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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Gegenstand
der Erfindung ist das Gebiet der Molekularbiologie und Mikrobiologie.
Es wurden spezifischer 16S-rRNA-Regionen aus Dehalococcoides ethenogenes
identifiziert und isoliert, die die Identifikation von dechlorierenden
Bakterienstämmen
ermöglichen.
Sonden und Primer, die den einzigartigen Regionen entsprechen, wurden
zur Ermöglichung
der schnellen Identifikation der Dechlorierer konstruiert.
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HINTERGRUND
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Die
Grundwasserverschmutzung durch halogenierte und insbesondere chlorierte
Lösungsmittel
stellt ein weltweites Problem dar, das hauptsächlich mit Industrieanlagen,
in denen diese Lösungsmittel
durch falsche Handhabung oder unsachgemäße Entsorgung mit dem Boden
in Kontakt gebracht werden, assoziiert ist. Die häufigsten
und problematischsten Verbindungen stellen die chlorierten Ethylene
(Ethene), wie zum Beispiel Tetra-, Tri- oder Dichlorethylen, dar.
Kohlenstofftetrachlorid, Chloroform und Methylenchlorid gelten auch als
sich überall
ausbreitende Schmutzstoffe. Die zu Bedenken Anlass gebenden Gründe sind
grundlegend dreifacher Art. Erstens, die meisten dieser Lösungsmittel
sind in Wasser wenig löslich
und neigen dazu, an den Bodenpartikeln zu kleben. Dies führt zu festhaftenden
unterirdischen Lösungsmittelfahnen,
die mithilfe der standardmäßigen „Pump-and-Treat"-Technologie nicht
ohne weiteres entfernt werden können
(Biswas, N., et. al., Water Environ. Res. 64,170,10,1 (1992); Hutter,
G. M., et. al., Water Environ. Res. 64, 69, (1992)). Zweitens, die
Toxikologie vieler chlorierter Lösungsmittel
deutet darauf hin, dass diese Verbindungen karzinogen und für spezifische
Organe, wie zum Beispiel die Leber und Nieren, schädigend sein
können
(Price, P. S., Memo of the U.S. Environmental Protection Agency,
Office of Water, Washington, D.C. (1985); Vogel, T. M., Environ.
Sci. Technol., 21, 722, (1987)). Schließlich, unter in vielen grundwasserführenden
Schichten und unterirdischen Milieus gefundenen Bedingungen werden
chlorierte Ethylene und Methane nur sehr langsam biologisch abgebaut.
Diese Faktoren führen
zu dem Ergebnis, dass chlorierte Lösungsmittel langlebige, potenziell gefährliche
Grundwasserschmutzstoffe darstellen.
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Derzeit
stehen zwei Ansätze
zur in situ-Entfernung von Organohalogen-Schmutzstoffen zur Verfügung. Der
erste Ansatz besteht aus dem standardmäßigen „Pump-and-Treat"-Verfahren, im Rahmen
dessen das Grundwasser zum physikalischen Stripping des Kontaminanten
aus dem Wasser an die Oberfläche
gepumpt wird. Für
chlorierte Lösungsmittel
stellt dies mehr ein Containment-Verfahren als eine Sanierungstechnologie
dar, obwohl dieses Verfahren bei ausreichender Zeit (in der Regel
Jahrzente bis Jahrhunderte) die meisten Schmutzstoffe einfangen
könnte.
Der andere Ansatz ist biologischer Art und macht sich Mikroorganismen
zur enzymatischen Umwandlung der halogenierten organischen Stoffe
zunutze. Der biologische Ansatz kann für eine bestimmte Stelle indigene
Mikroorganismen nutzen, wobei der Sanierungsvorgang primär darin besteht,
Zugaben an der kontaminierten Stelle vorzunehmen, die das Wachstum
des gewünschten
Mikroorganismus fördern.
Als Alternative können
nicht indigene Mikroorganismen an einer kontaminierten Stelle mit
den für
das Wachstum erforderlichen notwendigen Meliorationen eingeführt werden.
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Es
sind eine Anzahl an Organismen zur Dechlorierung persistenter chlorierter
Schmutzstoffe bekannt. So wurde zum Beispiel gezeigt, dass Dehalobacter
restrictus und Dehalospirillium multivorans chlorierte Ethene teilweise
dechlorieren (Kochian et. al., Plant Mol. Biol. 46:237 (1995); Delhaize
et al., Plant Physiol. 107:315 (1995)). Außerdem lehrt WO 9849106 die
Verwendung eines hydrogenotrophen Bakteriums (Dehalococcoides ethenogenes)
in einer Vorrichtung für
die Dekontaminierung von chlorierte Verbindungen enthaltendem Abwasser.
Ebenso wurde gezeigt, dass Dehalococcoides ethenogenes die vollständige Dechlorierung
von Tetrachlorethen und Trichlorethen zu Ethen bewirkt [Freedman
et al, Appl. Environ. Microbiol. 55:2144 (1989)] und Maymó-Gatell
et al. (Science, 176:1568 (1997)) haben einen D. ethenogenes-Stamm
isoliert, der zur respiratorisch-reduktiven Dechlorierung von Tetrachlorethen
direkt zu Ethen mit Wasserstoff als Elektronendonator fähig ist.
Die Analyse der 16S-rRNA des Organismus von Maymó-Gatell wies ein einzigartiges
Profil auf, das zur Identifikation von Organismen mit ähnlichen
Reduktionsfähigkeiten
verwendet werden könnte.
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Der
erste Schritt bei der Nutzung der Dechlorierungseigenschaften der
vorstehend identifizierten Organismen ist schnell und stellt eine
genaue Identifkation bereit. Ein Identifikationsverfahren beinhaltet
die Verwendung von DNA-Sonden (siehe zum Beispiel in WO 89/06704,
US-Patent Nr. 4,851,330 und US-Patent
Nr. 5,574,145). Viele solcher Sonden leiten sich von der Beobachtung
her (siehe Woese, Scientific American 244 (6) 1981 zum Überblick),
dass Teile der 16S- und 23S-ribosomalen RNA-Sequenzen (rRNA-Sequenzen)
in verschiedenen Spezies variieren. Diese Information wurde initial
für phylogenetische
Analysen verwendet, sie wurde in jüngerer Zeit jedoch auch für auf DNA-Sonden
basierende Verfahren zur Identifikation von Organismen eingesetzt.
Der Nutzen eines solchen Verfahrens basiert auf der Konservierung
der Nukleinsäuresequenz in
den rRNA-Sequenzen.
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Jede
der Zellen aller Lebensformen, außer Viren, enthalten Ribosomen
und folglich ribosomale RNA. Ein Ribosom enthält drei separate einsträngige RNA-Moleküle, nämlich ein
großes
Molekül,
ein Molekül
mittlerer Größe und ein
kleines Molekül.
Die Größe der zwei
größeren rRNA-Moleküle variiert
in verschiedenen Organismen. Ribosomale RNA stellt ein direktes
Genprodukt dar und wird durch das rRNA-Gen kodiert. Diese DNA-Sequenz
wird als eine Matrize zum Synthetisieren von rRNA-Molekülen verwendet.
Für jede
der ribosomalen RNA-Untereinheiten existiert ein separates Gen.
Multiple rRNA-Gene kommen in den meisten Organismen vor, wobei viele
höhere
Organismen sowohl nukleare als auch mitochondrale rRNA-Gene enthalten.
Zahlreiche Ribosomen sind in allen Zellen aller Lebensformen anwesend.
In einer typischen Zelle bestehen ca. 85–90 % der Gesamt-RNA aus rRNA.
Ein Bakterium, wie zum Beispiel E. coli enthält ca. 10
4 Ribosomen
pro Zelle. Ein großer
Teil der Sequenzen in rRNA ist über
die breiten evolutionären
Grenzen hinweg hoch konserviert, bestimmte Regionen sind jedoch
hoch variabel und können
zur Vornahme feiner Unterschiede zwischen den Spezies, Subspezies
und Stämmen
verwendet werden (US-Patent Nr. 5567587). 16S-rDNA wurde zum Nachweis
und zur Isolation dechlorierender Bakterien verwendet. Pulliam et
al. (Applied and Environmental Microbiology, 64, 3359, (1998)) haben
zum Beispiel auf der Basis von 16S-rDNA eine dechlorierende Bakterienpopulation
charakterisiert; Friedrich et al. (Applied and Environmental Microbiology,
65,283, (1999)) haben eine Anzahl an Trichlorbenzen-Degradierern
unter Verwendung einer kleinen Untereinheit von rRNA-Genen isoliert;
und Horvais A., (
FR 2733754 )
hat 16S-RNA-Fragmente aus Clavibacter michiganensis (einem Dechlorierer)
isoliert.
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Das
Problem, dem man begegnen muss, besteht deshalb in der Identifikation
einer einzigartigen 16S-rDNA-Sequenz in einem Bakterium, das zur
Dechlorierung persistent chlorierter Verbindungen zur Identifikation
und der letztendlichen Verbesserung dieses Bakteriums zur Sanierung
einer kontaminierten Stelle fähig
ist. Die Anmelder haben das angegebene Problem durch Bereitstellung
eines Sets von Nukleinsäuresequenzen,
die für
verschiedene Stämme
von Dehalococcoides ethenogenes einzigartig sind, gelöst
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung einer isolieren
16S-rDNA-Sequenz, die auf einen dechlorierenden Bakterienstamm hindeutet,
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus: (a) SEQ ID NO:8 und SEQ ID NO:30;
und (b) einem isolierten Nukleinsäuremolekül, das vollkommen komplementär zu (a)
ist.
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Gegenstand
der Erfindung ist außerdem
die Bereitstellung eines isolierten Bakterienstamms, umfassend jedwede
eine der erfindungsgemäßen Sequenzen
wie in SEQ ID NO:8 und SEQ ID NO:30 dargelegt ist, worin der Stamm
die Fähigkeit
zum Dechlorieren chlorierter Verbindungen aufweist.
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Gegenstand
der Erfindung ist weiter die Bereitstellung eines Verfahrens zur
Identifikation eines dechlorierenden Bakterienstamms, umfassend:
(i) Extrahieren genomischer DNA aus einer Zelle, die vermutlich zum
Dechlorieren chlorierter Verbindungen fähig ist; (ii) Sondieren der
extrahierten genomischen DNA mit einer Sonde, die sich von jedweder
einen der Sequenzen von SEQ ID NO:8 und SEQ ID NO:30 unter geeigneten Hybridisierungsbedingungen
herleitet, worin die Identifikation eines hybridisierbaren Nukleinsäurefragments die
Anwesenheit eines Bakteriums bestätigt, das zum Dechlorieren
chlorierter Verbindungen fähig
ist.
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Gegenstand
der Erfindung ist ebenso ein Verfahren zur Identifikation eines
dechlorierenden Bakterienstamms, umfassend: (i) Extrahieren genomischer
DNA aus einer Zelle, die vermutlich zum Dechlorieren chlorierter
Verbindungen fähig
ist; und (ii) Amplifizieren der extrahierten genomischen DNA mit
einem Oligonukleotid-Primer, der einem Anteil von jedweder einen
der erfindungsgemäßen Sequenzen
wie in SEQ ID NO:8 und SEQ ID NO:30 dargelegt ist, dergestalt entspricht,
dass Amplifikationsprodukte gebildet werden, worin die Anwesenheit
von Amplifikationsprodukten das Vorliegen eines dechlorierenden
Bakterienstamms bestätigt.
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Gegenstand
der Erfindung ist außerdem
die Bereitstellung eines Verfahrens zum Dechlorieren chlorierter
Verbindungen, umfassend das Kontaktieren einer chlorierten Verbindung
mit einem isolierten Bakterienstamm, umfassend jedwedes eine der
DNA-Fragmente, wie in SEQ ID NO:8 und SEQ ID NO:30 dargelegt ist,
unter Bedingungen, die zum Auftreten von Dechlorierung geeignet
sind.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN UND DES SEQUENZPROTOKOLLS
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1 stellt ein Alignment des 16S-rDNA-Sequenzprofils
von Dehalococcoides ethenogenes DHE-195, wie in Maymó-Gatell
et al., Science, 176:1568 (1997) offenbart, im Vergleich zu Profilen
dar, generiert für
Organismen, die aus einer Anzahl von Abwasser-Behandlungsanlagen
isoliert wurden.
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2 stellt einen Vergleich der erfindungsgemäßen dechlorierenden
16S-rDNA-Profile mit einem 16S-rDNA-Profil von E. coli dar.
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3 stellt
eine grafische Darstellung dar, die die Fähigkeit eines Bodenmikrokosmos
oder einer -kultur veranschaulicht, entwickelt aus bestimmten Böden, die
von einer mit Chlorethen kontaminierten Stelle zum Dechlorieren
von Trichlorethylen oder Perchlorethylen entnommen wurden.
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4 stellt
eine Abbildung von einem Elektrophoresegel dar, das zum Nachweis
von PCR-Produkten in einem Test von mit Chlorethenen kontaminierten
Böden unter
Verwendung von zwei Sets der hierin beschriebenen Primern verwendet
wurde.
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Die
Sequenzbeschreibungen enthalten den Einbuchstabencode für die Nukleotidsequenzzeichen
und die Dreibuchstabencodes für
Aminosäuren,
wie sie in Übereinstimmung
mit den in Nucleic Acids Research 15:3021–3030 (1985) und im Biochemical
Journal 219 (Nr. 2):345–373
(1984) beschriebenen IUPAC-IYUB-Standards definiert wurden.
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SEQ
ID NO:1 stellt eine einzigartige Region des 16S-rDNA-Profils von
Dehalococcoides ethenogenes, die mit der dechlorierenden Aktivität im Zusammenhang
steht, dar.
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SEQ
ID NO:2 stellt das 16S-rDNA-Profil von Dehalococcoides ethenogenes
DHE-PL, isoliert aus dem Boden in der Umgebung einer Industrieanlage
dar.
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SEQ
ID NO:3 stellt das 16S-rDNA-Profil von Dehalococcoides ethenogenes
DHE-STF, isoliert aus dem Boden in der Umgebung einer Industrieanlage
dar.
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SEQ
ID NO:4 stellt das 16S-rDNA-Profil von Dehalococcoides ethenogenes
DHE-DAB, isoliert aus dem Boden in der Umgebung einer Industrieanlage
dar.
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SEQ
ID NO:5 stellt das 16S-rDNA-Profil von Dehalococcoides ethenogenes
DHE-PIN, isoliert aus dem Boden in der Umgebung einer Industrieanlage
dar.
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SEQ
ID NO:6 stellt das 16S-rDNA-Profil von Dehalococcoides ethenogenes
DHE-DLL, isoliert aus dem Boden in der Umgebung einer Industrieanlage
dar.
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SEQ
ID NO:7 stellt das 16S-rDNA-Profil von Dehalococcoides ethenogenes
DHE-195, wie in Maymó-Gatell
et al. (Science, 176:1568 (1997)), Genbank AF004928, berichtet,
dar.
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SEQ
ID NO:8 stellt die sich von DHE-PL, DHE-STF, DHE-DAB, DHE-PIN und
DHE-DLL an den Basen E180–E226
herleitende Konsensus-Sequenz dar.
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SEQ
ID NO:9–29
stellen die sich vom 16S-rDNA-Profil herleitende Primer dar, die
bei der Identifikation dechlorierender Bakterien nützlich sind.
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SEQ
ID NO:30 stellt die sich von DHE-PL, DHE-STF, DHE-DAB, DHE-PIN und
DHE-DLL an den Basen E1001–E1047
herleitende Konsensus-Sequenz dar.
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SEQ
ID NO:31 stellt die Basen-Sequenz in der Region des Konsensus-l6S-rDNA-Profils,
von der sich die diagnostische Sequenz herleitet, dar.
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SEQ
ID NO:32 stellt die Basen-Sequenz in der Region des DHE-195-16S-rDNA-Profils,
von der sich die diagnostische Sequenz herleitet, dar.
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SEQ
ID NO:33 stellt die 16S-rDNA-Referenzsequenz von E. coli dar.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung einzigartiger
16S-rDNA-Sequenz-Profile, die sich von Dehalococcoides ethenogenes
(DHE) herleiten. D. ethenogenes ist für seine Fähigkeit bekannt, persistente
chlorierte Schmutzstoffe abzubauen. Die erfindungsgemäßen Sequenz-Profile
können
zur Identifikation und Subtypisierung von Bakterien mit ähnlichen
Stoffwechselwegen verwendet werden. Eine Sequenz (ATTTTCTAGCGAGACTGCCCCGCG,
SEQ ID NO:1), die an der Base E1146 beginnt, wurde in allen DHE
identifiziert, die aus kontaminierten Böden isoliert wurden und ist
stark mit der Fähigkeit
dieser Organismen, chlorierte organische Verbindungen abbauen zu
können,
verknüpft.
Ebenso kann eine Strecke von Nukleinsäuren, die im Bereich zwischen
E180 und E226 liegt, entsprechend der SEQ ID NO:8, zur Identifikation von
Dechlorierern ebenso wie für
die genetische Subtypisierung von Spezies verwendet werden.
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In
dieser Offenbarung werden eine Reihe von Begriffen und Abkürzungen
verwendet. Die folgenden Definitionen sind bereitgestellt.
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Der
Begriff „Dehalococcoides
ethenogenes" wird
als „DHE" abgekürzt.
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Der
Begriff „DHE-195" verweist auf die
Stämme
von Dehalococcoides ethenogenes, die von Maymó-Gatell et al. (Science,
176:1568 (1997)) isoliert und charakterisiert wurden.
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Die
Begriffe „DHE-PL,
DHE-STF, DHE-DAB, DHE-DLL und DHE-PIN" verweisen auf Stämme von Dehalococcoides sp.,
die das erfindungsgemäße dechlorierende
16S-rDNA-Profil enthalten.
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Unter
dem Begriff „dechlorierende
Bakterien" versteht
man jedwede Bakterienspezies oder jedweden -stamm, die/der die Fähigkeit
zur Entfernung von mindestens einem Chloratom aus einer chlorierten
organischen Verbindung aufweist. Dechlorierende Bakterien können gegebenenfalls
die Fähigkeit
zum Wachsen auf chlorierten organischen Stoffen als alleinige Kohlenstoffquelle
aufweisen, oder sie könnten
den Abbau unter Verwendung einer anderen Energiequelle bevorzugen.
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Unter
dem Begriff „chlorierte
Verbindungen" versteht
man jedwede geradkettige oder einen Ring enthaltende organische
Verbindung, die mindestens ein Chloratom enthält.
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Trichlorethylen
wird als „TCE" abgekürzt.
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Perchlorethylen
wird als „PCE" abgekürzt.
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Unter
dem Begriff „16S-rDNA" versteht man die
DNA, die für
in Bakterienzellen gefundene ribosomale RNA kodiert.
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Unter
dem Begriff „16S-rDNA-Profil" versteht man die
spezifische DNA-Sequenz des rDNA-Gens in jedwedem bestimmten Organismus.
Für die
erfindungsgemäßen Zwecke
sind die 16SrDNA-Profile für DHE-195,
DHE-PL, DHE-STF, DHE-DAB, DHE-DLL und DHE-PIN in den 1 und 2 erläutert.
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Unter
dem Begriff „Signatur-Sequenz
oder Signatur-Sequenzbereich" versteht
man die kurzen Sequenzen im 16S-Gen oder rRNA-Molekül, die für eine bestimmte
Gruppe oder Gruppen von Organismen einzigartig sind. Diese Sequenzen
können
zum Definieren von Domänen,
Gruppen, Subdivisionsgattungen oder Spezies eines Organismus verwendet
werden.
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Der
wie hierin verwendete Begriff „Konsensus-Sequenz", worunter man das
Alignment eines gegebenen Sets von Sequenzen versteht, wird als
die Sequenz des Sets von Basen definiert, worin eine designierte Base
eine darstellt, die an jeder Position in der 16S-Sequenz am häufigsten
vorkommt.
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Der
wie hierin verwendete Begriff „Referenz-Sequenz", worunter man das
Alignment eines gegebenen Sets von Sequenzen versteht, wird als
die bestimmte 16S-Sequenz definiert, mit der die Basen an jeder
Position eines Alignments von 16S-Sequenzen verglichen werden. Die
hierin verwendete Referenz-Sequenz stellte eine 16S-rDNA-Sequenz
von E. coli dar. In der Referenz-Sequenz identifizierte Basen, die
mit entsprechenden Basen in einem 16S-rDNA-Profil korrelieren, wird
eine „E-Nummer" zugeteilt. Folglich
entspricht die mit E-28 bezeichnete Base an der Referenz-Sequenz
der Base 1 des 16S-rDNA-Profils
von DHE-195, und E-107 entspricht der Base 66 von DHE-195. Die vollständige Korrelation
ist in Tabelle 2 ersichtlich.
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Unter
dem Begriff „dechlorierendes
16S-rDNA-Profil" versteht
man ein 16S-rDNA-Profil, enthaltend die diagnostische Sequenz, wie
in SEQ ID NO:1 dargelegt ist.
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Unter
dem Begriff „diagnostische
Sequenz" versteht
man die Sequenz ATTTTCTAGCGAGACTGCCCCGCG (SEQ ID NO:1), die auf
eine dechlorierende Aktivität
hindeutet.
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Unter
den Buchstaben „A", „G", „T", „C", wenn auf sie im
Rahmen von Nukleinsäuren
verwiesen wird, versteht man die Purinbasen Adenin (C5H5N5), Guanin (C5H5N5O)
und die Pyrimidinbasen Thymin (C5H6N2O2) bzw.
Cytosin (C4H5N3O).
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In
dieser Offenbarung werden eine Reihe von Begriffen und Abkürzungen
verwendet. Die folgenden Definitionen sind bereitgestellt.
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Unter „Gen" versteht man ein
Nukleinsäurefragment,
das ein spezifisches Protein exprimiert, einschließlich Regulationssequenzen,
die der Kodierungssequenz vorangehen (5' nicht kodierende Sequenzen) und folgen
(3' nicht kodierende
Sequenzen).
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Unter
dem Begriff „Nukleinsäurefragment" versteht man ein
RNA- oder DNA-Polymer, das ein- oder doppelsträngig ist,
das optional synthetische, nichtnatürliche oder veränderte Nukleotidbasen
enthält.
Ein Nukleinsäurefragment
in der Form eines DNA-Polymers kann aus einem oder mehr Segmenten)
von cDNA, genomischer DNA oder synthetischer DNA bestehen.
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Unter
dem Begriff „Oligonukleotid" versteht man Primer,
Sonden, nachzuweisende Oligomerfragmente, markierte Sonden zum Replikationsblocking,
Oligomerkontrollen, und soll für
Polydesoxyribonukleotide (enthaltend 2-Desoxy-D-ribose) für Polyribonukleotide
(enthaltend D-Ribose) und für
jedwedes Polynukleotid, bei dem es sich um ein N-Glycosid einer
Purin- oder Pyrimidinbase (Nukleotid) oder modifizierte Purin- oder Pyrimidinbase
handelt, generisch sein. Auch eingeschlossen in die Definition „Oligonukleotid" sind Nukleinsäureanaloga
(z. B. Peptid-Nukleinsäuren)
und diejenigen, die strukturell modifiziert wurden (z. B. Phosphorthioat-Verknüpfungen).
Es besteht kein beabsichtigter Unterschied zwischen der Länge einer „Nukleinsäure", eines „Polynukkeotids" oder eines „Oligonukleotids".
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Unter
dem Begriff „Primer" versteht man ein
Oligonukleotid (synthetisch oder natürlich vorkommend), das dazu
fähig ist,
als ein Initiierungspunkt für
die Nukleinsäuresynthese
oder -replikation entlang einem komplementären Strang zu wirken, wenn
es unter Bedingungen platziert wird, bei denen die Synthese eines
komplementären
Strangs durch eine Polymerase katalysiert wird.
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Unter
dem Begriff „Sonde" versteht man ein
Oligonukleotid (synthetisch oder natürlich vorkommend), das signifikant
komplementär
zu einem „Fragment" ist und durch Hybridisierung
mit mindestens einem Strang des Fragments eine Duplex-Struktur bildet.
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Der
Begriff „komplementär" wird zur Beschreibung
des Verhältnisses
zwischen Nukleotidbasen, die aneinander hybridisierbar sind, verwendet.
So ist zum Beispiel in Bezug auf DNA Adenosin komplementär zu Thymin
und Cytosin ist komplementär
zu Guanin.
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Ein
Nukleinsäuremolekül ist mit
einem anderen Nukleinsäuremolekül, wie zum
Beispiel einer cDNA, genomischen DNA oder RNA, „hybridisierbar", wenn eine einsträngige Form
des Nukleinsäuremoleküls mit dem
anderen Nukleinsäuremolekül unter
den geeigneten Bedingungen von Temperatur und der Ionenstärke der
Lösung,
annealen kann. Die Hybridisierungs- und Waschbedingungen sind gut
bekannt und in Sambrook, J., Fritsch, E. F. und Maniatis, T. Molecular
Cloning: A Laboratory Manual, Zweite Auflage, Cold Spring Harbor Laboratory
Press, Cold Spring Harbor (1989), insbesondere in Kapitel 11 und
Tabelle 11.1 dann erläutert.
Die Bedingungen von Temperatur und Ionenstärke bestimmen die „Stringenz" der Hybridisierung.
Für vorläufiges Screening
auf homologe Nukleinsäuren
können
Hybridisierungsbedingungen von niedriger Stringenz, die einer Tm
von 55 °C
entsprechen, wie z. B. 5 × SSC,
0,1 % SDS, 0,25 % Milch und kein Formamid; oder 30 % Formamid, 5 × SSC, 0,5
% SDS, verwendet werden. Hybridisierungsbedingungen von mittelgradiger
Stringenz entsprechen einem höheren
Tm, wie z. B. 40 % Formamid, mit 5 × oder 6 × SSC.
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Die
Hybridisierung macht erforderlich, dass die beiden Nukleinsäuren komplementäre Sequenzen
enthalten, obwohl abhängig
von der Stringenz der Hybridisierung Mismatches zwischen den Basen
möglich
sind. Die geeignete Stringenz zum Hybridisieren von Nukleinsäuren hängt von
der Länge
der Nukleinsäuren
und dem Grad der Komplementierung ab, von Variablen, die im Stand
der Technik weithin bekannt sind. Je größer der Grad der Ähnlichkeit
oder Homologie zwischen zwei Nukleotidsequenzen ist, um so größer ist
der Wert von Tm für
Hybriden von Nukleinsäuren,
die diese Sequenzen aufweisen. Die relative Stabilität (entspricht
der höheren
Tm) der Nukleinsäure-Hybridisierungen
nimmt in der folgenden Reihenfolge ab: RNA:RNA, DNA:RNA, DNA:DNA.
Für Hybriden
mit einer Länge
von mehr als 100 Nukleotiden wurden Gleichungen zur Berechnung der
Tm abgeleitet (siehe Sambrook et al., vorstehend, 9,50–9,51).
Für Hybridisierungen
mit kürzeren
Nukleinsäuren,
d. h. Oligonukleotiden, wird die Position von Mismatsches wichtiger,
und die Länge
des Oligonukleotids bestimmt seine Spezifität (siehe Sambrook et al., vorstehend
11,7–11,8).
In einer Ausführungsform
beträgt
die Länge
für eine
hybridisierbare Nukleinsäure
mindestens ca. 10 Nukleotide. Eine Mindestlänge für eine hybridisierbare Nukleinsäure beträgt bevorzugt
mindestens ca. 15 aneinandergrenzende Nukleotide; bevorzugter mindestens
ca. 20 aneinandergrenzende Nukleotide; und am bevorzugtesten beträgt die Länge mindestens
30 benachbarte Nukleotide. Wenn sich folglich eine „Sonde" oder ein „Primer" von einem „Anteil" eines Nukleinsäurefragments „herleitet" oder ihm entspricht,
wird die Sonde oder der Primer oder der Anteil bevorzugt mindestens
15 benachbarte Nukleotide betragen; bevorzugter mindestens ca. 20
benachbarte Nukleotide; und am bevorzugtesten beträgt die Länge mindestens
30 benachbarte Nukleotide des Fragments, von dem er/sie sich herleitet.
Der Fachmann wird ferner erkennen, dass die Temperatur und die Salzkonzentration
der Waschlösung
gemäß den Faktoren,
wie zum Beispiel der Länge
der Sonde, gegebenenfalls angeglichen werden können.
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Unter
dem Begriff „Amplifikationsprodukt" versteht man Anteile
von Nukleinsäurefragmenten,
die während
einer Primer gerichteten Amplifikationsreaktion produziert werden.
Typische Verfahren der Primer-gerichteten Amplifikation schließen die
Polymerasekettenreaktion (PCR), die Ligasekettenreaktion (LCR) oder Strangverdrängungsamplifikation
(SDA) ein. Wenn die PCR-Methodik ausgewählt wird, würde die Replikationszusammensetzung,
zum Beispiel Nukleotidtriphosphate, zwei Primer mit entsprechenden
Sequenzen, DNA- oder RNA-Polymerase und Proteine einschließen. Diese
Reagenzien und Einzelheiten, die Verfahren für ihre Verwendung bei der Amplifikation
von Nukleinsäuren
beschreiben, sind in US-Patent Nr. 4,683,202 (1987, Mullis, et al.)
und US-Patent Nr. 4,683,195 (1986, Mullis, et al.) enthalten. Wenn
die LCR-Methodik ausgewählt wird,
dann würden
die Nukleinsäurereplikations-Zusammensetzungen
zum Beispiel eine thermostabile Ligase, wie z. B. die Ligase von
T. aquaticus, zwei Sets von benachbarten Oligonukleotiden, worin
ein Mitglied von jedem Set zu jedem der Target-Stränge komplementär ist, Tris-HCl-Puffer,
KCl, EDTA, NAD, Dithiothreitol und Lachsspermien-DNA umfassen. Siehe
zum Beispiel Tabor et al., Proc. Acad Sci. U.S.A., 82,1074–1078 (1985)).
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Unter
dem Begriff „Sequenzanalysen-Software" versteht man jedweden
Computer-Algorithmus oder jedwedes Software-Programm, das für die Analyse
der Nukleotid- oder Aminosäuresequenzen
nützlich
ist. „Sequenzanalysen-Software" kann gewerblich
erhältlich
sein oder unabhängig
entwickelt werden. Eine typische Sequenzanalysen-Software schließt das GCG-Paket
von Programmen (Wisconsin Package Version 9.0, Genetics Computer
Group (GCG), Madison, Wise), BLASTP, BLASTN, BLASTX (Altschul et
al., J. Mol. Biol. 215:403–410
(1990) und DNASTAR (DNASTAR, Inc., 1228 S. Park St Madison, WI 53715
USA) ein, ist aber nicht darauf beschränkt. Im Rahmen dieser Anmeldung
wird man zur Kenntnis nehmen, wenn die Sequenzanalysen-Software
zur Analyse verwendet wird, dass die Ergebnisse der Analyse auf
den „Default-Werten" des erwähnten Programms
basieren, sofern nicht anderweitig spezifiziert wird. Wie hierin
verwendet, versteht man unter „Default-Werten" jedweden Set von
Werten oder Parametern, der ursprünglich mit der Software geladen wurde,
wenn sie zuerst initialisiert wird.
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Die
hier verwendeten standardmäßigen rekombinanten
DNA- und molekularen Klonierungsverfahren sind im Stand der Technik
weithin bekannt und werden von Sambrook, J., Fritsch, E. F. und
Maniatis, T., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Zweite Auflage,
Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, NY (1989)
(hierin nachstehend „Maniatis"); und von Silhavy,
T. J., Bennan, M. L. und Enquist, L. W., Experiments with Gene Fusions,
Cold Spring Harbor Laboratory Cold Press Spring Harbor, NY (1984);
und von Ausubel, F. M. et al., Current Protocols in Molecular Biology,
veröffentlicht
von der Greene Publishing Assoc. und Wiley-Interscience (1987),
beschrieben.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung sind die einzigartigen 16S-rDNA-Sequenzen,
die aus Bakterien, die Dehalococcoides ethenogenes sehr ähnlich,
wenn nicht gar verwandt mit ihnen sind, isoliert wurden, die mit
der Fähigkeit
dieses Bakteriums einhergehen, chlorierte organische Verbindungen
zu dechlorieren. Die Sequenzen wurden aus Bakterien isoliert, die
in Bodenproben von verschiedenen Industrieanlagen gefunden wurden,
von denen gezeigt wurde, dass sie Bakterien mit der Fähigkeit
enthalten, chlorierte Verbindungen zu dechlorieren. Die Sequenzen
sind nützlich
für die
Identifikation neuer dechlorierender Bakterien, ebenso wie für die Subtypisierung
von Stämmen
von Dehalococcoides ethenogenes.
-
Dechlorierende
Bakterien wurden aus der grundwasserführenden Schicht des Bodens
isoliert, der mittels im Stand der Technik weithin bekannter Mittel
im Umkreis von Industrieanlagen gewonnen wurde. Die Proben wurden
unter anaeroben Bedingungen aufrechterhalten und in einem zum Wachstum
der anaeroben Bodenbakterien geeigneten Medium kultiviert. Solche
Kulturverfahren und -medien sind im Stand der Technik allgemein
und weithin bekannt und sind im Manual of Methods for General Bacteriology
(Phillipp Gerhardt, R. G. E. Murray, Ralph N. Costilow, Eugene W.
Nester, Willis A. Wood, Noel R. Krieg and G. Briggs Phillips, Hrsg.), American
Society for Microbiology, Washington, DC. (1994)) oder von Thomas
D. Brock in Biotechnology: A Textbook of Industrial Microbiology,
Zweite Auflage, Sinauer Associates, Inc., Sunderland, MA (1989)
beschrieben.
-
Um
die kultivierten Bodenproben für
dechlorierende Bakterien anzureichern, wurden die Proben mit einer
geringen Konzentration einer chlorierten organischen Verbindung
in Kontakt gebracht. Eine Anzahl chlorierter Verbindungen sind für diesen
Zweck geeignet, einschließlich,
aber nicht begrenzt darauf, Kohlenstofftetrachlorid, Tetrachlorethen,
Chloroform, Dichlormethan, Trichlorethen, Dichlorethylen, Vinylchlorid
und Chloraromate, unter denen chlorierte Ethene bevorzugt sind,
und TCE und PCE sind bevorzugt. Die Inkubation lief für eine Dauer
von ca. sechs Monaten ab, und die Kulturen wurden periodisch auf
das Verschwinden der chlorierten organischen Verbindung und das
Auftreten von Abbauprodukten analysiert. Die Kulturen, die eine
Fähigkeit
zum Abbau chlorierter organischer Stoffe erkennen ließen, wurden
zur weiteren Analyse ausgewählt.
-
Bakterien
von dechlorierenden Kulturen wurden anhand von Standardverfahren
entfernt und die chromosomale Gesamt-DNA wurde aus den Mikroorganismen
mittels eines Homogenisierungsverfahrens mithilfe einer Kugelmühle entfernt.
Ein Fragment des 16S-rRNA-Gens wurde aus dem genomischen DNA-Extrakt durch
PCR unter Verwendung von 16S-rDNA-Primern, die für dechlorierende Mikroben spezifisch
sind, amplifiziert. Das 16S-rDNA-PCR-Produkt wurde zur Bestätigung seiner
Identität
kloniert und sequenziert (M. I. More et al. 1994. Appl. Environ.
Microbiol., 60,1572–1580).
Jede gewonnene Roh-16S-Sequenz
wurde zu einem Contig assembliert, und eine Konsensus-Sequenz wurde
unter Verwendung eines Seqman II in DNAstar (DNAstar, Inc., Madison,
WI) manuell konstruiert. Für
jede Testsequenz wurde eine Ähnlichkeitssuche
gemäß Pearson
und Lipman unter Verwendung des FASTA-Programms in GCG (Wisconsin
Package Version 9.0, Genetics Computer Group, Madison, WI) durchgeführt. Der
mit der Testsequenz hinsichtlich der Ähnlichkeit ähnlichste Organismus in der
16S-rRNA-Sequenz wurde als das genaueste Match zur Identifikation
verwendet. Die 16S-DNA-Gensequenzen, die als dem dechlorierenden
Bakterium, Dehalococcoides ethenogenes DHE-195 (GenBank Zugriff-Nr.
AF004928), ähnlich
identifiziert wurden, wurden mit den ausgewählten 16S-rRNA-Sequenzen, die
aus dem Ribosomal Database Project (Michigan State University) extrahiert
wurden, die eine Repräsentation
der bedeutenden Mikroorganismus-Domänen, Bakterien und Archeae
im Universal Phylogenetic Tree of Life [universellen phylogenetischen
Baum] darstellten, aligned. Die Sequenzen wurden unter Verwendung
von MegAlign in DNAstar unter Verwendung der Default-Software-Parameter
aligned. Die aus diesem Alignment wahrscheinlichen Regionen für Signatur-Sequenzen
wurden kartiert. Danach wurden die Sequenzen aus jeder Region gegen
die ribosomale Datenbank (RDB) auf einzigartige Sequenzen getestet, bei
denen es sich um Signatur-Sequenzen handeln könnte, und die als PCR-Primer
oder Detektionssonden verwendet werden könnten.
-
In
dem durch den Vergleich der isolierten Dechlorierer definierten
16S-rDNA-Profil (siehe 1 und 2) ließen
drei Signatur-Regionen eine erhebliche Variation von den bekannten
Sequenzen erkennen. Diese Regionen wurden als Erweiterung von E1146
bis E1156 (SEQ ID NO:1), von E180 bis E227 (SEQ ID NO:8) und von
E1001 bis E1047 (SEQ ID NO:30) definiert. Alle die erfindungsgemäßen dechlorierenden
Isolate enthielten die Sequenz, wie sie in SEQ ID NO:1 dargelegt
ist, die von der im Stand der Technik bekannten Sequenz auffallend
abwesend ist (Maymó-Gatell
et al. (Science, 176:1568 (1997)).
-
Obwohl
eine Region ähnlich
der durch SEQ ID NO:8 definierten in der in der Literatur erwähnten Sequenz
gefunden wird, liegen an den Positionen E184, E190, E197, E200,
E207, E216 und E221 signifikante Variationen vor, wie in der Formel
I nachstehend ersichtlich ist.
-
-
Im
erfindungsgemäßen Rahmen
haben die Anmelder entdeckt, dass in der durch SEQ ID NO:8 und Formel
I vorstehend definierten Signatur-Region, das R an Position E184
A/G darstellen kann, das Y an Position E190 C/T darstellen kann,
das W an Position E198 A/T darstellen kann, und die Y an Position
E201, E208, E217 und E222 T/C darstellen können.
-
Die
durch SEQ ID NO:30 definierte Region wird auf ähnliche Weise auch in der Literatur
gefunden, enthält
aber signifikante Variationen an den Positionen E1003, E1012, E1020,
E1039 und E1040, wie nachstehend in der Formel II ersichtlich ist.
-
-
Wie
bereits mit SEQ ID NO:8 haben die Anmelder entdeckt, dass in der
durch SEQ ID NO:30 und Formel II vorstehend definierten Signatur-Region
das W an Position E 1003 A/T darstellen kann, an Position E1012
das M A/C darstellen kann, an Position E1020 das R A/G darstellen
kann, an Position E 1039 das R A/G darstellen kann und an Position
E 1040 das M A/C darstellen kann.
-
Gleichermaßen, wenn
das gesamte 16S-rDNA-Profil untersucht wird, ist zu sehen, dass über das
gesamte Profil durchweg signifikante Einzelbasen-Unterschiede vorliegen
(1 und 2).
Diese Unterschiede sind in Tabellenform in Tabelle 2 veranschaulicht.
Demzufolge ist eine 16S-rDNA-Profil-Sequenz
mit den folgenden Basensubstitutionen, unabhängig oder zusammen genommen,
diagnostisch für
die dechlorierenden Bakterien: E107 = G, Base E184 = G, Base E190
= C, E198 = T, E201 = T, E208 = C, E217 = T, E222 = C, E264 = C,
E267 = C, E291 = T, E333 = C, E420 = C, E444 = T, E631 = A, E829
= A, E933 = T, E934 = T, E980 = C, E1003 = T, E1012 = T, E1020 =
G, E1039 = A, E1040 = C, E1087 = T und E1114 = C.
-
Assay-Verfahren
-
Die
erfindungsgemäßen Sequenzen
können
in vielen verschiedenen Formaten zum Nachweis dechlorierender Bakterien
verwendet werden. Die beiden zweckmäßigsten Formate verlassen sich
auf Verfahren der Nukleinsäure-Hybridisierung
oder auf Primer-gerichtete Amplifikationsverfahren, wie zum Beispiel
PCR.
-
Nukleinsäure-Hybridisierungsverfahren
-
Die
grundlegenden Komponenten eines Nukleinsäure-Hybridisierungstests schließen eine
Sonde, ein Probe, die vermutlich ein dechlorierendes Bakterium enthält, und
ein spezifisches Hybridisierungsverfahren ein. Wie vorstehend angemerkt
ist, handelt es sich bei den erfindungsgemäßen Sonden um eine einsträngige Nukleinsäuresequenz,
die zu den nachzuweisenden Nukleinsäuresequenzen komplementär ist. Die
Sonden sind an die nachzuweisende Nukleinsäuresequenz „hybridisierbar". Die Sondenlänge kann
von 5 Basen bis zu Zehntausenden von Basen variieren und wird von
dem auszuführenden
spezifischen Test abhängen.
Nur ein Teil des Sondenmoleküls
braucht mit der nachzuweisenden Nukleinsäuresequenz komplementär zu sein.
Außerdem
braucht die Komplementarität
zwischen der Sonde und der Targetsequenz nicht perfekt zu sein.
Eine Hybridisierung tritt zwischen imperfekt komplementären Molekülen mit
dem Ergebnis auf, dass eine bestimmte Fraktion der Basen in der
hybridisierten Region nicht mit der richtigen komplementären Base
gepaart ist. Eine Sonde kann sich aus entweder RNA oder DNA zusammensetzen.
Die Form der Nukleinsäuresonde
kann ein markiertes einsträngiges
Molekül
von eben einer Polarität
oder ein markiertes einsträngiges
Molekül,
bei dem beide Polaritäten
anwesend sind, darstellen. Die Form der Sonde ebenso wie ihre Länge, wird
durch den Typ des durchzuführenden
Hybridisierungstests bestimmt.
-
Die
Probe kann gegebenenfalls den Organismus von Interesse enthalten.
Die Probe kann viele verschiedene Formen, einschließlich flüssig, wie
zum Beispiel Wasser oder fest, wie zum Beispiel Staub oder Erde,
annehmen. Die Nukleinsäure
in der Probe muss zum Kontakt mit der Sonde verfügbar gemacht werden, bevor
jedwede Hybridisierung der Sonde und des Targetmoleküls auftreten
kann. Folglich muss die RNA des Organismus frei von der Zelle sein
und unter die richtigen Bedingungen gebracht werden, bevor eine
Hybridisierung auftreten kann. Verfahren zur Hybridisierung in einer
Lösung
machen die Reinigung der RNA erforderlich, damit man in der Lage
ist, eine Hybridisierung der Proben-rRNA mit der Sonde zu erreichen.
Dies hat bedeutet, dass zur Verwendung des Verfahrens in Lösung zum
Nachweis von Targetsequenzen in einer Probe die Nukleinsäuren der
Probe zur Elimination von Protein, Lipiden und anderen Zellkomponenten
zuerst gereinigt werden und dann mit der Sonde unter Hybridisierungsbedingungen
in Kontakt gebracht werden müssen. Das
Verfahren zur Reinigung der Nukleinsäure in der Probe ist im Stand
der Technik allgemein und weithin bekannt (Maniatis, vorstehend).
-
Auf ähnliche
Weise sind die Hybridisierungsverfahren gut definiert. Die Sonde
und Probe müssen
in der Regel unter Bedingungen gemischt werden, die eine Hybridisierung
der Nukleinsäure
zulassen. Dies beinhaltet das Kontaktieren der Sonde und Probe in
Anwesenheit eines anorganischen oder organischen Salzes unter den
richtigen Konzentrations- und Temperaturbedingungen. Die Sonde und
die Nukleinsäuren in
der Probe müssen
für eine
Zeit, die lange genug ist, in Kontakt gebracht werden, damit jedwede
Hybridisierung zwischen der Sonde und der Nukleinsäure der
Probe auftreten kann. Die Konzentration der Sonde oder des Targets
im Gemisch bestimmen die Zeit, die bis zum Auftreten der Hybridisierung
notwendig ist. Je höher
die Sonden- oder Targetkonzentration ist, um so kürzer ist
die benötigte
Inkubationszeit zum Hybridisieren.
-
In
einer Ausführungsform
können
die Hybridisierungsassays direkt an Bakterienlysaten durchgeführt werden,
ohne dass die Nukleinsäuren
extrahiert werden müssen.
Hierdurch werden mehrere Schritte aus dem Proben-Handhabungsvorgang
eliminiert, und der Assay kann beschleunigt werden. Zur Durchführung dieser Assays
an Rohzelllysaten wird den wie vorstehend beschriebenen präparierten
Zelllysaten in der Regel ein Chaotrop zugefügt. Das Chaotrop stabilisiert
Nukleinsäuren
durch Inhibition der Nuklease-Aktivität. Das Chaotrop erlaubt ferner
die empfindliche und stringente Hybridisierung kurzer Oligonukleotidsonden
an RNA bei Raumtemperatur [Van Ness und Chen (1991) Nucl. Acids
Res. 19:5143–5151).
Geeignete Chaotrope schließen
folgende ein: Guanidiniumchlorid, Guanidiniumthiocyanat, Natriumthiocyanat,
Lithiumtetrachloracetat, Natriumperchlorat, Rubidiumtetrachloracetat,
Kaliumiodid und Cäsiumtrifluoracetat
unter anderen. Das Chaotrop liegt in der Regel in einer Endkonzentration
von ca. 3 M vor. Gegebenenfalls kann man dem Hybridisierungsgemisch
Formamid, in der Regel 30–50
Vol-%, zufügen.
-
Als
Alternative kann man das rRNA vor der Sondenhybridisierung reinigen.
Einem Fachmann sind viele verschiedene Verfahren (z. B. die Phenol-Chloroform-Extraktion,
IsoQuick-Extraktion (MicroProbe Corp., Bothell, WA) und andere)
bekannt. Die Reinigung vor der Hybridisierung ist für standardmäßige Filter-Hybridisierungsassays
besonders nützlich.
Die Reinigung erleichtert ferner Maßnahmen zur Steigerung der
Empfindlichkeit des Assays durch Inkorporation von RNA-Amplifikationsverfahren
in vitro, wie zum Beispiel die selbst unterhaltene Sequenzreplikation
(siehe zum Beispiel Fahy et al. (1991) in PCR Methods and Applications,
Cold Spring Harbor Laboratory Press, S. 25–33) oder reverse Transkriptase-PCR
(Kawasaki (1990) in PCR Protocols: A Guide to Methods and Applications,
M. A. Innis et al., Hrsg., S. 21–27). Man kann amplifizierte
rRNA unter Verwendung von RNA-Amplifikationsverfahren in vitro wie
in Fahy et al., vorstehend; Kawasaki, vorstehend, beschrieben, erhalten
Das verwendete exakte Verfahren ist nicht ausschlaggebend, vorausgesetzt,
dass es nicht signifikante DNA-Mengen amplifiziert, die dazu neigen
würden,
die Ergebnisse zu verschleiern.
-
Sobald
die prä-rRNA
aus den Zellen freigesetzt ist, kann sie durch jedwede unter vielen
verschiedenen Verfahren nachgewiesen werden. Das Verfahren des rRNA-Nachweises
ist für
die Erfindung nicht ausschlaggebend. Die nützlichsten Ausführungsformen
weisen jedoch zumindest einige Merkmale wie Geschwindigkeit, Zweckmäßigkeit,
Empfindlichkeit und Spezifität
auf. Die direkte DNA-Sondenanalyse ist, wie auch ein RNA-Amplifikationsverfahren
in vitro, wie zum Beispiel 3SR, das markierte Primer einsetzt, geeignet.
-
Verschiedene
Hybridisierungslösungen
können
eingesetzt werden. In der Regel umfassen diese von ca. 20 bis 60
Vol-%, bevorzugt 30 % eines polaren organischen Lösungsmittels.
Eine übliche
Hybridisierungslösung
setzt ca. 30–50
Vol-% Formamid, ca. 0,15 bis 1 M Natriumchlorid, ca. 0,05 bis 0,1
M Puffer, wie zum Beispiel Natriumcitrat, Tris-HCl, PIPES oder HEPES
(pH-Bereich ca. 6–9),
ca. 0,05 bis 0,2 % Detergens, wie zum Beispiel Natriumdodecylsulfat
oder zwischen 0,5–20
mM EDTA, Ficoll (Pharmacia Inc.) (ca. 300–500 Kilodalton), Polyvinylpyrrolidon
(ca. 250–500
kDa) und Serumalbumin ein. Auch eingeschlossen in die typische Hybridisierungslösung sind
unmarkierte Träger-Nukleinsäuren von
ca. 0,1 bis 5 mg/ml, fragmentierte Nukleinsäure-DNA, z. B. Kalbthymus-
oder Lachsspermien-DNA oder Hefe-RNA und optional von ca. 0,5 bis
2 % (w/v) Glycin. Andere Additive können auch eingeschlossen werden,
wie zum Beispiel Volumenausschlussmittel, die viele verschiedene
polare wasserlösliche
oder quellbare Mittel, wie zum Beispiel Polyethylenglykol, anionische Polymere,
wie zum Beispiel Polyacrylat oder Polymethylacrylat und anionische
Saccharid-Polymere, wie zum Beispiel Dextransulfat, einschließen.
-
Die
Nukleinsäure-Hybridisierung
ist an viele verschiedene Assay-Formate anpassbar. Eines der geeignetsten
stellt das Sandwich-Assay-Format dar. Der Sandwich-Assay ist unter
nicht denaturierenden Bedingungen besonders anpassbar. Eine primäre Komponente
eines Assays vom Sandwich-Typ stellt einen festen Träger dar.
Der feste Träger
weist adsorbiert daran oder kovalent gekoppelt an ihn eine immobilisierte
Nukleinsäuresonde,
die nicht markiert ist und zu einem Anteil der rRNA-Sequenz komplementär ist, auf.
Bevorzugt sind die Sonden, die an Regionen der rRNA hybridisieren,
die minimale sekundäre
und tertiäre
Interaktionen aufweisen. Der Vorteil solcher Sonden besteht darin,
dass die Hybridisierung ohne den zusätzlichen Schritt der Hitzedenaturierung
der Proben-Nukleinsäure
durchgeführt
werden kann. Die Hybridisierung kann zum Beispiel bei Raumtemperatur
durchgeführt
werden.
-
Der
Sandwich-Assay kann in einem Assay-Kit enthalten sein. Dieses Kit
würde eine
erste Komponente zum Gewinnen der Proben aus dem Boden, wie zum
Beispiel Fläschchen
zum Containment und Puffer zur Dispersion und Lyse der Probe darstellen.
Eine zweite Komponente würde
ein Medium, entweder in trockener oder flüssiger Form, zur Hybridisierung
der Target- und Sonden-Polynukleotide ebenso wie zur Entfernung
unerwünschter
und Nichtduplex-Formen durch Waschen einschließen. Eine dritte Komponente
schließt
einen festen Träger
(Dipstick) ein, auf dem fixiert oder an den konjugiert sich (eine)
unmarkierte Nukleinsäuresonde(n)
befindet/befinden, die komplementär zu einem Teil der Präkursor-rRNA der zu testenden
Bakterien-Spezies ist sind. Im Fall der multiplen Target-Analyse
wird mehr als eine Capture-Sonde, die jeweils spezifisch für ihre eigene
rRNA ist, auf verschiedene diskrete Regionen des Dipsticks appliziert.
Eine vierte Komponente würde
eine markierte Sonde enthalten, die zu einer zweiten und anderen
Region des gleichen rRNA-Strangs, an die die immobilisierte, nicht
markierte Nukleinsäuresonde
der dritten Komponente hybridisiert ist, komplementär ist.
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In
einer anderen Ausführungsform
kann die erfindungsgemäße 16S-rDNA-Sequenz
als eine 3' blockierte
Detektionssonde in entweder einem homogenen oder heterogenen Assay-Format
verwendet werden. Eine zum Beispiel aus den erfindungsgemäßen Sequenzen
generierte Sonde kann zum Beispiel 3' blockiert oder nicht partizipatorisch
sein, und wird durch eine Nukleinsäure-Amplifikationsreaktion
nicht erweitert oder an ihr teilnehmen. Die Sonde inkorporiert zusätzlich eine
Markierung, die als ein reaktiver Ligand dienen kann, der als ein
Anheftungspunkt für
die Immobilisierung der Sonden-/Analyt-Hybriden oder als ein Reporter
zum Hervorrufen eines nachweisbaren Signals dienen kann. Demgemäß wird genomische
oder cDNA, die aus dem Testorganismus isoliert wird, durch standardmäßige Primer-gerichtete
Amplifikationsprotokolle in Anwesenheit eines Überschusses der an 3' blockierten 16S-rDNA-Detektionssonde zur
Herstellung der Amplifikationsprodukte amplifiziert. Da die Sonde
an 3' blockiert
ist, nimmt sie nicht an der Amplifikation des Targets teil oder greift
in sie ein. Nach dem endgültigen Amplifikationszyklus,
annealt die Detektionssonde an den relevanten Anteil der amplifizierten
DNA und der annealte Komplex wird dann auf einem Träger durch
den reakiven Liganden captured.
-
PCR-Assayverfahren
-
In
einer anderen Ausführungsform
können
die vorliegenden Sequenzen als Primer oder zur Generierung von Primern
verwendet werden, die in der Primer-gerichteten Nukleinsäure-Amplifikation
zum Nachweis des Vorliegens von dechlorierenden Bakterien verwendet
werden können.
Eine Reihe vieler verschiedener Primer-gerichteter Nukleinsäure-Amplifikationsverfahren,
einschließlich
der Thermocycling-Verfahren, wie zum Beispiel der Polymerasekettenreaktion
(PCR) und der Ligasekettenreaktion (LCR) ebenso wie der isothermischen
Verfahren und der Strangverdrängungsamplifikation
(SDA), sind im Stand der Technik bekannt. Das bevorzugte Verfahren
stellt die PCR dar. Bei den Amplifikationsverfahren des PCR-Typs
weisen die Primer in der Regel unterschiedliche Sequenzen auf und
sind nicht komplementär
zueinander. In Abhängigkeit
von den gewünschten
Testbedingungen sollten die Sequenzen der Primer zur Bereitstellung
von sowohl effizienter als auch getreuer Replikation der Target-Nukleinsäure konzipiert
sein. Verfahren des PCR-Primer-Designs sind im Stand der Technik
allgemein und weithin bekannt. (Thein und Wallace, „The use
of oligonucleotide as specific hybridization probes in the Diagnosis
of Genetic Disorders",
in Human Genetic Diseases: A Practical Approach, K. E. Davis, Hrsg.,
(1986) S. 33–50
IRL Press, Hemdon, Virginia); Rychlik, W. (1993) In White, B. A. (Hrsg.),
Methods in Molecular Biology, Vol. 15, Seiten 31–39, PCR Protocols: Current
Methods and Applications. Humania Press, Inc., Totowa, NJ.) Wenn
ein Nukleinsäure-Target
exponentiell amplifiziert werden soll, dann werden zwei Primer verwendet,
die jeweils Regionen aufweisen, die zu nur einem der Stränge im Target komplementär sind.
Nach der Hitzedenaturierung binden die einsträngigen Target-Fragmente an
die entsprechenden Primer, die im Überschuss vorhanden sind. Beide
Primer enthalten asymmetrische Restriktionsenzym-Erkennungssequenzen, die sich am 5'-Ende der Target-Bindungssequenzen
befinden. Jeder Primer-Target-Komplex
zykliert durch Nicking- und Polymerisations-/Verdrängungsschritte
in Anwesenheit eines Restriktionsenzyms, einer DNA-Polymerase und
den drei dNTP und einem dNTP[aS], wie vorstehend besprochen wird.
Eine eingehende Besprechung der SDA-Methodik wird von Walker et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A., 89,392, (1992), gegeben.
-
Als
Alternative kann eine asymmetrische Amplifikation zur Generierung
des Strangs verwendet werden, der komplementär zur Detektionssonde ist.
Asymmetrische PCR-Bedingungen zur Herstellung einer einsträngigen DNA
würde ähnliche
Bedingungen für
die wie beschriebene PCR einschließen, die Primer-Konzentrationen
werden jedoch mit 50 pmol des überschüssigen Primers
und 1 pmol des limitierenden Primers verändert. Es wird in Betracht
gezogen, dass dieses Verfahren die Empfindlichkeit des Verfahrens
erhöhen
würde. Diese
Verbesserung der Empfindlichkeit würde durch Erhöhung der
Zahl der verfügbaren
Einzelstränge
zur Bindung mit der Detektionssonde auftreten.
-
Im
erfindungsgemäßen Rahmen
werden Primer für
die konservierten Regionen des 16S-rDNA-Profils konzipiert, die mit Dechlorierung
assoziiert sind. Die signifikantesten dieser Regionen stellen die
in SEQ ID NO:8 und SEQ ID NO:30 dargelegten Sequenzen dar.
-
Im
Anschluss an die Amplifikation und vor dem Sequenzieren kann die
amplifizierte Nukleotidsequenz an einen geeigneten Vektor, gefolgt
von der Transformation eines geeigneten Wirtsorganismus mit diesem Vektor,
ligiert werden. Man gewährleistet
dadurch eine ohne weiteres verfügbare
Versorgung mit der amplifizierten Sequenz. Als Alternative kann
nach der Amplifikation die amplifizierte Sequenz oder ein Anteil
davon zum Gebrauch als eine Nukleotidsonde chemisch synthetisiert
werden. In einer von beiden der Situationen wird die DNA-Sequenz
der variablen Region unter Verwendung von Verfahren, wie zum Beispiel
dem Didesoxy-Verfahren, etabliert (Sauger, F. et al. Proc. Natl
Acad. Sci (1977) 74, 5463–5467).
Die erhaltene Sequenz wird zur Steuerung der Wahl der Sonde für den Organismus
verwendet, und die geeignetste(n) Sequenzen) wird/werden ausgewählt.
-
BEISPIELE
-
Die
vorliegende Erfindung ist weiter in den folgenden Beispielen definiert.
Man sollte zur Kenntnis nehmen, dass diese Beispiele, obwohl sie
die bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsformen
andeuten, nur auf dem Weg der Veranschaulichung gegeben sind. Aus
der vorstehenden Besprechung und diesen Beispielen kann ein Fachmann
die wesentlichen erfindungsgemäßen Merkmale
ermitteln und kann verschiedene erfindungsgemäße Änderungen und Modifikationen
zur Anpassung an ihre verschiedenen Verwendungszwecke und Bedingungen
vornehmen.
-
ALLGEMEINE
VERFAHREN
-
Die
in den Beispielen verwendeten standardmäßigen rekombinanten DNA- und
Molekularverfahren sind im Stand der Technik weithin bekannt. Zur
Verwendung in den folgenden Beispielen geeignete Verfahren, können in
Sambrook, J., Fritsch, E. F. und Maniatis, T., Molecular Cloning:
A Laboratory Manual. Zweite Auflage, Cold Spring Harbor Laboratory
Press, Cold Spring Harbor, NY (1989) (hierin nachstehend „Maniatis") gefunden werden.
-
Für die Erhaltung
und das Wachstum von Bakterienkulturen geeignete Materialien und
Verfahren sind im Stand der Technik weithin bekannt. Zur Verwendung
in den folgenden Beispielen geeignete Verfahren können, wie
im Manual of Methods for General Bacteriology (Phillipp Gerhardt,
R. G. E. Murray, Ralph N. Costilow, Eugene W. Nester, Willis A.
Wood, Noel R. Krieg und G. Briggs Phillips, Hrsg.), American Society
for Microbiology, Washington, DC. (1994)) oder von Thomas D. Brock
in Biotechnology: A Textbook of Industrial Microbiology, Zweite
Auflage, Sinauer Associates, Inc., Sunderland, MA (1989) dargelegt
ist, gefunden werden. Alle für
das Wachstum und die Erhaltung von Bakterienzellen verwendeten Reagenzien,
Restriktionsenzyme und Materialien wurden, sofern nicht anderweitig
angegeben wird, von Aldrich Chemicals (Milwaukee, WI), DIFCO Laboratories
(Detroit, MT), GIBCO/BRL (Gaithersburg, MD) oder der Sigma Chemical
Company (St Louis, MO) bezogen.
-
Manipulationen
genetischer Sequenzen wurden unter Verwendung der von der Genetics
Computer Group Inc. (Wisconsin Package Version 9.0, Genetics Computer
Group (GCG), Madison, WI), DNASTAR (DNASTAR, Inc. 1228 S. Park St.
Madison, WI 53715 USA) erhältlichen
Programm-Pakete oder dem „Online"-Sonden-Match-Programm
vom Ribosomal Database Project II (Michigan State University, East
Lansing, MI) erlangt. Wo immer in den folgenden Beispielen jedwede
Sequenzanalysen-Software verwendet wurde, wurden – sofern
nicht anderweitig angegeben wird – Default-Werte verwendet.
-
Die
Bedeutung der Abkürzungen
verhält
sich wie folgt: „h" bedeutet Stunde(n), „min" bedeutet Minute(n), „sec" bedeutet Sekunde(n), „d" bedeutet Tag(e), „ml" bedeutet Milliliter, „1" bedeutet Liter.
-
BEISPIEL 1
-
Isolation
und Charakterisierung von dechlorierenden Bodenorganismen
-
Kernproben
von der grundwasserführenden
Schicht wurden mit dem Probennahmekerngerät mit einem Schlitzlöffel in
Tiefen von 10 bis 80 ft, in Abhängigkeit
von der Tiefe der zu testenden entsprechenden grundwasserführenden
Schicht gewonnen. Die entnommenen Kernproben wurden in sterile Edelstahlzylinder oder
in sterile Glasflaschen platziert. Die Kernproben wurden sofort
bei Umgebungstemperaturen und unter aeroben Bedingungen an das Laboratorium
versandt. Nach dem Eingang wurden die Proben in einer anaeroben
Glovebag (Kammer) gelagert (Coy Laboratory Products Inc., Ann Arbor,
MT), deren Atmosphäre
10 % H2, 5 % CO2 und
85 % N2 betrug.
-
Der
Labor-Mikrokosmos wurde in 250 ml fassenden Wheaton-Flaschen (Wheaton
Co., Millville, NJ) in der anaeroben Kammer hergestellt. Duplizierte
Mikrokosmen wurden für
die folgenden Bedingungen hergestellt: „Abgetötete" Kontrolle (an zwei konsekutiven Tagen
für die
Dauer von 1 h autoklavierter Lebendboden), Lebendboden und Lebendboden
+ 0,05 % Hefeextrakt. Jeder Mikrokosmos enthält 20 % Boden und 80 % BTZ-3-Medium
(NH4Cl, 4,3 g/l; KH2PO4, 50 g/l; MgCl-6H2O,
20 g/l; CaCl2-2H2O,
1 g/l; HEPES, 50 mM/l; Mineral-Lösung,
10 ml/l; Resazurin 0,2 %, 5 ml/l). Der Mikrokosmos wurde bis oben
dergestalt gefüllt,
dass wenig oder kein Headspace vorhanden war und dann mit TeflonTM kaschierten Disks verschlossen und mit
Aluminiumsiegeln durch Crimping versiegelt (Wheaton Co., Millville,
NJ). Die Zugabe von Resazurin ermöglichte die Sichtbarmachung
der anaeroben Bedingungen bei niedrigem Potenzial durch einen Farbumschlag
von rosa nach farblos. Jeder Mikrokosmos wurde mit 5 ppm einer in
Wasser gesättigten
PCE- oder TCE-Lösung
gespickt. Die Mikrokosmen wurden auf ihren Seiten in der anaeroben
Kammer, im Dunklen, bei ambienter Raumtemperatur (22°C) bis zu
180 Tagen inkubiert.
-
Die
Proben wurden am nächsten
Tag als Zeit null (to) und zweimal wöchentlich auf die Dechlorierung von
PCE oder TCE und die Bildung von cisDCE, Vinylchlorid oder Methan
analysiert. Alle Proben wurden unter Verwendung einer Spritze mit
einer aufgesetzten Kanüle
(23 Gauge), die zum Durchstechen der TeflonTM-Septa
verwendet wurde, um eine flüssige
Probe (5 ml) zu gewinnen, die in ein 10 ml fassendes Headspace-Fläschchen
injiziert wurde, in der anaeroben Kammer entnommen. Die Proben wurden
unter Verwendung eines HP-Headspace-Probengebers 7694, HP5890, Serie
II GC (FID Detektor, HP 5 Kapillarsäule Nr. 19091J-215), HP3365
Chemstation Version A.03.34, getestet.
-
In 3 ist
die Konzentration (Teile je eine Million Teile; ppm) von Chlorethen
im Mikrokosmos-Medium als eine Funktion der Zeit (Tage) aufgetragen
und veranschaulicht die Dechlorierung von Chlorethenen. Die Dechlorierung
von PCE zu TCE konnte mithilfe der GC/FID nachgewiesen werden. Innerhalb
von zwei Tagen wurde aus der Dechlorierung von TCE die Bildung von
cisDCE nachgewiesen. Diese Ergebnisse wurden im Mikrokosmos gefunden,
der mit 0,05 % Hefeextrakt plus Minimalsalzmedium (BTZ-3-Medium)
melioriert wurde. Diese Ergebnisse können auch in Mikrokosmen gefunden
werden, die ausschließlich
mit dem Minimalsalzmedium melioriert wurden. Der Unterschied bestand
darin, dass die Dechlorierung geringgradig verzögert ist. Es dauert vier Tage,
bevor cisDCE nachgewiesen wird. Der Abbau von cisDCE würde über die
nächsten zwei
Wochen auftreten. Vinylchlorid und Ethen konnte nur in Spurenmengen
nachgewiesen werden. Die „abgetötete" Kontrolle zeigte
keinen Abbau von PCE oder TCE während
der Dauer des Experiments. Zellwachstum wurde durch die Zunahme
der Trübung
des Mikrokosmos-Mediums und anhand der mikroskopischen Analyse gezeigt.
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BEISPIEL 2
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Generierung von PCR-Primern
und -Sonden für
die Amplifikation und den Nachweis der profilierten 16S-rRNA von Dehalococcoides
ethenogenes
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Der
Nachweis und die Sequenzierung der Dehalococcoides ethenogenes-ähnlichen
Organismen, die den Set der PCR-Primer verwendeten, sind in Tabelle
1 ersichtlich. Die PCR-Primer wurden unter Verwendung der Signatur-Sequenzregionen
konzipiert. Zur Bestimmung der Stelle dieser Signatur-Sequenz wurde
die Sequenz von Dehalococcoides ethenogenes (GenBank Nr. AF004928)[SEQ
ID NO:7] unter Verwendung von MEGALIGN (DNAstar, Madison, WI) oder
PILEUP (Genetics Computer Group, Madison, WI) mit 16S-rRNA-Sequenzen
von 100 Organismen, die die wichtigsten Domänen, Familien und Gattungen
in den bedeutenden Königreichen
der Bakterien und Archaea darstellen, aligned. Die konservierten,
variablen und hoch variablen Regionen konnten durch Eingrenzung
der Konsensus-Sequenzen delineiert werden. Primer-Kandidatensequenzen
wurden manuell aus den variablen und hoch variablen Regionen gewählt und
ihre Einzigartigkeit wurde durch Bestimmung ihres Potenzials als
Sonden für
Sequenzen aus einer ribosomalen Sequenz-Datenbank unter Verwendung
des „Online"-Sonden-Match-Programms
aus dem Ribosomal Database Project II (htrp://www.cme.rnsu.edu/RDP/htmUindex.html)RDPII,
Michigan State University, East Lansing, MI) bestimmt. Diese Analyse
gab einen Überblick über Matches
zwischen einer Sonde und ihrer potenziellen Target-Sequenz als ein
Protokoll und als einen phylogenetischen Überblick aus. Die Programm-Ergebnisse
zeigten die Sequenzen, die mit der Abfrage-Sequenz (wenn solche
Sequenzen vorliegen) übereinstimmen
und zeigten auch Sequenzen, die Mismatches, Deletionen und Insertionen
aufwiesen, wobei die Anzahl und Positionen der Aberrationen angegeben
wurden.
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Die
Sequenzen, die einzigartig waren und in diesem Test als Signatur-Sequenzen
durchgingen, wurden dann als entweder ein Forward- oder Reverse-Primer
konzipiert, der gewöhnlich
von ihrer Position in der Sequenz abhängig war. Die einzigartigste
Sequenz der Signatur-Sequenz (Spezifität) wurde in das 3'-Ende in einer der
beiden Primer-Typen konzipiert. Die ausgewählten Primer sind in Tabelle
1 ersichtlich.
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Die
Primer wurden unter Verwendung von der standardmäßigen β-Cyanethylphosphoramidit-Kopplungschemie auf
Controlled Pore Glass-Trägern
(CPG-Träger)
an einem automatisierten DNA-Oligonukleotid-Synthesizer (Applied
Biosystems Model 392, Perkin-Elmer, Foster City, CA) synthetisiert.
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Die
Primer wurden, nachdem sie unter Verwendung der PCR synthetisiert
waren, an Proben, die von Mikrokosmen gewonnen wurden, von denen
bekannt ist, dass sie Dehalococcoides ethenogenes-ähnliche Organismen aufweisen,
getestet. Die PCR-Produkte wurden anhand der Agarose-Elektrophorese
nach Größenklassen
getrennt und dann kloniert und sequenziert, um zu verifizieren,
dass es sich bei den amplifizierten Sequenzen um Dehalococcoides
ethenogenes-ähnliche
16S-rRNA-Sequenzen handelte. TABELLE
1 PRIMER
FÜR DEHALOCOCCOIDES
ETHENOGENES
FP
DHE 32 | 5'AAG TCGAACGGTCTTAAGCA3' SEQ ID NO:9 |
RP
DHE422 | 5' CGTCATTATTCTTCCCTGTG
3' SEQ ID NO:10 |
FP
DHE 958 | 5'GGGAAACGACCTGTTAAGTCA
3' SEQ ID NO:11 |
RP
DHE 1212 | 5'GGATTAGCTCCAGTTCACACTG
3' SEQ ID NO:12 |
RP
DHE 1076 | 5'AAATTTAACTAGCAACAAGG
3' SEQ ID NO:13 |
FP
DHE 795 | 5'GGAGTATCGACCCTCTCTG
3' SEQ ID NO:14 |
FP
DHE 774 | 5'GGGAGTATCGACCCTCTC
3' SEQ ID NO:15 |
FP
DHE 946 | 5'AGTGAACCGAAAGGGAAA
3' SEQ ID NO:16 |
FP
DHE 385 | S'GGGTTGTAAACCTCTTTTCAC
3' SEQ ID NO:17 |
RP
DHE 806 | 5'GTTAGCTTCGGCACAGAGAG
3' SEQ ID NO:18 |
RP
DHE 692 | 5'TCAGTGACAACCTAGAAAAC
3' SEQ ID NO:19 |
FP
DHE1 | 5'GATGAACGCTAGCGGCG
3' SEQ ID NO:20 |
FP
DHE 30 | 5'GTGCCTTATGCATGCAAG
3' SEQ ID NO:21 |
FP
DHE 1187 | 5'AATAGGTTGCAACAGTGTGAA
3' SEQ ID NO:22 |
FP
DHE 1175 | 5'AATGGACAGAACAATAGGTTGC
3' SEQ ID NO:23 |
RP
DHE 1381 | 5'GGCACATCGACTTCAAGTGTT
3' SEQ ID NO:24 |
RP
DHE 1381 | 5'GGCACATCGACTTCAAGTGTT
3' SEQ ID NO:25 |
FP
DHE 558 | 5'TAACCGGGACG(AT)GTCATTCA
3'SEQ ID NO:26 |
FP
DHE 593 | 5'GAGTACAGCAGGAGAAAAC
3' SEQ ID NO:27 |
RP
DHE 1394 | 5'CCTCCTTGCGGTTGGCACATC
3' SEQ ID NO:28 |
RP
DHE 1090 | 5'GGCAGTCTCGCTAGAAAAT
3' SEQ ID NO:29 |
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BEISPIEL 3
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Verwendung der Dehalococcoides
ethenogenes-ähnlichen
spezifischen Primer zum Nachweis dieser Organismen im Mikrokosmos
-
Nukleinsäuren wurden
aus den Mikrokosmos-Kulturen mit einem Homogenisierungsverfahren
mithilfe einer Kugelmühle,
FastDNA Spin Kit for Soil (Bio 101, Vista, CA), das zur Isolation
genomischer DNA aus allen Zelltypen konzipiert wurde, extrahiert.
Ca. 10 ml der Mikrokosmos-Kultur wurden pelletiert und in 500 μl des Kulturmediums
resuspendiert. Das resuspendierte Pellet wurde einem 2,2 ml fassenden
konischen Röhrchen mit
Schraubverschluss, das 1,5 g Glas- und Zirkoniumoxid-/Siliziumdioxid-Perlen
in drei verschiedenen Größen (106 Mikron, 710–1180 Mikron) enthielt, zugefügt. Den
Probenröhrchen
wurden 978 μl
Natriumphosphat-Puffer und 122 μl
MT-Puffer zugefügt.
Die Röhrchen
wurden 30 Sekunden bei einer Geschwindigkeit von 5,5 an einem Fast
Prep-Kugelmühlen-Homogenisator
homogenisiert. Ein klarer Überstand
wurde durch Zentrifugieren der Proben bei 14 000 × g für eine Dauer
von 30 Sekunden erhalten.
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Der Überstand
wurde an ein reines Mikrozentrifugenröhrchen überführt, und es wurden 250 μl PPS-Reagenz
zugefügt
und gemischt. Das sich ergebende Präzipitat wurde durch Zentrifugation
bei 14 000 × g
für die
Dauer von 5 Minuten pelletiert. Der Überstand wurde an ein neues
Mikrozentrigenröhrchen überführt, und
es wurde 1 ml Bindungsmatrix zugefügt. Die Proben wurden 2 Minuten
auf einen Rotator gegeben und dann 3 Minuten auf einem Arbeitstisch
abgestellt, um das Absetzen der Siliziumdioxidmatrix herbeizuführen. Es
wurden zwischen 500–700 μl des Überstandes
entfernt und verworfen. Der restliche Überstand wurde zum Resuspendieren
der Siliziumdioxidmatrix verwendet und an ein Spinfilter überführt. Das
Spinfilter wurde 1 Minute bei 14 000 × g zentrifugiert und der Durchlauf
dekantiert. Die Siliziumdioxidmatrix wurde mit 500 μl SEWS-M-Puffer
gewaschen und 1 Minute bei 16 000 × g zentrifugiert. Der Durchlauf
wurde verworfen und jedweder restliche Puffer in der Matrix wurde
mithilfe einer 2-minütigen
Zentrifugation bei 14 000 × g
entfernt. Das Spinfilter wurde in ein Auffangröhrchen platziert und 5 Minuten
in einem biologischen Abzug luftgetrocknet. Die genomische DNA wurde
durch Zufügen
von 60 μl
sterilem, deionisiertem Wasser, Zusammenmischen der Matrix und des
Wassers mit einer Pipettenspitze und 1-minütigem Zentrifugieren bei 14
000 × g
eluiert.
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Das
16S-rRNA-Gen fit Dehalococcoides ethenogenes wurde mittels der PCR-Amplifikation
und der Gelelektrophorese nachgewiesen. Die 16S-Sequenzen wurden
unter Verwendung von für
Dehalococcoides ethenogenes spezifischen 16S-rDNA-Primern (in Tabelle
1 gezeigt) amplifiziert. Alle PCR-Amplifikationen wurden unter Verwendung
des GeneAmp PCR-Kits with Taq-DNA-Polymerase (PE Applied Biosystems,
Branchburg, NJ) in einem Perkin Elmer 9600 Thermocycler durchgeführt. Die
Amplifikationsreaktionen enthielten 10 mM Tris-HCl (pH 8,3), 50
mM KCl, 1,5 mM MgCh, jeweils 10 μM
Desoxynukleosidtriphosphat, jeweils 20 pmol Primer, 2,5 E Taq-Polymerase
und 1 μl
der genomischen Extraktion, verdünnt
1:10 in einem Endreaktionsvolumen von 50 μl. Die PCR-Bedingungen waren
wie folgt: 2 Minuten Denaturierung bei 95 °C, gefolgt von 30 Zyklen von
30 Sekunden bei 94 °C,
30 Sekunden bei 55 °C,
30 Sekunden bei 72 °C.
8 μl des
PCR-Produkts wurde auf einem 2%igen Agarosegel (SeaKem GTG, FMC
BioProducts, Rockland, ME), gefärbt
mit Ethidiumbromid, sichtbar gemacht .
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Ein
Protokoll zum Direktnachweis, das 1 μl der Mikrokosmos-Kultur verwendete,
wurde dem zuvor beschriebenen PCR direkt zugefügt.
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Nachdem
die Dehalococcoides ethenogenes-ähnlichen
Sequenzen im aus kontaminiertem Boden entwickelten Mikrokosmos nachgewiesen
waren, wurde FP DHE 1 (SEQ ID NO:20), RP DHE 1330 (SEQ ID NO:12)
zur Amplifikation eines Fragments von 1212 by (oder 1221 bp), das
(unter Verwendung des PCR dA/T-Cloning Systems, Invitrogen, Inc.,
CA) kloniert und (unter Verwendung von Modell 377 des DNA-Sequencer-Kits
und -Systems, Applied Biosystems, Perkin-Elmer, Foster City, CA)
sequenziert wurde, verwendet. Die Sequenz wurde unter Verwendung
des Seqman II-Programms (DNAstar, Inc., Madison, WI) assembliert.
Die gebildete 16S-rDNA-Sequenz Contig wurde mit 16S-rDNA-Sequenzen
verglichen, die von Mikrokosmen erhalten wurden, die aus kontaminierten
Böden von
anderen Stellen gewonnen wurden, und der Vergleich ist in 4 ersichtlich.
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4 zeigt
ein Gel von Amplifikationsprodukten, die von der PCR-Amplifikation
verschiedener Dehalococcoides ethenogenes generiert wurden, die
aus einer Anzahl von mit entweder PCE oder TCE kontaminierten Industrieanlagen
isoliert wurden. Alle Amplifilcationen wurden unter Verwendung von
Primern SEQ ID NO: 17, gepaart mit 19 und SEQ ID NO: 18, gepaart
mit 20 durchgeführt.
Lanes 1 und 12 tragen die Molekulargewichtsmarker. Lanes 2 und 3
stellen die PCR-Produkte dar, die aus den Organismen generiert wurden, die
aus dem Boden, enthaltend PCE, isoliert wurden. Lanes 4, 5, 6, 7,
8 und 9 stellen die PCR-Produkt aus Organismen dar, die aus dem
Boden, enthaltend TCE, isoliert wurden. Lanes 10 und 11 enthalten
negative PCR-Kontrollen. Wie anhand der Daten von allen Proben ersichtlich
ist, waren alle Proben durch die verwendeten Primer nachweisbar.
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Die
aneinandergrenzenden Sequenzen von jeder Stelle waren einzigartig,
wobei sie 96 bis 99 Ähnlichkeit
miteinander aufwiesen. Die Unterschiede in der Sequenz sind in Tabelle
2 angemerkt. Ein bedeutender Unterschied besteht in der Konsensus-Sequenz,
die von allen Stämmen
(CS) erhalten wurde, die an kontaminierten Stellen nachgewiesen
wurden und die Referenz-Sequenz durch die veröffentlichte Sequenz von Stamm
DHE-195 (Tabelle 2) dargestellt wurde. An den DHE-(CS)-Positionen
1088–1096
(E. coli-Koordinaten E1146–E1156)
liegt eine Deletion von neun Basen vor. Die Sequenz in den CS-Stämmen liest
sich wie folgt: ATTTTCTAGCGAGACTG (SEQ ID NO:31); im DHE-195-Stamm
wird sie wie folgt gelesen:
ATTTTCTAGCGAGACTAGCGAGACTG (SEQ ID NO:32) (die doppelt
unterstrichene Sequenz stellt die Sequenz dar, die in den CS-Stamm-Sequenzen
deletiert ist. Unterschiede in den Sequenzen wurden an sechs anderen
Basenpositionen, wie nachstehend in Tabelle 2 ersichtlich ist, gefunden.
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- Legende: DHE Nr. = Konsensus-Zahl; Zahl (+) = letzte Basen-Koordinate
vor einer Basen-Deletion;
im Fettdruck (rot) sind die Basen indikativ für Basen-Sequenzen, die sich
von DHE 195 unterscheiden; (*), Basen im Fettdruck und Blöcke von
Zellen (Base und Koordinate) impliziert eine Sequenz von allen Isolaten
von 16S-Sequenzen, die sich von DHE 195 unterscheiden.
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