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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf IP-(Internetprotokoll) Datenkommunikation,
und genauer auf ein Verfahren für
Headerkomprimierungskontextsteuerung während Übergabe in einem IP-Mobildatennetz,
wobei Datenpakete transferiert werden, die einen Headerabschnitt
und einen Informationsabschnitt umfassen.
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Hintergrund
der Erfindung
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In
gegenwärtigen
IP-Mobildaten-Kommunikationssystemen, wie etwa zellularen und schnurlosen
Funktelekommunikationssystemen, werden Daten in Datenhäufungen
(Datenimpulsfolgen) oder Datenpaketen übertragen.
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Neben
Informationsdaten umfasst unter anderem für Adressierungszwecke jedes
Datenpaket einen Headerabschnitt.
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Die
Größe der verwendeten
Pakete, d.h. die Zahl von Bits, die ein Datenpaket zum Übertragen von
Information von einem Benutzer zu einem anderen umfasst, wird stark
durch die Größe der Paketheader
dominiert. Z.B. beläuft
sich in einem typischen interaktiven IP-Telefondienst, wie etwa
VoIP (Voice over Internet Protocol, Sprache über Internetprotokoll) die
Größe des IP-Paketheaders,
der verwendet wird, um die Informationselemente zu spezifizieren,
die durch das Echtzeit-Transportprotokoll (RTP,
Real time Transport Protocol), Benutzer-Datagramm-Protokoll (UDP,
User Datagram Protocol) und IPv4-Schichten (d.h. IPv4/UDP/RTP) eingeführt werden,
im Durchschnitt auf 40 Bytes. Die Nutzlast der Pakete, d.h. der
Benutzerinformationsdatenabschnitt, kann so gering wie 15-20 Bytes
sein. Somit kann der Paketheaderabschnitt bis zu 2/3 Teilen der gesamten
Paketgröße belegen.
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Um
die Effizienz des Datentransports im Sinne der Menge von ausgetauschten
Informationsdaten zu erhöhen,
sind Headerkomprimierungs- (HC) Schemata zum Reduzieren der Größe des Paketheaderabschnitts
eines Datenpaketes gestaltet.
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Im
allgemeinen beruht die Funktionalität eines HC-Schemas auf einem
Komprimierungskontext, der die Synchronisation zwischen der Entität, die den
Headerabschnitt komprimiert, die die Headerkomprimierungseinrichtung
genannt wird, und der Entität,
die den Headerabschnitt dekomprimiert, die die Headerdekomprimierungseinrichtung
genannt wird, spezifiziert. Der Komprimierungskontext ist als ein
Betriebszustand definiert, worin die Headerkomprimierungseinrichtung
einen Headerabschnitt komprimiert, der zu übertragen ist, und wobei die
Headerdekomprimierungseinrichtung einen empfangenen Headerabschnitt
dekomprimiert. Des weiteren kann der Kontext zusätzliche Information enthalten,
die z.B. einen Paketstrom beschreibt. In der Praxis sind die Komprimierungseinrichtung
und die Dekomprimierungseinrichtung typischerweise durch eine Sprung-für-Sprung-
oder eine Punkt-zu-Punkt-Verknüpfung
verknüpft.
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Ein
existierendes Headerkomprimierungsschema, das CRTP (Compressed Real-time
Transport Protocol, komprimiertes Echtzeit-Transportprotokoll) genannt
wird, komprimiert die 40 Bytes eines durchschnittlichen VoIP- (d.h.
IPv4/UDP/RTP) Headerabschnitts typischerweise auf ein Minimum von zwei
Oktetten. Dieses Headerkomprimierungsschema kann die Synchronisation
zwischen der Komprimierungseinrichtung und der Dekompri mierungseinrichtung
nicht beibehalten, wenn die Verknüpfung zwischen ihnen einen
Verlust von einem oder mehr Paketen einführt.
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Ein
anderes bekanntes Headerkomprimierungsschema, das ROCCO (RObust Checksum-based
header COmpression, robuste auf Prüfsumme basierte Headerkomprimierung)
genannt wird, kann die 40 Bytes eines durchschnittlichen VoIP-Headerabschnitts
auf ein Minimum von 1,25 Oktetten komprimieren. Außerdem kann
ROCCO die Synchronisation zwischen der Komprimierungseinrichtung
und der Dekomprimierungseinrichtung beibehalten, selbst wenn die
Verknüpfung
zwischen ihnen bis zu 26 aufeinanderfolgende Paketverluste einführt. ROCCO
kann auf dem Gebiet interaktiver Sprachapplikationen über zellulare
mobile Systeme dritter Generation, wie etwa UMTS (Universal Mobile Telecommunications
System, universelles Mobilkommunikationssystem), sehr effizient
arbeiten.
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ROCCO
wird in "Wireless
real-time IP services enabled by header compression" von Svanbro et al,
2000 IEEE 51st Vehicular Technology Conference Proceedings, Tokyo,
Japan, 15.-18. Mai 2000, Seiten 1150-1154, Vol. 2, XP002166161 2000,
Piscataway, NJ, USA, IEEE, USA, ISBN: 0-7803-5718-3 offenbart, wovon
der unabhängige
Anspruch abgegrenzt wird.
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In
mobilen zellularen Funkkommunikationsnetzen ist z.B. eine Datenkommunikationsverknüpfung Gegenstand
einer Übergabe.
Das ist der Transfer der Datenverknüpfung von einem Funkkanal zu einem
anderen. Abhängig
von der Entität,
die den Transfer der Funkverbindungen managt, kann Übergabe
als Intrazellen- oder Intraknoten- und Interzellen- oder Interknoten-Übergabe
gekennzeichnet werden.
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Das
Intrazellen- oder Intraknoten-Übergabeschema
kann als eine Übergabeprozedur
definiert werden, wobei der Transfer der Datenverknüpfungsverbindung
durch die gleiche Zelle oder Knoten gemanagt wird, d.h. die gleiche
Funkzugangseinheit oder Funkbasisstation.
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Das
Interzellen- oder Interknoten-Übergabeschema
ist eine Übergabeprozedur,
wobei der Transfer der Datenverknüpfung durch unterschiedliche Zellen
oder Knoten gemanagt wird, d.h. unterschiedliche Funkzugangseinheiten
oder Funkbasisstationen.
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Abhängig von
dem Verfahren zum Herstellen der neuen Datenverknüpfungsverbindung
und der Freigabe der existierenden oder alten Datenverknüpfungsverbindung
wird die Übergabeprozedur
hart (hard) oder weich (soft) genannt.
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Die
harte Übergabeprozedur
ist als die Übergabeprozedur
definiert, wobei die existierende oder alte Funkverknüpfung aufgegeben
wird, bevor die neue Funkverknüpfung
hergestellt wird. In der weichen Übergabeprozedur werden die
existierende oder alte Funkverknüpfung
und die neue Funkverknüpfung
auf eine derartige Art und Weise umgeschaltet, dass stets mindestens
eine Funkverknüpfung
betriebsfähig
ist.
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Typischerweise
führt die
harte Übergabeprozedur
Paketverluste ein. Die Zahl der verlorenen Pakete hängt von
der Dauer der Übergabeprozedur
ab. Wegen den Verlusten, die während
der Periode der harten Übergabeprozedur
auftreten, kann der Komprimierungskontext zwischen der Komprimierungseinrichtung
und der Dekomprimierungseinrichtung außer Synchronisation geraten.
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Des
weiteren kann in sowohl den harten als auch weichen Übergabeprozessen
in dem Fall von Interzellen- oder Interknoten-Übergabe
die neue Datenverknüpfungsverbindung
eine neue Komprimierungseinrichtung und/oder Dekomprimierungseinrichtung enthalten,
zwischen denen kein Komprimierungskontext existiert.
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Entsprechend
ist während Übergabe
der Datenaustausch zwischen einem Sender und einem Empfänger eines
IP-Mobildatennetzes, worin Datenpakete unter Verwendung von Headerkomprimierungsmechanismen
transferiert werden, sehr anfällig gegenüber Fehlern
und sogar Verlust von Kommunikation.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Es
ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Verfahren
zum Beibehalten von Headerkomprimierungskontext während Übergabe
in einem IP-Mobildatennetz vorzusehen, worin Datenpakete folgend
einem Headerkomprimierungsschema transferiert werden.
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Es
ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, einen Datennetztransceiver,
eine Funkzugangseinheit und eine Funkkommunikationseinheit vorzusehen,
die zum Austauschen von Datenpaketen angeordnet sind in Übereinstimmung
mit dem verbesserten Verfahren der Erfindung.
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Diese
und andere Ziele und Vorteile werden durch die vorliegende Erfindung
in einem Verfahren zum Steuern von Headerkomprimierungskontext während Übergabe
in einem Datenaustausch zwischen einem Sender und einem Empfänger eines IP-Mobildatennetzes
erreicht, worin Datenpakete transferiert werden, die einen Headerabschnitt
und einen Informationsabschnitt umfassen, und worin der Sender eine
Headerkomprimierungseinrichtung umfasst und der Empfänger eine
Headerdekomprimierungseinrichtung umfasst, die zum Arbeiten in Übereinstimmung
mit einem Headerkomprimierungsschema angeordnet sind, wobei das
Verfahren durch die Schritte gekennzeichnet wird:
- – Benachrichtigen
der Headerkomprimierungseinrichtung über die Initiierung einer Übergabe;
- – Übertragen
von Paketen, die zum Steuern des Headerkomprimierungskontexts zwischen
der Headerkomprimierungseinrichtung und der Headerdekomprimierungseinrichtung
angeordnet sind;
- – Benachrichtigen
der Headerkomprimierungseinrichtung über einen Abschluss der Übergabe;
und
- – Betreiben
der Headerkomprimierungseinrichtung und der Headerdekomprimierungseinrichtung
in Übereinstimmung
mit einem synchronisierten Komprimierungskontext.
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Während eines
normalen Datenaustausches, d.h. wobei es keine Übergabe zwischen einem Sender
und einem Empfänger
gibt, arbeiten die Headerkomprimierungseinrichtung und die Headerdekomprimierungseinrichtung
in Übereinstimmung mit
ihrem Komprimierungskontext zusammen. Der Komprimierungskontext
ist der Betriebszustand, der durch die Headerkomprimierungseinrichtung
verwendet wird, um einen Header zu komprimieren, und durch die Headerdekomprimierungseinrichtung,
um einen Header zu dekomprimieren.
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Um
Verlust des Komprimierungskontexts zu vermeiden, überträgt das Verfahren
gemäß der Erfindung
während
der Übergabeprozedur
Pakete, die zum Beibehalten des Headerkomprimierungskontexts zwischen
der Headerkomprimierungseinrichtung und der Headerdekomprimierungseinrichtung angeordnet
sind. Das heißt
die vorliegende Erfindung greift einem bestimmten Verlust von Komprimierungskontext
durch Übertragen
während Übergabe von
Paketen vor, die Komprimierungskontext zwischen der Header komprimierungseinrichtung
und der Dekomprimierungseinrichtung garantieren.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens gemäß der Erfindung
ist nach der Benachrichtigung über
die Übergabe
jedes Paket, das zu übertragen
ist, zum Initiieren und Synchronisieren des Komprimierungskontexts
zwischen der Headerkomprimierungseinrichtung und der Headerdekomprimierungseinrichtung
angeordnet.
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Somit
wird Verlust von Synchronisation zwischen der Headerkomprimierungseinrichtung
und der Headerdekomprimierungseinrichtung wegen Verlust von Paketen
in der harten Übergabeprozedur durch
die vorliegende Erfindung dadurch effektiv repariert, dass Pakete übertragen
werden, die in der Lage sind, einen Headerkomprimierungskontext
zwischen einer Headerkomprimierungseinrichtung und einer Dekomprimierungseinrichtung
zu initiieren und zu synchronisieren.
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Auch
sind in dem Fall von Interzellen- oder Interknoten-Übergabe,
sowohl weich als auch hart, wobei die neue Verbindung eine neue
Headerkomprimierungseinrichtung und/oder eine neue Headerdekomprimierungseinrichtung
enthalten kann, zwischen denen noch kein Komprimierungskontext existiert,
die Pakete, die in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung übertragen
werden, in der Lage, den Komprimierungskontext durch Initiieren
eines Headerkomprimierungskontexts zwischen der Headerkomprimierungseinrichtung
und der Headerdekomprimierungseinrichtung der neuen Kommunikationsverknüpfung beizubehalten.
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Obwohl
das Verfahren gemäß der Erfindung während Übergabe
Pakete überträgt, die
eine größere Menge
von Bits als die komprimierten Pakete umfassen, vermindert dieser
Verlust von Ef fizienz nicht den Vorteil eines garantierten Headerkomprimierungskontexts.
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Das
Verfahren gemäß der Erfindung
ist nicht auf ein bestimmtes Headerkomprimierungsschema begrenzt,
und kann u.a. in einem IP-Netz verwendet werden, das z.B. CRTP oder
ROCCO verwendet.
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Abhängig von
einem bestimmten Übertragungsprotokoll
kann Übergabe
von dem Sender und/oder von dem Empfänger gemeldet werden.
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In
dem Fall eines Mobilfunkdatennetzes, das unter GSM (Global System
for Mobile communications, globales System für mobile Kommunikation) betriebsfähig ist,
wird Übergabe
von den Funkbasisstationen oder Funkzugangseinheiten initiiert.
In DECT (Digital Enhanced Cordless Telecommunications, digitale
verbesserte schnurlose Telekommunikationen) wird Übergabe
von der schnurlosen Telekommunikationseinheit, wie etwa einem schnurlosen
Telefonendgerät,
initiiert.
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Das
Verfahren gemäß der Erfindung
ist in Netzen von besonderem Interesse, wo der Informationsabschnitt
der Datenpakete Stimme oder Sprachdaten umfasst, wie etwa VoIP,
wobei der Informationsdatenabschnitt, d.h. die Nutzlast eines Paketes, nur
1/3 Teile der gesamten Paketgröße belegt,
und die anderen 2/3 Teile durch den Paketheaderabschnitt belegt
sind.
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Die
Erfindung stellt ferner einen IP-Datennetztransceiver, eine Funkzugangseinheit
und eine Funkkommunikationseinheit bereit, umfassend Sender- und
Empfängermittel
zum Austauschen von Datenpaketen mit einem Headerabschnitt und einem
Informationsabschnitt, wobei der Transceiver eine Headerkomprimierungseinrichtung
und eine Headerdekomprimierungseinrichtung umfasst, die zum Arbeiten
in Übereinstimmung
mit dem Verfahren der vorliegenden Erfindung angeordnet sind.
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Es
wird vermerkt, dass:
- • die Erfindung dann auf ein
beliebiges IP-Mobildatennetz angewendet werden kann, das als eine Netzprotokollschicht
entweder die IP-Version 4 (IPv4) oder die IP-Version 6 (IPv6) verwendet;
- • der
IP-Datennetztransceiver eine beliebige IP-Backbone-Entität (z.B.
Router) sein kann, die als eine Headerkomprimierungseinrichtung
oder eine Headerdekomprimierungseinrichtung verwendet werden könnte, z.B.
die Funknetzsteuervorrichtung (RNC, Radio Network Controller), die in
UMTS verwendet wird, der Serving GPRS Support Node (SGSN), der in
UMTS und im General Packet Radio Service (GPRS) verwendet wird;
- • die
Funkzugangseinheit eine beliebige Basisstation sein kann, z.B. die
Basistransceiverstation (BTS, Base Transceiver Station), die in
UMTS und in GPRS verwendet wird;
- • die
Funkkommunikationseinheit eine beliebige Mobilstation sein kann,
z.B. eine Mobilstation (MS), die in UMTS und in GPRS verwendet wird.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
auf eine schematische und veranschaulichende Art und Weise die Operation
des Verfahrens gemäß der Erfindung
für eine
Intrazellen- oder Intraknoten-Übergabe.
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2 zeigt
auf eine schematische und veranschaulichende Art und Weise die Operation
des Verfahrens gemäß der Erfindung
für eine
Interzellen- oder Interknoten-Übergabe.
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3 zeigt
in einem Flussdiagramm die Hauptschritte des Verfahrens gemäß der Erfindung.
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Detaillierte
Beschreibung der Ausführungsformen
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1 veranschaulicht
einen Teil eines IP- (Internetprotokoll) zellularen mobilen Funkkommunikationssystems,
wie etwa eines Funkdaten- und Telefonnetzes, das unter GSM (globales
System für mobile
Kommunikationen), DECT (digitale verbesserte schnurlose Telekommunikationen,
GPRS (allgemeiner Paketfunkdienst), UMTS (universelles mobiles Telekommunikationssystem)
und anderen Protokollen, betriebsfähig ist.
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Zellulare
Funkkommunikationssysteme umfassen eine oder eine Vielzahl von Funkzugangseinheiten
oder Funkbasisstationen (RBS) mit einem Transceiver TX und einem
Steuermittel μP
zum Bereitstellen eines Duplextelekommunikationsdienstes in einem
geografisch begrenzten Bereich, der eine Zelle genannt wird, der/die
eine RBS (nicht gezeigt) umgibt.
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In
einem typischen GSM-Netz verbindet sich z.B. eine RBS durch eine
Basisstationssteuerung (BSC) mit einer mobilen Dienstvermittlungsstelle (MSC),
die die Vermittlung von Rufen zwischen einer RBS und anderen mobilen
oder Festnetzen durchführt,
wie etwa dem PSTN (öffentliches
vermitteltes Telefonnetz), dem ISDN (dienstintegrierendes digitales
Netz), einem IP-Datennetz, wie etwa dem Internet, etc.
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Der
Klarheit halber werden die BSC, MSC und andere Netze in 1 nicht
gezeigt.
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Im
Gebrauch kommuniziert eine Funkkommunikationseinheit oder Funkmobilstation
(RMS) über
eine Funkluftschnittstelle mit der RBS, die einen Duplexfunkkommunikationsdienst
in dem Bereich oder der Zelle bereitstellt, in dem/der sich die
RMS gegenwärtig
befindet. Die RMS umfasst ein Transceivermittel TX, ein Steuermittel μP und ein
Funkkommunikationsmittel IO, die der Klarheit halber als ein einzelner
Block angezeigt werden.
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Die
RBS und RMS sind für
IP- (Internetprotokoll) Datenkommunikationen angeordnet, wie etwa wie
einen Telefondienst als Sprache über
Internetprotokoll (VoIP), worin Daten in Paketen übertragen werden,
die einen Informationsabschnitt und einen Headerabschnitt umfassen.
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Wie
in dem einführenden
Teil der Beschreibung offenbart, kann der Headerabschnitt bis zu
2/3 Teilen einer Gesamtpaketgröße belegen.
Zum Steigern der Effizienz des Datentransports sind Headerkomprimierungs-
(HC) Schemata und Mittel zum Reduzieren der Größe des Paketheaderabschnitts
eines Datenpaketes während
der Kommunikation über eine
Kommunikationsverknüpfung
gestaltet.
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Zu
diesem Zweck ist die RBS mit einer Netzwerk-Headerkomprimierungseinrichtungs-
(NHC) und einer Netzwerk-Headerdekomprimierungseinrichtungs- (NHD)
Ausrüstung
versehen, wie in 1 gezeigt. Gleichermaßen umfasst
jede RMS eine Mobilstations-Headerkomprimierungseinrichtungs- (MHC)
und Mobilstations-Headerdekomprimierungseinrichtungs- (MHD) Ausrüstung, wie
in 1 schematisch veranschaulicht. Die Headerkomprimierungseinrichtungs-
und Headerdekomprimierungseinrichtungsmittel können sich in einer getrennten Hardwarekomponente
befinden und/oder als Software vorgesehen sein, z.B. in dem Steuermittel μP der RBS
und RMS.
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Die
MHC/MHD- und NHC/NHD-Ausrüstung kann
in Übereinstimmung
mit einem beliebigen HC-Schema arbeiten, wie etwa z.B. CRTP (komprimiertes
Echtzeit-Transportprotokoll) oder ROCCO (robuste auf Prüfsumme basierte
Headerkomprimierung).
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Sowohl
CRTP als auch ROCCO arbeiten während
normaler nicht unterbrochener Duplexverwendung in Übereinstimmung
mit einem Komprimierungskontext zwischen der jeweiligen Headerkomprimierungseinrichtung
und Headerdekomprimierungseinrichtung einer RBS und RMS, zwischen
denen eine Duplexfunkkommunikationsverknüpfung existiert. Der Komprimierungskontext
ist als ein Betriebszustand definiert, worin die Headerkomprimierungseinrichtung
und die Headerdekomprimierungseinrichtung in Synchronismus arbeiten.
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CRTP
und ROCCO verwenden z.B. unterschiedliche Komprimierungskontext-Synchronisationsprozesse.
In CRTP initialisiert und synchronisiert das Headerkomprimierungsschema
den Komprimierungskontext durch Senden eines Paketes, das FULL HEADER
genannt wird. Dies bedeutet, dass für jedes ursprüngliche
nicht komprimierte Paket die Komprimierungseinrichtung ein FULL
HEADER-Paket senden wird, das als Nutzlast die Nutzlast des ursprünglichen
nicht komprimierten Paketes enthält. Für weitere
Details über
das Format des FULL HEADER-Paketes wird auf S. Casner und V. Jacobson "Compressing IP/UDP/RTP
Headers for Low-Speed Serial Links", IETF RFC2508, 1999 verwiesen.
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Das
ROCCO-Header Komprimierungsschema initialisiert den Komprimierungskontext
durch Senden eines Paketes, das STATIC genannt wird, und synchronisiert
den Komprimierungskontext durch Senden nach dem anfänglichen
STATIC-Paket eines DYNAMIC-Paketes. Dies bedeutet, dass für jedes
ursprüngliche
nicht komprimierte Paket die Komprimierungseinrichtung anschließend ein STATIC-Paket
und ein DYNAMIC-Paket senden wird. Das STATIC-Paket enthält die Headerfelder,
die durch die Lebensdauer des Paketstroms konstant sind. Ferner
enthält
dieses Paket keinerlei Nutzlast. Jedes DYNAMIC-Paket hat einen Header,
der alle sich ändernden
Headerfelder in ihrer ursprünglichen nicht
komprimierten Form enthält.
Außerdem
ist die enthaltene Nutzlast einer Nutzlast ähnlich, die in COMPRESSED-Paketen
enthalten ist. Für
weitere Details über
das Format der Pakete STATIC, DYNAMIC und COMPRESSED wird auf L.-E.
Jonsson, M. Dagermark, H. Hannu, K. Svanbro, "Robust Checksum-based header Compression
(ROCCO)", IETF Internet
draft (work in progress), März
2000 verwiesen.
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Headerkomprimierungs-
und Headerdekomprimierungsausrüstung
für eine
Verwendung mit der vorliegenden Erfindung sind einem Fachmann bekannt
und bedürfen
keiner weiteren detaillierten Erläuterung.
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Das
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung wird nun mit Verweis auf 1 für eine Intrazellen-
oder Intraknoten-Übergabe
offenbart.
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Während einer
Intrazellen- oder Intraknoten-Übergabe
wird eine existierende Funkverknüpfung
A zwischen der RBS und RMS zu einer anderen Funkverknüpfung B
transferiert, wobei der Transfer durch die gleiche Zelle oder Knoten
gemanagt wird, d.h. die gleiche RBS.
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In
einem ersten Schritt empfängt
die Headerkomprimierungseinrichtung, entweder NHC oder MHC oder
beide, eine Benachrichtigung, dass eine Übergabeprozedur initiiert ist.
In GSM z.B. wird die Übergabe
durch die RBS initiiert, wohingegen in DECT die Übergabe z.B. durch die RMS
initiiert wird. Abhängig
von dem Typ des angewendeten Funkkommunikationsprotokolls kann entsprechend
die Benachrichtigung, dass eine Übergabeprozedur
initiiert ist, von der RBS zu der RMS oder umgekehrt gesendet werden.
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Nach
Empfang der Übergabebenachrichtigung
wird jedes Paket, das von der Headerkomprimierungseinrichtung, d.h.
MHZ und/oder NHC, zu der Headerdekomprimierungseinrichtung, d.h.
NHD oder MHD, gesendet wird, angeordnet, den Komprimierungskontext
zwischen der relevanten Headerkomprimierungseinrichtung und Headerdekomprimierungseinrichtung
zu initiieren und zu synchronisieren. Dies wird sicherstellen, dass
während
der Übergabeprozedur
der Komprimierungskontext zwischen der Headerkomprimierungseinrichtung
und der Headerdekomprimierungseinrichtung beibehalten wird, d.h.
synchronisiert ist.
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Sobald
die Übergabe
abgeschlossen ist, d.h. Funkkommunikation von Funkverknüpfung A
zu Funkverknüpfung
B transferiert ist, empfängt
die Headerkomprimierungseinrichtung, die MHC und/ oder NHC sein
kann, eine Benachrichtigung, dass die Übergabeprozedur abgeschlossen
ist. Nach Empfang dieser Benachrichtigung wird eine normale Operation,
d.h. eine Operation, wenn keine Übergabe auftritt,
für das
relevante Headerkomprimierungsschema wieder aufgenommen.
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Die
obige Prozedur ist insbesondere auf harte Übergabe anwendbar, worin Funkverknüpfung A terminiert
wird und Funkverknüpfung
B nach Terminierung von Funkverknüpfung A eingerichtet wird, was
Verlust von Paketen, und entsprechend Verlust von Synchronisierung
des Kontext, einführen
kann. Der Synchronisationskontext zwischen der Headerkomprimierungseinrichtung
und der Headerdekomprimierungseinrichtung wird jedoch mit dem nächsten empfangenen
fortlaufenden Paket wiederhergestellt oder repariert.
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In
einer Interzellen- oder Interknoten-Übergabe bewegt sich die Funkmobilstation
RMS von dem Abdeckungsbereich einer ersten Funkzugangseinheit oder
Funkbasisstation RBSa zu dem Abdeckungsbereich oder der Zelle einer
zweiten Funkzugangsein heit oder Funkbasisstation RBSb, wie in 2 schematisch
veranschaulicht. D.h. die Kommunikationsverknüpfung der RMS ändert sich
von Funkverknüpfung
A, die mit RBSa betriebsfähig
ist, zu Funkverknüpfung
B, die mit RBSb betriebsfähig ist.
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In Übereinstimmung
mit der Erfindung empfängt
die Headerkomprimierungseinrichtung, die MHC und/oder NHCa und/oder
NHCb sein kann, eine Benachrichtigung, dass eine Übergabeprozedur
initiiert ist. Als Nächstes
ist jedes Paket, das von der Headerkomprimierungseinrichtung, die
MHC und/oder NHCa und/oder NHCb sein kann, zu der Dekomprimierungseinrichtung,
die NHDa und/oder NHDb und/oder MHD sein kann, gesendet wird, angeordnet,
den Komprimierungskontext zwischen der relevanten Komprimierungseinrichtung
und Dekomprimierungseinrichtung zu initiieren und zu synchronisieren.
Nach Abschluss der Übergabe
empfängt
die Headerkomprimierungseinrichtung, die MHC und/ oder NHCa und/oder
NHCb sein kann, eine Benachrichtigung, dass die Übergabeprozedur abgeschlossen
ist und dass die normale Operation des Headerkomprimierungsschemas
wieder aufgenommen werden kann, d.h. die Operation, worin die Headerkomprimierungseinrichtung
und Headerdekomprimierungseinrichtung einer Funkverknüpfung in Übereinstimmung
mit einem synchronisierten Komprimierungskontext arbeiten.
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In
dem Fall einer Übergabe
von RBSa zu RBSb wird bevorzugt, dass alle Komprimierungseinrichtungen,
die in die Übergabe
einbezogen sind, d.h. MHC, NHCa und NHCb, durch Übertragen von Paketen arbeiten,
die zum Beibehalten der Headerkomprimierung für jede der Funkkommunikationsverknüpfungen
A und B angeordnet sind. Dies geschieht um die Möglichkeit zu haben, Funkverknüpfung A
in Betrieb zu halten, falls die Übergabe
zu Funkverknüpfung
B aus irgendeinem Grund misslingt.
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In
dem Fall einer Interzellen- oder Interknoten-Übergabe ist das Verfahren gemäß der Erfindung für weiche Übergabe
und harte Übergabe
gleichermaßen
von Vorteil, da für
die neue Funkverknüpfungsverbindung,
d.h. Funkverknüpfung
B in dem obigen Beispiel, kein Komprimierungskontext zwischen MHD
und NHCb und/oder MHC und NHDb existiert.
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3 zeigt
in einem Flussdiagramm die Hauptschritte des Verfahrens gemäß der Erfindung zwischen
einem Sender, der eine Headerkomprimierungseinrichtung umfasst,
und einem Empfänger,
der eine Headerdekomprimierungseinrichtung umfasst.
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In
Schritt 1 wird die Headerkomprimierungseinrichtung des
Senders über
die Initiierung einer Übergabe
benachrichtigt. In Antwort auf diese Benachrichtigung überträgt die Headerkomprimierungseinrichtung
Pakete zum Steuern des Headerkomprimierungskontexts zwischen der
Headerkomprimierungseinrichtung und der Headerdekomprimierungseinrichtung.
In Schritt 3 wird die Headerkomprimierungseinrichtung über den
Abschluss der Übergabe benachrichtigt
und nimmt die Headerkomprimierungsoperation wie während eines
normalen Datenaustausches wieder auf, d.h. ohne Einbeziehung einer Übergabe,
Schritt 4.
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Jedes
Paket, das durch die Headerkomprimierungseinrichtung während der Übergabe
zu übertragen
ist, ist vorzugsweise zum Initiieren und Synchronisieren des Komprimierungskontexts
zwischen der Headerkomprimierungseinrichtung und der Headerdekomprimierungseinrichtung
angeordnet.
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Das
Verfahren gemäß der Erfindung
ist auf ein beliebiges existierendes oder neues HC-Schema anwendbar,
insbesondere eine IP-Version 4 (IPv4) oder eine IP-Version 6 (IPv6)
und CRTP oder ROCCO, wobei die Datenpakete Stimme oder Sprachdaten
umfassen.
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Obwohl
die Erfindung mit Verweis auf ein IP-Mobildatennetz veranschaulicht
wird, wird durch einen Fachmann erkannt, dass das Verfahren und die
Ausrüstung
zum Steuern von Headerkomprimierungskontext während einer Übergabe
auf jedes Datennetz anwendbar ist, worin für eine laufende Kommunikationssitzung
Verlust von Headerkomprimierungskontext zu vermeiden oder während einer Änderung
der Datenverknüpfung
zu reparieren ist.