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TECHNISCHES GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich generell auf Pflanzenmolekularbiologie.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Zellteilung
spielt während
allen Phasen der Pflanzenentwicklung eine entscheidende Rolle. Die
Fortführung
der Organogenese und Wachstumsreaktionen auf eine sich ändernde
Umwelt erfordern präzise
räumliche,
zeitliche und entwicklungsgemäße Regulation
der Zellteilungsaktivität
in Meristemen (und in Zellen mit der Fähigkeit, neue Meristeme, wie
in der Bildung von Seitenwurzeln, zu bilden). Solche Steuerung der
Zellteilung ist auch in Organen selbst wichtig (d.h., separat für Meristemen
per se), z.B. in Blattentfaltung und sekundärem Dickenwachstum.
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Ein
komplexes Netzwerk steuert Zellproliferation in Eukaryonten. Verschiedene
regulatorische Pfade übermitteln
umweltbezogene Randbedingungen, wie Verfügbarkeit von Nährstoffen,
mitotische Signale, wie Wachstumsfaktoren oder Hormone, oder Entwicklungshinweise,
wie den Übergang
von vegetativ zu reproduktiv. Schlussendlich steuern diese regulatorischen
Pfade die Zeitabstimmung, Frequenz (Rate), Ebene und Position von
Zellteilungen.
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Pflanzen
haben einzigartige Entwicklungsmerkmale, die sie von andern Eukaryonten
unterscheiden. Pflanzenzellen wandern nicht, und deshalb bestimmen
nur Zellteilung, Entfaltung und programmierter Zelltod die Morphogenese.
Während
der gesamten Lebensdauer der Pflanze werden Organe aus Meristeme
genannten, spezialisierten Regionen gebildet.
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Zusätzlich haben
viele differenzierte Zellen das Potential, sich sowohl zu entdifferenzieren,
als auch den Zellzyklus wieder zu betreten. Es wird erwartet, dass
die Untersuchung von Steuerungsgenen des Pflanzenzellzyklus zum
Verständnis
dieser einzigartigen Phänomene
beiträgt.
O. Shaul et al., Regulation of Cell Division in Arabidopsis, Critical
Reviews in Plant Sciences, 15(2): 97–112 (1996).
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Gegenwärtige Transformationstechnologie
bietet eine Gelegenheit, Pflanzen mit gewünschten Merkmalen zu konstruieren. Über die
letzten paar Jahre haben sich bedeutende Fortschritte in der Pflanzentransformation
ereignet. Dennoch bestehen noch bei vielen bedeutenden Nutzpflanzen
erhebliche Genotyp-Beschränkungen.
Transformation von einigen ackerbaulich wichtigen Nutzpflanzen bleibt
weiterhin sowohl schwierig, als auch zeitaufwändig.
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Es
ist z.B. schwierig, eine Kulturreaktion von einigen Mais-Varietäten zu erhalten. Üblicherweise
ist eine geeignete Kulturreaktion durch Optimieren von Bestandteilen
des Mediums und/oder Explantatmaterial und -quelle erreicht worden.
Dies hat in einigen Genotypen zum Erfolg geführt. Während Transformation von Modell-Genotypen
effizient ist, ist das Verfahren des Einkreuzens von Transgenen
in durch Inzucht erzeugte Produktionspflanzen arbeitsaufwändig, teuer
und zeitaufwändig.
Es würde
beträchtlich
Zeit und Geld sparen, wenn Gene in kommerzielle Hybride eingeführt und
direkt darin bewertet werden könnten.
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Vieles
weist darauf hin, dass Zellen in der Teilung sein müssen, damit
Transformation erfolgt. Es ist auch beobachtet worden, dass sich
teilende Zellen nur einen Anteil der Zellen darstellen, die ein
Transgen vorübergehend
exprimieren. Es ist darüber
hinaus wohl dokumentiert worden, dass das Vorhandensein von beschädigter DNA
in Nicht-Pflanzensystemen (ähnlich
zu DNA, die durch eine Partikelkanone oder andere physikalische
Mittel eingeführt
wurde) rasches Anhalten des Zellzyklus induziert (W. Siede, Cell
cycle arrest in response to DNA damage: lessons from yeast, Mutation
Res. 337(2: 73–84)).
Verfahren zum Steigern der Anzahl sich teilender Zellen würden daher
wertvolle Werkzeuge zum Steigern der Transformationseffizienz bereitstellen.
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Gegenwärtige Verfahren
für genetisches
Engineering von Mais erfordern einen spezifischen Zelltyp als den
Empfänger
neuer DNA. Diese Zellen werden in relativ undifferenzierten, rasch
wachsenden Meristemen, in Kallus, in Suspensionskulturen oder auf
der Schildchen-Oberfläche des
unreifen Embryos (die zum Kallus führt) gefunden. Ungeachtet des
gegenwärtig
angewandten Zuführungsverfahrens
wird DNA buchstäblich
in Tausende von Zellen eingeführt,
Transformanten werden jedoch bei Häufigkeiten von 10–5,
bezogen auf vorübergehend
exprimierende Zellen, gewonnen.
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Dieses
Problem wird dadurch erschwert, dass das Trauma, das DNA-Einführung begleitet,
Empfängerzellen
in das Anhalten des Zellzyklus führt,
und sich häufende
Hinweise legen nahe, dass viele dieser Zellen in Apoptose oder programmierten
Zelltod geführt
werden (Referenz Bowen et al., Tucson International Mol. Biol. Meetings).
Deshalb wäre
es wünschenswert,
verbesserte Verfahren bereitzustellen, die fähig sind, Transformationseffizienz
in einer Anzahl von Zelltypen zu steigern.
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Trotz
Steigerungen von Ertrag und Ernteflächen weltweit wird vorhergesagt,
dass über
die nächsten zehn
Jahren hinweg eine Befriedigung der Nachfrage an Mais eine zusätzliche
20%ige Steigerung über
gegenwärtige
Produktion erfordern wird (Dowswell, C.R., Paliwal, R.L., Cantrell,
R.P. 1996. Maize in the Third World, Westview Press, Boulder, CO).
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Die
am häufigsten
mit Mais-Ertragsleistung assoziierten Komponenten sind Kornertrag
oder Ganzpflanzenernte für
Tierfutter (in den Formen von Silage, (Rau-)Futter oder Futterstroh).
Abhängig
von der endgültigen
Verwendung der Nutzpflanze, könnte
daher das relative Wachstum der vegetativen oder reproduktiven Organe
bevorzugt sein. Ob die ganze Pflanze oder die Ähre geerntet wird, der Gesamtertrag
wird stark von Wuchsstärke
und Wachstumsrate abhängen.
Es wäre
daher nützlich,
neue Verfahren zu entwickeln, die zur Steigerung des Ernteertrags
beitragen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Ein
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist es, Verfahren zum Modulieren
der DNA-Replikation in einer transgenen Pflanze bereitzustellen.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
zum Erhöhen
der Anzahl von Zellen, die Zellteilung durchmachen, bereitzustellen.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
zum Erhöhen
des Ernteertrags bereitzustellen.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
zum Verbessern von Transformationshäufigkeiten bereitzustellen.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
zum Verbessern der Transformationseffizienz in Zellen aus unterschiedlichen
Quellen bereitzustellen.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
zum Bereitstellen eines positiven Wachstumsvorteils in einer Pflanze
bereitzustellen.
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Deshalb
stellt die vorliegende Erfindung unter einem Gesichtspunkt ein Verfahren
zum Erhöhen
von Pflanzentransformationshäufigkeiten,
umfassend das Einführen
eines isolierten Pflanzen-Geminivirus-Replikase-Polynucleotids in
Kombination mit einem interessierenden Polynucleotid in eine Zielpflanzenzelle,
wobei jedes Polynucleotid funktionell verknüpft ist mit einem Promotor,
der Expression in der Wirtspflanzenzelle steuert, bereit.
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Unter
einem weiteren Gesichtspunkt stellt die vorliegende Erfindung ein
Verfahren zum Erhöhen
des Ernteertrags, umfassend das Einführen eines isolierten Pflanzen-Geminivirus-Replikase-Polynucleotids,
funktionell verknüpft
mit einem Promotor, der Expression in der Pflanzenzelle steuert,
in eine Pflanzenzelle, bereit.
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Unter
einem weiteren Gesichtspunkt stellt die Erfindung ein Verfahren
zum Bereitstellen eines positiven Wachstumsvorteils in einer Zielpflanzenzelle,
umfassend Einführen
eines isolierten Pflanzen-Geminivirus-Replikase-Polynucleotids,
funktionell verknüpft
mit einem Promotor, der Expression in der Zielpflanzenzelle steuert,
in die Zielpflanzenzelle, bereit.
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Unter
einem weiteren Gesichtspunkt stellt die Erfindung ein Verfahren
zum Modulieren von Zellteilung einer Zielpflanzenzelle, umfassend
Einführen
eines isolierten Pflanzen-Geminivirus-Replikase-Polynucleotids in
Sinn-Orientierung ("sense
orientation"), funktionell
verknüpft
mit einem Promotor, der Expression in Pflanzenzellen steuert, in
die Zielpflanzenzelle, bereit.
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Unter
einem weiteren Gesichtspunkt stellt die Erfindung ein Verfahren
zum vorübergehenden
Modulieren der Zellteilung von Zielpflanzenzellen, umfassend Einführen eines
isolierten Pflanzen-Geminivirus-Replikase-Polynucleotids in Sinn-Orientierung
("sense orientation"), funktionell verknüpft mit
einem Promotor, der Expression in Pflanzenzellen steuert, in die
Zielpflanzenzelle, bereit.
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Unter
einem weiteren Gesichtspunkt stellt die Erfindung ein Verfahren
zum Bereitstellen eines Mittels positiver Selektion, umfassend:
(a) Einführen
eines isolierten Pflanzen-Geminivirus-Replikase-Polynucleotids, funktionell
verknüpft
mit einem Promotor, der Expression in der Zielpflanzenzelle steuert,
in eine Zielpflanzenzelle; und (b) Selektieren bzw. Auswählen nach
Zellen, die positiven Wachstumsvorteil aufweisen, bereit.
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Die
Erfindung stellt ebenfalls bereit:
- – Verwendung
eines Pflanzen-Geminivirus-Replikase-Polynucleotids, um den Ernteertrag
von Pflanzen zu erhöhen;
- – Verwendung
eines Pflanzen-Geminivirus-Replikase-Polynucleotids, um einen positiven
Wachstumsvorteil in einer Zielpflanzenzelle bereitzustellen;
- – Verwendung
eines Pflanzen-Geminivirus-Replikase-Polynucleotids in Sinn-Orientierung
("sense orientation") oder eines isolierten
Pflanzen-Geminivirus-Replikase-Polypeptids, um Zellteilung einer
Zielpflanzenzelle zu modulieren;
- – Verwendung
eines Pflanzen-Geminivirus-Replikase-Polynucleotids in Sinn-Orientierung
("sense orientation"), um Zellteilung
von Zielpflanzenzellen vorübergehend
zu modulieren;
- – Verwendung
eines Pflanzen-Geminivirus-Replikase-Polynucleotids, um ein Mittel
der positiven Selektion von Zielpflanzenzellen bereitzustellen,
die einen positiven Wachstumsvorteil, folgend auf das Einführen des Polynucleotids
oder Polypeptids in die Zellen, aufweisen;
- – transgene
Nutzpflanze mit erhöhter
Ausbeute aufgrund des Einführens
eines Pflanzen-Geminivirus-Replikase-Polynucleotids,
funktionell verknüpft
mit einem Promotor, der Expression in den Zellen der Pflanze steuert;
- – transgene
Pflanzenzelle, die aufgrund des Einführens eines Pflanzen-Geminivirus-Replikase-Polynucleotids,
funktionell verknüpft
mit einem Promotor, der Expression in der Zelle steuert, in die
Pflanzenzelle einen positiven Wachstumsvorteil aufweist;
- – transgene
Pflanzenzelle, deren Teilung aufgrund des Einführens eines Pflanzen-Geminivirus-Replikase-Polynucleotids
in Sinn-Orientierung ("sense
orientation"), funktionell
verknüpft
mit einem Promotor eines Pflanzen-Geminivirus-Replikase-Polypeptids,
der Expression in der Pflanzenzelle steuert moduliert ist.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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KURZBESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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1: Vergleich vorübergehender GUS-Expression
mit und ohne eine Rep-Expressionskassette.
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2: Mikrophotographie-Vergleich von GFP-Fluoreszenz
in Zellen, die mit und ohne eine(r) Rep-Expressionskassette bombardiert
wurden.
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3: Vergleich des Zellzyklusprofils in
Kallus, der mit und ohne eine(r) Rep-Expressionskassette transformiert wurde.
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DEFINITIONEN
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Der
Begriff "isoliert" bezieht sich auf
Material, wie Nucleinsäure
oder ein Protein, das (1) im Wesentlichen oder tatsächlich frei
von Bestandteilen ist, die das Material, wie es in seiner natürlicherweise
auftretenden Umgebung gefunden wird, normalerweise begleiten oder
mit ihm wechselwirken, oder (2) falls das Material in seiner natürlichen
Umgebung ist, das Material durch absichtlichen menschlichen Eingriff
in eine Zusammensetzung und/oder Stellen an einem Ort in der Zelle,
der ein anderer als der natürliche
Ort des Materials ist, geändert
worden ist.
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Wie
hierin verwendet, werden "Polypeptid" und "Protein" austauschbar verwendet
und bedeuten Proteine, Proteinfragmente, modifizierte Proteine,
Aminosäuresequenzen
und synthetische Aminosäuresequenzen.
Das Polypeptid kann glykosyliert sein, muss aber nicht.
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Wie
hier verwendet, werden "Polynucleotid" und "Nucleinsäure" austauschbar verwendet.
Ein Polynucleotid kann in voller Länge oder ein Fragment sein
und schließt
Polynucleotide ein, die zur Stabilität modifiziert worden sind.
Soweit nicht anders angezeigt, schließt der Begriff Bezugnahme auf
eine spezifische Sequenz oder ihr Komplement ein.
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Wie
hierin verwendet, werden "funktionelle
Variante" oder "funktionelles Derivat" oder "funktionelles Fragment" austauschbar verwendet.
Auf Polypeptide angewandt, ist die (das) funktionelle Variante oder
Derivat ein Fragment, ein modifiziertes Polypeptid oder synthetisches
Polypeptid, das DNA-Replikation in einer zu den Wildtyp-Genprodukten
Rep und RepA ähnlichen
Weise stimuliert.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich "virale
Replikase-Polypeptide" auf
Polypeptide, die zum Stimulieren der DNA-Replikation fähig sind.
Es ist beabsichtigt, dass Polypeptide funktionelle Varianten, Fragmente
und Derivate einschließen.
Die Polypeptide weisen die Funktion der Bindung an die Familie der
Retinoblastom-(Rb)Proteine oder Rb-assoziierte Proteine oder funktionelle
Rb-Homologe auf. Die Polypeptide schließen funktionelle Varianten
oder Derivate von viralen Replikase-Proteinen und/oder funktionelle
Homologe ein. Die Polypeptide schließen Proteine ein, die von Genen
im viralen Genom codiert werden, auf die üblicherweise als "Replikationsproteine", "Replikations-assozierie
Proteine" oder "Replikations-Initiations-Proteine" Bezug genommen wird.
Die Polypeptide schließen
Proteine aus Viren ein, in denen alle "Replikations-assoziierten" oder "Replikations-"Funktionen als ein
einzelnes Protein codiert sind, und jene, in denen diese Funktionen
durch mehr als ein Protein ausgeführt werden, ungeachtet dessen,
ob einwandfreies oder "ungeeignetes
Spleißing vor
der Translation aufgetreten ist (deshalb sind sowohl das durch den
offenen Leserahmen C1 codierte Polypeptid, als auch das durch die
C1-C2-Fusion oder einwandfrei gespleißte C1-C2 codierte Polypeptid
eingeschlossen).
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich "virales
Replikase-Polynucleotid" auf
für ein
virales Replikase-Polypeptid codierende Polynucleotide, einschließlich funktioneller
Varianten, Derivate, Fragmente oder funktioneller Homologe der charakterisierten
viralen Replikase-Polynucleotide.
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Wie
hierin verwendet, schließt "Pflanze" Pflanzenzellen,
Pflanzengewebe und Pflanzensamen ein, ist aber nicht darauf beschränkt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt neue Verfahren zur Verwendung von Pflanzen-Geminivirus-Replikase-Polypeptiden
und -Polynucleotiden bereit. Eingeschlossen sind Verfahren zum Erhöhen von
Transformationshäufigkeiten,
Erhöhen
des Ernteertrags, Bereitstellen eines positi ven Wachstumsvorteils,
Modulieren der Zellteilung, vorübergehendem
Modulieren der Zellteilung und zum Bereitstellen eines Mittels der
positiven Selektion.
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Virale
Replikase-Polynucleotide, funktionelle Varianten und/oder funktionelle
Homologe aus jedem beliebigen Virus können in den Verfahren der Erfindung
verwendet werden, solange die exprimierten Polypeptide Rb-Bindungsfunktion
aufweisen und/oder DNA-Replikation
stimulieren.
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Beispiele
geeigneter Pflanzenviren schließen
Weizen-Verzwergungsvirus, Mais-Strichelvirus,
Tabak-Gelbverzwergungsvirus, Tomaten-Goldmosaikvirus, Abutilon-Mosaikvirus,
Cassava-Mosaikvirus, Rübenkräuselvirus,
Bohnen-Verzwergungsmosaikvirus, Bohnen-Goldmosaikvirus, Chloris-Strichelmosaikvirus,
Digitaria-Strichelvirus, Miscanthus-Strichelvirus, Mais-Strichelvirus,
Panicum-Strichelvirus, Kartoffel-Gelbmosaikvirus, Kürbis-Blattkräuselvirus,
Zuckerrohr-Strichelvirus, Tomaten-Goldmosaikvirus, Tomaten-Blattkräuselvirus,
Tomaten-Scheckungsvirus, Tabak-Gelbverzwergungsvirus, Tomaten-Gelb-Blattkräuselvirus,
afrikanisches Cassava-Mosaikvirus und den Bohnen-Gelverzwergungsvirus
ein.
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Andere
virale Proteine, die Rb-verwandte Peptide binden, schließen das
große
T-Antigen von SV40, Adenovirus-Typ
5-E1A-Protein und humanes Papillom-Virus-Typ 16-E7 ein. Replikase
aus dem Weizenverzwergungsvirus ist sequenziert und funktionell
charakterisiert worden und ist daher bevorzugt. Replikase bindet
an ein gut charakterisiertes Bindungsmotiv auf dem Rb-Protein (Xie
et al., The EMBO Journal Bd. 14, Nr. 16, S. 4073–4082, 1995; Orozco et al.,
Journal of Biological Chemistry Bd. 272, Nr. 15, S. 9840–9846, 1997; Timmermans
et al., Annual Review Plant Physiology, Plant Mol. Biol, 45: 79–112, 1994;
Stanley, Genetics and Development 3: 91–96, 1996; Davies et al., Geminivirus
Genomes, Kapitel 2, und Gutierrez, Plant Biology 1: 492–497, 1998).
Die Offenbarungen dieser Artikel gelten hierin durch Literaturverweis
als aufgenommen.
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Pflanzen-Geminivirus-Replikase-Polynucleotide,
die in der vorliegenden Erfindung nützlich sind, können unter
Verwendung von (a) Standard-Rekombinationsverfahren, (b) Syntheseverfahren
oder Kombinationen davon erhalten werden.
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Pflanzen-Geminivirus-Replikase-Polynucleotide
und funktionelle Varianten, die in der Erfindung nützlich sind,
können
unter Verwendung von Primern, die selektiv unter stringenten Bedingungen
hybridisieren, erhalten werden. Primer sind üblicherweise mindestens 12
Basen lang und können
bis zu 200 Basen lang sein, werden aber üblicherweise zwischen 15 und
75, bevorzugt 15 bis 50, Basen lang sein. Funktionelle Fragmente können unter
Verwendung einer Vielzahl von Techniken, wie Restriktionsanalyse,
Southern-Analyse, Primer-Extensionsanalyse und DNA-Sequenzanalyse
identifiziert werden.
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Varianten
der Nucleinsäuren
können
z.B. durch Oligonucleotid-gerichtete Mutagenese, Linker-Scanning-Mutagenese,
Mutagenese unter Verwendung der Polymerase-Kettenreaktion und dergleichen
erhalten werden. Siehe z.B. Ausubel, Seiten 8.0.3–8.5.9.
Siehe allgemein auch McPherson (Hrsg.), DIRECTED MUTAGENESIS: A
Practical approach, (IRL Press. 1991).
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Deshalb
umfasst die vorliegende Erfindung auch DNA-Moleküle, die Nucleotidsequenzen
umfassen, die substantielle Sequenzähnlichkeit mit den erfindungsgemäßen Sequenzen
haben. Konservativ modifizierte Varianten sind bevorzugt.
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Nucleinsäuren, die
durch Sequenz-Shuffling von Pflanzen-Geminivirus-Replikase-Polynucleotiden hergestellt
wurden, können
ebenfalls verwendet werden. Sequenz-Shuffling ist in der PCT-Publikation
Nr. 96/19256 beschrieben. Siehe auch Zhang, J.-H., et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 94: 4504–4509
(1997).
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Für Modulation
der Translation heterologer codierender Sequenzen sind auch 5'- und/oder 3'-UTR-Regionen nützlich. Positive Sequenzmotive
schließen
translationale Initiations-Konsensussequenzen (Kozak, Nucleic Acids
Res. 15: 8125 (1987)) und die 7-Methylguanosin-Kappenstruktur
(Drummond et al., Nucleic Acids Res. 13: 7375 (1985)) ein. Negative
Elemente schließen
stabile intramolekulare 5'-UTR-Stamm-Schleife-Strukturen
(Muesing et al., Cell 48: 691 (1987)) und AUG-Sequenzen oder kurze
Leserahmen 5' des
entsprechenden AUG in der 5'-UTR
(Kozak, supra, Rao et al., Mol and Cell. Biol. 8: 284 (1988)) ein.
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Weiterhin
können
die Polypeptid-codierenden Segmente der Polynucleotide modifiziert
werden, um die Codon-Usage zu verändern. Codon-Usage in den codierenden
Regionen der Polynucleotide der vorliegenden Erfindung kann unter
Verwendung kommerziell erhältlicher
Software-Pakete, wie "Codon
Preference", erhältlich von
der University of Wisconsin Genetics Computer Group (siehe Devereaux
et al., Nucleic Acids Res. 12: 387–395 (1984)), oder Mac-Vector 4.1 (Eastman
Kodak Co., New Haven, Conn.) statistisch analysiert werden.
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Die
Polynucleotide können
z.B. hinsichtlich verstärkter
oder supprimierter Expression in Pflanzen optimiert werden. Siehe
z.B. EPA0359472; WO91/16432; Perlak et al. (1991) Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 88: 3324–3328;
und Murray et al. (1989) Nucleic Acids Res. 17: 477–498. Auf
diese Weise können
die Gene unter Verwendung Spezies-bevorzugter Codons synthetisiert
werden. Siehe z.B. Murray et al. (1989) Nucleic Acids Res. 17: 477–498, dessen
Offenbarung hierin durch Literaturverweis eingeschlossen ist.
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Die
Nucleinsäuren
können
in geeigneter Weise eine Mehrfachklonierungsstelle, umfassend eine
oder mehrere Endonuclease-Restriktionsschnittstellen, die in die
Nucleinsäure
insertiert sind, um bei der Isolation des Polynucleotids zu helfen,
umfassen. Auch translatierbare Sequenzen können insertiert werden, um
bei der Isolation des translatierten erfindungsgemäßen Polynucleotids
zu helfen. Z.B. stellt eine Hexahistidin-Markierungssequenz ein
zweckmäßiges Mittel
zum Reinigen der erfindungsgemäßen Proteine
bereit.
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Die
Polynucleotide können
an ein(en) Vektor, Adapter, Promotor, Transitpeptid oder Linker
zur Klonierung und/oder Expression eines erfindungsgemäßen Polynucleotids
angeheftet sein. Zu solchen Klonierungs- und/oder Expressionssequenzen
können
zusätzliche
Sequenzen hinzugefügt
werden, um ihre Funktion in Klonierung und/oder Expression zu optimieren,
um bei der Isolation der Polynucleotide zu helfen oder um die Einführung des
Polynucleotids in eine Zelle zu verbessern. Verwendung von Klonierungsvektoren,
Expressionsvektoren, Adapto ren und Linkern ist gut bekannt und im
Fachgebiet ausgiebig beschrieben. Für eine Beschreibung solcher
Nucleinsäuren
siehe, z.B., Stratagene Cloning Systems, Kataloge 1995, 1996, 1997
(La Jolla, CA); und Amersham Life Sciences, Inc., Katalog '97 (Arlington Heights,
IL).
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Um
genomische Bibliotheken zu konstruieren, werden große Segmente
genomischer DNA durch Zufallsfragmentierung erzeugt. Beispiele entsprechender
molekularbiologischer Techniken und Anleitungen sind zu finden in
Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 2. Aufl.,
Cold Spring Harbor Laboratory, Bände
1–3 (1989),
Methods in Enzymology, Bd. 152: Guide to Molecular Cloning Techniques,
Berger und Kimmel, Hrsg., San Diego: Academic Press, Inc. (1987),
Current Protocols in Molecular Biology, Ausubel et al., Hrsg., Greene
Publishing und Wiley-Interscience, New York (1995); Plant Molecular
Biology: A Laboratory Manual, Clark, Hrsg., Springer-Verlag, Berlin
(1997). Kits zur Konstruktion von genomischen Bibliotheken sind auch
kommerzielle erhältlich.
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Die
genomische Bibliothek kann unter Verwendung einer auf der Sequenz
einer in der vorliegenden Erfindung verwendeten Nucleinsäuresequenz
basierenden Sonde durchsucht werden. Die Fachleute werden erkennen,
dass verschiedene Grade der Stringenz der Hybridisierung im Assay
eingesetzt werden können, und
dass entweder die Hybridisierung oder das Wasch-Medium stringent sein können. Der
Grad der Stringenz kann durch Temperatur, Ionenstärke, pH
und Anwesenheit eines teilweise denaturierenden Lösungsmittels, wie
Formamid, gesteuert werden.
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Üblicherweise
werden stringente Hybridisierungsbedingungen jene sein, in denen
die Salzkonzentration weniger als etwa 1,5 M Na-Ion-, üblicherweise
etwa 0,01 bis 1,0 M Na-Ion-Konzentration
(oder andere Salze) bei pH 7,0 bis 8,3 ist und die Temperatur mindestens
etwa 30°C
für kurze
Sonden (z.B. 10 bis 50 Nucleotide) und mindestens etwa 60°C für lange
Sonden (z.B. größer als
50 Nucleotide) ist. Stringente Bedingungen können auch durch die Zugabe
destabilisierender Wirkstoffe, wie Formamid, erhalten werden.
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Die
Hybridisierung wird bevorzugt unter Bedingungen niedriger Stringenz
durchgeführt,
die Hybridisierung mit einer Pufferlösung aus 30% Formamid, 1 M
NaCl, 1% SDS (Natriumdodecylsulfat) bei 37°C und einem Waschschritt in
1X bis 2X SSC (20X SSC = 3,0 M NaCl/0,3 M Trinatriumcitrat) bei
50°C einschließen. Die Hybridisierung
wird bevorzugt unter Bedingungen moderater Stringenz durchgeführ, die
Hybridisierung in 40% Formamid, 1 M NaCl, 1% SDS bei 37°C und einen
Waschschritt in 0,5X bis 1X SSC bei 55°C einschließen. Die Hybridisierung wird
insbesondere vorzugsweise unter Bedingungen hoher Stringenz durchgeführt, die
Hybridisierung in 50% Formamid, 1M NaCl, 1% SDS bei 37°C und einen
Waschschritt in 0,1X SSC bei 60°C
einschließen.
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Ein
umfangreicher Leitfaden zur Hybridisierung von Nucleinsäuren ist
zu finden in Tijssen, Laboratory Techniques in Biochemistry and
Molecular Biology-Hybridization with Nucleic Acid Probes, Teil I,
Kapitel 2 "Overview
of principles of hybridization and the strategy of nucleic acid
probe assays", Elsevir,
New York (1993); und Current Protocols in Molecular Biology, Kapitel
2, Ausubel et al., Hrsg., Greene Publishing und Wiley-Interscience,
New York (1995). cDNA-Bibliotheken werden oft normalisiert, um die
Vertretung relativ seltener cDNAs zu erhöhen.
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Die
Nucleinsäuren
können
aus Nucleinsäureproben
unter Verwendung von Amplifikationstechniken amplifiziert werden.
Beispielsweise kann Polymerase-Kettenreaktions-(PCR)Technologie
verwendet werden, um die Sequenzen erfindungsgemäßer Polynucleotide und verwandter
Gene direkt aus genomischer/genomischen DNA oder Bibliotheken zu
amplifizieren. PCR und andere in vitro-Amplifikationsverfahren können auch nützlich sein,
um, z.B., Nucleinsäuresequenzen,
die für
zu exprimierende Proteine codieren, zu klonieren, um Nucleinsäuren zum
Verwenden als Sonden zum Nachweisen der gewünschten mRNA in Proben herzustellen, für Nucleinsäuresequenzierung
oder für
andere Zwecke.
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Beispiele
von für
in vitro-Amplifikationsverfahren nützlichen Techniken sind zu
finden in Berger, Sambrook und Ausubel, wie auch Mullis et al.,
US-Patent Nr. 4 683 202 (1987); und PCR Protocols A Guide to Methods
and Applications, Innis et al., Hrsg., Academic Press Inc., San
Diego, CA (1990). Kommerziell erhältliche Kits für genomische
PCR-Amplifikation sind im Fachgebiet bekannt. Siehe z.B. Advantage-GC
Genomic PCR Kit (Clontech). Das T4-Gen-32-Protein (Boehringer Mannheim) kann
verwendet werden, um die Ausbeute an langen PCR-Produkten zu verbessern.
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PCR-basierte
Screening-Verfahren sind ebenfalls beschrieben worden. Wilfinger
et al. beschreiben ein PCR-basiertes Verfahren, in dem im ersten
Schritt die längste
cDNA identifiziert wird, so dass unvollständige Klone aus der Untersuchung
ausgeschlossen werden können.
BioTechniques, 22(3): 481–486
(1997).
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Die
Nucleinsäuren
können
auch durch direkte chemische Synthese durch Verfahren, wie dem Phosphotriester-Verfahren
von Narang et al., Meth. Enzymol. 68: 90–99 (1979); dem Phosphodiester-Verfahren
von Brown et al., Meth. Enzymol. 68: 109–151 (1979); dem Diethylphosphoramidit-Verfahren
von Beaucage et al., Tetra. Lett. 22: 1859–1862 (1981); dem Festphasen-Phosphoramidittriester-Verfahren,
beschrieben von Beaucage und Caruthers, Tetra. Letts. 22(20): 1859–1862 (1981),
z.B. unter Verwendung eines automatisierten Synthesizers, wie z.B.
beschrieben in Needham-VanDevanter et al., Nucleic Acids Res., 12:
6159–6168 (1984);
und dem Feststoff-Trägerverfahren
von U.S.-Patent No. 4 458 066 hergestellt werden.
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Expressionskassetten,
die die isolierten viralen Replikase-Nucleinsäuren umfassen, werden ebenfalls bereitgestellt.
Eine Expressionskassette wird üblicherweise
ein Polynucleotid umfassen, das funktionell verknüpft ist
mit Transkriptionsinitiations-regulatorischen Sequenzen, die die
Transkription des Polynucleotids in der beabsichtigten Wirtszelle,
wie Geweben einer transformierten Pflanze, leiten werden.
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Die
Konstruktion von Expressionkassetten, die in Verbindung mit der
vorliegenden Erfindung durchgeführt
werden kann, ist Fachleuten angesichts der vorliegenden Offenbarung
gut bekannt. Siehe, z.B., Sambrook et al.; Molecular Cloning: A
Laboratory Manual; Cold Spring Harbor, New York, (1989); Gelvin
et al.; Plant Molecular Biology Manual; (1990); Plant Biotechnology:
Commercial Prospects and Problems, Hrsg. Prakash et al.; Oxford & IBH Publishing
Co.; New Delhi, India, (1993); und Heslot et al.; Molecular Biology
and Genetic Engineering of Yeasts; CRC Press, Inc., USA; (1992);
jede davon ist hierin in ihrer Gesamtheit durch Literaturverweis
eingeschlossen.
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Zum
Beispiel können
Pflanzen-Expressionskassetten einschließen (1) eine virale Replikase-Nucleinsäure unter
der Transkriptionskontrolle 5'-
und 3'-regulatorischer
Sequenzen, und (2) einen dominanten selektierbaren Marker. Solche
Pflanzen-Expressionskassetten können
auch, falls gewünscht,
eine Promotor-Regulatorregion (z.B. eine, die induzierbare, konstitutive,
Umwelt- oder entwicklungsgemäß regulierte,
oder Zell- oder Gewebe-spezifisch/selektive Expression verleiht),
eine Transkriptionsinitiations-Startstelle, eine Ribosomen-Bindestelle,
ein RNA-Reifungssignal, eine Transkriptionsterminationsstelle und/oder
ein Polyadenylierungssignal enthalten.
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Konstitutive,
Gewebe-bevorzugte oder induzierbare Promotoren können eingesetzt werden. Beispiele konstitutiver
Promotoren schließen
die Blumenkohl-Mosaikvirus-(CaMV)35S-Transkriptionsinitiationsregion, den
von T-DNA von Agrobacterium tumefaciens abgeleiteten 1'- oder 2'-Promotor, den Ubiquitin
1-Promotor, den Smas-Promotor, den Cinnamylalkoholdehydrogenase-Promotor
(U.S. Patent No. 5 683 439), den Nos-Promotor, den pEmu-Promotor,
den Rubisco-Promotor, den GRP1-8-Promotor und andere Transkriptionsinitiationsregionen
aus verschiedenen Pflanzen ein, die Fachleuten bekannt sind.
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Beispiele
induzierbarer Promotoren sind der Adh1-Promotor, der durch Hypoxie
oder Kältestress
induzierbar ist, der Hsp70-Promotor, der durch Hitzestress induzierbar
ist, und der PPDK-Promotor, der durch Licht induzierbar ist. Promotoren,
die chemisch induzierbar sind, sind ebenfalls nützlich.
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Beispiele
von Promotoren unter Entwicklungskontrolle schließen Promotoren
ein, die Transkription, vorzugsweise in bestimmten Geweben, wie
Blättern,
Wurzeln, Frucht, Samen oder Blüten,
initiieren. Ein beispielhafter Promotor ist der Antheren-spezifische
Promotor 5126 (US-Patent Nrn. 5 689 049 und 5 689 051). Beispiele
Samen-bevorzugter Promotoren schließen 27 kD-gamma-Zein-Promotor
und Waxy-Promotor (Boronat, A., Martinez, M.C., Reina, M., Pugdomenech,
P. und Palau, J.; Isolation and sequencing of a 28 kD glutelin-2-gene
from maize: Common elements in the 5' flanking regions among zein and glutelin
genes; Plant Sci. 47, 95–102
(1986) und Reina, M., Ponte, I., Guillen, P., Boronat, A. und Palau,
J., Sequence analysis of a genomic clone encoding a Zc2 protein
from Zea mays W64 A, Nucleic Acids Res. 18 (21), 6426 (1990)), ein,
sind aber nicht darauf beschränkt.
Siehe folgende, sich auf den Waxy-Promotor beziehende Stelle: Kloesgen,
R.B., Gierl, A., Schwarz-Sommer, ZS. und Saedler, H., Molecular
analysis oft the waxy locus of Zea mays, Mol. Gen. Genet. 203, 237–244 (1986).
Promotoren, die im Embryo, Pericarp und Endosperm exprimieren, sind
offenbart in US-Anmeldungen
Ser. Nos. 60/097 233, eingereicht am 20. August 1998, und 60/098
230, einge reicht am 28. August 1998. Jede dieser Offenbarungen ist
hierin durch Literaturverweis in ihrer Gesamtheit eingeschlossen.
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Um
Expression der erfindungsgemäßen Nucleinsäuren zu
regeln, können
entweder heterologe oder nicht-heterologe (d.h. endogene) Promotoren
eingesetzt werden. Diese Promotoren können z.B. auch in Expressionskassetten
verwendet werden, um Expression von Antisense-Nucleinsäuren zum Verringern, Erhöhen oder Ändern der
Konzentration und/oder Zusammensetzung der erfindungsgemäßen Proteine
in einem gewünschten
Gewebe zu steuern.
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Falls
Polypeptidexpression erwünscht
ist, ist es allgemein wünschenswert,
eine Polyadenylierungs-Region am 3'-Ende einer codierenden Polynucleotid-Region
einzuschließen.
Die Polyadenylierungsregion kann vom natürlichen Gen, von einer Vielfalt
anderer Pflanzengene oder von T-DNA abgeleitet sein. Die anzufügende 3'-Endsequenz kann
von, z.B., den Nopalin-Synthase-
oder Octopin-Synthase-Genen oder alternativ von einem weiteren Pflanzengen,
oder, weniger bevorzugt, von einem beliebigen anderen eukaryotischen
Gen abgeleitet sein.
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Zu
der 5'-nicht-translatierten
Region oder der codierenden Sequenz der teilweise codierenden Sequenz
kann eine Intron-Sequenz hinzugefügt werden, um die Menge der
reifen Botschaft, die akkumuliert, zu erhöhen. Siehe z.B. Buchman und
Berg, Mol. Cell Biol. 8: 4395–4405
(1988); Callis et al., Genes Dev. 1: 1183–1200 (1987). Im Fachgebiet
ist die Verwendung der Mais-Introns Adh1-S-Intron 1, 2 und 6 und
des Bronze-1-Introns wohlbekannt. Siehe allgemein The Maize Handbook,
Kapitel 116, Freeling and Walbot, Hrsg., Springer, New York (1994).
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Der
die in der vorliegenden Erfindung nützlichen Polynucleotidsequenzen
umfassende Vektor wird üblicherweise
ein Markergen umfassen, das Pflanzenzellen einen selektierbaren
Phänotyp
verleiht. Üblicherweise
wird das selektierbare Markergen Antibiotika- oder Herbizid-Resistenz codieren.
Geeignete Gene schließen jene,
die für
Resistenz gegen das Antibiotikum Spectinomycin oder Streptomycin
(z.B. das aada-Gen) codieren, das Streptomycin-Phosphotransferase-(SPT)Gen, codierend
für Streptomycin-Resistenz,
das Kanamycin oder Geneticin-Resistenz codierende Neomycin-Phosphotransferase-(NPTII)Gen,
das Hygromycin-Phosphotransferase-(HPT)Gen,
codierend für
Hygromycin-Resistenz, ein.
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Geeignete
Gene, die für
Resistenz gegenüber
Herbiziden codieren, schließen
jene, die wirken, um die Wirkung von Acetolactat-Synthase (ALS),
insbesondere die Sulfonylharnstoff-Typ-Herbizide (z.B. das Acetolactat-Synthase-(ALS)-Gen,
das Mutationen enthält,
die zu solcher Resistenz führen,
insbesondere die S4- und/oder Hra-Mutationen) hemmen, jene, die
wirken, um die Wirkung von Glutamin-Synthase zu hemmen, wie Phosphinothricin
oder Basta (z.B. das bar-Gen), oder andere solche Gene, die im Fachgebiet
bekannt sind, ein. Das bar-Gen codiert Resistenz gegen das Herbizid
Basta und das ALS-Gen codiert Resistenz gegen das Herbizid Chlorsulfuron.
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Typische
Vektoren, die für
Expression von Nucleinsäuren
in höheren
Pflanzen verwendbar sind, sind auf dem Fachgebiet gut bekannt und
schließen
Vektoren ein, die abgeleitet sind von Tumor-induzierendem (Ti) Plasmid
von Agrobacterium tumefaciens, beschrieben von Rogers et al., Meth.
In Enzymol., 153: 253–277 (1987).
Hierin verwendbare beispielhafte A. tumefaciens-Vektoren sind Plasmide
pKYLX6 und pKYLX7 von Schardl et al., Gene, 61: 1–11 (1987),
und Berger et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A., 86: 8402–8406 (1989). Ein
weiterer hierin verwendbarer Vektor ist Plasmid pBI101.2, das von
Clontech Laboratories, Inc. (Palo Alto, CA) erhältlich ist. Ein Vielfalt von
Pflanzenviren, die als Vektoren eingesetzt werden können, sind
auf dem Fachgebiet bekannt und schließen Blumenkohl-Mosaikvirus
(CaMV), Geminivirus, Crespen-Mosaikvirus und Tabak-Mosaikvirus ein.
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Das
Pflanzen-Geminivirus-Polynucleotid kann, wie gewünscht, entweder in Sinn- ("sense") oder Gegensinn-Orientierung
("anti-sense orientation") exprimiert werden.
In Pflanzenzellen wurde gezeigt, dass Gegensinn-RNA Genexpression
durch Verhindern der Akkumulation von mRNA, die das interessierende
Enzym codiert, hemmt, siehe z.B. Sheehy et al., Proc. Nat'l. Acad. Sci. (USA)
85: 8805–8809
(1988); und Hiatt et al., US-Patent No. 4 801 340.
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Ein
weiteres Verfahren der Suppression ist Sinn-Suppression ("sense suppresion"). Für ein Beispiel der
Verwendung dieses Verfahrens zum Modulieren der Expression endogener
Gene siehe Napoli et al., The Plant Cell 2: 279-289 (1990), und
US-Patent No. 5 034 323. Ein weiteres Verfahren zur Herabregulierung
des Proteins umfasst Verwenden von PEST-Sequenzen, die ein Ziel für Abbau
des Proteins bereitstellen.
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Katalytische
RNA-Moleküle
oder Ribozyme können
auch verwendet werden, um Expression von Pflanzengenen zu hemmen.
Der Einschluss von Ribozym-Sequenzen in Gegensinn-RNAs überträgt ihnen RNA-Spaltungsaktivität, wodurch
die Aktivität
der Konstrukte erhöht
wird. Der Entwurf und Verwendung von Ziel-RNA-spezifischen Ribozymen
ist in Haseloff et al., Nature 334: 585–591 (1988), beschrieben.
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Eine
Vielfalt von Vernetzungsmitteln, Alkylierungsmitteln und Radikal-bildender
Spezies als Seitengruppen an erfindungsgemäßen Polynucleotiden kann verwendet
werden, um Nucleinsäuren
zu binden, markieren, detektieren und/oder spalten. Z.B. beschreiben
Vlassov, V.V., et al., Nucleic Acids Res (1986) 14: 4065–4076, kovalente
Bindung eines einzelsträngigen
DNA-Fragments mit alkylierenden Derivaten von zu Zielsequenzen komplementären Nucleotiden.
Ein Bericht ähnlicher
Arbeit durch die gleiche Gruppe ist der von Knorre, D.G., et al.,
Biochimie (1985) 67: 785–789.
Iverson und Dervan zeigten ebenfalls Sequenz-spezifische Spaltung
einzelsträngiger
DNA, vermittelt durch ein modifiziertes Nucleotid, das fähig war,
Spaltung zu aktivieren (J Am Chem Soc (1987) 109: 1241–1243).
Meyer, R.B., et al., J Am Chem Soc (1989) 111: 8517–8519, bewirken
kovalente Querverknüpfung
mit einem Ziel-Nucleotid unter Verwendung eines Alkylierungsmittels, das
komplementär
zur einzelsträngigen
Ziel-Nucleotidsequenz
ist. Eine durch Psoralen vermittelte, nicht-aktivierte Querverknüpfung einzelsträngiger Nucleotide
wurde von Lee, B.L., et al., Biochemistry (1988) 27: 3197–3203, offenbart.
Verwendung von Querverknüpfung
in Triple-Helix-bildenden Sonden wurde auch offenbart von Home et
al., J Am Chem Soc (1990) 112: 2435–2437. Verwendung von N4, N4- Ethanocytosin als
ein Alkylierungsmittel zum Vernetzen einzelsträngiger Oligonucleotide ist
auch beschrieben worden von Webb und Matteucci, J Am Chem Soc (1986)
108: 2764–2765;
Nucleic Acids Res (1986) 14: 7661–7674; Feteritz et al.; J.
Am. Chem. Soc. 113: 4000 (1991). Auf dem Fachgebiet sind zahlreiche
Verbindungen zum Binden, Detektieren, Markieren und/oder Spalten
von Nucleinsäuren
bekannt. Siehe, z.B., US-Patente Nrn. 5 543 507, 5 672 593, 5 484
908, 5 256 648 und 5 681 941.
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Proteine,
die in der vorliegenden Erfindung verwendbar sind, schließen Proteine
ein, die von nativen Proteinen durch Deletion (sogenannte Trunkierung),
Hinzufügung
oder Ersetzung einer oder mehrerer Aminosäuren an einer oder mehreren
Stellen im nativen Protein abgeleitet sind. Beim Konstruieren von
Varianten der interessierenden Proteine werden Modifikationen so
durchgeführt
werden, dass Varianten weiterhin die gewünschte Aktivität besitzen.
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Beispielsweise
können
Aminosäuresequenz-Varianten
des Polypeptids durch Mutationen in der klonierten DNA-Sequenz,
die das native interessierende Protein codiert, hergestellt werden.
Verfahren zur Mutagenese und Nucleotidsequenz-Änderungen sind im Fachgebiet
gut bekannt. Siehe, z.B., Walker und Gaastra, Hrsg. (1983) Techniques
in Molecular Biology (MacMillan Publishing Company, New York); Kunkel
(1985) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 82: 488–492; Kunkel et al. (1987)
Methods Enzymol. 154: 367–382;
Sambrook et al. (1989) Molecular Cloning: A Laboratory Manual (Cold
Spring Harbor, New York); US-Patent No. 4 873 192; und die darin
zitierten Literaturverweise; hierin durch Literaturverweis eingeschlossen.
Im Modell von Dayhoff et al. (1978) Atlas of Protein Sequences and
Structure (Natl. Biomed. Res. Found., Washington, D.C.), das hierin
durch Literaturverweis eingeschlossen ist, kann Anleitung zu geeigneten
Aminosäure-Ersetzungen,
die biologische Aktivität
des interessierenden Proteins nicht beeinträchtigen, gefunden werden. Konservative
Ersetzungen, wie Austauschen einer Aminosäure mit einer anderen, die ähnliche
Eigenschaften hat, können
bevorzugt sein.
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Die
vorliegende Erfindung schließt
katalytisch aktive Polypeptide (d.h. Enzyme) ein. Katalytisch aktive Polypeptide
werden im Allgemeinen eine spezifische Aktivität von mindestens 20%, 30% oder
40%, und bevorzugt mindestens 50%, 60% oder 70%, und besonders bevorzugt
mindestens 80%, 90% oder 95% der des nativen (nicht-synthetischen),
endogenen Polypeptids haben. Weiterhin ist die Substratspezifität (kcal/Km) wahlweise
im Wesentlichen gleich der des nativen (nicht-synthetischen), endogenen
Polypeptids. Kennzeichnenderweise wird Km mindestens
30%, 40% oder 50% der des nativen (nicht-synthetischen), endogenen
Polypeptids sein; und besonders bevorzugt mindestens 60%, 70%, 80%
oder 90%. Verfahren zum analysierenden und quantifizierenden Messen
der enzymatischen Aktivität
und Substratspezifität
(kcal/Km) sind Fachleuten
gut bekannt.
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Die
Verfahren der vorliegenden Erfindung werden bei Pflanzenzellen verwendet.
Die transformierten Zellen produzieren virales Replikase-Protein.
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Kennzeichnenderweise
wird eine intermediäre
Wirtszelle in der Anwendung dieser Erfindung verwendet werden, um
die Kopienzahl des Klonierungsvektors zu erhöhen. Mit einer erhöhten Kopienzahl
kann der die interessierende Nucleinsäure enthaltende Vektor in signifikanten
Mengen zur Einführung
in die gewünschten
Pflanzenzellen isoliert werden. Wirtszellen, die in der Anwendung
dieser Erfindung verwendet werden können, schließen Prokaryonten,
einschließlich
bakterieller Wirtszellen, wie Escherichia coli, Salmonella typhimurium
und Serratia marcescens, ein. Eukaryontische Wirte, wie Hefen oder
filamentöse
Pilze, können
auch in dieser Erfindung verwendet werden. Es ist bevorzugt, Pflanzen-Promotoren
zu verwenden, die keine Expression des Polypeptids in Bakterien
bewirken.
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Allgemein
verwendete prokaryontische Kontrollsequenzen schließen Promotoren,
wie die beta-Lactamase-(Penicillase) und Lactose-(lac)-Promotorsysteme
(Chang et al., Nature 198: 1056 (1977)), das Tryptophan-(trp)Promotorsystem
(Goeddel et al., Nucleic Acids Res. 8: 4057 (1980)) und den lambda-abgeleiteten PL-Promotor
und N-Gen-Ribosomen-Bindestelle (Shimatake et al., Nature 292: 128
(1981)) ein. Der Einschluss von Selektionsmarkern in in E. coli
transfizierte DNA-Vektoren ist ebenfalls hilfreich. Beispiele solcher Marker
schließen
Gene ein, die Resistenz gegenüber
Ampicillin, Tetrazyklin oder Chloramphenicol spezifizieren.
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Der
Vektor ist ausgewählt,
um Einführung
in die geeignete Wirtszelle zu erlauben. Bakterielle Vektoren haben
kennzeichnenderweise Plasmid- oder Phagen-Herkunft. Expressionssysteme
zum Exprimieren eines erfindungsgemäßen Poteins sind verfügbar unter
Verwendung von Bacillus sp. und Salmonella (Palva et al., Gene 22:
229–235
(1983); Mosbach et al., Nature 302: 543–545 (1983)).
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Pflanzen-Geminivirus-Replikase-Proteine
können
in eine Zelle eingeführt
werden, um Zellteilung zu erhöhen.
Synthese heterologer Proteine in Hefe ist gut bekannt. Siehe Sherman,
F., et al., Methods in Yeast Genetics, Cold Spring Harbor Laboratory
(1982). Zwei weithin verwendete Hefen zur Produktion eukaryontischer
Proteine sind Saccharomyces cerevisiae und Pichia pastoris. Vektoren,
Stämme
und Protokolle für
Expression in Saccharomyces und Pichia sind im Fachgebiet bekannt
und von kommerziellen Lieferanten erhältlich (z.B. Invitrogen). Geeignete
Vektoren haben üblicherweise
Expressions-Kontrollsequenzen, wie Promotoren, einschließlich 3-Phosphoglyceratkinase
oder Alkoholoxidase, und einen Replikationsstartpunkt, Terminationssequenzen
und dergleichen, wie gewünscht.
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Das
Protein kann aus Hefe durch Lysieren der Zellen und Anwenden von
Standard-Proteinisolations-Techniken
auf die Lysate isoliert werden. Die Überwachung des Reinigungsprozesses
kann durch Western-Blot-Techniken oder Radioimmunassay oder andere
Standard-Immunassay-Techniken
erreicht werden.
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Die
Proteine können
auch unter Verwendung nicht-zellulärer Syntheseverfahren aufgebaut
werden. Techniken zur Festphasen-Synthese sind beschrieben in Barany
und Merrifield, Solid-Phase Peptide Synthesis, S. 3–284, in
The Peptides: Analysis, Synthesis, Biology, Bd. 2: Special Methods
in Peptide Synthesis, Part A.; Merrifield et al., J. Am. Chem. Soc.
85: 2149– 2156
(1963), und Stewart et al., Solid Phase Peptide Synthesis, 2. Aufl.,
Pierce Chem. Co., Rockford, III. (1984). Proteine größerer Länge können durch
Kondensation der Amino- und Carboxytermini kürzerer Fragmente synthetisiert
werden. Verfahren der Bildung von Peptidbindungen durch Aktivierung
eines Carboxy-terminalen Endes (z.B. durch Verwendung des Kupplungsreagens N,N'-Dicyclohexylcarbodiimid)
sind Fachleuten bekannt.
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Das
Protein kann durch im Fachgebiet gut bekannte Standardtechniken,
einschließlich
Detergens-Solubilisierung, selektive Präzipitation mit solchen Substanzen,
wie Ammoniumsulfat, Säulenchromatographie, Immun-Reinigungsverfahren,
und andere, zu stofflicher Reinheit gereinigt werden. Siehe, z.B.,
R. Scopes, Protein Purification: Principles and Practise, Springer
Verlag: New York (1982); Deutscher, Guide to Protein Purification,
Academic Press (1990). Beispielsweise können Antikörper gegen die hierin beschriebenen
Proteine hergestellt werden. Reinigung aus E. coli kann gemäß den in
US-Patent No. 4 511 503 beschriebenen Prozeduren erreicht werden.
Detektion des exprimierten Proteins wird durch im Fachgebiet bekannte
Verfahren erreicht, z.B. Radioimmunassays, Western-Blotting-Techniken
oder Immunopräzipitation.
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Es
wird erwartet, dass Exprimieren von Pflanzen-Geminivirus-Replikase-Polypeptiden
einen positiven Wachstumsvorteil bereitstellt und den Ernteertrag
erhöht.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
kann die Erfindung in einem weiten Bereich von Pflanzen, wie Monokotylen
und Dikotylen, angewendet werden. In einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
werden die erfindungsgemäßen Verfahren
in Mais, Sojabohne, Sonnenblume, Saflor, Kartoffel, Tomate, Sorghum,
Canola bzw. Rapssorten, Weizen, Alfalfa, Baumwolle, Reis, Gerste
und Hirse eingesetzt.
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Das
Verfahren der Transformation/Transfektion ist für die Erfindung nicht kritisch;
verschiedene Verfahren der Transformation oder Transfektion sind
gegenwärtig
verfügbar.
Da neuere Verfahren zum Transformieren von Wirtszellen verfügbar sind,
können
sie direkt angewendet werden. Dementsprechend ist eine große Vielfalt
von Verfahren entwickelt worden, um eine DNA-Sequenz in das Genom
einer Wirtszelle zu inserieren, um die Transkription und/oder Translation
der Sequenz zu erreichen, um phänotypische Änderungen
im Organismus zu bewirken. Deshalb kann jedes Verfahren, das effiziente
Transformation/Transfektion gewährleistet,
eingesetzt werden.
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Eine
DNA-Sequenz, die für
das in der vorliegenden Erfindung verwendbare Polynucleotid codiert,
z.B. eine cDNA-, RNA- oder eine genomische Sequenz, werden verwendet
werden, um eine Expressionskassette zu konstruieren, die in die
gewünschte
Pflanze eingeführt
werden kann. Isolierte Nucleinsäuren
der vorliegenden Erfindung können
in Pflanzen gemäß im Fachgebiet
bekannter Techniken eingeführt
werden. Allgemein werden Expressionskassetten, wie oben beschrieben,
und geeignet zur Transformation von Pflanzenzellen, hergestellt.
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Verfahren
zum Transformieren verschiedener Wirtszellen sind in Klein et al., "Transformation of
microbes, plants and animals by particle bombardment", Bio/Technol. New
York, N.Y., Nature Publishing Company, März 1992, v. 10 (3), S. 286–291, offenbart.
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Techniken
zum Transformieren einer großen
Vielfalt höherer
Pflanzenarten sind gut bekannt und in der technischen, wissenschaftlichen
und Patent-Literatur beschrieben. Siehe, z.B., Weising et al., Ann.
Rev. Genet. 22: 421–477
(1988). Beispielsweise kann das DNA-Konstrukt direkt in die genomische DNA
der Pflanzenzelle eingeführt
werden, indem Techniken, wie Elektroporation, PEG-vermittelte Transfektion,
Partikel-Bombardierung, Siliciumfaser-Lieferung bzw. Zufuhr (delivery)
oder Mikroinjektion von Pflanzenzell-Protoplasten oder embryogenem
Kallus verwendet werden. Siehe, z.B., Tomes et al., Direct DNA Transfer
into Intact Plant Cells via Microprojectile Bombardment, S. 197–213, in
Plant Cell, Tissue and Organ Culture, Fundamental Methods, Hrsg.
O.L. Gamborg und G.C. Phillips, Springer-Verlag Berlin, Heidelberg,
New York, 1995. Alternativ können
die DNA-Konstrukte mit geeigneten T-DNA-flankierenden Regionen kombiniert
werden und in einen konventionellen Agrobacterium tumefaciens-Wirtsvektor
eingeführt
werden. Die Virulenzfunktionen des Agrobacterium tumefaciens-Wirts
werden die Insertion des Konstrukts und benachbarter Marker in die
Pflanzenzell-DNA
leiten, wenn die Zelle durch das Bakterium infiziert ist. Siehe
U.S.-Patent No. 5 591 616.
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Die
Polyethylenglykol-Präzipitation
verwendende Einführung
von DNA-Konstrukten ist beschrieben in Paszkowski et al., Embo J.
3: 2717–2722
(1984). Elektroporations-Techniken sind beschrieben in Fromm et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. 82: 5824 (1985). Ballistische Transformationstechniken
sind beschrieben in Klein et al., Nature 327: 70–73 (1987).
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Agrobacterium
tumefaciens-vermittelte Transformationstechniken sind in der wissenschaftlichen
Literatur gut beschrieben. Siehe z.B. Horsch et al., Science 233:
496–498
(1984), und Fraley et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 80: 4803 (1983).
Agrobacterium-Transformation von Mais ist z.B. beschrieben in U.S.-Patent
No. 5 550 318.
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Andere
Verfahren der Transformation schließen ein (1) Agrobacterium rhizogenes-vermittelte Transformation
(siehe z.B. Lichtenstein und Fuller, in: Genetic Engineering, Bd.
6, PWJ Rigby, Hrsg., London, Academic Press, 1987; und Lichtenstein,
C.P., und Draper, J., in: DNA Cloning, Bd. II, D.M. Glover, Hrsg.,
Oxford, IRI Press, 1985), Anmeldung PCT/US87/02512 (WO 88/02405,
publiziert am 7. April 1988), beschreibt die Verwendung von A. rhizogenes-Stamm
A4 und seines Ri-Plamids zusammen mit A. tumefaciens-Vektoren pARC8 oder
pARC16, (2) Liposom-vermittelte DNA-Aufnahme (siehe, z.B., Freeman
et al., Plant Cell Physiol. 25: 1353, 1984), (3) das Vortexing-Verfahren
(siehe, z.B., Kindle, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87: 1228 (1990)).
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DNA
kann in Pflanzen auch durch direkten DNA-Transfer in Pollen eingeführt werden,
wie beschrieben von Zhou et al., Methods in Enzymology, 101: 433
(1983); D. Hess, Intern Rev. Cytol., 107: 367 (1987); Luo et al.,
Plane Mol. Biol. Reporter, 6: 165 (1988). Expression von Polypeptid-codierenden
Nucleinsäuren
kann durch Injektion der DNA in Fortpflanzungs organe einer Pflanze
erhalten werden, wie von Pena et al., Nature, 325.: 274 (1987),
beschrieben. DNA kann auch direkt in die Zellen unreifer Embryonen
und die Rehydration entwässerter
Embryonen injiziert werden, wie von Neuhaus et al., Theor. Appl.
Genet., 75: 30 (1987); und Benbrook et al., in Proceedings Bio Expo
1986, Butterworth, Stoneham, Mass., S. 27–54 (1986), beschrieben.
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Tierische
und niedrige eukaryontische (z.B. Hefe) Wirtszellen sind kompetent
oder werden durch verschiedene Mittel für Transfektion kompetent gemacht.
Es gibt etliche gut bekannte Verfahren des Einführens von DNA in Tierzellen.
Diese schließen
ein: Calciumphosphat-Präzipitation,
Fusion der Empfängerzellen
mit bakteriellen Protoplasten, die die DNA enthalten, Behandlung
der Empfängerzellen
mit Liposomen, die die DNA enthalten, DEAE-Dextran, Elektroporation,
Gentransfer mit der Partikelkanone und Mikroinjektion der DNA direkt
in die Zellen. Die transfizierten Zellen werden durch im Fachgebiet
bekannte Mittel kultiviert. Kuchler, R.J., Biochemical Methods in
Cell Culture and Virology, Dowden, Hutchinson und Ross, Inc. (1977).
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Transformierte
Pflanzenzellen, die durch eine beliebige der obenstehenden Transformationstechniken erlangt
wurden, können
kultviert werden, um eine ganze Pflanze zu regenerieren, die den
transformierten Genotyp besitzt. Solche Regenerationstechniken beruhen
oft auf Manipulation gewisser Phytohormone in einem Gewebekultur-Wachstumsmedium,
kennzeichnenderweise beruhend auf einem Biozid- und/oder Herbizid-Marker,
der zusammen mit einem erfindungsgemäßen Polynucleotid eingeführt worden
ist. Für
Transformation und Regeneration von Mais siehe Gordon-Kamm et al.,
The Plant Cell, 2: 603–618
(1990).
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Mit
einem Pflanzen-Expressionsvektor transformierte Pflanzenzellen können z.B.
aus einzelnen Zellen, Kallus-Gewebe oder Blattscheiben gemäß Standard-Pflanzengewebekultur-Techniken regeneriert
werden. Es ist im Fachgebiet gut bekannt, dass verschiedene Zellen,
Gewebe und Organe von nahezu jeder beliebigen Pflanze erfolgreich
kultiviert werden können,
um eine vollständige
Pflanze zu regenerieren. Pflanzen-Regeneration aus kultivierten
Protoplasten ist beschrieben in Evans et al., Protoplasts Isolation
and Culture, Handbook of Plant Cell Culture, Macmillan Publishing
Company, New York, S. 124–176
(1983); und Binding, Regeneration of Plants, Plant Protoplasts,
CRC Press, Boca Raton, S. 21-73 (1985).
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Die
Regeneration von Pflanzen, enthaltend das durch Agrobacterium eingeführte, fremde
Gen, kann, wie von Horsch et al., Science, 227: 1229–1231 (1985),
und Fraley et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 80: 4803 (1983),
beschrieben, erreicht werden. Diese Prozedur bildet kennzeichnenderweise
innerhalb von zwei bis vier Wochen Schösslinge, und diese Transformanten-Schösslinge
werden dann auf ein geeignetes Wurzel-induzierendes Medium transferiert,
das den selektiven Wirkstoff und ein Antibiotikum zum Verhüten bakteriellen Wachstums
enthält.
Erfindungsgemäße transgene
Pflanzen können
fruchtbar oder steril sein.
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Regeneration
kann auch aus Pflanzenkallus, Explantaten, Organen oder Teilen davon
erhalten werden. Solche Regenerationstechniken sind allgemein beschrieben
in Klee et al., Ann. Rev. of Plant Phys. 38: 467–486 (1987). Die Regeneration
von Pflanzen aus entweder einzelnen Pflanzenprotoplasten oder zahlreichen
Explantaten ist im Fachgebiet gut bekannt. Siehe, z.B., Methods
for Plant Molecular Biology, A. Weissbach und H. Weissbach, Hrsg.,
Academic Press, Inc., San Diego, Calif. (1988). Für Mais-Gewebekultur
und Regeneration siehe allgemein The Maize Handbook, Freeling und
Walbot, Hrsg., Springer, New York (1994); Corn and Corn Improvement,
3. Auflage, Sprague and Dudley Hrsg., American Society of Agronomy,
Madison, Wisconsin (1988).
-
Ein
Fachmann wird erkennen, dass, nachdem die Expressionskassette stabil
in transgene Pflanzen eingeführt
ist und bestätigt
ist, dass sie funktionsfähig
ist, sie in andere Pflanzen durch sexuelle Kreuzung eingeführt werden
kann. Eine beliebige einer Anzahl von Standard-Züchtungstechniken
kann, abhängig
von der zu kreuzenden Art, verwendet werden.
-
Bei
vegetativ vermehrten Nutzpflanzen können reife transgene Pflanzen
durch das Nehmen von Stecklingen oder durch Gewebekulturtechniken
vermehrt werden, um mehrere identische Pflanzen herzustellen. Selektion
wünschenswerter
Transgene wird durchgeführt,
und neue Varietäten
werden erhalten und vegetativ für
kommerzielle Verwendungen vermehrt. In Samen-vermehrten Nutzpflanzen
können
reife transgene Pflanzen selbst-gekreuzt werden, um eine homozygote
Inzuchtpflanze herzustellen. Die Inzuchtpflanze produziert Samen,
der die neu eingeführte
heterologe Nucleinsäure
enthält.
Diese Samen können
angebaut werden, um Pflanzen herzustellen, die den ausgewählten Phänotyp bilden
würden.
-
Von
der regenerierten Pflanze erhaltene Teile, wie Blüten, Samen,
Blätter,
Zweige, Früchte
und dergleichen, sind in die Erfindung eingeschlossen, vorausgesetzt,
dass diese Teile Zellen umfassen, die die isolierte Pflanzen-Geminivirus-Replikase-Nucleinsäure umfassen.
Nachkommenschaft und Varianten und Mutanten der regenerierten Pflanzen
sind ebenfalls in den Bereich der Erfindung eingeschlossen, vorausgesetzt, dass
diese Teile die eingeführten
Nucleinsäuresequenzen
umfassen.
-
Einen
selektierbaren Marker exprimierende transgene Pflanzen können z.B.
durch Standard-Immunoblot und DNA-Nachweistechniken auf die Übertragung
der Pflanzen-Geminivirus-Replikase-Nucleinsäure durchsucht werden. Transgene
Linien werden auch kennzeichnenderweise bezüglich der Expressionslevel
der heterologen Nucleinsäure
bewertet. Anfangs kann Expression auf der RNA-Ebene bestimmt werden,
um Expressions-positive Pflanzen zu identifizieren und quantitativ
zu bestimmen. Standardtechniken zur RNA-Analyse können eingesetzt
werden und schließen
PCR-Amplifikations-Assays, die Oligonucleotid-Primer, die entworfen
wurden, um nur die heterologen RNA-Templates zu amplifizieren, und
Lösungs-Hybridisierungsassays, die
heterologe Nucleinsäure-spezifische
Sonden verwenden, ein. Die RNA-positiven Pflanzen können dann durch
Western-Immunoblot-Analyse unter Verwendung der erfindungsgemäßen, spezifisch
reaktiven Antikörper
auf Protein-Expression untersucht werden. Zusätzlich können unter Verwendung von für die heterologe Nucleinsäure-spezifischen
Polynucleotid-Sonden und Antikörpern
in situ-Hybridisierung und Immunozytochemie gemäß Standardprotokollen gemacht
werden, um Expressionsorte im transgenen Gewebe zu lokalisieren. Im
Allgemeinen wird normalerweise eine Anzahl transgener Linien bezüglich der
aufgenommenen Nucleinsäure
durchsucht, um Pflanzen mit den geeignetsten Expressionsprofilen
zu identifizieren und zu selektieren.
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Pflanzen,
die im erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden können,
können
weithin variieren und schließen
monokotyle und dikotyle Pflanzen ein. Bevorzugte Pflanzen schließen Mais,
Sojabohne, Sonnenblume, Sorghum, Canola bzw. Rapssorten, Weizen,
Alfalfa, Baumwolle, Reis, Gerste, Kartoffel, Tomate und Hirse ein.
-
Samen,
die von Pflanzen stammen, die aus transformierten Pflanzenzellen,
Pflanzenteilen oder Pflanzengeweben regeneriert wurden oder von
der regenerierten transformierten Pflanze abgeleitete Nachkommenschaft
können
direkt als Futter oder Nahrung verwendet werden, oder weitere Bearbeitung
kann vorkommen.
-
Es
wird erwartet, dass Expression der Pflanzen-Geminivirus-Replikase-Nucleinsäure in Pflanzen,
wie Mais, Wachstum und Biomasse-Akkumulation, verstärkt. Auf
der Ebene der ganzen Pflanze bestehen andere, spezialisiertere Anwendungen
für diese
Nucleinsäuren.
-
Die
vorliegende Erfindung wird weiterhin unter Bezugnahme auf die folgenden
detaillierten Beispiele beschrieben werden.
-
BEISPIELE
-
Beispiel 1. Replikase-Konstrukte
-
Das
Replikase-Gen wurde von Joachim Messing im Vektor pWI-11 erhalten
und wurde mit P100 neu benannt. Unter Verwendung von P100 als Quelle
wurde das Replikase-Strukturgen
in einen Zwischenvektor kloniert, der den 35S-Promotor und eine
35S-3'-Sequenz enthält (für Expressionsstudien
in dikotylen Arten, wie Tabak; bezeichnet P101, hergestellt im Larkins-Labor,
Univ. Arizona). Aus diesem Zwischenplasmid wurden das RepA-Strukturgen
und die 35S-3'-Sequenz
unter Verwendung der Restriktionsenzyme NcoI und PstI ausgeschnitten
und in P101 (gamma-Zein-Promotor::uidA::Gamma-Zein-3'-Region; nach der
Entfernung des GUS-Strukturgens aus P101 unter Verwendung von NcoI/PstI)
kloniert. Dies ergab ein endgültiges
Konstrukt, enthaltend eine Expressionskassette mit einer Mais-gamma-Zein-Promotor-Sequenz
(GZ), der RepA-codierenden Sequenz, einem 35S-Terminator und einer
gamma-Zein-3'-Sequenz
(GZ'). Die Expressionskassette hatte
daher die Konfiguration GZ::RepA::35S::GZ'P102.
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Vom
Messing-Labor wurde auch ein Abkömmling
des pWI-11-Vektors bereitgestellt (pWI-GUS), bei dem sowohl iudA-(GUS-Expression
codierend) als auch rep-Genexpression durch die bidirektionalen
Promotor-Elemente in der WDV-langen intergenischen Region (WDV long
intergenic region) (WDV-LIR) angetrieben wird.
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Beispiel 2. Replikase
bewirkt erhöhte
vorübergehende
Expression mitgelieferter Transgene (co-delivered transgenes)
-
Die
in untenstehender Tabelle I aufgelisteten Plasmide wurden verwendet,
um den Einfluss von Rep auf vorübergehende
Expression mitgelieferter Transgene zu bewerten. Der SuperMAS-Promotor
ist der von Ni et al., 1996, Sequence-specific interactions of woundinducible
nuclear factors with mannopine synthase 2' promoter wound responsive elements,
Plant Mol. biol. 30: 77–96,
beschriebene. Die sichtbaren Marker-Gene, GUS (b-Glucoronidase;
Jefferson R.A., Plant Mol. Biol. Rep. 5: 387, 1987) und GFP (green
fluorescent protein; Chalfie et al., Science 263: 802, 1994) sind,
wie auch das Mais-optimierte GFP (GFPm; siehe gleichzeitig anhängige US-Patentanmeldung
WO 97/41228), beschrieben worden. Der Ubiquitin-Promotor ist beschrieben worden (Christensen
et al., Plant Mol. Biol. 12: 619–632 (1989), und Christensen
et al., Plant Mol. Biol. 18: 675–689 (1992)), ebenso wie die
pinII-(An et al., 1989, Plant Cell 1: 115–122) und 35S (Odell et al.,
1985, Nature 313: 810–812)
3'-Regionen, die
in diesen Expressionskassetten verwendet wurden.
-
Tabelle
I. Konstrukte, die verwendet wurden, um die Wirkung von Replikase-Expression
auf vorübergehende Expression
mitgelieferter Transgene zu bewerten.
-
GFP-Expression in Mais
-
Transformation
der Rep-Plasmid-DNA, P100, in die Pioneer Hi-Bred Int'l Inc.-eigene Inzucht
N38, folgte einem gut etablierten Bombardierungs-Transformationsprotokoll,
das zum Einführen
von DNA in das Schildchen unreifer Mais-Embryonen verwendet wurde
(Songstad, D.D., et al., In Vitro Cell Dev. Biol. Plant 32: 179–183, 1996).
Es ist festzustellen, dass jedes beliebige geeignete Transformationsverfahren,
wie Agrobacterium-vermittelte Transformation und etliche andere
Verfahren, verwendet werden können.
Zellen wurden durch Kultivieren unreifer Mais-Embryonen (ungefähr 1–1,5 mm
Länge)
auf N6-Salze, Erikkson's
Vitamine, 0,69 g/l Prolin, 2 mg/l 2,4-D und 3% Saccharose enthaltendem
Medium transformiert. Nach 4–5
Tagen der Inkubation im Dunkeln bei 28°C wurden Embryos vom ersten
Medium entfernt und auf gleichem, 12% Saccharose enthaltendem Medium
kultiviert. Es wurde Embryonen erlaubt, sich für 3 Stunden vor Transformation
an dieses Medium zu gewöhnen.
Die Schildchenoberfläche
der unreifen Embryonen wurde unter Verwendung von Partikel-Bombardierung
mit entweder einem UBI::GFPm::pinII-Plasmid + einem UBI::Mais-optimierten PAT::pinII-Plasmid
(P105, Kontrollbehandlung) oder mit einer Kombination aus dem UBI::GFPm::pinII-Plasmid P104+,
das Replikase-Plasmid P100 zum Ziel genommen. Embryonen wurden unter
Verwendung der PDS-1000 Helium Gun von Bio-Rad bei einem Schuss
pro Probe unter Verwendung von 650PSI-Berstscheiben transformiert.
Pro Schuss gelieferte DNA war im Durchschnitt 0,0667 μg. Eine gleiche
Anzahl Embryonen pro Ähre
wurde entweder mit der Kontroll-DNA-Mischung oder der Rep-GFP-DNA-Mischung
bombardiert. Anschließend
an Bombardierung wurden alle Embryonen auf Standard-Maiskulturmedium
(N6-Salze, Erikkson's Vitamine,
0,69 g/l Prolin, 2 mg/l 2,4-D, 3% Saccharose) für 2–3 Tage gehalten und dann hinsichtlich
transienter GFP-Expression bewertet.
-
In
beiden Experimenten exprimierten größere Anzahlen von Zellen auf
der Schildchen-Oberfläche vorübergehend
GFP in der Replikase-enthaltenden Behandlung. In Experiment #1 mit
Genotyp N38 exprimierten eine mittlere Zahl von nur 12 Zellen pro
Embryo vorübergehend
GFP in der Behandlung ohne Replikase, wohingegen gegen in den Replikase-behandelten
Embryonen die mittlere Zahl GFP-exprimierender Zellen fast 20-fach
größer war
(siehe Tabelle II unten). Im zweiten Experiment (Tabelle III unten)
war vorübergehende GFP-Expression
in den Replikase-enthaltenden Behandlungen ungefähr 6,5-fach größer als
in den Kontrollbehandlungen (keine Replikase).
Tabelle
II. Mais-Experiment #1: Vorübergehende
GFP-Expression wird durch Replikase stimuliert
Tabelle
III. Mais-Experiment #2: Vorübergehende
GFP-Expression wird durch Replikase stimuliert
-
- * die Anzahl GFP-exprimierender Zellen pro Embryo wurde über alle
25 Embryonen auf der Platte gemittelt.
-
Sojabohne
-
Gewebe
wurde aus Keimblättern
ausgeschnitten und auf MS-basiertem Medium platziert. Eine Mischung
von Plasmid-DNA, enthaltend gleiche Mengen eines SuperMas::GUS::pinII-Plasmids
(P103) und des WDV-LIR::Replikase-Plasmids (P100), wurde in Zellen
auf der Oberfläche
der Keimblattexplantate unter Verwendung Partikel-vermittelter Abgabe,
die gleich zu der für
Mais oben beschriebenen war, zugeführt. Als eine Kontrolle wurde
SuperMas::GUS::pinII-Plasmid (P103) + UBI::moPAT::CaMV35S (P105)
unter Verwendung einer gleichen Anzahl von Keimblattgewebestücken eingeführt.
-
In
der Replikase-Behandlung wurden größere Zahlen vorübergehend
exprimierter Zellen auf dem Keimblatt nach GUS-Färbung (vergleiche die Kontrollbehandlung
in 1a mit der Replikase-Behandlung
in 1b) beobachtet. Zusätzlich schien
bei Zellen, die vorübergehende
Genexpression aufweisen, der Expressionslevel, wie durch relative
Intensität
histochemischer Färbung
beurteilt, in Replikase-behandelten Geweben (verglichen mit Kontrollen)
größer zu sein.
-
Beispiel 3. RepA erhöht Wachstumsraten
in sich früh
entwickelnden, stabilen Mais-Transformanten
-
Transformation
der RepA-Plasmid-DNA (P102), P102 in Hi-II folgte dem Standard-Hi-II-Bombardierungs-Transformationsprotokoll
(Songstad D.D. et al., In Vitro Cell Dev. Biol. Plant 32: 179–183, 1996).
Zellen wurden transformiert durch Kultivieren unreifer Maisembryonen
(ungefähr
1–1,5
mm Länge)
auf 560P-Medium, enthaltend N6-Salze, Erikkson's Vitamine, 0,69 g/l Prolin, 2 mg/l
2,4-D und 3% Saccharose. Nach 4–5
Tagen der Inkubation im Dunkeln bei 28°C wurden Embryonen vom 560P-Medium
entfernt und, Schildchen oben, auf 560Y-Medium, das zu 560P gleichwertig ist,
aber 12% Saccharose enthält,
kultiviert. Es wurde den Embryonen erlaubt, sich für 3 h vor
Transformation an dieses Medium zu gewöhnen. Die Schildchen-Oberfläche der unreifen
Embryonen wurde unter Verwendung von Partikel-Bombardierung, entweder mit einem UBI::moPAT~GFPm::pinII-Plasmid
(P106 alleine als eine Kontrollbehandlung) oder mit einer Kombination
des UBI::moPAT~GFPm::pinII-Plasmids (P106) + des GZ::RepA::35S:GZ'-Plasmids (P102)
zum Ziel genommen. Embryonen wurden unter Verwendung der PDS-1000
Helium Gun von Bio-Rad bei einem Schuss pro Probe unter Verwendung
von 650PSI-Berstscheiben transformiert. Pro Schuss gelieferte DNA
war im Mittel bei 0,0667 μg.
Eine gleiche Anzahl Embryonen pro Ähre wurde entweder mit der
Kontroll-DNA (PAT~GFP)
oder der RepA-PAT~GFP-DNA-Mischung bombardiert. Anschließend an
die Bombardierung wurden alle Embryonen auf 560L-Medium (N6-Salze,
Eriksson's Vitamine,
0,5 mg/l Thiamin, 20 g/l Saccharose, 1 mg/l 2,4-D, 2,88 g/l Prolin,
2,0 g/l Gelrite und 8,5 mg/l Silbernitrat) gehalten. Nach 2–7 Tagen
nach Bombardierung wurden alle Embryonen aus beiden Behandlungen
auf N6-basiertes Medium, enthaltend 3 mg/l Bialaphos, transferiert (oben
beschriebenes Pioneer 560P-Medium ohne Prolin und mit 3 mg/l Bialaphos).
Platten wurden bei 28°C im
Dunklen gehalten und wurden hinsichtlich Kolonie-Erholung beobachtet,
wobei Über impfungen
auf frisches Medium alle 2 Wochen geschahen. Zwei Wochen nach DNA-Abgabe
wurde der sich neu bildende Kallus unter Verwendung von Epifluoreszenz
unter dem Präpariermikroskop
(unter Verwendung kommerziell erhältlicher Filterkombinationen
für GFP-Anregung und -Emission)
untersucht.
-
Bei
2 Wochen nach Bombardierung exprimierten zahlreiche Zellen auf der
Oberfläche
des Schildchen-abgeleiteten Gewebes GFP in der Kontrollbehandlung
(kein RepA), aber alle exprimierenden Foci bestanden aus einzelner
Zelle (siehe 2a). In der Kontrolle
wurden keine mehrzelligen GFP-exprimierenden Cluster beobachtet.
An diesem gleichen Zeitpunkt, 2 Wochen nach DNA-Abgabe, wurde die
gleiche Sprenkelung einzelliger GFP-exprimierender Foci auf der
Oberfläche
des Gewebes, das die RepA/PAT~GFP-Mischung erhalten hatte, beobachtet.
Jedoch waren auch zahlreiche makroskopische GFP-exprimierende mehrzellige
Cluster sichtbar (siehe 2b, beide 2a und 2b sind
mit der gleichen Vergrößerung gezeigt).
Bei vielen Embryonen wurden sich auf der Oberfläche entwickelnde mehrfache
transgene Mikrokalli beobachtet, wobei bis zu 7 scheinbar unabhängige Transformanten
aus einem einzelnen Embryo zu wachsen begannen (dies ist vorher
nie für
Partikel-Bombardierung von Mais berichtet worden).
-
Nach
3 Wochen konnten GFP-exprimierende Einzelzellen noch in beide Behandlungen
beobachtet werden, obwohl die Häufigkeit
abgenommen hatte. In der Kontrollbehandlung beobachteten wir, dass
sich eine einzelne GFP-exprimierende mehrzellige Kolonie auf einem
Embryo (von ingesamt 50) entwickelte. Die Wachstumsrate der sich
entwickelnden transgenen Kalli blieb in den RepA-behandelten Embryonen
sehr rasch. Viele der multiplen Kolonien, die anscheinend aus einzelnen
Embryonen wuchsen, waren bereits in der Gefahr der Vermischung durch
Zusammenwachsen zu einer einzigen Masse. Viele Kolonien wurden von
den Embryonen abgeimpft, um sie separat zu ziehen. Bei 5 Wochen
nach Bombardierung wuchsen viele RepA-Kolonien weiterhin rasch (einige
können
zu klein gewesen sein, um unabhängig
zu überleben).
Während
sie rasch wuchsen, behielten diese RepA-behandelten transgenen Kalli
einen gesunden embryogenen Charakter.
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Beispiel 4. RepA erhöht Zellteilungsraten
in Tabak-Suspensionskultur-Zellen.
-
Für Tabak
BY-2-Suspensionskultur-Zellen wurde das folgende Konstrukt verwendet;
35S-Promotor::RepA::35S-3'-Region
(P101). Suspensionszellen wurden gezüchtet in einem Medium, umfassend
Murashige- und Skoog-Salze (Life Technologies, Inc., Grand Island,
NY), 100 mg/l Inositol, 1 mg/l Thiamin, 180 mg/l KH2PO4, 30 g/l
Saccharose und 2 mg/l 2,4-D, alle 7–10 Tage subkultiviert und
auf einem Gyrator-Schüttler
bei 150 U/min gezüchtet,
24°C im
Dunkeln. Drei Tage nach Subkultivierung wurden Zellen auf verfestigtes Agar-Medium
zur Bombardierung pipettiert und für 24 Stunden im Dunkeln gelassen.
Bombardierung wurde ausgeführt
unter Verwendung einer BioRad PDS-1000, unter Verwendung von Helium
bei 650 PSI und 25 Zoll Hg, mit 8 cm Abstand zwischen der Stoppplatte
und der Petrischale. Alle Zellen wurde einmal mit 500 ng Gold und
0,5 μg DNA
beschossen. Alle behandelten Zellen erhielten ein eine 35S::GFP::35S-Expressionskassette enthaltendes
Plasmid (P108), wobei die Hälfte
ein zusätzliches
Plasmid, enthaltend die 35S::RepA::35S-Kassette, erhielt. Nach Bombardierung
wurden die Zellen auf GFP-Expression und Zellteilung überwacht.
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Nach
24 Stunden wurden GFP-exprimierende Zellen als nicht-teilend (einzelne
fluoreszierende Zellen) oder als sich während der dazwischengeschalteten
24-Stunden-Periode geteilt habend beurteilt (d.h., GFP-exprimierende
Dubletten mit den charakteristischen neugebildeten Teilungsplatten
zwischen den zwei fluoreszierenden Tochterzellen). Bei der Kontrollbehandlung
(GFP alleine) hatten 37,5% (mit einem Standardfehler von 1,8, berechnet
für drei
Wiederholungen) der Gesamtzahl GFP-exprimierender Zellen während dieser
Periode Teilung durchgemacht. In der Behandlung, in der GFP + RepA-Expressionskassetten
gleichzeitig eingeführt wurden,
hatte sich der Prozentsatz GFP-exprimierender Zellen, die die Teilung
durchgemacht hatten, grundlegend auf 45,7 erhöht (SE = 5,7).
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Beispiel 5. RepA erhöht Mais-Transformationshäufigkeit
-
Für Transformationsexperimente
wurde ein Konstrukt verwendet, in dem die RepA-codierende Sequenz in eine Mais-Expressionskassette
(P102, oben beschrieben) kloniert war. Unter Verwendung von Partikel-Bombardierung
wurde eine Abgabe des RepA-Gens in einer geeigneten Pflanzen-Expressionskassette (z.B.
in einem GZ::RepA::35S:GZ-enthaltenden Plasmid) zusammen mit Markergenkassetten
erreicht. DNA wurde in Maiszellen eingeführt, die zum Wachstum auf geeignetem
Mais-Kulturmedium fähig
waren (frisch isolierte reife Embryonen). Für Behandlungen siehe Tabelle
IV unten. Als das Ziel für
die Co-Abgabe von Plasmiden wurden unreife Embryonen des HiII-Genotyps
verwendet. Wachstum Bialaphos-resistenter Kolonien auf Selektivmedium
war ein zuverlässiger
Assay, um den Effekt von Transgen-Integration zu beurteilen. Die Embryonen
wurden innerhalb von 1–7
Tagen nach DNA-Einführung auf
3 mg/l des selektiven Wirkstoffs Bialaphos enthaltendes Kulturmedium
gebracht. Embryonen, und später
Kallus, wurden alle 2 Wochen auf frische Selektionsplatten transferiert.
Vier bis sechs Wochen nach Bombardierung wurden Bialaphos-resistente
Kalli ausgezählt
und auf separate Platten transferiert, um die Vermischung von Transformanten
zu verhüten,
wenn sie weiter wachsen. Expression des sichtbaren zählbaren
Markers (GUS oder GFP) wurde verwendet, um Transformation zu bestätigen. In
den RepA-behandelten Embryonen wurden höhere Anzahlen stabiler Transformanten
gewonnen (wahrscheinlich ein direktes Ergebnis erhöhter Integrationsfrequenzen).
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Tabelle
IV. Experimenteller Entwurf zum Beurteilen des Einflusses von RepA-Expression
auf Gewinnung stabiler Maistransformanten.
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Experiment
#1. Dieses Experiment wurde ursprünglich entworfen, um RepA-Expression
im Endosperm zu untersuchen. Wir verwendeten deshalb alle Embryonen
von den verfügbaren
Hi-II-Ähren
an diesem Tag, um RepA zusammen mit den Markergenen (P107, das Konstrukt,
das Enhanced-35S-Promotor::bar::pinII und UBI::GUS::pinII enthält) zu induzieren.
Die Häufigkeiten
für HiII-Transformation
unter Verwendung von P107 alleine (E35S::bar::pinII + UBI::GUS::pinII)
während
dieser Periode waren durchschnittlich zwischen 2–3%, stellten eine gute Vergleichsbasis
dar. In diesem Experiment war unsere Transformationsfrequenz mit P107
+ GZ::RepA (P102) 8,8% (33 Transformanten/375 Startembryonen).
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Experiment
#2. Die ursprüngliche
Absicht dieses Experiments war wiederum, Endosperm-exprimierende
RepA-Transformanten zu erzeugen (nicht Transformationshäufigkeiten
zu vergleichen). Wie im ersten Experiment war das Ergebnis unerwartet;
Transformationshäufigkeit
unter Verwendung von P107 + GZ::RepA (P102) war 29,2% (73 Transformanten/250
Startembryonen). Dies stellte ungefähr eine 10-fache Erhöhung gegenüber dem
2–3% Transformationshäufigkeiten,
die in anderen Experimenten, die während dieser Periode unter
Verwendung gleicher Markergene (das bar-Gen, um Bialaphos-Resistenz
zu verleihen, und GUS als ein sichtbarer Marker) durchgeführt wurden,
beobachtet wurden, dar.
-
Experiment
#3. In diesem Experiment wurden zahlreiche Ähren verwendet. Unreife Embryonen
wurden von jeder Ähre
isoliert, auf Platten zufällig
angeordnet und dann zwischen jeder der zwei Behandlungen (+/– RepA)
aufgeteilt. Dieser Vergleich verwendete eine Gesamtzahl von 725
Embryonen pro Behandlung, geerntet aus einer Gesamtzahl von 29 Ähren (25
Embryonen/Ähre/Behandlung).
Transformationshäufigkeiten wurden
auf einer Pro-Ähre-Basis
berechnet und dann als der Mittelwert ausgedrückt.
-
-
Dieses
straff kontrollierte Experiment bestätigte die vorläufigen Ergebnisse
in Experimenten #1 und #2. Über
viele Wiederholungen (an separaten Tagen geerntete einzelne Ähren) war
die mittlere Häufigkeit
RepA-behandelter unreifer Embryonen über 7,5-fach größer als
bei nur mit dem Kontrollplasmid behandelten Embryonen. Dies ist
eine bemerkenswerte Verbesserung der Transformationshäufigkeit
bei Partikel-vermittelter Transformation von unreifen Hi-II-Embryonen. Die aus
den RepA-Behandlungen gewonnenen Kalli wuchsen kräftig, waren
embryogen und regenerierten leicht zu Pflanzen. Bis jetzt regenerierte
Pflanzen erschienen phänotypisch
normal, waren sowohl männlich
als auch weiblich fertil und übertrugen
die Transgene (und ihre Expression) auf Nachkommenschaft in erwarteten
Mendel'schen Verhältnissen.
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Beispiel 6. RepA verändert den
Zellzyklus-Phänotyp
an Zellpopulationen aus transgenen Kalli.
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Transformation
unreifer Hi-II-Embryonen wurden unter Verwendung des in Beispiel
3 beschriebenen Protokolls durchgeführt. Unter Verwendung Partikel-vermittelter
Abgabe wurde eine Mischung von Plasmid-DNA, enthaltend gleiche Mengen
eines E35S::bar::pinII + UBI::GUS::pinII-Plasmids (P107) und eines GZ::RepA35S::GZ'-Plasmids (P102),
in Schildchen-Zellen der unreifen Embryonen abgegeben. Als eine
Kontrolle wurde E35S::bar::pinII + UBI::GUS::pinII-(P107)Plasmid
alleine in die gleichen Zielzellen auf der Oberfläche des
Schildchens einer gleichen Anzahl Embryonen eingeführt. Nach
6 Wochen wurden stabile Transformanten ausgezählt, und Expression eines zweiten
Markergens (GUS) wurde verwendet, um die transgene Natur des Kallus
zu bestätigen.
bar und GUS alleine exprimierender transgener Kallus (aus der Kontrollbehandlung)
oder bar, GUS- und RepA-exprimierender Kallus wurden verwendet,
um Zellkerne zu isolieren. Für Extraktion
von Zellkernen wurde Kallus mit einer geradkantigen Rasierklinge
in einem Puffer, bestehend aus 45 mM CaCl2,
30 mM Natriumcitrat, 20 mM MOPS-Puffer, 0,1 % V/V Triton X 100,
mazeriert. Für
jedes Kallus-Ereignis,
bei dem Proben genommen wurden, wurde Gewebe (ungefähr 1 cm3) in eine Petrischale transferiert und mit
einem kleinen Volumen des Häckselpuffers
(chopping buffer) mazeriert. Die resultierende Suspension wurde
sequenziell durch 60 μm-
und 20 μm-Siebe
geleitet und in ein 15 ml-Zentrifugenröhrchen auf Eis transferiert.
Röhrchen
wurden bei 100 g für
5 Minuten bei 4°C
zentrifugiert. Der Überstand
wurde dekantiert, die Pellets in ~750 μl Färbelösung resuspendiert (100 μg/ml Propidiumiodid
in Häckselpuffer)
und in Röhrchen
für Analyse
im Durchflusszytometer transferiert. Gefärbte Zellkerne wurden auf einem EPICS-XL-MCL-Durchflusszytometer
unter Verwendung eines 488 nm-Argon-Lasers zur Anregung und zum Messen
der Emission von 500–550
nm untersucht. Sammeln von Propidiumiodid-Fluoreszenzmessungen auf einer
Pro-Zellkern-Basis (gleichwertig zum DNA-Gehalt pro Zellkern) ließ die Beurteilung
von Zellzyklus-Stufen in der Kallus-Zellpopulation zu.
-
Das
Zellzyklus-Profil aus dem Kontroll-Kallus war typisch für Mais-Kallus-Zellpopulationen,
mit einem vorherrschenden G1-Peak (ungefähr 80%), einem niedrigen Prozentsatz
der S-Phase (8%) und einem niedrigen Prozentsatz von G2 (ungefähr 12%).
In einer RepA-behandelten Kallus-Transformante war das Zellzyklus-Profil
dramatisch verschoben, mit ungefähr
7% G1, 8% S-Phase und 85% in der G2-Phase (siehe Figur III).
-
Beispiel 7. Vorübergehende
RepA-Aktivität
erhöht
Transformationshäufigkeit.
-
Für diese
spezifische Anwendung (Verwenden vorübergehend RepA-vermittelter
Zellzyklus-Stimulation, um vorübergehende
Integrationshäufigkeiten
zu erhöhen)
kann es wünschenswert
sein, die Wahrscheinlichkeit ektopisch stabiler Expression des RepA-Gens
zu verringern. Strategien für
nur-vorübergehende
(transient-only) Expression können
verwendet werden. Dies schließt
Zuführung
von RNA (vom RepA-Gen transkribiert), chemisch entmodifizierte DNA-Expressionskassetten,
die typischerweise nicht integrieren werden, oder RepA-Protein zusammen
mit den Transgen-Kassetten, die integriert werden sollen, um Transgen-Integration durch
vorübergehende
Stimulation der Zellteilung zu erhöhen, ein. Unter Verwendung
gut etablierter Verfahren zum Herstellen von HepA-RNA kann diese
dann gereinigt und in Maiszellen eingeführt werden, wobei physikalische
Verfahren, wie Mikroinjektion, Bombardierung, Elektroporation oder
Silicafaser-Verfahren verwendet werden können. Für Proteinzuführung wird
das Gen zuerst in einen bakteriellen oder baculoviralen System exprimiert,
das Protein wird gereinigt und dann unter Verwendung physikalischer
Verfahren, wie Mikroinjektion, Bombardierung, Elektroporation oder
Silicafaser-Verfahren in Maiszellen eingeführt. Alternativ werden RepA-Proteine
von Agrobacterium tumefaciens in Pflanzenzellen in der Form von
Fusionen mit Agrobacterium-Virulenzproteinen geliefert. Fusionen
werden zwischen RepA und bakteriellen Virulentproteinen, wie VirE2, VirD2
oder VirF konstruiert, die bekannt dafür sind, direkt in Pflanzenzellen
geliefert zu werden. Fusionen werden so konstruiert, dass sie beide
dieser Eigenschaften bakterieller Virulenz-Proteine, die erforderlich
sind, um Lieferung in Pflanzenzellen zu vermitteln, und die zum
Erhöhen
von Transgen-Integration erforderliche RepA-Aktivität bewahren.
Dieses Verfahren stellt eine hohe Häufigkeit gleichzeitiger Mitlieferung
von T-DNA und von funktionellem RepA-Protein in die gleiche Wirtszelle
sicher. Die obenstehenden Verfahren stellen zahlreiche Mittel zum
Verwenden des RepA-Gens oder seines darin codierten Produkts dar,
um vorübergehend DNA-Replikation
und Zellteilung zu stimulieren, was wiederum Transgen-Integration
durch Bereitstellen einer verbesserten zellulären/molekularen Umgebung für das Auftreten
dieses Ereignisses erhöht.
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Beispiel 8. Ändern der
RepA-Expression stimuliert Zellzyklus und Wachstum.
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Expression
von RepA-Genen erhöht,
beruhend auf unseren Beobachtungen, Zellteilungsraten. Erhöhungen der
Teilungsrate werden in einer Anzahl unterschiedlicher Weisen beurteilt,
wobei sie widergespiegelt werden in kleinerer Zellgröße, rascherer
Aufnahme radioaktiv markierter Nucleotide und schnelleren Wachstum
(d.h., mehr Biomasse-Akkumulation). Abgabe des RepA in einer geeigneten
Pflanzen-Expressionskassette wird durch zahlreiche gut etablierte
Verfahren für
Pflanzenzellen bewerkstelligt, einschließlich z.B. Partikel-Bombardierung,
Ultraschallbehandlung, PEG-Behandlung oder Elektroporation von Protoplasten,
Elektroporation von intaktem Gewebe, Silicafaser-Verfahren, Mikroinjektion
oder Agrobacterium- vermittelter
Transformation. Das Ergebnis der RepA-Genexpression wird das Stimulieren
des G1/S-Übergangs
und daher der Zellteilung sein, was die optimale zelluläre Umgebung
für Integration
eingeführter
Gene (wie durch Beispiel 1) bereitstellt. Dies wird eine Zellkultur-Reaktion (Zellteilungen)
in Genotypen auslösen,
die typischerweise nicht auf konventionelle Kulturtechniken reagieren,
oder Wachstum transgenen Gewebes über die normalen, in Wildtyp-(nicht-transgenen)Geweben
beobachteten Raten hinaus stimulieren. Um dies zu zeigen, wird das
RepA-Gen in eine Kassette mit einem konstitutiven Promotor (d.h.,
entweder ein starker Mais-Promotor, wie der Ubiquitin-Promotor,
einschließlich
des ersten Ubiquitin-Introns, oder ein schwacher konstitutiver Promotor,
wie nos) kloniert. Es werden entweder Partikel-vermittelte DNA-Abgabe oder Agrobacterium-vermittelte
Abgabe verwendet, um das GZ::RepA::35S:GZ-enthaltende Plasmid zusammen
mit einem UBI::bar::pinII-enthaltenden Plasmid in Maiszellen einzuführen, die
zum Wachstum auf geeignetem Mais-Kulturmedium fähig sind. Solche kompetenten
Zellen können
aus Mais-Suspensionskultur, Kalluskultur auf festem Medium, frisch
isolierten unreifen Embryonen oder Meristemzellen stammen. Unreife
Embryonen des Hi-II-Genotyps werden als das Ziel für die Co-Abgabe
dieser zwei Plasmide verwendet, und innerhalb von 1–7 Tagen
werden die Embryonen auf 3 mg/l des selektiven Wirkstoffs Bialaphos
enthaltendes Kulturmedium verbracht. Embryonen, und später Kallus,
werden alle 2 Wochen auf frische Selektionsplatten transferiert.
Nach 6–8
Wochen werden transformierte Kalli gewonnen. In Behandlungen, bei
denen sowohl das bar-Gen als auch das RepA-Gen in unreife Embryonen
transformiert wurden, wird eine höhere Anzahl wachsender Kalli
auf dem Selektivmedium gewonnen, und Kalluswachstum wird stimuliert
(relativ zu Behandlungen mit dem bar-Gen alleine). Wenn das RepA-Gen
ohne einen beliebigen zusätzlichen
selektiven Marker eingeführt
wird, können
transgene Kalli durch ihre Fähigkeit,
rascher als umgebendes Wildtyp-(nicht-transformiertes)Gewebe zu
wachsen, identifiziert werden. Unter Verwendung von PCR mit Southern-Analyse
kann transgener Kallus verifiziert werden. Northern-Analyse kann
ebenfalls verwendet werden, um zu verifizieren, welche Kalli das
bar-Gen exprimieren und welche das Mais-RepA-Gen bei Leveln über denen
normaler Wildtypzellen exprimieren (basierend auf Hybridisierung
von Sonden mit frisch isolierter mRNA-Population aus den Zellen).
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Induzierbare Expression:
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Das
RepA-Gen kann auch in eine Kassette mit einem induzierbaren Promotor,
wie dem Benzolsulfonamid-induzierbaren Promotor, kloniert werden.
Der Expressionsvektor wird in Pflanzenzellen mit eingeführt, und
die transformierten Zellen werden nach Selektion auf Bialaphos dem
Safener (Induktor) ausgesetzt. Diese chemische Induktion der RepA-Expression
bewirkt stimulierten G1/S-Übergang
und raschere Zellteilung. Die Zellen werden auf die Anwesenheit
von RepA-RNA durch Northern oder RT-PCR (unter Verwendung Transgen-sepzifischer Sonden/Oligo-Paare),
auf RepA-codiertes Protein unter Verwendung RepA-spezifischer Antikörper in Westerns oder unter
Verwendung von Hybridisierung gescreent.
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Erhöhte DNA-Replikation
wird detektiert unter Verwendung von BrdU-Markierung, gefolgt von
Antikörper-Detektion
von Zellen, die dieses Thymidin-Analogon eingebaut haben. Desgleichen
könnten
andere Zellzyklus-Teilungs-Assays, wie oben beschrieben, eingesetzt
werden.
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Beispiel 9: Steuerung
der RepA-Genexpression unter Verwendung Gewebe-spezifischer oder
Zell-spezifischer Promotoren stellt einen differentiellen Wachstumsvorteil
bereit.
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RepA-Genexpression
unter Verwendung Gewebe-spezifischer oder Zell-spezifischer Promotoren
stimuliert Zellzyklus-Fortschritt in den exprimierenden Geweben
oder Zellen. Z.B. wird die Verwendung eines Samen-spezifischen Promotors
die Zellteilungsrate stimulieren und erhöhte Samen-Biomasse ergeben.
Alternativ wird Steuern der RepA-Expression mit einem Fahnen-spezifischen
Promotor die Entwicklung dieser gesamten Fortpflanzungsstruktur
verstärken.
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Expression
von RepA-Genen in anderen Zelltypen und/oder an unterschiedlichen
Stufen der Entwicklung wird Zellteilungsraten gleichermaßen stimulieren.
Gleich den in Arabidopsis beobachteten Ergebnissen (Doerner et al.,
1996) wird Wurzel-spezifische oder Wurzel-bevorzugte Expression von RepA größere Wurzeln und
schnelleres Wachstum (d.h., mehr Biomasse-Akkumulation) ergeben.
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Beispiel 10. Meristem-Transformation
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Meristem-Transformationsprotokolle
beruhen auf der Transformation apikaler Initialen oder Zellen, die anschließend an
Reorganisation aufgrund von Verletzung oder selektivem Druck apikale
Initialen werden können.
Die Vorfahren dieser apikalen Initialen differenzieren sich, um
die Gewebe und Organe der reifen Pflanzen zu bilden (d.h., Blätter, Stämme, Ähren, Fahnen,
etc.). Die Meristeme der meisten Bedecktsamer (Angiospermen) sind
geschichtet, wobei jede Schicht ihren eigenen Satz von Initialen
hat. Normalerweise mischen sich diese Schichten im Apex des Schösslings
selten. In Mais differenziert sich die äußere Schicht des apikalen Meristems,
das L1, um die Epidermis zu bilden, wohingegen Nachfahren von Zellen
in der inneren Schicht, der L2, zu inneren Pflanzenteilen, einschließlich den
Gameten, führen.
Die Initialen jeder dieser Schichten sind nur durch Position definiert
und können
durch benachbarte Zellen ersetzt werden, wenn sie getötet oder
beeinträchtigt
werden. Meristem-Transformation zielt häufig auf eine Untermenge der
Population apikaler Initialen, und die resultierenden Pflanzen sind
chimär.
Falls z.B. 1 von 4 Initialen in der L1-Schicht des Meristems transformiert
wurde, wäre
nur 1/4 der Epidermis transformiert. Selektiver Druck kann verwendet
werden, um Sektoren zu vergrößern, aber
diese Selektion muss nicht-letal sein, da große Gruppen von Zellen für Meristem-Funktion
und Überleben
erforderlich sind. Transformation eines apikalen Initials mit einer
RepA-Expressionskassette unter der Expression eines im apikalen
Meristem aktiven Promotors (entweder Meristem-spezifisch oder konstitutiv)
würde es
den transformierten Zellen erlauben, schneller zu wachsen und Wildtyp-Initiale zu
verdrängen,
was das Meristem Richtung Homogenität steuert und die chimäre Natur
des Pflanzenkörpers minimiert.
Um dies zu zeigen, wird das RepA-Gen in eine Kassette mit einem
Promotor, der innerhalb des Me ristems aktiv ist (d.h., ein in meristematischen
Zellen aktiver Promotor, wie der Mais-Histon-, cdc2- oder Actin-Promotor),
kloniert. Embryonen der Coleoptil-Stufe werden isoliert und mit
dem Meristem nach oben auf einem hoch-Saccharose-haltigen Reifungsmedium
(siehe Lowe et al., 1997) plattiert. Die RepA-Expressionkassette
zusammen mit einem Reporter-Konstrukt, wie Ubi:GUS:pinII, kann dann
(vorzugsweise 24 Stunden nach Isolation) unter Verwendung konventioneller
Partikelkanonen-Transformationsprotokolle in die exponierte apikale
Kuppel mit-geliefert werden. Als eine Kontrolle kann das RepA-Konstrukt
mit einer gleichwertigen Menge pUC-Plasmid-DNA ersetzt werden. Nach
einer Woche bis 10 Tagen der Kultur auf Reifungsmedium können die
Embryonen auf ein wenig Saccharose-haltiges Hormon-freies Keimungsmedium
transferiert werden. Blätter
der sich entwickelnden Pflanzen können für GUS-Färbung
geopfert werden. Durch Stimulation des G1→S-Übergangs wird vorübergehende
Expression des RepA-Gens in Meristemzellen größere Integrationshäufigkeiten,
und deshalb zahlreichere transgene Sektoren ergeben. Integration
und Expression des RepA-Gens wird exprimierenden Zellen einen kompetitiven
Vorteil verleihen, wobei eine progressive Vergrößerung der transgenen Sektoren
bewirkt wird. Aufgrund der verstärkten
Wachstumsrate in RepA-exprimierenden Meristemzellen
werden sie Wildtyp-Meristemzellen ersetzen, wenn die Pflanze weiterwächst. Das
Ergebnis wird sowohl Vergrößerung transgener
Sektoren innerhalb einer gegebenen Zellschicht (d.h., periklinale
Expansion), als auch in benachbarte Zellschichten hinein (d.h.,
antiklinale Invasionen) sein. Wenn ein zunehmender großer Anteil
des Meristems von RepA-exprimierenden Zellen besetzt ist, geht die
Häufigkeit
der RepA-Keimbahn-Vererbung entsprechend nach oben.
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Beispiel 11. Verwendung
des Flp/Frt-Systems, um die RepA-Kassette auszuschneiden.
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In
Fällen,
in denen das RepA-Gen integriert wurde und RepA-Expression in der
Gewinnung transgener Maispflanzen nützlich ist, aber schlussendlich
im Endprodukt nicht erwünscht
ist, kann die RepA-Expressionkassette (oder ein beliebiger Anteil
davon, der von geeigneten Frt-Rekombinationssequenzen flankiert
ist) unter Verwendung von Flp-vermittelter Rekombination ausgeschnitten
werden (siehe gleichzeitig anhängige US-Patentanmeldung
US 98/24640).