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TECHNISCHES
GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft therapeutisch aktive neue Spiro[2.4]heptanaminocarboxy-Verbindungen und
ihre Derivate, ein Verfahren zu deren Herstellung, pharmazeutische
Zusammensetzungen enthaltend die Verbindungen und ein Verfahren
zur Behandlung von Erkrankungen des zentralen Nervensystems (ZNS)
damit.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
saure Aminosäure
L-Glutamat ist als der hauptsächliche
exzitatorische Neurotransmitter im ZNS anerkannt. Die Rezeptoren,
die auf L-Glutamat antworten, werden Rezeptoren für exzitatorische
Aminosäuren genannt.
Die Rezeptoren für
exzitatorische Aminosäuren
sind deshalb von großer
physiologischer Bedeutung, da sie eine Rolle bei einer Vielzahl
physiologischer Prozesse, wie z.B. der Langzeit-Potenzierung (Lernen
und Gedächtnis),
der Entwicklung von synaptischer Plastizität, der motorischen Kontrolle,
der Atmungs- und kardiovaskularen Regulation und der sensorischen
Wahrnehmung spielen.
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Rezeptoren
für exzitatorische
Aminosäuren
werden in zwei Haupttypen klassifiziert, wobei beide durch L-Glutamat
und seine Analoga aktiviert werden. Durch L-Glutamat aktivierte
Rezeptoren, die direkt an ein Öffnen
von Kationen-Kanälen
in Zellmembranen von Neuronen gekoppelt sind, werden als „ionotrop" bezeichnet. Dieser
Rezeptortyp wurde in mindestens drei Subtypen unterteilt, die aufgrund
der depolarisierenden Wirkungen der selektiven Agonisten N-Methyl-D-aspartat
(NMDA), α-Amino-3-hydroxy-5-methyl-isoxazol-4-propionsäure (AMPA)
und Kainsäure
(KA) bestimmt wurden.
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Der
zweite Haupttyp des Rezeptors ist der G-Protein- oder Second-Messenger-gekoppelte „metabotrope" Rezeptor für exzitatorische
Aminosäuren.
Dieser zweite Typ ist an eine Vielzahl von Second-Messenger-Systemen
gekoppelt, die zu einer gesteigerten Phosphoinositid-Hydrolyse,
Aktivierung von Phospholipase D, Erhöhungen oder Erniedrigungen
in der cAMP-Bildung und Veränderungen
der Ionenkanal-Funktion führen (Schoepp
und Conn, Trends in Pharmacological Science, 14:13, 1993). Beide
Rezeptortypen scheinen nicht nur normale synaptische Transmission
entlang exzitatorischer Signalwege zu vermitteln, sondern auch an
der Modifikation synaptischer Verbindungen während der Entwicklung und der
gesamten Lebensspanne teilzunehmen.
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Bisher
wurden acht verschiedene Klone G-Protein-gekoppelter mGluRen identifiziert
(Knopfel et al., 1995, 38, J. Med. Chem., 1417–1426). Diese Rezeptoren funktionieren,
indem sie die präsynaptische
Freisetzung von L-Glutamat und die postsynaptische Sensitivität der neuronalen
Zellen gegenüber
L-Glutamat-Stimulierung modulieren. Die mGluRen wurden anhand ihrer
Pharmakologie, Sequenzhomologie und des Signaltransduktionsweges,
den sie aktivieren, in drei Gruppen unterteilt. Die mGluR1- und
mGluR5-Rezeptoren bilden die Gruppe I. Sie sind an die Hydrolyse
von Phosphatidylinositol (PI) gekoppelt und werden selektiv durch
(RS)-3,5-Dihydroxyphenylglycin
aktiviert (Brabet et al., Neuropharmacology, 34, 895–903, 1995).
Die Gruppe II umfasst mGluR2- und mGluR3-Rezeptoren. Sie sind negativ
an die Adenylatcyclase gekoppelt und werden selektiv durch (2S,1'R,2'R,3'R)-2-(2,3-Dicarboxycyclopropyl)glycin
aktiviert (DCG-IV; Hayashi et al., Nature, 366, 687–690, 1993).
Schließlich
gehören
die mGluR4-, mGluR6-, mGluR7- und mGluR8-Rezeptoren zu Gruppe III.
Sie sind auch negativ an die Adenylatcyclase gekoppelt und werden
selektiv durch (S)-2-Amino-4-phosphonobuttersäure (L-AP4) aktiviert (Knopfel
et al., 1995, J. Med. Chem., 38, 1417–1426).
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Es
wird angenommen, dass die Agonisten und Antagonisten dieser Rezeptoren
für die
Behandlung von akuten und chronischen neurodegenerativen Zuständen und
als antipsychotische, antikonvulsive, analgetische, anxiolytische,
antidepressive und antiemetische Mittel verwendet werden können. Die
Antagonisten und Agonisten neuronaler Rezeptoren werden als selektiv
für einen
bestimmten Rezeptor oder Rezeptorsubtyp oder als nichtselektiv klassifiziert.
Die Antagonisten können
auch als kompetitiv oder nicht-kompetitiv klassifiziert werden.
Während
kompetitive und nicht-kompetitive Antagonisten auf die Rezeptoren
in einer unterschiedlichen Art wirken, um ähnliche Ergebnisse zu bewirken,
basiert die Selektivität
auf den Beobachtungen, dass einige Antagonisten hohe Aktivitätsniveaus
bei einem einzelnen Rezeptortyp und geringe oder keine Aktivität bei anderen
Rezeptoren zeigen. Im Falle von Rezeptor-spezifischen Erkrankungen
und Bedingungen sind die selektiven Agonisten und Antagonisten von
größtem Wert.
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Von
Verbindungen wie L-Glutamat, Quisqualat und Ibotenat ist bekannt,
dass sie als nichtselektive Agonisten auf mGluRen wirken, wohingegen
selektive ionotrope Glutamatrezeptoragonisten, wie z.B. NMDA, AMPA
und Kainat, eine geringe Wirkung auf diese Rezeptoren haben. Kürzlich wurden
wenige Verbindungen ohne Aktivität
auf ionotrope Glutamatrezeptoren, aber mit Aktivität auf die
metabotropen Rezeptoren identifiziert. Diese schließen ein
trans-ACPD (trans(1S,3R-1-Aminocyclopentan-1,3- dicarbonsäure), den partiellen Agonisten
L-AP3 (L-2-Amino-3-phosphonopropionsäure; Palmer, E., Monaghan,
D. T. und Cotman, C. W. Eur. J. Pharmacol. 166, 585–587, 1989;
Desai; M.A. und Conn, P. J. Neuroscience Lett. 109, 157–162, 1990;
Schoepp, D. D. et al., J. Neurochemistry. 56, 1789–1796, 1991;
Schoepp, D. D. und Johnson, B. G. J. Neurochemistry 53, 1865–1870, 1989),
L-AP4 (L-2-Amino-4-phosphonobutyrat), welches ein Agonist für den mGluR4-Rezeptor
ist (Thomsen C. et al., Eur. J. Pharmacol. 227, 361–-362, 1992) und einige
der Isomere von CCG (2-(Carboxycyclopropyl)glycine), insbesondere
L-CCG-I und L-CCG-II (Hayashi, Y. et al., Br. J. Pharmacol. 107,
539–543,
1992).
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Bisher
wurde von sehr wenigen selektiven Antagonisten für die mGluRen berichtet. Dennoch
wurde von einigen Phenylglycin-Derivaten, S-4CPG (S-4-Carboxyphenylglycin),
S-4C3HPG (S-4-Carboxy-3-hydroxyphenylglycin) und S-MCPG (S-α-Methyl-4-carboxyphenylglycin)
berichtet, dass sie die trans-ACPD-stimulierte Phosphoinositid-Hydrolyse
antagonisieren und so möglicherweise
als Antagonisten an den mGluR1- und mGluR5-Subtypen wirken (Thomsen, C. und Suzdak,
P. Eur. J. Pharmacol. 245, 299, 1993).
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Auf
mGluRen gerichtete Forschungen beginnen nun zu zeigen, dass mGluRen
in eine Anzahl sowohl normaler als auch pathologischer Mechanismen
im Gehirn und Rückenmark
einbezogen sein können.
Zum Beispiel kann die Aktivierung dieser Rezeptoren an Neuronen
den Spiegel der Wachheit, Aufmerksamkeit und Kognition beeinflussen;
Nervenzellen vor aus Ischämie,
Hypoglykämie
und Anoxie resultierenden exzitotoxischem Schaden schützen; das
Niveau der neuronalen Exzitation modulieren; zentrale Mechanismen,
die in die Bewegungskontrolle einbezogen sind, beeinflussen; die
Schmerzempfindlichkeit reduzieren; das Angstniveau reduzieren.
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Die
Verwendung von Verbindungen, die an mGluRen aktiv sind, zur Behandlung
von Epilepsie wird durch Untersuchungen des Einflusses von trans-ACPD
auf die Bildung von Konvulsionen (Sacaan und Schoepp, Neuroscience
Lett. 139, 77, 1992) und aufgrund der Tatsache, dass die von mGluR
vermittelte Phosphoinositid-Hydrolyse nach Kindling-Experimenten in Ratten
erhöht
ist (Akiyama et al., Brain Res. 569, 71, 1992), erhärtet. Von
trans-ACPD wurde gezeigt, dass es die Freisetzung von Dopamin im
Rattenhirn erhöht,
was anzeigt, dass auf die mGluRen wirkende Verbindungen für die Behandlung
der Parkinson-Krankheit und Chorea Huntington verwendbar sein könnten (Sacaan
et al., J. Neurochemistry, 59, 245, 1992).
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Von
trans-ACPD wurde auch gezeigt, dass es ein neuroprotektives Mittel
in einem Modell medialer zerebraler Arterienokklusion (MCAO) in
Mäusen
ist (Chiamulera et al., Eur. J.
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Pharmacol.,
215, 353, 1992), und von ihm wurde gezeigt, dass es in Nervenzellkulturen
die NMDA-induzierte Neurotoxizität
inhibiert (Koh et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 88, 9431, 1991).
Die mGluR-aktiven Verbindungen werden auch in die Schmerzbehandlung
einbezogen. Dies wird durch die Tatsache belegt, dass Antagonisten
bei den metabotropen Glutamatrezeptoren die sensorische synaptische
Antwort auf schädliche Stimuli
durch Gifte von Neuronen des Thalamus antagonisiert (Eaton, S. A.
et al., Eur. J. Neuroscience, 5, 186, 1993).
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Auf
die Verwendung von an den mGluRen aktiven Verbindungen zur Behandlung
von neurologischen Erkrankungen, wie z.B. seniler Demenz, wurde
auch durch die Forschungsergebnisse von Zheng und Gallagher (Neuron
9, 163, 1992) und Bashir et al. (Nature 363, 347, 1993), welche
zeigten, dass die Aktivierung von mGluRen für die Induktion der Langzeitpotenzierung
(LTP) in Nervenzellen (Septumkern, Hippocampus) notwendig ist, und
den Forschungsergebnissen, dass Langzeitdepressionen nach Aktivierung
von metabotropen Glutamatrezeptoren in Granulazellen im Cerebellum
induziert werden (Linden et al. Neuron 7, 81, 1991), hingewiesen.
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Folglich
haben Verbindungen, die entweder aktivierende oder inhibierende
Aktivität
auf mGluRen zeigen, ein therapeutisches Potenzial für die Behandlung
von neurologischen Erkrankungen. Diese Verbindungen finden als neue
Wirkstoffe Einsatz, um sowohl akute als auch chronische neurologische
Erkrankungen, wie z.B. Schlaganfall oder Kopfverletzungen; Epilepsie;
Bewegungsstörungen,
die mit der Parkinson-Erkrankung oder Chorea Huntington verbunden
sind; Schmerz; Angst; AIDS-Demenz; und der Alzheimer-Erkrankung zu behandeln.
Da die GluRen die Niveaus an Wachheit, Aufmerksamkeit und Kognition
beeinflussen; Nervenzellen vor aus Ischämie, Hypoglykämie und
Anoxie resultierendem exzitotoxischem Schaden schützen; das
Niveau der neuronalen Exzitation modulieren; die zentralen Mechanismen,
die in die Bewegungskontrolle einbezogen sind, modulieren; die Schmerzempfindlichkeit
reduzieren; und die Niveaus an Angst reduzieren können, können diese
Verbindungen auch verwendet werden, um diese Situationen zu beeinflussen
und sie finden auch Einsatz bei Lern- und Gedächtnisstörungen, wie z.B. seniler Demenz.
mGluRen können
auch bei Suchtverhalten, Alkoholismus, Drogenabhängigkeit, Sensitivierung und
Drogenentzug (Science, 280:2045, 1998) einbezogen sein, so dass
Verbindungen, die auf mGluRen wirken, auch zur Behandlung dieser
Störungen
benutzt werden könnten.
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Die
gegenwärtigen
pharmazeutischen Wahlmöglichkeiten
zur Behandlung neurologischer Erkrankungen tendieren dazu, sehr
allgemein und nicht-spezifisch in ihren Wirkungen zu sein, insofern
als sie zwar die klinischen Symptome, die mit einer spezifischen
neurologischen Störung
verbunden sind, reduzieren, aber sich auch negativ auf die normale
Funktion des Zentralnervensystems von Patienten auswirken können. Daher ist
die Identifikation und Entwicklung neuer zellulärer Targets und Wirkstoffe,
die in ihren Wirkungen spezifischer sind, erforderlich, und ein
Bedürfnis
nach chemischen Verbindungen, die spezifische Bindungseigenschaften
gegen mGluRen zeigen, bleibt bestehen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, neue Spiro[2.4]heptanaminocarboxy-Verbindungen und
ihre Derivate bereitzustellen, die eine Aktivität auf die verschiedenen metabotropen
Glutamatrezeptoren zeigen. In einem Aspekt der vorliegenden Erfindung
wird eine Verbindung der Formel (I) und ihre Stereoisomere oder
pharmazeutisch akzeptable Salze oder Hydrate davon bereitgestellt,
wobei:
R1 gleich (CH
2)
n(CH)
mXY
ist, wobei n gleich 0–3,
m gleich 0 oder 1 ist, X gleich CO
2H und
Y gleich NH
2 ist, unter der Voraussetzung,
dass, wenn m = 0, dann gilt, dass n = 0, und die Gruppen X und Y
direkt an den Ring gebunden sind,
R2 und R3 identisch oder
unterschiedlich sein und aus der Gruppe ausgewählt sein können, die H, Halo, Alkyl, Cycloalkyl,
Aryl oder Heterocyclus enthält,
oder – wenn
R2 und R3 auf benachbarten Kohlenstoffatomen vorhanden sind und
zusammengefasst werden – dann
R2 und R3 ein Cycloalkyl (3–6
Kohlenstoffatome), einen Heterocyclus, einen aromatischen Ring oder
einen heteroaromatischen Ring bilden können,
R4 aus der Gruppe
ausgewählt
ist, die H, Halo, Alkyl, Cycloalkyl, Aryl oder Heterocyclus enthält,
R5
aus der Gruppe ausgewählt
ist, die Carboxyl, Phosphono, Phosphino, Sulfono, Sulfino, Borono,
Tetrazol, Isoxazol, -CH
2-Carboxyl, -CH
2-Phosphono, -CH
2-Phosphino,
-CH
2-Sulfono,
-CH
2-Sulfino, -CH
2-Borono, -CH
2-Tetrazol, -CH
2-Isoxazol
und höhere
Homologe davon enthält.
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In Übereinstimmung
mit den weiteren Aspekten der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren
zur Herstellung einer Verbindung der Formel I,
von Stereoisomeren davon
oder pharmazeutisch akzeptablen Salzen oder Hydraten davon zur Verfügung gestellt,
wobei:
R1 gleich (CH
2)
n(CH)
mXY ist, wobei n gleich 0–3, m gleich 0 oder 1 ist,
X gleich CO
2H und Y gleich NH
2 ist, unter
der Voraussetzung, dass, wenn m = 0, dann gilt, dass n = 0, und
die Gruppen X und Y direkt an den Ring gebunden sind,
R2 und
R3 identisch oder unterschiedlich sein und aus der Gruppe ausgewählt sein
können,
die H, Halo, Alkyl, Cycloalkyl, Aryl oder Heterocyclus enthält – oder wenn
R2 und R3 auf benachbarten Kohlenstoffatomen vorhanden sind und
zusammengefasst werden -, dann R2 und R3 ein Cycloalkyl (3–6 Kohlenstoffatome),
einen Heterocyclus oder einen aromatischen Ring oder einen heteroaromatischen
Ring bilden können,
R4
aus der Gruppe ausgewählt
ist, die H, Halo, Alkyl, Cycloalkyl, Aryl oder heterocyclisch enthält,
R5
aus der Gruppe ausgewählt
ist, die Carboxyl, Phosphono, Phosphino, Sulfono, Sulfino, Borono,
Tetrazol, Isoxazol, -CH
2-Carboxyl, -CH
2-Phosphono, -CH
2-Phosphino,
-CH
2-Sulfono,
-CH
2-Sulfino, -CH
2-Borono, -CH
2-Tetrazol, -CH
2-Isoxazol
und höhere
Homologe davon enthält,
wobei das Verfahren aufweist:
- (a) Hydrolysieren
einer Verbindung nach Formel II: wobei: R2, R3, R4, R5 obiger
Definition entsprechen und R6 gleich ist, wobei gilt, dass:
n
gleich 0–3,
m gleich 0 oder 1 ist, unter der Voraussetzung, dass, wenn m = 0,
dann gilt, dass n = 0, und die Gruppen CN und NHR7 direkt an den
Ring gebunden sind, R7 ein Wasserstoffatom oder eine Acylgruppe
darstellt. Bevorzugte Werte für
R7 sind Wasserstoff und (C1-C2)Alkanoylgruppen,
wie Acetyl,
- (b) Hydrolysieren einer Verbindung nach Formel III: wobei: R2, R3, R4, R5 obiger
Definition entsprechen und R8 gleich ist, wobei gilt, dass n gleich
0–3, m
gleich 0 oder 1 ist, unter der Voraussetzung, dass, wenn m = 0,
dann gilt, dass n = 0, und die cyclische Gruppe, welche R9 und R10
enthält,
direkt an den fünfteiligen
Ring gebunden ist, R9 und R10 jeweils unabhängig ein Wasserstoffatom, eine
(C2-C6)Alkanoylgruppe,
eine (C1-C4)Alkylgruppe,
eine (C2-C4)Alkenylgruppe
oder eine Phenyl(C1-C4)Alkylgruppe,
in der das Phenyl unsubstituiert oder durch Halogen substituiert
ist, (C1-C4)Alkyl
oder (C1-C4)Alkoxy oder ein Salz davon darstellen;
oder
- (c) Entschützen
einer Verbindung nach Formel N: wobei R2, R3, R4, R5 obiger
Definition entsprechen und R11 gleich ist, wobei n gleich 0–3, m gleich
0 oder 1 ist, unter der Voraussetzung, dass wenn m = 0, dann gilt,
dass n = 0, und die Gruppen CO2R13 und NHR12
direkt an den Ring gebunden sind, R13 ein Wasserstoffatom oder eine
Carboxylschutzgruppe oder ein Salz davon darstellt, und R12 ein
Wasserstoffatom oder eine Stickstoffschutzgruppe darstellt; wonach,
falls erforderlich und/oder gewünscht,
folgende Schritte ausgeführt
werden:
(i) Auflösen
der Verbindung gemäß Formel
I;
(ii) Umwandeln der Verbindung gemäß Formel I in einen nicht-toxischen,
metabolisch labilen Ester oder ein Amid davon; und/oder
(iii)
Umwandeln der Verbindung gemäß Formel
I oder eines nicht-toxischen, metabolisch labilen Esters oder eines
Amids davon in ein pharmazeutisch akzeptables Salz davon.
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Nach
einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Verbindung der Formel:
bereitgestellt, wobei: R2,
R3, R4, R5 obiger Definition entsprechen und R6 gleich
ist, wobei gilt, dass:
n
gleich 0–3,
m gleich 0 oder 1 ist, unter der Voraussetzung, dass wenn m = 0,
dann gilt, dass n = 0, und die Gruppen CN und NHR7 direkt an den
Ring gebunden sind, R7 ein Wasserstoffatom oder eine Acylgruppe
darstellt. Bevorzugte Werte für
R7 sind Wasserstoff und (C
1-C
2)Alkanoylgruppen,
wie Acetyl.
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Nach
einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Verbindung der Formel:
bereitgestellt, wobei: R2,
R3, R4, R5 obiger Definition entsprechen und R8 gleich
ist, wobei gilt, dass n gleich
0–3, m
gleich 0 oder 1 ist, unter der Voraussetzung, dass wenn m = 0, dann
gilt, dass n = 0 und die cyclische Gruppe, welche R9 und R10 enthält, direkt
an den fünfteiligen
Ring gebunden ist, R9 und R10 jeweils unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom,
eine (C
2-C
6)Alkanoylgruppe,
eine (C
1-C
4)Alkylgruppe,
eine (C
2-C
4)Alkenylgruppe oder eine Phenyl(C
1-C
4)Alkylgruppe,
in der das Phenyl unsubstituiert oder durch Halogen substituiert
ist, (C
1-C
4)Alkyl
oder (C
1-C
4)Alkoxy
oder ein Salz davon darstellen.
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Nach
einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Verbindung der Formel:
bereitgestellt, wobei: R2,
R3, R4, R5 obiger Definition entsprechen und R11 gleich
ist, wobei:
n gleich
0–3, m
gleich 0 oder 1 ist, unter der Voraussetzung, dass, wenn m = 0,
dann gilt, dass n = 0, und die Gruppen CO
2Rl3
und NHR12 direkt an den Ring gebunden sind, R13 ein Wasserstoffatom
oder eine Carboxylschutzgruppe oder ein Salz davon darstellt, und
R12 ein Wasserstoffatom oder eine Stickstoffschutzgruppe darstellt.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
Begriffe und Abkürzungen,
die in den folgenden Beispielen verwendet werden, haben ihre normalen
Bedeutungen, soweit nichts anderes angegeben ist. Zum Beispiel bezieht
sich „°C" auf Grad Celsius; „N" bezieht sich auf
normal oder Normalität; „mmol" bezieht sich auf
Millimol oder Millimole; „g" bezieht sich auf
ein oder mehrere Gramm; „mL" bedeutet ein oder
mehrere Milliliter; „M" bezieht sich auf
molar oder Molarität; „MS" bezieht sich auf
Massenspektrometrie; „IR" bezieht sich auf
Infrarotspektroskopie; und „NMR" bezieht sich auf Kern-magnetische-Resonanz-Spektroskopie.
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Alkyl:
bezieht sich auf eine gesättigte
geradkettige oder verzweigte Kohlenwasserstoffgruppe, die 1–10 Kohlenstoffatome
enthalten. Typische Alkylgruppen schließen ein, ohne darauf begrenzt
zu sein, Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, t-Butyl,
Pentyl, Isopentyl und Hexyl.
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Cycloalkyl:
bezieht sich auf eine mono- oder polycyclische Kohlenwasserstoffgruppe,
die 3 bis 15 Kohlenstoffatome enthält und gegebenenfalls eine
oder zwei Doppelbindungen enthalten kann. Typische Cycloalkylgruppen
schließen
ein, ohne darauf begrenzt zu sein, Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl
und Cyclohexyl.
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Heterocyclisch
oder Heterocyclus: bezieht sich auf eine stabile mono- oder polycyclische
Verbindung, die gegebenenfalls eine oder zwei Doppelbindungen enthalten
kann oder gegebenenfalls einen oder mehrere aromatische Ringe enthalten
kann. Jeder Heterocyclus besteht aus Kohlenstoffatomen und aus ein
bis vier Heteroatomen, unabhängig
voneinander ausgewählt
aus einer Gruppe einschließend
Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel, und schließt jede oxidierte Form von
Stickstoff und Schwefel und quaternisierte Form jedes basischen
Stickstoffs ein. Typische heterocyclische Gruppen schließen ein,
ohne darauf begrenzt zu sein, Pyrimidinyl, Tetrahydroquinolyl, Tetrahydroisoquinonlinyl,
Purinyl, Pyrimidyl, Indolinyl, Benzimidazolyl, Imidazolyl, Imidazolinoyl,
Imidazolidinyl, Quinolyl, Isoquinolyl, Indolyl, Pyridyl, Pyrrolyl,
Pyrrolinyl, Pyrazolyl, Pyrazinyl, Quinoxolyl, Piperidinyl, Piperazinyl,
Morpholinyl, Thiamorpholinyl, Furyl, Thienyl, Triazolyl und Thiazolyl.
Weiter Heterocyclen sind in A. R. Katrizky und C. W. Rees, Hrsg.,
Comprehensive Heterocyclic Chemistry: The Structure, Reactions,
Synthesis and Use of Heterocyclic Compounds, Bd. 1–8, Pergamon
Press, N.Y. (1984) beschrieben.
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Aryl:
bezieht sich auf eine mono- oder polycyclische Gruppe, die 6, 10,
12 oder 14 Kohlenstoffatome enthält,
in welcher mindestens ein Ring aromatisch ist. Typische Arylgruppen
schließen
ein, ohne darauf begrenzt zu sein, Phenyl, Naphthyl, Anthracyl und
Azulenyl.
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Heteroaromatisch:
bezieht sich auf eine mono- oder polycyclische Gruppe, die 1 bis
15 Kohlenstoffatome und 1 bis 4 Heteroatome enthält, von denen jedes unabhängig voneinander
ausgewählt
aus einer Gruppe einschließend
Schwefel, Stickstoff und Sauerstoff, und welche zusätzlich 1
bis 3 fünf-
oder sechsteilige Ringe enthält,
von denen mindestens einer aromatisch ist.
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Wie
vom Fachmann verstanden wird, kann es während der Synthese der Verbindungen
der Formel I notwendig sein, eine Aminoschutzgruppe oder eine Carboxyschutzgruppe
einzusetzen, um eine für
die Reaktion empfängliche
Amino- oder Carboxy-Funktionalität
reversibel zu schützen,
während
andere funktionale Gruppen der Verbindung zur Reaktion gebracht
werden.
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Beispiele
solcher Aminoschutzgruppen schließen ein Formyl, Trityl, Phthalimido,
Trichloracetyl, Chloracetyl, Bromacetyl, Iodacetyl, und Blockierungsgruppen
vom Urethantyp, wie Benzyloxycarbonyl, 4-Phenylbenzyloxycarbonyl,
2-Methylbenzyloxycarbonyl, 4-Methoxybenzyloxycarbonyl, 4-Fluorbenzyloxycarbonyl, 4-Chlorbenzyloxycarbonyl,
3-Chlorbenzyloxycarbonyl, 2-Chlorbenzyloxycarbonyl, 2,4-Dichlorbenzyloxycarbonyl,
4-Brombenzyloxycarbonyl, 3-Brombenzyloxycarbonyl, 4-Nitrobenzyloxycarbonyl,
4-Cyanobenzyloxycarbonyl, t-Butoxycarbonyl, 2-(4-Xenyl)-isopropoxycarbonyl,
1,1-Diphenyleth-1-yloxycarbonyl, 1,1-Diphenylprop-1-yloxycarbonyl,
2-Phenyl-prop-2-yloxycarbonyl,
2-(p-Toluyl)-prop-2-yloxycarbonyl, Cyclopentanyloxycarbonyl, 1-Methylcyclopentanyloxycarbonyl,
Cyclohexanyloxycarbonyl, 1-Methylcyclohexanyloxycarbonyl, 2-Methylcyclohexanyloxycarbonyl,
2-(4-Toluylsulfono)-ethoxycarbonyl, 2-(Methylsulfono)-ethoxycarbonyl, 2-(Triphenylphosphino)-ethoxycarbonyl,
Fluorenylmethoxycarbonyl („FMOC"), 2-(Trimethylsilyl)-ethoxycarbonyl,
Allyloxycarbonyl, 1-(Trimethylsilylmethyl)prop-1-enyloxycarbonyl,
5-Benzisoxalylmethoxycarbonyl, 4-Acetoxybenzyloxycarbonyl,
2,2,2-Trichlorethoxycarbonyl, 2-Ethinyl-2-propoxycarbonyl, Cyclopropylmethoxycarbonyl,
4-(Decycloxy)benzyloxycarbonyl, isobornyloxycarbonyl, 1-Piperidyloxycarbonyl;
Benzoylmethylsulfonogruppe, 2-Nitrophenylsulfenyl, Diphenylphosphinoxid
und ähnliche
Aminoschutzgruppen. Die Art der Aminoschutzgruppen, die eingesetzt
wird, ist so lange nicht kritisch, wie die derivatisierte Aminogruppe
gegenüber den
Bedingungen der anschließenden
Reaktionen) an anderen Positionen des intermediären Moleküls stabil ist und selektiv
zum geeigneten Zeitpunkt ohne Zerstörung des Restes des Moleküls einschließlich jeder
anderen Aminoschutzgruppe entfernt werden kann. Bevorzugte Aminoschutzgruppen
sind t-Butoxycarbonyl (t-Boc), Allyloxycarbonyl und Benzyloxycarbonyl
(CbZ). Weitere Beispiele dieser Gruppen sind in E. Haslam in Protective
Groups in Organic Synthesis McOmie, J.G.W., Hrsg., 1973, in Kapitel
2; und Greene, T.W. und Wuts, P.G.M., Protective Groups in Organic
Synthesis, Zweite Auflage; Wiley-Interscience: 1991; Kapitel 7,
zu finden.
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Beispiele
von Carboxylschutzgruppen schließen ein Methyl, p-Nitrobenzyl,
p-Methylbenzyl,
p-Methoxybenzyl, 3,4-Dimethoxybenzyl, 2,4-Dimethoxybenzyl, 2,4,6-Trimethoxybenzyl,
2,4,6-Trimethylbenzyl, Pentamethylbenzyl, 3,4-Methylendioxybenzyl,
Benzhydryl, 4,4'-Dimethoxybenzhydryl,
2,2',4,4'-Tetramethoxybenzhydryl,
t-Butyl, t-Amyl,
Trityl, 4-Methoxytrityl, 4,4'-Dimethoxytrityl,
4,4',4''-Trimethoxytrityl, 2-Phenylprop-2-yl, Trimethylsilyl, t-Butyldimethylsilyl,
Phenacyl, 2,2,2-Trichlorethyl, β-(Di(n-butyl)methylsilyl)ethyl,
p-Toluolsulfonoethyl, 4-Nitrobenzylsulfonoethyl, Allyl, Cinnamyl,
1-(Trimethylsilylmethyl)prop-1-en-3-yl. Bevorzugte Carboxylschutzgruppen
sind Allyl, Benzyl und t-Butyl. Weitere Beispiele dieser Gruppen
sind in E. Haslam, supra, in Kapitel 5; und T.W. Greene und P.G.M.
Wuts, supra, in Kapitel 5 zu finden.
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine Verbindung der Formel (I), Stereoisomere
davon oder pharmazeutisch akzeptable Salze oder Hydrate davon bereit:
wobei:
R1 gleich (CH
2)
n(CH)
mXY
ist, wobei: n gleich 0–3,
m gleich 0 oder 1 ist , X gleich CO
2H und
Y gleich NH
2 ist, unter der Voraussetzung,
dass, wenn m = 0, dann gilt, dass n = 0, und die Gruppen X und Y
direkt an den Ring gebunden sind,
R2 und R3 identisch oder
unterschiedlich sein und aus der Gruppe ausgewählt sein können, die H, Halo, Alkyl, Cycloalkyl,
Aryl oder Heterocyclus enthält
oder – wenn
R2 und R3 auf benachbarten Kohlenstoffatomen vorhanden sind und
zusammengefasst werden – dann
R2 und R3 ein Cycloalkyl (3–6
Kohlenstoffatome), einen Heterocyclus, einen aromatischen Ring oder
einen heteroaromatischen Ring bilden können,
R4 aus der Gruppe
ausgewählt
ist, die H, Halo, Alkyl, Cycloalkyl, Aryl oder Heterocyclus enthält,
R5
aus der Gruppe ausgewählt
ist, die Carboxyl, Phosphono, Phosphino, Sulfono, Sulfino, Borono,
Tetrazol, Isoxazol, -CH
2-Carboxyl, -CH
2-Phosphono, -CH
2-Phosphino,
-CH
2-Sulfono,
-CH
2-Sulfino, -CH
2-Borono, -CH
2-Tetrazol, -CH
2-Isoxazol
und höhere
Homologe davon enthält.
-
Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung schließen die folgenden Beispiele
ein, ohne darauf begrenzt zu sein:
-
Die
vorliegende Erfindung schließt
die pharmazeutisch akzeptablen Salze der Verbindungen, wie sie durch
Formel I definiert sind, ein. Eine erfindungsgemäße Verbindung kann eine ausreichend
saure, eine ausreichend basische oder beide funktionalen Gruppen
enthalten und entsprechend mit jeder beliebigen einer Reihe organischer
und anorganischer Basen, und anorganischer und organischer Säuren, reagieren,
um ein pharmazeutisch akzeptables Salz zu bilden.
-
Der
Ausdruck „pharmazeutisch
akzeptables Salz",
wie er hierin verwendet wird, bezieht sich auf Salze der Verbindungen
der obigen Formel, die im Wesentlichen für lebende Organismen nicht
toxisch sind. Typische pharmazeutisch akzeptable Salze schließen jene
Salze ein, die durch Reaktion der Verbindungen der vorliegenden
Erfindung mit einer pharmazeutisch akzeptablen mineralischen oder
organischen Säure
oder einer organischen oder anorganischen Base hergestellt werden.
Solche Salze sind als saure Additions- und basische Additionssalze
bekannt.
-
Säuren, die
gewöhnlich
zur Bildung saurer Additionssalze eingesetzt werden, sind anorganische
Säuren,
wie z.B. Salzsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Iodwasserstoffsäure,
Schwefelsäure,
Phosphorsäure,
und organische Salze, wie z.B. p-Toluolsulfonsäure, Methansulfonsäure, Oxasäure, p-Bromphenylsulfonsäure, Carbonsäure, Bernsteinsäure, Zitronensäure, Benzoesäure und
Essigsäure.
Beispiele solcher pharmazeutisch akzeptablen Salze sind das Sulfat,
Pyrosulfat, Bisulfat, Sulfat, Bisulfit, Phosphat, Monohydrogenphosphat,
Dihydrogenphosphat, Metaphosphat, Pyrophosphat, Bromid, Iodid, Acetat,
Propionat, Decanoat, Caprylat, Acrylat, Formiat, Hydrochlorid, Dihydrochlorid,
Isobutyrat, Caproat, Heptanoat, Propiolat, Oxalat, Malonat, Succinat,
Suberat, Sebacat, Fumarat, Maleat, Butin-1,4-dioat, Hexin-1,6-dioat,
Benzoat, Chlorbenzoat, Methylbenzoat, Hydroxybenzoat, Methoxybenzoat,
Phthalat, Xylolsulfonat, Phenylacetat, Phenylpropionat, Phenylbutyrat,
Citrat, Lactat, gamma-Hydroxybutyrat, Glycolat, Tartrat, Methansulfonat,
Propansulfonat, Naphthalin-1-sulfonat, Naphthalin-2-sulfonat und
Mandelat. Bevorzugte pharmazeutisch akzeptable saure Additionssalze
sind solche, die mit mineralischen Säuren, wie z.B. Salzsäure und
Bromwasserstoffsäure,
gebildet werden, und solche, die mit organischen Säuren, wie
z.B. Maleinsäure
und Methansulfonsäure,
gebildet werden.
-
Salze
von Amingruppen können
auch quaternäre
Ammoniumsalze umfassen, in welchen der Aminostickstoff eine geeignete
organische Gruppe, wie z.B. einen Alkyl-, Alkenyl-, Alkinyl- oder
Aralkylrest, trägt.
-
Basische
Additionssalze schließen
solche ein, die von anorganischen Basen abgeleitet sind, wie z.B. Ammonium-
oder Alkali- oder Erdalkalimetallhydroxide, -carbonate, -bicarbonate
und ähnliche.
Solche Basen, die zur Herstellung der erfindungsgemäßen Salze
verwendet werden können,
schließen
folglich Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Ammoniumhydroxid, Kaliumcarbonat,
Natriumcarbonat, Natriumbicarbonat, Kaliumbicarbonat, Calciumhydroxid
und Calciumcarbonat ein. Die Kalium- und Natriumsalzformen sind
besonders bevorzugt.
-
Es
sollte erkannt werden, dass das bestimmte Gegenion, das einen Teil
jedes erfindungsgemäßen Salzes
bildet, für
gewöhnlich
nicht kritisch ist, solange das Salz als Ganzes pharmakologisch
akzeptabel ist und solange das Gegenion nicht zu unerwünschten
Eigenschaften des Salzes als Ganzes beiträgt. Diese Erfindung umfasst
weiter pharmazeutisch akzeptable Solvate der Verbindungen der Formel
I. Viele Verbindungen der Formel I können mit Lösungsmitteln, wie z.B. Wasser,
Methanol, Ethanol und Acetonitril, kombiniert werden, um pharmazeutisch
akzeptable Solvate, wie das entsprechende Hydrat, Methanolat, Ethanolat
und Acetonitrilat, zu bilden.
-
Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung haben eine Vielzahl asymmetrischer
(chiraler) Zentren. Als Konsequenz dieser chiralen Zentren erscheinen
die erfindungsgemäßen Verbindungen
als Racemate, Mischungen von Enantiomeren und als einzelne Enantiomere
wie auch als Diastereomere und Mischungen von Diastereomeren. Alle
asymmetrischen Formen, einzelnen Isomere und Kombinationen davon
befinden sich im Umfang der vorliegenden Erfindung.
-
Die
Präfixe „R" und „S", werden hierin wie
in der organischen Chemie üblich
verwendet, um die absolute Konfiguration eines chiralen Zentrums
nach dem Cahn-Ingold-Prelog-System
zu bezeichnen. Der stereochemische Deskriptor R (rectus) bezieht
sich auf die Konfiguration eines chiralen Zentrums mit einer Beziehung
der Gruppen im Uhrzeigersinn, folgend von der höchsten zur zweithöchsten Priorität von der
Seite aus gesehen, die der Gruppe mit der geringsten Priorität gegenüber liegt.
Der stereochemische Deskriptor S (sinister) bezieht sich auf die
Konfiguration eines chiralen Zentrums mit einer Beziehung der Gruppen
im Gegenuhrzeigersinn, folgend von der höchsten zur zweithöchsten Priorität von der
Seite aus gesehen, die der Gruppe mit der geringsten Priorität gegenüber liegt.
Die Priorität
der Gruppen wird unter Verwendung der Sequenzregeln festgelegt,
wie sie von Cahn et al., Angew. Chem., 78, 413–447, 1966, und Prelog, V.
und Helmchen, G., Angew. Chem. Int. Ed. Eng., 21, 567–583, 1982,
beschrieben ist.
-
Zusätzlich zu
dem R,S-System, welches zur Bezeichnung der absoluten Konfiguration
eines chiralen Zentrums benutzt wird, wird auch das älter D-L-System
in diesem Dokument verwendet, um die relative Konfiguration anzuzeigen,
insbesondere in Bezug auf Aminosäuren
und Aminosäurederivate.
In diesem System wird eine Fischer-Projektion der Verbindung so
orientiert, dass der Kohlenstoff-1 der Elternkette oben ist. Das Präfix „D" wird verwendet,
um die relative Konfiguration des Isomers darzustellen, in welchem
die funktionale (bestimmende) Gruppe rechts von dem Kohlenstoffatom
des chiralen Zentrums ist, und „L" für
das Isomer, in welchem sie links ist.
-
Die
Stereochemie der Verbindungen der Formel I ist, wie zu erwarten
war, kritisch für
deren Potenz als Agonisten oder Antagonisten. Die relative Stereochemie
wird früh
während
der Synthese begründet,
was Probleme bei der nachfolgenden stereoisomeren Trennung später im Verfahren
vermeidet. Stereospezifische Vorgehensweisen werden dann zur weiteren
Veränderung
der Moleküle
eingesetzt, um die bevorzugte Chiralität zu erhalten. Die bevorzugten
erfindungsgemäßen Verfahren
sind die Verfahren, die jene bevorzugten Verbindungen einsetzen.
-
Nicht-toxische
metabolisch labile Ester und Amide der Verbindungen der Formel I
sind Ester- oder Amidderivate der Verbindungen der Formel I, die
in vivo hydrolysiert werden, um die Verbindungen der Formel I und
einen pharmazeutisch akzeptablen Alkohol oder ein solches Amin zu
ermöglichen.
Beispiele von metabolisch labilen Estern schließen Ester ein, die gebildet
werden mit (C1-C6)Alkanolen,
in welchen der Alkanolrest gegebenenfalls durch eine (C1-C8)Alkoxygruppe, zum Beispiel Methanol, Ethanol,
Propanol und Methoxyethanol, substituiert sein kann. Beispiele von
metabolisch labilen Amiden schließen Amide ein, die mit Aminen,
wie z.B. Methylamin, gebildet werden.
-
Herstellung der Verbindungen
der Formel (I)
-
Nach
einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung einer Verbindung der Formel I oder eines pharmazeutisch
akzeptablen metabolisch labilen Esters oder eines Amids davon oder
eines pharmazeutisch akzeptablen Salzes davon bereit, welches umfasst:
- (a) Hydrolysieren einer Verbindung der Formel
II: wobei: R2, R3, R4, R5 obiger
Definition entsprechen und R6 gleich ist, wobei:
n gleich
0–3, m
gleich 0 oder 1 ist, unter der Voraussetzung, dass, wenn m = 0,
dann gilt, dass n = 0, und die Gruppen CN und NHR7 direkt an den
Ring gebunden sind, R7 ein Wasserstoffatom oder eine Acylgruppe
darstellt. Bevorzugte Werte für
R7 sind Wasserstoff und (C1-C2)Alkanoylgruppen,
wie Acetyl,
- (b) Hydrolysieren einer Verbindung der Formel III: wobei: R2, R3, R4, R5 obiger
Definition entsprechen und R8 gleich ist, wobei n gleich 0–3, m gleich
0 oder 1 ist, unter der Voraussetzung, dass, wenn m = 0, dann gilt,
dass n = 0, und die cyclische Gruppe, welche R9 und R10 enthält, direkt
an den fünfteiligen
Ring gebunden ist, R9 und R10 jeweils unabhängig ein Wasserstoffatom, eine
(C2-C6)Alkanoylgruppe,
eine (C1-C4)Alkylgruppe, eine
(C2-C4)Alkenylgruppe oder eine Phenyl(C1-C4)Alkylgruppe,
in der das Phenyl unsubstituiert oder durch Halogen substituiert
ist, (C1-C4)Alkyl
oder (C1-C4)Alkoxy
oder ein Salz davon darstellen; oder
- (c) Entschützen
einer Verbindung der Formel N: wobei: R2, R3, R4, R5 obiger
Definition entsprechen und R11 gleich ist, wobei:
n gleich
0–3, m
gleich 0 oder 1 ist, unter der Voraussetzung, dass, wenn m = 0,
dann gilt, dass n = 0, und die Gruppen CO2R13
und NHR12 direkt an den Ring gebunden sind, R13 ein Wasserstoffatom
oder eine Carboxylschutzgruppe oder ein Salz davon darstellt, und
R12 ein Wasserstoffatom oder eine Stickstoffschutzgruppe darstellt; wonach,
falls erforderlich und/oder gewünscht,
folgende Schritte ausgeführt
werden:
(i) Auflösen
der Verbindung gemäß Formel
I;
(ii) Umwandeln der Verbindung gemäß Formel I in einen nicht-toxischen,
metabolisch labilen Ester oder ein Amid davon; und/oder
(iii)
Umwandeln der Verbindung gemäß Formel
I oder eines nicht-toxischen, metabolisch labilen Esters oder eines
Amids davon in ein pharmazeutisch akzeptables Salz davon.
-
Der
Schutz von Carbonsäure-
und Amingruppen ist allgemein beschrieben in McOmie, Protecting Groups
in Organic Chemistry, Plenum Press, NY, 1973, und Greene und Wuts,
Protecting Groups in Organic Synthesis, 2. Aufl., John Wiley & Sons, NY, 1991.
Beispiele von Carboxylschutzgruppen schließen ein Alkylgruppen, wie z.B.
Methyl, Ethyl, t-Butyl und t-Amyl; Aralkylgruppen, wie z.B. Benzyl,
4-Nitrobenzyl, 4-Methoxybenzyl, 3,4-Dimethoxybenzyl, 2,4-Dimethoxybenzyl,
2,4,6-Trimethoxybenzyl, 2,4,6-Trimethylbenzyl, Benzhydryl und Trityl;
Silylgruppen, wie z.B. Trimethylsilyl und t-Butyldimethylsilyl;
und Allylgruppen, wie z.B. Allyl und 1-(Trimethylsilylmethyl)prop-1-en-3-yl.
Beispiele von Aminschutzgruppen schließen ein Acylgruppen, wie z.B.
Gruppen der Formel R11aCO, in welcher R11a (C1-C6)Alkyl, (C3-C10)Cycloalkyl, Phenyl(C1-C6)Alkyl, Phenyl, (C1-C6)Alkoxy,
Phenyl(C1-C6)Alkoxy
oder ein (C3-C10)Cycloalkoxy
darstellt, wobei eine Phenylgruppe gegebenenfalls mit einem oder
zwei Substituenten substituiert sein kann, die unabhängig voneinander
ausgewählt sind
aus Amino, Hydroxy, Nitro, Halogen, (C1-C6)Alkyl,
(C1-C6)Alkoxy, Carboxyl,
(C1-C6)Alkoxycarbonyl,
Carbamoyl, (C1-C6)Alkanoylamino,
(C1-C6)Alkylsulfonylamino,
Phenylsulfonylamino, Toluolsulfonylamino und (C1-C6)Fluoralkyl.
-
Die
Verbindungen der Formel II lassen sich geeigneter Weise in Gegenwart
einer Säure,
wie z.B. Salzsäure
oder Schwefelsäure,
oder einer Base, wie z.B. eines Alkalimetallhydroxids, beispielsweise
Natriumhydroxid, hydrolysierten. Die Hydrolyse wird geeigneter Weise
in einem wässrigen
Lösungsmittel,
wie z.B. Wasser, und bei einer Temperatur im Bereich von 50 bis
200°C durchgeführt.
-
Die
Verbindungen der Formel III lassen sich geeigneter Weise in Gegenwart
einer Base, beispielsweise eines Alkalimetallhydroxids, wie z.B.
Lithium-, Natrium- oder Kaliumhydroxid, oder eines Erdalkalimetallhydroxids,
wie z.B. Bariumhydroxid, hydrolysieren. Geeignete Reaktionsmedien
schließen
Wasser ein. Die Temperatur ist geeigneter Weise im Bereich von 50
bis 150°C.
-
Die
Verbindungen der Formel IV können
durch ein übliches
Verfahren entschützt
werden. So kann eine Alkylcarboxylschutzgruppe durch Hydrolyse entfernt
werden. Die Hydrolyse kann geeigneter Weise durch Erhitzen der Verbindung
der Formel V in Gegenwart entweder einer Base, zum Beispiel eines
Alkalimetallhydroxids, wie z.B. Lithium-, Natrium- oder Kaliumhydroxid,
oder eines Erdalkalimetallhydroxids, wie z.B. Bariumhydroxid, oder
einer Säure,
wie z.B. Salzsäure,
durchgeführt
werden. Die Hydrolyse wird geeigneter Weise bei einer Temperatur
im Bereich von 10 bis 300°C
durchgeführt.
Eine Arylalkylcarboxylschutzgruppe kann geeigneter Weise durch Hydrogenolyse
entfernt werden. Die Hydrogenolyse kann geeigneter Weise durch Reagieren
der Verbindung der Formel V mit Wasserstoff in Gegenwart eines Gruppe-VIII-Metallkatalysators,
zum Beispiel eines Palladiumkatalysators, wie z.B. Palladium auf
Aktivkohle, bewirkt werden. Geeignete Lösungsmittel für die Reaktion
schließen
Alkohole, wie z.B. Ethanol, ein. Die Reaktion wird geeigneter Weise
bei einer Temperatur im Bereich von 0 bis 100°C durchgeführt. Eine Acyl-, Aminschutzgruppe
wird geeigneter Weise auch durch Hydrolyse entfernt, zum Beispiel
wie für
das Entfernen einer Alkylcarboxylschutzgruppe beschrieben.
-
Die
Verbindungen der Formel II können
durch Reagieren eines Verbindung der Formel V mit einem Alkalimetallcyanid,
wie z.B. Lithium-, Natrium- oder Kaliumcyanid, und entweder Ammoniumcarbonat
in einem wässrigen
Alkohol, wie z.B. wässrigem
Ethanol, oder mit einem Ammoniumhalid, wie z.B. Ammoniumchlorid, geeigneter
Weise in Gegenwart von Ultraschall, hergestellt werden. Wenn die
Reaktion mit Ammoniumcarbonat ausgeführt wird, wird die Reaktion
geeigneter Weise bei einer Temperatur im Bereich von 35°C bis 150°C durchgeführt. Falls
gewünscht,
können
die Verbindungen der Formel II dann alkyliert werden, zum Beispiel
unter Verwendung einer Verbindung der Formel RCl, wobei: R eine
gerad- oder verzweigtkettige (C
1-C
6)-Alkyl- oder (C
1-C
6)-Alkanoylgruppe
ist. Die alkylierten Verbindungen können in ihre Diastereomere
aufgetrennt werden. Wenn die Reaktion mit einem Ammoniumhalid in
Gegenwart von Ultraschall durchgeführt wird, wird das Ammoniumhalid
mit Aluminiumoxid von Chromatographie-Qualität in Gegenwart eines geeigneten
Verdünnungsmittels,
wie z.B. Acetonitril, gemischt. Die Mischung wird dann mit Ultraschall
behandelt, anschließend wird
die Verbindung der Formel V zugefügt und die Mischung wiederum
mit Ultraschall behandelt. Das Alkalimetallcyanid wird dann zugefügt, gefolgt
von einer weiteren Behandlung mit Ultraschall.
wobei:
R2, R3, R4, R5
obiger Definition entsprechen und R14 gleich =O, oder -(CH
2)
n-CHO ist, wobei:
n gleich 0–3
ist.
-
Einzelne
Isomere der Verbindungen der Formel II können durch Reagieren einer
Verbindung der Formel V mit den Stereoisomeren des chiralen Agens
(S)- und (R)-Phenylglycinol
und einem reaktiven Cyanid, wie z.B. Trimethylsilylcyanid, hergestellt
werden.
-
Die
Verbindungen der Formel III können
durch Reagieren einer Verbindung der Formel V mit einem Alkalimetallcyanid,
wie z.B. Lithium-, Natrium- oder Kaliumcyanid, und einem Ammoniumcarbonat
oder Ammoniumcarbamat hergestellt werden. Geeignete Lösungsmittel
schließen
Wasser, verdünntes
Ammoniumhydroxid, Alkohole, wie z.B. Methanol, wässriges Methanol und wässriges
Ethanol, ein. Geeigneter Weise wird die Reaktion bei einer Temperatur
im Bereich von 10 bis 150°C
durchgeführt.
Falls gewünscht,
können
die Verbindungen der Formel III dann N-alkyliert werden, zum Beispiel
unter Verwendung einer geeigneten Verbindung der Formel R9Cl und/oder
R10Cl.
-
Verbindungen
der Formel V, wobei R14 gleich =O oder -(CH2)n-CHO ist, können hergestellt werden:
- (i) durch Cycloaddition einer Verbindung der
Formel VI mit Ethylacrylat, gefolgt von einer Hydrolyse der Estergruppe; wobei: R2, R3 und R14 obiger
Definition entsprechen und R15 = Cl, Br, oder I, oder
- (ii) durch Cyclopropierung oder 2 + 2 Cycloaddition einer Verbindung
der Formel (VII) wobei: R2, R3 und R14 obiger
Definition entsprechen und R16 gleich =CHR17 ist, wobei: R17 gleich
H, Alkyl, Aryl, Halo, heterocyclisch, Alkylester (C1-C3) oder Arylester oder Alkylarylester ist,
oder
- (iii) durch Ringschluss des Diesters VIII oder IX unter Dieckmann-Kondensationsbedingungen,
gefolgt von weiteren Veränderungen
der resultierenden Verbindungen unter Benutzung des Wissens des
Fachmanns; wobei:
R4 und R5 obiger
Definition entsprechen, R2, R3 und R18 gleich H, Halo, Alkyl, Cycloalkyl,
Aryl oder Hetercyclus sind, oder wenn sie zusammengefasst werden,
können
R2 und R3 ein Cycloalkyl (3–6
Kohlenstoffatome), einen Heterocyclus, einen aromatischen Ring oder
heteroaromatischen Ring bilden, oder wenn sie zusammengefasst werden,
können
R18 und R2 ein Cycloalkyl (3–6
Kohlenstoffatome), einen Heterocyclus bilden. Unter der Voraussetzung,
dass (i) mindestens einer von R2, R3 oder R18 H sein muss oder (ii) dass
R18 gleich H ist, wenn R2 und R3 zusammengefasst werden, um ein
Cycloalkyl (3–6
Kohlenstoffatome), einen Heterocyclus, einen aromatischen Ring oder
einen heteroaromatischen Ring zu bilden, oder (iii) dass R3 H ist,
wenn R18 und R2 zusammengefasst werden, um ein Cycloalkyl (3–6 Kohlenstoffatome),
einen Heterocyclus, einen aromatischen Ring oder einen heteroaromatischen
Ring zu bilden.
-
Verbindungen
der Formel V können,
wenn R14 gleich -(CH2)n-CHO
ist, durch Wittig-Reaktion
der Verbindung V, wobei R14 gleich =O ist, mit dem geeigneten Wittig-Salz, gefolgt
von weiteren Veränderungen
der resultierenden Verbindungen unter Benutzung des Wissens des
Fachmanns hergestellt werden.
-
Verbindungen
der Formel VII, wobei: R14 gleich =O ist, können hergestellt werden:
- (a) durch Kondensation der Verbindung der Formel
X mit einem Aldehyd des Typs HCOR17, wobei: R2, R3 und R17 obiger
Definition entsprechen, oder
- (b) durch Wittig-Reaktion der Verbindung der Formel XI mit dem
geeigneten Wittig-Reagens, wobei: R19 gleich =O ist,
R2 und R3 obiger Definition entsprechen, oder
Verbindungen
der Formel VII, wobei: R14 gleich -(CH2)n-CHO ist, wobei: n gleich 0–3 ist,
können
durch Wittig-Reaktion der Verbindung der Formel XII hergestellt
werden: wobei:
R20 gleich -(CH2)n-CHO ist, R2 und
R3 obiger Definition entsprechen, in diesem Fall die Aldehydgruppe
mit einer geeigneten Schutzgruppe vor der Behandlung der Formel
XII mit einem geeigneten Wittig-Reagens geschützt wird. Die Schutzgruppe
kann nach der Wittig-Reaktion entfernt werden, um das freie Aldehyd
zu erhalten. Die Schutzgruppen für
Carbonyl-Gruppen sind dem Fachmann gut bekannt, und Beispiele dieser Gruppen
finden sich in Greene, T.W., und Wuts, P.G.M., Protective Groups
in Organic Synthesis, 2. Auflage; Wiley-Interscience: 1991; Kapitel
4.
-
Verbindungen
der Formeln XI und XII sind kommerziell erhältlich oder können durch
Standardreaktionen von einer im Fachgebiet kundigen Person synthetisiert
werden.
-
Von
vielen der hierin beschriebenen Zwischenprodukte, zum Beispiel den
Verbindungen der Formel II, III und IV, wird angenommen, dass sie
neu sind, und sie werden als weitere Aspekte der Erfindung bereitgestellt.
-
Biologische und therapeutische
Aktivität
der Verbindungen der Formel (I)
-
Die
Verbindungen der Formel I der vorliegenden Erfindung sind Agonisten
oder Antagonisten an bestimmten metabotropen Rezeptoren exzitatorischer
Aminosäuren
(metabotropic excitatory amino acid receptors; mGluRen). Daher ist
ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur
Beeinflussung von mGluRen in Säugern,
welches das Verabreichen einer pharmakologisch wirksamen Menge einer
Verbindung der Formel I an einen Säuger, der eine modulierte Neurotransmission
von exzitatorischen Aminosäuren
benötigt,
umfasst. Der Ausdruck „pharmakologisch
wirksame Menge" wird
verwendet, um eine Menge einer erfindungsgemäßen Verbindung darzustellen,
die in der Lage ist, die mGluRen zu beeinflussen. Durch die Beeinflussung
wirkt die erfindungsgemäße Verbindung
als ein Agonist oder Antagonist. Wenn eine erfindungsgemäße Verbindung
als ein Agonist wirkt, imitiert die Wechselwirkung der Verbindung
mit dem Rezeptor für
exzitatorische Aminosäuren
die Antwort der Wechselwirkung dieses Rezeptors mit seinem natürlichen
Liganden (d.h. L-Glutamat). Wenn eine erfindungsgemäße Verbindung
als ein Antagonist wirkt, blockiert die Wechselwirkung der Verbindung
mit dem Rezeptor für
die exzitatorische Aminosäure
die Antwort der Wechselwirkung dieses Rezeptors mit seinem natürlichen
Liganden (d.h. L-Glutamat).
-
Die
bestimmte Dosis der Verbindung, die gemäß der vorliegenden Erfindung
verabreicht wird, wird natürlich
durch die jeweiligen Umstände,
die den Fall begleiten, abhängen,
einschließlich
der verabreichten Verbindung, der Route der Verabreichung, des bestimmten
zu behandelnden Zustands und ähnlichen Überlegungen.
Die Verbindungen können
durch eine Vielzahl von Routen verabreicht werden, einschließlich der
oralen, rektalen, transdermalen, subkutanen, intravenösen, intramuskulären oder
intranasalen Route. Alternativ kann die Verbindung durch kontinuierliche
Infusion verabreicht werden.
-
Eine
typische tägliche
Dosis wird ungefähr
0,001 mg/kg bis 100 mg/kg der aktiven erfindungsgemäßen Verbindung
enthalten. Vorzugsweise wird die tägliche Dosis 0,05 mg/kg bis
50 mg/kg, mehr bevorzugt 0,1 mg/kg bis 20 mg/kg betragen.
-
Von
einer Vielzahl physiologischer Funktionen wurde bisher gezeigt,
dass sie Gegenstand der Beeinflussung durch exzessive oder ungeeignete
Stimulation der Transmission exzitatorischer Aminosäuren sind. Von
den Verbindungen der Formel I der vorliegenden Erfindung wird (aufgrund
ihrer Wechselwirkungen mit den mGluRen) angenommen, dass sie die
Fähigkeit
besitzen, eine Vielzahl von neurologischen Störungen in Säugern zu behandeln, die mit
diesem Zustand verbunden sind, einschließlich akuter neurologischer
Störungen,
wie z.B. zerebraler Defizite nach Herz-Bypass-Operation und Transplantation,
cerebraler Ischämie
(z.B. Schlaganfall oder Herzstillstand), Rückenmarksverletzung, Kopfverletzung,
perinataler Hypoxie und hypoglykämischer
neuronaler Schaden. Von den Verbindungen der Formel I wird angenommen,
dass sie die Fähigkeit besitzen,
eine Vielzahl von chronischen neurologischen Störungen zu behandeln, wie z.B.
die Alzheimer-Krankheit,
Chorea Huntington, amyotrophe Lateralsklerose, AIDS-induzierte Dementia,
Augenschäden und
Retinopathie, kognitive Störungen
und idiopathische und Medikamenten-induzierte Parkinsonsche Krankheit.
Die vorliegende Erfindung stellt auch Verfahren zur Behandlung dieser
Störungen
bereit, die das Verabreichen einer wirksamen einer Verbindung der
Formel I an einen Patienten beinhaltet, der dies benötigt.
-
Von
den Verbindungen der Formel I der vorliegenden Erfindung wird (aufgrund
ihrer Wechselwirkungen mit den mGluRen) ebenso angenommen, dass
sie die Fähigkeit
besitzen, eine Vielzahl anderer neurologischer Störungen in
Säugern
zu behandeln, die mit einer Glutamatdysfunktion verbunden sind,
einschließlich Muskelkrämpfe, Konvulsionen,
Migräneschmerzen,
Harninkontinenz, Psychose, Drogentoleranz, -entzug und -absetzung
(z.B. Opiate, Benzodiazepine, Nikotin, Kokain oder Ethanol), Rauchentwöhnung, Angstzustände und
damit verwandte Störungen
(z.B. Panikattacken), Erbrechen, Hirnödem, chronische Schmerzen,
Schlafstörungen,
Tourette-Syndrom, Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom und tardive Dyskinesia.
Daher stellt die vorliegende Erfindung auch Verfahren zur Behandlung
dieser Störungen
bereit, die das Verabreichen einer wirksamen Menge der Verbindung
der Formel I an einen Patienten umfasst, der dies benötigt.
-
Von
den Verbindungen der Formel I der vorliegenden Erfindung wird (aufgrund
ihrer Wechselwirkungen mit den mGluRen) angenommen, dass sie die
Fähigkeit
besitzen, eine Vielzahl von psychiatrischen Störungen zu behandeln, wie z.B.
Schizophrenie, Angstzustände
und damit verwandte Störungen
(z.B. Panikattacken), Depression, bipolare Störungen, Psychose und obsessiv-kompulsive
Störungen.
Die vorliegende Erfindung stellt auch ein Verfahren zum Behandeln
dieser Störungen
bereit, welches das Verabreichen einer wirksamen Menge einer Verbindung
der Formel I an einen Patienten umfasst, der dies benötigt.
-
Funktionale Tests unter
Einsatz klonierter Subtypen des metabotropen Rezeptors
-
Die
pharmakologischen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Verbindungen
können
durch geeignete funktionale Tests unter Verwendung rekombinanter
metabotroper Glutamatrezeptoren bestimmt werden. Zum Beispiel können Adenylatcyclase-Tests
oder Phosphatidylinositol-Hydrolyse-Tests, die nach Standardverfahren
durchgeführt
werden, verwendet werden, um die Agonist- oder Antagonist-Aktivität gegenüber mGluRen
zu bestimmen.
-
Im
Allgemeinen schließen
die Testverfahren das Überwachen
der Adenylatcyclase-Aktivität und Phosphatidylinositol-Hydrolyse
in einer Zelllinie ein, die den geeigneten mGluR exprimiert und
die CHO-Zelllinien einschließt,
ohne darauf begrenzt zu sein.
-
(a) Adenylatcyclase-Aktivität
-
Die
Adenylatcyclase-Aktivität
wird in anfänglichen
Tests in transfizierten Säugerzellen
unter Verwendung von Standardtechniken bestimmt. Siehe, z.B., N.
Adham, et al., supra; R. L. Winshank, et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. (USA), 89:3630–3634
(1992), und die hierin zitierten Literaturstellen.
-
Säugerzellen
(die Zelllinie AV 12-664 ist besonders bevorzugt) werden stabil
mit einem Plasmid transfiziert, welches den klonierten metabotropen
Glutamatrezeptor enthält.
Die Zellen werden in einem geeigneten Medium gehalten, zum Beispiel
einem bestehend aus Dulbecco's
Modified Eagle's
Medium (DMEM), enthaltend 5% dialysiertes fötales Kälberserum, 10 mM HEPES-Puffer
(pH 7,3), 1 mM Natriumpyruvat, 1 mM Glutamin und 200 μg/mL Hygromycin.
-
Für den Test
werden die Zellen von den Flaschen der Stockkultur mit Trypsin abgelöst und in
Plastikgewebekulturplatten mit 24 Vertiefungen (15 mm Vertiefungen)
in einer Dichte von 500.000–700.000
Zellen pro Vertiefung unter Verwendung des gleichen Kulturmediums
ausgesät.
Nach einer vierundzwanzigstündigen
Inkubation in einem CO2-Inkubator mit Befeuchter werden die
Zell-Monolayer mit Puffer (zum Beispiel Dulbecco's Phosphat-gepufferter Saline, enthaltend
0,5 mM IBMX und 3 mM Glucose) gewaschen und dann in dem gleichen
Puffer bei 37°C
für 30
Minuten inkubiert. Die Monolayer werden dann durch sechsfachen Pufferwechsel
gewaschen.
-
Die
Testverbindungen) und Forskolin, oder Forskolin allein, in Puffer
gelöst,
werden nach dem letzten Waschschritt zugegeben. Nach einer 20-minütigen Inkubation
bei 37°C
werden 0,5 mL 8mM EDTA zu jeder Vertiefung zugegeben. Die Platten
werden dann für
etwa vier Minuten in ein kochendes Wasserbad gegeben. Die Überstandsflüssigkeiten
werden aus den Vertiefungen gewonnen und lyophilisiert. Die Bestimmungen
von cyclischem AMP (cAMP) werden an den lyophilisierten Proben unter
Verwendung kommerziell erhältlicher
Radioimmuno-Assay-Kits entsprechend den Angaben des Herstellers
durchgeführt.
Die cAMP-Spiegel in den die Testverbindungen) enthaltenden Vertiefungen
werden dann mit den Forskolin-Kontrollen verglichen.
-
(b) Phosphatidylinositol-Test
-
Die
Phosphatidylinositol-Hydrolyse wird in klonalen Zelllinien (zum
Beispiel AV 12), die ein Plasmid beinhalten, welches den klonierten
metabotropen Glutamatrezeptor exprimiert, in Antwort auf die Zugabe
von Glutamat-Agonisten, als ein funktionaler Test für metabotrope
Glutamatrezeptor-Aktivität
nach D. Schoepp, Trends in Pharmaceutical Sciences, 11:508, 1990,
gemessen.
-
In
Gewebekulturgefäßen mit
vierundzwanzig Vertiefungen werden ungefähr 250.000 Zellen pro Vertiefung
in einem geeigneten Medium, zum Beispiel Dulbecco's Minimal Essential
Media (D-MEM) (in Abwesenheit von Glutaminsäure), enthaltend 2 mM Glutamin
und 10% dialysiertes fötales
Kälberserum
ausgesät.
Nach 24 Stunden Wachstum bei 37°C
wird das Medium entfernt und durch frisches Medium ersetzt, welches
vier Mikrocurie [3H]myo-Inositol pro Vertiefung
enthält,
und die Kulturen werden für
weitere 16 bis 20 Stunden inkubiert. Das Medium wird dann entfernt
und die Zellen in jeder Vertiefung werden mit serumfreiem Medium, enthaltend
10 mM Lithiumchlorid, 10 mM myo-Inositol und 10 mM HEPES gewaschen
(2 × 1
mL Waschschritte). Nach dem letzten Waschschritt wird 0,5 mL Waschlösung, enthaltend
die geeignete(n) Konzentrationen) der Testverbindung(en), zugegeben.
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Falls
in dem jeweiligen Test auch Antagonisten getestet werden, wird eine
zehnminütige
Inkubation vor der Antagonist-Induktion durchgeführt. Die Zellen werden für ungefähr eine
Stunde bei 37°C
in 95% : 5% O2 : CO2 oder
wie im Zeitverlauf geeignet inkubiert. Die Reaktionen werden durch
Entfernen des Mediums und Zugabe von 1 mL gekühltem 1:1 Aceton:Methanol,
gefolgt von einer Inkubation auf Eis für mindestens zwanzig Minuten,
gestoppt.
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Diese
Extrakte werden dann gesammelt und in 1,5 mL Zentrifugenröhrchen gegeben.
Jede Vertiefung wird mit 0,5 mL Wasser gewaschen, und dieses Waschmedium
zu dem jeweiligen Extrakt zugefügt.
Nach Mischen und Zentrifugation wird jeder wässrige Überstand durch Chromatographie
auf einer QMA SEP-PAK®-Säule behandelt,
die vorbefeuchtet und durch Durchfluss von 10 mL Wasser, gefolgt
von 8 mL 1 M Triethylammoniumhydrogencarbonat (TEAB), gefolgt von
10 mL Wasser, durch die Säule äquilibriert
wird.
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Die
Testüberstände, welche
das wasserlösliche
[3H]Inositolphosphat enthalten, werden über die
Säulen
laufen gelassen. Auf dieses folgt ein Waschschritt mit 10 mL Wasser
und ein Waschschritt mit 4 mL 0,02 M TEAB, um die [3H]Inositolvorläufer zu
entfernen. Das [3H]Inositolphosphat wird
mit 4 mL 0,1 M TEAB in Szintillationsgefäße eluiert und in Gegenwart
eines Szintillationscocktails gezählt. Die Gesamtmenge Protein
in jeder Probe wird durch Standardtechniken gemessen. Die Messergebnisse
werden als Menge des freigesetzten [3H]Inositolphosphats
pro Milligramm Protein aufgenommen.
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Die
Tests werden in Abwesenheit und in Gegenwart der getesteten Verbindung
ausgeführt.
Die Messungen von [3H]Inositolphosphat pro
Milligramm Protein werden verglichen, um die Agonist- und Antagonist-Aktivität der Verbindung,
die getestet wird, zu bestätigen.
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Diese
Arten von Experimenten, die Zelllinien einsetzen, die die verschiedenen
Subtypen der klonierten metabotropen Rezeptoren exprimieren, können verwendet
werden, um zu bestimmen, welche Verbindungen eine selektive Affinität besitzen,
wobei sie einen Rezeptor-Subtyp mit größerer Aktivität als einen
anderen Subtyp modulieren.
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(c) Testen in Zelllinien
chinesischer Hamster
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Die
Zelllinien chinesischer Hamsterovarien, welche mGluR1α- ,
mGluR2- und mGluR4α-Rezeptoren exprimieren,
wurden bereits beschrieben (Amarori und Nakanishi, Neuron, 8:757–765, 1992;
Tanabe et al., Neuron, 8, 169–179,
1992, und J. Neurochem., 63:2038–-2047, 1993). Sie werden bei 37°C in einem
befeuchteten Inkubator mit 5% CO2 in Dulbecco's Modified Eagle
Medium (DMEM) gehalten, welches eine reduzierte Konzentration an
(S)-Glutamin (2 mM) enthält,
und werden mit 1% Prolin, Penicillin (100 U/mL), Streptomycin (100 mg/mL)
und 10% dialysiertem fötalem
Kälberserum
(alle GIBCO, Paisley) supplementiert. Zwei Tage vor dem Test werden
1,8 × 106 Zellen gleichmäßig in die Vertiefungen von
Platten mit 24 Vertiefungen verteilt.
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Die
Phosphatidylinositol-(PI)-Hydrolyse kann wie zuvor beschrieben gemessen
werden (Hayashi et al., Nature, 366:687–690, 1992, und J. Neuroscience,
14:3370–3377,
1994). Kurz zusammengefasst werden die Zellen mit [3H]Inositol
(2 μCi/mL)
24 h vor dem Test markiert. Für
Agonist-Tests werden die Zellen mit der Testverbindung, die in Phosphatgepufferter-Saline-(PBS)-LiCl
gelöst
ist, für
20 min inkubiert und die Agonist-Aktivität wird anhand der Spiegel der
gebildeten 3H-markierten Mono-, Bi- und
Tri-Inositolphosphate bestimmt, welche durch nachfolgende Ionenaustauschchromatographie
gemessen und mit dem Spiegel in Abwesenheit der Testverbindung verglichen
werden. Für
Antagonist-Tests werden die Zellen mit dem Liganden, der in PBS-LiCl
gelöst
ist, vor der 20-minütigen
Inkubation mit der Testverbindung und 10 μm (S)-Glu für 20 min vorinkubiert. Die
Antagonist-Aktivität
wird dann bestimmt als die inhibitorische Wirkung der (S)-Glu-vermittelten
Antwort.
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Der
Test zur Bildung des cyclischen AMP kann wie zuvor beschrieben durchgeführt werden
(Hayashi et al., 1992, 1994). Kurz zusammengefasst werden die Zellen
für 10
min in PBS inkubiert, welches die Testverbindung und 10 μM Forskolin
und 1 mM 3-Isobutyl-1-methylxanthin
(IBMX) (beide Sigma, St. Louis, MO, USA) enthält. Die Agonist-Aktivität wird dann
als die inhibitorische Wirkung auf die Forskolin-induzierte Bildung von
cyclischem AMP bestimmt. Für
einen Antagonist-Test werden die Zellen mit einem Liganden für 20 min vorinkubiert,
welcher in PBS, enthaltend 1 mM IBMX, gelöst wird, vor einer 10-minütigen Inkubation
in PBS, enthaltend die Testverbindung, 20 μM (mGlu2) oder 50 μM (mGlu4a)
(S)-Glu, 10 μM
Forskolin und 1 mM IBMX. Die Antagonist-Aktivität wird dann als die potenzierende
Wirkung auf die Forskolin-induzierte cyclische AMP-Bildung bestimmt.
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Das
Testen des Vorhandenseins einer pharmakologischen Aktivität bestimmter
Verbindungen auf repräsentative
mGlu-Rezeptor-Subtypen kann unter Verwendung von Geweben von Sprague-Dawley-Ratten durchgeführt werden.
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Die
Phosphatidylinositol-(PI)-Hydrolyse kann wie unten beschrieben gemessen
werden: Kurz zusammengefasst werden quer geschnittene Schnitte aus
Gewebe von neonatalen Sprague-Dawley-Ratten (Alter: p7-p14) hergestellt.
Die Schnitte werden mit [3H]myo-Inositol vormarkiert.
Nach der Vormarkierung werden die Schnitte mit dem Testwirkstoff
und einem Standard (bekannte Gruppe-I-Agonisten d.h. ACPD) für eine Dauer von
45 Minuten inkubiert. Die Inkubation wird durch Zugabe von Chloroform/Methanol/HCl
(100:200:2) gestoppt. Das resultierende Gemisch wird in zwei Phasen
durch Zugabe von Chloroform und destilliertem Wasser aufgetrennt.
Die wässrige
Phase wird auf Ionenaustauschersäulen
aufgetragen und die Inositolphosphate unter Verwendung von 800 mM
Ammoniumformiat/100 mM Ameisensäure
eluiert. Das Eluat wird dann unter Verwendung von Flüssigszintillations-Counten
analysiert. Die Menge an Inositolphosphat-Akkumulation wird ausgedrückt als
Prozent der durch ACPD induzierten Menge.
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Der
Test auf Bildung von cyclischem AMP kann wie zuvor beschrieben durchgeführt werden
(Tovey et al., Clinica Chimica Acta, 56, 221–234, 1974). Der Test kann
analog zu dem cyclischen AMP-Testkit, welcher von Amersham erhältlich ist,
gestaltet sein, welcher wiederum auf dem von Tovey et al. kreierten
Test basiert. Kurz zusammengefasst, werden Proben aus Corticalschnitten
von Sprague-Dawley-Ratten (225–250
g) hergestellt. Die Schnitte werden mit dem Wirkstoff inkubiert
und dann mit Forskolin zur Induktion der cyclischen AMP-Freisetzung
herausgefordert. Nach dem Reaktionsstopp durch Kochen werden die
Schnitte homogenisiert und zentrifugiert. Proben des Überstands
werden dann 2–3
Stunden mit einer bekannten Menge [3H]cAMP
und einem Bindeprotein inkubiert. Wenn die Inkubation abgeschlossen
ist, wird das gebundene cyclische AMP von dem freien cyclischen
AMP durch Zentrifugation mit Aktivkohle getrennt. Der resultierende Überstand
(enthaltend freies cyclisches AMP) wird dann durch Flüssigszintillations-Count
analysiert. Die Menge an ungebundenem cyclischem AMP kann aus Standardkurven
errechnet werden, die zuvor mit verschiedenen Proben an freiem cyclischem
AMP bestimmt wurden.
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Bei
der Durchführung
solcher Experimente mit einigen der Verbindungen der vorliegenden
Erfindung wurde gezeigt, dass einige Verbindungen der vorliegenden
Erfindung als Modulatoren der cAMP-gekoppelten metabotropen Glutamatrezeptoren
wirken, wohingegen sie weniger Aktivität auf Phosphatidylinositol-gekoppelte
metabotrope Glutamatrezeptoren zeigten und vice versa.
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Verabreichung von Verbindungen
der Formel (I)
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Gemäß einem
anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum
Modulieren einer oder mehrerer metabotroper Glutamatrezeptorfunktionen
in einem warmblütigen
Säugetier
bereit, welches das Verabreichen einer wirksamen Menge einer Verbindung
der Formel I oder eines nicht-toxischen metabolisch labilen Esters
oder Amids davon oder eines pharmazeutisch akzeptablen Salzes davon
umfasst.
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Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung werden vorzugsweise vor
der Verabreichung formuliert. Daher ist ein weiterer Aspekt der
Erfindung eine pharmazeutische Formulierung, umfassend eine Verbindung der
Formel I und einen pharmazeutisch akzeptablen Träger, ein pharmazeutisch akzeptables
Verdünnungsmittel
oder einen pharmazeutisch akzeptablen Arzneimittelträger. Die
vorliegenden pharmazeutischen Formulierungen werden durch bekannte
Verfahren unter Verwendung gut bekannter und leicht erhältlicher
Bestandteile hergestellt. Bei der Herstellung von Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung wird der aktive Bestandteil für gewöhnlich mit
einem Träger
gemischt oder durch einen Träger
verdünnt
oder in einem Träger
eingeschlossen und kann in Form einer Kapsel, eines Päckchens,
Briefchens oder eines anderen Behältnisses vorliegen. Wenn der
Träger
als ein Verdünnungsmittel
dient, kann er ein festes, halbfestes oder flüssiges Material sein, das als
ein Vehikel, Träger
oder Medium für
den aktiven Bestandteil wirkt.
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Die
Verbindungen der Formel I werden gewöhnlich in Form pharmazeutischer
Zusammensetzungen verabreicht. Diese Verbindungen können durch
eine Vielzahl von Routen verabreicht werden, einschließlich oral,
rektal, transdermal, subkutan, intravenös, intramuskulär und intranasal.
Diese Verbindungen sind sowohl als injizierbare als auch orale Zusammensetzungen
wirksam. Solche Zusammensetzungen werden in einer in der Pharmazie
gut bekannten Weise hergestellt und umfassen mindestens eine aktive
Verbindung.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch pharmazeutische Zusammensetzungen
bereit, die Verbindungen, wie sie in den Ansprüchen offenbart sind, in Verbindung
mit einem oder mehreren pharmazeutisch akzeptablen, inerten oder
physiologisch aktiven Verdünnungsmittel(n)
oder Hilfsstoff(en) enthalten. Die erfindungsgemäßen Verbindungen können gefriergetrocknet
sein und, falls erwünscht,
mit anderen pharmazeutisch akzeptablen Trägern kombiniert werden, um
Formulierungen zur Verabreichung herzustellen. Diese Zusammensetzungen
können
in jeder Form dargereicht werden, die für den vorgesehenen Verabreichungsweg
geeignet ist. Die parenterale und die intravenöse Route sind die bevorzugten
Routen für
die Verabreichung.
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Verbindungen
der allgemeinen Formel I können
oral, topikal, parenteral, durch Inhalation oder Spray oder rektal
in Dosiseinheitsformulierungen verabreicht werden, die konventionelle
nicht-toxische pharmazeutisch akzeptable Träger, Hilfsstoffe und Vehikel
enthalten. Der Ausdruck „parenteral", wie er hierin verwendet wird,
schließt
subkutane Injektionen, intravenöse,
intramuskuläre,
intrasternale Injektions- oder Infusionstechniken ein. Zusätzlich wird
eine pharmazeutische Formulierung bereitgestellt, die eine Verbindung
der allgemeinen Formel I und einen pharmazeutisch akzeptablen Träger umfasst.
Eine oder mehrere Verbindungen der allgemeinen Formel I können in
Verbindung mit einem oder mehreren nicht-toxischen, pharmazeutisch
akzeptablen Träger
und/oder Lösungsmitteln
und/oder Hilfsstoffen und, falls gewünscht, anderen aktiven Bestandteilen
vorhanden sein. Die pharmazeutischen Zusammensetzungen, die Verbindungen
der allgemeinen Formel I enthalten, können in einer Form sein, die
zur oralen Verwendung geeignet ist, zum Beispiel als Tabletten, Pastillen,
Pillen, wässrige
oder ölige
Suspensionen, dispersible Pulver oder Körnchen, Emulsionen, Hart- oder Weichkapseln,
Sirups oder Elixiere.
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Zusammensetzungen,
die zur oralen Verabreichung beabsichtigt sind, können nach
einem im Stand der Technik bekannten Verfahren zur Herstellung von
pharmazeutischen Zusammensetzungen hergestellt werden und solche
Zusammensetzungen können
enthalten ein oder mehrere Mittel ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Süßungsmitteln,
Geschmacksstoffen, Farbstoffen und Konservierungsmitteln, um pharmazeutisch
hochwertige und angenehme Zubereitungen herzustellen. Tabletten
enthalten den aktiven Bestandteil in Beimischung mit nicht-toxischen,
pharmazeutisch akzeptablen Arzneimittelträgern, die für die Herstellung von Tabletten
geeignet sind. Diese Arzneimittelträger können zum Beispiel sein inerte
Verdünnungsmittel,
wie z.B. Calciumcarbonat, Natriumcarbonat, Lactose, Calciumphosphat
oder Natriumphosphat; Granulierungs- und Aufschlussmittel, wie z.B.
Maisstärke
oder Algininsäure;
Bindemittel, z.B. Stärke,
Gelatine oder Gummi arabicum; und Gleitmittel, wie z.B. Magnesiumstearat,
Stearinsäure
oder Talk. Die Tabletten können
unbeschichtet sein oder sie können
durch bekannte Techniken beschichtet sein, um den Aufschluss und
die Absorption in dem Gastrointestinaltrakt zu verzögern und
so eine anhaltende Wirkung über
eine längere
Zeitdauer bereitzustellen. Zum Beispiel kann ein zeitverzögerndes
Material, wie z.B. Glycerylmonostearat oder Glyceryldistearat, eingesetzt
werden.
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Formulierungen
zur oralen Verabreichung können
auch als Hartgelatinekapseln dargestellt werden, wobei der aktive
Bestandteil mit einem inerten festen Lösungsmittel, z.B. Calciumcarbonat,
Calciumphosphat oder Kaolin gemischt wird, oder als Weichgelatinekapseln,
wobei der aktive Bestandteil mit Wasser oder einem öligen Medium,
z.B. Erdnussöl,
flüssigem
Paraffin oder Olivenöl
gemischt wird.
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Wässrige Suspensionen
enthalten aktive Materialien in Beimischung mit Arzneimittelträgerstoffen,
die zur Herstellung von wässrigen
Suspensionen geeignet sind. Solche Arzneimittelträgerstoffe
sind Suspensionsmittel, z.B. Natriumcarboxymethylcellulose, Methylcellulose,
Hydropropylmethylcellulose, Natriumalginat, Polyvinylpyrrolidon,
Tragantgummi und Gummi arabicum; Dispersions- oder Feuchtmittel
können
ein natürlich vorkommendes
Phosphatid, z.B. Lecithin, oder Kondensationsprodukte eines Alkylenoxids
mit Fettsäuren, z.B.
Polyoxyethylenstearat, oder Kondensationsprodukte von Ethylenoxid
mit langkettigen aliphatischen Alkoholen, z.B. Heptadecaethylenoxycetanol,
oder Kondensationsprodukte von Ethylenoxid mit partiellen Estern, die
von Fettsäuren
und einem Hexitol stammen, wie Polyoxyethylensorbitolmonooleat,
oder Kondensationsprodukte von Ethylenoxid mit Partialestern, die
von Fettsäuren
und Hexitolanhydriden stammen, z.B. Polyethylensorbitanmonooleat,
sein. Die wässrigen
Suspensionen können
auch ein oder mehrere Konservierungsmittel, z.B. Ethyl- oder n-Propyl-p-hydroxybenzoat,
ein oder mehrere Farbstoffe, ein oder mehrere Geschmacksstoffe oder
ein oder mehrere Süßungsmittel
wie z.B. Saccharose oder Saccharin enthalten.
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Ölige Suspensionen
können
durch Suspendierung des aktiven Bestandteils in einem Pflanzenöl formuliert
werden, z.B. Erdnussöl,
Olivenöl,
Sesamöl
oder Kokosnussöl
oder in einem Mineralöl,
wie z.B. flüssigem
Paraffin. Die öligen
Suspensionen können
ein Verdickungsmittel, wie z.B. Bienenwachs, Hartparaffin oder Cetylalkohol
enthalten. Süßungsmittel
wie die oben ausgeführten
und Geschmacksstoffe können
zugefügt werden,
um eine angenehme orale Zubereitung herzustellen. Diese Zusammensetzungen
können
durch Zugabe eines Antioxidans, wie z.B. Ascorbinsäure, konserviert
werden.
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Dispersible
Pulver und Körnchen,
die zur Herstellung einer wässrigen
Suspension durch Zugabe von Wasser geeignet sind, stellen den aktiven
Bestandteil in Beimischung mit einem Dispersions- oder Feuchtmittel,
Suspensionsmittel und einem oder mehreren Konservierungsstoffen
bereit. Geeignete Dispersions- oder Feuchtmittel und Suspensionsmittel
sind bereits beispielhaft unter den gleichen Namen oben erwähnt. Zusätzliche
Arzneimittelträger,
z.B. Süßungs- und
Geschmacksmittel sowie Farbstoffe, können auch vorhanden sein.
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Die
erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Formulierungen können
auch in Form einer Öl-in-Wasser-Emulsion
sein. Die ölige
Phase kann ein Pflanzenöl,
z.B. Olivenöl
oder Erdnussöl,
oder ein Mineralöl,
z.B. flüssiges
Paraffin oder Gemische davon, sein. Geeignete Emulgiermittel können natürlich vorkommende
Gummis, z.B. Gummi arabicum oder Targantgummi, natürlich vorkommende
Phosphatide, z.B. Sojabohne, Lecithin, und Ester oder Partialester
erhalten aus Fettsäuren
und Hexitol, Anhydride, z.B. Sorbitanmonooleat, und Kondensationsprodukte
dieser Partialester mit Ethylenoxid, z.B. Polyoxyethylensorbitanmonooleat,
sein. Die Emulsionen können
auch Süßungs- und
Geschmacksmittel enthalten.
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Sirupe
und Elixiere können
mit Süßungsmitteln,
z.B. Glycerin, Propylenglycol, Sorbitol oder Saccharose formuliert
sein. Solche Formulierungen können
auch ein Milderungsmittel, einen Konservierungsstoff und Geschmacks-
und Farbstoffe enthalten. Die pharmazeutischen Zusammensetzungen
können
in Form einer sterilen injizierbaren wässrigen oder öligen Suspension
sein. Diese Suspension kann in bekannter Weise unter Verwendung
jener akzeptablen Dispersions- und Feucht- und Suspensionsmittel,
die bereits oben erwähnt wurden,
hergestellt werden. Die sterile injizierbare Zubereitung kann auch
eine sterile injizierbare Lösung
oder eine Suspension in einem nicht-toxischen parenteral akzeptablen
Verdünnungsmittel
oder Lösungsmittel
sein, wie z.B. eine Lösung
in 1,3-Butandiol. Unter den akzeptablen Vehikeln und Lösungsmitteln,
die eingesetzt werden können,
sind Wasser, Ringerlösung
und isotone Kochsalzlösung.
Zusätzlich
werden sterile, gehärtete Öle konventionell
als ein Lösungs-
oder Suspensionsmittel eingesetzt. Für diesen Zweck kann jedes mild
gehärtete Öl eingesetzt
werden, einschließlich
synthetischen Mono- oder Diglyceriden. Zusätzlich finden Fettsäuren, wie Ölsäure, bei
der Herstellung solcher Injektionen Verwendung.
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Die
Verbindungen) der allgemeinen Formel I kann/können, zusammen oder getrennt,
in Form von Suppositorien zur rektalen Verabreichung des Wirkstoffs
verabreicht werden. Diese Zusammensetzungen können durch Mischen des Wirkstoffs
mit einem akzeptablen nicht-reizenden Arzneimittelträger hergestellt
werden, der bei normaler Temperatur fest, aber bei rektaler Temperatur
flüssig
ist und daher im Rektum schmelzen wird, um den Wirkstoff freizusetzen.
Solche Materialien sind Kakaobutter und Polyethylenglycole.
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Die
Verbindungen) der allgemeinen Formel I kann/können, zusammen oder getrennt,
parenteral in sterilem Medium verabreicht werden. Der Wirkstoff
kann in Abhängigkeit
von dem Vehikel und der verwendeten Konzentration entweder suspendiert
oder in dem Vehikel gelöst
sein. Vorteilhafterweise können
Hilfsstoffe wie lokale Anästhetika,
Konservierungsmittel und Puffermittel in dem Vehikel gelöst sein.
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Die
Dosierung, die verabreicht werden soll, ist kein Gegenstand definierter
Grenzen und sie wird gewöhnlich
eine wirksame Menge sein. Sie wird gewöhnlich das Äquivalent auf einer molaren
Basis der pharmakologisch aktiven freien Form sein, die aus einer Dosierungsformulierung
durch metabolische Freisetzung des aktiven freien Wirkstoffs produziert
wird, um seine gewünschten
pharmakologischen und physiologischen Wirkungen zu erzielen. Die
Zusammensetzungen werden vorzugsweise in Einheitsdosisform formuliert,
wobei jede Dosierung 0,05 bis 100 mg, üblicher 1,0 bis 30 mg aktiven
Bestandteil enthält.
Der Ausdruck „Einheitsdosisform" betrifft physikalisch
diskrete Einheiten, die als einzelne Dosen für Menschen oder andere Säuger geeignet
sind, wobei jede Einheit eine vorbestimmte Menge aktives Material
enthält,
welche so berechnet wurde, dass der gewünschte therapeutische Effekt
in Verbindung mit einem akzeptablen pharmazeutischen Arzneimittelträger erzielt
wird.
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Die
aktive Verbindung ist über
einen breiten Dosisbereich wirksam. Zum Beispiel fallen Tagesdosen normalerweise
in den Bereich von 0,01 bis 30 mg/kg Körpergewicht. Eine typische
Tagesdosis wird 0,01 mg/kg bis 100 mg/kg der aktiven erfindungsgemäßen Verbindung
enthalten. Vorzugsweise wird die Tagesdosis 0,05 mg/kg bis 50 mg/kg
sein, weiter bevorzugt 0,1 mg/kg bis 25 mg/kg. Bei der Behandlung
erwachsener Menschen ist der Bereich von 0,1 bis 15 mg/kg/Tag in
einer einzelnen oder in verteilten Dosen besonders bevorzugt. Dennoch
wird verstanden werden, dass die Menge der Verbindung, die tatsächlich verabreicht
wird, von einem Arzt im Hinblick auf die relevanten Umstände, einschließlich des
zu behandelnden Zustands, der gewählten Verabreichungsroute,
der tatsächlich
verabreichten Verbindung, dem Alter, Gewicht und Antwort des individuellen
Patienten und der Schwere der Symptome des Patienten bestimmt werden
wird, und daher ist von den oben genannten Dosierungsbereichen nicht
beabsichtigt, dass sie den Umfang der Erfindung in irgendeiner Weise
einschränken.
In einigen Fällen
können
Dosierungsniveaus unterhalb der unteren Grenze des vorgenannten
Bereichs mehr als adäquat
sein, wohingegen in anderen Fällen
noch größere Dosen
eingesetzt werden können,
ohne jegliche schädliche
Nebenwirkungen zu verursachen, vorausgesetzt, dass solche höheren Dosen
zuerst in mehrere kleine Dosen zur Verabreichung über den
ganzen Tag aufgeteilt werden.
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Die
Zusammensetzungen werden bevorzugt in einer Einheitsdosisform formuliert,
wobei jede Dosierung 5 mg bis 500 mg, mehr bevorzugt ca. 25 mg bis
ca. 300 mg aktive Verbindung enthält. Der Ausdruck „Einheitsdosisform" betrifft eine physikalisch
diskrete Einheit, die als einzelne Dosen für Menschen oder andere Säuger geeignet
sind, wobei jede Einheit eine vorbestimmte Menge aktives Material
enthält,
die so berechnet wurde, dass der gewünschte therapeutische Affekt
in Verbindung mit einem akzeptablen pharmazeutischen Träger, Lösungsmittel
oder Arzneimittelträger
erzielt wird. Die folgenden Formulierungsbeispiele sind nur illustrativ
und es ist nicht beabsichtigt, dass sie den Umfang der Erfindung
in irgendeiner Weise einschränken.
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Formulierung 1
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Hartgelatinekapseln
werden unter Verwendung der folgenden Bestandteile hergestellt:
| Menge
(mg/Kapsel) |
Aktiver
Bestandteil | 250 |
Stärke, getrocknet | 200 |
Magnesiumstearat | 10 |
Gesamt | 460 |
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Die
oben genannten Bestandteile werden gemischt und in Hartgelatinekapseln
in 460 mg Mengen abgefüllt.
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Formulierung 2
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Eine
Tablette wird unter Verwendung der unten genannten Bestandteile
hergestellt:
| Menge
(mg/Tablette) |
Aktiver
Bestandteil | 250 |
Zellulose,
mikrokristallin | 400 |
Kieselpuder | 10 |
Stearinsäure | 5 |
Gesamt | 665 |
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Die
Bestandteile werden gemischt und in Form von Tabletten gepresst,
wobei eine jede 665 mg wiegt.
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Formulierung 3
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Eine
Aerosollösung,
enthaltend die folgenden Bestandteile, wird hergestellt:
| Gewicht
in % |
Aktiver
Bestandteil | 0,25 |
Ethanol | 29,75 |
Treibmittel
22 (Chlordifluormethan) | 70,00 |
Gesamt | 100 |
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Die
aktive Verbindung wird mit Ethanol gemischt und die Mischung zu
einem Teil des Treibmittels 22 zugefügt, auf –30°C gekühlt und in eine Fülleinrichtung übertragen.
Die benötigte
Menge wird dann in einen rostfreien Stahlbehälter gefüllt und mit dem Rest des Treibmittels
verdünnt.
Die Ventileinheiten werden dann an den Behälter angepasst.
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Formulierung 4
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Tabletten,
von denen jede 60 mg aktiven Bestandteil enthält, werden wie folgt hergestellt:
| Menge
(mg/Tablette) |
Aktiver
Bestandteil | 60 |
Stärke | 45 |
Mikrokristalline
Zellulose | 35 |
Polyvinylpyrrolidon | 4 |
Natriumcarboxymethylstärke | 4,5 |
Magnesiumstearat | 0,5 |
Talk | 1,0 |
Gesamt | 150 |
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Der
aktive Bestandteil, die Stärke
und Zellulose werden durch ein Sieb mit der US-Siebnummer 45 gesiebt und sorgfältig gemischt.
Die Lösung
von Polyvinylpyrrolidon wird mit dem resultierenden Pulver gemischt, das
dann durch ein Sieb mit der US-Siebnummer 14 gesiebt wird. Die so
hergestellten Körnchen
werden bei 50°C
getrocknet und durch ein Sieb mit der US-Siebnummer 18 gesiebt.
Die Natriumcarboxymethylstärke,
das Magnesiumstearat und der Talk, die zuvor durch ein Sieb mit
der US-Siebnummer 60 gesiebt wurden, werden dann zu den Körnchen zugefügt, die
nach Mischen in einer Tablettenmaschine gepresst werden, um Tabletten zu
ergeben, die jeweils 150 mg wiegen.
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Formulierung 5
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Kapseln,
von denen jede 80 mg Medikament enthält, werden wie folgt hergestellt:
| Menge
(mg/Kapsel) |
Aktiver
Bestandteil | 80 |
Stärke | 59 |
Mikrokristalline
Zellulose | 59 |
Magnesiumstearat | 2 |
Gesamt | 200 |
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Der
aktive Bestandteil, die Zellulose, Stärke und Magnesiumstearat werden
gemischt, durch ein Sieb Nr. 45 gesiebt und in Hartgelatinekapseln
in 200 mg Mengen gefüllt.
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Formulierung 6
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Suppositorien,
von denen jedes 225 mg aktive Verbindung enthält, können wie folgt hergestellt
werden:
| Menge
(mg/Suppositorium) |
Aktiver
Bestandteil | 225 |
Gesättigte Fettsäureglyceride | 2000 |
Gesamt | 2225 |
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Der
aktive Bestandteil wird durch ein Sieb der US-Siebnummer 60 gesiebt
und in den gesättigten
Fettsäureglyceriden
suspendiert, die zuvor unter Verwendung der minimal notwendigen
Hitze geschmolzen wurden. Das Gemisch wird dann in eine Suppositorienform
mit nominal 2 g Kapazität
gegossen und abkühlen
gelassen.
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Formulierung 7
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Suspensionen,
von denen jede 50 mg Medikament pro 5 mL Dosis enthält, werden
wie folgt hergestellt:
Aktiver
Bestandteil | 50
mg |
Natriumcarboxymethylcellulose | 50
mg |
Sirup | 1,25
mL |
Benzoesäurelösung | 0,10
mL |
Geschmack | q.v. |
Farbe | q.v. |
Gereinigtes
Wasser auf gesamt | 5
mL |
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Das
Medikament wird durch ein Sieb mit der US-Siebnummer 45 gesiebt
und dann mit der Natriumcarboxymethylcellulose und dem Sirup gemischt,
um eine weiche Paste zu bilden. Die Benzoesäurelösung, Geschmack und Farbe werden
mit etwas von dem Wasser verdünnt
und unter Rühren
zugefügt.
Ausreichend Wasser wird dann zugegeben, um das gewünschte Volumen
zu erhalten.
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Formulierung 8
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Eine
intravenöse
Formulierung kann wie folgt hergestellt werden:
| Menge |
Aktiver
Bestandteil | 100
mg |
Manitol | 100
mg |
5 N
Natriumhydroxid | 200
mL |
Gereinigtes
Wasser auf gesamt | 5
mL |
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Formulierung 9
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Eine
topische Formulierung kann wie folgt hergestellt werden:
| Menge |
Aktiver
Bestandteil | 1–10 g |
Emulgierungswachs | 30
g |
Flüssiges Paraffin | 20
g |
Weißes Weichparaffin | 100
g |
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Das
weiße
Weichparaffin wird bis zum Schmelzen erhitzt, das flüssige Paraffin
und das Emulgierungswachs werden aufgenommen und bis zum Lösen gerührt. Der
aktive Bestandteil wird zugefügt
und das Rühren bis
zur Dispersion fortgesetzt. Die Mischung wird dann abgekühlt, bis
sie fest ist.
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Formulierung 10
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Sublingual-
und Buccal-Tabletten, von denen jede 10 mg aktiven Bestandteil enthält, können wie
folgt hergestellt werden:
| Menge
(mg/Tablette) |
Aktiver
Bestandteil | 10,0 |
Glycerin | 210,5 |
Wasser | 143,0 |
Natriumcitrat | 4,5 |
Polyvinylalkohol | 26,5 |
Polyvinylpyrrolidon | 15,5 |
Gesamt | 410,0 |
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Das
Glycerin, Wasser, Natriumcitrat, Polyvinylalkohol und Polyvinylpyrrolidon
werden zusammen durch kontinuierliches Rühren und Beibehaltung einer
Temperatur von ca. 90°C
beigemischt. Wenn die Polymere in Lösung gegangen sind, wird die
Lösung
auf ca. 50–55°C abgekühlt und
das Medikament langsam beigemischt. Die homogene Mischung wird in
Formen gegossen, die aus einem inerten Material hergestellt sind, um
eine Wirkstoff enthaltende Diffusionsmatrix mit einer Dicke von
ca. 2 bis 4 mm herzustellen. Die Diffusionsmatrix wird dann geschnitten,
um einzelne Tabletten mit einer geeigneten Größe zu schneiden.
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Eine
andere bevorzugte Formulierung, die in den Verfahren der vorliegenden
Erfindung eingesetzt wird, benutzt transdermale Verabreichungsvorrichtungen
(„Patches"). Solche transdermalen
Patches können verwendet
werden, um kontinuierliche oder diskontinuierliche Infusionen der
Verbindungen der vorliegenden Erfindung in kontrollierten Mengen
bereitzustellen.
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Die
Konstruktion und Verwendung von transdermalen Patches zur Verabreichung
von pharmazeutischen Mitteln ist im Stand der Technik gut bekannt
(siehe z.B. US-Patnr. 5,023,252, erteilt am 11. Juni 1991). Solche
Patches können
zur kontinuierlichen, gepulsten oder Verabreichung nach Bedarf von
Pharmazeutika konstruiert werden.
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Häufig ist
es wünschenswert
oder notwendig, die pharmazeutische Zusammensetzung entweder direkt
oder indirekt in das Gehirn einzuführen. Direkte Techniken beinhalten
gewöhnlich
die Platzierung von Wirkstoffverabreichungskathetern in das ventrikuläre System
des Wirts, um die Blut-Hirn-Schranke zu passieren. Ein solches implantierbares
Verabreichungssystem, das für
den Transport biologischer Faktoren an spezifische anatomische Regionen
im Körper
verwendet wird, ist in US-Patnr. 5,011,472, erteilt am 30. April
1991, beschrieben.
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Indirekte
Techniken, die generell bevorzugt werden, beinhalten gewöhnlich das
Formulieren von Zusammensetzungen, um eine verlängerte Wirkstoffwirkung (latentiation)
durch Umwandlung der hydrophilen Wirkstoffe in Lipid-lösliche Wirkstoffe
oder Prodrugs bereitzustellen. Die verlängerte Wirkung wird allgemein durch
Blockierung der Hydroxy-, Carbonyl-, Sulfat- und primären Amingruppen,
die auf dem Wirkstoff vorhanden sind, erreicht, um den Wirkstoff
fettlöslicher
und empfänglicher
für die
Transportierung über
die Blut-Hirn-Schranke zu machen. Alternativ kann die Verabreichung
von hydrophilen Wirkstoffen durch intra-arterielle Infusion von
hypertonen Lösungen
erhöht
werden, die vorübergehend
die Blut-Hirn-Schranke öffnen.
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BEISPIELE
-
Die
folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung. Die folgenden
Abkürzungen
werden in den Beispielen verwendet: EtOAc, Ethylacetat; THF, Tetrahydrofuran;
EtOH, Ethanol; TLC, Dünnschichtchromatographie;
GC, Gaschromatographie; HPLC, Hochdruckflüssigkeitschromatographie; m-CPBA,
m-Chlorperbenzoesäure;
Et2O, Diethylether; DMSO, Dimethylsulfoxid;
DBU, 1,8-Diazabicyclo-[5.4.0]undec-7-en, MTBE, Methyl-t-butylether;
und FDMS, Felddesorptionsmassenspektrometrie.
-
Beispiel
1 Spiro[2.4]heptan-4-amino-1,4-dicarbonsäure-Isomere
(7) und (8)
-
Herstellung von Ethylspiro[2.4]heptan-4-oxo-1-carboxylat
(3)
-
Einer
Lösung
von 2-Chlorcyclopentanon (1) (10 g, 0,084 Mol) und Ethylacrylat
(2) (16,8 g, 0,168 Mol) in Benzol (50 mL), wurde DBU (15 mL, 0,10
Mol) bei Raumtemperatur (RT) zugefügt. Nach Rühren für 2 Stunden und 30 Minuten
wurde die Mischung in Wasser geschüttet. Die Mischung wurde mit
EtOAc extrahiert, mit H2O gewaschen, mit
MgSO4 getrocknet und bis zur Trockenheit
evaporiert. Der Rest wurde durch Chromatographie auf einer Silikagelsäule mit
5 bis 75 % EtOAc/Hexanen als Eluent gereinigt. Das Produkt (3) wurde
als farbloses Öl
erhalten (5,99 g, 40 %).
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Herstellung von [2.4]Heptan-4-oxo-1-carbonsäure (4)
-
Die
Verbindung (3) (5,0 g) wurde in KOH (1 N, 32,5 mL) und EtOH (200
mL) bei Raumtemperatur über Nacht
hydrolysiert. Die Säure
wurde als ein Feststoff (100 %) erhalten.
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Herstellung der Hydantoine
(5) und (6)
-
Die
Verbindung (4) (3,92 g) wurde in eine Druckflasche mit KCN, (NH4)2CO3 und
1:1 H2O : Ethanol platziert. Die Reaktion
wurde bei 80°C über Nacht
gerührt.
Die Hydantoine wurden durch Zugabe von 6 M HCl isoliert und die
zwei Isomere durch Chromatographie mit McOH/CHCl3/H2O/NH3 (26:70:4:1)
getrennt. Hydantoin 5 kommt zuerst aus der Säule (1,8 g, Feststoff), gefolgt
von Hydantoin 6 (1,8 g, Feststoff).
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Herstellung von Aminosäuren (7)
und (8)
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Hydantoin
(5) (800 mg) wurde in 2 N NaOH in einem verschlossenen Druckrohr
gelöst
und wird auf 100°C
für 46
Stunden erhitzt. Die resultierende Lösung wurde abgekühlt und
angesäuert
(6 N HCl). Die Lösung wurde
bis zur Trockenheit evaporiert und mit EtOH extrahiert. Der ethanolische
Extrakt wurde mit 4 mL Propylenoxid behandelt, um die rohe Aminosäure zu präzipitieren.
Die Aminosäuren
wurden durch Kationenaustausch-Chromatographie
gereinigt. 430 mg der Verbindung (7) wurden aus Hydantoin (5) erhalten.
Nach dem gleichen Verfahren wie für Hydantoin (5) wurden 380
mg der Verbindung 8 aus 800 mg Hydantoin (6) erhalten.
Analyse
kalkuliert für
Aminosäure
(7) C9H13NO4·H2O: % C, 49,16; %H, 6,96; %N, 6,45. Gefunden:
%C, 49,35; %H, 6,58; %H, 7,19.
Analyse kalkuliert für Aminosäure (8)
C9H13NO4·H2O: % C, 53,07; %H, 6,68; %N, 6,88. Gefunden:
%C, 53,16; %H, 6,51; %H, 6,95.
1H NMR
(200 MHz, D2O): δ 5,2–4,9 (m 1H), 4,6–4,2 (m
6H), 3,7, 3,6 (AB System, 2H) ppm
-
Beispiel
2 Spiro[2.4]heptan-4-amino-2-phenyl-1,4-dicarbonsäure-Isomere
(16) und (17)
-
Herstellung von 2-Phenylmethylencyclopentanon
(11)
-
Eine
Mischung von Cyclopentanon (9) (6,0 g, 0,071 Mol), Benzaldehyd (10)
(7,35 g, 0,069 Mol) und NaOH (1 N, 66,6 mL) in Ether (70 mL) wurde
bei Raumtemperatur für
64 Stunden gerührt.
Die organische Schicht wurde von der wässrigen Schicht getrennt und
mit Wasser gewaschen. Der Rückstand
wurde nach Evaporation des Lösungsmittels
durch Chromatographie gereinigt und das Produkt wurde in fester
Form erhalten (7,29 g, 60 %).
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Herstellung von Ethylspiro[2.4]heptan-4-oxo-2-phenyl-1-carboxylat
(12)
-
Eine
Mischung von (11) (6,82 g, 0,04 Mol) und EDSA in Benzol (50 mL)
wurde unter Rückflusskühlung über Nacht
erhitzt. [EDSA wurde wie folgt hergestellt: Eine Lösung von
(Ethoxycarbonylmethyl)dimethylsulfoniumbromid (13,79 g, 0,06 Mol)
in CHCl3 (50 mL) wurde mit K2CO3 (gesättigt,
40 mL) für
1 Stunde bei Raumtemperatur behandelt. Die Chloroformschicht wurde
mit MgSO4 getrocknet. Das Lösungsmittel
wurde evaporiert, um ein Öl
(5,92 g, 0,04 Mol) zu ergeben]. Nach Abkühlung der Reaktionsmischung
auf Raumtemperatur wurde die organische Schicht mit Sole gewaschen, über wasserfreiem
MgSO4 getrocknet und im Vakuum konzentriert.
Die Reinigung durch Säulenchromatographie
(CH2Cl2/Hexane 1:1)
ergab 9,96 g (95%) der Titelverbindung (12) als einen Feststoff.
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Herstellung von Hydantoinen
(14 und 15) aus 12
-
Der
Ketonester (12) (9,92 g) wurde in EtOH (250 mL) mit KOH (1 N, 45,0
mL) bei Raumtemperatur über
Nacht behandelt. Die Mischung wurde mit KHSO4 neutralisiert
und die resultierenden Präzipitate
durch Filtration gesammelt, um einen Feststoff zu ergeben (13, 8,95
g, 100 %). Dieser Feststoff (13, 2,30 g, 10,0 mMol) wurde mit KCN
(1,68 g, 25,0 mMol) und (NH4)2CO3 (6,69 g, 70 mMol) in H2O-EtOH
(1:1, 20 mL) bei 85°C über Nacht
behandelt. Die resultierende Mischung wurde vorsichtig angesäuert (6
N HCl) und filtriert, um einen Feststoff zu ergeben, der zwei Isomere
enthielt. Die Isomere (14 und 15) wurden durch Chromatographie (CHCl3/MeOH/H2O/NH3/H2O, 70:26:4:1)
getrennt. Hydantoin (14) (0,88 g) kommt zuerst von der Säule und dann
Hydantion (15) (0,63 g).
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Herstellung von Spiro[2.4]heptan-4-amino-2-phenyl-1,4-dicarbonsäuren (16
und 17)
-
Das
Hydantoin (14) (0,88 g) wurde bei 136°C in einer Druckröhre über Nacht
hydrolysiert. Die resultierende Lösung wurde abgekühlt und
angesäuert
(6 N HCl). Die Lösung
wurde bis zur Trockenheit evaporiert und mit EtOH extrahiert. Die
ethanolischen Extrakte wurden mit 4 mL Propylenoxid behandelt, um
die rohe Aminosäure
zu präzipitieren.
Das rohe Produkt wurde durch Kationen-Ionenaustauscher-Chromatographie
gereinigt. 210 mg (26 %) von (16) wurden erhalten. In ähnlicher
Weise wurden 50 mg von (17) aus 606 mg Hydantoin (15) erhalten (9
%).
Analyse kalkuliert für
Verbindung (17) (C15H17NO4·H2O·0,2
NH4Cl: %C, 63,99; %H, 5,37; %N, 9,33. Gefunden %C:
58,84; %H, 6,20; %H, 5,21.
1H NMR (200
MHz, D2O) δ 7,15 (s 5H), 2,9 (d 1H), 2,65
(d 1H), 2,5–1,6
(m 6H) ppm.
-
Beispiel
3 1-Amino-1-carboxyindan-3-spiro-cyclopropancarbonsäure
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Herstellung von Verbindung
(19)
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5
g 1,3-Indandion (18) wurde in Toluol (180 mL) suspendiert und (Carbethoxymethylen)-triphenylphosphoran
(13,1 g, 37,63 mMol) zugefügt.
Die resultierende Lösung
wurde unter Rückflusskühlung für 3,5 Stunden
erhitzt. Die Lösung
wurde abgekühlt
und das Lösungsmittel
evaporiert. Die rohe Mischung wurde durch Säulenchromatographie (Hexan
EtOAc (3:1)) gereinigt, um 4,38 g reine Verbindung (19) zu ergeben.
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Herstellung von Verbindung
(20)
-
Die
Verbindung (19) (1,12 g, 5,18 mMol) wurde in trockenem THF (20 mL)
gelöst.
Dimethylsulfoxidmethylid (0,5 M, 12,44 mL, 6,2 mMol) wurde tropfenweise
unter Stickstoffgas zugefügt.
Die resultierende Lösung wurde
bei Raumtemperatur für
2 Stunden gerührt.
H2O (10 mL) wurde zugegeben und die Mischung
mit Et2O (2 × 30 mL) extrahiert. Die kombinierten
Extrakte wurden mit Sole gewaschen und getrocknet. Die Säulenchromatographie
der rohen Mischung unter Verwendung von Hexanen : EtOAc (3:1), um
Verbindung (20) zu ergeben (0,13 g, 0,55 mMol).
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Herstellung von Verbindung
(21)
-
Die
Verbindung (20) (0,13 g, 0,55 mMol), Ethanol (4,5 mL) und 1 N NaOH
(0,65 mL) wurden bei 70°C für 4 Stunden
gerührt
und das Lösungsmittel
in Vakuum evaporiert. Der Rückstand
wurde in 4 mL (1:1, EtOH:H2O) gelöst und mit
KCN (90 mg) und (NH4)2CO3 (238 mg) behandelt. Die resultierende Mischung
wurde bei 85°C
für 60
Stunden unter Druck gerührt.
Die Lösung
wurde dann auf Raumtemperatur abgekühlt und mit 6 N HCl angesäuert. Das
Ethanol wurde evaporiert und die wässrige Lösung mit EtOAc extrahiert.
Das Produkt wurde für
den nächsten
Schritt ohne jede Reinigung verwendet.
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Herstellung von Verbindung
(22)
-
Die
Verbindung (21) wurde in 2 M NaOH (5 mL) gelöst und die resultierende Lösung bei
150°C für 24 Stunden
unter Druck gerührt.
Die Lösung
wurde dann abgekühlt
und mit 6 N HCl angesäuert.
Es bildete sich ein Präzipitat,
welches gefiltert und mit Wasser gewaschen wurde. Das Filtrat wurde
dann im Vakuum konzentriert und auf eine Anionen-Austauschersäule unter Verwendung von 0,5
M HOAc als Eluent gegeben, um 56 mg der Verbindung (22) als ein
weißes
Pulver zu ergeben. Die Ausbeute betrug 31,8 % der Verbindung (20).
Analyse
kalkuliert für
Verbindung (22): C13H13NO4: %C, 57,90; %H, 5,69; %N, 5,18. Gefunden:
%C, 57,44; %H, 5,39; %H, 4,82.
1H NMR
(200 MHz, D2O) δ 7,4–7,2 (m, 4H), 2,45 (m, 1H),
1,9–1,7
(m, 2H), 1,05, 0,95 (AB-System 2H) ppm.
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Beispiel
4 Spiro[4.2]heptan-1-carboxy-4-glycin-Isomere
(27) und (28)
-
Herstellung des Zwischenprodukts
23
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Natriumbis(trimethylsilyl)amid
(26,7 mL) wurde zu einer gerührten
Suspension von (Methoxymethyl)triphenylphosphoniumchlorid (9,5024
g) in trockenem THF (80 mL) bei 0°C
unter N2 gegeben. Die resultierende rote
Mischung wurde bei 0°C
für 35
Minuten gerührt,
gefolgt von der Zugabe einer Lösung
von Verbindung (3) (4,31 g) in trockenem THF (40 mL) über 10 Minuten.
Die Reaktionsmischung wurde bei 0°C
für 2 Stunden
und bei Raumtemperatur für
1 Stunde gerührt.
Wasser (30 mL) wurde zu der Reaktionsmischung zugegeben und die
Mischung wurde dann zwischen Sole (200 mL) und EtOAc (200 mL) aufgeteilt.
Die organische Phase wurde mit Sole (2 × 150 mL) gewaschen und die
kombinierten wässrigen
Phasen wurden wieder mit EtOAc (3 × 150 mL) extrahiert. Die kombinierten
EtOAc-Extrakte wurden getrocknet und unter Vakuum konzentriert.
Das rohe Produkt wurde durch Säulenchromatographie
(Hexane:EtOAc, 9:1) gereinigt, um 3,11 g der Verbindung 23 zu erhalten.
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Herstellung der Verbindung
24
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Die
Verbindung 2 (4,4 g) in Dioxan-H2O (90 mL
2:1) wurde unter Rückflusskühlung für 2 Stunden
erhitzt und über
Nacht bei Raumtemperatur gerührt.
Das Reaktionsgemisch wurde mit Wasser verdünnt und mit Et2O
extrahiert. Die organischen Extrakte wurden mit NaHCO3 (50%),
gefolgt von Wasser, gewaschen, über wasserfreiem
MgSO4 getrocknet und im Vakuum konzentriert,
um 3,0 g der Verbindung 24 als ein Öl zu erhalten.
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Herstellung der Verbindung
25
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Eine
Mischung von 24 (3,0 g, 0,015 Mol), KCN (2,08 g, 0,032 Mol) und
(NH4)2CO3 (10,7 g, 0,11 Mol) in EtOH-H2O
(30 mL 1:1) wurde auf 60°C über Nacht
erhitzt. Der pH wurde mit 6 N HCl auf 5 eingestellt. Das Reaktionsgemisch
wurde mit EtOAc extrahiert und das organische Lösungsmittel evaporiert, um
Verbindung 25 als dunkles Öl
zu ergeben.
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Herstellung der Verbindungen
26 und 27
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Die
Verbindung 25, welche durch die obige Reaktion erhalten wurde, wurde
mit 3 N NaOH unter Rückflusskühlungsbedingungen über Nacht
behandelt. Das Reaktionsgemisch wurde mit 6 N HCl angesäuert und dann
wurden HCl und H2O evaporiert. Der Rückstand
wurde mit EtOH behandelt. Die Filtration und Evaporation von EtOH
ergaben einen Schaum. Der Schaum wurde einer Kationen-Austauscherharz-Chromatographie unterzogen
und mit 10% Pyridin eluiert, um 250 mg der Aminosäure 26 und
14 mg der Aminosäure
27 zu erhalten.
1H NMR (200 MHz, D2O) δ 3,3
(d, 1H), 2,4–2,1
(m, 1H), 1,9–1,3
(m, 7H), 1,05, 0,9 (AB-System 2H) ppm.
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Beispiel 5
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Testen exemplarischer
Verbindungen
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Cyclischer AMP-Test
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Rationale
-
Gruppe
II/III metabotrope Glutamatrezeptoren (mGluRen) sind negativ an
Adenylatcyclase gekoppelt und Agonisten dieser Rezeptoren führen zu
einem Abfall der intrazellulären
cyclischen AMP-Akkumulation.
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Verfahren
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Dem
Test diente der cyclische AMP-Assay-Kit, erhältlich von Amersham, als Vorlage.
Dieser Kit wiederum basiert auf dem von Tovey et al. (1974) kreierten
Test. Kurz zusammengefasst wurden die Proben aus Cortical-Schnitten
von Sprague-Dawley-Ratten (225–250
g) hergestellt. Die Schnitte wurden mit der Testverbindung (Wirkstoff)
inkubiert und dann mit Forskolin zur Induktion der cyclischen AMP-Freisetzung
herausgefordert. Nach Stopp der Reaktion durch Kochen wurden die
Schnitte homogenisiert und zentrifugiert. Proben der Überstände wurden
dann für
2 bis 3 Stunden mit einer bekannten Menge an [3H]cAMP
und einem Bindungsprotein inkubiert. Nachdem die Inkubation abgeschlossen
war, wurde das gebundene cyclische AMP von dem freien cyclischen
AMP durch Zentrifugation mit Aktivkohle getrennt. Der resultierende Überstand
(enthaltend freies cyclisches AMP) wurde dann durch Flüssigszintillationscounten
analysiert. Die Menge an ungebundenem cyclischen AMP wurde anhand
einer Standardkurve berechnet, die zuvor mit verschiedenen Proben
an freiem cyclischem AMP bestimmt worden war.
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Interpretation der Ergebnisse
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Wenn
die getesteten Wirkstoffe die Forskolin-induzierte cyclische AMP-Akkumulation
inhibierten, wurden sie als Gruppe II/III-Agonisten angesehen. Umgekehrt
wurden sie als Gruppe II/III-Antagonisten erachtet, wenn sie den
Abfall der Forskolin-induzierten cyclischen AMP-Akkumulation, die
durch Glutamat verursacht wird, inhibierten.
-
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Phosphatidylinositol-Test
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Rationale
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Gruppe
I metabotrope Glutamatrezeptoren (mGluRen) sind positiv an den Inositolphosphat-Metabolismus
gekoppelt. Agonisten dieser Rezeptoren führen zu einem Anstieg der intrazellulären freien
Inositolphosphate, wohingegen Antagonisten die Erhöhung der
intrazellulären
freien Inositolphosphate, die durch Standardagonisten (d.h. ACPD)
induziert werden, inhibieren.
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Verfahren
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Quergeschnittene
Schnitte wurden aus Gewebe von neonatalen Sprague-Dawley-Ratten
(Alter: p7–p14)
hergestellt. Die Schnitte wurden mit [3H]myo-Inositol
vormarkiert. Nach der Vormarkierung wurden die Schnitte mit den
Testverbindungen und dem Standard (bekannte Gruppe-I Agonisten,
d.h. ACPD) für
eine Dauer von 45 Minuten inkubiert. Die Inkubation wurde durch
Zugabe von Chloroform/Methanol/HCl (100:200:2) gestoppt. Die resultierende
Mischung wurde durch Zugabe von Chloroform und destilliertem Wasser
in zwei Phasen geteilt. Die wässrige
Fraktion wurde auf Ionenaustauschersäulen aufgetragen und die Inositolphosphate
wurden unter Verwendung von 800 mM Ammoniumformiat/100 mM Ameisensäure eluiert.
Der Eluent wurde dann unter Verwendung von Flüssigszintillationscounten analysiert.
Die Menge an Inositolphosphat-Akkumulation wurde als Prozent der
durch ACPD induzierten Inositolphosphat-Akkumulation ausgedrückt.
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Interpretation der Ergebnisse
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Wenn
die Wirkstoffe einen Anstieg an intrazellulärer Inositolphosphat-Akkumulation
bewirken, werden sie als Gruppe-I-Agonisten erachtet. Wenn sie den
Anstieg an intrazellulärer
freier Inositolphosphat-Akkumulation, die durch ACPD induziert wird,
inhibieren, werden sie als Gruppe-II-Antagonisten erachtet.
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