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TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
1. Außerdem
werden Vorrichtungen und Softwareprogramme beschrieben, welche die
Erfindung verkörpern.
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STAND DER TECHNIK
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In
Mobilkommunikationssystemen werden drahtlose Verbindungen zwischen
Teilnehmergeräten,
z.B. Mobiltelefonen, und einem Kernnetz über Funkbasisstationen hergestellt.
Die Funkbasisstationen sind mit Antennen für den Empfang und zum Senden
von Funksignalen auf den drahtlosen Verbindungen sowie mit Sendern
und Empfängern
zur Verarbeitung der empfangenen Signale und zur Verarbeitung von
zu sendenden Signalen ausgestattet. Normalerweise sind ein Sender
und ein Empfänger
in einer Sender-Empfänger-Einheit
kombiniert.
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Gewöhnlich ist
in einer Verbindung zwischen einer Antenne und einem Sender oder
Empfänger mindestens
ein Hochfrequenzfilter angeordnet. Im Empfangs- und im Sendeweg,
d.h. in den Verbindungen einer Antenne zu einem Sender bzw. Empfänger der
Funkbasisstation, können
unterschiedliche Filter verwendet werden. Die Übertragungseigenschaften der
Filter werden für
die Funksignale optimiert, welche gesendet oder empfangen werden,
d.h. vorzugsweise werden Signale in dem Frequenzbereich des Senders
oder Empfängers
ohne Dämpfung
durchgelassen, während
alle anderen Frequenzbänder
blockiert werden. Da eine gute Näherung
für ein
solches ideales Verhalten große
Anstrengungen erfordert, weisen übliche
Filter im Allgemeinen sowohl eine geringfügige Dämpfung im Durchlassbereich
als auch Restübertragungen
außerhalb
desselben auf.
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Die
Kapazitätsanforderungen
in Kommunikationssystemen wachsen ständig, und es werden neue Funktionen
angeboten. Hierfür
werden zusätzliche
Frequenzbänder
zu den existierenden hinzugefügt,
und es werden neue Übertragungsstandards verwendet,
indem neue Typen von Funkbasisstationen hinzugefügt werden oder vorhandene Funkbasisstationen
aufgerüstet
werden. Die Kosten des Erwerbs von Standorten für Funkbasisstationen sind oft hoch,
und eine relativ kleine Anzahl von Standorten vereinfacht die Wartung.
Aus diesen Gründen
ist es günstiger,
neue Funktionalität
und eine erhöhte
Kapazität
bei Funkbasisstationen bereitzustellen, die sich an existierenden
Standorten befinden. Demzufolge ist eine gemeinsame Installation
unterschiedlicher Typen von Basisstationen, d.h. von älteren und neuen
Typen, an ein und demselben Standort (Co-Siting) erforderlich.
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Eine
gemeinsame Installation an demselben Standort ist nur möglich, wenn
negative Auswirkungen auf die Funkeigenschaften der jeweiligen anderen
Basisstationen an dem Standort auf ein Minimum begrenzt werden.
Gemeinsam an einem Standort befindliche Basisstationen können die
Funkeigenschaften der jeweiligen anderen Stationen auf verschiedene
Weisen beeinflussen, insbesondere wenn ein älterer Typ von Basisstationen
nicht für
eine gemeinsame Installation mit einem neueren Typ spezifiziert
ist. Im Allgemeinen berücksichtigen
die Spezifikationen einer Basisstation nur eine gemeinsame Installation mit
einer weiteren Funkbasisstation, die Frequenzbänder oder Übertragungsstandards verwendet,
welche in Betracht gezogen wurden, als diese Spezifikationen definiert
wurden. Die Filter in dem Empfangs- und Sendeweg bestimmen die Funkeigenschaften. Ein
ungenügend
angepasstes Filter in einem Empfangsweg kann zum Beispiel eine Intermodulation unzureichend
blockieren. In einem Sendeweg können
parasitäre
Aussendungen von einem Filter mit einer vergleichsweise geringen
Dämpfung
für die
entsprechenden Frequenzen unzureichend blockiert werden.
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Diese
Probleme können
auf verschiedene Weisen vermieden werden. Eine einfache Vorgehensweise
besteht darin, problematische Kombinationen von Frequenzen oder Übertragungsstandards an
einem Basisstationsstandort zu vermeiden. Dies erfordert jedoch
eine sorgfältige
Frequenzplanung im Netz eines Betreibers und hat im Allgemeinen
eine Verringerung der maximalen Netzkapazität zur Folge. Außerdem können die
Antennenanlagen modifiziert werden, um negative Beeinflussungen
zwischen den Basisstationen am Standort auf ein Minimum zu begrenzen.
Diese Lösung
ist teuer und nicht in allen Fällen
möglich.
Als eine weitere Alternative ist es möglich, das erforderliche Filterverhalten
in einer älteren
Basisstation durch das Installieren zusätzlicher fester Filter zu gewährleisten.
Aufgrund einer großen Zahl
möglicher
Kombinationen erfordert dies, dass eine große Anzahl verschiedener Filter
verfügbar
ist. Alle oben genannten Lösungen
weisen den Nachteil auf, dass eine beliebige spätere Änderung oder Hinzufügung einer
Basisstation an dem Standort weitere Anpassungen vorhandener Basisstationen
erfordern würde.
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Die
internationale Patentanmeldung
WO 98/38821 betrifft
ein drahtloses Kommunikationssystem mit verschiedenen Subsystemen.
Wenn eine Funkbasisstation eines Subsystems erkennt, dass eine Mobilstation
von einem anderen Subsystem eine Interferenz eines benachbarten
Kanals verursacht, gibt die Funkbasisstation einen Befehl an die Mobilstation
aus, die spektrale Übertragungscharakteristik
zu korrigieren. Beeinflussungen zwischen verschiedenen Funkbasisstationen
auf die Funkeigenschaften der jeweiligen anderen Funkbasisstation werden
jedoch nicht berücksichtigt.
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KURZDARSTELLUNG UND BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die obigen Nachteile
zu umgehen und eine Funkbasisstation, welche auf eine einfache Weise
ohne Verringerungen der Netzkapazität an eine gemeinsame Installation
angepasst werden kann, sowie ein Verfahren zum Durchführen der
Anpassung bereitzustellen. Eine weitere Aufgabe ist es, eine Funkbasisstation
und ein Verfahren zu beschreiben, welche für wiederholte Anpassungen von
Filtrationseigenschaften vorteilhaft sind. Noch eine weitere Aufgabe
ist es, Anpassungen mit einer geringen Anzahl von verschiedenen
Filtertypen zu ermöglichen.
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Gemäß der Erfindung
wird das in Anspruch 1 beschriebene Verfahren ausgeführt. Ferner
wird die Erfindung durch Funkbasisstationen und Softwaremodule verkörpert, wie
sie in den Ansprüchen
5, 8 und 13 beschrieben sind. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Das
vorgeschlagene Verfahren ist für
eine erste und eine zweite Funkbasisstation eines Mobilkommunikationssystems
geeignet, welche sich nahe beieinander befinden, insbesondere in
unmittelbarer Nähe
an demselben Standort. Der Begriff "nahe" bezeichnet
jedoch jede Anordnung von Funkbasisstationen, in welchen sie die
Funkeigenschaften der jeweils anderen Station beeinflussen können. Insbesondere
bei Funkbasisstationen mit Richtantennen, wie sie zum Beispiel in
der Nähe
von Schienen oder Fernstraßen
verwendet werden, kann dies auch für Basisstationen der Fall sein,
die einen Abstand voneinander aufweisen.
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Das
Verfahren gestattet, ein Filter in der zweiten Funkbasisstation
auf eine adaptive Weise anzupassen. Mindestens die zweite Funkbasisstation
ist mit einem einstellbaren Filter in einer Verbindung zwischen
einer Antenne und einem Sender oder Empfänger ausgestattet. Das Filter
ist zum Beispiel ein stimmbares Analogfilter oder ein konfigurierbares
Digitalfilter für
Funkfrequenzen.
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In
der ersten Funkbasisstation werden Filtersteuersignale bestimmt.
Die Filtersteuersignale sind zum Beispiel Befehle oder Nachrichten,
welche Parameter spezifizieren, auf welche ein Filter abgestimmt werden
soll, z.B. ein oder beide Ränder
eines Durchlassbereiches oder die Mittenfrequenz eines Durchlassbereiches.
Stattdessen können
die Steuersignale auch Parameter der ersten Basisstation umfassen, zum
Beispiel verwendete Frequenzbereiche oder Modulationstypen, aus
welchen in der zweiten Funkbasisstation Filterparameter bestimmt
werden. Die erstgenannte Option des Spezifizierens von Parametern
für die
Filter in der ersten Funkbasisstation hat den Vorteil, dass auf
diese Weise Entwicklungen zwischen der Installation der ersten und
zweiten Funkbasisstation berücksichtigt
werden können,
ohne dass es erforderlich ist, eine Steuereinheit in der zweiten
Funkbasisstation aufzurüsten.
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Die
Steuersignale werden zu einer Filtersteuereinheit in der zweiten
Funkbasisstation übertragen.
Die Übertragung
kann über
eine geeignete direkte Verbindung zwischen den beiden Funkbasisstationen
erfolgen, z.B. ein elektrisches oder optisches Kabel oder eine drahtlose
Verbindung. Die Übertragung
kann stattdessen auch über
einen gemeinsamen Steuerknoten wie etwa eine BSC (Base Station Controller,
Basisstations-Steuereinrichtung) oder RNC (Radio Network Controller,
Funknetz-Steuereinrichtung)
gemäß den GSM
(Global System for Mobile Communications) oder UMTS (Universal Mobile Telecommunication
System) Spezifikationen durchgeführt
werden.
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In
der zweiten Funkbasisstation werden Parameter des Filters entsprechend
den Steuersignalen eingestellt. Falls die Steuersignale Befehle
sind, werden die Befehle in einer Steuereinrichtung des Filters ausgeführt. Andernfalls
wertet eine Verarbeitungseinheit die in den Steuersignalen übermittelten
Informationen aus und extrahiert die Filterparameter oder bestimmt
die Filterparameter aus Parametern, welche Funkeigenschaften der
ersten Funkbasisstation spezifizieren. Die Steuereinheit stellt
das Filter dementsprechend ein.
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Es
ist möglich,
dass sowohl die erste als auch die zweite Funkbasisstation einstellbare
Filter umfassen, welche wie oben beschrieben gesteuert werden können. Dies
wird besonders dann der Fall sein, wenn ein großer prozentualer Anteil von
Funkbasisstationen mit einstellbaren Filtern ausgestattet ist, um
eine Installation an demselben Standort mit Funkbasisstationen gemäß zukünftigen
Funkstandards zu ermöglichen.
Ferner kann eine erste Funkbasisstation mehr als ein zweite Funkbasisstation steuern.
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Das
vorgeschlagene Verfahren gestattet, Funkbasisstationen für eine Installation
nahe beieinander, d.h. eine Installation an demselben Standort (Co-Siting)
anzupassen, insbesondere für
eine Installation von bereits installierten Basisstationen mit neu
entwickelten Typen. Die Anpassung kann auf eine einfache Weise für eine große Anzahl
von Szenarien der Installation ohne Verwendung einer entsprechenden
Anzahl von unterschiedlichen Filtertypen vorgenommen werden. Verringerungen
der Netzkapazität
infolge von Änderungen
bei der Frequenzplanung werden vermieden. Für eventuelle spätere Änderungen
an der Installation der Funkbasisstationen kann die Anpassung auf
eine einfache Weise korrigiert werden.
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Die
Erfindung kann zum Beispiel für
die gemeinsame Installation von Basisstationen für Verbindungen gemäß unterschiedlichen
Standards wie GSM, UMTS oder IS 95 an einem Standort verwendet werden.
Sie kann auch für
die gemeinsame Installation von Basisstationen mit unterschiedlichen Frequenzbereichen
innerhalb einer Spezifikation, z.B. GSM 400, GSM 900 oder GSM 1800,
verwendet werden. Die Erfindung ist in Szenarien mit sich überschneidenden
Frequenzbereichen anwendbar, z.B. wenn eine Basisstation gemäß einer
ersten Spezifikation wie etwa GSM nur einen Teil eines spezifizierten
Frequenzbereiches verwendet, während
ein anderer Teil dieses Bereiches von einer Funkbasisstation gemäß einer
zweiten Spezifikation, z.B. IS 95, verwendet wird. Die Erfindung
ermöglicht
eine einfache Umkonfiguration von Frequenzen in dem Überlappungsbereich
von Übertragungen
gemäß einer
Spezifikation zu der anderen, wenn sich die Kapazitätsanforderungen ändern.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden Parameter mehr als eines Filters entsprechend
Steuersignalen eingestellt. Oft umfasst eine Funkbasisstation mehr
als eine Antenne oder eine Antennenanlage und mehrere Sender-Empfänger und
dementsprechend mehr als ein einstellbares Filter. Jeder Sende-
und Empfangsweg in der Funkbasisstation kann ein zugeordnetes Filter
umfassen. In diesen Fällen
können
Filtersteuersignale zum Beispiel Frequenzbereiche spezifizieren,
welche von allen Filtern in der zweiten Funkbasisstation oder von einer
speziellen Untergruppe blockiert werden müssen, z.B. von allen Filtern
in einem Empfangsweg, allen Filtern in einem Sendeweg, allen Filtern
in einem Weg für
einen spezifischen Übertragungsstandard oder
beliebigen Kombinationen solcher Untergruppen.
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Die
Steuersignale werden vorteilhafterweise entsprechend dem Typ oder
Frequenzbereich mindestens einer der Funkbasisstationen bestimmt.
Ein Funkbasisstationstyp entspricht im Allgemeinen einem Frequenzbereich
oder einer Gruppe von Bereichen, die für einen spezifischen Übertragungsstandard
verwendet werden, z.B. einem Frequenzbereich, wie er im Draft (Entwurf)
GSM 05.05 Version 8.3.0 (1999-12), European Telecommunications Standards
Institute, spezifiziert ist. Beispiele sind GSM 450, 480 und 850,
P-, E- und R-GSM
900, DCS 1800, PCS 1900 oder Kombinationen solcher Bereiche, wie
GSM 400 oder GSM900 oder irgendeine andere Kombination. Normalerweise
umfasst eine Funkbasisstation mindestens einen Speicher, der den
Funkbasisstationstyp enthält,
z.B. in jedem Sender-Empfänger. Die Übertragung
des Parameters "Typ" zu einer Filtersteuereinheit
und die Auswertung sind einfach zu implementieren. Ferner kann die
Konfigurierung des Filters durchgeführt werden, z.B. für Prüfzwecke,
bevor die Basisstation von einem übergeordneten Knoten wie einer
RNC konfiguriert wird.
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Stattdessen
oder zusätzlich
können
vorhandene Betriebsparameter einer Funkbasisstation die Steuersignale
bestimmen. insbesondere können
die Frequenzen, die innerhalb eines Frequenzbereiches der ersten
Funkbasisstation von einem übergeordneten
Knoten zugeordnet wurden, oder der Modulationstyp von Funksignalen
berücksichtigt
werden. Dies ermöglicht
eine flexible Anpassung der Filtrationseigenschaften an die vorliegenden
Betriebsbedingungen der ersten Funkbasisstation.
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Vorzugsweise
ist ein einstellbares Filter aus der Verbindung zwischen der Antenne
und einem Sender oder Empfänger
ausbaubar. Auf diese Weise kann die Einfügungsdämpfung verringert werden, wenn
das Filter nicht notwendig ist und aus der Verbindung ausgebaut
wird. Dies ist vorteilhaft, wenn die Funkbasisstation mit dem Filter
für eine
gemeinsame Installation an demselben Standort vorbereitet ist, jedoch
gegenwärtig
nicht in der Nahe einer weiteren Basisstation installiert ist. Vorteilhafterweise
werden die Einfügung
und der Ausbau des Filters entsprechend Steuersignalen durchgeführt.
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Eine
erste Funkbasisstation für
ein Mobilkommunikationssystem ist mit einer Schnittstelle zu einer
zweiten Funkbasisstation ausgestattet. Die Schnittstelle kann einer
direkten Verbindung mit der zweiten Funkbasisstation oder einer
Verbindung über einen
oder mehrere Steuerknoten des Kommunikationssystems entsprechen.
Eine Steuereinrichtung in der ersten Funkbasisstation bestimmt Filtersteuersignale
entsprechend mindestens einem Betriebsparameter der ersten Funkbasisstation
und sendet die Steuersignale über
die Schnittstelle zu der zweiten Funkbasisstation, wie im Hinblick
auf die obigen Verfahren beschrieben wurde. Die Betriebsparameter werden
vorzugsweise aus einer Gruppe gewählt, die den Typ oder einen
Frequenzbereich mindestens einer der Funkbasisstationen und vorliegende
Betriebsparameter mindestens einer der Funkbasisstationen umfasst.
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Eine
vorteilhafte Steuereinrichtung in der ersten Funkbasisstation steuert
außerdem
mindestens ein Filter in der ersten Funkbasisstation. Auf diese
Weise wird eine gemeinsame Steuerung von Hochfrequenzfiltern in
beiden oder mehreren Funkbasisstationen erreicht.
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Eine
zweite Funkbasisstation für
ein Mobilkommunikationssystem umfasst einen Sender, einen Empfänger und
eine Antenne, die mit dem Sender, dem Empfänger oder mit beiden verbunden
ist. Ein einstellbares Filter ist in der Verbindung zu der Antenne
angeordnet. Das Filter ist mit einer Steuereinheit zum Einstellen
von Filterparametern des Filters ausgestattet. Die zweite Funkbasisstation
ist mit einer Schnittstelle zu einer ersten Funkbasisstation ausgestattet,
und die Steuereinheit steuert das Filter entsprechend Steuersignalen,
die über
die Schnittstelle von der ersten Funkbasisstation empfangen werden, z.B.
durch Umsetzung der Steuersignale in ein Positioniersignal für einen
Schrittmotor des Filters.
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Im
Allgemeinen kann eine Funkbasisstation sowohl eine Steuereinrichtung
als auch ein einstellbares Filter umfassen, d.h. dieselbe Funkbasisstation
kann in dem Verfahren entweder die erste oder die zweite Funkbasisstation
sein. Auf diese Weise ist es möglich,
eine beliebige Funkbasisstation für eine potentielle gemeinsame
Installation an einem Standort vorzubereiten. Die besagte Funkbasisstation
kann dann ein Filter in älteren
Typen von an demselben Standort installierten Funkbasisstationen
steuern, während
jüngere
Typen von an demselben Standort installierten Funkbasisstationen
Filter in der besagten Funkbasisstation steuern können.
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Eine
bevorzugte zweite Funkbasisstation umfasst mehr als ein einstellbares
Filter. Insbesondere kann in jeder Verbindung zwischen einem Sender oder
Empfänger
und einer Antenne ein zugeordnetes Filter verwendet werden. Alle
oder spezifische Untergruppen der Filter können entsprechend den Steuersignalen
eingestellt werden.
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Als
eine Alternative zu einem Filter, welches ständig in einer Verbindung zwischen
einer Antenne und einem Sender oder Empfänger angeordnet ist, ist ein
bevorzugtes Filter aus der Verbindung ausbaubar. Ein bevorzugtes
Filter kann entweder manuell oder, vorzugsweise, durch Steuersignale
zugeschaltet oder umgangen werden. Auf diese Weise kann die Einfügungsdämpfung verringert
werden, wenn das Filter nicht notwendig ist und aus der Verbindung ausgebaut
wird. Eine typische Einfügungsdämpfung liegt
in der Größenordnung
von 0,5 dB. Wenn das Filter aus der Verbindung ausgebaut werden
kann, ist es möglich,
eine beliebige Funkbasisstation mit einem einstellbaren Filter für eine gemeinsame
Installation an demselben Standort vorzubereiten. Eine entsprechende
Einfügungsdämpfung und
Verschlechterung der Funkeigenschaften wird durch den Ausbau für Fälle vermieden,
in welchen das Filter nicht notwendig ist, insbesondere solange
sich nur eine einzige Funkbasisstation an einem Standort befindet
oder die Stationen an dem Standort von demselben Typ sind.
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Um
eine einfache Übertragung
der Steuersignale zwischen den Funkbasisstationen zu ermöglichen,
wird eine direkte Steuerverbindung zwischen ihnen vorgeschlagen,
welche z.B. ein elektrisches oder optisches Kabel oder eine drahtlose
Verbindung sein kann. Die Steuerverbindung ist vorzugsweise eine
serielle Verbindung, da die Übertragungsgeschwindigkeit
niedrig sein kann, wenn keine Echtzeitanforderungen berücksichtigt
werden müssen.
Dies ist im Allgemeinen der Fall, da Steuersignale nur bei wenigen
Gelegenheiten übertragen
zu werden brauchen, z.B. beim Hochfahren einer Funkbasisstation, oder
wenn Frequenzzuweisungen umkonfiguriert werden.
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Eine
Programmeinheit gemäß der Erfindung für eine Funkbasisstation
eines Mobilkommunikationssystems ist zum Einstellen eines Filters
in einer Funkbasisstation geeignet. Sie ist im Allgemeinen Teil
der Betriebssoftware einer Funkbasisstation und umfasst Code zum
Lesen von Parametern einer ersten Funkbasisstation. Die erste Funkbasisstation
ist vorzugsweise die Funkbasisstation, in welcher die Programmeinheit
ausgeführt
wird. In diesem Falle können
Parameter zum Beispiel unter Verwendung eines Bussystems angefordert
werden, das verschiedene Komponenten der ersten Funkbasisstation
verbindet. Andernfalls können
die Parameter über
eine externe Verbindung zu einer zweiten Funkbasisstation oder einem
Knoten in dem Kommunikationssystem angefordert werden. Die Programmeinheit
bestimmt Filtersteuersignale für
eine Filtersteuereinheit in einer zweiten Funkbasisstation, welche
mit einem einstellbaren Filter ausgestattet ist, zum Beispiel durch
Auswählen
der Steuersignale aus einer gespeicherten Tabelle, welche verschiedene
Typen von Funkbasisstationen mit Parametern für das Filter verknüpft. Die
Programmeinheit überträgt die Filtersteuersignale
oder initiiert deren Übertragung
zu einer Steuereinheit des einstellbaren Filters in einem geeigneten
Nachrichtenformat. Das Format kann von der Verbindung zwischen dem
Verarbeitungssystem zum Ausführen
der Programmeinheit und der Steuereinheit abhängen. Die Verbindung ist eine
externe Verbindung, wenn die Programmeinheit in der ersten Funkbasisstation
ausgeführt
wird, oder andernfalls eine interne Verbindung innerhalb der zweiten
Funkbasisstation. Die Programmeinheit kann zum Beispiel auf einem
Datenträger
gespeichert sein oder direkt in das Betriebssystem einer Funkbasisstation ladbar
sein. Sie kann beliebige Schritte der obigen Verfahren ausführen.
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Die
oben genannten und weitere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der vorliegenden
Erfindung werden aus der nachfolgenden ausführlichen Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen,
die in den beigefügten
Zeichnungen dargestellt sind, noch besser ersichtlich.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
ein Paar von an demselben Standort installierten Funkbasisstationen
gemäß der Erfindung.
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2 zeigt
ein Flussdiagramm eines Verfahrens gemäß der Erfindung.
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3 zeigt
eine Filtereinheit in einer Funkbasisstation gemäß der Erfindung.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG VON BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
DER ERFINDUNG
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In 1 ist
ein Paar von Funkbasisstationen 1, 2 gemäß der Erfindung
dargestellt. Beide Funkbasisstationen 1, 2 umfassen
eine Basisstationseinrichtung E1, E2, die eine Sender-Empfänger-Einheit
beinhaltet, welche durch gestrichelte Linien angegeben ist. Jede
Sender-Empfänger-Einheit
umfasst einen Sender-Teil TP und einen Empfänger-Teil RP. Der Sender-Teil
TP und der Empfänger-Teil
RP sind mit einer Antenne AN verbunden. Zum Senden und für den Empfang
können
verschiedene Antennen verwendet werden, wie in dem Beispiel der
Funkbasisstation 1. Stattdessen können die Signale auch unter Verwendung
einer Duplexeinheit DU über
dieselbe Antenne gesendet oder empfangen werden, wie bei der Funkbasisstation 2.
Die dargestellten Antennenkonfigurationen sind beispielhaft, und
die beiden Funkbasisstationen 1, 2 können auch
vertauschte oder noch weitere Antennenkonfigurationen oder eine
identische Antennenkonfiguration aufweisen. Ferner kann jede der
einzelnen Antennen AN durch eine Antennenanlage mit jeweils zwei
oder mehr Antennen ersetzt werden, zum Beispiel um eine spezifische
Flächendeckung
in einer Zelle, die einer Funkbasisstation entspricht, zu erzielen.
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Die
Basisstationseinrichtung El, E2 beinhaltet ein Verarbeitungssystem
zum Steuern der Sender-Empfänger
und zum Weiterleiten von Nutzlast und Steuerungsinformationen über Verbindungen CO1,
CO2 zu einem Kernnetz, das Funkbasisstationen miteinander oder mit
weiteren Kommunikationssystemen verbindet. In den meisten Fällen umfasst die
Basisstationseinrichtung E1, E2 mehrere Sender-Empfänger, von
denen um der Einfachheit willen nur einer dargestellt ist.
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In
den Verbindungen zwischen einer Antenne und einem Sender-Empfänger ist
eine Kombinations- und Verteilungseinheit CDU1, CDU2 angeordnet,
welche entweder einen Sende- und einen Empfangsweg, die voneinander
getrennt sind, umfassen kann, wie in der Funkbasisstation 1,
oder beide Wege in einer Duplexeinheit DU kombiniert, wie in der Funkbasisstation 2,
in Abhängigkeit
von der verwendeten Antennenkonfiguration. In jedem Sende- und Empfangsweg
stellt ein Filter F1–F4
sicher, dass unerwünscht
Frequenzen blockiert werden. Während die
Filter F1, F2 in der Funkbasisstation 1 entweder fest oder
einstellbar sein können,
sind die Filter F3, F4 in der Funkbasisstation 2 einstellbar.
Eine Steuereinheit CU bestimmt die Filtereigenschaften der Filter F3,
F4, z.B. durch Einstellen der Position von Schrittmotoren. Als Alternative
zu einer gemeinsamen Steuereinheit CU für alle Filter in einer Kombinations- und
Verteilungseinheit CDU2 sind auch zugeordnete Steuereinheiten für jedes
Filter F3, F4 möglich.
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In
der ersten Funkbasisstation 1 ist eine Steuereinrichtung
(Controller) CT mit der Basisstationsein richtung E1 verbunden. Die
Steuereinrichtung CT umfasst vorzugsweise Hardware mit einem Anschluss
für eine
Steuerverbindung LI, obwohl vorstellbar ist, die Steuereinrichtung
CT vollständig
oder teilweise als einen Softwareblock zu implementieren, der in
einem Verarbeitungssystem der Funkbasisstation 1 ausgeführt wird,
insbesondere wenn die Steuerverbindung LI eine logische Verbindung über einen Netzknoten
ist. Die Steuereinrichtung CT bestimmt den Basisstationstyp der
Funkbasisstation 1 durch Auslesen eines entsprechenden
Parameters aus einem Speicher in der Basisstationseinrichtung E1. Ferner
kann die Steuereinrichtung vorliegende Betriebsparameter der Funkbasisstation 1 auslesen, z.B.
konfigurierte Frequenzen für
den Sender. Aus den Parametern bestimmt die Steuereinrichtung Filtersteuersignale.
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Die
Filtersteuersignale werden über
die Verbindung LI zu der Steuereinheit CU übertragen. Auf der Steuerverbindung
LI kann Signalisierungsinformation zum Einrichten und Steuern einer
Nachrichtenübermittlungsfolge übertragen
werden, in welche die Steuersignale und z.B. Quittierungen einbezogen werden.
Auch Parameter der zweiten Funkbasisstation 2 können über die
Steuerverbindung LI zu der Steuereinrichtung CT gesendet werden,
zur Auswertung bei der Bestimmung der Steuersignale. Die Steuereinheit
CU stellt die Filterparameter entsprechend den Steuersignalen ein.
Vorzugsweise hat die Steuereinheit CU Standardwerte gespeichert,
auf welche die Filter F3, F4 eingestellt werden, wenn keine Steuersignale
empfangen werden, z.B. wenn keine erste Funkbasisstation 1 mit
der zweiten Funkbasisstation 2 verbunden ist.
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Wenn
die Filter F1, F2 in der ersten Funkbasisstation 1 stimmbar
sind oder umgangen werden können,
werden sie optional ebenfalls von der Steuereinrichtung CT gesteuert,
wie durch die Verbindungen CN angegeben ist.
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2 zeigt
ein Flussdiagramm des vorgeschlagenen Verfahrens. In dem Beispiel
ist die zweite Funkbasisstation eine bereits installierte GSM-Funkbasisstation,
die mit stimmbaren Filtern ausgestattet ist. An demselben Standort
wird eine neue Breitband-CDMA-(Code Division Multiple Access, Vielfachzugriff
durch Codemultiplex)Funkbasisstation installiert, welche die erste
Funkbasisstation ist. In einem ersten Schritt 10 liest
eine Steuereinrichtung in der ersten Funkbasisstation den Basisstationstyp aus
einem Speicher in der Basisstationseinrichtung. In einem weiteren
Schritt 12 werden konfigurierte Betriebsparameter wie verwendete
Frequenzbereiche und verwendete Frequenzen innerhalb dieser Bereiche
von den Sender-Empfängern
in der ersten Funkbasisstation gelesen. Anhand dieser Parameter
wird eine Bestimmung 14 von Filtersteuersignalen durchgeführt. Die
Bestimmung 14 kann zum Beispiel eine Auswahl von Steuersignalen
aus einer Nachschlagtabelle oder eine Berechnung von Parametern
unter Verwendung gespeicherter Gleichungen umfassen. In einem folgenden
Schritt 16 werden die bestimmten Steuersignale in einem
vordefinierten Format codiert und auf einer Steuerverbindung zu
der Filtersteuereinheit in der zweiten Funkbasisstation übertragen. In
Schritt 18 wird mindestens ein Filter in der zweiten Funkbasisstation
entsprechend den Steuersignalen eingestellt, bevor die Prozedur
beendet wird 20.
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In 3 ist
eine vorteilhafte Filtereinheit 30 für eine Funkbasisstation gemäß der Erfindung
dargestellt. Außer
dem einstellbaren Hochfrequenzfilter 32 weist die Filtereinheit 30 zwei
Hochfrequenzschalter 34, 36 mit Verbindungen 38, 40 zu
der Antennenanlage und dem Sender-Empfänger auf. Die Schalter 34, 36 können gleichzeitig
durch Steuersignale von der Steuereinheit CU betätigt werden. Auf diese Weise
kann entweder das einstellbare Filter 32 oder eine Umgehung 42 in
die Verbindung zwischen Sender-Empfänger und Antenne geschaltet
werden. Wenn kein Filtern der über
die Verbindung übertragenen
Signale erforderlich ist, wird die Umgehung 42 wie dargestellt
in die Verbindung eingefügt.
Auf diese Weise kann eine Dämpfung
infolge des einstellbaren Hochfrequenzfilters 32 vermieden
werden.
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Die
obigen Ausführungsformen
lösen auf vorzügliche Weise
die Aufgaben der Erfindung. Es ist jedoch klar, dass von Fachleuten Änderungen
vorgenommen werden können,
ohne den Schutzbereich der Erfindung zu verlassen, welcher nur durch
die Patentansprüche
eingeschränkt
wird.