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DIE ERFINDUNG BETREFFENDER STAND DER TECHNIK:
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(i) Bereich der Erfindung
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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Methode zur Identifizierung von
putativen Peptiden, die von Nucleotid- oder Peptidsequenzen unbekannter
Funktion stammen, wie beispielsweise von Vorläufern von sowohl Nucleinsäuren als
auch Peptiden, die ein amidiertes C-terminales Ende umfassen, und
insbesondere auf eine Methode, die dadurch gekennzeichnet ist, dass
die Vorläufer
von putativen Peptiden ausgehend von einer genetischen Datenbank
identifiziert werden.
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(ii) Beschreibung des nahen Stands der
Technik
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Bekanntlich
führen
manche Kombinationen von Nucleotiden, wenn sie in einem Polynucleotid
vorliegen, zu gewissen Eigenschaften in dem Polypeptid, das daraus
translatiert ist. Ein Beispiel umfasst diese Nucleotide, die die
Vorläufer
von Polypeptidhormonen codieren, die einer posttranslationalen Amidierungsreaktion
ausgesetzt werden. Ein anderes Beispiel, wie es im
amerikanischen Patent Nr. 4,917,999 offenbart
ist, bezieht sich auf gewisse Nucleotide, die für Polypeptide kennzeichnend
sind, die eine α-Amylase-Enzymaktivität manifestieren.
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Die
amidierten Polypeptidhormone werden in der Form eines Vorläufers synthetisiert,
die eine Reifung erfährt.
Diese Reifung besteht in einer Amidierungsreaktion. Die Amidierungsreaktion
des C-terminalen Endes ist eine für die ami dierten Polypeptidhormone
charakteristische Reaktion. Diese Reaktion, die an dem Vorläufer eines
oder mehrerer Hormone stattfindet, gestattet die Reifung des Hormons
und gewährleistet
auch seine biologische Stabilität
in dem physiologischen Medium: die gebildete Amidgruppe ist weniger
anfällig
als die freie saure Funktion. Das Hormon ist infolgedessen widerstandsfähiger gegenüber Carboxypeptidasen,
es bleibt in der Zelle länger
aktiv und bewahrt eine optimale Affinität für seine Rezeptorstelle.
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Die
Amidierung wurde ausführlich
beschrieben ("Peptide
amidation", Alan
F. Bradbury und Derek G. Smyth, TIBS 16: 112-115, März 1991 und "Functional and structural
characterization of peptidylamidoglycolate lyase, the enzyme catalysing
the second step in peptide amidation", A. G. Katopodis, D. S. Ping, C. E.
Smith und S. W. May, Biochemistry, 30(25): 6189-6194, Juni 1991)
und ihr Mechanismus ist der folgende:
- 1 – Spaltung
der Kette des Polypeptidvorläufers
des Hormons durch eine Endoprotease auf Höhe einer Sequenz von zwei basischen
Aminosäuren
(d.h. eine Sequenz von zwei Aminosäuren, die aus Arginin und/oder
Lysin ausgewählt
sind),
- 2 – Dann
zwei Spaltungen durch die Carboxypeptidase, die zum verlängerten
Glycinzwischenprodukt führt,
- 3 – Das
Enzym PAM (Peptidyl-glycine-α-Amidating
Monooxygenase) umfasst zwei verschiedene enzymatische Aktivitäten:
zunächst wandelt
es das verlängerte
Glycinzwischenprodukt in ein α-Hydroxyglycinderivat
um, wobei die Untereinheit des beteiligten Enzyms PAM die PAM ist
(Peptydyl-glycine-α-Hydroxylating
Monooxygenase). Das erhaltene Derivat dient als Substrat für die zweite
PAM-Untereinheit (PAL ge nannt: Peptidyl-α-hydroxyglycine α-Amidating
Lyase), die die Aminfunktion des Glycins an der an die N-terminale
Seite unmittelbar anschließende
Aminosäure
bindet und Glyoxylat freisetzt.
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Diese
Reaktion setzt die Anwesenheit einer Erkennungsstelle an dem Vorläufer des
Hormons oder der Hormone ein, eine Stelle, die immer die Sequenz:
Glycin und zwei basische Aminosäuren
(Arginin oder Lysin) umfasst. Bekanntlich umfassen die amidierten
Polypeptidhormone, die außerhalb
des endoplasmatischen Retikulums sekretiert werden, eine Konsensus-Signalsequenz
von etwa fünfzehn
bis dreißig
Aminosäuren,
wobei diese Sequenz am N-terminalen Ende der Polypeptidkette vorliegt.
Sie wird später
durch ein Enzym Signalpeptidase geschnitten, so dass sie in dem
Protein nicht mehr aufgefunden werden kann, nachdem sie sekretiert
wurde.
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Angesichts
der Bedeutung der bekannten amidierten Polypeptide in Zusammenhang
mit zahlreichen biologischen Systemen hat man Methoden zur Identifizierung
von zusätzlichen
amidierten Polypeptiden gesucht. Leider ist heute die Entdekkung
eines neuen Proteins nicht einfach.
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Bisher
wurden eine gewisse Anzahl von Vorgehensweisen entwickelt, mit dem
Ziel, neue Proteine von potentiellem biologischen Interesse zu identifizieren.
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Bei
einem dieser Vorgehensweisen isoliert man neue Proteine von Interesse
ausgehend von einer Quelle, indem eine spezifische Eigenschaft selektiert
wird, von der der Suchende denkt, dass sie von einem oder mehreren
potentiellen Proteinen von Interesse in einer Probe besessen werden
kann. Gemäß dieser
Vorgehensweise kann man die Proteine durch un terschiedliche Techniken
isolieren und reinigen: Ausfällung
am isoelektrischen Punkt, selektive Extraktion durch gewisse Lösungsmittel
und dann Reinigung durch Kristallisation, Verteilung im Gegenstrom,
Adsorption, Aufteilung oder Ionenaustauschchromatographie, Elektrophorese.
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Die
oben beschriebenen herkömmlichen
Techniken zur Isolierung von Proteinen bieten nur einen begrenzten
Erfolg bei der Isolierung und Identifizierung von neuen biologischen
Molekülen
von Interesse. Diese Vorgehensweise impliziert die Kenntnis der
Eigenschaften des zu isolierenden Proteins. Bei der Durchführung der
Isolierung von Proteinen durch Verwendung einer gemeinsamen Eigenschaft
sieht man sich typischerweise einer der beiden nachstehenden Situationen
gegenüber.
In der ersten Situation ist die gemeinsame Eigenschaft meistens
der biologischen Funktion der Moleküle, die dabei sind, isoliert
zu werden, nicht oder nur marginal zugeordnet. Man könnte beispielsweise
zwei Proteine vorsehen, die identische isoelektrische Punkte teilen,
aber biologische Funktionen ohne jede Beziehung besitzen. In der
zweiten Situation könnte
die Trennung auf der Basis einer gemeinsamen Eigenschaft vorgenommen
werden, die sehr eng der biologischen Funktion des Moleküls zugeordnet
ist, das im Begriff ist, isoliert zu werden. In dieser Kategorie
könnte
man beispielsweise Moleküle
vorsehen, die sich an dasselbe aufnehmende Molekül binden. In der ersten Situation
ist die Isolierung von potentiell neuen Polypeptiden sehr wenig
fokussiert, und zwar aufgrund der Wahrscheinlichkeit der Isolierung
von Verbindungen mit vollständig
nicht verwandter biologischer Funktion. Im Gegensatz dazu leidet
die letztgenannte Situation an der genau entgegengesetzten Unzulänglichkeit
insofern, als sie die Isolierung nur einer sehr begrenzten Anzahl
von in biologischer Hinsicht interessanten neuen Molekülen gestattet.
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Auf
diese Weise stand der Fachmann, der versuchte, potentiell neue Polypeptide
von Interesse über herkömmliche
Techniken zur Trennung von Proteinen zu isolieren, dem Dilemma gegenüber, dass
er entweder ein Durcheinander von biologisch nicht verwandten Polypeptiden
erhielt oder als Ersatzlösung
eine nur spezifische Gruppe von Polypeptiden erhielt.
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Ein
anderer ernster Mangel der herkömmlichen
Techniken zur Isolierung von neuen Polypeptiden aus einer Probe
ist mit der Natur der Probe selbst verbunden. Es gibt natürlich nur
eine begrenzte Anzahl von Polypeptiden, die für die Isolierung und die Identifizierung
in einer gegebenen biologischen Probe verfügbar sind. Außerdem ist
im Fall von Proben dieser Art Sorge zu tragen, dass die biologisch
aktiven Moleküle,
die sich darin befinden, kontinuierlich unversehrt bleiben.
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Die
früheren
Versuche zur Isolierung und Charakterisierung von neuen Peptiden
mit einem amidierten C-terminalen Ende haben, was nicht überraschend
ist, den klassischen Weg eingeschlagen, der darin besteht, dass
man von einer biologischen Probe ausgeht und dass man eine Methode
aus dem Arsenal der bekannten Trenntechniken für die Isolierung und die Identifizierung
der Peptide auswählt.
Beispielsweise wurde in dem
amerikanischen
Patent Nr. 5,360,727 im Namen von Matsuo et al. ein vom
Schwein stammendes Enzym zur alpha-Amidierung an einem C-Terminus durch
Extraktion und Reinigung des Enzyms aus Schweinevorhofstreifen isoliert,
die die enzymatische Aktivität
manifestieren. Im
amerikanischen
Patent Nr. 5,871,995 im Namen von Iida et al. wurden Enzyme,
die an der Amidierung am C-Terminus beteiligt sind, aus einem biologischen
Material, wie Pferdeserum, durch Affini tätschromatographie gereinigt,
indem ein Peptidglycin-Additionsprodukt
mit C-Terminus als Ligand verwendet wurde. Im
amerikanischen Patent Nr. 4,708,934 im
Namen von Gilligan et al. wurde ein alpha-amidierendes Enzym Peptidylglycin-Monooxygenase
aus den Zellenlinien und Gewebeproben von medullärem Schilddrüsenkrebs
extrahiert. Dort, wo die Identifizierung einer wesentlichen Anzahl
von neuen zur Amidation fähigen
Polypeptiden das Ziel bildet, sind klassische Isolationstechniken
wie diese vollständig
ungeeignet, da sie typischerweise nur die Isolierung eines einzigen
Polypeptids von Interesse aus einer Quelle, die dieses Polypeptid
enthalten kann, gestatten.
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In
der Patentanmeldung PCT
WO 99/10361 hat
die Inhaberin der vorliegenden Anmeldung eine Methode entwickelt,
die eine große
Anzahl der oben diskutierten Nachteile überwindet, da sie die schnelle
Identifizierung einer großen
Anzahl von putativen Peptiden, die ein amidiertes C-terminales Ende
umfassen, gestattet. Im Gegensatz zu den bisherigen Techniken, die
eine besondere physikalische Eigenschaft des Polypeptids benutzen,
um es aus einer Quelle zu isolieren, von der man vermutet oder weiß, dass
sie es enthält, beruht
die von der Patentinhaberin entwickelte Methode auf einem Merkmal
der Peptidsequenz des Vorläufers aller
bisher bekannten amidierten Hormone, wodurch die gleichzeitige Erfassung
von mehreren neuen Hormonen dieser Kategorie gestattet wird. Diese
Technik beruht insbesondere auf der direkten Identifizierung der
Nucleotidsequenz, die für
die Vorläufer
codiert, in cDNA-Banken, die aus Geweben hergestellt wurden, in
denen die Vorläufer
dieser Hormone synthetisiert werden können.
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Die
Methode der Anmeldung PCT
WO
99/10361 gestattet die Identifizierung des Vorläufers mit
einem amidierten C-ter minalen Ende durch die folgenden aufeinander
folgenden Schritte:
- 1 – Herstellung einer DNA-Bank;
- 2 – Hybridisierung
eines oder mehrerer Oligonucleotide OX mit der DNA-Bank;
- 3 – Identifizierung
der DNA-Sequenz oder der DNA-Sequenzen der Bank, die sich mit einem
Oligonucleotid OX hybridisieren;
- 4 – Identifizierung
eines oder mehrerer Peptide mit einem möglichen amidierten C-terminalen
Ende in dieser Sequenz oder in diesen Sequenzen.
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OX
ist ein einsträngiges
Oligonucleotid, das sich unter milden Bedingungen mit einem Oligonucleotid OY
der Sequenz Y1-Y2-Y3-Y4-Y5 hybridisieren kann, in der Y1 eine Nucleotidsequenz
von 1 bis 12 Nucleotiden ist oder Y1 entfällt, Y2 ein TriNucleotid darstellt,
das für
Gly codiert, Y3 und Y4 unabhängig
voneinander ein Trinucleotid darstellen, das für Arg oder Lys codiert und
Y5 eine Nucleotidsequenz von 1 bis 21 Nucleotiden darstellt oder
Y5 entfällt.
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Die
DNA-Bank ist vorzugsweise eine cDNA-Bank. Eine cDNA-Bank enthält die cDNA,
die der aus einer gegebenen Zelle extrahierten Cytoplasma-mRNA entspricht.
Die Bank wird komplett genannt, wenn sie mindestens einen Bakterienklon
für jede
Ausgangs-mRNA umfasst. Die Hybridisierung findet statt, wenn zwei Oligonucleotide
im Wesentlichen komplementäre
Nucleotidsequenzen besitzen und wenn sie sich über ihre ganze Länge kombinieren
können,
indem sie zwischen den komplementären Basen Wasserstoffbindungen ausbilden.
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Es
hat sich herausgestellt, dass die Suche mit Hilfe dieser Methode
der Anmeldung PCT
WO 99/10361 viel
weniger restriktiv als die oben erwähnten klassischen Techniken
der Biochemie ist, da:
- – sie die Isolierung von mehreren
verschiedenen Vorläufen,
die im selben Gewebe vorliegen, nach demselben Prinzip durchführen kann;
- – sie
die Erfassung von Vorläufern,
die den Hormonen entsprechen, die sehr verschiedene biochemische und
biologische Eigenschaften besitzen, unter denselben technischen
Bedingungen gestattet;
- – sie
die gleichzeitige Identifizierung aller Peptidhormone gestattet,
die in demselben Vorläufer
enthalten sein können.
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Infolgedessen
gestattet die in der Anmeldung PCT
WO
99/10361 formulierte Selektionstechnik eine nicht vernachlässigbare
Einsparung an Zeit und Geld in einem Sektor, in dem die Kosten für Forschung
und Entwicklung einen sehr hohen Anteil des Umsatzes darstellen.
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Indem
mit ihr eine große
Anzahl von in therapeutischer Hinsicht potentiell nützlichen
Polypeptiden erhalten werden kann, gestattet die entwickelte Technik
die pharmakologische Untersuchung der Substanzen, die eine grundlegende
physiologische Rolle im Organismus von Säugern spielen:
Hormone
und insbesondere amidierte polypeptidische Neurohormone. Angesichts
der erstmaligen Verfügbarkeit
von zu aktiven Substanzen entsprechender cDNA ist es jetzt möglich, einen
klonierten Vektor gentechnisch einzuführen, um mit Hilfe von Mikroorganismen
zur Synthese von Hormonen mit einer therapeutischen Verwendung zu
führen.
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Obwohl
sich zahlreiche signifikante Vorteile hinsichtlich der Fähigkeit
ergeben, schnell eine große
Anzahl von putativen Kandidaten-Peptidmolekülen zu erhalten, die als Vorläufer für die Peptide
mit einem amidierten C-terminalen Ende dienen, bleiben noch gewisse
Schwierigkeiten, die mit der Verwendung einer cDNA-Bank zur Ausführung der
Auswahl durch „Screening" verbunden sind.
Wie früher
diskutiert wurde, leitet sich die cDNA-Bank typischerweise von einer
einzigen Zelle ab und enthält
infolgedessen nur die Polypeptide die in dieser Zelle exprimiert
sind. Dies bedeutet, dass die Selektionsmethode ein putatives Peptid,
selbst wenn es in dem Genom der Zelle vorliegt, nicht erfasst, wenn
dieses Peptid in dieser Zelle nicht exprimiert ist. Selbst wenn
ein Polypeptid von Interesse in der Zelle exprimiert ist, ist die
Selektionstechnik außerdem
notwendigerweise auf die Polypeptide beschränkt, die durch diese spezielle
Zelle und damit durch die spezielle Lebensspezies, von der die Zelle
abgeleitet ist, exprimiert werden. Dies macht die Selektion der
beträchtlichen
Anzahl von putativen Peptiden, die von Interesse sind, schwierig.
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Die
Methode der Anmeldung PCT
WO
99/10361 hat auf diese Weise eine sehr starke Einschränkung bei
der Identifizierung von putativen Peptiden gelöst, die als Vorläufer von
Peptiden mit einem amidierten C-terminalen Ende dienen. Genauer
gesagt: die Methode der Anmeldung PCT
WO
99/10361 liefert zwar die Mittel, mit deren Hilfe man eine
cDNA-Bank auf der Suche nach allen möglichen Sequenzen mit der gewünschten Eigenschaft
der posttranslatorischen Amidierung sondieren kann, aber ihre Anwendung
war auf die gefundenen cDNA beschränkt, die in der cDNA-Bank vorhanden
waren.
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Vor
kurzem hat man sich mit der Verwendung der verfügbaren Datenbanken beschäftigt, die
beträchtliche
Anzahlen von Nucleotidsequenzen enthalten, um beispielsweise eine
Sequenz von Interesse mit bekannten Sequenzen zu vergleichen.
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In
dem
amerikanischen Patent Nr.
5,706,498 wird beispielsweise ein System zur Extraktion
von Daten aus einer Bank offenbart, um eine Gensequenz zu erhalten,
die eine Sequenz besitzt, die einer von einer Gendatenbank kommenden
Sequenzinformation ähnlich
ist. Die Gendatenbank speichert die Sequenzdaten von Genen deren
Strukturen oder Sequenzen bereits analysiert und identifiziert wurden.
Das System umfasst eine Operationseinheit zur dynamischen Programmierung,
um den Grad der Ähnlichkeit
zwischen den Zieldaten und den Schlüsseldaten zu bestimmen, indem
die von der Gendatenbank kommenden Daten der Basensequenzen des
Gens als Zieldaten und die Daten der Basensequenzen als Schlüssel für die Extraktion
verwendet werden, und eine zentrale Verarbeitungseinheit, um den
Prozess des Zugangs zu den Daten durchzuführen, damit der Zugang zur
Gendatenbank parallel zu dem Operationsprozess gestattet wird, um
den Ähnlichkeitsgrad
zu bestimmen, indem die Sequenzdaten der Basen der Gendatenbank
kontinuierlich nacheinander zur Operationseinheit zur dynamischen
Programmierung als Zieldaten übertragen
werden, indem die Gendatenbank und die Operationseinheit zur dynamischen
Programmierung kontrolliert werden.
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Das
amerikanische Patent Nr. 5,873,082 offenbart
eine Methode zur Suche in einer Gendatenbank, die dadurch gekennzeichnet
ist, dass eine zu einer gegebenen Sequenz homologe Sequenz Gegenstand
einer Suche in der Gendatenbank ist und dass die Ergebnisse in Form
von Ausgängen,
die in einer Folge von zunehmender Homologie klassifiziert sind,
formuliert sind. Gemäß diesem
Patent kann man auf eine wirksame Weise eine Vielzahl von Listen
vergleichen, die Ähnlichkeiten
und Unterschiede besitzen. Im Fall der Suchergebnisse der Gendatenbank
kann man schnell eine große
Anzahl von Listen einschließlich
einer umfangreichen Anzahl von Sequenzennamen vergleichen.
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Das
amerikanische Patent Nr. 5,577,249 offenbart
eine Methode zur Lokalisierung einer Bezugssequenz in einer Datenbank.
Die am meisten bevorzugte Ausführungsform
hat eine spezifische Anwendung auf die Suche des Genoms von lebenden
Organismen, insbesondere des menschlichen Genoms, um die Standorte
und die Nutzen der Nucleotidsequenzen und anderer biologischer Informationen
zu finden, die man über DNA-Sequenzen findet.
Die Methode verwendet im Handel erhältliche Datenbanken des menschlichen
Genoms, die Untersequenzen der DNA-Ketten besitzen, die in Token-Nucleotidsequenzen
zerlegt sind. Hierbei wird ein einziger dem originalen DNA-Strang zugeordneter
Originalindex erzeugt. Eine Bezugsnucleotidsequenz wird selektiert.
Der Bezugsindex und der Ursprungsindex werden verglichen. Die Methode
wurde auf die Zuordnung der Bezugssequenzen von Nucleotiden für das Genom
von E. coli angewandt, das annähernd 4
Millionen Nucleotide enthält.
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Das
amerikanische Patent Nr. 5,701,256 offenbart
eine Methode und eine Vorrichtung, die zum Vergleichen von Sequenzen
bestimmt sind, dadurch gekennzeichnet, dass man neue Proteinsequenzen
mit bekannten Sequenzen vergleicht, die beispielsweise von einer
Sequenzdatenbank kommen, um typischerweise zu bestimmen, welches Ähnlichkeitsniveau
den Proteinen hinsichtlich strukturaler und funktioneller Merkmale gemeinsam
ist.
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Das
amerikanische Patent Nr. 5,523,208 offenbart
eine Methode zum Screenen von Datenbanken von Nucleotiden oder DNA-Sequenzen,
um die genetischen Regionen oder die Gene zu identifizieren, die
für Proteine
codieren, die in biologischer Hinsicht in Wechselwirkung treten.
Insbesondere liefert die Methode ein Mittel zum Screenen von Datenbanken,
die sich aus kloniertem genetischen Material zusammensetzen, einschließlich, jedoch
ohne darauf beschränkt
zu sein, der DNA, der RNA, der mRNA, der tRNA und der Nucleotidfragmente,
um die genetische Funktion des genetischen Materials unbekannter
Funktion zu identifizieren. Die Methode erzeugt im Fall der Verwendung
an DNA-Fragmenten von unbekanntem Codierungspotential eine Liste
von Genfragmenten, die für
Proteine codieren, die das Potential der Bildung von komplexen oder multimeren
Konfigurationen mit dem unbekannten Protein haben.
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Die
Schrift Nevill-Manning C. G. et al.: "Highly specific Protein sequence motifs
for genome anlysis", Proc.
Natl. Acad. Sci. USA, Band 95, 1998, Seiten 5865-5871, beschreibt
eine Methode, um durch Screenen von Datenbanken auf der Suche eines
gegebenen Sequenzalignment neu sequenzierten Genen eine Funktion zuzuweisen.
Dieses Screenen von Datenbanken wird ausgehend von einem Proteinsequenzmotiv
durchgeführt,
das nach Transduktion von neuen identifizierten Genen erhalten wird,
und umfasst außerdem
die Überprüfung des
Vorhandenseins eines offenen Leserahmens (OLR).
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Wie
die vorstehende Diskussion zeigt, ist eine der Hauptanwendungen
der informatisierten Methoden zur Datenbanksuche von genetischen
Informationen der Vergleich einer neu gefundenen Sequenz von unbekannter
Funktion mit einer Sequenzdatenbank von bekannter Funktion. Das
Ziel von Metho den dieser Art ist es natürlich, die Funktion des unbekannten
Proteins zu ermitteln, indem es hinsichtlich Struktur ähnlichen
Proteinen mit bekannter Funktion angenähert wird. Eine andere Anwendung
der informatisierten Methoden ist es, in einer Datenbank die Sequenzen
zu finden, die hinsichtlich der Struktur verbunden sind. Andere
Methoden sind auf das Auffinden von Sequenzen gerichtet, die mit
einer bekannten Sequenz Komplexe bilden. Der zentrale Punkt aller
dieser Methoden ist im Allgemeinen der Vergleich einer Sequenz mit
einer anderen Sequenz, wobei es mehr darum geht, zu bestimmen, welche
Sequenzen hinsichtlich Struktur ähnlich
sind, als zu bestimmen, welche von einer großen Gendatenbank kommenden
Gene eine gegebene biologische Eigenschaft besitzen, selbst wenn
Gene dieser Art nicht hinsichtlich der Struktur streng ähnlich sind.
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ZUSAMMENFASSUNG UND ZIELE DER ERFINDUNG:
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Primäres Ziel
der vorliegenden Erfindung ist es, die Nachteile bezüglich der
Verfahren des Stands der Technik zu überwinden, die auf die Identifizierung
von in biologischer Hinsicht interessanten Molekülen gerichtet sind, und die
aus einer großen
Gruppe von Kandidatenmolekülen
ausgewählt
sind. Dieses Ziel wird durch Schaffung eines Verfahrens gemäß Anspruch
1 zur Identifizierung der putativen Peptide von einer gegebenen Funktion
erreicht, die aus Nucleotidsequenzen oder Peptidsequenzen unbekannter
Funktion durch Screenen einer Datenbank auf der Suche nach dem Vorhandensein
einer besonderen, für
die Peptide von gegebener Funktion kennzeichnenden Kombination von
Nucleotiden oder Aminosäuren
ausgewählt
werden.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Identifizierung eines
putativen Peptids von einer gegebenen Funk tion zur Verfügung, das
nicht auf diese in einer besonderen biologischen Quelle exprimierten Peptide
beschränkt
ist, beispielsweise weil das Protein in dieser Quelle nicht exprimiert
ist.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Identifikation eines
putativen Peptids von einer gegebenen Funktion zur Verfügung, das
bei der Identifizierung nicht von den physikalischen Eigenschaften
des Peptids, wie dem isoelektrischen Punkt oder der Löslichkeit,
abhängt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Identifizierung eines
putativen Peptids von einer gegebenen Funktion zur Verfügung, das
auf die Proteine anwendbar ist, die ferner in ihren physikalischen
Eigenschaften nicht verwandt sind.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Identifizierung eines
putativen Peptids einer gegebenen Funktion zur Verfügung, das
aus Kandidatenpolypeptiden ausgewählt ist, die einen sehr niedrigen
Homologiegrad miteinander manifestieren.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Identifizierung eines
putativen Peptids von einer gegebenen Funktion zur Verfügung, das
die pharmakologische Untersuchung von aktiven Substanzen erleichtert,
die eine grundlegende physiologische Rolle in einem Organismus spielen,
wie die Hormone und insbesondere die amidierten Polypeptidhormone.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Identifizierung eines
putativen Peptids von einer gegebenen Funktion zur Verfügung, das
mit Hilfe von verfügbaren
geneti schen Datenbanken und verfügbarer Software
ausgeführt
werden kann.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Identifizierung eines
Vorläufers
eines Peptids zur Verfügung,
das ein amidiertes C-terminales Ende umfasst, umfassend die folgenden
Schritte:
- (i) Herstellung einer Datenbank von
Polynucleotiden oder Polypeptiden;
- (ii) Screenen der Datenbank auf der Suche nach dem Vorliegen
einer Kombination von Nucleotiden oder Aminosäuren, die für den Vorläufer des das amidierte C-terminale
Ende umfassenden Peptids kennzeichnend ist;
- (iii) Identifizierung der Polynucleotid- oder Polypeptidsequenzen,
die die Kombination von Nucleotiden oder Aminosäuren umfassen, die für den Vorläufer des
das amidierte C-terminale
Ende umfassenden Peptids kennzeichnend ist.
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Die
Datenbank umfasst vorzugsweise Polynucleotidsequenzen und/oder Polypeptidsequenzen,
die den Polynucleotidsequenzen entsprechen, und optionsweise Zugangsnummern
für die
Polynucleotidsequenzen. Wenn die Polypeptidsequenzen in der Datenbank
nicht verfügbar
sind, können
sie durch Transduktion der Polynucleotidsequenzen in der Datenbank
erhalten werden. Bei einer bevorzugten Ausführungsform werden drei verschiedene
Polypeptidsequenzen erhalten, die der Transduktion von drei verschiedenen
Leserahmen dieser Polynucleotidsequenzen entsprechen.
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Die
Datenbank kann außerdem
eine sich auf die Polypeptidsequenzen oder auf die Polynucleotidsequenzen
beziehende An notationsinformation umfassen, wie mindestens eine
Information, die aus dem Ursprung, der Quelle, den Kennzeichen und
den Bezugszeichen für
die Sequenzen ausgewählt
ist.
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Bei
der Siebung der Datenbank bevorzugt man zunächst, das Startcodon AUG in
einer Polynucleotidsequenz zu lokalisieren, und die Tatsache zu überprüfen, ob
kein Stopcodon zwischen diesem Startcodon AUG und der Nucleotidkombination,
die für
den Vorläufer
des das amidierte C-terminale Ende umfassenden Peptids kennzeichnend
ist.
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Nach
der Durchführung
des Schritts der Identifizierung der Nucleotid- oder Polypeptidsequenzen
können
die identifizierten Sequenzen mit Sequenzen von bekannter biologischer
Funktion und mit den identifizierten Sequenzen, deren biologische
Funktion unbekannt ist, verglichen werden.
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Alternativ
kann nach der Durchführung
des Schritts der Identifizierung der Nucleotidsequenzen oder Polypeptidsequenzen
die Ähnlichkeit
der selektierten Sequenzen von unbekannter biologischer Aktivität mit den
Sequenzen von bekannter Funktion verglichen werden und, wenn keine ähnliche
Sequenz gefunden wird, kann die Sequenz von unbekannter biologischer
Aktivität
zum Zweck einer weiteren Untersuchung selektiert werden. Wenn eine ähnliche
Sequenz gefunden wird, kann die Sequenz von unbekannter biologischer
Aktivität als
Kandidatensequenz, die die putative Funktion der bekannten ähnlichen
Sequenz manifestiert, selektiert werden.
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Bei
einer Ausführungsform
kann die identifizierte Polypeptidsequenz erhalten werden und können die Eigenschaften
der Polypeptidsequenz ermittelt werden.
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Die
Kombination der Nucleotide umfasst die Sequenz Y1-Y2-Y3-Y4-Y5, in der
Y1 eine Nucleotidsequenz von 1 bis 12 Nucleotiden ist oder entfällt, Y2
ein Codon für
Gly ist, Y3 und Y4 unabhängig
voneinander Codons für
Arg oder Lys sind und Y5 eine Nucleotidsequenz von 1 bis 21 Nucleotiden
ist oder Y5 entfällt.
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Hinsichtlich
der vorstehenden Ausführungen
sowie anderer Ziele, Merkmale und Vorteile der Erfindung, die aus
dem Nachstehenden hervorgehen, kann die Erfindung unter Bezugnahme
auf die ausführliche Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
und des beiliegenden Anspruchs besser verstanden werden.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN:
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Unter "putativen Peptiden
von einer gegebenen Funktion" versteht
man Polypeptide, die von einer besonderen Oligonucleotidsequenz
kommen, die für
eine besondere Funktion kennzeichnend ist, die von einer großen Anzahl
von Proteinen aus einer einzigen Spezies und/oder aus verschiedenen
Spezies geteilt wird. Insbesondere hat sich herausgestellt, dass
gewisse Oligonucleotidsequenzen gewissen Typen von Proteinen zugeordnet
sind, wie Hormonen der C-terminalen Amidierung oder Amylasen. Die
Erfindung ist jedes Mal anwendbar, wenn eine Oligonucleotidsequenz
existiert, die für
eine Funktion dieser Art kennzeichnend ist.
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Unter "Vorläufer eines
ein amidiertes C-terminales Ende umfassenden Peptids" versteht man jedes beliebige
Vorläuferprotein,
das eine Amidierungsreaktion am C-terminalen Ende erfährt, wie
beispielsweise bei Bradbury et al. beschrieben wird.
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Unter "Datenbank von Polynucleotiden
und Polypeptiden" versteht
man eine beliebige der öffentlich verfügbaren Datenbanken,
wie FASTA, GENBANK, EMBL und SP-TREMBL, PIR, REBASE, PROSITE oder SWISS-PROT,
die typischerweise Daten von Polynucleotidsequenzen und/oder Polypeptidsequenzen
umfassen. Die Daten von Nucleotidsequenzen sind beispielsweise bei
den Einrichtungen EMBL, GENBANK und an anderen Stellen, wie EXPASY,
erhältlich.
Die Daten dieser Art umfassen häufig
auch ACCESSION-Nummern.
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Wenn
die Peptidsequenzen einer gegebenen ACCESSION-Nummer (beispielsweise
in SWISS-PROT) entsprechen, ist diese "validierte" Sequenz in die Datenbank eingeschlossen.
Im entgegengesetzten Fall wird die Nucleotidsequenz vorzugsweise
durch Verwendung von technisch verfügbaren Programmen wie Translate übersetzt.
Die Übersetzung
wird unter Verwendung der der Nucleotidsequenz zugeordneten Daten
(Ende 3' oder 5') und drei verschiedenen
Leserahmen (N, N + 1, N + 2) durchgeführt. Wenn diese Information
nicht verfügbar
ist, wird die Übersetzung
durchgeführt,
indem gleichzeitig die verfügbare
Nucleotidsequenz und ihre komplementäre Sequenz (sechs putative
Peptide bei einer einzigen Nucleotidsequenz) verwendet werden.
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Optionsweise
umfassen die Datenbanken dieser Art außerdem Annotationen, die alle
Informationen enthalten, die für
eine besondere Sequenz verfügbar
sind, wie ORIGIN [URSPRUNG], SOURCE [QUELLE], FEATURES [KENNZEICHEN],
zugeordnete REFERENCES [BEZUGSZEICHEN] und der Sequenz zugeordnete
COMMENTS [KOMMENTARE]. Dies erleichtert eine ergänzende Extraktion der Datenbank.
Ein Beispiel der für
die Annotation verfügbaren
Information ist im Nachstehenden gegeben:
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"Kombination von Nucleotiden
oder Aminosäuren,
die für
den Vorläufer
des das amidierte C-terminale Ende umfassenden Peptids kennzeichnend
ist" soll vorzugsweise
die Sequenz Y1-Y2-Y3-Y4-Y5 bedeuten, in der Y1 eine Nucleotidsequenz
mit 1 bis 12 Nucleotiden ist oder entfällt, Y2 ein Codon für Gly ist,
Y3 und Y4 unabhängig
voneinander Codons für
Arg oder Lys sind und Y5 eine Nucleotidsequenz mit 1 bis 21 Nucleotiden ist
oder Y5 entfällt.
Die besondere Kombination ist ausführlich in der Anmeldung PCT
WO 99/10361 formuliert, deren
Offenbarung hier als durch Bezug aufgenommen gilt.
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Bei
der bevorzugten Ausführungsform
erhält
man die zu screenende Datenbank, indem man das dem folgenden Skript ähnliche
Skript SQL/plus benutzt:
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Natürlich kann
die Anzahl und die Größe der einzelnen
Felder von ORACLE so eingestellt werden, dass sie sich an die Anzahl
und an die Größe der Daten
anpassen, die in die Tabellen importiert werden. Wenn ein anderer
Informationstyp zu den öffentlichen
Datenbasen hinzugefügt
werden müsste,
würde auf
entsprechende Weise in ORACLE ein neues Feld erzeugt.
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Beispielsweise
enthalten die Felder SOLOCUS, SODEFINITION, SOACCESSION, SOORGANISM, SONID,
SOKEYWORDS, SOSOURCE, SOREFERENCE, SOCOMMENT, SOFEATURES, SOBASECOUNT, SOSEQUENCE
in Oracle jeweils die Eingaben LOCUS, DEFINITION, ACCESSION, ORGANISM,
NID, KEYWORDS, SOURCE, REFERENCE, COMMENT, FEATURES, BASECOUNT,
SEQUENCE der Datendateien der Genbank.
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SOSPHASE
enthält
den Leserahmen (0, +1, +2), wenn die Peptidsequenz durch Verwendung
des DNA-Übersetzers
IHB erzeugt wird, SOPEPTIDE enthält
die einer gegebenen SOACCESSION entsprechende Peptidsequenz, SOPEPTIDEORIGIN
gibt schließlich
an, wie die Peptidsequenz erhalten wurde (IHB's ADN Translator, GENBANK, SWISS-PROT,
usw.).
-
Wenn
eine FASIA-formatierte Datei (siehe unten) an der Stelle einer Genbank-formatierten
Datei verwendet wird, wird die Kopfzeile im Feld SODEFINITION gespeichert,
wenn es um eine Nucleotidsequenz geht und wenn die Nucleotidsequenz
selbst in dem Fall SOSEQUENCE gespeichert ist. Wenn die Information,
die im Begriff der Insertion in die Datenbank ist, eine Peptidsequenz
ist, wird die Kopfzeile in SOPEPDEFINITION gespeichert und die Peptidsequenz
wird in dem Feld SOPEPTIDE gespeichert, SOPEPTIDEORIGIN gibt wieder
an, woher die Peptidsequenz kommt (GENBANK, SWISS-PROT, usw.).
-
-
Bei
der Kompilation der Datenbank zum Zweck der Siebung nimmt man die
Lesung und die Manipulation der Standarddateiformate vor, die verwendet
werden, um die Programme "High
Throughput Sequencing" [Sequenzierung
mit hohem Durchsatz] und andere Programme "Genom" (beispielsweise FASTA, GENBANK) zu
sichern. Die Datenabschnitte, die bezüglich des Screeningsschritts
pertinent sind, beispielsweise die Annotationsdaten, werden nun
identifiziert. Die gebildeten Felder werden in Oracle eingeführt. Wenn
die Nucleotidsequenz ein 5'-Ende
ist, wird die Sequenz direkt in eine Peptidsequenz übersetzt,
wenn es sich um ein 3'-Ende handelt,
wird die komplementäre
Sequenz der gegebenen Sequenz erzeugt und für die Übersetzung verwendet (die Übersetzungsphase
berücksichtigt
die drei möglichen
Leserahmen, um die Peptidsequenz zu erzeugen). Der letzte Schritt
führt die
Vorhersage der sekundären
Struktur des Peptids ein, die auf der Informationstheorie beruhen
kann, wie dem Programm, das von J. Garnier, D. Osguthorpe und B.
Robson entwickelt wurde. Die Software verwendet alle Zuordnungsfrequenzen
in einem Fenster von 17 Aminosäureresten.
Nach einer Gegenvalidierung auf einer Datenbank von 267 Proteinen
hat die Vorhersage eine mittlere Genauigkeit von 64,4 % bei einer
Vorhersage in drei Zuständen
(Helix, Beta-Strang und aufgerollt). Das Programm erzeugt zwei Datenausgänge, der
eine gibt die Sequenz und die vorhergesagte sekundäre Struktur
an, der andere gibt die Werte der Wahrscheinlichkeiten für jede sekundäre Struktur
bei jeder Aminosäurenposition
an. Die vorhergesagte sekundäre
Struktur ist diejenige der höchsten
Wahrscheinlichkeit, die mit einem Helixsegment von mindestens vier
Resten und einem gestreckten Segment (beta-Strang) von mindestens zwei Resten kompatibel ist.
-
Wenn
die von der Datenbank kommenden pertinenten Daten gesammelt sind,
kann man eine Datenbank dieser Art auf der Suche nach dem Vorhandensein
einer Kombination von Nucleotiden oder Aminosäuren screenen, die für den Vorläufer des
Peptids, vorzugsweise von denjenigen, die das amidierte C- terminale umfassen,
kennzeichnend ist. Das Ziel dieses Schritts ist es natürlich, die
enorme Menge an nicht sortierten Daten in eine begrenzte Anzahl
von putativen Peptiden von pharmazeutischem Interesse (Hormone oder
potentielle Hormonfragmente oder endogene Rezeptorliganden und ähnliche
Produkte) umzuwandeln. Auf die allgemeine Beschreibung des Prozesses
folgt eine Anwendung auf eine Suche nach potentiellen amidierten
Peptiden in der Datenbank Expressed Sequence Tags.
-
Der
allgemeine Prozess kann insbesondere folgendermaßen ablaufen:
- – Extraktion
von automatisierten Sequenzen aus einer öffentlichen Quelle wie dem
Internet (EMBL, GENBANK, SWISS-PROT,
PDB, usw.)
- – Analyse
der Dateien und Import der Daten in ORACLE
- – Selektion
der Sequenzen aus einer Untermenge (beispielsweise GENBANK EST)
oder aus der gesamten Datenbank
- – Suche
nach allen Sequenzen, die ein spezifisches Motiv von Interesse manifestieren,
wie die Vorläufer eines
ein amidiertes C-terminales Ende umfassenden Peptids
- – Überprüfung des
Fehlens von jedem STOP-Codon zwischen dem den Beginn des Leserahmens
angebenden Codons AUG und dem gesuchten Motiv
- – Selektion
der Sequenzen von unbekannter biologischer Funktion
- – Überprüfung, ob
das Motiv, wenn man es findet, ein offener Leserahmen ist (Kozak-Konsensus-Sequenz)
- – Vergleich
der Umgebung des Standorts des Motivs mit derjenigen, die erforderlich
ist (beispielsweise sekundäre
Strukturen, die um eine Reifungsstelle, wie die Nähe von alpha-Helices
oder beta-Faltblättern,
erforderlich sind)
- – Überprüfung des
Vorhandenseins einer Ähnlichkeit
der Sequenzen und anderer bekannter Sequenzen (Feld DEFINITION)
- – Verwendung
von Techniken der "sukzessiven
Filtration" [English "threading"], um Sequenzen zu
suchen, die eine ähnliche
sekundäre
Struktur manifestieren, wenn in der Datenbank keine ähnliche
Struktur definiert ist
- – Wenn
man keine ähnliche
Sequenz findet, Selektion der Sequenz, deren Funktion bestimmt werden
soll, als synthetischer Kandidat
- – Wenn ähnliche
Sequenzen von bekannter Funktion gefunden werden, können die
Sequenzen als synthetischer Kandidat selektiert werden, dessen putative
Funktion diejenige der ähnlichen
Sequenz ist
-
Die
folgenden Beispiele dienen zur Veranschaulichung und dürfen nicht
als Begrenzung des offenbarten und beanspruchten behandelten Materials
interpretiert werden.
-
Beispiele
-
Unter
Verwendung der oben beschriebenen Methode hat man die folgenden
Peptide identifiziert.
Nummer | Sequenz | Ursprung |
1 | H-GQDSIEPVPGQK-NH2 | DbEST |
2 | H-YARVQVVA-NH2 | Prä-Pro-Bradykinin |
3 | H-YFKIDNVKKARVQVVA-NH2 | Prä-Pro-Bradykinin |
4 | H-PLEPSGG-NH2 | Gen
HYAA |
5 | H-ELGRGPGPPLPERGA-NH2 | Gen
HYA22 |
6 | H-YERNRQAAAANPENSRGK-NH2 | Neurotropher
Faktor, abgeleitet von der Gliazellenlinie |
7 | H-SLLSKVSQ-NH2 | DNA
reparierendes Protein (XP-C-Zellen) |
8 | H-VTQDPKLQM-NH2 | Vorläufer des
Glycoproteins CD4 (T-Zellen-Oberfläche) |
9 | H-DFPEEVAIVEEL-NH2 | Vorläufer des
Glucagon |
10 | H-MDVGGLSDPYVKVHLLQG-NH2 | Synaptotagmin
V |
11 | H-DPSLPVASSSSSSSKR-NH2 | Die
DNA reparierendes und die XP-C-Zellen ergänzendes Protein |
12 | H-PLLGSTLFIPI-NH2 | Vorläufer von
D-β-Hydroxybutyratdehydrogenase |
13 | H-DSGFQMNQLR-NH2 | Vorläufer von
Serotransferrin (Siderophilin) |
14 | H-LQLEETMPSPY-NH2 | β-Isozym von
DNA-Topoisomerase
II |
15 | H-FSIATLRDFGV-NH2 | |
16 | H-FSVTTMRDFGM-NH2 | Cytochrom
P450 (durch Phenobarbital induzierbar) |
17 | H-DSSHAFTLDELR-NH2 | Vorläufer von
Melanotransferrin |
18 | H-DMVVFLDGGQLGTLV-NH2 | |
19 | H-LHISHDMTGPD-NH2 | |
20 | H-SLEGIFDDIVPD-NH2 | Die
Invasion von T-Lymphomen und
Metastasen induzierendes Protein 1 |
21 | H-SNYFMPFSA-NH2 | Cytochrom
P450 (Mephenytoin-4-dehydroxylase |
22 | H-SDAFVPFSI-NH2 | Cytochrom
P450 |
23 | H-RTGALVLSRG-NH2 | Vorläufer von
Leukosialin (Sialoglycoprotein der Leucozyten) |
24 | H-ESSFQPEAGF-NH2 | |
25 | H-GGPISFSSSRS-NH2 | Schwere
Kette von Myosin (Typ B nicht muskulär) |
26 | H-IEKEAAQLQ-NH2 | |
27 | H-SDTSLTWNSVK-NH2 | Vorläufer von
Lactotransferrin (Lactoferrin) |
28 | H-FSLMTLRNFGM-NH2 | Cytochrom
P450 (S-Mephenytoin-4-hydroxylase) |
29 | H-FQLPLDKGN-NH2 | |
30 | H-SFSILGDFQN-NH2 | Vorläufer des
Von-Willebrand-Faktors |
31 | H-ALEKLDTEVN-NH2 | Prä-mRNA Spleißfaktor
SRP75 |
32 | H-VAEIQGHAG-NH2 | Vorläufer des
knochenmorphogenetischen Proteins 4 |
33 | H-LHNILGVETGGPG-NH | |
34 | 2H-SASDLTWDNLK-NH2 | Vorläufer von
Serotransferrin |
35 | I-ISELFTLE-NH2 | DNA-Polymerase ε (katalytische Untereinheit
A) |
36 | H-GGPGGPPGPLMEQMG-NH2 | Protein
der Bindung an die RNA |
37 | H-ALEWLGADRNE-NH2 | dem
FBKP-Rapamycin zugeordnetes Protein |
38 | H-DVDFEGTDEPIF-NH2 | Hypothetisches
Proteinfragment |
39 | H-GATPGKALVATP-NH2 | Nucleolin |
40 | H-MKGPEVMAFIEQ-NH2 | Protein
Tyrosin Kinase |
41 | H-ESKLERTPQKNVQ-NH2 | Untereinheit
des Aktivators 1 |
42 | H-PRATTPKTVRS-NH2 | Histon
H1T |
43 | H-MKTRQNKDSMSMRS-NH2 | Ribosomales
Protein S18 |
44 | H-ERMGHHDDYYSRLR-NH2 | Hilfsfaktor
des kurzen nuklearen Ribonucleoproteins |
45 | H-LVEHYPEFI-NH2 | |
46 | H-FSVSTLRNLGL-NH2 | |
47 | H-SGTLIKIFQAS-NH2 | |
48 | H-FAEQDAKEEANKAM-NH2 | Bindendes
Protein FK506 (Peptidyl-prolyl-cis/trans-deisomerase) |
49 | H-ETKHGGHKN-NH2 | Aspartyl/Asparaginyl β-Hydroxylase |
50 | H-LQEALSKAA-NH2 | Hypothetisches
Protein |
51 | H-PWTAVDTSVD-NH2 | Vorläufer des
kationenunabhängigen
Mannose-6-Phosphat-Rezeptors |
52 | H-VIQYFASIAAIGDR-NH2 | Schwere
Kette von Myosin (Isoform α,
Herzmuskel) |
53 | H-GYIGVVNRSQKDID-NH2 | Dynamin-1 |
54 | H-QLWDVAHSVKEKF-NH2 | Glycogensynthase
(Leber) |
55 | H-GNETSFVPSRRSG-NH2 | Schwere
Kette des Myosins (Isoform der glat |
| | ten
Muskeln) |
56 | H-TDIFGVEETAI-NH2 | Dem
Spliceosom zugeordnetes Protein 114 |
57 | H-QTAVTAVEKPAPK-NH2 | |
58 | H-EVAMDDHKLSLDEL-NH2 | Kette α-2 der Natrium
und Kalium transportierenden ATPase |
59 | H-TVTPAKAVTTP-NH2 | Nucleolin |
60 | H-MEAETGSSVET-NH2 | |
61 | H-QWAQFKIQWNQRW-NH2 | |
62 | H-DYSKGITVTKND-NH2 | Hypothetisches
Protein |
63 | H-VIQYLAHVASSHK-NH2 | Schwere
Kette des Myosins (Typ B nicht muskulär) |
64 | H-YPKPQQFFGLM-NH2 | |
65 | H-EPPKEETAQLTGPEA-NH2 | Großes prolinreiches
Protein BAT-2 |
66 | H-YMHGHRAPG-NH2 | |
67 | H-MGKWHVG-NH2 | |
68 | H-SSSHSLSHK-NH2 | |
69 | H-HVGLLRIK-NH2 | |
-
Pharmakologische Eigenschaften der identifizierten
Peptide:
-
1) Methoden:
-
Bindungstest: Alternatives Protokoll von
Skatron.
-
Die
experimentellen Bedingungen sind bei allen Bindungstestsprotokollen
identisch, abgesehen davon, dass:
- i) das Volumen
R im Betrieb 200 µl
beträgt;
- ii) der Test in Falcon-Platten mit 96 Vertiefungen durchgeführt wird;
- iii) die Reaktion direkt durch Filtration auf einer Vorrichtung
filterMat (Typ 11734) Skatron gestoppt wird und die dem Filtrat
zugeordnete Radioaktivität
ermittelt wird:
– entweder
direkt mit Hilfe eines γ-Zählers bei
den mit Iod 124 markierten Peptiden;
– oder mit Hilfe eines γ-Zählers in
Gegenwart von 5 µl
Szintillationsflüssigkeit.
-
Meerschweinchenhirnmembran-Präparate und
Bindungstest:
-
Die
Meerschweinchen werden durch Bruch ihrer Halswirbel getötet, geköpft und
das Hirn wird sehr schnell entnommen und in einen Puffer Saccharose-Tris-HCl
(0,32 M Saccharose; 5 mM Tris-HCl; 0,1 g/l Bacitracin) von 4°C eingebracht
(etwa 10 ml Puffer pro Hirn). Die Hirne werden dann mit Hilfe einer
Pottervorrichtung homogenisiert und das Homogenisat wird während 30
Minuten bei 37°C
unter Rühren
zur Inkubation gebracht und dann in zwei Durchgängen während 35 Minuten mit 100 000 × g bei
4°C zentrifugiert.
Der Proteingehalt der Membranpräparate
wird gemäß der Methode
Bradford (Bio-Rad,
gemäß dem Protokoll
des Herstellers) ermittelt.
-
Bindung von mit dem Meerschweinchenhirnmembran-Präparat markierten
Agonisten
-
Die
Membranen werden in einen Puffer (50 mM Tris-HCl, 5 mM MgCl2 und 0,1 g/l Bacitracin) mit der gewünschten
Protein konzentration eingebracht (Bindung von iodiertem CCK: 0,1
mg Protein/ml; Bindung von iodiertem Gastrin: 0,5 mg Protein/ml).
Sie werden dann in Gegenwart eines markierten Liganden in einem
Gesamtvolumen von 500 µl
(etwa 10 pM bei iodiertem CCK8, 20 pM bei
iodiertem Gastrin13) während 50-80 Minuten bei 25°C und in
Gegenwart oder in Abwesenheit von kalten Agonisten inkubiert. Die
Reaktion wird mit Hilfe von 3 ml mit BSA ergänztem Puffer (20 g/l) mit 4°C gestoppt,
die Röhrchen
werden mit 10 000 g × zentrifugiert,
der Überstand
wird abgesaugt und die dem Niederschlag zugeordnete Radioaktivität wird mit
Hilfe eines γ-Zählers ermittelt.
-
Bindung von radiomarkierten Agonisten
an Jurkat T-Zellen:
-
Kulturbedingungen der Zellen der menschlichen
Jurkat T-Lymphozytenlinie:
-
Die
Jurkat-Zellen werden in einem Medium RPMI 1640, das mit Kalbsfötusserum
(10 % Volumen/Volumen) und Antibiotika (50 U/ml Penicillin und 50 µg/ml Streptomycin)
ergänzt
ist, in einem feuchten Inkubator bei 37°C unter einer Atmosphäre von 5
% CO2 in Luft kultiviert.
-
Bindungstest:
-
Die
Zellen werden durch Zentrifugation (514 g, 5 Minuten) erhalten und
werden dann in zwei Durchgängen
in einem Standardmedium gewaschen, das enthält: 98 mM NaCl; 6 mM KCl; 2,5
mM NaH2PO4; 1,5 mM
CaCl2; 1 mM MgCl2;
5 mM Na-Pyruvat; 5 mM Na-Fumarat; 5 mM Na-Glutamat; 2 mM Glutamin;
11,5 mM Glucose,; 24,5 mM Hepes (N-[2-Hydroxyethyl]piperazin-N'-[2-ethansulfon]säure); 0,5
g/l Bacitracin; 0,1 g/l Sojatrypsin hemmendes Mittel, pH 7,4.
-
Die
Tests der Bindungen von mit Iod 125 (etwa 50 Pikomol) markierten
Agonisten werden bei 37°C unter
Rühren
während
45-60 Minuten in einem Endvolumen von 0,5 ml Standardmedium, das
2 × 106 Zellen (4 × 106 Zellen/ml)
enthält,
und in Gegenwart oder in Abwesenheit von Kompetitoren durchgeführt. Die
nicht spezifische Bindung wird in Gegenwart einer mikromolaren Konzentration
von kaltem homologen Peptid ermittelt.
-
Membranpräparate von verschiedenen Geweben
und Organen der Ratte:
-
- 1) Die Ratten werden durch Bruch ihrer Halswirbel
getötet
und die verschiedenen Gewebe werden entnommen und in mehreren Durchgängen in
einem großen
Volumen mit 9 Promille NaCl gewaschen.
Die folgenden Schritte
werden alle bei 4°C
durchgeführt.
- 2) Die Gewebe und die Organe werden, weiterhin getrennt, in
einem Saccharosepuffer übertragen,
der enthält:
– 0,25 M
Saccharose
– 25
mM TRIS-HCl, pH 7,4
– 0,2
mM PMSF
– 0,1
mM 1-10 Phenantrolin
– 100 µg/ml STI
Dann
werden sie sorgfältig
mit Hilfe von feinen Scheren gedünnt
und mit Ultraturax zerkleinert.
- 3) Die Gewebe und die Organe werden schließlich unter Verwendung einer
Pottervorrichtung gemahlen (10 Hin- und Herbewegungen Minimum bei
1000 Umdrehungen pro Minute).
- 4) Das Mahlgut wird mit 500 g und während 10 Minuten bei 4°C zentrifugiert.
Die Überstände werden
aufbewahrt, die Rückstände werden
in einem Saccharosepuffer aufgenommen und unter denselben Bedingungen
wieder zentrifugiert.
- 5) Die beiden Überstände werden
nun gemischt und mit 100 000 × g
während
30 Minuten bei 4°C
zentrifugiert.
- 6) Die Überstände werden
entfernt und die Rückstände werden
wieder in einem Saccharosepuffer für eine zweite Zentrifugation
mit 100 000 × g
während
30 Minuten bei 4°C
aufgenommen.
- 7) Die Überstände werden
entfernt und die Rückstände werden
in einem Einding-Puffer aufgenommen, der 50 mM Puffer TRIS-HCl (pH 7,4) und
5 mM MgCl2 enthält.
- 8) Der Proteingehalt der Membransuspensionen wird mit Hilfe
einer Bradforddosierung ermittelt (BioRad, gemäß dem Protokoll des Herstellers).
Sie werden in Teilmengen geteilt und in flüssigem Stickstoff oder bei –80°C gelagert.
-
Die
Bindungstests werden gemäß einem
Protokoll durchgeführt,
das mit dem für
die Meerschweinchenhirnmembranen verwendeten Protokoll identisch
ist.
-
Bindungstests von markierten
Agonisten an der Zellenlinie HeLa
-
Die
Zellen werden in einem Medium DMEM kultiviert, das mit Kalbsfötusserum
(10 %), 0,5 % Antibiotika (Penicillin/Streptomycin) und 0,5 % Glutamin
versetzt ist.
-
24
bis 48 Stunden vor dem Test nimmt man die Replikation der Zelle
auf Platten mit 24 Vertiefungen mit etwa 100.000 Zellen pro Vertiefung
und pro ml vor.
-
Die
Bindungstests werden mit einem Puffer BindH durchgeführt.
NaCl | 98
mM | 5,72
g/l |
KCl | 6
mM | 0,45
g/l |
NaH2PO4 | 2,5
mM | 0,3
g/l |
Na-Pyruvat | 5
mM | 0,55
g/l |
Na-Fumarat | 5
mM | 0,58
g/l |
Na-Glutamat | 5
mM | 0,84
g/l |
CaCl2 | 1,5
mM | 0,22
g/l |
MgCl2 | 1
mM | 0,20
g/l |
HEPES | 25
mM | 6,07
g/l |
Glucose | 11,5
mM | 2,07
g/l |
Glutamin | 2
mM | 0,22
g/l |
STI | | 0,1
g/l |
-
Für den Test
wird das Medium entfernt und die Zellen werden in zwei Durchgängen mit
Hilfe von 1 ml Puffer gewaschen. Das den markierten Agonisten enthaltende
Reaktionsmedium (500 µl)
wird in jeder Vertiefung in Gegenwart oder in Abwesenheit des kalten
homologen Agonisten zugesetzt und die Platten werden während einer
Stunde bei 37°C
inkubiert.
-
Die
Reaktion wird durch Absaugen des Reaktionsvolumens beendet und die
Vertiefungen werden in zwei Durchgängen mit Hilfe von 1 ml Puffer
BindH zu 20 % BSA gespült.
-
Die
Zellen werden mit Hilfe von 500 µl Soda 1 N während 20
Minuten bei Umgebungstemperatur lysiert und die dem Ly sat zugeordnete
Radioaktivität
wird mit Hilfe eines Gammazählers
gemessen.
-
2). Ergebnisse:
-
Die
auf diese Weise identifizierten Peptide wurden nach den oben beschriebenen
Protokollen getestet. Die bei den Peptiden 1 bis 6 erhaltenen Ergebnisse
sind in der nachstehenden Tabelle angeführt.
Beispiel | Bindungstest
mit | Ergebnisse |
1 | Mehrschweinchenhirnmembranen | positiv
(IC50 = 100 µM) |
Membranen
von verschiedenen | negativ |
Organen
der Ratte | |
HeLa-Zellen | positiv
(IC50 = 100 µM) |
Jurkat
T-Zellen | negativ |
2 | Mehrschweinchenhirnmembranen | positiv
(IC50 = 100 µM) |
Membranen
von verschiedenen | positiv
(IC50 = 100 µM) |
Organen
der Ratte | |
HeLa-Zellen | positiv
(IC50 = 100 µM) |
Jurkat
T-Zellen | positiv
(IC50 = 100 µM) |
3 | Mehrschweinchenhirnmembranen | positiv
(IC50 = 100 µM) |
Membranen
des Hirns/der Leber und von verschiedenen | positiv
(IC50 = 100 µM) |
Organen
der Ratte | |
HeLa-Zellen | positiv
(IC50 = 2 µm) |
Jurkat
T-Zellen | positiv
(IC50 = 50 µM) |
4 | Mehrschweinchenhirnmembranen | positiv
(IC50 = 100 µM) |
Membranen
von verschiedenen | negativ |
Organen
der Ratte | |
HeLa-Zellen | positiv
(IC50 = 100 µM) |
Jurkat
T-Zellen | positiv
(IC50 = 100 µM) |
5 | Mehrschweinchenhirnmembranen | positiv
(IC50 = 100 µM) |
Rattenhirnmembranen | positiv
(IC50 = 90 µM) |
Membranen
von verschiedenen | positiv
(IC50 = 100 µM) |
Organen
der Ratte | |
Jurkat
T-Zellen | negativ |
6 | Mehrschweinchenhirnmembranen | positiv
(IC50 = 100 µM) |
Rattenhirnmembranen | positiv
(IC50 = 90 µM) |
Membranen
von verschiedenen | positiv
(IC50 = 100 µM) |
Organen
der Ratte | |
Jurkat
T-Zellen | negativ |
-
Abgesehen
von den Peptiden 1 bis 6 wurden die folgenden Peptide erhalten und
an Meerschweinchenhirnmembranen getestet:
Beispiel | IC50 (µM) | Beispiel | IC50 (µM) |
7 | 0,43 | 16 | 0,08 |
8 | 4,2 | 17 | 0,68 |
9 | 0,22 | 18 | 0,8 |
10 | 0,03 | 19 | 0,7 |
11 | 0,27 | 20 | 0,35 |
12 | 0,02 | 21 | 0,16 |
13 | 0,09 | 22 | 2,8 |
14 | 0,86 | 23 | 1,3 |
15 | 0,36 | 24 | 0,23 |
25 | 0,31 | 48 | 1,47 |
26 | 0,7
bis 22 | 49 | 0,33 |
27 | 0,68 | 50 | 1 |
28 | 0,4 | 51 | 0,14 |
29 | 0,01 | 52 | 7 |
30 | 27 | 53 | 0,01
bis 1 |
31 | 0,02
bis 2 | 54 | 0,3 |
32 | 0,2 | 55 | 0,004
bis 1 |
33 | 0,1 | 56 | 0,73 |
34 | 1 | 57 | 0,06 |
35 | 5,6 | 58 | 0,86 |
36 | 2,9 | 59 | 0,41 |
37 | 0,8 | 60 | < 0,1 bis 4 |
38 | 0,5 | 61 | 1,11 |
39 | 0,4 | 62 | 0,67 |
40 | 0,13 | 63 | 0,02 |
41 | 0,25 | 64 | 0,001 |
42 | 0,56 | 65 | 4 |
43 | 0,05 | 66 | 0,002 |
44 | 0,1 | 67 | 0,16 |
45 | 0,7 | 68 | 0,025 |
46 | 0,1 | 69 | 0,037 |
47 | 0,3 | | |