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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft implantierbare Systeme, um Schäden an Herzmuskeln
nach einem Myokardinfarkt und allgemeiner in und/oder nahe bei beschädigtem oder
erkranktem Myokardgewebe zu beheben. Dies beinhaltet insbesondere
die Repopulation des beschädigten
oder erkrankten Myokards mit undifferenzierten oder differenzierten
kontraktilen Zellen, die außerdem
in situ durch die Verwendung von genetischen Herstellungsverfahren
und durch eine Vermehrung durch elektrische Stimulation gebildet
werden.
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Hintergrund
der Erfindung
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Erkrankungen
der Herzkranzarterie (CAD) betreffen in den USA jährlich 1,5
Millionen Menschen. Etwa 10% dieser Patienten sterben innerhalb
des ersten Jahres und etwa 900000 erleiden einen akuten Myokardinfarkt.
Bei CAD verringert die Bildung von Drusen unter dem Endothelgewebe
das Volumen der Herzkranzarterie und vergrößert ihren Widerstand gegen
den Blutstrom, wodurch die Sauerstoffversorgung verringert wird. Die
Schädigung
des Myokard (d. h. die mittlere und dickste Schicht der Herzwand,
die den Herzmuskel enthält),
das durch die Herzkranzarterie versorgt wird, beginnt innerhalb
von 0,5 bis 1,5 Stunden irreversibel zu werden und ist nach 6–12 Stunden
vollständig,
was einen Zustand zur Folge hat, der als akuter Myokardinfarkt (AMI)
oder einfach Myokardinfarkt (MI) bezeichnet wird.
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Der
Myokardinfarkt ist ein Zustand der irreversiblen Nekrose des Herzmuskels,
die aus einer längeren Ischämie resultiert.
Beschädigte
oder erkrankte Bereiche des Myokards werden mit nicht kontraktilen
Phagozytzellen infiltriert und werden schließlich durch Narbengewebe ersetzt.
Dieses faserartige Narbengewebe trägt nicht wesentlich zur Kontraktion
des Herzens bei und kann tatsächlich
elektrische Abnormalitäten
bewirken.
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Die
Menschen, die AMI überleben,
besitzen ein 4- bis 6-mal
größeres Risiko
der Entwicklung einer Herzinsuffizienz. Gegenwärtige und vorgeschlagene Behandlungen
der Menschen, die AMI überleben,
konzentrieren sich aus pharmakologische Lösungen und chirurgische Eingriffe.
Die Angioplastie mit und ohne Stents ist z. B. eine wohlbekannte
Technik zur Verringerung der Stenose. Die meisten Behandlungen sind
vorgesehen, um eine erneute Durchblutung zu erreichen und ventrikuläre Schädigungen
minimal zu machen. Keine der gegenwärtigen oder vorgeschlagenen
Therapien ist jedoch auf die Myokardnekrose (d. h. die Verschlechterung
und das Absterben der Zellen des Merzmuskels) gerichtet. Da sich
Herzzellen nicht teilen, um den beschädigten oder erkrankten Bereich
zu repopulieren, wird sich dieser Bereich mit Bindegewebe füllen, das
durch eindringendes Fibroblast gebildet wird. Fibroblast erzeugt
außerzelluläre Matrixkomponenten,
wovon Collagen am reichlichsten vorhanden ist. Weder das eigentliche
Fibroblast noch das Bindegewebe, das es bildet, sind kontraktil.
Deswegen hat sich die Forschung der molekularen und zellularen Kardiomyoplastie dahingehend
entwickelt, sich direkt der Myokardnekrose zu widmen.
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Die
zellulare Cardiomyoplastie beinhaltet das Transplantieren von Zellen
anstelle von Organen in das beschädigte erkrankte Myokard mit
dem Ziel der Wiederherstellung seiner kontraktilen Funktion. Ein Überblick über die
For schung auf dem Gebiet der zellularen Cardiomyoplastie ist in
Cellular Cardiomyoplasty: Myocardial repair with Cell Implantation,
herausgegeben von Kao und Chiu, Landes Bioscience (1997), insbesondere in
den Kapiteln 5 und 8 angegeben. Koh u. a., J. Clinical Invest.,
96, 2034–2042
(1995) verpflanzten Zellen von AT-1-Herztumorzelllinien in Hunde,
stellten jedoch ein unkontrolliertes Wachstum fest. Robinson u.
a., Cell Transplantation, 5, 77–91
(1991), verpflanzten Zellen von C2C12-Skeletalmuskelzelllinien in die Herzkammern von
Mäusen.
Obwohl diese Forschungen verblüffende
Forschungsergebnisse zeigten, werden Zellen von gebildeten Zelllinien
typischerweise vom menschlichen Empfänger abgestoßen. Li
u. a., Annals of Thoracic Surgery, 62, 654–661 (1996), verpflanzte fötale Cardiomyozyten
an die Herzen ausgewachsener Mäuse.
Sie registrierten einen verbesserten systolischen Druck und stellten
fest, dass das Vorhandensein dieser Zellen eine Umgestaltung nach
dem Infarkt verhinderte. Obwohl ihre Ergebnisse die Wirksamkeit
der Technologie der Zelltransplantation zeigte, wäre diese
Lösung
in der klinischen Medizin wahrscheinlich nicht wirksam, da das gen-identische
fötale
Herzgewebe für
menschliche Patienten nicht zur Verfügung steht. Chiu u. a., Ann.
Thorac. Surg., 60, 12–18
(1995), führten
eine Direktinjektion von gezüchtetem
skelettalen Fibroblast an Hundeherzen aus und stellten fest, dass
ein gut entwickeltes Muskelgewebe erkannt werden konnte. Dieses
Verfahren ist jedoch stark invasiv, wodurch seine Anwendbarkeit
bei menschlichen MI-Patienten eingeschränkt ist.
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Die
molekulare Kardiomyoplastie hat sich entwickelt, da Fibroblaste
bzw. Fibroblast-Zellen genetisch manipuliert werden können. Das
heißt,
da Fibroblast-Zellen, die nicht endgültig differenziert sind, aus
dem gleichen embryonalen Zelltyp entstehen wie skelettale Muskeln,
kann ihr Phänotyp
modifiziert werden und sie können möglicherweise
in skelettale Muskelsatellitenzellen umgewandelt werden. Dies kann
erfolgen, indem Mitglieder einer Genfamilie (myogenetische Determinationsgene
oder "MDGS"), die für den skelettalen
Muskel spezifisch sind, verwendet werden. Ein genetisch hergestelltes
Adeno-Virus, das
das Myogen-Gen trägt,
kann durch Direktinjektion an die MI-Zone abgegeben werden. Das
Virus durchdringt die Zellmembran und verwendet den eigenen Mechanismus
der Zelle, um das Myogen-Protein zu erzeugen. Durch die Einführung des
Myogen-Proteins in eine Zelle beginnt die Bildung des Myogen-Gens,
das ein Gen des skelettalen Muskels ist und seinerseits die Bildung
der anderen Mitglieder des MDGS anregt und die Fibroblast-Zellen
in skelettale Myoblast-Zellen umwandeln kann. Um diese Gen-Kaskade
in Fibroblast-Zellen zu erreichen, kann die Replikation des fehlenden
Adeno-Virus, das
das Myogen-Gen trägt,
verwendet werden, um das exogene Gen in die Hostzellen zu transportieren.
Nachdem das Virus die Fibroblast-Zellen infiziert hat, beginnt das
Myogen-Protein, das von den Viral-Genen erzeugt wird, die Bildung
der endogenen Gene, wodurch der Kaskadeneffekt ausgelöst wird,
und das Fibroblast wird in ein Myoblast umgewandelt. Ohne Kernhülle geht
das Virus zu Grunde, die zelleigenen Gene erhalten jedoch den Zell-Phenotyp als eine
skelettale Muskelzelle.
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Dieses
Konzept wurde in vitro sehr gut entwickelt. Tam u. a., J. Thoracic
and Cardiovascular Surgery, 918–924
(1995), verwendeten MyoD, das einen Retrovirus darstellt, in vitro
für die
Umwandlung von Fibroblast in Myoblast. Seine Lebensfähigkeit
wurde jedoch in vivo nicht nachgewiesen. Klug u. a., J. Amer. Physiol.
Society, 1913–1921
(1995), verwendeten z. B. SV40 in vivo und waren erfolgreich bei
der Reproduktion des Kerns und der DNA, jedoch nicht bei den eigentlichen
Kardiomyozyten. Außerdem
beschrieben Leor u. a., J. Molecular and Cellular Cardio logy, 28,
2057–2067
(1996), die Erzeugung in situ von neuem kontraktilen Gewebe unter
Verwendung von Techniken der Gen-Abgabe.
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Die
Verwendung von Herzschrittmachern, um die Funktion des Herzens zu
korrigieren oder zu verbessern, ist in der medizinischen Kunst,
einschließlich
ihrer Verwendung in spezialisierteren Routinen, der Umtrainierung
von eingepflanztem skelettalen Muskelgewebe gut eingeführt. Die
Patente
EP 0 487 429
A1 und
US 5.306.293 beschreiben
eine Vorrichtung zum Überwachen
von Herzparametern, um Tachykardie zu verhindern. In der Offenbarung
ist die Erläuterung
der Verwendung von derartigen Herzschrittmachern bei der aktiven
und permanenten Überwachung
von Herzen, die durch verpflanztes skelettales Muskelgewebe behandelt oder
wiederhergestellt wurden, enthalten. In ähnlicher Weise beschreibt das
Patent
US 5.632.716
A eine Vorrichtung zum Muskeltraining zum Trainieren oder
zur anderweitigen Vergrößerung des
Herzmuskels, einschließlich
des Trainierens von skelettalen Muskelimplantaten, die das Herzgewebe
umgeben. Das Patent
EP 054 733 beschreibt
außerdem
prinzipiell einen Herzschrittmacher gegen Rhythmusstörungen zum
Stimulieren des Herzens und der skelettalen Muskelimplantate des
Patienten, um die Herzleistung zu verbessern. Die beschriebene Vorrichtung
erfasst und klassifiziert abnormale Herzzustände und verwendet den Stimulator,
um Impulsfolgen an Elektroden zu liefern, die mit dem Muskel in
Kontakt sind. Zur Unterstützung
der Prozedur der Verwendung von Implantaten des skelettalen Muskelgewebes
am Herzen beschreibt das Patent
US
4.791.911 ein Verfahren der Operation zur Herzrekonstruktion,
die das Präparieren
von bestimmtem Muskelklappengewebe enthält, um es zur Verwendung bei
einer Implantationsprozedur in den Thorax einzusetzen.
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Verschiedene
fremde Mittel sind an das Herz abgegeben worden, um seine Leistung
zu verbessern oder um Erkrankungen zu behandeln. Das Patent
EP 0 547 733 beschreibt
z. B. die Abgabe von Gen-Produkten in Herzmuskel- und Gefäßmuskelgewebe
durch das Abgeben von Rekombinations-Adeno-Virusvektoren zur Verwendung in
der Gen-Therapie, einschließlich
der muskulären
Dystrophie oder der Myokardinal-Ischämie. Bestimmte Offenbarungen,
wie etwa WO 9 421 237 A, beschreiben ein System zur Kontrolle des
Herzrhythmus mit einer implantierbaren Schrittmachervorrichtung
und einer Vorrichtung zur gesteuerten Abgabe von Mitteln gegen Rhythmusstörungen.
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Weitere
Beschreibungen des Aufbaus und der Entwicklung von speziellen Herzschrittmachern
sind in der Wissenschaft wohlbekannt. Das Patent
EP 0 627 237 A beschreibt
z. B. einen Herzschrittmacher zum Stimulieren von Epikard- und Myokardgewebe
in einem Gehäuse
ohne chirurgische Nähte.
Das Gehäuse
enthält einen
Impulsgenerator, der mit einer Elektrodenspitze verbunden ist, die
einen Teil der äußeren Oberfläche des Gehäuses bildet.
Die Elektrodenspitze steht mit dem Epikard in direktem Kontakt.
Das Patent
US 4.256.115 beschreibt
gleichfalls einen drahtlosen batteriebetriebenen Herzschrittmacher,
der in eine kleine Scheibe eingepasst ist, die direkt am Herzmuskel
befestigt ist.
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Es
besteht somit ein Bedarf an einem wirksamen System und einem Verfahren
für eine
in geringerem Maße
invasive Abgabe von Repopulationsmitteln, wie etwa Zellen oder Vektoren,
an die Stelle der Infarktzone des Myokards und allgemeiner in beschädigtes oder
erkranktes Myokardgewebe und/oder in die Nähe von diesem.
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Die
folgenden Listen von Dokumenten von Patenten und Nichtpatenten offenbaren
Hintergrundinformationen.
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Tabelle
1b Ausländische
Patentdokumente
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Tabelle
1c Nichtpatent-Dokumente
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung schafft implantierbare Systeme, die Beschädigungen
an einem nektrotischen Herzmuskel nach einem Myokardinfarkt oder
in und/oder nahe an beschädigtem
oder erkranktem Myokardgewebe beheben. Dies beinhaltet insbesondere
das Kombinieren eines Systems zum Bereitstellen einer Quelle eines
Repopulationsmittels mit einer Stimulationsvorrichtung. Dies beinhaltet
insbesondere die Repopulation des beschädigten oder erkrankten Myokards
mit undifferenzierten oder differenzierten kontraktilen Zellen und
eine Vergrößerung des
neu gebildeten Gewebes durch elektrische Stimulation, um zu bewirken, dass
das neu gebildete Gewebe synchron mit dem Herzen kontrahiert, um
die Herzfunktion zu verbessern.
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Die
Erfindung schafft ein implantierbares System, das umfasst:
- a) eine isolierte Zellrepopulationsquelle,
die in der Lage ist, neues kontraktiles Gewebe in und/oder nahe bei
beschädigtem
oder erkranktem Myokardgewebe zu bilden; und
- b) eine elektrische Stimulationsvorrichtung zum elektrischen
Stimulieren des neuen kontraktilen Gewebes in und/oder nahe bei
dem beschädigten
oder erkrankten oder Myokardgewebe, bei der die Zellrepopulationsquelle
auf einen Träger
bzw. Carrier beschichtet oder in diesem enthalten ist, wobei der
Carrier die elektrische Stimulationsvorrichtung ist.
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Das
System, das die Zellrepopulationsquelle enthält, kann in das Myokard eines
Patienten, vorzugsweise dort, wo das Myokard beschädigt oder
erkrankt ist, z. B. dort, wo sich das Gewebe nach einem Myokardinfarkt
befindet, implantiert sein. Die Zellrepopulationsquelle kann direkt
an das Myokardgewebe, wie etwa in einen infarktbelasteten Gewebebereich,
durch einen Katheter oder eher manuell durch eine Injektionsspritze abgegeben
werden.
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Die
Zellrepopulationsquelle kann undifferenzierte kontraktile Zellen,
wie etwa skelettale Muskelsatellitenzellen, Myoblast-Zellen, Stamm-
oder Mesenchymalzellen und dergleichen oder differenzierte Herz-
oder skelettale Zellen, wie etwa Cardiomyzyten, Myotube-Zellen und
Muskelfaserzellen und dergleichen enthalten. Die implantierten Zellen
können
autologe Muskelzellen, allergene Muskelzellen oder xenogene Muskelzellen sein.
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Die
Zellrepopulationsquelle kann genetisches Material umfassen, das
optional in einem Abgabemittel enthalten sein kann, wobei das Abgabemittel
ein Nukleinsäuremolekül, wie etwa
plasmide DNA bzw. DNS umfassen kann. Die plasmide DNS kann ferner
optional wenigstens ein Gen enthalten. Das Nukleinsäuremolekül kann ein
Gen codieren, wie etwa ein Myogen-Determinationsgen. Das Abgabemittel
kann in Liposomen oder durch jede geeignete Quelle abgegeben werden.
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Die
Zellrepopulationsquelle kann zusätzlich
eine polymere Matrix enthalten, die ferner einen Träger bzw.
Carrier umfassen kann oder die Zellrepopulationsquelle kann auf einen
Träger
bzw. Carrier beschichtet sein.
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Die
elektrische Stimulationsvorrichtung kann einen Muskelstimulator
umfassen; kann optional zwei Elektroden umfassen, die mit dem beschädigten oder
erkrankten Myokardgewebe verbunden ist und/oder nahe zu diesem angeschlossen
ist und ist der Träger
bzw. Carrier für
die Zellrepopulationsquelle. In einer Betriebsart kann die elektrische
Stimulationsvorrichtung eine Burst- bzw. Entladungsstimulation oder
eine Pulsstimulation oder Kombinationen hiervon bereitstellen.
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Die
Repopulation des beschädigten
oder erkrankten Myokards mit undifferenzierten oder differenzierten
kontraktilen Zellen kann unter Verwendung eines zellularen oder
eines molekularen Lösungsansatzes
ausgeführt
werden. Zellulare Lösungsansätze beinhalten
die Injektion entweder direkt oder über eine Koronarinfusion von
z. B. undifferenzierten oder differenzierten kontraktilen Zellen,
vorzugsweise gezüchtete
autologe skelettale Zellen, in die Infarktzone (d. h. den beschädigten oder
erkrankten Bereich des Myokards). Molekulare Lösungsansätze beinhalten die Injektion
entweder direkt oder über
eine Koronarinfusion von z. B. Nukleinsäure, entweder in Form von reiner
plasmider DNS, die wahlweise in Liposomen oder anderen derartigen Abgabemitteln
enthalten ist, oder eines genetisch hergestellten Vektors in die
Infarktzone, um Fibroblast-Zellen, die z. B. in die Infarktzone
eindringen, in Myoblast-Zellen umzuwandeln. Der genetisch hergestellte
Vektor kann einen viralen Expressionsvektor, wie z. B. einen Retrovirus,
Adeno-Virus oder einen Adeno-Associated Viralvektor enthalten.
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Verschiedene
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung schaffen einen oder mehrere der folgenden
Vorteile: Wiederherstellung der Elastizität und Kontraktilität des Ge webes;
verbesserte linke Ventrikularfunktion; Verringerung des Betrags
der Remodellierung (d. h. Umwandlung des elastischen und kontraktilen Gewebes
in unelastisches und nicht kontraktiles Gewebe); und verringerte
Morbidität
und Mortalität.
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In
einer Ausführungsform
schafft die vorliegende Erfindung ein implantierbares System, das
die Merkmale von Anspruch 1 sowie insbesondere umfasst: eine Zellrepopulationsquelle,
die genetisches Material, undifferenzierte kontraktile Zellen, differenzierte
kontraktile Zellen oder eine Kombination hiervon enthält, die
in der Lage ist, neues kontraktiles Gewebe in und/oder nahe bei
einer Infarktzone des Myokards eines Patienten und allgemeiner in
und/oder nahe bei beschädigtem
oder erkranktem Myokardgewebe zu bilden; und eine elektrische Stimulationsvorrichtung
zum elektrischen Stimulieren des kontraktilen Gewebes in und/oder
nahe bei einer Infarktzone des Myokards eines Patienten. Eine Infarktzone
des Myokards oder beschädigtes
oder erkranktes Myokardgewebe kann durch einen Fachmann bestimmt
werden. Nahe bei einer Infarktzone oder beschädigtem oder erkranktem Myokardgewebe
bedeutet ausreichend nahe, damit eine Beschädigung des nekrotischen Herzmuskels
erkannt wird. Das bedeutet typischerweise innerhalb von etwa 1 Zentimeter
(cm) vom Rand des Bereichs der Infarktzone oder des beschädigten oder
erkrankten Gewebes.
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In
einer weiteren Ausführungsform
schafft die vorliegende Erfindung ein implantierbares System, das die
Merkmale von Anspruch 1 sowie insbesondere umfasst: eine Zellrepopulationsquelle
mit einem geeigneten Zelltyp, wie etwa skelettale Muskelsatellitenzellen,
der in der Lage ist, neues kontraktiles Gewebe in und/oder nahe
bei einer Infarktzone des Bereichs von beschädigtem oder erkranktem Myokardgewebe
des Myokards eines Patienten zu bilden; und eine elektrische Stimulationsvorrichtung
zum elektrischen Stimulieren des neuen kontraktilen Gewebes in und/oder
nahe bei einer Infarktzone des Myokards eines Patienten, wobei die
elektrische Stimulationsvorrichtung eine Burst- bzw. Entladungsstimulation bereitstellt.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
werden nun lediglich beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnung
beschrieben.
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1 ist
eine Darstellung eines implantierbaren Systems gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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2 ist
eine Darstellung einer Reihe von Impulsen einer bevorzugten elektrischen
Stimulationsvorrichtung, die sie während ventrikulären Kontraktionen
bereitstellt; und
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3 ist
ein Blockschaltplan, der verschiedenen Komponenten eines implantierbaren
Impulsgenerators (IPG) veranschaulicht, der in der vorliegenden
Erfindung verwendet werden kann.
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Detaillierte Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
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Die
vorliegende Erfindung umfasst ein System mit einer Zellrepopulationsquelle,
das bzw. die in der Lage ist, neues kontraktiles Gewebe in und/oder
nahe bei beschädigtem
oder erkranktem Myokardgewebe zu bilden. Das System mit der Zellrepopulationsquelle
kann in das Myokard eines Patienten implantiert werden, vorzugsweise
dort, wo das Myokard beschädigt
oder erkrankt ist, wie etwa in das Gewebe nach einem Myokardinfarkt.
Die Zellrepopulationsquelle kann direkt an das Myokard, wie etwa
einen vom Infarkt betroffenen Gewebebereich, durch einen Katheter
oder eher manuell durch eine Injektionsspritze abgegeben werden.
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Die
Zellrepopulationsquelle kann undifferenzierte oder differenzierte
kontraktile Zellen aufweisen, wie etwa skelettale Muskelsatellitenzellen,
Myroblast-Zellen, Stamm- oder Mesenchymalzellen. Die implantierten Zellen
können
autologe Muskelzellen, allogene Muskelzellen oder xenogene Muskelzellen
sein.
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Die
Zellrepopulationsquelle kann genetisches Material aufweisen, das
optional in einem Abgabemittel enthalten ist, wobei das Abgabemittel
ein Nukleinsäuremolekül, wie etwa
plasmide DNA, enthalten kann. Die plasmide DNA kann optional wenigstens
ein Gen enthalten. Das Nukleinsäuremolekül kann ein
Gen codieren, wie etwa ein myogenes Determinationsgen. Das Abgabemittel
kann in Liposomen oder in einer anderen geeigneten Quelle abgegeben
werden.
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Die
Zellrepopulationsquelle kann zusätzlich
eine polymere Matrix aufweisen, die einen Träger bzw. Carrier umfasst oder
die Zellrepopulationsquelle kann auf einen Carrier beschichtet sein.
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Die
elektrische Stimulationsvorrichtung kann einen Muskelstimulator
aufweisen, der optional zwei Elektroden besitzt, die in oder nahe
bei dem beschädigten
oder erkrankten Myokardgewebe angeschlossen sind, und ist der Carrier
für die
Zellrepopulationsquelle. In einer Betriebsart kann die elektrische
Stimulationsvorrichtung eine Burst- oder Entladungsstimulation oder
eine Pulsstimulation oder Kombinationen hiervon bereitstellen.
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Die
vorliegende Erfindung schafft außerdem implantierbare Systeme,
die die Schäden
am nekrotischen Herzmuskel nach einem Myokardinfarkt durch Repopulation
des beschädigten oder
erkrankten Myokards mit undifferenzierten oder differenzierten kontraktilen
Zellen beheben. Diese Repopulation wird durch elektrische Stimulation
verstärkt,
um die Synchronität
der Kontraktion des neu infundierten Gewebes mit der Herzkontraktion
sicherzustellen.
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Die
Repopulation des beschädigten
oder erkrankten Myokards mit undifferenzierten oder differenzierten
kontraktilen Zellen kann unter Verwendung von mehreren zellularen
oder molekularen Lösungsansätzen ausgeführt werden.
Typischerweise kann jede von mehreren Techniken, bei denen die undifferenzierten
oder differenzierten kontraktilen Zellen eine Repopulation der Infarktzone
des Myokards ausführen,
verwendet werden. In einer speziellen Anwendungsform können sie
z. B. die Abgabe von undifferenzierten kontraktilen Zellen an die
Infarktzone oder die Umwandlung von Zellen und das Züchten von
undifferenzierten kontraktilen Zellen in situ beinhalten.
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Zellulare
Lösungsansätze beinhalten
z. B. die Injektion, entweder direkt oder über eine Koronarinfusion, von
undifferenzierten oder differenzierten kontraktilen Zellen, die
vorzugsweise gezüchtete
Myoblast-Zellen (d. h. Muskelzellen) sind, wobei skelettale oder
Herz-Myoblast-Zellen
stärker
bevorzugt sind, in die Infarktzone (d. h. der beschädigte oder
erkrankte Bereich des Myokards) des Herzens. Die Zellen sind vorzugsweise autolog,
um das Immunverhalten und die Gewebeabstoßung zu verringern und/oder
zu eliminieren. Bei der Injektion werden typischerweise skelettale
Myoblast-Zellen in Herzmuskelfasern differenziert.
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Molekulare
Lösungsansätze beinhalten
z. B. die Injektion, entweder direkt oder über eine Koronarinfusion, von
Nukleinsäure,
entweder in der Form von reiner plasmider DNA, die optional in Liposomen
oder ähnlichen
Abgabemitteln enthalten ist, oder eines genetisch konstruierten
Vektors, in die Infarktzone, um blastulare undifferenzierte Zellen
(z. B. Fibroblast-Zellen oder Stammzellen), die in die Infarktzone
eindringen, in Myoblast-Zellen umzuwandeln. Dieser Vektor kann ein
Spiralvektor, vorzugsweise ein Andenoviral-Vektor sein, der Myogenin
oder MyoD darstellt, die Elemente der Muskelfamilie der Gene sind,
deren Genprodukte die phenotype Umwandlung von Fibroblast-Zellen
in Myoblast-Zellen induzieren.
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Diese
Bereiche der repopulierten Zellen schaffen eine verbesserte diastolische
Herzfunktion. Eine Vergrößerung der
repopulierten Bereiche mit elektrischer Stimulation schafft in signifikanter
Weise eine verbesserte systolische sowie eine verbesserte diastolische
Funktion. Die vorliegende Erfindung schafft folglich Systeme, die
eine Zellrepopulationsquelle (d. h. ein Zellrepopulationsmittel)
und eine elektrische Stimulationsvorrichtung (d. h. eine Stimulationsquelle)
enthalten. Die Zellrepopulationsquelle kann undifferenzierte kontraktile
Zellen, wie etwa autologe Muskelzellen, oder Nukleinsäure für die Umwandlung
von z. B. Fibroblast-Zellen in Myoblast-Zellen enthalten. Die Repopulationsquelle
kann differenzierte Herz- oder skelettale Zellen, wie etwa Kardiomyozyten,
Myotube-Zellen und
Muskelfaserzellen und dergleichen, enthalten. Die Zellrepopulationsquelle
kann durch direkte Injektion in das Myokard oder über die
Koronargefäße abgegeben
werden. Die Zellrepopulation kann unter Verwendung einer Injektionsspritze
ausgeführt
werden oder es kann alternativ eine Abgabevorrichtung, wie etwa
ein Katheter, verwendet werden. Die Zellen oder das genetische Material
kann gleichzeitig mit der Anwendung der elektrischen Stimulationsvorrichtung
abgegeben werden. Die elektrische Stimulationsvorrichtung ist der
Carrier der Zellen oder des genetischen Materials. Die elektrische
Stimulations vorrichtung enthält
typischerweise einen implantierbaren Muskelstimulator und Elektroden.
Es ist wesentlich, dass sie keine Leitungen enthält, die sie mit anderen Vorrichtungen
verbinden.
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Die
Zellrepopulationsquelle (d. h. das Zellrepopulationsmittel) kann
Medikamente, leistungssteigende Mittel bzw. Chemikalien, Proteine
und dergleichen enthalten, um z. B. eine lokale Angiogenese, die
Zellenkontraktionsfähigkeit,
das Zellwachstum und die Migration zu stimulieren. Diese können z.
B. enthalten: aFGF (säurehaltiger
Fibroblast-Wachstumsförderer),
VEGF (Wachstumsförderer
des vaskulären
Endothels), tPA (Gewebe-Plasminogen-Aktivator), BARK (β-adrenergetische Rezeptorkinase), β-Blocker usw. Heparin
und andere Antigerinnungsmittel, wie etwa Polyethylenoxid, Hirudin
und ein Gewebe-Plasminogen-Aktivator
können außerdem vor
der Implantierung in der Zellrepopulationsquelle in einer Menge
vorhanden sein, die wirksam ist, um Thrombose zu verhindern oder
zu begrenzen.
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In 1 enthält ein implantierbares
System der vorliegenden Erfindung eine Abgabevorrichtung 10, die
einen Carrier 22 für
undifferenzierte kontraktile Zellen und/oder differenzierte Zellen
aufweist, und kann getrennt oder zusätzlich genetisches Material
(d. h. Nukleinsäure
in einer Vielzahl von Formen) oder differenzierte kontraktile Zellen
enthalten, die in Form einer elektrischen Stimulatorkapsel vorliegen.
Bei Bedarf können andere
Carrier in Abhängigkeit
davon entworfen werden, ob eine direkte Injektion oder eine Koronarinfusion verwendet
wird. Wie in 1 gezeigt ist, wird der Carrier 22 an
die Infarktzone des Myokards eines Patienten unter Verwendung eines
Katheters 19 abgegeben. In 1 ist die
Zellrepopulationsquelle ein Umwandlungsvektor 14 von Fibroblast-Zellen in Myoblast-Zellen.
Die Zellrepopulationsquelle (d. h. das Zellrepopulationsmittel)
wird typischerweise von dem Carrier 22 durch passive Diffusion
in die Infarktzone 16 eines Myokards 18 eines
Patientenherzens freigegeben.
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Undifferenzierte und differenzierte
kontraktile Zellen
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Zellen,
die in der vorliegenden Erfindung für eine Implantierung geeignet
sind, enthalten eine große Vielzahl
von undifferenzierten kontraktilen Zellen. Diese werden typischerweise
differenziert, um Muskelzellen zu bilden, sie können jedoch Fibroblast-Zellen,
die ex vivo in Myoblast-Zellen umgewandelt wurden, oder eine große Vielzahl
von immunologisch neutralen Zellen sein, die so programmiert wurden,
dass sie als undifferenzierte kontraktile Zellen funktionieren.
Geeignete Zellen für
eine Verwendung in der vorliegenden Erfindung enthalten typischerweise
Nabelzellen und skelettale Muskelsatellitenzellen.
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Geeignete
Zellen zur Implantation enthalten bzw. umfassen außerdem differenzierte
Herz- oder skelettale Zellen, wie etwa Herz-Myozyt-Zellen, Myotube-Zellen
und Muskelfaserzellen und dergleichen, wobei sie autologe, allogene
oder xenogene, genetisch hergestellte und nicht hergestellte Zellen
sind. Mischungen dieser Zellen können
außerdem
verwendet werden. Autologe Zellen sind besonders erwünscht. Die
Zellen sind in der Lage, eine Repopulation der Infarktzone des Myokards
auszuführen
oder können
gesundes Gewebe in beschädigten
oder erkrankten Myokardbereichen einführen.
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Skelettale
Muskelsatellitenzellen sind für
eine Verwendung in der vorliegenden Erfindung besonders geeignet,
da sie sich zu Muskelzellen differenzieren können, die in der Lage sind,
in Reaktion auf eine elektrische Stimula tion zu kontrahieren. Sie
sind außerdem
für eine
Verwendung in der vorliegenden Erfindung besonders geeignet, da
sie aus Zellkulturen erhalten werden können, die aus den Biopsieproben
des gleichen Patienten abgeleitet werden können. Biopsieproben enthalten
vollentwickelte skelettale Fasern gemeinsam mit Reservezellen, die
die vollentwickelten Fasern umgeben. Nachdem sie in einer Kultur
angeordnet wurden, vermehren sich die Reservezellen und ihre Anzahl
steigt rasch an. Die neu gezüchteten
Zellen können
wieder in das Herz in und/oder nahe bei der Infarktzone injiziert
werden. Wenn sie sich in dem Herzmuskel befinden, verschmelzen die
skelettalen Myoblast-Zellen, um Mehrkern-Myotube-Zellen zu bilden,
die kontraktile Charakteristiken besitzen.
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Obwohl
skelettale Muskelzellen in der Lage sind zu kontrahieren, sind sie
von Herzzellen verschieden. Die mechanischen und elektrischen Charakteristiken
des skelettalen Muskels sind von denen des Herzmuskels recht verschieden.
Skelettale Muskelsatellitenzellen kontrahieren mechanisch und entspannen
sich sehr schnell. Um dauerhafte Kontraktionen zu erzeugen, werden
deshalb skelettale Zellen ziemlich schnell gepulst, das bewirkt
jedoch einen schwachen Entzug von Energiereserven und die Entwicklung
von Muskelermüdung. Skelettale
Muskeln können
jedoch so konditioniert werden, dass sie bei Raten, die dem Herzmuskel ähnlich sind,
oder gemeinsam mit diesem kontrahieren.
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Skelettale
Muskeln unterscheiden sich außerdem
in ihren elektrischen Charakteristiken von Herzzellen. Jede skelettale
Muskelfaser wird durch Acetylcholin stimuliert, das von dem motorischen
Neuron, das den Muskel anregt, freigegeben wird. Herzzellen sind
jedoch über
eingeschaltete Scheiben miteinander verbunden, die Kanäle für den Durchgang
von Ionen zwischen dem Cytoplasma der Zellen enthalten. Dieser Typ
der elektrischen Verbindung ist zwischen skelettalen Muskelsatellitenzellen
nicht vorhanden. Die Verwendung der elektrischen Stimulation umgeht
dieses Problem und konditioniert die Zellen, dass sie sich bei Raten,
die dem Herzmuskel ähnlich
sind, oder gemeinsam mit diesem kontrahieren.
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Jeder
differenzierte oder undifferenzierte Zelltyp, der in das Myokard
implantiert wird, könnte
jedoch Nutzen aus dem Vorhandensein der elektrischen Stimulation
ziehen, um die Kontraktionen synchron mit dem normalen physiologischen
kontraktilen Rhythmus zu koordinieren.
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Die
undifferenzierten und/oder differenzierten Zellen können in
Kombination mit einem Abgabemittel, wie etwa Liposome oder eine
polymere Matrix, abgegeben werden, wie später genauer beschrieben wird.
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Wenn
die undifferenzierten und/oder differenzierten Zellen kontraktiles
Gewebe bilden, kann ihre Funktion weiter verbessert werden, indem
sie metabolisch verändert
werden, indem z. B. die Bildung von Myostatin blockiert wird. Das
vergrößert die
Anzahl der Muskelfasern.
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Genetisches
Material
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Nukleinsäure kann
an Stelle von oder zusätzlich
zu den undifferenzierten und differenzierten kontraktilen Zellen
verwendet werden. Die Nukleinsäure
kann in Form von reiner plasmider DNS, die in Liposomen oder anderen
derartigen Abgabemitteln enthalten sein kann, oder von Vektoren,
die die gewünschte
DNS enthalten, vorliegen. Die Nukleinsäure ist in der Lage, nichtkontraktile
Zellen in und/oder nahe bei der Infarktzone oder von beschädigtem oder
erkranktem Gewebe des Myokards eines Patienten in kontrahierende
(d. h. kontraktile) Zellen umzuwandeln. Bei Bedarf können jedoch
nicht undifferenzierte kontrak tile Zellen, indem ex vivo genetische
Konstruktionstechniken verwendet werden, in undifferenzierte kontraktile
Zellen umgewandelt und anschließend
an die Infarktzone abgegeben werden.
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Es
gibt eine große
Vielzahl von Verfahren, die verwendet werden können, um Nukleinsäure an nicht undifferenzierte
oder differenzierte kontraktile Zellen abzugeben. Fibroblast-Zellen
können
z. B. ihren Prototyp von verbindend in kontraktil umwandeln. Derartige
Verfahren sind einem Fachmann auf dem Gebiet der genetischen Konstruktionstechnik
wohlbekannt. Die gewünschte
Nukleinsäure
kann z. B. in ein geeignetes Abgabemittel, wie etwa eine Expressionsplasmid,
ein Cosmid, einen YAC-Vektor und dergleichen, eingesetzt werden,
um ein Rekombinations-Nukleinsäuremolekül zu erzeugen.
Es gibt mehrere lebende oder inaktive Viren, einschließlich der
Rekombinations-Viren,
die außerdem
verwendet werden können.
Ein Retro-Virus
kann genetisch modifiziert sein, um ein Gen aus einer Vielzahl von
Genen abzugeben. Ein Adeno-Virus kann ebenfalls verwendet werden,
um Nukleinsäure
abzugeben, die in der Lage ist, nicht undifferenzierte kontraktile
Zellen in undifferenzierte kontraktile Zellen, vorzugsweise Muskelzellen
umzuwandeln. Ein "Rekombinations-Nukleinsäuremolekül", das hier verwendet
wird, enthält
eine isolierte Nukleotidsequenz, die in ein Abgabemittel eingesetzt
ist. Regelungselemente, wie etwa das Promoter- und das Polyadenylationssignal, werden
bei Bedarf funktionsfähig
mit der Nukleotidsequenz verknüpft.
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Die
Nukleinsäuremoleküle, vorzugsweise
Rekombinations-Nukleinsäuremoleküle können synthetisch oder
vorzugsweise aus isolierten Nukleinsäuremolekülen hergestellt werden, wie
später
beschrieben wird. Eine Nukleinsäure
ist "isoliert", wenn sie von anderen
Zellbestandteilen, wie z. B. zellulare Nukleinsäuren oder Proteine, durch Standard techniken,
die einem Fachmann bekannt sind, gereinigt ist. Der Codierbereich
des Nukleinsäuremoleküls kann
ein Genprodukt mit voller Länge
und ein Teilstück
davon oder eine neuartig mutierte oder Fusionssequenz codieren.
Die Codiersequenz kann eine Sequenz sein, die für die Zielzelle endogen oder
exogen ist. Der Promoter, dem die Codiersequenz funktionsfähig zugeordnet
ist, kann ein Promoter sein, der normalerweise der Codiersequenz
zugeordnet ist.
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Nahezu
alle Abgabemittel können
verwendet werden, um Nukleinsäuren
in das Herzgefäßsystem
einzuleiten, einschließlich
z. B. Rekombinationsvektoren, die z. B. auf dem Adeno-Virus Serotyp
5, Ad5 basieren, wie in French u. a., Circulation, 90, 2414–2424 (1994)
dargestellt ist. Ein zusätzliches
Protokoll für
den durch einen Adeno-Virus
vermittelten Gentransfer in Herzzellen ist in WO 94/11506, Johns,
J. Clin. Invest., 96, 1152–1158
(1995) und in Barr u. a., Gene Ther., 1, 51–58 (1994) dargestellt. Andere
Rekombinations-Vektoren enthalten z. B. plasmide DNA-Vektoren, wie
etwa ein Vektor, der aus pGEM3 oder pBR322 abgeleitet ist, wie in
Ascadi u. a., The New Biol., 3, 71–81 (1991) und Gal u. a., Lab.
Invest., Lab. Invest., 68, 18–25
(1993) dargestellt ist, Liposome, die cDNA-enthalten, künstliche
Viren, Nanopartikel und dergleichen.
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Die
Regelungselemente der Rekombinations-Nukleinsäuremoleküle sind in der Lage, die Expression in
Säugetierzellen,
insbesondere in menschliche Zellen zu steuern. Die Regelungselemente
enthalten einen Promoter und ein Polyadenylationssignal. Außerdem können zusätzlich weitere
Elemente, wie etwa ein Kozak-Bereich, in dem Rekombinations-Nukleinsäuremolekül eingeschlossen
sein. Beispiele von Polyadenylationssignalen, die zum Realisieren
der vorliegenden Erfindung praktisch sind, enthalten, sind jedoch
nicht beschränkt
auf SV40-Polyadenylationssignale und LTR-Polyadenylationssignale.
Insbesondere das SV40-Polyadenylationssignal,
das im Plasmid pCEP4 (Invitrogen, San Diego, CA) vorhanden ist und
als das SV40-Polyadenylationssignal bezeichnet wird, kann verwendet
werden.
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Die
Promoter, die bei dem Aufbau von Rekombinations-Nukleinsäuremolekülen hilfreich
sind, können konstitutiv
oder induzierbar sein. Ein konstitutiver Promoter wird unter allen
Bedingungen des Zellwachstums dargestellt. Beispielhafte konstitutive
Promoter enthalten die Promoter für die folgenden Gene: Hypoxanthin-Phosphoribosyl-Transferase (HPRT),
Adenosin-Deaminase, Pyruvat-Kinase, β-Actin, menschliches Myosin,
menschliches Hämoglobin,
menschliches Muskelcreatin und andere. Außerdem wirken viele Viral-Promoter
in eukaryotischen Zellen konstitutiv und enthalten, sind jedoch
nicht beschränkt
auf die frühen
und späten Promoter
von SV40, den Promoter des Maus-Brusttumorvirus (MMTV), lange Endwiederholungen
(LTRs) des Maloney-Leukämievirus,
das Virus des menschlichen Immundefekts (HIV), den direkten frühen Promoter
des Cytomegalovirus (CMV), das Epstein-Barr-Virus (EBV), das Rous-Sarcoma-Virus
(RSV) und weitere Retroviren sowie den Thymidin-Kinase-Promoter
des Herpes-Simplex-Virus. Weitere Promoter sind einem Fachmann bekannt.
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Induzierbare
Promoter werden in der Gegenwart eines Induziermittels dargestellt.
Der Metallothionein-Promoter wird z. B. induziert, um die Umsetzung
in der Gegenwart von bestimmten Metallionen zu unterstützen (zu
verbessern). Weitere induzierbare Promoter sind einem Fachmann bekannt.
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Promoter
und Polyadenylationssignale, die verwendet werden, sind vorzugsweise
in den Zellen des Patienten funk tionsfähig. Um die Proteinherstellung
maximal zu machen, können
Regelungsfolgen ausgewählt werden,
die für
eine Genexpression in den Herzzellen gut geeignet sind, in die das
Rekombinations-Nukleinsäuremolekül verabreicht
wird. Der Promoter ist z. B. ein herzgewebespezifischer Promoter-Verstärker, wie etwa
der Herz-Isoform-Troponin-C-(cTNC)
Promoter. Parmacek u. a., J. Biol. Chem., 265, 15970–15976 (1990)
und Parmacek u. a., Mol. Cell Biol., 12, 1967–1976 (1992). Zusätzlich können Kodone
ausgewählt
werden, die in der Zelle am wirkungsvollsten umgesetzt werden. Ein
Fachmann kann Rekombinations-Nukleinsäuremoleküle erzeugen, die in den Herzzellen
funktionsfähig
sind.
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Genetisches
Material kann in eine Zelle eingeführt werden und z. B. durch
Transfektions- oder Transduktionsprozeduren mit einer Zelle "kontaktiert" (in Kontakt gebracht)
werden. Die Transfektion bezeichnet die Erfassung durch eine Zelle
des neuen genetischen Materials durch die Aufnahme von zugefügten Nukleinsäuremolekülen. Eine
Transfektion kann durch physikalische oder chemische Verfahren erfolgen.
Einem Fachmann sind viele Transfektionstechniken bekannt, einschließlich: Calciumphosphat-DNA-Copräzipitation; DEAE-Deytran-DNA-Transfektion;
Elektroporation; reine Plasmid-Adsorption, und kationische, durch
Liposom vermittelte Transfektion. Transduktion bezeichnet den Prozess
der Übertragung
von Nukleinsäure
in eine Zelle unter Verwendung eines DNA- oder RNA-Virus. Geeignete
Viralvektoren zur Verwendung als Transduktionsmittel enthalten,
sind jedoch nicht beschränkt
auf Retroviralvektoren, Adeno-Associated Viralvektoren, Vaccinia-Viren
und Semliki-Forest-Virusvektoren.
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Die
Behandlung von Zellen oder das Kontaktieren von Zellen mit Rekombinations-Nukleinsäuremolekülen kann
in vivo oder ex vivo erfolgen. Für
eine ex vivo-Behandlung werden Zellen aus einem Tier (vorzugsweise
einem Menschen) isoliert, mit einem Abgabemittel umgewandelt (d.
h. in vitro einer Transduktion oder Transfektion unterzogen), das
ein Nukleinsäuremolekül enthält, welches
ein Ionenkanalprotein codiert, und anschließend einem Empfänger verabreicht.
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Bei
einer bevorzugten in vivo-Behandlung werden Zellen eines Tiers,
wobei ein Säugetier
bevorzugt und ein Mensch am stärksten
bevorzugt ist, in vivo mit einem Rekombinations-Nukleinsäuremolekül umgewandelt.
Die in vivo-Behandlung beinhaltet typischerweise eine lokale interne
Behandlung mit einem Rekombinations-Nukleinsäuremolekül. Wenn die in vivo-Verabreichung
des Rekombinations-Nukleinsäuremoleküls ausgeführt wird,
basieren die bevorzugten Abgabemittel auf nichtzytophatischen eukaryotischen
Viren, bei denen nichtwesentliche oder komplementierbare Gene mit
der Nukleinsäuresequenz,
die von Interesse ist, ersetzt wurden. Derartige nichtzytophatische
Viren enthalten Retroviren, deren Lebenszyklus die umgekehrte Umwandlung
der genomischen Viral-RNS in DNS mit der anschließenden proviralen
Integration in zellulare Host-DNS beinhaltet. Am nützlichsten
sind jene Retroviren, die einen Replikationsdefekt aufweisen (d.
h., die eine Synthese der gewünschten
Proteine ausführen
können,
jedoch nicht in der Lage sind, einen infektösen Partikel zu bilden). Derartige
genetisch veränderte
Retrovital-Expressionsvektoren besitzen im Allgemeinen eine Gebrauchsfähigkeit
für die
hochwirksame in vivo-Umwandlung von Genen. Standardprotokolle zum
Herstellen von Retroviren, die einen Replikationsdefekt aufweisen
(einschließlich
der Schritte der Aufnahme von exogenem genetischen Material in ein
Plasmid, der Transfektion einer Verpackungszelllinie mit Plasmid,
der Produktion von Rekombinations-Retroviren durch die Verpackungszelllinie,
der Sammlung von Viralpartikeln aus dem Gewebezuchtmedium und der
In fektion der Zielzellen mit Viralpartikeln), sind einem Fachmann
wohlbekannt.
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Ein
bevorzugtes Virus zum Kontaktieren von Zellen in bestimmten Anwendungen,
wie etwa bei in vivo-Anwendungen, ist das Adeno-Associated Virus,
ein doppelsträngiges
DNS-Virus. Das Adeno-Associated Virus
kann so hergestellt werden, dass es einen Replikationsdefekt aufweist
und in der Lage ist, einen großen Bereich
von Zelltypen und Zellarten zu infizieren. Es besitzt weitere Vorteile,
wie etwa die Wärmestabilität und Stabilität gegen
Lipidlösungsmittel,
hohe Umwandlungsfrequenzen in Zellen mit verschiedenen Abstammungen,
einschließlich
hämopoietischer
Zellen und das Fehlen einer Superinfektionssperre, wodurch mehrere
Serien von Transduktionen möglich
sind.
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Die
beispielhafte Nukleinsäure,
die als Nukleinsäure
zur Aufnahme in die Zellen wirken würde, enthält, ist jedoch nicht beschränkt auf
Nukleinsäure,
die ein myogenetisches Protein oder ein MyoD-Protein codiert. Die
Nukleinsäure
kann ein vollständiges
Gen oder einen Abschnitt eines Gens enthalten. Beispielhafte Gene enthalten,
sind jedoch nicht beschränkt
auf die aktiven Formen des Myogenin-Gens oder des MyoD-Gens.
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Die
Gensequenz der Nukleinsäure,
die von dem Abgabemittel (vorzugsweise ein Virus) abgegeben wird,
das Nukleinsäure-Codierproteine,
Polypeptid oder Peptid enthält,
steht von mehreren Quellen, einschließlich der GenBank (Los Alamos
National Laboratories, Los Alamos, New Mexico), EMBL databases (Heidelberg,
Germany) und University of Wisconsin Biotechnology Center (Madison,
MI), aus veröffentlichten Zeitschriften,
Patenten und Patentveröffentlichungen
zur Verfügung.
Alle diese Quellen stellen Ressourcen dar, auf die ein Fachmann
einfach zugreifen kann. Die Gensequenz kann aus Zellen erhalten
werden, die das Nukleinsäure-Fragment
(allgemein DNS) enthält,
wenn eine Gensequenz bekannt ist. Die Nukleinsäure kann erhalten werden entweder
durch die Restriktion der Endonuklease-Digestion und die Isolation
eines Genfragments oder durch Polymerase-Kettenreaktion (PCR) unter
Verwendung von Oligonukleotiden als Primer, um entweder cDNS-Kopien der mRNS aus
Zellen zu verstärken,
die das Gen darstellen, das von Interesse ist, oder um cDNS-Kopien
eines Gens aus Gen-Expressionsbibliotheken, die kommerziell zur
Verfügung
stehen, zu verstärken.
Oligonukleotide oder kürzer
DNS-Fragmente können
durch bekannte Nukleinsäure-Synthesetechniken
hergestellt oder von handelsüblichen
Lieferanten von kundenspezifischen Oligonukleotiden, wie etwa Amitof
Biotech Inc. (Boston, MA) oder dergleichen erhalten werden. Ein
Fachmann wird erkennen, dass eine Vielzahl von handelsüblichen
Bausätzen
zur Verfügung
stehen, um cDNS aus mRNS zu erhalten (einschließlich, jedoch nicht beschränkt auf
Stratagene, La Jolla, CA und Invitrogen, San Diego, CA). Es gibt gleichfalls
eine Vielzahl von handelsüblichen
Gen-Expressionsbibliotheken, die für einen Fachmann zur Verfügung stehen,
einschließlich
der Bibliotheken, die von Stratagene und dergleichen zur Verfügung stehen.
Allgemeine Verfahren zum Klonen, zur Polymerase-Kettenreaktion und
der Vektorbildung stehen von Sambrook u. a. (Molecular Cloning:
A Laboratory Manual, 1989 Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold
Spring Harbor, New York) und Innis u. a. (PCR Strategies, 1995,
Academic Press, New York, New York) zur Verfügung.
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In
Abhängigkeit
von der maximalen Genomgröße, die
ein bestimmtes Viralgenom aufnehmen kann oder die einem Viruspartikel
zugeordnet werden kann, kann die das Virus an die Zelle abgebende
Nukleinsäure
eine Nukleinsäure
enthalten, die ein oder mehrere Proteine, Polypeptide oder Peptide
codiert. Oligonukleotide können
durch Viren abgegeben werden, indem die Oligonukleotide in das Virus
aufgenommen werden oder unter Verwendung von Verfahren, die einem
Fachmann wohlbekannt sind, der äußeren Oberfläche des Virus
zugeordnet werden.
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Abgabemittel
und Carrier
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Zusätzlich zu
den Viralvektor-Abgabemitteln kann das Zellrepopulationsmittel unabhängig davon,
ob es genetisches Material ist oder undifferenzierte kontraktile
Zellen enthält,
Liposome oder eine polymere Matrix enthalten. Diese können auf
den Carrier beschichtet oder auf andere Weise in dem Carrier enthalten
sein, der die elektrische Stimulationsvorrichtung ist.
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Die
Zellen und/oder das genetische Material kann in Liposomen abgegeben
werden, die kugelförmige Partikel
in einem wässrigen
Medium sind, das durch eine Lipid-Doppelschicht, die eine wasserhaltige
Zelle umschließt,
gebildet ist. Liposome für
die Abgabe von genetischem Material stehen handelsüblich von
Clontech Laboratories UK Ltd., Basingstoke, Hampshire, United Kingdom
zur Verfügung.
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Die
Zellen und/oder das genetische Material kann in einer polymeren
Matrix abgegeben werden, die sie einkapselt. Die polymere Matrix
dieser Erfindung kann aus einem Homopolymer, einem Copolymer (d.
h. ein Polymer aus zwei oder mehreren unterschiedlichen Monomeren)
oder eine Zusammensetzung (d. h. eine Mischung), die z. B. Fibrin
mit beispielsweise einem oder mehreren Polymeren oder Copolymeren
enthält,
hergestellt sein. Die Zusammensetzung bildet vorzugsweise ein viskoelastisches,
reißfestes,
biologisch verträgliches
Polymer. Der Ausdruck "viskoelastisch" beschreibt die vorgeschriebenen "Speicher"-Charakteristiken eines Moleküls, das
eine Reaktion des Moleküls
auf eine Belastung ermöglicht,
wenn das Molekül eine
Kombination aus elastischen Festkörpern und viskosen Fluiden
ist. Der Ausdruck "reißfest" gibt an, dass dann,
wenn das Polymer einer Zugbelastung ausgesetzt wird, das Material
im Wesentlichen nicht reißt.
Reißen
bezieht sich auf die Ausbreitung einer Kerbe oder eines Einschnitts
in dem unter Belastung befindlichen Material. Der hier verwendete
Ausdruck "biologisch
verträglich" bezeichnet ein Material,
das keine toxischen oder verletzenden Wirkungen auf biologische
Systeme besitzt.
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Die
polymere Matrix macht bevorzugt Reizungen der Herzwand minimal oder
verstärkt
diese nicht, wenn die Zellen oder das genetische Material an der
Verwendungsstelle sind. Die polymere Matrix ist vorzugsweise nicht
thrombogen, wenn sie allein oder abwechselnd angewendet wird, wenn
sie mit antithrombogenen Mitteln, wie etwa Heparin und dergleichen,
oder mit entzündungshemmenden
Mitteln, wie etwa Dexamethason und dergleichen, verwendet wird.
Die polymere Matrix kann in Abhängigkeit
von der gewünschten
Rate der Freigabe oder dem gewünschten
Grad der Polymerstabilität
ein biostabiles oder ein biologisch absorbierbares Polymer sein.
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Die
polymere Matrix dieser Erfindung kann ein oder mehrere andere synthetische
oder natürliche
Polymere enthalten. Geeignete Polymere enthalten jene, die mit den
Zellen oder dem genetischen Material kompatibel sind. Sie können biostabil
oder biologisch abbaubar sein. Sie enthalten, sind jedoch nicht
beschränkt auf
Fibrine, Collagene, Alginate, Polyacrylsäuren, Polylactatsäuren, Polyglycolsäuren, Zellulosen,
Hyaluronsäuren,
Polyurethane, Silicone, Polycarbonate und eine große Vielzahl
von anderen Stoffen, von denen bekannt ist, dass sie bei implantierbaren
medizinischen Vorrichtungen nützlich
sind. Die Polymere sind vorzugsweise hydrophil.
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Wenn
genetisches Material, wie etwa ein genetisch hergestellter Vektor,
abgegeben wird, kann es vorzugsweise in einem vernetzten hydrophilen
Polyacrylsäure-Polymer
enthalten sein. Dies würde
ein Hydrogel mit großem
Molekulargewicht bilden, das als eine Beschichtung auf einem Carrier,
wie etwa die elektrische Stimulationsvorrichtung, verwendet werden
könnte.
Das genetische Material wird vorzugsweise unmittelbar vor der Abgabe
in dem Hydrogel aufgenommen, indem das Hydrogel erstmalig angequollen
wird.
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Wenn
undifferenzierte und/oder differenzierte kontraktile Zellen abgegeben
werden, können
sie vorzugsweise in einem Gel des Collagens Typs I enthalten sein.
Die Zellen können
ursprünglich
in einem Medium enthalten sein, das eine Lösung des Collagens vom Typ
I enthält.
Dieses Material kann dann in eine Form, die einen Carrier enthält, wie
etwa die elektrische Stimulationsvorrichtung, gegossen werden. Nach
der Inkubation bei einer Temperatur (z. B. 37°C) und für eine Zeitdauer (z. B. 30
Minuten), die zur Vernetzung des Collagens ausreichend ist, kann
die beschichtete Vorrichtung entnommen werden. Bei Bedarf kann der
resultierende Gen/Stimulator in dem Medium für eine Zeitdauer (z. B. 14
Tage), die für
ein Zellwachstum ausreichend ist, gezüchtet werden.
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In
Abhängigkeit
von der Zeitdauer der Zellintegration und Vermehrung kann die polymere
Matrix in Form eines porösen
Gerüsts
vorliegen. Dies kann aus Polyurethan unter Verwendung eines lösbaren Salzes hergestellt
werden, wie im Stand der Technik der Beschichtungsstents bekannt
ist. Die poröse
polymere Matrix kann mit extrazellularen Matrixkomponenten, wie
etwa Fibronectin, Heparinsulfat usw., beschichtet sein und dann
mit den undifferenzierten oder differenzierten Zellen geimpft werden,
die optional zusätzliche
genetische Komponenten enthalten können. Die Zellen können dann
aus dem Gerüst
wachsen.
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Bei
Bedarf kann eine Fibrinmatrix verwendet werden. Sie kann z. B. unter
Verwendung einer Fibrinogen-Lösung
und einer Lösung
eines fibrinogen-koagulierenden Protein hergestellt werden. Fibrin
gerinnt durch die Berührung
des Fibrinogens mit einem fibrinogen-koagulierenden Protein, wie
etwa Thrombin. Das Fibrinogen wird vorzugsweise in einer Lösung mit
einer Konzentration von etwa 10 bis etwa 50 mg/ml mit einem pH-Wert
von etwa 5,89 bis etwa 9,0 und mit einer Ionenkonzentration von
etwa 0,05 bis etwa 0,45 verwendet. Die Fibrinogen-Lösung enthält typischerweise
Proteine und Enzyme, wie etwa Albumin, Fibronectin, Faktor XIII,
Plasminogen, Antiplasmin und Antithrombin III. Die Thrombin-Lösung, die
zum Bilden des Fibrins hinzugefügt
wird, ist typischerweise bei einer Konzentration von bis zu etwa
120 NIH-Einheiten/ml bei einer bevorzugten Konzentration der Calciumionen
zwischen etwa 0,02 M und 0,2 M. Außerdem stammen das Fibrinogen
und das Thrombin, die in der vorliegenden Erfindung zum Herstellen
des Fibrins verwendet werden, vorzugsweise vom gleichen Tier oder
vom gleichen menschlichen Wesen, wie jenes, in das die Zellen oder
das genetische Material der vorliegenden Erfindung implantiert werden,
um zwischen den Arten vorhandene Immunreaktionen zu vermeiden. Das
resultierende Fibrin kann außerdem
einer Wärmebehandlung
bei etwa 150°C
für etwa
2 Stunden unterzogen werden, um eine Antigenität zu verringern oder zu eliminieren.
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Der
Carrier zum Abgeben der Zellen und/oder des genetischen Materials
enthält
die elektrische Stimulationsvorrichtung und die Zellen und/oder
das genetische Material werden z. B. in die Infarktzone des Myokards
direkt injiziert.
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Die
Zellen und/oder das genetische Material können dem Carrier z. B. als
eine Beschichtung oder eine vorgeformte Schicht zugeordnet sein.
Bei Bedarf kann der Carrier ursprünglich mit einem Klebstoff
beschichtet sein, wie etwa jener, der unter der Handelsbezeichnung
CELLTRAK BIOCOAT Cell Environments zur Verfügung steht und von Stratech
Scientific Ltd., Luton, Bedfordshire, United Kingdom verfügbar ist,
um das Anhaften der polymeren Matrix, die die undifferenzierten
und/oder differenzierten kontraktilen Zellen und/oder das genetische
Material enthält,
zu verbessern.
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Das
genetische Material und/oder die undifferenzierten und/oder differenzierten
kontraktilen Zellen können
außerdem
in einer pharmazeutischen Zusammensetzung z. B. unter Verwendung
eines Katheters abgegeben werden. Derartige pharmazeutische Zusammensetzungen
können
z. B. die Nukleinsäure
in der gewünschten
Form und/oder Zellen in einem Volumen der phosphatgepufferten Salzlösung mit
5% Saccharose enthalten. In anderen Ausführungsformen der Erfindung
werden die Nukleinsäuremoleküle und/oder
die Zellen mit geeigneten pharmazeutischen Carriern abgegeben, wie
etwa jene, die in der letzten Ausgabe von Remington's Pharmaceutical
Sciences, A. Osol, die ein Standard-Referenzdokument auf diesem
Gebiet darstellt, beschrieben sind.
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Wenn
genetisches Material, undifferenzierte Zellen oder differenzierte
kontraktile Zellen getrennt oder gemeinsam in einer Kombination
getrennt von der elektrischen Stimulationsvorrichtung in einen Patienten
injiziert werden und in Fluidform vorliegen, wird ein Katheter zu
der gewünschten
Behandlungsstelle vorgeschoben, z. B. benachbart zu der Stelle,
an der die elektrische Stimulationsvorrichtung zu positionieren
ist. Das äußere distale
Ende des Katheters ist offen oder porös, wodurch das geneti sche Material
und/oder undifferenzierte und/oder differenzierte kontraktile Zellen
in Fluidform aus dem Ende abgegeben werden können. Ein Behälter, der
mit dem Katheter verbunden ist, beinhaltet eine Versorgung des ausgewählten genetischen
Materials und/oder der undifferenzierten und/oder der differenzierten
kontraktilen Zellen. Steuerelemente werden zur Einstellung des Drucks
und der Strömungsrate
verwendet und können
mechanisch oder elektronisch gesteuert werden. Es erfolgt ein Literaturhinweis
auf die internationale Veröffentlichung
Nr. WO 95/05781 für
eine genauere Beschreibung einer derartigen Kombination aus Behälter und
Katheter. Diese Abgabevorrichtung kann eine Pumpe enthalten, wie
etwa eine osmotische Pumpe, um die Zellrepopulationsquelle abzugeben.
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Elektrische
Stimulationsvorrichtungen
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Die
vorliegende Erfindung enthält
außerdem
eine elektrische Stimulationsvorrichtung 22. Diese stellt die
erforderlichen elektrischen Impulse zum richtigen Zeitpunkt bereit,
um zu bewirken, dass das neu gebildete kontraktile Gewebe synchron
mit dem restlichen Herzmuskel schlägt.
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Die
elektrische Stimulationsvorrichtung kann einen Muskelstimulator
und getrennte Elektroden enthalten. Die Elektroden können alternativ
in dem Muskelstimulator enthalten sein. Der Muskelstimulator sollte
ferner natürlich
eine Batterie zum Liefern eines elektrischen Stroms an die elektrische
und elektronische Schaltungsanordnung enthalten.
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Die
elektrische Stimulationsvorrichtung kann eine Burst- bzw. Entladungsstimulation
bereitstellen, die typischerweise zum Stimulieren von skelettalen
Muskelzellen verwendet wird, oder kann eine Stimulation mit synchronen
Einzelimpulsen bereitstellen, die typischerweise zum Sti mulieren
von Herzmuskelzellen verwendet wird. Die elektrische Stimulationsvorrichtung
kann alternativ sowohl eine Burststimulation als auch eine Stimulation
mit synchronen Einzelimpulsen bereitstellen. Dies ist insbesondere
dann erwünscht,
wenn das neue kontraktile Gewebe, das gebildet wurde, sowohl skelettale
als auch Herzmuskelzellen enthält
und/oder skelettale Muskelzellen ursprünglich gebildet werden und
anschließend
in Herzmuskelzellen umgewandelt werden. Eine Druckleitung oder andere
Mittel zum Überwachen
eines physiologischen Zustands, wie etwa die Wandbeschleunigung
oder der Intraventrikulardruck, können verwendet werden, um zu
bestimmen, wann von der Burst- bzw. Entladungsbetriebsart zu einer
Einzelphasenbetriebsart der Stimulation umzuschalten ist. Bei Bedarf
können
zwei elektrische Stimulationsvorrichtungen verwendet werden, eine,
die eine Burststimulation bereitstellt, und eine, die eine Stimulation
mit synchronen Einzelimpulsen bereitstellt.
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Dadurch
können
herkömmliche
implantierbare Impulsgeneratoren (IPGs) gemäß den Erkenntnissen der vorliegenden
Erfindung modifiziert werden, um eine elektrische Stimulationsvorrichtung 22 zu
schaffen, obwohl sie typischerweise nicht dafür gedacht ist, Herzmuskelgewebe
zu stimulieren, das mit Zellen und/oder genetischem Material infundiert
wurde, da das neu gebildete kontraktile Gewebe typischerweise eine
Burststimulation benötigt,
um eine lang anhaltende Kontraktion zu erzeugen. Bevorzugte Systeme
der vorliegenden Erfindung enthalten einen implantierbaren Stimulator
(22 in 1) und zwei Elektroden (Katode 30 und
Anode 32 in 1). Ein derartiger Stimulator 22 enthält keine
physikalischen Leitungen, um ihn mit irgendeiner anderen Vorrichtung
zu verbinden. Es ist jedoch möglich,
eine elektrische Stimulation von einem Stimulator bereitzustellen,
der in dem Körper
an einer entfernten Stelle angeordnet und mit der Infarktzone unter
Verwendung von Leitungen verbunden ist. Obwohl dies die klinische
Implementierung in stärkerem
Maße invasiv macht,
würde es
die Komplikationen der Stimulatorkapsel verringern.
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Der
bevorzugte Stimulator 22, der in 1 gezeigt
ist, besitzt die Form einer Kapsel, die an beiden Enden Elektroden 30 bzw. 32 aufweist.
Dies Elektroden bilden elektrische Kontakte für die interne Schaltungsanordnung,
um den Durchgang der Aktivierungswellenfront zu erfassen sowie um
eine Reihe von Stimulationsimpulsen abzugeben, die erforderlich
sind, um die anhaltende Kontraktion des neu gebildeten Gewebes, z.
B. des skelettalen Muskelgewebes zu bewirken. Der Stimulator 22 enthält außerdem vorzugsweise
zwei elektronische Schaltungen, eine Leseverstärkerschaltung und eine Entladungs-
bzw. Burstgeneratorschaltung.
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Die
Leseverstärkerschaltung
ist einem Filter zugeordnet, um einen Leseverstärker zu bilden. Dieser wird
verwendet, um die Signalform der elektrischen Depolarisation zu
erfassen, wenn sie sich durch die Infarktzone bewegt. Während der
Verstärker
die Verstärkung
dieses schwachen Signals an die Erfassungsschaltung vergrößert, hilft
das Filter, die Störsignale
von nahe gelegenen Muskeln und anderen elektrischen Vorrichtungen
zurückzuweisen.
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Die
Burstgeneratorschaltung stellt während
der ventrikulären
Kontraktionen eine Reihe von Impulsen bereit, wie in 2 gezeigt
ist, um das neu gebildete skelettale Muskelgewebe im kontrahierten
Zustand zu halten. Dies ist erforderlich, um eine anhaltende Kontraktion
während
der Systole bereitzustellen, da sich der skelettale Muskel viel
schneller entspannt als der Herzmuskel. Der Stimulator 22 enthält außerdem eine
Stromversorgung, die elektrische Energie an dem Leseverstärker und
den Burstgenera tor liefert.
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Der
Stimulator 22 kann die Form eines Zylinders oder eine andere
geeignete Form besitzen, die für eine
Implantation geeignet ist, und eine Größe aufweisen, die ausreichend
klein für
eine Implantation ist. Er kann z. B. einen Durchmesser von etwa
5 mm und eine Länge
von 20 mm besitzen. Bevorzugte Materialien enthalten Titan, es können jedoch
außerdem
andere bioverträgliche
Materialien verwendet werden. Der Stimulator 22 kann eine
Batterie oder eine andere Leistungsquelle, eine Elektronik zum Erfassen
des Herzschlags und zum Erzeugen der Burststimulation und Telemetrieschaltungen
zum Auslösen
der Stimulation auf Anforderung enthalten. Eine derartige Schaltungsanordnung
kann von einem Fachmann entwickelt werden, insbesondere im Hinblick
auf die Erkenntisse der US-Patente Nr. 5.697.884 (Francischelli
u. a.), 5.658.237 (Francischelli), 5.207.218 (Carpentier u. a.),
5.205.810 (Guiraudon u. a.), 5.069.680 (Grandjean) und 4.411.268
(Cox).
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Da
ein bevorzugter Stimulator 22 keine physikalischen Leitungen
enthält,
die ihn mit anderen Vorrichtungen verbinden, muss der Stimulator 22 seine
eigene elektrische Energie erzeugen. Wenn angenommen wird, dass
das Herz eine Last mit 500 Ω darstellt
und 10 Impulse bei 10 Volt für
1 Millisekunde benötigt
werden, benötigt
jede Stimulation 0,2 mJ. Wenn die Energieumwandlung einen Wirkungsgrad
von 20% besitzt, wird eine Energie von 1 mJ benötigt, um das Herz bei jedem
Schlag zu stimulieren. Da das Herz etwa 50 ml Blut gegen 120 mm
Hg (16 kPa) pumpt, leistet es eine Arbeit von etwa 800 mJ. Deswegen
erntet der Stimulator etwa ein Achtelprozent der mechanischen Arbeit,
die von dem Herzen geleistet wird. Dies kann durch irgendeinen aus
einer Vielzahl von Mechanismen erfolgen, die hydrostatischen Druck
in elektrische Energie umwandeln können.
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Nachdem
der Stimulator 22 implantiert wurde, wird er typischerweise
während
der ersten paar Wochen nicht aktiviert, um ein Wachstum des kontraktilen
Gewebes zu ermöglichen.
Er wird dann bei einem geringen Synchronisationsverhältnis (z.
B. 3:1) zwischen dem eigentlichen Herzschlag und den von der Vorrichtung
bereitgestellten Bursts bzw. Entladungen eingeschaltet, das dann
zunehmend (z. B. auf 1:1) vergrößert wird.
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3 ist
ein Blockschaltplan, der verschiedene Komponenten eines Stimulators 22 erläutert, der
mittels einer (nicht gezeigten) externen Programmiereinheit programmierbar
ist. Eine derartige Programmiereinrichtung, die an die Zwecke der
vorliegenden Erfindung angepasst werden kann, ist die handelsüblich verfügbare Programmiereinrichtung
Medtronik Modell 9790. Die Programmiereinrichtung ist eine Mikroprozessor-Vorrichtung,
die eine Reihe von codierten Signalen an den Stimulator 22 mittels
eines Programmierkopfes bereitstellt, der hochfrequent codierte
Signale an den IPG 51 in Übereinstimmung mit einem Telemetriesystem, wie
etwa jenes, das z. B. im US-patent Nr. 5.312.453 (Wyborny u. a.)
beschrieben ist, überträgt.
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Der
Stimulator 22, der in 3 veranschaulichend
gezeigt ist, ist durch die Leitung 54 mit dem Herzen 56 des
Patienten verbunden. Die Leitung 54, die zwei Adern enthält, ist über den
Eingangskondensator 60 mit einem Knoten 62 in
der Schaltungsanordnung des Stimulators 22 verbunden. In
der gegenwärtig
offenbarten Ausführungsform
liefert ein Aktivitätssensor 63 einen
Sensorausgang an eine Verarbeitungs/Verstärkungs-Aktivitätsschaltung 65 der
Eingabe/Ausgabeschaltung 68. Die Eingabe/Ausgabeschaltung 68 enthält außerdem Schaltungen
zum Verbinden mit dem Herzen 56, eine Antenne 66 und
eine Schaltung 74 zum Anlegen von Stimulationsimpulsen
an das Herz 56, um seine Rate unter der Steuerung von software-implementierten
Algorithmen in der Mikrocomputereinheit 78 zu steuern.
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Die
Mikrocomputereinheit 78 umfasst eine platteninterne Schaltung 80,
die den Systemtaktgeber 82, den Mikroprozessor 83 und
platteninterne RAM 84 und ROM 86 enthält. In der
veranschaulichenden Ausführungsform
umfasst die plattenexterne Schaltung 88 eine RAM/ROM-Einheit.
Die platteninterne Schaltung 80 und die plattenexterne
Schaltung 88 sind jeweils durch einen Datenübertragungsbus 90 mit
der digitalen Controller/Taktgeberschaltung 92 verbunden.
Die elektrischen Komponenten, die in 3 gezeigt
sind, werden durch eine geeignete implantierbare Batterie-Energiequelle 94 gemäß der üblichen
technischen Praxis gespeist. Zur Einfachheit ist die Kopplung der
Batterieleistung an die verschiedenen Komponenten des Stimulators 22 in
den Figuren nicht gezeigt.
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Die
Antenne 66 ist mit der Eingabe/Ausgabeschaltung 68 verbunden,
um eine Telemetrie in der Aufwärts/Abwärtsrichtung über die
Sender- und Empfängereinheit 55 zu
ermöglichen.
Die Einheit 55 kann der Telemetrie- und Programmlogik,
die im US-Patent Nr. 4.556.063 (Thompson u. a.) offenbart ist, oder
jener, die im oben angegebenen Patent an Wyborny u. a. offenbart
ist, entsprechen. Die Spannungsreferenz- (VREF) und Vorspannungsschaltung 61 erzeugt
eine stabile Spannungsreferenz und einen Vorspannungsstrom für die analogen
Schaltungen der Eingabe/Ausgabeschaltung 68. Die Analog/Digital-Umsetzer-
(ADC) und Multiplexerschaltung 58 digitalisiert analoge
Signale und Spannungen, um eine "Echtzeit"-Telemetrie herzinterner
Signale und Batterieablauf- (EOL) Ersetzungsfunktionen bereitzustellen.
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Betriebsbefehle
zum Steuern der Taktversorgung des Stimu lators 22 sind
durch den Datenbus 90 mit der digitalen Controller/Taktgeber-Schaltung 92 verbunden,
in der digitale Taktgeber und Zähler
das allgemeine Notlaufintervall des IPG sowie verschiedene Refraktär-, Blink-
und andere Taktfenster zur Steuerung des Betriebs der peripheren
Komponenten bereitstellt, die in der Eingabe/Ausgabeschaltung 68 enthalten
sind. Die digitale Controller/-Taktgeberschaltung 92 ist
vorzugsweise mit der Erfassungsschaltungsanordnung 52,
die den Leseverstärker 53,
die Spitzenwerterfassungs- und Schwellenwertmess-Schaltungsanordnung 57 und den
Komparator/Schwellenwert-Detektor 59 enthält, verbunden.
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Der
Leseverstärker 53 verstärkt erfasste
elektrische Herzsignale und liefert ein verstärktes Signal an die Spitzenwerterfassungs-
und Schwellenwertmess-Schaltungsanordnung 57. Die Schaltungsanordnung 57 liefert
ihrerseits eine Angabe der erfassten Spitzenspannungen und der gemessenen
Leseverstärker-Schwellenwertspannungen 64 auf
dem Pfad 64 an die digitale Controller/Taktgeberschaltung 92.
Ein verstärktes
Leseverstärkersignal
wird dann an den Komparator/Schwellenwert-Detektor 59 geliefert.
Der Leseverstärker 53 kann
dem Leseverstärker
entsprechen, der in dem US-Patent Nr. 4.379.459 (Stein) offenbart
ist.
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Die
Schaltung 92 ist ferner vorzugsweise mit dem Elektrogramm-
(EGM) Verstärker 76 verbunden,
um verstärkte
und verarbeitete Signale zu empfangen, die von einer Elektrode erfasst
werden, die an der Leitung 54 angeordnet ist. Das Elektrogrammsignal,
das durch den EGM-Verstärker 76 geliefert
wird, wird verwendet, wenn die implantierte Vorrichtung durch eine
(nicht gezeigte) externe Programmiereinrichtung abgefragt wird, um
durch die Telemetrie der Aufwärtsverbindung
eine Darstellung eines analogen Elektrogramms der elektrischen Herzaktivität eines
Patienten zu übertragen.
Eine derartige Funktionalität
ist z. B. in dem oben angegebenen US-Patent Nr. 4.556.063 gezeigt.
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Der
Ausgangsimpulsgenerator 74 liefert elektrische Stimuli
an das Herz 56 des Patienten oder an eine andere geeignete
Stelle über
den Koppelkondensator 65 in Reaktion auf ein Stimulationsauslösesignal,
das von der digitalen Controller/Taktgeberschaltung 92 geliefert
wird. Der Ausgangsverstärker 74 kann
z. B. im Allgemeinen dem Ausgangsverstärker entsprechen, der im US-Patent
Nr. 4.476.868 (Thompson) offenbart ist.
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Es
sei zu verstehen gegeben, dass 3 eine Darstellung
eines beispielhaften Typs der Vorrichtung ist, die in der vorliegenden
Erfindung eine Anwendung findet oder die durch einen Fachmann für eine Verwendung
in der vorliegenden Erfindung modifiziert werden kann, und den Umfang
der vorliegenden Erfindung nicht beschränken soll.
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Verfahren
und Vorrichtungen zur Abgabe
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Die
undifferenzierten und/oder differenzierten kontraktilen Zellen und/oder
das genetische Material, die oben beschrieben wurden, können unter
Verwendung einer Vielzahl von Verfahren in die Infarktzone des Myokards
oder an beschädigtes
oder erkranktes Myokardgewebe abgegeben werden. Die undifferenzierten und/oder
differenzierten kontraktilen Zellen und/oder das genetische Material
werden vorzugsweise in den gewünschten
Bereich direkt injiziert.
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Für eine direkte
Injektion kann ein kleiner Bolus des ausgewählten genetischen Materials
und/oder der undifferenzierten oder differenzierten kontraktilen
Zellen in eine Mikroinjektionsspritze, z. B. eine 100 μl-Hamilton-Injektionsspritze
geladen werden und von außerhalb
des Herzens direkt angewendet werden.
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Vorzugsweise
wird jedoch ein Katheter für
die direkte Injektion sowohl der elektrischen Stimulationsvorrichtung
als auch der Zellrepopulationsquelle verwendet. Ein Katheter kann
z. B. von der Oberschenkelarterie eingeführt und in die linke Herzkammer
gelenkt werden, was durch Radioskopie bestätigt werden kann. Der Katheter
kann alternativ in die rechte Herzkammer gelenkt werden.
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Der
Katheter enthält
einen lang gestreckten Katheterkörper,
vorteilhaft eine isolierende äußere Hülle, die
aus Polyurethan, Polytetrafluoroethylen, Silicon oder einem anderen
annehmbaren bioverträglichen
Polymer hergestellt sein kann, und ein Normlumen, das sich über einen
Abschnitt durch ihn hindurch erstreckt und über ein hohles Nadelelement
in Verbindung steht. Der Katheter kann zu dem angegebenen Ort geführt werden,
indem er entlang einem lenkbaren und führbaren Katheter mit einem
Aufnahmelumen bewegt wird, wie z. B. im US-Patent Nr. 5.030.204
(Badger u. a.) offenbart ist; oder mittels eines Führungskatheters
mit fester Konfiguration, der im US-Patent Nr. 5.104.393 (Isner
u. a.) dargestellt ist. Der Katheter kann alternativ in dem Herzen
zu der gewünschten
Stelle mittels einer biegsamen Nadel, wie in der PCT-Patentanmeldung
WO 93/04724, die am 18. März
1993 veröffentlicht
wurde, offenbart ist, oder durch einen biegsamen Führungsdraht,
wie im US-Patent Nr. 5.060.660 (Gambale u. a.) offenbart ist, vorgeschoben
werden. In einer weiteren Ausführungsform
kann das Nadelelement in einer Hülse
zum Zeitpunkt der Führung
des Katheters in das Herz des Patienten gewöhnlich zurückgezogen sein.
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Nachdem
sich die Spitze des Katheters in der linken (oder rechten) Herzkammer
befindet, kann sie als ein Nachweismittel entlang der linken Herzkammerwand
bewegt werden, um das Elektrogramm zu messen und um den Ort und
das Ausmaß der
Infarktzone zu bestimmen. Diese ist eine Prozedur, die einem Fachmann bekannt
ist. Nachdem die Infarktzone identifiziert wurde, wird die Lenkführung herausgezogen,
wobei die Hülle an
der Stelle des Infarkts verbleibt. Die Zellrepopulationsquelle und/oder
die elektrische Stimulationsvorrichtung können dann in dem Lumen des
Katheters vorangeschickt und in das Myokard geschoben werden. Der Katheter
kann dann aus dem Patienten herausgezogen werden.
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Die
elektrische Stimulationsvorrichtung kann eine Vielzahl von Mechanismen
enthalten, um ihn in dem Myokard an der Verwendungsstelle zu halten.
Sie kann z. B. ausfahrbare Haken oder Krallen enthalten. Der Gewebekontaktabschnitt
der Vorrichtung kann alternativ so behandelt werden, um eine Mikrooberflächen-Textur
zu erreichen (wie offenbart wurde durch Andreas F. von Recumin in
: Biomaterials, 12, 385–389, "Texturing of Polymer
Surfaces at the Cellular Level" (1991);
Biomaterials, 13, 1059–1069, "Macrophage response
to Microtextured Silicone" (1992);
und Journal of Biomedical Materials Research, 27, 1553–1557, "Fibroplast Anchorage
to Microtextured Surfaces" (1993)).
In einer alternativen Ausführungsform
kann der Stimulator in Form einer Schraube sein, die durch Drehen
in die Muskelwand getrieben wird.
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Beispiele
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Die
folgenden Beispiele sind lediglich für Erläuterungszwecke vorgesehen.
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Beispiel 1
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Umwandlung von Fibroblasten
in situ und elektrische Stimulation
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Adenovirus-Expressionsmyogenin
(Myogen-Adenovirus/cDNA, die gemäß dem Verfahren
hergestellt werden kann, das von Murry u. a., J. Clin. Invest.,
98, 2209–2217
(1196) beschrieben ist) wurde unter Verwendung einer 100-μl-Injektionsspritze
direkt in das Myokard gespritzt. 106 pfu
(pfu-Plaque bildende Einheiten, ein pfu sind etwa 50 Adenovirus-Partikel)
wurde mit Salzlösung
gelöst,
um eine 100 Mikroliter-Lösung
zu bilden. Diese Lösung
wurde bis zur Injektion auf Trockeneis aufbewahrt und in vier gleichen
Mengen an den Umfang der Infarktzone um 90 Grad beabstandet abgegeben.
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Eine
histopathologische Einschätzung
des behandelten Gewebes wurde ausgeführt, um den Umfang der Fibroblast-Umwandlung einzuschätzen. Gewebe
wurde zur Histologie verarbeitet und mit einer Einrichtung H&E and Masson's Trichrome gemäß Standardverfahren
eingefärbt.
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Die
immunohistologische Einfärbung
erfolgte außerdem,
um festzustellen, ob es in dem behandelten Gewebe eine Myogenin-Expression
gibt. Acht gefrorene Abschnitte wurden von Gewebe abgetrennt, fixiert und
mit einem Kaninchen-Polygon-IgG
inkubiert, das gegen Ratten-Myogenin gezüchtet wurde (Santa Cruz Biotechnology,
Inc. Cat. Nr. sc-576). Die Proben wurden abgespült, mit einem bezeichneten
sekundären
Antikörper
inkubiert und durch Auflicht-Fluoreszenz-Mikroskopie sichtbar gemacht.
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Die
Abgabe des Adenovirus-Expressionsmyogenins an Infarktgewebe in vivo
hatte das Auftreten von mehreren kleinen Flicken aus skelettalen
Myoblast-Zellen zur Folge. Diese isolierten Muskelzellen wiesen
periphere Kerne auf, was ein Anzeichen dafür ist, dass sie skelettalen
Muskelzellen ähnlicher
sind als Herzmuskelzellen, wie histologisch analysiert wurde. Genetisch
umgewandelte Zellen repräsentierten
typischerweise eine unreifere Form des skelettalen Muskels als die
Myotube-Zellen, die in mit Myoblast injizierten Geweben (d. h. vor
der Fusion) beobachtet wurden. Keine Myogenin-Immunoreaktivität war zum
Zeitpunkt der Opferung in diesen Zellen vorhanden. Deswegen wurde
geschlussfolgert, dass das Myogenin, das durch das Adenovirus erzeugt
wurde, zum Zeitpunkt der Gewebeentnahme nicht mehr vorhanden war
(was zwei Wochen nach Abgabe des Virus zu erwarten war, da eine
Adenovirus-Expression in vivo nicht für mehr als zwei Wochen oder 10
Tage fortgesetzt werden kann).
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In
Herzen, die bei Kryoablation mit Adenovirus-Beta-Galactosidase injiziert wurden, wurde
in dem Infarkt lediglich eine Fibroblast- und Lymphozyten-Infiltration
längs kleiner
Kapillaren erfasst, ähnlich
wie die Ergebnisse, die mit Tieren erzielt wurden, die eine Kryoablation
erhielten, jedoch keine Viralinjektionen (Kontrolle). Deswegen wurde
in dieser Kontrollgruppe keine Muskelzellen oder eine positive Färbung für Myogenin
erfasst. Dies benachteiligte die Plazebo-Gruppe des Molekularzweigs
der Untersuchung.
-
Beispiel 2
-
Injektion von kontraktilen
Zellen und die elektrische Stimulierung in Hunden
-
Wachstums- und Durchgangsinformationen
für skelettale
Myoblast-Zellen
-
1. Formel des Wachstumsmediums:
-
- 81,6% M199 (Sigma, M-4530)
- 7,4% MEM (Sigma, M-4655)
- 10% Fetal-Bovone-Serum (Hyclone, Cat.# A-1115-L)
- 1 × (1%)
Penicillin/Streptomycin (endgültige
Konzentration 100000 U/L Pen./10 mg/l Strep., Sigma, P-0781).
-
2. Zelldurchgangsinformationen:
-
- A. Impfdichten von 1 × 104 Zellen/cm2 ergeben eine zu 80% konfluente Monoschicht
in etwa 96 Stunden.
- B. Teilungsverhältnisse
von 1:4 bis 1:6 ergeben eine konfluente Monoschicht in 96 Stunden.
- C. Nicht zulassen, dass die Zellen konfluent werden. Ein Zwischenzellenkontakt
bewirkt, dass die Zellen zu Myotuben differenzieren.
-
3.
Durchgangsinformationen
-
- A. Entfernen des Zuchtmediums aus dem T-Kolben.
- B. Hinzufügen
der geeigneten Menge der ausgeglichenen Salzlösung nach Hank (Hank's Balanced Salt Solution,
HBSS).
- C. Inkubieren für
etwa 5 Minuten bei Raumtemperatur
- D. Entfernen von HBSS und Ersetzen durch Trypsin-Lösung.
- E. Inkubieren für
maximal 5 Minuten bei 37°C
in einem 5%-CO2-Inkubator, Zellen lösen sich
von dem Zellzucht.
- F. Einwirkung der Trypsin-Lösung
nicht länger
als erforderlich. Die Zellen werden geschockt, wenn zugelassen wird,
dass sie für
länger
als 5 Minuten in dm Trypsin bleiben.
- G. Kolben vorsichtig umrühren,
um Zellen zu entfernen.
- H. Hinzufügen
von wenigstens einem gleichen Volumen des Wachstumsmediums, um das
Trypsin zu neutrali sieren.
- I. Entnehmen einer Probe für
eine Zellzählung.
- J: Zentrifugieren der Zellen bei 1000 min–1 für 10 Minuten.
- K. Zählen
der Zellen und Berechnen der Zellanzahl.
- L. erneute Suspension in dem Zellzuchtmedium und Impfen in geeignete
Kolben.
- M. Um eine gesunde Kultur aufrechtzuerhalten, Wechseln des Mediums
nach jeweils 2–3
Tagen.
-
4. Zellzählung
-
- A. Lösen.
bzw. Verdünnen
der Zellen in das geeignete Verdünnungs-
bzw. Lösungsmittel
(Trypan Blue oder HBSS). Keine Verdünnung oder eine Verdünnung 1:2
funktioniert gut für
einen konfluenten T-Kolben.
- B. Zählen
der Zellen unter Verwendung eines Hämocytometers. Der genaueste
Bereich für
das Hämocytometer
liegt zwischen 20 und 50 Zellen/Flächeneinheit.
- C. Berechnung:
Gezählte
Zellen (dividiert durch) gezählte
Flächeneinheiten
(multipliziert mit) Lösungsfaktor
(multipliziert mit) 1 × 104 = Zellen/ml in der ursprünglichen
Zellsuspension.
-
Enzymatische
Myoblast-Isolierung
-
Skelettale
Muskeln behalten im Unterschied zum Herzmuskel die Fähigkeit
der Selbstreparatur, wenn sie beschädigt werden oder erkranken.
Die Ursache dafür
ist das Vorhandensein von undifferenzierten Myoblast-Zellen (die
auch als Satellitenzellen bezeichnet werden), die sich im vollentwickelten
Muskel befinden.
-
Vollentwickelte
Muskel-Myotube-Zellen können
nicht in einer Kultur gezüchtet
werden, da die Zellen in dem Prozess der Differenzierung von Myoblast-Zellen
in Myotube-Zellen ihre Fähigkeit
zum Vermehren verlieren. Um in vitro eine Forschung an skelettalen
Muskelmyotube-Zellen auszuführen,
ist es zuerst erforderlich, zunächst
die Muskel-Myoblast-Zellen zu isolieren. Die folgende Prozedur dient
zum Isolieren primärer
Muskel-Myoblast-Zellen aus skelettalen Muskelbiopsien und der Teilzüchtung der
resultierenden Zellen.
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1. Materialien
-
- A. Isolationsmedium: 80,6% M199 (Sigma, M-4530),
7,4% MEM (Sigma, M-4655), 10% Fetal-Bovone-Serum (Hyclone, Cat.#
A-1115-L), 2 × (2%)
Penicillin/Streptomycin (endgültige
Konzentration 200000 U/l Pen./20 mg/l Strep., Sigma, P-0781).
- B. Myoblast-Zuchtmedium: 81,6% M199 (Sigma, M-4530), 7,4% MEM
(Sigma, M-4655), 10% Fetal-Bovone-Serum
(Hyclone, Cat.# A-1115-L), 1 × (1%)
Penicillin/Streptomycin (endgültige
Konzentration 100000 U/l Pen./10 mg/l Strep., Sigma, P-0781).
- C. Waschlösung:
M199, 2 × Penicillin/Streptomycin.
- D. Collagenase (Rohstoff: Typ IM ALLGEMEINEN, Sigma, C-2674).
- E. Hyaluronidase (Typ I-S, Sigma, H-3506).
- F. Protease, aus Streptomyces griseus, (Sigma, P-8811).
- G. Ausgeglichene Salzlösung
nach Hank (BHSS), Ca2+- und Mg2+-frei
(Sigma, H-6648).
- H. 70% EtOH (steril gefiltert).
- I. Percoll (Sigma, P-4937).
- J. 0,5 g/l Trypsin-Lösung
(Sigma, T-3924).
- K. 15 ml und 50 ml sterile Zentrifugenschläuche
- L. 100 mm sterile Petrischale
- M. sterile Schere und strile Zangen (wissenschaftliche Feinwerkzeuge)
- N. 5 ml, 10 ml, 25 ml sterile Pipetten (Falcon)
- O. BIOCOAT Laminin Cellware (25 cm2 und
75 cm2 Flicken, Becton Dickinson, Cat. Nr.
40533, 40522).
- P. T-75 Gewebezuchtflecken, 0,22 μm belüftete Kappe (Corning).
- Q. Filter, 0,22 μm
und 0,45 μm,
Zelluloseacetat (Corning).
- R. Polycarbonat-Zentrifugenschläuche.
- S. Beckman-Zentrifuge, GS-6.
- T. Inkubator-Schüttelvorrichtung
-
2. Verfahren
-
Alle
Schritte dieser Prozedur sollten aseptisch ausgeführt werden.
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- A. Herstellen des Isolationsmediums:
- – Hinzufügen von
etwa 30 ml in einen sterilen 50 ml-Zentrifugenschlauch (10 g Biopsie
oder weniger).
- – Hinzufügen von
50 ml in eine sterile 125 ml-Medienflsche
(bis zu 25 mg Biopsie).
- B. Anordnen des Isolationsmediums auf Eis oder auf Eispaketen,
um es kühl
zu halten (etwa 4°C).
- C. Herstellen der Enzymlösung,
die am gleichen Tag verwendet wird, durch Hinzufügen von 1,0 g Collagenase und
2,0 g Hyaluronidase in 100 ml M199 (100 ml der Enzym/Ausgabelösung ist
ausreichend, um 40–50
g eines skelettalen Muskels biologisch abzubauen).
- D. Steriles Filtern der Enzymlösung zuerst durch ein 0,45 μm-Filter
und dann durch ein 0,22 μm-Filter
sowie Halten der Temperatur auf 4°C
bis zur Verwendung.
- E. Herstellen der Ausgabelösung,
die am gleichen Tag verwendet wird, durch Hinzufügen von 1 g der Protease zu
100 ml M199.
- F. Steriles Filtern durch ein 0,22 μm-Filter sowie Halten der Temperatur
auf 4°C
bis zur Verwendung.
- G. Unter quasi-sterilen Bedingungen Entnehmen der Biopsie des
skelettalen Muskels, vorzugsweise aus den Weichteilen des Muskels
und Anordnen in dem Isolationsmedium.
- H. Abdichten des Behälters
und Aufbewahren bei etwa 4°C
bis zum Zerkleinern.
- I. Entnehmen des Gewebes und Anordnen auf einer sterilen Petrischale.
- J. Abschneiden von Bindegewebe und Messen des endgültigen Gewichts.
- K. Abspülen
des Gewebes mit sterilem 70% EtOH für 30 Sekunden.
- L. Absaugen des EtOH und Abspülen des Gewebes 2× mit HBSS.
- M. Abschließendes
Zerkleinern des Gewebes unter Verwendung von Schere und Pinzette.
- N. Übergeben
der zerkleinerten Biopsie in sterile 50 ml-Zentrifugenschläuche. Nicht
mehr als 50 g/Schlauch, um eine wirksame enzymatische Zersetzung
zu ermöglichen.
- O. Abspülen
des Gewebes durch Hinzufügen
von etwa 25 ml HBSS pro Schlauch, Mischen und Pellettieren des Gewebes
durch Zentrifugieren bei 2000 min–1 (Zulassen,
dass die Zentrifuge 2000 min–1 erreicht, und abschalten).
- P. Dekantieren der HBSS und Wiederholen des Abspülens sowie
zusätzliches
Zentrifugieren zwei weitere Male.
- Q. Hinzufügen
von Enzymlösung
in die Schläuche
(etwa 25 ml/15 g–20
g der ursprünglichen
Biopsie).
- R. Inkubieren der Schläuche
in der Inkubator-Schüttelvorrichtung
für 20
Minuten (Einstellpunkt: 37°C,
300 min–1).
- S. Zentrifugieren bei 2000 min–1 für 5 Minuten
und Verwerfen der Aufschwemmung.
- T. Hinzufügen
von Abgabelösung
in die Schläuche
(etwa 25 ml/15 g–20
g der ursprünglichen
Biopsie).
- U. Inkubieren der Schläuche
in der Inkubator-Schüttelvorrichtung
für 20
Minuten (Einstellpunkt: 37°C,
300 min–1).
- V. Zentrifugieren bei 2000 min–1 für 5 Minuten.
- W. Abtrennen der Aufschwemmung, Deaktivieren des Enzyms durch
Hinzufügen
von FBS bis zu einer endgültigen
Konzentration von 10% und Aufbewahren bei 4°C.
- X. Hinzufügen
von Abgabelösung
in die Schläuche
für eine
zweite enzymatische Auflösung
(etwa 25 ml/15 g–20
g der ursprünglichen
Biopsie).
- Y. Inkubieren der Schläuche
in der Inkubator-Schüttelvorrichtung
für 15
Minuten (Einstellpunkt: 37°C,
300 min–1).
- Z. Zentrifugieren bei 2000 min–1 für 5 Minuten.
- AA. Abtrennen der Aufschwemmung, Deaktivieren des Enzyms durch
Hinzufügen
von FBS bis zu einer endgültigen
Konzentration von 10%.
- BB. Zentrifugieren der Zellaufschlämmung von den Abgabeauslösungsschritten
(siehe W und AA) bei 2400 min–1 für 10 Minuten.
- CC. Entfernen und Verwerfen der Aufschwemmung.
- DD. Erneutes Bilden einer Suspension der Zellpellets in einem
minimalen Volumen der Waschlösung.
- EE. Kombinieren der Pellets in einem 50 ml-Zentrifugenschlauch,
Vergrößern des
Volumens auf 40 ml unter Verwendung von Waschlösung.
- FF. Zentrifugieren bei 2400 min–1 für 10 Minuten.
- GG. Entfernen der Aufschwemmung und Wiederholen der Zellwaschung
zwei weitere Male.
- HH. Beim letzten Waschen, erneutes Bilden einer Suspension der
Pellets in 2 ml MEM. Wenn die ursprüngliche Biopsie nahe bei 25
g oder größer war,
erneutes Bilden einer Suspension in 4 ml MEM.
- II. Herstellen von 20% Percoll und 60% Percoll in MEM.
- JJ. Bilden des Dichtegradienten durch Schichtbildung von 10
ml der 20% Percoll/MEM über
5 ml der 60% Percoll/MEM (siehe 1).
- KK. Hinzufügen
von 2 ml der Zellsuspension auf die Oberseite des 20% Percoll.
- LL. Verwenden einer Waage zum Herstellen eines zweiten Schlauchs
als ein Gegengewicht zum Zentrifugieren.
- MM. Zentrifugieren bei 11947 min–1 (15000 × g) für 5 Minuten
bei 8°C
(Einstellen der Beschleunigung auf 5 und Bremsen auf 0).
- NN. Isolieren des Bands aus Zellen, das sich zwischen der 20%
und der 60% Percoll-Schicht bildet. Dieses Band enthält die Myoblast-Zellen.
- OO: Bestimmen des Volumens des Bands und Auflösen des
Bands mit 5 Volumeneinheiten des Zuchtmediums. Anmerkung. Wenn das
Percoll nicht mit einer ausreichenden Menge Zuchtmedium gelöst ist,
wird es sehr schwierig, die Myoblast-Zellen als Pellets aus der
Lösung
zu gewinnen.
- PP. Zentrifugieren bei 3000 min–1 für 10 Minuten.
- QQ. Entfernen der Aufschwemmung und erneutes Bilden einer Suspension
der Pellets im Zuchtmedium.
- RR. Zählen
der Zellen in der Suspension.
- SS. Auslegen der Zellen in den mit BIOCOAT Laminin beschichteten
T-Kolben bei etwa 1 × 104 Zellen/cm2. Die
erste Lage sollte auf einer mit Laminin beschichteten Oberfläche erfolgen,
um die Zellanhaftung zu unterstützen.
- TT. Züchten
der Zellen auf eine Konfluenz von 60% bis 80%. Wenn zugelassen wird,
dass die Zellen konfluent werden, werden sie aufhören, sich
in Myotube-Zellen zu differenzieren.
- UU. Trypinisations-Prozedur:
Waschen der Monoschichten
mit HBSS Hinzufügen
von Trypsin (0,5 g/l Trypsin) Inkubieren
bei 37°C
für nicht
länger
als 5 Minuten
Neutralisieren des Trysin mit Serum, das ein
Medium enthält
Entfernen
der Zellen
Zentrifugieren bei 800 min–1 für 10 Minuten
Erneutes
Bilden einer Suspension im Myoblast-Zuchtmedium
Impfen der mit Zellkulturen
behandelten T-Kolben bei etwa 1 × 104 Zellen/cm2.
Teilungsverhältnisse von 1:4 bis 1:6 funktionieren
gut für
eine zu 60% bis 80% konfluente Kultur.
-
Entwicklung des Hunde-Infarktmodells
und Zellinjektion
-
Ein
Myokard-Infarkt wurde in dem Hundeherz durch Kryoablation eines
runden Bereichs in der linken freien Herzkammerwand mit einem Durchmesser
von etwa 3,5 cm. Dies wurde erreicht, indem zunächst eine linke Thorakotomie
am vierten oder fünften
interkostalen Raum ausgeführt
wurde, um einen Zugang zum Herz des Hunds zu schaffen. Das Herz
wurde neu positioniert, um einen Zugang zur freien LV-Wand zu schaffen. Ein
Bereich, der verhältnismäßig frei von
Herzkranzgefäßen ist,
wurde für
die Kryoablation identifiziert.
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Am
Myokard wurde ein Infarkt ausgelöst
durch Anwenden eines üblichen
Kryoablationsinstruments mit einer Metallplatte mit einem Durchmesser
von 3,5 cm an der Herzoberfläche
für bis
zu 10 Minuten. Da die Sonde mit flüssigem Stickstoff gekühlt wurde,
betrug ihre Temperatur –180°C, bevor
sie auf die Oberfläche
des Herzens angewendet wurde. Da das Volumen des Blutes, das in
der linken Herzkammer fließt,
ausreichend ist, die endocardiale Oberfläche zu erwärmen, konnte keine echte transmurale
Ablation erreicht werden. Trotzdem wurden 13,5 g der freien LV-Wand,
die 15% der Masse der freien LV-Wand darstellen, abgelöst. Dies
ist für
einen menschlichen Patienten ebenfalls eine typische Größe des Infarkts.
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Für einen
Hund wurden 1,79 × 109 (einhundertneunundsiebzig Millionen) Myoblasten
innerhalb von 11 Tagen aus 2,5 Gramm der Biopsie des skelettalen
Muskels erhalten. Diese Zellen wurden in das Myokard des Hundes
an zehn Stellen rund um die Ablationsstelle unter Verwendung einer
Injektionsspritze mit einer Nadel des Kalibers 22 und bei
einer Injektion von 0,5 ml pro Stelle (1,79 × 108 Zellen/5
ml der Salzlösung)
erneut injiziert.
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Elektrische
Stimulation in vivo
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Zwei
Wochen nach der Einführung
des MI wurde der Brustkorb erneut geöffnet und das Tier wurde wie zuvor
behandelt. Außerdem
wurde eine Elektrode an der Ventrikularspitze für eine unipolare VVI-Schrittsteuerung
befestigt. Zwei weitere Elektroden wurden an den beiden Seiten des
Infarktbereichs befestigt, um den zellularen Cardiomyoplastie-Bereich
zu stimulieren.
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Es
wurde zu diesem Zeitpunkt festgestellt, dass der LV-Druck des Tiers und
das Hubvolumen nicht wesentlich verbessert waren. Tatsächlich lag
der Spitzenwert des systolischen Drucks nur geringfügig über 80 mm
Hg und das Hubvolumen betrug wieder 22 ml, wenn das Tier mit der
VVI-Schrittsteuerung
unterstützt
wurde. Dies legt nahe, dass die Zelleinbringung allein die systolische
Funktion nicht merklich verbessert.
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Wenn
der Stimulator des skelettalen Muskels eingeschaltet wurde, erreichte
der systolische Druck 100 mm Hg und das Hubvolumen vergrößerte sich
auf 40 ml. Auf Grund von Synchronisationsproblemen zwischen dem
Ventricular-Schrittmacher
und dem Stimulator des skelettalen Muskels konnte während der
Untersuchung kein stabiler Ablauf erreicht werden. Dieses Experiment
ergab trotzdem ein Anzeichen dafür,
dass das Vorhandensein der skelettalen Zellen allein nicht ausreichend
sein könnte,
um die systolische Funktion zu verbessern, und dass die Notwendigkeit
einer Stimulation des skelettalen Muskels bestehen könnte, um
die Herzfunktion in Verbindung mit zellularer Cardiomyoplastie zu
verbessern.
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Änderungen
in der Wandbewegung in dem Behandlungsbereich wurden außerdem bei
der Anwendung der Stimulation des skelettalen Muskels beobachtet.
Wenn lediglich die herkömmliche
Ventrikular-Schrittsteuerung erfolgt (oberer Verlauf), verkürzte sich
die Länge
der Infarktzone lediglich um 0,5 mm. Wenn jedoch die Stimulation
des skelettalen Muskels zusätzlich
zur Ventrikular-Schrittsteuerung angewendet wurde, wurde die Verkürzung von
etwa 1,0 mm, die eine Wandbewegung oder eine Kontraktionsfähigkeit
angibt, durch die elektrische Stimulation des skelettalen Bereichs
der Kardiomyoplastie vergrößert.
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Histopathologische Verfahren
und Ergebnisse
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Um
sicherzustellen, dass die transplantierten skelettalen Zellen am
Ende der zweiwöchigen
Periode vorhanden waren, wurden konservierte Gewebeabschnitte mit
immuno-histochemischen Verfahren unter Verwendung eines Anti-Myosin-Antikörpers (skelettal,
schnell, MY-32) analysiert. Eine positive (grüne) Einfärbung an zwei unterschiedlichen
Bereichen der abgelösten
Stelle zeigten das Vorhandensein der injizierten skelettalen Muskelzellen
in dem abgelösten
Bereich des Myokards zwei Wochen nach ihrer Einführung an. Diese Immuno-Einfärbungsuntersuchung
lieferte den definitiven Beweis für das Vorhandensein von skelettalen
Muskelzellen in dem Myokard. Das verwendete Protokoll der immuno-histochemikalischen
Einfärbung
wird im Folgenden beschrieben:
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Protokoll der immuno-histologischen
Einfärbung
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Materialien:
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- Monoclones Anti-skelettal-Myosin (schnell), Clone MY-32,
Sigma, Cat. Nr. M-4276.
- Polyclonales Kaninchen-Anti-Connexin-43, Zymed, Cat. Nr. 71-0700.
- Ziege-Anti-Maus-IgG-FITC, Sigma, Cat. Nr. F-0257.
- Ziege-Anti-Kaninchen-IgG (Ganzmolekül)-TRITC, Sigma, Cat. Nr. T-6778.
- PBS, Sigma, Cat. Nr. 1000-3.
- Ziegen-Serum, Sigma.
- Aceton, Sigma, Cat. Nr. A-4206.
- Anbringungsmedium, Sigma, Cat. Nr. 1000-4.
- Mikroskop, Nikon, Labophot-2.
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Proben:
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- Skelettaler Muskel (Kontrolle)
- Hintere Läsion
- Mittlere Läsion
- Ältere
Läsion
- J(L) freie Ventrikularwand (Kontrolle)
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Verfahren
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- A. Reinigen von Objektträgern mit 95% EtOH und Behandeln
mit Poly-Lysin oder Kaufen von vorbehandelten Objektträgern.
- B. Erhalten von Gewebeproben und Einfrieren auf Kryostat-Spannvorrichtungen.
- C. Schneiden von Kryostat-Abschnitten mit der Dicke von 8 μm aus dem
gefrorene Gewebeblock, Anordnen auf behandelten Objektträgern und
Aufbewahren bei einer Temperatur ≤ –70°C.
- D. Zulassen, dass die Gewebeabschnitte auf Raumtemperatur kommen,
bevor die Einfärbung
begonnen wird (etwa 15 bis 30 Minuten).
- E. Fixieren der Proben in kaltem Aceton (≤ –10°C) für 10 Minuten bei 4°C.
- F. Waschen der Proben mit PBS drei Mal (Vorsicht walten lassen,
um zu vermeiden, dass die Proben nicht vom Objektträger abgewaschen
wird)
- G. Blockieren der Proben mit 10% Ziegen-Serum/PBS für 20 Minuten
bei Raumtemperatur unter Verwendung einer befeuchteten Kammer.
- H. Auslösen
des ersten primären
Antikörpers,
Connexin-43, 1:100 in PBS, das 10% Ziegen-Serum enthält. Auflösen einer
ausreichenden Menge Antikörper,
um die Proben zu bedecken (etwa 150 μl), den Gewebeabschnitten hinzugeben
und Inkubieren in einer befeuchteten Kammer für 1 Stunde bei Raumtemperatur.
- I. Waschen der Probe in 10% Ziegen-Serum/PBS drei Mal (5 Minuten/Waschvorgang).
- J. Auflösen
des zweiten Antikörpers,
My-32, 1:200 in PBS, das 10% Ziegen-Serum enthält, Auflösen einer ausreichenden Menge
Antikörper,
um die Proben zu bedecken (etwa 150 μl), den Gewebeabschnitten hinzuge ben
und Inkubieren in einer befeuchteten Kammer für 1 Stunde bei Raumtemperatur.
- K. Waschen der Probe in 10% Ziegen-Serum/PBS drei Mal (5 Minuten/Waschvorgang).
- L. Auflösen
der sekundären
Antikörper,
Mischer der Antikörper-Lösungen und
den Gewebeabschnitten hinzugeben. Anti-Kaninchen-IgG (Ganzmolekül)-TRITC,
1:50 in PBS. Anti-Maus-IgG-FITC, 1:100 in PBS.
- M. Inkubieren in einer dunklen befeuchteten Kammer für 45 Minuten
bei Raumtemperatur.
- N. Waschen der Proben in PBS drei Mal (5 Minuten/Waschvorgang).
- O. Hinzufügen
des Anbringungsmediums und einer Abdeckung.
- P. Messen am Mikroskop unter Verwendung der FITC-Filters, des
TRITC-Filters und der UV-Lichtquelle.
- Q. Aufbewahren der Proben in einer Dunkelkammer bei einer Temperatur ≤ 4°C.