
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Das
Verfahren der Erfindung kann in einem bordinternen elektronischen
System verwendet werden.
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Außerdem kann
es im Gebiet der Raumfahrt verwendet werden.
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Die
Vorrichtung der Erfindung ist unabhängig von dem Code, der benutzt
wird, um die Fehler zu erfassen/korrigieren (Parität, Hamming
usw.).
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Die
herkömmlichen
Ausführungen
eines seriellen oder parallelen EDAC setzen die Leistungsfähigkeit des
elektronischen Systems herab, indem sie die Zeit für den Zugriff
auf den Speicher verlängern.
Die Vorrichtung der Erfindung ermöglicht, die Leistungsfähigkeit
der elektronischen Komponente (beispielsweise eines Mikroprozessors)
voll zu nutzen, da die Codierungsfunktion im Pipeline-Betrieb ausgeführt wird,
um den gleichen Durchsatz wie die elektronische Komponente selbst
zu bieten, wobei eine "assoziative
Speicherstruktur" ermöglicht,
die Probleme der Inkohärenz
des Speichers bei nahe beieinander liegenden Zugriffen zum Schreiben
und dann zum Lesen desselben Wortes zu lösen.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
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1 veranschaulicht
ein elektronisches System des Standes der Technik mit einem ungeschützten Speicher;
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2 und 3 veranschaulichen
dieses elektronische System des Standes der Technik mit einem mittels
eines herkömmlichen
EDAC geschützten
Speichers in einer seriellen Architektur bzw. in einer parallelen
Architektur;
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4 veranschaulicht
dieses elektronische System, wobei der Speicher durch eine Vorrichtung
geschützt
ist, die eine Datencodierungsfunktion gemäß der Erfindung enthält, wobei
nur die Phasen des Schreibens in den Speicher gezeigt sind;
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5 veranschaulicht
die innere Architektur der Vorrichtung der Erfindung (Beispiel mit
dreistufiger Pipeline).
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Codierungsvorrichtung für eine Untereinheit
zur Erfassung und Korrektur von Speicherfehlern in einem elektronischen
System, das eine elektronische Komponente und einen Speicher umfasst.
Unter einer "elektronischen
Komponente" wird
eine Schaltung oder eine Gesamtheit von integrierten Schaltungen
verstanden, die eine Funktion verwirklicht, die einen Speicher benötigt, wobei
diese Funktion ausgehend von beispielsweise einem festverdrahteten
Operator oder Prozessor (siehe das unter [7] angegebene Dokument
S. 20 und S. 106), einem Bit-Slice-Prozessor (siehe das unter [7]
angegebene Dokument S. 106 bis 109) oder einem Mikroprozessor vorgesehen
sein kann. In der weiteren Beschreibung wird das Wort "Mikroprozessor" verwendet, denn
dieser ist am repräsentativsten.
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Codierungsmittel
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Die
Datencodierungsfunktion der Vorrichtung der Erfindung beruht auf
der Tatsache, dass in moderne Mikroprozessoren, um ihre Leistungsfähigkeit
zu verbessern, interne Cachespeicher integriert sind und ein Schreiben
in externe Speicher dann meist durch Blockübertragungen ("flush" oder Burst-Modus,
d. h. ein Datenwert in jedem Zyklus und dies ununterbrochen für den gesamten
Block) erfolgt.
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Wie 4 zeigt,
ist die Vorrichtung der Erfindung, die die Codierungsfunktion enthält, in Reihe
zu den Speichereingängen
des Mikroprozessors geschaltet. Ihre Laufzeit bleibt in Reihe gegenüber dem
Mikroprozessor erhalten; durch einen Pipeline-Betrieb wird er nicht
verlangsamt. Diese Funktionsweise erfordert anders als bei den herkömmlichen
EDACs den Anschluss der Vorrichtung an den Adressenbus.
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Die
Codierungsmittel der Vorrichtung sind in Pipeline-Stufen 41, 42, 43 unterteilt
und gebrauchen eine Funktionsweise vom Typ "assoziativer Speicher", wie in 5 veranschaulicht
ist.
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Wenn
die Dauer des Speicherzugriffs des Mikroprozessors T ist und wenn
die Codierungszeit der Vorrichtung kleiner als P mal T ist, dann
wird die Codierungsfunktion in P Pipeline-Stufen 41, 42, 43 unterteilt,
die jeweils eine Laufzeit von T aufweisen.
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Die
Datenwörter
werden im Takt des Schreibens des Mikroprozessors in die erste Stufe 41 der
Vorrichtung geladen, danach werden sie von der Vorrichtung P Zyklen
später,
aber im gleichen Takt (folglich ohne den Mikroprozessor zu verlangsamen)
in den Speicher geschrieben.
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Parallel
werden die jedem Datenwert zugeordneten Adressen in die Vorrichtung
geladen und durch eine Pipeline 44 aus P einfachen Registern,
die in Reihe geschaltet sind, verzögert, um mit ihrem Datenwert in
Phase zu bleiben.
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Wenn
ein geschriebener Datenwert mit einer Verzögerung, die kleiner als P Speicherzyklen
ist, wieder gelesen werden soll, ist der Speicher nicht mehr kohärent. Es
ist folglich erforderlich, dass die Codierungsfunktion der Vorrichtung
wie ein assoziativer Speicher strukturiert ist, wobei ein Komparator 45,
der auf jeder Stufe der Pipeline der Adressen festverdrahtet ist,
ermöglicht,
diese P Adressen in Echtzeit mit der Adresse des Wortes zu vergleichen,
das der Mikroprozessor lesen möchte.
Wenn einer der Komparatoren erfasst, dass der Datenwert in der Pipeline
der Vorrichtung ist (Signal "Adresse
vorhanden" oder "Adressen-Treffer" aktiviert),
- – können entweder
mittels eines Wartezyklengenerators 46 Wartespeicherzyklen
("wait-states") für den Mikroprozessor
eingeführt
werden, um die Vorrichtung ihre Codeberechnung abschließen zu lassen
und den Mikroprozessor auf dieses Wort einzig und allein dann zugreifen
zu lassen, wenn es mit seinem zugeordneten Code in den Speicher
geschrieben worden ist. Der Vorteil ist dann die beliebige Verfügbarkeit
seines erneuten Lesens;
- – oder
der Datenwert kann mittels einer Multiplexierung (Multiplexer 47) über dem "Datenausgang" aller Pipeline-Stufen 41, 42, 43 direkt
an den Mikroprozessor geliefert werden, wobei jedoch dann die Fehlererfassung
der Vorrichtung über
diesem Wort gesperrt wird, da nicht genügend Zeit war, um den Code
voll ständig
zu berechnen. Der Vorteil ist dann der Zugewinn an Leistungsfähigkeit.
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In
Anbetracht der geringen Dichte der außerordentlichen Ereignisse
und folglich des vernachlässigbaren
Verlusts an Leistungsfähigkeit
wird die erste Lösung
(Einführung
von Wartezyklen) bevorzugt.
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Die
Funktionsweise dieser beiden Lösungen
ist (in positiver Logik) in den Tabellen 1 und 2 am Ende der Beschreibung
dargestellt.
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QUELLENANGABEN
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- [1] "29C516E-16
bits flow-through EDAC unit" (Dokument
TEMIC Semiconductors, Rev. D, 09/12/97)
- [2] "29C532E-32
bits bus-watch EDAC unit" (Dokument
TEMIC Semiconductors, Rev. B, 26/02/97)
- [3] "MA31752-16
bits feed-through EDAC unit" (Dokument
GEC Plessey Semiconductors, Ref. DS3569-2.4)
- [4] "MA31755-16
bits feed-through EDAC unit" (Dokument
GEC Plessey Semiconductors, Ref. DS3572-2.2)
- [5] "Two error-detecting
and correcting circuits for space applications" von R. Johansson (Proceedings of 26th IEEE Fault Tolerant Computing Symposium,
1996).
- [6] "Memory
system reliability improvement through associative cache redundancy", von M. A. Lucente,
C. H. Harris und R. M. Muir (IEEE Journal of Solid-Staffe Circuits,
Bd. 26, Nr. 3, März
1991).
- [7] "Réalisation
d'un mini-processeur
vectoriel travaillant en arithmétique flottante 32 bits,
adapté au
traitement frequentiel d'images" von Michel Pignol
(Doktoringenieurarbeit, am 12. September 1986 an der Universität Clermont
II vorgelegt).