-
GEBIET UND
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein System zum Behandeln
einer gutartigen Prostata-Hyperplasie (BPH), und insbesondere auf
ein System, dass ausgelegt ist, um BPH durch die Harnröhre durch
Cryoablation zu behandeln, wobei jedoch die Beschädigung,
die an dem Harnröhrengewebe
im Zuge der Behandlung verursacht wird, auf ein Minimum herabzusetzen
ist.
-
BPH,
das eine große
Anzahl erwachsener Männer
betrifft, ist eine nicht – krebsartige
Vergrößerung der
Prostata. BPH hat häufig
eine allmähliche Abschnürung von
einem Teil der Harnröhre,
die an der Prostata vorbeiläuft,
zur Folge, was auch als prostatische Harnröhre bekannt ist. Diese bewirkt,
dass Patienten einen häufigen
Harndrang wegen der unvollständigen
Entleerung der Blase und ein Brennen oder eine ähnliche Unbequemlichkeit während des Harnlassens
verspüren.
Die Behinderung des Harnflusses kann auch zu einem allgemeinen Verlust
der Kontrolle über
das Harnlassen führen,
einschließlich einer
Schwierigkeit das Harnlassen, wenn erwünscht, einzuleiten, und auch
die Schwierigkeit, den Harnfluss wegen des Restvolumens an Harn
in der Blase zu verhindern, ein Zustand, der als Harninkontinenz
bekannt ist. Wenn sie unbehandelt bleibt, kann die durch BPH verursachte
Behinderung zu einer akuten Harnsperre (vollständige Unfähigkeit Harn zu lassen), schwerwiegenden
Harntraktinfektionen und permanenter Blasen – und Nierenbeschädigung führen.
-
Die
meisten Männer
leiden schließlich
unter BPH. Das Auftreten von BPH bei Männern in ihren Fünfzigern
ist etwa 50% und steigt auf etwa 80% im Alter von achtzig. Die allgemeine
Alterung der Bevölkerung
der Vereinigten Staaten oder auch die steigenden Lebenserwartungen
wirken vermutlich zu einer kontinuierlichen Zunahme der Anzahl der
an BPH-Leidenden bei.
-
Patienten,
bei denen BPH diagnostiziert wird, haben im allgemeinen verschiedene
Optionen für
die Behandlung: aufmerksames Abwarten, Arzneimitteltherapie, chirurgischer
Eingriff einschließlich transuteraler
Resektion der Prostata (TURP), durch Laser unterstützter Prostata-Ektomie
und weniger inversive, thermische Therapien.
-
Gegenwärtig ist
unter den Patienten, die unter BPH leiden, die Zahl der Patienten,
die tatsächlich durch
chirurgische Maßnahmen
behandelt werden, etwa 2% bis 3%. Die Behandlung wird allgemein
für Pati enten
mit unerträglichen
Symptomen oder solche mit signifikanten, potentiellen Symptomen
reserviert, wenn eine Behandlung vorenthalten wird. Eine große Anzahl
der BPH Patienten verzögert
die Diskussion ihrer Symptome oder wählt das „aufmerksame Beobachten", um zu sehen, ob
der Zustand erträglich bleibt.
-
Die
Entwicklung einer weniger invasiven Behandlung für BPH könnte einen erheblichen Anstieg in
der Anzahl der BPH Patienten zur Folge haben, die die Entgegennahme
einer Eingriffs-Therapie auswählen.
-
Arzneimitteltherapien:
einige Arzneimittel sind dazu bestimmt, die Prostata schrumpfen
zu lassen, in dem das Wachstum der Prostatazellen verhindert oder
verlangsamt wird. Andere Arzneimittel sind dazu bestimmt, die Muskeln
in der Prostata und dem Blasenhals zu entspannen, um die Behinderung beim
Wasserlassen zu entlasten. Die Gegenwärtige Arzneimitteltherapie
erfordert im allgemeinen eine tägliche
Anwendung während
der Dauer des Lebens des Patienten.
-
Chirurgische
Eingriffe: die am meisten übliche,
chirurgische Prozedur, die transuterale Resektion der Prostata (TURP)
umfasst das Entfernen des Prostatakerns, um den Druck auf die Harnröhre zu reduzieren.
TURP wird durch Einführen
einer elektrochirurgischen Schneidschlinge durch eine Zystoskopie
in die Harnröhre
und durch „Ausschneiden" sowohl der prostatischen
Harnröhre
und des umgebenden Prostatagewebes bis zu der chirurgischen Kapsel
durchgeführt,
wodurch die Behinderung vollständig
ausgeräumt
wird. Es ist ersichtlich, dass diese Prozedur eine erhebliche Beschädigung,
die an der prostatischen Harnröhre
verursacht wird, zur Folge hat.
-
Laserablation
der Prostata: mit Laser unterstützte
Prostata-Ektomie umfasst zwei ähnliche
Prozeduren, die visuelle Laserablation der Prostata (V-LAP) und
die Kontaktlaserablation der Prostata (C-LAP), bei der ein Laserfaserkatheter
durch ein Zystoskop geführt
und dazu verwendet wird, die prostatische Harnröhre und das prostatische Gewebe
einer Ablation zu unterwerfen und zu koagulieren. Typischerweise
wird die Prozedur in dem Krankenhaus unter entweder einer allgemeinen
oder einer Wirbelsäulen-Anästhesie
durchgeführt,
und ein Krankenhausaufenthalt über
Nacht ist erforderlich. Bei V-LAP stirbt
das verbrannte, prostatische Gewebe sodann ab oder stirbt, und es
wird innerhalb von vier bis zwölf Wochen
während
des Harnlassens ausgespült.
Bei C-LAP wird das prostatische und Harnröhrengewebe bei Kontakt verbrannt
und verdampft. Wiederum ist ersichtlich, dass diese Prozeduren in
einer erheblichen Beschädigung,
die an der prostatischen Harnröhre
verursacht wird, resultieren.
-
Hitzeablationstherapien:
andere Technologien, wie in der Entwicklung oder in der Praxis sind nicht
chirurgische, katheterbasierende Therapien, die thermische Energie
verwenden, um von der Krankheit befallene Bereiche der Prostata
bevorzugt auf eine Temperatur aufzuheizen, die zum Abtöten der
Zelle ausreicht. Thermische Energieformen, die verwendet werden,
umfassen Mikrowellen, Radiofrequenz (RF) und Hochfrequenz-Ultraschallenergie (HIFU).
Sowohl Mikrowellen – als
auch RF-Therapiesysteme werden gegenwärtig weltweit vermarktet. Die
Wärmeablationstechniken
verbrennen jedoch das Gewebe, was eine irreversible Beschädigung des
peripheren Gewebes aufgrund von Proteinzersetzung und die Zerstörung von
Nerven und Blutgefäßen bewirkt.
Darüber
hinaus bewirkt die Wärmeerzeugung
die Abscheidung von Substanzen aus dem Gewebe, die die umgebenden
Bereiche bedrohen können.
-
RF
Therapie durch die Harnröhre:
eine Nadel-Ablation durch die Harnröhre (TUNA) erhitzt und zerstört vergrößertes Prostatagewebe,
indem Radiowellen durch Nadeln ausgesendet werden, die über die
Harnröhre
in der Prostata positioniert sind. Die Prozeduren dauern etwa 35
bis 45 Minuten an und können
als ambulante Prozedur durchgeführt
werden. TUNA ist jedoch weniger wirkungsvoll als die herkömmliche
Chirurgie bei der Reduzierung von Symptomen und bei der Verbesserung
des Harnflusses. TUNA verbrennt ebenfalls das Gewebe, was eine irreversible
Beschädigung
des peripheren Gewebes aufgrund des Proteinzerfalls und die Zerstörung von
Nerven und Blutgefäßen bewirkt.
Darüber hinaus
bewirkt, wie oben bereits diskutiert wurde, die Wärmeerzeugung
die Abscheidung von Substanzen aus dem Gewebe, die den umgebenden
Bereich gefährden
können.
-
Cryoablationstherapie:
während
der herkömmlichen
Cryoablationstherapie wird ein Teil der Prostata durch eine einzelförmige Probe
eingefroren, die in der Prostata durch das Perineum angeordnet wird,
und Ultraschall wird während
der ganzen Prozedur verwendet, um den Prozeß des Einfrierens zu überwachen.
Die Einschränkungen
dieser Prozedur sind in dem invasiven Eingriff.
-
Es
gibt daher einen weithin anerkannten Bedarf für ein Verfahren zur Cryoablation
von BPH durch die Harnröhre,
und es wäre
in hohem Maße vorteilhaft,
ein solches Verfahren zu haben, wobei jedoch die Beschädigung,
die an dem Harnröhrengewebe
im Zuge der Behandlung verursacht wird, auf ein Minimum herabgesetzt
wird, und wobei sie die oben erwähnten
Einschränkungen,
die mit Techniken nach dem Stand der Technik verbunden sind, nicht hat.
-
Die
DE-A-23 32 513 (Okada Jiro et al.) wird zur Kenntnis genommen. Okada
offenbart eine Kombination eines Zystoskops und einer Cryovorrichtung zur
Cryoablation von Tumorgewebe in hohlen Organen oder natürlichen
Körperdurchgängen, beispielsweise
Blasenkrebs. Das Zystoskop umfasst Mittel, um die Cryoprobe seitwärts auszulenken.
-
Zusammenfassung
der Erfindung
-
Gemäß der Erfindung
wird ein System zum Behandeln einer gutartigen Prostata-Hyperplasie
bereitgestellt, wobei das System umfasst:
eine Cryoprobe mit
einer Operationspitze, die betreibbar ist, um Körpergewebe auf Cryoablationstemperaturen
abzukühlen,
und ein Zystoskop aufweist, das in einen prostatischen Harnröhrenabschnitt
einer Harnröhre
eines Patienten einführbar
ist, wobei das Zystoskop einen hohlen Kanal hat, der bemessen ist, um
die Cryoprobe aufzunehmen, wobei
- a) die Cryoprobe
betreibbar ist, um Körpergewebe durch
die Expansion eines Hochdruck-Kühlgases durch
eine Joule-Thomson-Öffnung
in der Operationspitze auf Cryoablationstemperaturen abzukühlen;
- b) die Cryoprobe weiterhin betreibbar ist, um Körpergewebe
durch die Expansion eines Hochdruckheizgases durch eine Joule-Thomson-Öffnung in
der Operationspitze zu erwärmen;
- c) die Cryoprobe eine Gaseingangsleitung aufweist, die stark
genug ist, um ein Gas bei einem Druck zu beinhalten und zu transportieren,
der für die
Joule-Thomson Kühlung
und Erwärmung nutzbar
ist, wobei die Gaseingangsleitung einen flexiblen Abschnitt neben
der Operationspitze aufweist, wobei der Abschnitt aus einem Material
gebildet ist, das
i) stark genug ist, um ein Gas bei einem
Druck zu beinhalten und zu transportieren, der für Joule-Thomson Kühlung und
Erwärmung
verwendbar ist; und
ii) flexibel genug ist, um die Steuerung
der Operationspitze durch eine Wand der prostatischen Harnröhre zu ermöglichen,
- d) das System weiterhin ein Gasversorgungsmodul aufweist, das
schaltbar betreibbar ist, um entweder unter Druck stehendes Kühlgas oder
Hochdruck-Heizgas zu der Gaseingangsleitung der Cryoprobe zu liefern.
-
Der
flexible Abschnitt kann aus einem Fluorkohlenstoffpolymeren oder
aus einem auf Silitium basierendem Material sein.
-
Nach
einem weiteren Merkmal der bevorzugten Ausführungsbeispiele der Erfindung,
die unbeschrieben sind, weist das Zystoskop einen Navigationsmechanismus
auf, der betreibbar ist, um die Operationsspitze der Cryoprobe durch
eine Wand einer prostatischen Harnröhre und in eine gewünschte Lage
innerhalb der Prostata einzuführen,
wenn das Zystoskop in die prostatische Harnröhre eingeführt wird.
-
Nach
noch weiterem Merkmalen der beschrieben, bevorzugten Ausführungsbeispiele
weist die Cryoprobe einen Wärmetauscher,
eine Öffnung und
einen Mantel auf.
-
Nach
noch weiteren Merkmalen der beschriebenen, bevorzugten Ausführungsbeispiele weist
der Wärmetauscher
ein geripptes Rohr auf.
-
Nach
noch weiteren Merkmalen der beschriebenen, bevorzugten Ausführungsbeispiele weist
die Cryoprobe eine Joule-Thomson Vorrichtung auf.
-
Gemäß noch weiteren
Merkmalen der beschriebenen, bevorzugten Ausführungsbeispiele weist die Cryoprobe
ein Thermoelement auf.
-
Gemäß noch weiteren
Merkmalen der beschriebenen, bevorzugten Ausführungsbeispiele umfasst das
System ferner eine Computersteuereinheit, die betreibbar ist, um
die Cryoprobe zu steuern.
-
Gemäß noch weiteren
Merkmalen der beschriebenen, bevorzugten Ausführungsbeispiele weist das Kühlgas ein
Gas auf, das aus einer Gruppe bestehend aus Argon, Stickstoff, Luft,
Krypton, CF4, Xenon, CO2 und
N2O ausgewählt ist.
-
Gemäß noch weiteren
Merkmalen der beschriebenen, bevorzugten Ausführungsbeispiele weist das Heizgas
Helium auf.
-
Gemäß noch weiteren
Merkmalen der beschriebenen, bevorzugten Ausführungsbeispiele umfasst das
System eine optische Sonde, die durch einen optischen Kanal des
Zystoskops einführbar
ist.
-
Gemäß noch weiteren
Merkmalen der beschriebenen, bevorzugten Ausführungsbeispiele weist das Zystoskop
einen eingebauten, optischen Kanal auf.
-
Gemäß noch weiteren
Merkmalen der beschriebenen, bevorzugten Ausführungsbeispiele ist ferner
ein Ultraschallmonitor vorgesehen.
-
Gemäß noch weiteren
Merkmalen der beschriebenen, bevorzugten Ausführungsbeispiele ist die Operationsspitze
der Cryoprobe mit einem scharfen Ende ausgebildet.
-
Gemäß noch weiteren
Merkmalen der beschriebenen, bevorzugten Ausführungsbeispiele weist das Gasversorgungsmodul
wenigstens einen Kompressor auf.
-
Gemäß noch weiteren
Merkmalen der beschriebenen, bevorzugten Ausführungsbeispiele umfasst das
System zwei unabhängige
Verbindungen für
die unter Druck stehenden Gasquellen, die mit einem Wärmetauscher
in der Cryoprobe verbunden sind, zwei unabhängige Gasquellen, die mit der
Cryoprobe durch zwei unabhängige
Verbindungen verbunden sind, steuerbare Gasströmungsventile, um eine Strömung der
Gase von den unabhängigen,
unter Druck stehenden Gasquellen in die Cryoprobe zu ermöglichen
oder zu verhindern, und einen Ablaufsteuerungsmechanismus zum Steuern
der Gasströmungsventile.
-
Gemäß noch weiteren
Merkmalen der beschriebenen, bevorzugten Ausführungsbeispiele steuert der
Ablaufsteuerungsmechanismus die Gasströmungsventile gemäß vorbestimmten
Betriebsbedingungen.
-
Gemäß noch weiteren
Merkmalen der beschriebenen, bevorzugten Ausführungsbeispiele ist der Ablaufsteuerungsmechanismus
betreibbar, um Temperaturdaten von der Cryoprobe zu empfangen.
-
Gemäß noch weiteren
Merkmalen der beschriebenen, bevorzugten Ausführungsbeispiele ist der Ablaufsteuerungsmechanismus
betreibbar, um Druckdaten von einem Drucksensor zu empfangen.
-
Die
vorliegende Erfindung spricht erfolgreich die Nachteile der gegenwärtig bekannten
Anordnungen an, in dem sie ein System liefert, das ausgelegt ist,
um BPH durch die Harnröhre
durch Cryoablation zu behandeln, wobei jedoch die Beschädigung auf
einem Minimum gehalten wird, die im Zuge der Behandlung an dem Harnröhrengewebe
verursacht wird.
-
KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
Die
Erfindung wird hier lediglich als Auführungsbeispiel unter Bezugnahme
auf die beigefügten Zeichnungen
beschrieben, in denen:
-
1 eine
schematische Darstellung einer Cryoprobe gemäß einem Ausführungsbeispiel
des US Patents Nr. 5,522,870 ist, die bei der Umsetzung des Verfahrens
der vorliegenden Erfindung vorzugsweise verwendet wird;
-
2 eine
detaillierte Darstellung einer Cryoprobe entsprechend einem Ausführungsbeispiel des
US Patents Nr. 5,522,870 ist, die als Schnittdarstellung gezeigt
ist und die vorzugsweise zur Umsetzung des Verfahrens der vorliegenden
Erfindung verwendet wird;
-
3 schematisch
einen Abschnitt eines gerippten Rohres zeigt, das mit der Cryoprobe
von 1 verwendet wird;
-
4 eine
schematische Schnittdarstellung einer Cryoprobe gemäß einem
Ausführungsbeispiel des
US Patents Nr. 5,522,870 ist, die vorzugsweise zur Umsetzung des
Verfahrens der vorliegenden Erfindung verwendet wird, wobei der
Wärmetauscher gezeigt
ist;
-
5 schematisch
eine dünne
Probe gemäß einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel
des US Patents Nr. 5,522,870 zeigt, die vorzugsweise zur Umsetzung
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung verwendet wird;
-
6 eine
schematische, perspektivische Darstellung einer Cryoprobe gemäß einem
Ausführungsbeispiel
des US Patents Nr. 5,540,062 ist, die vorzugsweise bei der Umsetzung
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung verwendet wird;
-
7 schematisch
eine Probe gemäß einem Ausführungsbeispiel
des US Patents Nr. 5,540,062 zeigt, die vorzugsweise zur Umsetzung
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung verwendet wird, wobei
sie in teilweiser Schnittdarstellung gezeigt ist;
-
8 schematisch
die kontrollierte Arbeitsweise der Cryoprobe von 6 zeigt,
und
-
9 – 10 schematische
Schnittdarstellungen sind, die die Verwendung einer Probe einer Cryoprobe
in einer cryochirurgischen Prozedur gemäß dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung demonstrieren.
-
BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
-
Das
System gemäß der vorliegenden
Erfindung ist bei einem minimal invasiven Verfahren der Behandlung
von gutartiger Prostatahyperplasie (BPH) verwendbar, und insbesondere
zur Cryoablations behandlung von BPH durch die Harnröhre die
Beschädigung
auf ein Minimum herabgesetzt wird, die an dem Harnröhrengewebe
im Zuge der Behandlung verursacht wird.
-
Die
Prinzipien und die Arbeitsweise des Verfahrens werden unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen und die begleitenden Beschreibungen besser verständlich.
-
Bevor
wenigstens ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung im Detail beschrieben wird, sollte man verstehen, dass
die Erfindung nicht auf ihrer Anwendung auf die Konstruktionsdetails
und die Anordnung der Komponenten beschränkt ist, die in der folgenden Beschreibung
erläutert
oder in den Zeichnungen gezeigt sind. Die Erfindung kann in anderen
Ausführungsbeispielen
umgesetzt oder in verschiedenen Arten ausgeübt oder ausgeführt werden.
Man sollte ebenfalls verstehen, dass die hier verwendeten Sprachwendungen
und die Terminologie nur zum Zwecke der Beschreibung verwendet werden
und nicht als Einschränkung
zu betrachten sind.
-
Bezug
nehmend nunmehr auf die Zeichnungen zeigen die 1 bis 8 Cryoproben,
(d.h. Cryochirurgische Vorrichtungen), die in den US Patenten Nr.
5,522,870 und 5,540,062 beschrieben sind, und die gemäß den bevorzugten
Ausführungsbeispielen
verwendet werden, um das Verfahren umzusetzen.
-
Blickt
man nun auf 1, so zeigt die Bezugszahl 1 im
allgemeinen eine Probe, wie sie in den US Patent Nr. 5,522, 870
offenbart ist, die einen Wärmetauscher 2,
eine Öffnung 3,
einen isolierten Mantel 4 aufweist, die zusammen eine Joule-Thomson
Vorrichtung bilden. Zwei Gase können 5 und 6,
die Gas unter einem Druck von etwa 40 Mpa enthalten, sind mit dem
Wärmetauscher 2 über eine
Leitung 7 durch Ein-Weg-Ventile 8 und 9 und
Ein-Aus-Ventile 10 und 11 verbunden. Alternativ
können
zwei Kompressoren vorgesehen werden, um die Gase der Gasquellen 5 und 6 zu
komprimieren.
-
Wenn
ein Ein-Aus-Ventil (10 oder 11) betätigt wird,
strömt
Gas durch die Leitung 7 in den Wärmetauscher zwei und tritt
aus der Öffnung 3 aus,
um ein cryogenes Bad zu bilden, das durch die Bezugszahl 12 bezeichnet
ist. Die Probenoberfläche 13 wird durch
dieses Bad entweder gekühlt
oder aufgeheizt je nach dem Gas, das zu diesem Zeitpunkt verwendet
wird, und sie kühlt
die Oberfläche
des Objektes, das schematisch bei 14 gezeigt ist, und das
in Kontakt damit gebracht wird.
-
Die
Auslegung einer Probe nach einem Ausführungsbeispiel ist ausführlicher
in 2 gezeigt. Eine isolierende Buchse 15 umgibt
die verschiedenen Teile der Probe, die eine Stahlkapsel 16 umfasst, die einen
Cryokühler 17 enthält. Hochdruckgas
wird durch eine Zuvorleitung 18 angeliefert und dehnt sich durch
eine Öffnung
(nicht gezeigt) aus. Das heiße oder
kalte Gas erzeugt ein Bad 19, das in Kontakt mit der Heiz/Kühl/Oberfläche 20 steht,
die die Oberfläche
ist, die verwendet wird, um Kälte
oder Hitze auf den behandelnden Körper anzuwenden. Eine zusätzliche
Buchse 21 ist vorgesehen, um den Cryokühler 17 an seiner
Stelle zu halten, und das Abgas verläßt die Probe durch den leeren
Raum 22 darin.
-
3 zeigt
schematisch ein Segment eines gerippten Rohres 23 eines
Wärmetauschers,
der mit der Probe verwendet wird. Rippen 24 sind entlang dem
Rohr 23 verteilt. Gas unter einem hohen Druck P1 fließt in dem
Rohr 23 zu der Öffnung 25,
während Abgas
bei einem geringeren Druck P2 von dem Rohr 23 abfließt, wie
durch die Pfeile angedeutet ist.
-
In 4 ist
zu sehen, dass der Wärmetauscher
aus Hochdruckrohren 23 mit Rippen 24 hergestellt
ist, die zwischen einem inneren Mantel 26 und einem äußeren Mantel 27 enthalten
sind. Gas, das von der gekühlten
oder beheizten Oberfläche 20 zurückfließt, wie
durch die Pfeile B angedeutet ist, fließt in den Wärmetauscher und kommt in Kontakt
mit der Außenfläche des
gerippten Rohres 23, wodurch Wärme mit dem darin fließenden Gas
ausgetauscht wird.
-
Die
oben beschriebenen Proben können dünn genug
hergestellt werden, um als Harnröhrenprobe
zu funktionieren, weil die Heiz/Kühl-Vorrichtung selbst in sehr
kleinen Volumina aufgenommen werden kann, da keine platzintensiven
Teile erforderlich sind.
-
Eine
auf diese Weise ausgelegte, dünne
Probe ist in 8 gezeigt, bei der die Kontaktfläche 20 als
Spitze ausgebildet ist. Wegen der Dünnheit der Probe sind der innere
und der äußere Mantel
in ihrer Dicke reduziert, und sie sind zum Zwecke der Klarheit nicht
gezeigt. Der Probenhalter 32 kann in diesem Ausführungsbeispiel
der Erfindung weit von dem Spitzenende der Probe entfernt angeordnet
sein. 6 zeigt eine Vorrichtung, wie sie in dem US Patent
Nr. 5,540,062 offenbart ist. Diese Vorrichtung ist so ausgelegt,
dass sie bewegbar und selbsttragend ist und eine Verbindung mit
außerhalb
liegenden Gasquellen erfordert. Sie umfasst einen Körper 41, der
mit Rädern 42 versehen
ist und der zwei Gasquellen beinhaltet (nicht gezeigt). Die Gasquellen können durch
die Hintertür
ausgetauscht werden, die in der Figur nicht zu sehen ist. Eine zusätzliche
Tür 43 erlaubt
den Zugriff auf das innere des Körpers, und
sie wird zum Austausch von Teilen und zu Wartungszwecken, und auch
zum Unterbringen von Ersatzteilen verwendet.
-
Eine
Probe 44 ist mit den Gasquellen und mit einem Mikroprozessor
durch die Leitung 45 verbunden. Alle Verbindungen sind
innerhalb des Körpers 41.
Eine Tastatur 46 und ein Display 47 sind auf dem Frontpanel
der Vorrichtung vorgesehen zusammen, mit einem Ein-Aus-Schalter 48 und
Kontrolleuchten 48' und 48'', die verwendet werden können, um
den Betriebsstatus der Vorrichtung anzuzeigen, beispielsweise, um
zu einer vorgegebenen Zeit anzuzeigen, ob sie kühlt oder heizt.
-
Da
der elektrische Strombedarf der Vorrichtung verhältnismäßig gering ist, wird die Vorrichtung durch
eine Gleichstromquelle betrieben, beispielsweise eine Batterie,
sie kann jedoch alternativ mit einer Wechselstromquelle verbunden
sein.
-
7 zeigt
die Probe 44 von 1 in größerem Detail.
Der Joule-Thomson-Wärmetauscher 49 versorgt
die Kontaktfläche 210,
die beheizt oder gekühlt
wird, je nach der Art des durch ihn hindurchströmenden Gases. Ein Thermoelement 211 ist
in engem Kontakt mit dem inneren Teil der Kontaktfläche 210 und
erfaßt
die Temperatur an dieser Stelle. Der Draht des Thermoelements wird
durch die Leitung 45 und den Verbinder 212 zu
der Verarbeitungseinrichtung geführt,
und das die Probe verlassende Gas wird entweder durch Anschlüsse in der
Probe oder an dem Verbinder 212 zur Atmosphäre abgeführt.
-
Die
Probe ist mit einem Hauptschalter 213, Betriebsschaltern 214, 215 und 216 und
Monitorleuchten 214', 215' und 216' versehen. Diese
Schalter betreiben die Probe zum Kühlen oder Aufheizen oder während vorgegebener
Kühl/Heiz-Zyklen,
und die Leuchten zeigen den gerade durchgeführten Betrieb an. Mit Handbetrieb
oder ein durch Mikroprozessor gesteuerter Betrieb kann gewählt werden.
-
Blickt
man nun auf 8, so steuert eine zentrale
Verarbeitungseinheit (CPU) den Betrieb der Vorrichtung entsprechend
vorgegebenen Arbeitsbedingungen, die dorthin geliefert werden. Die
Programmierung der Betriebsbedingungen kann durch die Tastatur 46 von 6 (die
durch DB in der Figur bezeichnet ist) oder durch einen Kommunikationsport
CP, der mit einem programmierenden Computer verbunden ist, oder
durch einen Datenleser DR, beispielsweise ein magnetisches oder
optisches Lesegerät,
durchgeführt
werden. Die Daten können
auf einem Display angezeigt werden, beispielsweise auf einem Flüssigkristalldisplay
(LCD), und die Tastatur kann auch dazu verwendet werden, Daten von
der CPU auszulesen und sie auf dem LCD anzuzeigen. Die CPU kann
mit einem substanziellen Speicher versehen sein, um nicht nur die
zu steuernden Betriebsparameter zu speichern, sondern auch Daten, die
während
des Betriebs empfangen werden, beispielsweise Temperatur – und Druckablesungen.
-
Die
Daten, die in dem Speicher der CPU enthalten sind, können ausgedruckt
werden, beispielsweise durch einen RS232 oder einen ähnlichen
Port.
-
Die
Leitung 45 der Probe 44 enthält zwei ankommende Gasleitungen 217 und 218 und
auch eine ausgehende Thermoelementleitung 219, deren Meßergebnisse
in die CPU eingegeben werden. In Antwort darauf und, um eine vorprogrammierte
Temperatur in der Kontaktfläche
der Probe aufrecht zu erhalten, betätigt die CPU die zwei steuerbaren
Ventile 220 und 221, die den Gasfluß in die
Probe 44 steuern. Zwei Druckmeßgeräte 222 und 223 liefern Druckmeßwerte an
die CPU, die sich auf den Druck in den Quellen 224 und 225 beziehen.
-
Die
verschiedenen Teile der Probe, die oben beschrieben wurden, können im
wesentlichen starr oder im wesentlichen flexibel sein. Gemäß einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel
und aus Gründen,
die im folgenden weiter erläutert
werden, ist wenigstens ein Abschnitt 50 (5)
der Probe unmittelbar neben seiner Arbeitsspitze 108 (5)
flexibel. Der flexible Abschnitt ist beispielsweise aus einem Fluorkohlenstoffpolymeren
(beispielsweise TEFLON) oder aus Silitiummaterialien hergestellt,
die die Temperaturen aushalten können,
die bei dem Betrieb der Probe vorkommen.
-
Gemäß den bevorzugten
Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung wird das Kühlgas ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Argon, Stickstoff, Luft, Krypton, CF4, Xenon, CO2 und
N2O oder aus einer Mischung von Gasen. Gase,
die zum Aufheizen verwendet werden können, umfassen Helium oder
eine Mischung von Gasen.
-
Die
hier beschriebenen Cryoproben werden gemäß den bevorzugten Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung verwendet, um einem Verfahren zum Behandeln
gutartiger Prostatahyperplasie zu behandeln. Es ist jedoch zu beachten,
dass andere Cryoproben, die einen flexiblen Abschnitt, wenigstens
proximal neben ihrer Arbeitsspitze haben, ebenfalls verwendet werden
können,
wobei Beispiele umfassen, jedoch nicht begrenzt sind auf flexible
Cryoproben, die von ERBE Elektromedizin GmbH, Waldhornlestrasse
17, D72072 Tübingen, Deutschland,
hergestellt werden, wie in DE-A-2621553 und US-A-3971383 offenbart
ist.
-
Das
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung wird durch Umsetzung der folgenden Verfahrensschritte
ausgeführt,
die im Zusammenhang mit den 9 – 10 dargelegt
werden, wobei in einem ersten Schritt ein Zystoskop 100 in
einen prostatischen Harnröhrenabschnitt 102 einer
Harnröhre 104 eines
Patienten mit einer gutartigen Prostatahyperplasie eingeführt wird.
Zystoskope, die zum Einführen
in einer Harnröhre
geeignet sind, werden beispielsweise von Karl Storz GmbH & Co., Mittlerstr.
8, D-78532 Tübingen
und Richard Wolf GmbH, 75434 Knittlingen, Postfach 1164/1165, Deutschland
vertrieben. Einige Zystoskope sind mit einer eingebauten Videoeinrichtung
versehen und einige nicht. Alle Zystoskope sind in die Harnröhre einführbar. Das
Einführen
wird vorzugsweise nach Anwendung einer lokalen Anästhesie,
beispielsweise mit Lidocain oder Escracain, durchgeführt, um
das Unwohlsein zu reduzieren.
-
In
einem zweiten Schritt des Verfahrens wird eine Probe 106 einer
Cryoprobe mit einer Arbeitsspitze 108 durch einen Kanal 110 des
Zystoskops 100 zu einem Abschnitt, beispielsweise einem
eingeengtem Abschnitt 112 einer prostatischen Harnröhre 102 geführt. Der
eingeengte Abschnitt kann beispielsweise ein Resultat einer gutartigen
Prostatahyperplasie sein.
-
In
einem dritten Schritt des Verfahrens wird die Arbeitsspitze 108 durch
eine Wand 114 der prostatischen Harnröhre 102 zu einem Zeitpunkt
in wenigstens eine Stelle 116 einer Prostata 118 des
Patienten navigiert. Die Arbeitsspitze 108 der Probe 106 ist
vorzugsweise mit einem scharten Ende ausgebildet, um die Wunde auf
ein Minimum zu bringen, die in der Wand 114 der prostatischen
Harnröhre 102 ausgebildet
wird, wenn der Schritt des Navigierens der Arbeitsspitze 108 durch
die Wand 114 der prostatischen Harnröhre 102 in eine gewünschte Stelle
in der Prostata 118 des Patienten durchgeführt wird.
-
Schließlich wird
die Cryoprobe betätigt,
wodurch die Arbeitsspitze 108 der Probe 106 gekühlt und
ein Eisball 120 aus Prostatagewebe um die Arbeitsspitze 108 herum
erzeugt wird, um einen Teil der Prostata 118 lokal einzufrieren,
wobei jedoch das Einfrieren der prostatischen Harnröhre 102 im
wesentlichen vermieden wird. Es ist zu beachten, dass das Einfrieren
von Prostatagewebe bewirkt, dass das Volumen der Prostata abnimmt.
Insbesondere führt der
Eisball 120, der sich um die Arbeitsspitze 108 der Probe 106 herum
ausbildet, zu einer Zellenzerstörung
an der gefrorenen Stelle. Das tote Gewebe verbleibt in dem Körper und
wird mit der Zeit auf natürliche
Weise resorbiert. Im wesentlichen keine oder eine sehr kleine Beschädigung wird
jedoch an der prostatischen Harnröhre 102 verursacht,
um das Unwohlsein und den Schmerz während des Heilprozesses in
Folge der Prozedur auf ein Minimum zu bringen. Es ist zu beachten,
dass die Spitze 108 die extrem kalte Zone auf einen sehr
kleinen aktiven Bereich nahe dabei eingrenzt, da die einzige signifikante
Wärmeübertragung
stattfindet, wo die Spitze 108 in direktem Kontakt mit
dem Gewebe ist. Der offensichtliche Vorteil besteht darin, dass
krankheitsfreies Gewebe, das neben dem Trauma liegt, viel weniger unter
dem chirurgischen Eingriff oder unter dem System leidet, da es die
Größe des Eisballs
und die Positionierung seiner Arbeitsspitze mit Genauigkeit nicht
kontrollieren kann. Gemäß einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist die Probe 106 mit einem Thermoelement ausgerüstet, das
verwendet wird, um die Temperatur der Arbeitsspitze 108 zu überwachen.
Das Thermoelement wird im Zusammenhang mit einer Computersteuereinheit
verwendet, dass die Information auf einem Bildschirm anzeigt, wobei
beide bei 109 gezeigt sind. die Computerschnittstelle dient
als Einrichtung zur Steuerung der Temperaturen der Spitze 108 und
zur Überwachung
der Arbeitsweise der Probe 106.
-
Diese
Prozedur wird mit der erforderlichen Anzahl von Wiederholungen durchgeführt, bis
eine ausreichende Cryoablation erreicht worden ist. Wenn eine ausreichende
Cryoablation angewendet worden ist, wird die Probe 106 aus
dem Kanal 110 des Zystoskops 100 zurückgezogen.
Danach wird das Zystoskop 100 aus der Harnröhre 104 zurückgezogen.
-
Gemäß einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung wird das Einführen des Zystoskops 100 in
den prostatischen Harnröhrenabschnitt 102 und
der Harnröhre 104 des
Patienten unter Verwendung einer optischen Probe 122 unterstützt, die
durch einen optischen Kanal 124 des Zystoskops 100 eingeführt wird.
Es ist zu beachten, dass die optische Probe 122 ein einstückiger Teil
des Zystoskops 100 sein kann. Mit anderen Worten kann das
Zystoskop 100 einen eingebauten, optischen Kanal 122' umfassen. Jede
geeignete, optische Probe kann mit dem Zystoskop 100 verwendet
werden, wobei Beispiele umfassen jedoch nicht begrenzt sind auf
Proben, die von Karl Storz GmbH & Co.,
Mittelstr. 8, D-78532 Tuttlingen und Richard Wolf GmbH, 75434 Knittlingen,
Postfach 1164/1165, Deutschland vertrieben werden. Ein vom Computer
betriebener Bildschirm 123, der mit der Probe 122 oder
dem Kanal 122' kommuniziert,
dient zur Betrachtung. Es ist zu beachten, dass der vom Computer
betriebene Bildschirm 123 in einer Computersteuereinheit
und dem Bildschirm 109 integriert sein kann.
-
Gemäß einem
anderen bevorzugten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung wird das Navigieren der Arbeitsspitze 108 durch
die Wand 114 der prostatischen Harnröhre 102 in wenigstens
einer Stelle 116 der Prostata 118 des Patienten
durch Verwendung einer optischen Probe 122 oder eines eingebauten,
optischen Kanals 122' unterstützt.
-
Das
Vorsehen einer videounterstützten
Zystoskopie gestattet die kontinuierliche Überwachung der Prozedur, um
die Arbeitsspitze 108 genau zu den vorgegebenen Stellen
des behandelten Gewebes zu führen
und die Tiefe des Eindringens in das Gewebe zu kontrollieren.
-
Zusätzlich oder
als einzige Führungseinrichtung
kann eine Ultraschallüberwachung,
die von außen
an dem unteren Unterleibsbereich angesetzt wird, verwendet werden,
um die Arbeitsspitze 108 durch die Wand 114 der
prostatischen Harnröhre 102 in
wenigstens einer Stelle 116 der Prostata 118 des Patienten
zu navigieren. Eine geeignete Ultraschalleinrichtung wird von B&K MEDICAL, Sandtorten 9, DK
2820 Gentofte, Dänemark,
DK vertrieben. Die Ultraschalleinrichtung unterstützt nicht
nur die geeignete Anordnung der Spitze 108 in der Prostata 114, sondern
sie wird auch verwendet, um die Behinderung und die erforderliche
Größe und Anzahl
der Eisbälle 120 zu
ermitteln, die die Behinderung der prostatischen Harnröhre 102 wirksam
beheben. Sie wird ferner verwendet, um die Ausbildung eines Eisballs 120 zu überwachen,
um einen Operateur in die Lage zu versetzen, die Größe davon
in Realzeit genau zu steuern.
-
Nach
einem noch weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel des Verfahrens
gemäß der vorliegenden
Erfindung wird die Arbeitsspitze 108 der Probe 106 aufgeheizt,
um wenigstens einen inneren Teil des Eisballs 120 zu schmelzen
und um zu ermöglichen,
dass die Arbeitsspitze 108 von dem Anteil der Prostata
weg navigiert wird, der bereits eine Cryoablation durchgemacht hat.
Wenn der Eisball 120, der um die Spitze 108 gebildet
wird, eine geeignete Größe hat,
wird somit das Einfrieren abgeschaltet und eine Abzieh-Prozedur
wird eingeschaltet. Nach einigen Sekunden kann die Spitze 108 aus
dem Gewebe entfernt werden.
-
Nach
einem noch weiteren, bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung
ist das Zystoskop 100 zusätzlich mit einer Navigationseinrichtung 126 ausgerüstet, die
damit zusammenarbeitet. Die Navigationseinrichtung 126 dient
dazu, den Schritt des Navigierens der Arbeitsspitze 108 durch
die Wand 114 der prostatischen Harnröhre 102 in die gewünschte Stelle
in der Prostata 118 zu bewirken. In dem Beispiel der 9 – 10 ist
die Einrichtung 126 als drehbarer Gegenstand, der gelenkig
an einem distalen Ende des Zystoskops 100 geschlossen und
aus einer aufrechten Position, die in 9 gezeigt
ist, in eine gebogene Position, die in 10 gezeigt
ist, drehbar ist, um dadurch die Arbeitsspitze 108 durch
die Wand 114 der prostatischen Harnröhre 102 und in eine
gewünschte
Stelle in der Prostata 118 zu drücken. Zu diesem Zweck ist die
Probe 106 an einem Abschnitt davon 130 neben der
Arbeitsspitze 108 flexibel ausgestaltet.
-
Die
neue Ära
der Cryotherapie ermöglicht eine
mehrsteuerbare und genauere Behandlung, die in ihrer Fähigkeit,
dass gesamte, unerwünschte
Gewebe zu zerstören,
einzigartig ist, während
das umgebende Gewebe absolut intakt gehalten wird. Der Chirurg wählt nicht
mehr zwischen einer unvollständigen
Entfernung von unerwünschtem
Gewebe und der Beeinträchtigung
nahe dazu liegender Organe aus, da eine kleine Cryoprobe gleich
einem präzise eiförmigen Eisball
von 12mm × 20mm
erzeugen kann.
-
Das
beschriebene Verfahren liefert zahlreiche Vorteile gegenüber existierenden
Techniken zur Behandlung gutartiger Prostatahyperplasie. Sie bietet
eine minimal invasive Prozedur, verhindert Blutung und umgeht die
Notwendigkeit für
eine allgemeine Anästhesie,
so dass der Patient in der Praxis eines Urologen behandelt werden
kann, sie stellt eine kürzere
und angenehmere, postoperative Heilungsperiode sicher, da keine
Verschorfung von Gewebe erfahren wird, da die Überwachungsmaßnahmen
unternommen werden, um eine substanzielle Beschädigung von Harnröhrengewebe
zu verhindern, und daher sind keine Langzeit-Hormonbehandlungen
oder ein Nachbehandlungskatheter erforderlich.
-
Offensichtlich
verhindert die Umsetzung des Verfahrens unter Verwendung der Vorrichtung
gemäß der vorliegenden
Erfindung zur Behandlung von gutartiger Prostatahyperplasie Nebeneffekte
oder reduziert diese, die für
Behandlungen nach dem Stand der Technik charakteristisch sind. Beispielsweise
verursachen Hitzeablationstherapien, die das behandelnde Gewebe
verbrennen, eine irreversible Beschädigung an peripherem Gewebe
aufgrund des Proteinzerfalls und der Beschädigung von Nerven und Blutgefäßen. Ferner
bewirkt die Wärmeerzeugung
eine Abscheidung von Substanzen aus dem Gewebe, was den umgebenden
Bereich gefährden kann.
-
Obwohl
die Erfindung im Zusammenhang mit speziellen Ausführungsbeispielen
davon beschrieben worden ist, ist ersichtlich, dass viele Alternativen,
Modifikationen und Abwandlungen für den Durchschnittsfachmann
ersichtlich sind. Entsprechend ist beabsichtigt, alle solche Alternativen,
Modifikationen und Abwandlungen, die in den Schutzumfang der beigefügten Ansprüche fallen,
zu umfassen.