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Hintergrund
der Erfindung
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Die
Zellen des Immunsystems ändern
die Muster der Genexpression als Antwort auf extrazelluläre und intrazelluläre Signale.
Eine Gruppe von als Cytokine oder Lymphokine bezeichneten Polypeptiden,
die eine Reihe biologischer Aktivitäten in verschiedenen Zelltypen
beeinflussen, gehört
zu den wichtigsten dieser Signale. Obwohl zahlreiche Zelltypen im
Immunsystem Cytokine sezernieren, ist der T-Helfer (Th)-Lymphocyt die
Hauptquelle für
diese Polypeptide. Vor mehr als einem Jahrzehnt wurde festgestellt,
dass sich Th-Zellen durch
T-Zellrezeptor-Beteiligung zu zwei unterschiedlichen Subsets, Th1
und Th2, differenzieren, die beide durch ihre unterschiedlichen
funktionellen Fähigkeiten
und durch einzigartige Cytokin-Profile definiert sind (Paul und
Seder; 1994, Cell 76, 241-251; Mosmann und Coffman, 1989, Annu.
Rev. Immunol. 7, 145-173; Mosmann et al., 1986. J. Immunol. 136,
2348-2357; Snapper und Paul, 1987, Science 236, 944-947). Th1-Zellen vermitteln
verzögerte Überempfindlichkeitsreaktionen
und Makrophagenaktivierung, während
Th2-Zellen die B-Zellen unterstützen
und kritisch für
allergische Reaktionen sind (Mosmann und Coffman, 1989, Annu. Rev. Immunol.
7, 145-173; Paul
und Seder, 1994, Cell 76, 241-251; Arthur und Mason, 1986, J. Exp.
Med. 163, 774-786; Paliard et al., 1988, J. Immunol. 141, 849-855;
Finkelman et al., 1988, J. Immunol. 141, 2335-2341). Die Anhaltspunkte,
dass Th1-Zellen die zellvermittelte Immunität steuerten, während die
Th2-Zellen zu humoralen Reaktionen beitrugen, passten gut zu den
Beobachtungen, dass ein Organismus als Reaktion auf Pathogene meist
entweder eine zellvermittelte oder eine humorale Reaktion, aber
nicht beide, vorbereitet. Diese funktionellen Unterschiede zwischen
den Th-Subsets lassen sich am einfachsten durch die Aktivitäten der
Cytokine selbst erklären.
IFN-γ ist
das Signatur-Cytokin der Th1-Zellen,
obwohl die Th1-Zellen auch IL-2, TNF und LT produzieren. Das entsprechende
Signatur-Cytokin für
die Th2-Zellen ist IL-4. Die Th2-Zellen sezernieren auch IL-5, IL-6,
IL-9, IL-10 und IL-13.
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Bei
der Begegnung mit einem Antigen führt die naive CD4+ T-Helfer-Präkursor (Thp)-Zelle
ein genetisches Programm aus, das sie letztlich entlang einer Th1- oder Th2-Linie führt. Zwar
ist klar, dass eine Polarisation durch Manipulation der Antigen-
und Costimulationssignale, d.h. der „Stärke des Signals", das vom Thp empfangen
wird, erreicht werden kann (Constant und Bottomly, 1997, Annu. Rev.
Immunol. 15, 297-322), doch die wirksamsten Induktoren für Effektor-Th-Zellen sind zweifellos
die Cytokine selbst. IL-4 fördert
die Th2-Differenzierung und blockiert gleichzeitig die Th1-Entwicklung – ein Effekt,
der über
den Stat6-Signalpfad vermittelt
wird. Somit können
Mäuse,
denen IL-4 oder Stat6 fehlt, keine Th2-Zellen entwickeln (Kopf et
al., 1993. Nature 362. 245-248; Kuhn et al., 1991, Science 254,
707-710; Kaplan et al., 1996, Immunity 4. 313-319; Shimoda et al.,
1996, Nature 380, 630-633; Takeda et al., 1996, Nature 380. 627-630).
Im Gegensatz dazu sind IL-12, IL-18 und IFN-γ die für die Entwicklung von Th1-Zellen
kritischen Cytokine (Hsieh et al., 1993, Science 260, 547-549; Okamura
et al., 1995. Nature 378, 88-91; Gu et al., 1997, Science 275, 206-209;
Meraz et al., 1996, Cell 84. 431-442; Magram et al., 1996, Immunity
4, 471-481). IFN-γ,
das über
den Stat1-Pfad wirkt (Meraz et al., 1996, Cell 84, 431-442), und
IL-12, das über
den Stat-4-Signalpfad wirkt (Jacobson et al., 1995, J. Exp. Med.
181, 1755-1762), fördern
zusammen die Differenzierung der Th1-Zellen und blockieren die Bindung
an die Th2-Linie (Szabo et al., 1995, Immunity 2, 665-675; Szabo
et al., 1997, J. Exp. Med. 185:817-824). Mäuse, denen IL-12 oder Stat4
fehlt, weisen keine Th1-Zellen auf (Magram et al., 1996, Immunity
4, 471-481; Takeda et al., 1996, Nature 380, 627-630; Shimoda et
al., 1996, Nature 380, 630-633). Ein weiteres, wichtiges Th1-induzierendes
Cytokin ist IL-18, dessen Rezeptor mit der IL-1-Rezeptorenfamilie
verwandt ist (Cerretti et al., 1992, Science 256, 97-100). Mäuse, denen
IL-18 fehlt, zeigen defiziente in vivo-Th1-Reaktionen (Takeda et
al., 1998, Immunity 8, 383-390), und sowohl IL-12 als auch IL-18
regulieren die IFN-γ-Expression
(Barbulescu et al., 1998, Eur. J. Immunol. 27, 1098-1107; Robinson
et al., 1997, Immunity 7, 571-581; Ahn et al., 1997. J. Immunol.
159, 2125-2131). Die Cytokine selbst bilden dann ein System aus
positiver und negativer Rückkopplung,
das die Th-Polarisation steuert (Powrie und Coffman, 1993, Immunol.
Today 14, 270-274; Scott, 1991, J. Immunol. 147, 3149; Maggi et
al., 1992. J. Immunol. 148, 2142; Parronchi et al., 1992, J. Immunol. 149,
2977; Fargeas et al., 1992. Eur. J. Immunol. 149, 2977; Manetti
et al., 1993, J. Exp. Med. 177,1199; Trinchieri, 1993, Immunol.
Today 14, 335-338; Macatonia et al., 1993, Immunol. 5, 1119; Seder
et al., 1993, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90, 10188-10192; Wu et
al., 1993, J. Immunol. 151, 1938; Hsieh et al., 1993, Science 260,
547-549) (besprochen von: Seder und Paul. 1994, in Annual Review
of Immunology, Nr. 12, 635-673; Paul und Seder, 1994, Cell 76, 241-251;
O'Garra, 1998, Immunity
8, 275-283).
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In
den letzten Jahren wurden bei der Identifikation der Transkriptionsfaktoren,
die den Übergang
von einer Thp-Zelle zu einer Th2-Zelle steuern, deutliche Fortschritte
gemacht, was durch die Fähigkeit
solcher Faktoren zur Steuerung der IL4-Produktion deutlich wird,
wie dies von Glimcher und Singh, 1999, Cell 96, 13-23; Szabo et
al. 1997, Current Opinions in Immunology 9, 776-781, besprochen
ist. Es wurde gezeigt, dass die Bereitstellung dreier unterschiedlicher
Proteine, d.h. des c-Maf-Proto-Onkogens, des Transkriptionsfaktors: Nuklearfaktor
Aktivierter T-Zellen (NFAT), und eines neuen Kern-Antigens, des
NFAT-Interaktionsproteins 45 kD (NIP45), einer Nicht-T-Zelle die
Fähigkeit
verleiht, endogenes IL-4 zu produzieren (Hodge et al., 1996, Science
274, 1903-1905; Ho et al., 1998, J. Exp. Med. 188:1859-1866). Diese und
andere Faktoren, wie GATA-3 (Zheng und Flavell, 1997. Cell 89, 587-596)
und Stat6, können
eindeutig die Produktion von IL-4 und damit die Entwicklung von
Th2-Zellen, sowohl in vitro als auch in vivo, steuern.
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Im
Gegensatz dazu ist wenig über
die molekulare Grundlage der Th1-Differenzierung
bekannt. Beispielsweise sind die einzigen bekannten Transkriptionsfaktoren,
deren Fehlen zu einer Unfähigkeit
zur Erzeugung von Th1-Zellen führt,
Stat4 (Thierfelder et al., 1996, Nature 382, 171-174; Kaplan et
al., 1996, Nature 382, 174-177) und IRF-1 (Lohoff et al., 1997,
Immunity: 681-689;
Taki et al., 1997, Immunity 6:673-679), die beide nicht Th1-spezifisch
sind. Kürzlich
wurde berichtet, dass das Ets-Familienmitglied ERM, das durch IL-12 in
Stat4-abhängiger
Weise induziert wird, Th1-spezifisch ist, die Produktion von Th1-Cytokinen
aber nicht beeinflusst (Ouyang et al., 1999. Proc. Natl. Acad. Sci.
96:3888). Das Fehlen von Th1-Zellen in Stat4-defizienten Mäusen ist
rangiert nach der Unfähigkeit
von IL-12, das Th1-Programm zu steuern, während das Fehlen von Th1-Zellen
in IRF-1-defizienten Mäusen
vermutlich durch seinen direkten Effekt auf die Steuerung der Transkription
des IL-12-Gens bedingt ist (Lohoff et al., 1997, Immunity 6:681-689;
Taki et al., 1997, Immunity 6:673-679). Einige der Signalpfade stromaufwärts solcher
putativen, Th1-spezifischen Regulierungsfaktoren werden jedoch allmählich aufgeklärt. Die
p38-Kinase ist ein solches Signalmolekül, wie sich durch die Fähigkeit der
konstitutiv aktivierten MAP-Kinase Kinase 6 (MKK6) zur Steigerung
der IFN-γ-Produktion
zeigt. Umgekehrt verringert eine Überexprimierung einer dominant-negativen
p38 MAP-Kinase oder eine gezielte Störung von Jnk2 oder Jnk1 die
Th1-Antworten (Rincón et al.,
1998. EMBO J. 17, 2817-2829; Yang et al., 1998, Immunity 9, 575-585;
Dong et al., 1998, Science 282, 2092-2095). Der JNK-Signalpfad könnte die
Th-Entwicklung über eine
direkte Wirkung auf die Transkription des IFN-γ-Gens beeinflussen, was jedoch
nicht erwiesen ist. Beispielsweise sind die ATF-2- und AP-1-Transkriptionsfaktoren
beide Substrate von JNK-Kinasen, und diese Faktoren sowie die NFκB- und Stat4-Proteine binden bekanntlich
an Stellen im IFN-γ-Promoter
(Zhang et al., 1998. Immunol. 161, 6105-6112; Ye et al., 1996. Mol.
Cell. Biol. 16:4744; Barbulescu et al., 1997, Eur. J. Immunol. 27,
1098-1107: Sica et al., 1997, J. Biol. Chem. 272, 30412-30420).
Die Produktion von IFN-γ erfolgt jedoch
bei Mäusen,
denen ATF-2 fehlt, normal. Da Cytokine für die Entwicklung von Th1-
und Th2-Zellen und damit zur Bestimmung, ob eine Immunantwort vorwiegend
zellulär
oder humoral sein wird, kritisch sind, wären Zusammensetzungen und Verfahren
zum Modulieren der Produktion von Th1- und/oder Th2-Cytokinen von enormem
Nutzen für
eine Modulation der Immunantwort.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Diese
Erfindung beruht zumindest teilweise auf der Entdeckung neuer Zusammensetzungen,
die eine Förderung
des Th1-Phänotyps
in naiven T-Helfer-Präkursorzellen
(Thp) bewirken, indem sie sowohl Th1-zellgenetische Programme initiieren
als auch die Gegenprogramme in Th2-Zellen unterdrücken. Insbesondere werden
gemäß dieser
Erfindung isolierte Nukleinsäuremoleküle bereitgestellt,
die T-bet und isoliertes T-bet-Protein codieren. T-bet (T-Box, exprimiert
in T-Zellen) ist ein neues Mitglied der T-Box- Familie von Transkriptionsfaktoren,
deren Gründungsmitglied
das Brachyurie-Gen
ist. T-bet wird selektiv in Thymocyten und Th1-Zellen konstitutiv
exprimiert. T-bet ist der erste Th1-spezifische Transkriptionsfaktor,
der das interferon-gamma-Gen
transaktivieren, die Interferon-gamma-Produktion in retroviral transduzierten
primären
T-Zellen induzieren und polarisierte Th2-Zellen auf den Th1-Pfad
umlenken kann. Die Erfindung stellt auch Verfahren zur Verwendung
dieser neuen T-bet-Zusammensetzungen bereit.
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Ein
Aspekt der Erfindung bezieht sich auf ein isoliertes Nukleinsäuremolekül mit einer
Nukleotidsequenz, die ein T-bet-Protein codiert, bei dem es sich
um einen Th1-spezifischen Transkriptionsfaktor handelt, der das
Interferon-gamma-Gen transaktivieren, die Interferon-gamma-Produktion
in retroviral transduzierten primären T-Zellen induzieren und
polarisierte Th2-Zellen auf den Th1-Pfad umlenken, die Interferon-gamma-Produktion
erhöhen
und die IL-2-Produktion unterdrücken
kann, wobei die Nukleotidsequenz SEQ ID NO: 1 oder 3 umfasst oder
wobei die Nukleotidsequenz mit dem Komplement der Nukleotidsequenz,
die in SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 3 angegeben ist, in 6 x SSC
bei 45°C
hybridisiert, gefolgt von einer oder mehreren Wäschen in 0,2X SSC, 0,1% SDS
bei 50 bis 65°C,
oder wobei die Nukleotidsequenz mindestens 70% Nukleotidübereinstimmung
mit mindestens 700 benachbarten Nukleotiden von SEQ ID NO: 1 aufweist,
oder wobei die Nukleotidsequenz mindestens 70% Nukleotidübereinstimmung
mit mindestens 500 benachbarten Nukleotiden der SEQ ID NO: 3 aufweist.
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Die
erfindungsgemäßen isolierten
Nukleinsäuremoleküle, die
T-bet codieren, können
in einen Vektor, wie z. B. einen Expressionsvektor, aufgenommen
werden, und dieser Vektor kann in eine Wirtszelle eingeführt werden.
Die Erfindung stellt auch ein Verfahren zum Herstellen eines T-bet-Proteins
durch Kultivieren einer erfindungsgemäßen Wirtszelle (die einen T-bet-Expressionsvektor
trägt)
in einem geeigneten Medium, bis ein T-bet-Protein hergestellt ist,
bereit. Das Verfahren kann ferner das Isolieren des T-bet-Proteins aus dem
Medium oder der Wirtszelle umfassen.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung bezieht sich auf ein isoliertes T-bet-Protein
gemäß der Erfindung, das
die von SEQ ID NO: 1 oder 3 codierte Aminosäuresequenz umfasst. Vorzugsweise
umfasst das T-bet-Protein die tue Aminosäuresequenz der SEQ ID NO: 2
oder 4. Bei anderen Ausführungsformen
weist das Protein mindestens 70% Aminosäureübereinstimmung, bevorzugter
80% Aminosäureübereinstimmung
und noch bevorzugter 90% Aminosäureübereinstimmung
mit der in SEQ ID NO: 1 oder 3 gezeigten Aminosäuresequenz auf.
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Fusionsproteine,
die ein T-bet-Protein umfassen, das mit einem anderen Polypeptid
als T-bet operabel verknüpft
ist, sind ebenfalls von der Erfindung erfasst, wie auch Antikörper, die
spezifisch ein T-bet-Protein binden. Die Antikörper können z. B. polyklonale Antikörper oder
monoklonale Antikörper
sein. Bei einer Ausführungsform
sind die Antikörper
mit einer detektierbaren Substanz gekoppelt.
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Ein
anderer Aspekt der Erfindung bezieht sich auf ein nicht-menschliches,
transgenes Lebewesen, das Zellen enthält, die ein Transgen tragen,
welches ein T-bet-Protein codiert, das von einem isolierten Nukleinsäuremolekül gemäß der Erfindung
codiert wird.
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Noch
ein weiterer Aspekt der Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren
zum Detektieren des Vorliegens einer T-bet-mRNA oder eines T-bet-Proteins
in einer biologischen Probe, die (das) Th1 codiert oder ein Th1-spezifischer
Transkriptionsfaktor gemäß der Erfindung
ist, umfassend das Kontaktieren der biologischen Probe mit einer
(einem) markierten Nukleinsäuresonde
oder Antikörper,
so dass das Vorliegen von T-bet in der biologischen Probe detektiert
wird.
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Wiederum
ein weiterer Aspekt der Erfindung bezieht sich auf Verfahren zum
Identifizieren einer Verbindung, welche die Expression oder Aktivität eines
T-bet-Proteins gemäß der Erfindung
stimuliert oder inhibiert, umfassend
das Bereitstellen einer
Indikatorzusammensetzung, die das T-bet-Protein aufweist,
Kontaktieren
der Indikatorzusammensetzung mit einer Testverbindung in vitro,
und
Bestimmen der Wirkung der Testverbindung auf die Aktivität des T-bet-Proteins
in der Indikatorzusammensetzung, um dadurch eine Verbindung zu identifizieren,
welche die Expression oder Aktivität des T-bet-Proteins stimuliert
oder inhibiert. Bei einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Indikatorzusammensetzung
ein T-bet-Protein und ein DNA-Molekül, an welches das T-bet-Protein
bindet, und die Wirkung der Testverbindung auf die Aktivität des T-bet-Proteins
wird durch Bewertung der Bindung des T-bet-Proteins an das DNA-Molekül mit und
ohne die Testverbindung bestimmt. Gemäß einer anderen bevorzugten
Ausführungsform
ist die Indikatorzusammensetzung eine Zelle, die ein T-bet-Protein
und ein Reporter-Gen umfasst, das auf das T-bet-Protein anspricht, und die Wirkung der
Testverbindung auf die Aktivität
des T-bet-Proteins
wird durch Bewertung der Expression des Reporter-Gens in Gegenwart
und in Abwesenheit der Testverbindung bestimmt. Bei noch einer weiteren
Ausführungsform
umfasst das Verfahren ferner den Schritt des Bestimmens der Wirkung
der Testverbindung auf eine Immunantwort, um dadurch eine Verbindung
zu identifizieren, die eine Immunantwort moduliert.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1A zeigt ein Nukleotidsequenz-Alignment von Maus-
und Menschen-T-bet. Das Alignment wurde mit dem Programm ALIGN hergestellt. 1B zeigt ein Aminosäuresequenz-Alignment von Maus-
und Menschen-T-bet, das mit dem Lipman Pearson Protein-Alignment-Programm
hergestellt wurde. Die T-Box-Sequenz
ist fett dargestellt. Tyrosin-Phosphorylierungsstellen sind unterstrichen.
Die Kernlokalisierungsstelle ist mit Pfeilen markiert.
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Die 2A und B zeigen, dass T-bet an Konsens-T-Box-Stellen
mit funktionell wichtigen Domänen, die
sowohl zu 5'- als
auch an 3'-Regionen
kartiert sind, bindet und diese transaktiviert.
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3A zeigt, dass T-bet vorzugsweise in doppelt-negativen
Thymocyten exprimiert wird. Bild B zeigt, dass die T-bet-Expression
bei einer Untersuchung von Th-Klonen auf Th1-Zellen beschränkt ist.
Bild C zeigt eine Western Blot-Analyse
von T-bet. Bild D zeigt eine FACS-Analyse der T-bet-Expression.
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Die 4A und B zeigen, dass die T-bet-Expression mit
der IFN-γ-Induzierung in NK-
und B-Zellen zusammenhängt.
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5 zeigt,
dass T-bet das IFN-γ-Gen
in Th-Zellen transaktiviert.
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6 zeigt,
dass die retrovirale Gentransduktion von T-bet die IFN-gamma-Produktion verringert/erhöht und die
IL-2-Produktion unterdrückt.
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7 zeigt,
dass T-bet in primären
T-Zellen IFN-γ aktiviert
und die IL-2-Produktion
unterdrückt.
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8 zeigt, dass T-bet in sich entwickelnden
Th2-Zellen IFN-gamma induziert und die IL-4-Produktion inhibiert.
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9 zeigt, dass T-bet polarisierte Th2-Zellen
auf den Th1-Pfad umlenkt. Eine Th-Verschiebung wurde wie oben ausgeführt, und
retrovirale Infektionen wurden am 9. Tag der Kultivierung vorgenommen.
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10 zeigt, dass T-bet polarisierte Tc2-Zellen
auf den Tc1-Pfad umlenkt. CD8+ T-Zellen wurden mittels MoFlo gereinigt
und unter Th2-Verschiebungsbedingungen
wie oben kultiviert, und am 8. Tag der Kultivierung wurden retrovirale
Transduktionen durchgeführt.
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11 zeigt, dass T-bet Tyrosin-phosphoryliert ist.
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12 zeigt die Aktivität einer dominant-negativen
T-bet-Mutante.
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13 zeigt, dass Mutationen des T-Box-Elementes
des IL-2-Promoters die IL-2-Promoter-Aktivität verringern.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Diese
Erfindung bezieht sich auf T-bet-Zusammensetzungen, wie isolierte
Nukleinsäuremoleküle, die T-bet
codieren, und isolierte T-bet-Proteine, sowie auf Verfahren zu deren
Verwendung.
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Zum
besseren Verständnis
der Erfindung werden zunächst
bestimmte Begriffe definiert.
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So
wie er hier verwendet wird, umfasst der Begriff „T-bet-Moleküle" T-bet-Nukleinsäuremoleküle, die strukturelle
Merkmale mit den in SEQ ID No: 1 und 3 gezeigten Nukleinsäuremolekülen gemeinsam
haben, und T-bet-Proteine, welche die unterscheidenden strukturellen
und Funktionsmerkmale mit den in SEQ ID No: 2 und 4 gezeigten T-bet-Proteinen
gemeinsam haben. Die T-bet-Proteine
sind Mitglieder der T-Box-Familie von Proteinen und teilen eine
gewisse Aminosäuresequenz-Homologie
mit Brachyurie, Tbx1-6, T-brain-I (Tbr-I). T-Box-Proteine umfassen eine T-Box-Domäne, die
an einer T-Box-Bindungsstelle
an DNA bindet. Weitere Struktur- und Funktions-Merkmale von T-bet-Proteinen
sind nachfolgend angegeben.
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Der
Begriff „Nukleinsäuremolekül" soll, so wie er
hier verwendet wird, DNA-Moleküle (z. B.
cDNA oder genomische DNA) und RNA-Moleküle (z. B. mRNA) umfassen. Das
Nukleinsäuremolekül kann einsträngig oder
doppelsträngig
sein, ist vorzugsweise jedoch doppelsträngige DNA.
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So
wie es hier verwendet wird, bezieht sich ein „isoliertes Nukleinsäuremolekül" auf ein Nukleinsäuremolekül, das frei
von Gensequenzen ist, die natürlicherweise
die Nukleinsäure
in der genomischen DNA des Organismus flankieren, aus dem die Nukleinsäure stammt
(d. h. genetische Sequenzen, die benachbart dem Gen für das isolierte
Nukleinsäuremolekül in der
genomischen DNA des Organismus angeordnet sind, aus dem die Nukleinsäure stammt).
Beispielsweise enthält
ein isoliertes T-bet-Nukleinsäuremolekül bei verschiedenen
Ausführungsformen
typischerweise weniger als etwa 10 kb Nukleotidsequenzen, welche
natürlicherweise
das Nukleinsäuremolekül in genomischer
DNA der Zelle flankieren, aus der die Nukleinsäure stammt, und enthält noch
bevorzugter weniger als etwa 5 kb, 4 kb, 3 kb, 2 kb, 1 kb, 0,5 kb
oder 0,1 kb der natürlicherweise flankierenden
Nukleotidsequenzen. Ein „isoliertes" T-bet-Nukleinsäuremolekül kann jedoch
mit anderen Nukleotidsequenzen verknüpft sein, welche die T-bet-Sequenzen
in genomischer DNA normalerweise nicht flankieren (z. B. können die
T-bet-Nukleotidsequenzen
mit Vektorsequenzen verknüpft
sein). Bei gewissen bevorzugten Ausführungsformen kann ein „isoliertes" Nukleinsäuremolekül, wie z.
B. ein cDNA-Molekül,
auch frei von anderem Zellmaterial sein.
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Es
ist jedoch nicht notwendig, dass das T-bet-Nukleinsäure-Molekül frei von
anderem Zellmaterial ist, um als „isoliert" betrachtet zu werden (z. B. würde ein
T-bet-DNA-Molekül,
das von anderer Säugetier-
DNA getrennt und in eine Bakterienzelle insertiert wird, immer noch
als „isoliert" betrachtet werden).
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So
wie er hier verwendet wird, soll der Ausdruck „hybridisiert unter sehr strengen
Bedingungen" Hybridisierungs-
und Waschbedingungen beschreiben, unter denen Nukleotidsequenzen
mit wesentlicher gegenseitiger Homologie (z. B. typischerweise mehr
als 70% Homologie) stabil miteinander hybridisiert bleiben. Ein bevorzugtes,
nicht einschränkendes
Beispiel für
sehr strenge Bedingungen ist eine Hybridisierung in einem Hybridisierungspuffer,
der 6X Natriumchlorid/Natriumcitrat (SSC) enthält, bei einer Temperatur von
etwa 45°C für mehrere
Stunden bis über
Nacht, gefolgt von einer oder mehreren Wäschen in einem Waschpuffer,
der 0,2X SSC und 0,1% SDS enthält,
bei einer Temperatur von etwa 50-65°C.
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Der
Begriff „Prozent
(%) Übereinstimmung", wie er im Zusammenhang
mit Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
verwendet wird (z. B. wenn es heisst, eine Aminosäuresequenz
sei zu X% mit einer anderen Aminosäuresequenz identisch), bezieht
sich auf den Prozentsatz identischer Reste, welche die beiden Sequenzen gemeinsam
haben, wenn sie optimal ausgerichtet sind. Um die prozentuale Übereinstimmung
zweier Nukleotid- oder Aminosäuresequenzen
zu bestimmen, werden die Sequenzen zum Zwecke des optimalen Vergleichs ausgerichtet
(z. B. können
in eine Sequenz Gaps oder Lücken
für ein
optimales Alignment mit der anderen Sequenz eingebracht werden).
Dann werden die Reste an entsprechenden Positionen verglichen, und
wenn eine Position in einer Sequenz vom gleichen Rest eingenommen
wird, wie die entsprechende Position in der anderen Sequenz, dann
sind die Moleküle
an dieser Position identisch. Die prozentuale Übereinstimmung zwischen zwei
Sequenzen hängt
daher von der Anzahl identischer Positionen ab, die zwei Sequenzen
gemeinsam sind (d. h., % Übereinstimmung
= Anzahl identischer Positionen/Gesamtzahl der Positionen × 100).
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Dem
Fachmann bekannte Computer-Algorithmen können zum optimalen Ausrichten
und Vergleichen zweier Nukleotid- oder Aminosäuresequenzen verwendet werden,
um die prozentuale Übereinstimmung
zwischen den beiden Sequenzen zu definieren. Ein bevorzugtes, nicht
einschränkendes
Beispiel für
einen mathematischen Algorithmus, der für den Vergleich zweier Sequenzen
verwendet wird, ist der Algorithmus von Karlin und Altschul (1990)
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87:2264-68, modifiziert gemäß Karlin
und Altschul (1993) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90:5873-77. Ein solcher
Algorithmus ist in die Programme NBLAST und XBLAST von Altschul,
et al. (1990) J. Mol. Biol. 215:403-10, integriert. Um Gap-Alignments
zu Vergleichszwecken zu erhalten, kann Gapped BLAST verwendet werden,
wie dies bei Altschul et al., (1997) Nucleic Acids Research 25 (17):3389-3402,
beschrieben ist. Bei Anwendung der Programme BLAST und Gapped BLAST
können
die Standardparameter der jeweiligen Programme (z. B. XBLAST und
NBLAST) verwendet werden, siehe http://www.ncbi.nlm.nih.gov. Beispielsweise
wurden die erfindungsgemäßen Nukleotidsequenzen
mit der Standard-Blastn-Matrix 1-3 mit folgendermaßen gesetzten
Gap Penalties verwendet: Existance 5 und Extension 2. Die erfindungsgemäßen Aminosäuresequenzen
wurden mit folgenden Standardeinstellungen geblastet: die Blosum62-Matrix
mit Gap Penalties, die bei Existance 11 und Extension 1 gesetzt
waren.
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Ein
weiteres bevorzugtes, nicht einschränkendes Beispiel für einen
mathematischen Algorithmus, der zum Vergleich von Sequenzen eingesetzt
wird, ist der Algorithmus von Myers und Miller, CABIOS (1989).
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Ein
solcher Algorithmus ist in das Programm ALIGN (Version 2.0) integriert,
das zum GCG Sequenz Alignment-Softwarepaket gehört. Bei Anwendung des Programms
ALIGN zum Vergleich von Aminosäuresequenzen
kann eine PAM 120-Gewichtsresttabelle, ein Gap-Längen-Penalty von 12 und ein
Gap Penalty von 4 verwendet werden. Bei Verwendung mehrerer Programme
zum Vergleich von Sequenzen wird das Programm, das ein optimales
Alignment (d. h. die höchste
prozentuale Übereinstimmung
zwischen den beiden Sequenzen) ergibt, für Vergleichszwecke verwendet.
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Ein „natürlich vorkommendes" Nukleinsäuremolekül bezieht
sich gemäß der vorliegenden
Verwendung auf ein RNA- oder DNA-Molekül mit einer in der Natur vorkommenden
Nukleotidsequenz (das z. B. ein natürliches Protein codiert).
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Gemäß der vorliegenden
Verwendung umfasst eine „gegenläufige" Nukleinsäure eine
Nukleotidsequenz, die komplementär
zu einer „gleichläufigen" Nukleinsäure ist,
welche ein Protein codiert, z. B. komplementär zum Codierungsstrang eines
doppelsträngigen
cDNA-Moleküls,
komplementär
zu einer mRNA-Sequenz oder komplementär zum Codierungsstrang eines
Gens. Daher kann eine gegenläufige
Nukleinsäure eine
Wasserstoffbindung mit einer gleichläufigen Nukleinsäure eingehen.
-
Der
Begriff „Codierungsregion" bezieht sich, so
wie er hier verwendet wird, auf Regionen einer Nukleotidsequenz,
die Codone umfassen, welche zu Aminosäureresten translatiert werden,
während
sich der Begriff „Nicht-Codierungsregion" auf Regionen einer
Nukleotidsequenz bezieht, die nicht zu Aminosäuren translatiert werden (z.
B. 5'- und 3'-untranslatierte
Regionen).
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So
wie er hier verwendet wird, bezieht sich der Begriff „Vektor" auf ein Nukleinsäuremolekül, das in
der Lage ist, eine andere Nukleinsäure, mit der es verknüpft ist,
zu transportieren. Eine Art eines Vektors ist ein „Plasmid", was sich auf einen
kreisförmigen,
doppelsträngigen
DNA-Loop bezieht, in den zusätzliche DNA-Segmente
eingebunden werden können.
Eine andere Art eines Vektors ist ein viraler Vektor, bei dem zusätzliche
DNA-Segmente in das virale Genom eingebunden werden können. Bestimmte
Vektoren sind zur autonomen Replikation in einer Wirtszelle befähigt, in
die sie eingeführt
werden (z. B. bakterielle Vektoren mit einem bakteriellen Replikationsursprung
und episomale Säugetiervektoren).
Andere Vektoren (z. B. nicht-episomale Säugetiervektoren) werden bei
Einführung
in die Wirtszelle in das Genom einer Wirtszelle integriert und dadurch
zusammen mit dem Wirtsgenom repliziert. Zudem sind gewisse Vektoren
in der Lage, die Expression von Genen zu steuern, mit denen sie
operabel verknüpft
sind. Solche Vektoren werden hier als „rekombinante Expressionsvektoren" oder einfach als „Expressionsvektoren" bezeichnet. Im Allgemeinen
liegen für
rekombinante DNA-Techniken nutzbare Expressionsvektoren häufig in
Form von Plasmiden vor. In der vorliegenden Beschreibung sind „Plasmid" und „Vektor" austauschbar verwendbar,
da ein Plasmid die am häufigsten verwendete
Form eines Vektors ist. Die Erfindung soll jedoch auch andere Formen
von Expressionsvektoren, wie virale Vektoren (z. B. replikationsdefiziente
Retroviren, Adenoviren und adenoassoziierte Viren), umfassen, die
entsprechende Funktionen erfüllen.
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So
wie er hier verwendet wird, soll sich der Begriff „Wirtszelle" auf eine Zelle beziehen,
in die eine erfindungsgemäße Nukleinsäure, wie
z. B. ein rekombinanter Expressionsvektor gemäß der Erfindung, eingeführt wurde.
Die Begriffe „Wirtszelle" und „rekombinante
Wirtszelle" werden
hier austauschbar verwendet. Es versteht sich, dass diese Begriffe
sich nicht nur auf die jeweilige Subjektzelle, sondern auch auf
die Nachkommen oder die möglichen
Nachkommen einer solchen Zelle, beziehen. Da in nachfolgenden Generationen durch
Mutation oder Umwelteinflüsse
gewisse Modifikationen auftreten können, müssen diese Nachkommen nicht
unbedingt mit der Mutterzelle identisch sein, fallen aber dennoch
unter den Umfang des Begriffes in seiner vorliegenden Verwendung.
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Gemäß der vorliegenden
Verwendung bezieht sich der Begriff „transgenes Lebewesen" auf ein nicht-menschliches
Lebewesen, vorzugsweise ein Säugetier,
noch bevorzugter eine Maus, wobei eine oder mehrere der Zellen des
Lebewesens ein „Transgen" enthält (enthalten).
Der Begriff „Transgen" bezieht sich auf exogene
DNA, die in das Genom einer Zelle integriert ist, aus der sich ein
transgenes Lebewesen entwickelt und die im Genom des reifen Lebewesens
bleibt, beispielsweise zur Steuerung der Expression eines codierten Genproduktes
in einem oder mehreren Zelltyp(en) oder Gewebe(n) des transgenen
Lebewesens.
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So
wie er hier verwendet wird, bezieht sich der Begriff „homologes,
rekombinantes Lebewesen" auf einen
Typ eines transgenen, nicht-menschlichen
Lebewesens, vorzugsweise eines Säugetiers,
noch bevorzugter einer Maus, in der ein endogenes Gen durch homologe
Rekombination zwischen dem endogenen Gen und einem exogenen DNA-Molekül, das in
eine Zelle des Lebewesens, z. B. eine Embryonenzelle, eingeführt wurde,
vor der Entwicklung des Lebewesens verändert wurde.
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Gemäß der vorliegenden
Verwendung bezieht sich ein „isoliertes
Protein" auf ein
Protein, das im wesentlichen frei von anderen Proteinen, Zellmaterial
und Kulturmedium ist, wenn es aus Zellen isoliert oder durch rekombinante
DNA-Techniken hergestellt
wird, oder frei von chemischen Präkursoren oder anderen chemischen
Substanzen ist, wenn es chemisch synthetisiert wird.
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So
wie er hier verwendet wird, soll der Begriff „Antikörper" Immunglobulin-Moleküle und immunologisch aktive
Abschnitte von Immunglobulin-Molekülen enthalten, d. h. Moleküle, die
eine Antigen-Bindungsstelle enthalten, die an ein Antigen, wie z.
B. Fab- und F(ab')2-Fragmente, spezifisch bindet (damit immunreagiert).
Die Begriffe „monoklonale
Antikörper" und „monoklonale
Antikörperzusammensetzung" beziehen sich, so
wie sie hier verwendet werden, auf eine Population von Antikörpermolekülen, die
nur eine Art einer Antigen-Bindungsstelle
enthalten, die zu einer Immunreaktion mit einem bestimmten Epitop
eines Antigens befähigt
ist, während
sich die Begriffe „polyklonale
Antikörper" und „polyklonale
Antikörperzusammensetzung" auf eine Population
von Antikörpermolekülen beziehen,
die mehrere Arten von Antigen-Bindungsstellen
aufweisen, welche zur Interaktion mit einem bestimmten Antigen befähigt sind.
Monoklonale Antikörperzusammensetzungen
zeigen daher typischerweise eine Einzelbindungsaffinität gegenüber einem
bestimmten Antigen, mit dem sie eine Immunreaktion eingehen.
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Es
gibt eine bekannte und klare Entsprechung zwischen der Aminosäuresequenz
eines bestimmten Proteins und den Nukleotidsequenzen, die das Protein
codieren können,
wie dies durch den genetischen Code (siehe unten) definiert ist.
Ebenso gibt es eine bekannte und klare Entsprechung zwischen der
Nukleotidsequenz eines bestimmten Nukleinsäuremoleküls und der Aminosäuresequenz,
die von diesem Nukleinsäuremolekül codiert
wird, wie dies durch den genetischen Code definiert ist. GENETISCHER
CODE
Alanin
(Ala, A) | GCA,
GCC, GCG, GCT |
Arginin
(Arg, R) | AGA,
ACG, CGA, CGC, CGG, |
CGT | |
Asparagin
(Asn, N) | AAC,
AAT |
Asparaginsäure (Asp,
D) | GAC,
GAT |
Cystein
(Cys, C) | TGC,
TGT |
Glutaminsäure (Glu,
E) | GAA,
GAG |
Glutamin
(Gln, Q) | CAA,
CAG |
Glycin
(Gly, G) | GGA,
GGC, GGG, GGT |
Histidin
(His, H) | CAC,
CAT |
Isoleucin
(Ile, I) | ATA,
ATC, ATT |
Leucin
(Leu, L) | CTA,
CTC, CTG, CTT, TTA, TTG |
Lysin
(Lys, K) | AAA,
AAG |
Methionin
(Met, M) | ATG |
Phenylalanin
(Phe, F) | TTC,
TTT |
Prolin
(Pro, P) | CCA,
CCC, CCG, CCT |
Serin
(Ser, S) | AGC,
AGT, TCA, TCC, TCG, TCT |
Threonin
(Thr, T) | ACA,
ACC, ACG, ACT |
Tryptophan
(Trp, W) | TGG |
Tyrosin
(Tyr, Y) | TAC,
TAT |
Valin
(Val, V) | GTA,
GTC, GTG, GTT |
Terminationssignal
(Ende) | TAA,
TAG, TGA |
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Ein
wichtiges und hinlänglich
bekanntes Merkmal des genetischen Codes ist seine Redundanz, wodurch
für die
meisten Aminosäuren,
die zur Herstellung von Proteinen verwendet werden, mehr als ein
codierendes Nukleotid-Triplett eingesetzt werden kann (siehe oben).
Daher kann eine Reihe unterschiedlicher Nukleotidsequenzen eine
bestimmte Aminosäuresequenz
codieren. Solche Nukleotidsequenzen werden als funktionell äquivalent
betrachtet, da sie zur Herstellung der gleichen Aminosäuresequenz
in allen Organismen führen
(obwohl bestimmte Organismen manche Sequenzen effizienter translatieren
können
als andere). Zudem ist gelegentlich eine methylierte Variante eines
Purins oder Pyrimidins in einer bestimmten Nukleotidsequenz vorzufinden.
Solche Methylierungen beeinträchtigen
die Codierungsbeziehung zwischen dem Trinukleotid-Codon und der
entsprechenden Aminosäure
nicht.
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Angesichts
der vorstehenden Ausführungen
kann die Nukleotidsequenz eines DNA- oder RNA-Moleküls, das
ein erfindungsgemäßes T-bet-Protein
(oder einen Teil davon) codiert, dazu verwendet werden, die T-bet-Aminosäuresequenz
herzuleiten, wobei der genetische Code zur Translation des DNA-
oder RNA-Moleküls
zu einer Aminosäuresequenz
verwendet wird. Ebenso lassen sich für eine beliebige T-bet-Aminosäuresequenz
entsprechende Nukleotidsequenzen, die das T-bet-Protein codieren
können,
aus dem genetischen Code herleiten (der aufgrund seiner Redundanz
mehrere Nukleinsäuresequenzen
für eine
bestimmte Aminosäuresequenz
erzeugt). Somit sollte die vorliegende Beschreibung und/oder Offenbarung
einer T-bet-Nukleotidsequenz
so verstanden werden, dass sie auch die Beschreibung und/oder Offenbarung
der von der Nukleotidsequenz codierten Aminosäuresequenz beinhaltet.
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Gleichermaßen ist
die vorliegende Beschreibung und/oder Offenbarung einer T-bet-Aminosäuresequenz
so zu verstehen, dass sie auch eine Beschreibung und/oder Offenbarung
aller möglichen
Nukleotidsequenzen beinhaltet, welche die Aminosäuresequenz codieren können.
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Brachyurie
oder T ist das Gründungsmitglied
einer Familie von Transkriptionsfaktoren, denen eine DNA-Bindungsdomäne mit 200
Aminosäuren
gemeinsam ist, die als T-Box bezeichnet wird (besprochen in: Smith,
1997; Papaioannou. 1997; Meisler, 1997). Die Brachyurie (Griechisch
für „kurzer
Schwanz")-Mutation wurde
erstmals 1927 für
heterozygote, mutierte Lebewesen beschrieben, die einen kurzen,
leicht gecknickten Schwanz hatten (Herrmann et al., 1990). Die aminoterminale
Hälfte
(Aminosäuren
1-229) des Brachyurie-T-Box-Proteins enthält eine konservierte Domäne, die
als T-Box bekannt ist und erwiesenermaßen eine sequenzenpezifische
DNA-Bindungsaktivität zeigt
(Kispert, A. & Herrmann,
B. G. 1993. EMBO J. 12:3211; Papapetrou, C., et al. 1997. FEBS Lett.
409:201; Kispert. A., et al. 1995. EMBO J. 14:4763). Die C-terminale
Hälfte
enthält
zwei Paare von Transaktivierungs- und
Unterdrückungsdomänen. Die
Sequenzähnlichkeit
zwischen der T-Box-Region
bei orthologen Spezien kann bis zu 99% betragen und liegt bei 40-70%
zwischen nicht-orthologen Genen. Die T-Box-Domäne wurde kürzlich mit DNA cokristallisiert
und zeigt eine neue sequenzenpezifische DNA-Erkennungsarchitektur, bei der das Protein
sowohl in den Major Grooves als auch in den Minor Grooves in Kontakt
mit der DNA tritt (Müller,
C. W. & Herrmann,
B. G. 1997. Nature 389,884).
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Eine
Hefe-Ein-Hybrid-Vorgehensweise wurde verwendet, um Th-1-spezifische
Transkriptionsfaktoren zu identifizieren. Hefezellen wurden dazu
gebracht, ein IL-2-Promoter-Reportergen-Konstrukt zu exprimieren, und
wurden mit einer cDNA-Bank transformiert, die aus einem Anti-CD3-aktivierten
Th1-Zellklon hergestellt worden war. Eine Untersuchung des IL-2-Promoters
zeigt einen hervorragende T-Box-Bindungsstelle bei –240 bis –220, nur
5' von der NFκB-Stelle. Wie in den
beigefügten
Beispielen beschrieben, wurde T-bet in einem Hefe-Ein-Hybrid-Screening-Assay
aufgrund seiner Fähigkeit,
an den IL-2-Promoter
zu binden, isoliert.
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Die
Nukleotidsequenz, welche Maus-T-bet codiert, ist in SEQ ID NO: 3
gezeigt. Maus-T-bet ist ein 530 Aminosäuren aufweisendes Protein mit
einer 190 Aminosäuren
langen T-Box-Domäne,
die sich bei den Resten 136-326 befindet. Die Aminosäuresequenz
von Maus-T-bet ist in SEQ ID NO: 4 gezeigt. Nachdem die Maus-T-bet-Sequenz
wie hier beschrieben kloniert wurde, war es möglich, die Sequenz des menschlichen
Orthologs von T-bet aus Nukleinsäurefragmenten
zusammen zu stellen, von denen vorher nicht bekannt war, dass sie
irgendein bekanntes Protein codieren. Die Nukleotidsequenz von menschlichem
T-bet ist in SEQ ID NO: 1 gezeigt. Menschliches T-bet ist ein 535
Aminosäuren
aufweisendes Protein mit einer 190 Aminosäuren langen T-Box-Domäne, die
sich bei den Resten 138-327 befindet. Das menschliche T-bet-Gen kartiert
an Chromosom 17. Die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen zweier Mitglieder
(Mensch und Maus) der T-bet-Familie der Proteine sind in 1 und in SEQ ID No: 1-4 gezeigt.
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Die
erfindungsgemäßen T-bet-Proteine
weisen eine Homologie zu T-Box-Proteinen
auf. Es gibt nun acht T-Box-Gene in der Maus, die keine Brachyurie
aufweisen. Dazu gehören
Tbx 1-6, T-Brain-1 (Tbr-1) und nun T-bet, jeweils mit einem bestimmten
und üblicherweise
komplexen Expressionsmuster. Beispielsweise ist die T-Brain-1-Expression
weitgehend auf bestimmte Domänen
innerhalb des Zerebralcortex beschränkt (Bulfone. A., et al. 1995.
Neuron 15, 63). T-bet ähnelt
der Sequenz nach am meisten Tbr-1. Von der T-Box abgesehen, weisen die erfindungsgemäßen T-bet-Proteine
keine Ähnlichkeit
mit anderen T-Box-Proteinen auf.
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T-bet
ist ein T-Box-Protein, das nur in T-Zellen exprimiert wird und von
der Sequenz her Tbr-1 am ähnlichsten
ist. Auch andere Spezien exprimieren Brachyurie-artige Gene. Zu
diesen Wirbeltier-Spezien gehören Krallenfrosch,
Zebrafisch, Huhn und Mensch (Rao, 1994; Horb und Thomsen, 1997;
Conlon et al., 1996; Ryan et al., 1996; Schulte-Merker et al., 1994;
Edwards et al., 1996; Morrison et al., 1996: Law et al., 1995; Cambell et
al., 1998) sowie entferntere Spezien, wie Amphioxus, Seescheide,
Stachelschirmling, Caenorhabditis elegans, Drosophila und andere
Insekten (Holland et al., 1995). Diese Gene sind sowohl hinsichtlich
ihrer Sequenz als auch ihres Expressionsmusters konserviert.
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T-bet
ist insofern einzigartig, als es das einzige Tyrosin-phosphorylierte
T-Box-Protein ist.
Es gibt zwei Konsen-Tyrosinphosphorylierungsstellen bei aa328-336 und
526-534 für
menschliches T-bet sowie bei 327-335 und 521-529 für Maus-T-bet. Auch eine
Kernlokalisierungssequenz ist bei den Aminosäuren 498-501 von menschlichem
T-bet und 493-496 von Maus-T-bet vorhanden. Bei Kartierungsversuchen
werden zwei Transaktivierungsdomänen,
5' und 3', der T-Box-Domäne, lokalisiert.
Die hier gezeigten Daten demonstrieren, dass T-Bet an einer Konsens-T-Box-Stelle
(die durch Zielortselektion in vitro als 5'-GGGAATTTCACACCTAGGTGTGAAATTCCC-3' definiert ist) und
an einer T-Box-Stelle
im IL-2-Promoter bindet. T-bet wird nur im Thymus und im peripheren
Lymphsystem exprimiert. In der Peripherie wird T-bet nur in Th1-Zellen exprimiert,
wo es sowohl als Reaktion auf eine TcR-Stimulierung als auch auf
IL-12 induziert wird. Im Thymus sind die T-bet-Mengen in den DN-
und Rag2-/-Thymocyten am größten.
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Diese
Daten zeigen, dass die selektive Expression von T-bet, einem neuen
T-Box-Familienmitglied, für die gewebespezifische
IFN-γ-Expression.
verantwortlich ist. T-bet wird nur in Th1-Zellen, und nicht in Th2-Zellen,
exprimiert und in ersteren nach Übertragung
von Signalen durch den T-Zellrezeptor
induziert. Die Expression von T-bet korreliert mit der IFN-γ-Expression in Th1-Zellen,
NK-Zellen und B-Zellen, und T-bet ist ein potenter Transaktivator
des IFN-γ-Gens.
Am überzeugendsten
ist, dass die retroviral vermittelte Transduktion von Thp-, Th1-
und polarisierten Th2- und Tc2-Zellen mit T-bet zu einer beeindruckenden
Induktion der IFN-γ-Expression
führt.
Dies geht mit einer Unterdrückung
sowohl der IL-2- als auch der IL-4-Produktion einher. Somit geht
die Funktion von T-bet über
die einfache Steuerung der IFN-γ-Gentranskription
hinaus. T-bet wandelt sowohl polarisierte Effektor-Th2-Zellen als
auch polarisierte Tc2-Zellen jeweils in die entsprechenden Th1-
und Tc1-Subsets
um. Zusammen genommen zeigen diese Daten, dass T-bet für das genetische
Programm verantwortlich ist, das die Entwicklung der Th1-Linie aus
naiven Thp-Zellen initiiert und sowohl durch Initiieren genetischer
Th1-Programme als
auch durch Unterdrücken
der entsprechenden Programme in Th2-Zellen wirkt.
-
Verschiedene
Aspekte der Erfindung werden in den folgenden Unterabschnitten in
weiteren Einzelheiten beschrieben:
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1. Isolierte
Nukleinsäuremoleküle
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Ein
Aspekt der Erfindung bezieht sich auf isolierte Nukleinsäuremoleküle, die
T-bet codieren.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das erfindungsgemäße Nukleinsäuremolekül die in
SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 3 gezeigte Nukleotidsequenz. Bei einer
anderen Ausführungsform
weist ein erfindungsgemäßes Nukleinsäuremolekül mindestens
etwa 700 benachbarte Nukleotide der SEQ ID NO: 1 oder mindestens
etwa 500 benachbarte Nukleotide der SEQ ID NO: 3 auf. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
umfasst ein erfindungsgemäßes Nukleinsäuremolekül mindestens
etwa 800, mindestens etwa 1000, mindestens etwa 1200, mindestens
etwa 1400 oder mindestens etwa 1600 benachbarte Nukleotide der SEQ
ID NO: 1. Gemäß einer
anderen bevorzugten Ausführungsform
umfasst ein erfindungsgemäßes Nukleinsäuremolekül mindestens
etwa 600, mindestens etwa 800, mindestens etwa 1000, mindestens
etwa 1200 oder mindestens etwa 1400 benachbarte Nukleotide der SEQ
ID NO: 3.
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Bei
anderen Ausführungsformen
weist das Nukleinsäuremolekül mindestens
70% Übereinstimmung, bevorzugter
80% Übereinstimmung
und noch bevorzugter 90% Übereinstimmung
mit einem Nukleinsäuremolekül auf, das
mindestens etwa 700, mindestens etwa 800, mindestens etwa 1000,
mindestens etwa 1200, mindestens etwa 1400 oder mindestens etwa
1600 benachbarte Nukleotide der SEQ ID NO: 1 umfasst. Bei anderen
Ausführungsformen
weist das Nukleinsäuremolekül mindestens
70% Übereinstimmung,
bevorzugter 80% Übereinstimmung
und noch bevorzugter 90% Nukleotidübereinstimmung mit einem Nukleinsäuremolekül auf, das
mindestens etwa 600, mindestens etwa 800, mindestens etwa 1000,
mindestens etwa 1200, oder mindestens etwa 1400 benachbarte Nukleotide
der SEQ ID NO: 3 umfasst.
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Nukleinsäuremoleküle, die
sich aufgrund einer Degeneration des genetischen Codes von SEQ ID
NO: 1 oder 3 unterscheiden und somit das gleiche T-bet-Protein codieren,
das auch von SEQ ID NO: 1 und 3 codiert wird, sind von der Erfindung
erfasst. Daher hat gemäß einer
anderen Ausführungsform
ein isoliertes erfindungsgemäßes Nukleinsäuremolekül eine Nukleotidsequenz,
die ein Protein mit einer in SEQ ID NO: 2 oder SEQ ID NO: 4 gezeigten
Aminosäuresequenz
codiert.
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Zudem
können
Nukleinsäuremoleküle, die
T-bet-Proteine codieren, aus anderen Quellen mit üblichen molekularbiologischen
Verfahren isoliert und deren Sequenzinformation hier bereitgestellt
werden. Beispielsweise kann eine T-bet-DNA aus einer menschlichen
Genom-DNA-Bank isoliert werden, wobei SEQ ID NO: 1 oder 3 ganz oder
teilweise als Hybridisierungssonde und übliche Hybridisierungsverfahren
verwendet werden (wie sie z. B. in Sambrook, J., et al. Molecular
Cloning: A Laboratory Manual. 2. Auflage, Cold Spring Harbor Laboratory,
Cold Spring Harbor, NY, 1989 beschrieben sind). Zudem kann ein Nukleinsäuremolekül, das ein T-bet-Gen
vollständig
oder teilweise umfasst, durch die Polymerase-Kettenreaktion unter
Verwendung von Oligonukleotid-Primern
isoliert werden, die ausgehend von der Sequenz der SEQ ID NO: 1
oder 3 entwickelt wurden. Beispielsweise kann mRNA aus Zellen (z.
B. durch das Guanidin-Thiocyanat-Gewinnungsverfahren von Chirgwin
et al. (1979) Biochemistry 18:5294-5299) isoliert und cDNA mittels
reverser Transkriptase (z. B. Moloney MLV reverse Transkriptase,
erhältlich
von Gibco/BRL, Bethesda, MD, oder AMV reverse Transkriptase, erhältlich von
Seikagaku America, Inc., St. Petersburg, FL) hergestellt werden.
Synthetische Oligonukleotid-Primer für die PCR-Amplifikation können ausgehend
von der in SEQ ID NO: 1 oder 3 gezeigten Nukleotidsequenz entwickelt
werden. Eine erfindungsgemäße Nukleinsäure kann
unter Verwendung von cDNA oder alternativ genomischer DNA als Template
und von entsprechenden Oligonukleotid-Primern nach üblichen PCR-Amplifikationsverfahren
amplifiziert werden. Die so amplifizierte Nukleinsäure kann
in einen geeigneten Vektor kloniert und mittels DNA-Sequenzanalyse charakterisiert
werden.
-
Ferner
können
Oligonukleotide, die einer T-bet-Nukleotidsequenz entsprechen, mit üblichen
Syntheseverfahren, z. B. unter Verwendung eines automatisierten
DNA-Synthesizers, hergestellt werden.
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Für den Fachmann
ist ersichtlich, dass neben der T-bet-Nukleotidsequenz, die in SEQ
ID NO: 1 und 3 gezeigt ist, DNA-Sequenz-Polymorphismen, die zu geringfügigen Veränderungen
der Nukleotid- oder Aminosäuresequenzen
von T-bet führen,
innerhalb einer Population existieren können. Ein derartiger genetischer Polymorphismus
im T-bet-Gen kann unter Individuen innerhalb einer Population aufgrund
einer natürlichen
Allelvariation existieren. Solche natürlichen Allelvariationen können typischerweise
zu 1-2% Varianz in der Nukleotidsequenz eines Gens führen. Diese
Nukleotidvariationen und die resultierenden Aminosäure-Polymorphismen
in T-bet, die von der natürlichen
Allelvariation herrühren
und die funktionelle Aktivität
von T-bet nicht verändern,
sollen samt und sonders unter den Schutzumfang der Erfindung fallen.
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Nukleinsäuremoleküle, die
natürlichen
Allelvarianten der erfindungsgemäßen T-bet-DNAs entsprechen,
können
aufgrund ihrer Homologie zu den hier beschriebenen T-bet-Nukleinsäuremolekülen isoliert
werden, indem die menschliche DNA oder ein Teil davon als Hybridisierungssonde
gemäß üblichen
Hybridisierungsverfahren unter sehr stringenten Hybridisierungsbedingungen
verwendet wird. Somit hybridisiert bei einer weiteren Ausführungsform
ein erfindungsgemäßes isoliertes
Nukleinsäuremolekül unter
sehr stringenten Bedingungen an ein zweites Nukleinsäuremolekül, das die
Nukleotidsequenz der SEQ ID NO: 1 oder 3 aufweist. Vorzugsweise
hybridisiert ein erfindungsgemäßes isoliertes
Nukleinsäuremolekül unter
sehr stringenten Bedingungen an die Sequenz der SEQ ID NO: 1 oder
3. Bei einer Ausführungsform
ist ein solches Nukleinsäuremolekül mindestens
etwa 700, 800, 900, 1000, 1200, 1300, 1400, 1500 oder 1600 Nukleotide
lang. Bei einer anderen Ausführungsform
umfasst ein solches Nukleinsäuremolekül mindestens
etwa 700, 800, 900, 1000, 1200, 1300, 1400, 1500 oder 1600 benachbarte
Nukleotide der SEQ ID NO: 1 oder mindestens etwa 500, 600, 700,
800, 900, 1000, 1100, 1200, 1300, 1400 oder 1500 benachbarte Nukleotide
der SEQ ID NO: 3. Ein isoliertes Nukleinsäuremolekül entspricht bevorzugt einer
natürlich
vorkommenden Allelvariante eines T-bet-Nukleinsäuremoleküls.
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Für den Fachmann
ist ersichtlich, dass neben natürlich
vorkommenden Allelvarianten der T-bet-Sequenz, die in der Population
existieren können,
geringfügige Änderungen
durch Mutation in die Nukleotidsequenz der SEQ ID NO: 1 oder 3 eingebracht
werden können,
was zu Änderungen
der Aminosäuresequenz
des codierten Proteins führt,
ohne die funktionelle Aktivität
des T-bet-Proteins zu verändern.
Beispielsweise können
Nukleotidsubstitutionen, die zu Aminosäuresubstitutionen an „nicht-essentiellen" Aminosäureresten
führen,
an der Sequenz der SEQ ID NO: 1 oder 3 vorgenommen werden. Ein „nicht-essentieller" Aminosäurerest ist
ein Rest, der gegenüber
der Wildtyp-Sequenz von T-bet (z. B. der Sequenz der SEQ ID NO:
1 oder 3) verändert
werden kann, ohne die funktionelle Aktivität von T-bet zu verändern, wie
z. B. dessen Fähigkeit,
mit DNA zu interagieren, oder dessen Fähigkeit, die Transkription
aus einem IFN-gamma-Promoter zu verstärken, während ein „essentieller" Aminosäurerest
für die
funktionelle Aktivität
erforderlich ist.
-
Daher
bezieht sich ein weiterer Aspekt der Erfindung auf Nukleinsäuremoleküle, die
T-bet-Proteine codieren, welche Änderungen
der Aminosäurereste
aufweisen, die für
die T-bet-Aktivität
nicht essentiell sind. Diese T-bet-Proteine unterscheiden sich in
der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 2 oder 4, behalten jedoch die T-bet-Aktivität bei. Ein
isoliertes Nukleinsäuremolekül, das eine
nicht-natürliche
Variante eines T-bet-Proteins codiert, kann durch Einbringen einer
oder mehrerer Nukleotidsubstitutionen, -additionen oder -deletionen in
die Nukleotidsequenz der SEQ ID NO: 1 oder 3 so erzeugt werden,
dass eine oder mehrere Aminosäuresubstitutionen,
-additionen oder -deletionen in das codierte Protein eingebracht
werden. Mutationen können mittels üblicher
Verfahren, wie der gerichteten Mutagenese und der PCR-vermittelten
Mutagenese, in SEQ ID NO: 1 oder 3 eingebracht werden. Vorzugsweie
werden konservative Aminosäuresubstitutionen
an einem oder mehreren nicht-essentiellen
Aminosäureresten
vorgenommen. Eine „konservative
Aminosäuresubstitution" ist eine, bei welcher
der Aminosäurerest
durch einen Aminosäurerest
mit einer ähnlichen
Seitenkette ersetzt wird. Familien von Aminosäureresten mit ähnlichen
Seitenketten sind im Stand der Technik definiert, einschließlich basischer
Seitenketten (z. B. Lysin, Arginin, Histidin), saurer Seitenketten
(z. B. Asparaginsäure,
Glutaminsäure),
ungeladener polarer Seitenketten (z. B. Glycin, Asparagin, Glutamin,
Serin, Threonin, Tyrosin, Cystein), unpolarer Seitenketten (z. B.
Alanin, Valin, Leucin, Isoleucin, Prolin, Phenylalanin, Methionin,
Tryptophan), beta-verzweigter Seitenketten (z. B. Threonin, Valin,
Isoleucin) und aromatischer Seitenketten (z. B. Tyrosin, Phenylalanin,
Tryptophan, Histidin). Dabei wird ein nicht-essentieller Aminosäurerest
in T-bet vorzugsweise durch einen anderen Aminosäurerest aus derselben Seitenkettenfamilie
ersetzt.
-
Alternativ
können
bei einer anderen Ausführungsform
Mutationen entlang der gesamten T-bet-Codierungssequenz oder eines
Teils davon zufällig
eingebracht werden, z. B. durch Sättigungsmutagenese, und die resultierenden
Mutanten können
auf ihre Fähigkeit
zur Bindung an DNA und/oder zur Aktivierung der Transkription untersucht
werden, um Mutanten zu identifizieren, welche die funktionelle Aktivität beibehalten.
Nach der Mutagenese kann das codierte, mutierte T-bet-Protein in
einer Wirtszelle rekombinant exprimiert und die funktionelle Aktivität des mutierten
Proteins mit dem Fachmann zur Verfügung stehenden Assays zur Bestimmung
der T-bet-Aktivität
bestimmt werden (z. B. durch Bestimmung der Fähigkeit des Proteins, an ein T-Box-Bindungselement zu
binden, das in der DNA vorhanden ist, oder durch Bestimmung der
Fähigkeit
des Proteins, einen Th1- oder Th2-Phänotyp in einer T-Zelle zu modulieren).
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung bezieht sich auf isolierte Nukleinsäuremoleküle, die
gegenläufig zum
Codierungsstrang einer (eines) T-bet-mRNA
oder -Gens sind. Eine gegenläufige
Nukleinsäure
gemäß der Erfindung
kann zu einem ganzen T-bet-Codierungsstrang oder nur zu einem Teil
davon komplementär
sein. Bei einer Ausführungsform
ist ein gegenläufiges
Nukleinsäuremolekül gegenläufig zu
einer Codierungsregion des Codierungsstrangs einer T-bet codierenden
Nukleotidsequenz, die ausschließlich
in der T-bet-Familie der Proteine oder ausschließlich in einer T-bet-Sequenz einer
bestimmten Spezies vorliegt. Bei einer anderen Ausführungsform
ist das gegenläufige
Nukleinsäuremolekül gegenläufig zu
einer nicht-codierenden Region des Codierungsstrangs einer T-bet
codierenden Nukleotidsequenz, die ausschließlich in der T-bet-Familie
der Proteine oder ausschließlich
in einer T-bet-Sequenz einer bestimmten Spezies vorliegt. Bei bevorzugten
Ausführungsformen
umfasst ein gegenläufiges
Molekül
gemäß der Erfindung
mindestens etwa 700 benachbarte Nukleotide des Nicht-Codierungsstrangs
der SEQ ID NO: 1, bevorzugter mindestens 800, 1000, 1200, 1400 oder 1600
benachbarte Nukleotide des Nicht-Codierungsstrangs der SEQ ID NO:
1 oder mindestens etwa 500 benachbarte Nukleotide des Nicht-Codierungsstrangs
der SEQ ID NO: 3, noch bevorzugter mindestens 600, 800, 1000, 1200
oder 1400 benachbarte Nukleotide des Nicht-Codierungsstrangs der
SEQ ID NO: 3.
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Angesichts
der hier offenbarten Codierungsstrangsequenzen, die T-bet codieren,
(z. B. SEQ ID NO: 1 und 3) können
gegenläufige
Nukleinsäuren
gemäß der Erfindung
nach den Regeln der Basenpaarung von Watson und Crick gestaltet
werden. Das gegenläufige
Nukleinsäuremolekül kann komplementär zur gesamten Codierungsregion
der T-bet-mRNA oder alternativ dazu ein Oligonukleotid sein, das
nur zu einem Teil der Codierungs- oder Nicht-Codierungsregion der T-bet-mRNA gegenläufig ist.
Beispielsweise kann das gegenläufige
Oligonukleotid komplementär
zu der Region sein, welche die Translationsanfangsstelle der T-bet-mRNA umgibt.
Ein gegenläufiges
Oligonukleotid kann beispielsweise etwa 15, 20, 25, 30, 35, 40,
45 oder 50 Nukleotide lang sein. Eine gegenläufige Nukleinsäure gemäß der Erfindung
kann durch chemische Synthese und enzymatische Verknüpfungsreaktionen
mittels dem Fachmann bekannter Verfahren konstruiert werden. Beispielsweise
kann eine gegenläufige
Nukleinsäure
(z. B. ein gegenläufiges
Oligonukleotid) unter Verwendung natürlich vorkommender Nukleotide
chemisch synthetisiert werden, oder es können verschiedentlich modifizierte
Nukleotide, die zur Erhöhung
der biologischen Stabilität
der Moleküle
oder zur Erhöhung
der physikalischen Stabilität
der zwischen den gegenläufigen
und den gleichgerichteten Nukleinsäuren gebildeten Duplex ausgelegt
sind, z. B. Phosphorthioat-Derivate und Acridin-substituierte Nukleotide,
verwendet werden. Alternativ kann die gegenläufige Nukleinsäure biologisch,
unter Verwendung eines Expressionsvektors, in den eine Nukleinsäure in gegenläufiger Ausrichtung
subkloniert wurde (d. h. von der eingesetzten Nukleinsäure transkribierte
RNA wird eine gegenläufige
Ausrichtung zu einer interessierenden Ziel-Nukleinsäure haben,
wie dies im nachfolgenden Unterabschnitt weiter beschrieben ist).
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Bei
einer anderen Ausführungsform
ist eine gegenläufige
Nukleinsäure
gemäß der Erfindung
ein Ribozym. Ribozyme sind katalytische RNA-Moleküle mit Ribonuklease-Aktivität, die in
der Lage sind, eine einsträngige
Nukleinsäure,
wie z. B. eine mRNA, zu der sie eine komplementäre Region aufweisen, abzuspalten. Ein
Ribozym mit Spezifität
für eine
T-bet-codierende Nukleinsäure
kann ausgehend von der Nukleotidsequenz eines hier offenbarten T-bet-Gens
gestaltet werden. Beispielsweise kann ein Derivat einer Tetrahymena
L-19 IVS-RNA konstruiert
werden, bei dem die Basissequenz der aktiven Stelle komplementär zu der
Basissequenz ist, die in einer T-bet-codierenden mRNA abgespalten
werden soll, siehe z. B. Cech et al., US-Patent Nr. 4,987,071, und
Cech et al., US-Patent Nr. 5,116,742. Alternativ kann T-bet-mRNA
dazu verwendet werden, eine katalytische RNA mit spezifischer Ribonuklease-Aktivität aus einem
Pool von RNA-Molekülen
auszuwählen,
siehe beispielsweise Bartel, D. und Szostak, J. W. (1993) Science
261:1411-1418.
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Noch
ein weiterer Aspekt der Erfindung bezieht sich auf isolierte Nukleinsäuremoleküle, die
T-bet-Fusionsproteine codieren. Diese Nukleinsäuremoleküle, die mindestens eine erste,
ein T-bet-Protein, -Polypeptid oder -Peptid codierende Nukleotidsequenz
aufweisen, die mit einer zweiten ein T-bet-Protein, -Polypeptid
oder -Peptid codierenden Nukleotidsequenz operabel verknüpft ist,
können
mit üblichen
rekombinanten DNA-Verfahren hergestellt werden. T-bet-Fusionsproteine
sind nachfolgend im Unterabschnitt III in weiteren Einzelheiten
beschrieben.
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II. Rekombinante Expressionsvektoren
und Wirtszellen
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung bezieht sich auf Vektoren, vorzugsweise
rekombinante Expressionsvektoren, die eine Nukleinsäure enthalten,
welche T-bet (oder
einen Teil davon) codiert. Die erfindungsgemäßen Expressionsvektoren umfassen
eine erfindungsgemäße Nukleinsäure in einer zur
Expression der Nukleinsäure
in einer Wirtszelle geeigneten Form, d.h., die rekombinanten Expressionsvektoren
enthalten eine oder mehrere Regulierungssequenzen, die ausgehend
von den zur Expression zu verwendenden Wirtszellen ausgewählt werden
und mit der zu exprimierenden Nukleinsäuresequenz operabel verknüpft ist
(sind). In einem rekombinanten Expressionsvektor soll „operabel
verknüpft" bedeuten, dass die
interessierende Nukleotidsequenz mit der (den) Regulierungssequenzen)
in einer Weise verknüpft
ist, die eine Expression der Nukleotidsequenz (z. B. in einem in
vitro-Transkriptions-/Translationssystem
oder in einer Wirtszelle gestattet, wenn der Vektor in die Wirtszelle
eingeführt
wird). Der Begriff „Regulierungssequenz" umfasst Promoter,
Enhancer und andere Expressionssteuerelemente (z. B. Polyadenylierungssignale).
Solche Regulierungssequenzen sind beispielsweise in Goeddel; Gene
Expression Technology: Methods in Enzymology 185. Academic Press,
San Diego, CA (1990), beschrieben. Zu den Regulierungssequenzen
gehören
diejenigen, welche die konstitutive Expression einer Nukleotidsequenz
in vielen Arten von Wirtszellen steuern, und diejenigen, welche
die Expression der Nukleotidsequenz nur in bestimmten Wirtszellen
steuern (z. B. gewebespezifische Regulierungssequenzen). Für den Fachmann
ist ersichtlich, dass die Gestaltung des Expressionsvektors von
solchen Faktoren, wie der Wahl der zu transformierenden Wirtszelle,
dem Expressionsgrad des gewünschten
Proteins usw., abhängen
kann. Die erfindungsgemäßen Expressionsvektoren
können
in Wirtszellen eingeführt
werden, um dadurch Proteine oder Peptide, einschließlich Fusionsproteinen
oder -peptiden, herzustellen, die von Nukleinsäuren, wie hier beschrieben,
codiert werden (z. B. T-bet-Proteine, mutierte Formen der T-bet-Proteine, T-bet-Fusionsproteine und
dergleichen).
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Die
rekombinanten Expressionsvektoren gemäß der Erfindung können zur
Expression von T-bet-Protein in prokaryotischen oder eukaryotischen
Zellen ausgelegt sein. Beispielsweise kann T-bet in Bakterienzellen,
wie E. coli, Insektenzellen (unter Verwendung von Baculovirus-Expressionsvektoren),
Hefezellen oder Säugetierzellen
exprimiert werden. Geeignete Wirtszellen sind in Goeddel, Gene Expression
Technology: Methods in Enzymology 185, Academic Press, San Diego,
CA (1990), weiter erörtert.
Alternativ kann der rekombinante Expressionsvektor in vitro transkribiert
und translatiert werden, z. B. unter Verwendung von T7-Promoter-Regulierungssequenzen
und T7-Polymerase.
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Die
Expression von Proteinen in Prokaryoten erfolgt in E. coli meist
mit Vektoren, die konstitutive oder induzierbare Promoter enthalten,
welche die Expression von Fusions- oder von Nicht-Fusionsproteinen
steuern. Fusionsvektoren fügen
eine Reihe von Aminosäuren
zu einem Protein hinzu, das darin codiert wird, üblicherweise am Aminoterminus
des rekombinanten Proteins. Solche Fusionsvektoren können einem
oder mehreren Zwecken dienen: 1) Erhöhung der Expression von rekombinantem
Protein; 2) Erhöhung
der Löslichkeit des
rekombinanten Proteins; 3) Unterstützung der Reinigung des rekombinanten
Proteins durch Aktivität
als Ligand bei einer Affinitätsreinigung;
4) Bereitstellung einer Epitop-Markierung zur Unterstützung der
Detektion und/oder Reinigung des Proteins; und/oder 5) Bereitstellung
eines Markers zur Unterstützung
der Detektion des Proteins (z. B. eines Farbmarkers unter Verwendung
von β-Galaktosidasefunktionen).
Häufig
wird in Fusionsexpressionsvektoren eine proteolytische Spaltungsstelle
am Übergang
zwischen der Fusionseinheit und dem rekombinanten Protein eingeführt, um
die Trennung des rekombinanten Proteins von der Fusionseinheit im
Anschluß an
die Reinigung des Fusionsproteins zu ermöglichen. Solche Enzyme und
ihre Kognaten-Erkennungssequenzen umfassen Faktor Xa, Thrombin und
Enterokinase. Typische Fusionsexpressionsvektoren umfassen pGEX
(Pharmacia Biotech Inc.; Smith. D. B. und Johnson, K. S. (1988)
Gene 67:31-40),
pMAL (New England Biolabs, Beverly. MA) und pRIT5 (Pharmacia, Piscataway,
NJ), die Glutathion-S-Transferase (GST), das Maltose E-Bindungsprotein oder
das Protein A an das rekombinante Ziel-Protein fusionieren. Rekombinante
Proteine können
auch in eukaryotischen Zellen als Fusionsproteine für die gleichen
Zwecke, wie oben diskutiert, exprimiert werden.
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Beispiele
für geeignete,
induzierbare nicht-fusionierende E. coli-Expressionsvektoren umfassen pTrc (Amann
et al. (1988) Gene 69:301-315) und pET 11d (Studier et al., Gene
Expression Technology: Methods in Enzymology 185, Academic Press,
San Diego, Kalifornien (1990) 60-89). Die Ziel-Genexpression aus
dem pTrc-Vektor stützt
sich auf die Wirts-RNA-Polymerasetranskription
aus einem hybriden trp-lac-FusionsPromoter. Die Ziel-Genexpression aus
dem pET 11d-Vektor stützt
sich auf eine Transkription aus einem T7 gn 10-lac-Fusionspromoter,
die durch eine co-exprimierte virale RNA-Ppolymerase (T7 gn1) vermittelt wird.
Diese virale Polymerase wird von den Wirtsstämmen BL21 (DE3) oder HMS174
(DE3) eines residenten λ-Prophagen,
in dem ein T7 gn1-Gen aufgenommen ist, unter der Transkriptionssteuerung
des lacUV 5-Promoters bereitgestellt.
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Eine
Strategie zur Maximierung der rekombinanten Proteinexpression in
E. coli besteht darin, das Protein in einem Wirtsbakterium mit beeinträchtigter
Fähigkeit
zum proteolytischen Abspalten des rekombinanten Proteins zu exprimieren
(Gottesman, S., Gene Expression Technology: Methods in Enzymology
185. Academic Press, San Diego, Kalifornien (1990) 119-128). Eine
andere Strategie ist, die Nukleinsäuresequenz der in einen Expressionsvektor
einzusetzenden Nukleinsäure
so zu verändern,
dass die Einzelcodons für
jede Aminosäure
die sind, die vorzugsweise in E. coli verwendet werden (Wada et
al., (1992) Nuc. Acids Res. 20:2111-2118). Eine solche Veränderung
der erfindungsgemäßen Nukleinsäuresequenzen
kann mit üblichen DNA-Syntheseverfahren
durchgeführt
werden.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
ist der T-bet-Expressionsvektor ein Hefe-Expressionsvektor. Beispiele für Vektoren
zur Expression in der Hefe S. cerivisae umfassen pYepSec1 (Baldari
et al., (1987) EMBO J. 6:229-234), pMFa (Kurjan und Herskowitz,
(1982) Cell 30:933-943), pJRY88 (Schultz et al., (1987) Gene 54:113-123)
und pYES2 (Invitrogen Corporation, San Diego, CA).
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Alternativ
kann T-bet in Insektenzellen unter Verwendung von Baculovirus-Expressionsvektoren
exprimiert werden. Zu Baculovirus-Vektoren, die zur Expression von
in Insektenzellen (z. B. Sf 9-Zellen) kultivierten Proteinen verfügbar sind,
zählen
die pAc-Reihe (Smith et al., (1983) Mol. Cell Biol. 3:2156-2165)
und die pVL-Reihe (Lucklow, V. A., und Summers, M. D., (1989) Virology
170:31-39).
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
wiederum wird eine erfindungsgemäße Nukleinsäure unter
Verwendung eines Säugetier-Expressionsvektors
in Säugetierzellen
exprimiert. Beispiele für
Säugetier-Expressionsvektoren
umfassen pMex-Neol, pCDM8 (Seed, B., (1987) Nature 329:840) und
pMT2PC (Kaufman et al. (1987), EMBO J. 6:187-195). Bei Verwendung
in Säugetierzellen
werden die Kontrollfunktionen des Expressionsvektors häufig durch
virale Regulierungselemente bereitgestellt. Beispielsweise werden üblicherweise
verwendete Promoter aus Polyom, Adenovirus 2, Cytomegalovirus und
Simian-Virus 40 hergeleitet.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
ist der rekombinante Säugetier-Expressionsvektor
in der Lage, die Expression der Nukleinsäure vorzugsweise in einem bestimmten
Zelltyp zu steuern (z. B. werden gewebespezifische Regulierungselemente
verwendet, um die Nukleinsäure
zu exprimieren). Gewebespezifische Regulierungselemente sind dem
Fachmann bekannt. Nicht einschränkende
Beispiele für
geeignete gewebespezifische Promoter umfassen Lymphoid-spezifische
Promoter (Calame und Eaton (1988) Adv. Immunol. 43:235-275), insbesondere
Promoter von T-Zellrezeptoren (Winoto und Baltimore (1989) EMBO
J. 8:729-733) und Immunglobuline (Banerji et al. (1983) Cell 33:729-740;
Queen und Baltimore (1983) Cell 33:741-748), den Albumin-Promoter (leberspezifisch;
Pinkert et al. (1987) Genes Dev. 1:268-277), neuronenspezifische
Promoter (z. B. den Neurofilament-Promoter; Byrne und Ruddle (1989)
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86:5473-5477), Pankreas-spezifische Promoter
(Edlund et al. (1985) Science 230:912-916) und Brustdrüsen-spezifische Promoter
(z. B. Milchserum-Promoter; US-Patent Nr. 4,873,316 und europäische Patentveröffentlichung
Nr. 264 166). Entwicklungsregulierte Promoter sind ebenfalls mit
eingeschlossen, z. B. die Maus-Hox-Promoter (Kessel und Gruss (1990)
Science 249:374-379) und der α-Fetoprotein-Promoter (Campes
und Tilghman (1989) Genes Dev. 3:537-546).
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Zudem
sind dem Fachmann induzierbare Regulierungssysteme zur Verwendung
in Säugetierzellen bekannt,
wie beispielsweise Systeme, in denen die Genexpression durch Schwermetallionen
(siehe z. B. Mayo et al. (1982) Cell 29:99-108; Brinster et al.
(1982) Nature 296:39-42; Searle et al. (1985) Mol. Cell. Biol. 5:1480-1489),
Hitzeschock (siehe z. B. Nouer et al. (1991) in Heat Shock Response,
Hrsg. Nouer, L., CRC, Boca Raton, FL, S. 167-220), Hormone (siehe
z. B. Lee et al. (1981) Nature 294:228-232; Hynes et al. (1981) Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 78:2038-2042; Klock et al. (1987) Nature 329:734-736; Israel & Kaufman (1989) Nucl.
Acids Res. 17:2589-2604; und PCT-Veröffentlichungsnr.
WO 93/23431), FK506-verwandte Moleküle (siehe z. B. PCT-Veröffentlichungsnr.
WO 94/18317) oder Tetrazykline reguliert wird (Gossen, M., und Bujard, H.
(1992) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89:5547-5551; Gossen, M. et al.
(1995) Science 268:1766-1769; PCT-Veröffentlichungsnr. WO 94/29442;
und PCT-Veröffentlichungsnr.
WO 96/01313). Entsprechend stellt eine andere erfindungsgemäße Ausführungsform
einen rekombinanten Expressionsvektor bereit, in dem T-bet-DNA mit
einem induzierbaren eukaryotischen Promoter operabel verknüpft ist,
wodurch eine induzierbare Expression von T-bet-Protein in eukaryotischen
Zellen ermöglicht
wird.
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Die
Erfindung stellt ferner einen rekombinanten Expressionsvektor bereit,
umfassend ein erfindungsgemäßes DNA-Molekül, das in
den Expressionsvektor in gegenläufiger
Ausrichtung kloniert ist. Dabei ist das DNA-Molekül mit einer
Regulierungssequenz in einer Weise operabel verknüpft, welche
die Expression (durch Transkription des DNA-Moleküls) eines
RNA-Moleküls
gestattet, das gegenläufig
zur T-bet-mRNA ist. Es können
Regulierungssequenzen, die mit einer Nukleinsäure operabel verknüpft sind,
welche in gegenläufiger
Ausrichtung kloniert ist, gewählt
werden, welche die kontinuierliche Expression des gegenläufigen RNA-Moleküls in verschiedenen
Zelltypen steuern, z. B. virale Promoter und/oder Enhancer, oder
es können
Regulierungssequenzen gewählt
werden, welche die konstitutive, gewebespezifische oder zelltypspezifische
Expression gegenläufiger
RNA steuern. Der gegenläufige
Expressionsvektor kann in Form eines rekombinanten Plasmids, Phagemids
oder eines abgeschwächten
Virus vorliegen, in dem gegenläufige
Nukleinsäuren
unter der Steuerung einer hochwirksamen Regulierungsregion, deren
Aktivität
durch den Zelltyp bestimmt werden kann, in den der Vektor eingeführt wird,
produziert werden. Eine Diskussion der Regulierung der Genexpression
mittels gegenläufiger
Gene findet sich in Weintraub, H. et al., Antisense RNA as a molecular
tool for genetic analysis, Reviews – Trends in Genetics, Nr.1
(1) 1986.
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Ein
anderer Aspekt der Erfindung bezieht sich auf rekombinante Wirtszellen,
in die ein erfindungsgemäßer Vektor,
vorzugsweise ein rekombinanter Expressionsvektor, eingeführt wurde.
Eine Wirtszelle kann jede prokaryotische oder eukaryotische Zelle
sein. Beispielsweise kann das T-bet-Protein in bakteriellen Zellen,
wie E. coli, Insektenzellen, Hefe- oder Säugetierzellen (wie z. B. Chinesische
Hamster Eizellen (CHO) oder COS Zellen) exprimiert werden. Andere
geeignete Wirtszellen sind dem Fachmann bekannt. Vektor-DNA kann mittels
herkömmlicher
Transformations- oder Transfektionsverfahren in prokaryotische oder
eukaryotische Zellen eingeführt
werden. So wie sie hier verwendet werden, sollen sich die Begriffe „Transformation" und "Transfektion" auf verschiedene,
im Stand der Technik anerkannte Verfahren zur Einführung einer
fremden Nukleinsäure
(z. B. DNA) in eine Wirtszelle, wie Calciumphosphat- oder Calciumchlorid-Copräzipitation,
DEAE-Dextran-vermittelte
Transfektion, Lipofektion oder Elektroporation beziehen. Geeignete
Verfahren zum Transformieren oder Transfizieren von Wirtszellen
finden sich in Sambrook et al. (Molecular Cloning: A Laboratory
Manual, 2. Auflage, Cold Spring Harbor Laboratory press (1989))
und anderen Laborhandbüchern.
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Zur
stabilen Transfektion von Säugetierzellen
ist es bekannt, dass je nach verwendetem Expressionsvektor und Transfektionsverfahren
nur eine kleine Zellfraktion die Fremd-DNA in ihr Genom integrieren
kann. Um diese Integranten zu identifizieren und auszuwählen, wird
allgemein ein Gen, das einen selektierbaren Marker (z. B. Resistenz
gegen Antibiotika) codiert, zusammen mit dem interessierenden Gen
in die Wirtszellen eingeführt.
Bevorzugte selektierbare Marker umfassen diejenigen, die Resistenz
gegen Wirkstoffe verleihen, wie z. B. G418, Hygromycin und Methotrexat.
Eine Nukleinsäure,
die einen wählbaren
Marker codiert, kann auf demselben Vektor wie die T-bet codierende
Nukleinsäure,
oder auf einem separaten Vektor in eine Wirtszelle eingeführt werden.
Zellen, die stabil mit der eingeführten Nukleinsäure transfiziert
sind, können
durch Wirkstoffselektion identifiziert werden (z. B. überleben
Zellen, die das selektierbare Markergen aufgenommen haben, während die
anderen Zellen sterben).
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Eine
erfindungsgemäße Wirtszelle,
wie z. B. eine prokaryotische oder eukaryotische Wirtszelle in Kultur,
kann dazu verwendet werden, ein T-bet-Protein zu produzieren (d.h. zu exprimieren).
Daher stellt die Erfindung ferner Verfahren zur Herstellung von
T-bet-Protein unter Verwendung der erfindungsgemäßen Wirtszellen bereit. Bei
einer Ausführungsform
umfasst das Verfahren das Kultivieren der erfindungsgemäßen Wirtszelle
(in die ein rekombinanter Expressionsvektor, der T-bet codiert,
eingeführt
wurde) in einem geeigneten Medium, bis T-bet produziert wird. Gemäß einer
anderen Ausführungsform
umfasst das Verfahren ferner das Isolieren von T-bet aus dem Medium
oder der Wirtszelle. In seiner nativen Form ist das T-bet-Protein
ein intrazelluläres
Protein, und daher kann ein rekombinantes T-bet-Protein intrazellulär in einer
rekombinanten Wirtszelle exprimiert und dann aus der Wirtszelle,
z. B. durch Lyse der Wirtszelle und Gewinnung des rekombinanten T-bet-Proteins
aus dem Lysat, isoliert werden. Alternativ kann ein rekombinantes
T-bet-Protein als extrazelluläres
Protein hergestellt werden, indem eine heterologe Signalsequenz
operabel mit dem Aminoterminus des Proteins verknüpft wird,
so dass das Protein aus den Wirtszellen sezerniert wird. In diesem
Fall kann ein rekombinantes T-bet-Protein aus dem Kulturmedium gewonnen
werden, in dem die Zellen kultiviert werden.
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Bestimmte
erfindungsgemäße Wirtszellen
können
auch zur Herstellung nicht-menschlicher,
transgener Lebewesen verwendet werden. Beispielsweise ist bei einer
Ausführungsform
eine erfindungsgemäße Wirtszelle
eine befruchtete Eizelle oder eine Embryonenstammzelle, in die T-bet-codierende
Sequenzen eingeführt
wurden. Diese Wirtszellen können
dann dazu verwendet werden, nicht-menschliche, transgene Lebewesen,
in deren Genom exogene T-bet-Sequenzen
eingeführt
wurden, oder homologe, rekombinante Lebewesen zu schaffen, in denen
endogene T-bet-Sequenzen verändert
wurden. Solche Lebewesen sind zum Studium der Funktion und/oder
Aktivität
von T-bet und zum Identifizieren und/oder Bewerten von Modulatoren
der T-bet-Aktivität
brauchbar. Daher bezieht sich ein anderer Aspekt der Erfindung auf
nicht- menschliche,
transgene Lebewesen, die Zellen enthalten, die ein Transgen tragen,
welches ein T-bet-Protein oder einen Teil eines T-bet-Proteins codiert.
Gemäß einer
untergeordneten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen transgenen
Lebewesen verändert
das Transgen ein endogenes Gen, das ein endogenes T-bet-Protein
codiert (z. B. homologe, rekombinante Lebewesen, in denen das endogene
T-bet-Gen funktionell gestört
oder „ausgeschaltet" oder die Nukleotidsequenz
des endogenen T-bet-Gens mutiert ist oder die Transkriptionsregulierungsregion
des endogenen T-bet-Gens verändert
wurde).
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Ein
erfindungsgemäßes transgenes
Lebewesen kann geschaffen werden, indem eine T-bet-codierende Nukleinsäure in die
männlichen
Pronuklei einer befruchteten Eizelle eingeführt wird, z. B. durch Mikroinjektion,
und man die Eizelle sich in einem scheinschwangeren weiblichen Pflegelebewesen
entwickeln läßt. Die T-bet-Nukleotidsequenz
der SEQ ID NO: 1 oder 3 kann als Transgen in das Genom eines nicht-menschlichen Lebewesens
eingeführt
werden. Intronsequenzen und Polyadenylierungssignale können ebenfalls
in dem Transgen enthalten sein, um die Wirksamkeit der Expression
des Transgens zu erhöhen.
(Eine) gewebespezifische Regulierungssequenzen) kann (können) mit
dem T-bet-Transgen operabel verknüpft werden, um die Expression
des T-bet-Proteins auf bestimmte Zellen zu richten. Verfahren zum
Schaffen transgener Lebewesen mittels Embryonen-Manipulation und
Mikroinjektion, insbesondere solcher Tiere wie Mäuse, sind im Stand der Technik üblich geworden
und z. B. in den US-Patenten Nr. 4,736,866 und 4,870,009, beide
von Leder et al., im US-Patent Nr. 4,873,191 von Wagner et al. und
in Hogan, B., Manipulating the Mouse Embryo, (Cold Spring Harbor
Laboratory Press, Cold Spring Harbor, N. Y., 1986) beschrieben. Ähnliche
Verfahren werden zur Herstellung anderer transgener Lebewesen verwendet.
Ein transgenes Gründer-Lebewesen
kann aufgrund des Vorliegens des T-bet-Transgens in dessen Genom und/oder der
Expression von T-betm-RNA in Geweben oder Zellen der Lebewesen identifiziert
werden. Ein transgenes Gründer-Lebewesen
kann dann dazu verwendet werden, zusätzliche Lebewesen zu züchten, die
das Transgen tragen. Darüber
hinaus können
transgene Lebewesen, die ein T-bet codierendes Transgen tragen,
ferner mit anderen transgenen Lebewesen gekreuzt werden, die andere
Transgene tragen.
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Zur
Schaffung eines homologen, rekombinanten Lebewesens wird ein Vektor
hergestellt, der zumindest einen Abschnitt eines T-bet-Gens enthält, in den
eine Deletion, Addition oder Substitution eingebracht wurde, um
dadurch das endogene T-bet-Gen zu verändern, z. B. funktionell zu
stören.
Bei einer Ausführungsform
ist ein homologer Rekombinationsvektor so gestaltet, dass bei einer
homologen Rekombination das endogene T-bet-Gen funktionell gestört wird
(d. h. kein funktionelles Protein mehr codiert; auch als „Knockout"-Vektor bezeichnet).
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Alternativ
kann der Vektor so gestaltet sein, dass bei homologer Rekombination
das endogene T-bet-Gen durch das T-bet-Gen ersetzt wird. Im homologen
Rekombinationsvektor ist der veränderte
Abschnitt des T-bet-Gens an seinen 5'- und 3'-Enden von einer zusätzlichen Nukleinsäure des
T-bet-Gens flankiert, damit eine homologe Rekombination zwischen
dem exogenen T-bet-Gen, das vom Vektor getragen wird, und einem
endogenen T-bet-Gen in einer Embryonenstammzelle erfolgen kann.
Die zusätzliche
flankierende T-bet-Nukleinsäure ist
ausreichend lang für
eine erfolgreiche homologe Rekombination mit dem endogenen Gen.
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Typischerweise
sind mehrere Kilobasen flankierender DNA (sowohl am 5'- als auch am 3'-Ende) im Vektor
enthalten (siehe z. B. Thomas, K. R. und Capecchi, M. R. (1987)
Cell 51:503 als Beschreibung homologer Rekombinationsvektoren).
Der Vektor wird in eine Embryonenstammzell-Linie (z. B. durch Elektroporation)
eingebracht, und es werden Zellen selektiert, in denen das eingeführte T-bet-Gen
homolog mit dem endogenen T-bet-Gen rekombiniert wurde (siehe z.
B. Li, E. et al. (1992) Cell 69:915). Die selektierten Zellen werden
dann in eine Blastozyste eines Lebewesens (z. B. einer Maus) injiziert,
um Aggregationschimären
zu bilden (siehe z. B. Bradley, A. in Teratocarcinomas and Embryonic
Stem Cells: A Practical Approach, E. J. Robertson, Hrsg. (IRL. Oxford,
1987) S.113-152). Dann kann ein chimärer Embryo in ein geeignetes,
scheinschwangeres weibliches Pflegelebewesen implantiert und der
Embryo ausgetragen werden. Nachkommen, welche die homolog rekombinierte
DNA in ihren Keimzellen beherbergen, können zur Züchtung von Lebewesen, bei denen
alle Zellen des Lebewesens die homolog rekombinierte DNA enthalten,
durch Keimlinienübertragung
des Transgens verwendet werden. Verfahren zur Entwicklung homologer
Rekombinationsvektoren und homologer, rekombinanter Lebewesen sind
in Bradley. A. (1991) Current Opinion in Biotechnology 2:823-829
und in den Internationalen PCT-Offenlegungsschriften Nr. WO 90/11354
von Le Mouellec et al., WO 91/01140 von Smithies et al., WO 92/0968
von Zijlstra et al und WO 93/04169 von Berns et al. näher beschrieben.
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Zusätzlich zu
den obigen Ausführungen
ist für
den Fachmann ersichtlich, dass andere im Stand der Technik zur homologen
Rekombination bekannte Vorgehensweisen bei der vorliegenden Erfindung
Anwendung finden können.
Enzym-gestützte,
gerichtete Integrationssysteme sind dem Fachmann bekannt und können angewandt
werden, um ein DNA-Molekül
an einer vorbestimmten Stelle in ein zweites Ziel-DNA-Molekül zu integrieren.
Beispiele für
solche Enzym-gestützten
Integrationssysteme umfassen das Cre-Rekombinase-Iox-Zielsystem (wie z.
B. in Baubonis. W. und Sauer, B. (1993) Nucl. Acids Res. 21:2025-2029,
und Fukushige, S. und Sauer, B. (1992) Proc. Natl. Acad. Sci. USA
89:7905-7909, beschrieben) und das FLP-Rekombinase-FRT-Zielsystem
(wie z. B. in Dang. D. T. und Perrimon, N. (1992) Dev. Genet. 13:367-375,
and Fiering, S. et al. (1993) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90:8469-8473,
beschrieben). Es können
auch Tetracyclin-regulierte, induzierbare homologe Rekombinationssysteme
verwendet werden, wie sie z. B. in der PCT-Offenlegungsschrift Nr. WO 94/29442
und in der PCT-Offenlegungsschrift WO 96/01313 beschrieben sind.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
können
transgene Lebewesen, bei denen T-bet in allen T-Zellen exprimiert
wird, z. B. unter Verwendung des CD4-Enhancers, hergestellt werden (Zheng,
W-P. & Flavell,
R. A. 1997. Cell 89, 587). Jüngste
Arbeiten legen nahe, dass auch der CD2-Enhancer verwendet werden
kann. Er ist sogar noch wirksamer beim Erzielen eines hohen Expressionsniveaus
in T-Zellen; die Expression wird nicht verändert und die Transgen-Expression
ist kopienzahlabhängig
(Zhumabekov, T., et al. 1995. J. Immunol. Meth. 185, 133, Sharp,
L. L., et al. 1997. Immunity 7, 609). Mäuse mit einem hohen T-bet-RNA-Expressionsniveau
(unter Verwendung des Introns des menschlichen Wachstumshormons
als Sonde zur Unterscheidung zwischen einem Transgen, das durch
die T-bet-RNA gesteuert wird, und endogenem T-bet) können durch Screening
entsprechender Mengen von Gründern
identifiziert werden.
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Bei
einem anderen Ansatz kann ein dominantes Repressor-Transgen erzeugt
werden. Beispielsweise kann ein dominantes Repressor-T-bet unter
Verwendung des proximalen Ick-Enhancers (Alberola-IIa, J. et al. 1996
J Exp. Med. 184, 9), der eine Fusion von T-bet steuert, und von
engrailed hergestellt werden (Taylor. D.. 1996. Genes Dev.10.2732;
Li, J., Thurm. H., et al. 1997. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 94, 10885).
Dieses Konstrukt unterdrückt
insbesondere die T-bet-Transaktivierung eines multimerisierten T-bet-Reporters
und beeinflusst die NFAT-abhängige
Reporter-Transaktivierung nicht.
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Alternativ
können
Null-Mutationen durch gezielte Mutagenese in ES-Zellen erzeugt werden
(Ranger, A. et al. 1998. Nature 392, 186; Hodge. M. R., et al. 1996.
Immunity 4:1., 144; Grusby. M. J.. et al. 1991. Science 253,1417;
Reimold, A. M., et al. 1996. Nature 379: 262: Kaplan. M. H., 1996.
Immunity: 313; Kaplan, M. H., et al. 1996. Nature 382, 174: Smiley,
S. T., et al. 1997. Science 275, 77). Beispielsweise kann unter
Verwendung von dem Fachmann bekannten Verfahren ein genomischer
T-bet-Klon aus einer Genom-Bank isoliert, die Intron-Exon-Organisation
beschrieben und ein Targeting-Konstrukt im cre-Iox-Vektor (siehe
nachfolgende Diskussion) erzeugt werden, welches das erste Exon
und 450 bp stromaufwärtiger
Promotersequenz deletieren sollte. Dieses Konstrukt kann in eine
ES-Zelllinie elektroporiert werden, und doppelt wirkstoffresistente
(z. B. Neomycin, Gancyclovir) Klone können mittels Southern Blot-Analyse
identifiziert werden. Klone, die homologe, rekombinante Ereignisse
im T-bet-Lokus tragen, können
dann identifiziert und in Blastocysten injiziert werden, die aus
schwangeren (Tag 3,5) BALB/c-Mäusen
erhalten wurden. Dann können
chimäre
Mäuse produziert
und mit Wildtyp-BALB/c- Mäusen gepaart
werden, um eine Keimlinien-Übertragung
des gestörten T-bet-Gens zu erzeugen.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
kann eine Implantation in RAG2-defiziente Blastocysten (Chen, J.,
et al. 1993. Proc. Natl. Acad Sci. USA 90, 4528) oder der Ansatz
der cre-Iox-induzierbaren Deletion eingesetzt werden, um Mäuse zu entwickeln,
denen T-bet nur im Immunsystem fehlt. Beispielsweise kann das Targeting-Konstrukt
im cre-Iox-Vektor hergestellt werden. Das Blastocysten-Komplementierungssystem
wurde verwendet, um NFATc, einen embryonalen, lethalen Phänotyp, zu
untersuchen (Ranger, A. M., et al. 1998. Immunity 8:125). Dieser
Ansatz erfordert eine Störung
des T-bet-Gens auf beiden Chromosomen in ES-Zellen, was z. B. durch
Verwendung eines mutanten Neomycin-Gens und Erhöhung der Konzentration von
G418 in den ES-Kulturen, wie beschrieben (Chen, J. 1993. Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 90; 4528) oder durch Flankieren des Neo-Gens mit
cre-Iox-Stellen erreicht werden kann. Um das zweite Allel zu stören, kann
das Neomycin-Gen durch Transfektion des ES-Klons mit cre-Rekombinase deletiert
werden, und dann kann der ES-Klon mit dem gleichen Targeting-Konstrukt
transfiziert werden, um Klone mit T-bet-Deletionen auf beiden Allelen
zu selektieren. Eine dritte Transfektion mit cre-Rekombinase ergibt
die gewünschten
doppelt defizienten ES-Zellen. Diese double-targeted ES-Zellen werden
dann in RAG2-Blastocysten implantiert, und die Lymphorgane der so
erzeugten chimären
Mäuse werden
vollständig
von den übertragenen
ES-Zellen kolonisiert. Dies gestattet eine Einschätzung des
Effektes des Fehlens von T-bet auf Zellen des Lymphsystems, ohne
andere Organsysteme zu beeinflussen, bei denen das Fehlen von T-bet
lethal sein könnte.
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Ebenso
kann der konditionelle Ablationsansatz angewandt werden, bei dem
das cre-Iox-System eingesetzt wird. Kurz gesagt: es wird ein Targeting-Konstrukt erzeugt,
in dem Iox-Rekombinationssequenzen in Intronregionen platziert werden,
welche die zu deletierenden Exons flankieren. Dieses Konstrukt wird
dann in ES-Zellen transfiziert, und mutierte Mäuse werden wie zuvor erzeugt.
Die resultierenden mutierte Mäuse
werden dann mit Mäusen
gepaart, die für
die cre-Rekombinase, von einem induzierbaren Promoter gesteuert, transgen
sind. Wenn cre exprimiert wird, induziert es eine Rekombination
zwischen den eingeführten
Iox-Stellen im T-bet-Gen, wodurch die Genfunktion wirksam gestört wird.
Das Schlüsselmerkmal
dieses Ansatzes besteht darin, dass eine Genstörung im erwachsenen Lebewesen
durch Aktivierung der cre-Rekombinase beliebig induziert werden
kann.
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Ein
gewebespezifischer Promoter kann verwendet werden, um Anormalitäten in Organen
außerhalb des
Immunsystems zu vermeiden. Das cre-exprimierende Transgen kann durch
einen induzierbaren Promoter gesteuert werden. Derzeit werden mehrere
induzierbare Systeme für
cre-Iox-Rekombinationsstrategien verwendet, wobei die gebräuchlichsten
das Tetracyclin- und das Ecdyson-System
sind. Ein gewebespezifischer, induzierbarer Promoter kann verwendet
werden, wenn bei der T-bet-Null-Maus eine embyronale Lethalität vorliegt.
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Ein
alternativer Ansatz besteht darin, eine transgene Maus zu erzeugen,
die ein reguliertes T-bet-Gen beherbergt (beispielsweise unter Verwendung
des Tetracyclin-Off-Promoters; z. B. St-Onge, et al. 1996. Nuc. Acid
Res. 24. 3875-3877),
und dieses transgene Lebewesen dann mit der T-bet-defizienten Maus
zu kreuzen. Dieser Ansatz erlaubt die Erzeugung von Mäusen mit
normaler T-bet-Funktion;
Tetracyclin kann erwachsenen Lebewesen verabreicht werden, um eine
Störung
der T-bet-Funktion in peripheren T-Zellen zu induzieren, und dann
kann der Effekt der T-bet-Defizienz im Lauf der Zeit untersucht
werden. Wiederholte Zyklen aus Bereitstellen und anschließendem Entfernen
eines Wirkstoffs (Tetracyclin) gestatten das beliebige Ein- und
Ausschalten des T-bet-Gens.
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III. Isolierte T-bet-Proteine
und Anti-T-bet-Antikörper
-
Ein
weiterer Aspekt der Erfindung bezieht sich auf isolierte T-bet-Proteine.
Das T-bet-Protein umfasst vorzugsweise die Aminosäuresequenz,
die von SEQ ID NO: 1 oder 3 codiert wird. Gemäß einer anderen bevorzugten
Ausführungsform
umfasst das Protein die Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO: 2 oder 4. Bei anderen Ausführungsformen weist das Protein
mindestens 70% Aminosäure- Übereinstimmung, bevorzugter
80% und noch bevorzugter 90% oder 95% Aminosäure-Übereinstimmung mit der in SEQ
ID NO: 2 oder 4 gezeigten Aminosäuresequenz
auf.
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Die
erfindungsgemäßen T-bet-Proteine
werden vorzugsweise mit rekombinanten DNA-Verfahren hergestellt.
Beispielsweise wird ein das Protein codierendes Nukleinsäuremolekül in einen
Expressionsvektor kloniert (wie zuvor beschrieben), der Expressionsvektor
in eine Wirtszelle eingeführt
(wie zuvor beschrieben) und das T-bet-Protein in der Wirtszelle
exprimiert. Das T-bet-Protein
kann dann nach einem geeigneten Reinigungsschema mittels üblicher
Protein-Reinigungsverfahren aus den Zellen isoliert werden. Als
Alternative zur rekombinanten Expression kann ein T-bet-Polypeptid
mittels üblicher
Peptidsyntheseverfahren chemisch synthesiert werden. Darüber hinaus
kann natives T-bet-Protein aus Zellen (z. B. aus T-Zellen) beispielsweise
mittels Immunpräzipitation
unter Verwendung eines Anti-T-bet-Antikörpers isoliert werden.
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Die
Erfindung stellt auch T-bet-Fusionsproteine bereit. So wie es hier
verwendet wird, umfasst ein T-bet-„Fusionsprotein" ein T-bet-Polypeptid,
das mit einem anderen Polypeptid als T-bet operabel verknüpft ist. Ein „T-bet-Polypeptid" bezieht sich auf
ein Polypeptid mit einer Aminosäuresequenz,
die einem T-bet-Protein entspricht, während ein „anderes Polypeptid als T-bet" sich auf ein Polypeptid
mit einer Aminosäuresequenz bezieht,
die einem anderen Protein entspricht. Innerhalb des Fusionsproteins
soll der Begriff „operabel
verknüpft" angeben, dass das
T-bet-Polypeptid und das andere Polypeptid in-frame miteinander fusioniert sind. Das
andere Polypeptid kann an den N-Terminus
oder C-Terminus des T-bet-Polypeptids fusioniert sein. Beispielsweise
ist bei einer Ausführungsform
das Fusionsprotein ein GST-T-bet-Fusionsprotein,
bei dem die T-bet-Sequenzen an den C-Terminus der GST-Sequenzen fusioniert
sind. Gemäß einer
anderen Ausführungsform
ist das Fusionsprotein ein T-bet-HA-Fusionsprotein, bei dem die
T-bet-Nukleotidsequenz
in einen Vektor, wie den aspCEP4-HA-Vektor (Herrscher, R. F. et
al. (1995) Genes Dev. 9:3067-3082), so insertiert ist, dass die T-bet-Sequenzen in einem
Rahmen mit einem Grippe-Hämagglutinin-Epitopmarker fusioniert
sind. Solche Fusionsproteine können
die Reinigung von rekombinantem T-bet erleichtern.
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Ein
erfindungsgemäßes T-bet-Fusionsprotein
wird vorzugsweise mit üblichen
rekombinanten DNA-Verfahren hergestellt. Beispielsweise werden DNA-Fragmente, die für die unterschiedlichen
Polypeptidsequenzen codieren, gemäß herkömmlichen Techniken miteinander
in einem Rahmen verknüpft,
z. B. durch Einsatz von Termini mit glatten oder mit versetzten
Enden zur Ligation, durch Restriktionsenzymverdau zum Bereitstellen
geeigneter Termini, durch Einfügen
von kohäsiven
Enden nach Bedarf, durch Behandlung mit alkalischer Phosphatase,
um unerwünschte
Verbindungen zu vermeiden, und durch enzymatische Ligation. Bei einer
anderen Ausführungsform
kann das Fusionsgen mit herkömmlichen
Techniken, die automatisierte DNA-Synthesizer beinhalten, synthetisiert
werden. Alternativ dazu kann eine PCR-Amplifikation von Genfragmenten
unter Verwendung von Verankerungsprimern durchgeführt werden,
die zu komplementären Überhängen zwischen
zwei aufeinanderfolgenden Genfragmenten führen, die später annealt
und reamplifiziert werden können,
um eine chimäre
Gensequenz zu erzeugen (siehe z. B. Current Protocols in Molecular
Biology, Hrsg. Ausubel et al. John Wiley & Sons: 1992). Zudem sind zahlreiche
Expressionsvektoren kommerziell erhältlich, die bereits eine Fusionseinheit
codieren (z. B. ein GST-Polypeptid oder ein HA-Epitopmarker). Eine
T-bet-codierende Nukleinsäure
kann so in einen solchen Expressionsvektor kloniert werden, dass
die Fusionseinheit mit dem T-bet-Protein in-frame verknüpft wird.
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Ein
isoliertes T-bet Protein oder ein Fragment davon kann als Immunogen
zur Erzeugung von Antikörpern
verwendet werden, die spezifisch an T-bet binden, wobei übliche Techniken
zur Herstellung polyklonaler und monoklonaler Antikörper angewandt
werden. Das T-bet-Protein kann zur Erzeugung von Antikörpern verwendet
werden. Beispielsweise können
polyklonale Antiseren in Kaninchen unter Verwendung von rekombinantem,
bakteriell hergestelltem T-bet
voller Länge
als Immunogen hergestellt werden. Ebendieses Immunogen kann dazu
verwendet werden, mAb mittels Immunisierung von Mäusen und
Entnahme von Milzzellen aus den immunisierten Mäusen herzustellen.
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Milzzellen
aus Mäusen,
die eine Immunantwort auf T-bet erzeugen, können mit Myelom- Zellen, z.
B. SP2/O-Agl4-Myleomen, fusioniert werden. Wie in den beigefügten Beispielen
beschrieben, wurden diese Verfahren zur Herstellung an T-bet bindender
polyklonaler und monoklonaler Antikörper verwendet.
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Alternativ
dazu kann ein antigenes Peptidfragment von T-bet als Immunogen verwendet
werden. Ein antigenes Peptidfragment von T-bet weist typischerweise
mindestens 8 Aminosäurereste
der in SEQ ID NO: 2 oder 4 gezeigten Aminosäuresequenz auf und umfasst
ein Epitop von T-bet derart, dass ein gegen das Peptid gezüchteter
Antikörper
einen spezifischen Immunkomplex mit T-bet bildet. Das antigene Peptid
weist vorzugsweise mindestens 10 Aminosäurereste, bevorzugter mindestens
15 Aminosäurereste,
noch bevorzugter mindestens 20 Aminosäurereste und am bevorzugtesten
mindestens 30 Aminosäurereste
auf. Bevorzugte Epitope, die von dem antigenen Peptid umfasst sind,
sind Regionen von T-bet, die auf der Oberfläche des Proteins liegen, z.
B. hydrophile Regionen, und die einzigartig für T-bet sind. Bei einer Ausführungsform
können
solche Epitope spezifisch für
T-bet-Proteine einer Spezies, wie Maus oder Mensch sein (d. h.,
ein antigenes Peptid, das eine Region von T-bet umspannt, die nicht
speziesübergreifend
konserviert ist, wird als Immunogen verwendet; diese nicht-konservierten
Reste können
mittels Alignment der hier bereitgestellten Art bestimmt werden).
Zur Identifikation hydrophiler Regionen kann eine übliche Hydrophobizitätsanalyse
des T-bet-Proteins durchgeführt werden.
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Ein
T-bet-Immunogen wird typischerweise zur Herstellung von Antikörpern durch
Immunisierung eines geeigneten Subjektes (z. B. Kaninchen, Ziege,
Maus oder ein anderes Säugetier)
mit dem Immunogen verwendet. Ein geeignetes Immunogen-Präparat kann
beispielsweise ein rekombinant exprimiertes T-bet-Protein oder ein
chemisch synthetisiertes T-bet-Peptid enthalten. Ferner kann das
Präparat
ein Adjuvans, wie z. B. vollständiges
oder unvollständiges
Freundsches Adjuvans, oder ein ähnliches
immunstimulierendes Agens enthalten. Die Immunisierung eines geeigneten
Subjektes mit einem immunogenen T-bet-Präparat induziert eine polyklonale
Anti-T-bet-Antikörperreaktion.
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Daher
bezieht sich ein anderer Aspekt der Erfindung auf Anti-T-bet-Antikörper. Polyklonale
Anti-T-bet-Antikörper
können
wie oben beschrieben durch Immunisierung eines geeigneten Subjektes
mit einem T-bet-Immunogen hergestellt werden. Der Anti-T-bet-Antikörper-Titer
in dem immunisierten Subjekt im Lauf der Zeit kann mit herkömmlichen
Techniken überwacht
werden, wie z. B. mit einem enzymverbundenen Immunadsorptions-Assay
(ELISA) unter Verwendung von immobilisiertem T-bet. Falls erwünscht, können die
gegen T-bet gerichteten
Antikörpermoleküle aus dem
Säugetier
(z. B. aus dem Blut) isoliert und mittels hinlänglich bekannter Techniken,
wie z. B. Protein A-Chromatographie,
gereinigt werden, um die IgG-Fraktion zu erhalten. Zu einem geeigneten
Zeitpunkt nach der Immunisierung, z. B. wenn die Anti-T-bet-Antikörper-Titer
am höchsten
sind, können
Antikörper
produzierende Zellen aus dem Subjekt erhalten und zur Herstellung
monoklonaler Antikörper
mittels üblicher
Techniken, wie der Hybridom-Technik, die ursprünglich von Kohler und Milstein (1975,
Nature 256:495-497) beschrieben wurde (siehe auch Brown et al. (1981)
J Immunol 127:539-46; Brown et al. (1980) J Biol Chem 255:4980-83;
Yeh et al. (1976) PNAS 76:2927-31 und Yeh et al. (1982) Int. J Cancer 29:269-75), der neueren
Human B-Zellen-Hybridomtechnik (Kozbor et al. (1983) Immunol Today
4:72), der EBV-Hybridom-Technik (Cole et al. (1985). Monoclonal
Antibodies and Cancer Therapy, Alan R. Liss, Inc., S. 77-96) oder
Triom-Techniken, verwendet werden. Die Technologie zur Herstellung
monoklonaler Antikörper-Hybridome
ist hinlänglich
bekannt (siehe allgemein R. H. Kenneth, in Monoclonal Antibodies:
A New Dimension In Biological Analyses, Plenum Publishing Corp.,
New York, New York (1980); E. A. Lerner (1981) Yale J. Biol. Med.,
54:387-402; M. L. Gefter et al. (1977) Somatic Cell Genet., 3:231-36). Kurzum, eine
immortale Zelllinie (typischerweise ein Myelom) wird mit Lymphocyten
(typischerweise Splenocyten) eines Säugetiers, das mit einem T-bet-Immunogen wie
oben beschrieben immunisiert ist, fusioniert, und die Kulturüberstände der
resultierenden Hybridomzellen werden gescreent, um ein Hybridom
zu identifizieren, das einen spezifisch an T-bet bindenden monoklonalen
Antikörper
produziert.
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Eines
der zahlreichen, hinlänglich
bekannten Protokolle, die zur Fusion von Lymphocyten und immortalisierten
Zelllinien verwendet werden, kann zum Zwecke der Erzeugung eines
monoklonalen Anti-T-bet-Antikörpers
angewandt werden (siehe. z. B. G. Galfre et al. (1977) Nature 266:55052;
Gefter et al. Somatic Cell Genet., wie oben zitiert; Lerner, Yale
J. Biol. Med., wie oben zitiert; Kenneth, Monoclonal Antibodies,
wie oben zitiert). Zudem ist für
den Durchschnittsfachmann ersichtlich, dass es zahlreiche Variationen
dieser Verfahren gibt, die ebenfalls nützlich wären. Typischerweise wird die
immortale Zelllinie (z. B. eine Myelom-Zelllinie) von derselben
Säugetierspezies
hergeleitet, wie die Lymphocyten. Beispielsweise können Mäuse-Hybridome durch
Fusion von Lymphocyten einer Maus, die mit einem immunogenen Präparat gemäß der vorliegenden Erfindung
immunisiert ist, mit einer immortalisierten Maus-Zelllinie hergestellt
werden. Bevorzugte immortale Zelllinien sind Maus-Myelom-Zelllinien,
die auf ein Kulturmedium ansprechen, das Hypoxanthin, Aminopterin und
Thymidin enthält
(„HAT-Medium"). Eine von mehreren
Myelom-Zellinien kann bei herkömmlichen
Verfahren als Fusionspartner verwendet werden, wie z. B. die Myelom-Zelllinien
P3-NS1/1-Ag4-1,
P3-x63-Ag8.653 oder Sp2/O-Ag14. Diese Myelomlinien sind von der
American Type Culture Collection (ATCC), Rockville, Md, erhältlich.
Typischerweise werden HAT-sensitive Maus-Myelomzellen mit Maus-Splenocyten unter
Verwendung von Polyethylenglykol („PEG") fusioniert. Aus der Fusion resultierende
Hybridomzellen werden dann mit HAT-Medium selektiert, das unfusionierte
und unproduktiv fusionierte Myelom-Zellen abtötet (unfusionierte Splenocyten
sterben nach mehreren Tagen, da sie nicht transformiert werden).
Hybridomzellen, die einen erfindungsgemäßen monoklonalen Antikörper produzieren,
werden durch Screening der Hybridom-Kulturüberstände hinsichtlich Antikörpern, die
T-bet binden, z. B. mit einem üblichen
ELISA-Assay, detektiert.
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Alternativ
zur Herstellung monoklonale Antikörper sezernierender Hybridome
kann ein monoklonaler Anti-T-bet-Antikörper durch Screening einer
rekombinanten, kombinatorischen Immunglobulinbank (z. B. einer Antikörper-Phagenbank) mit T-bet
identifiziert und isoliert werden, um dadurch T-bet bindende Mitglieder
der Immunglobulinbank zu isolieren.
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Kits
zur Erzeugung und zum Screening von Phagenbanken sind kommerziell
erhältlich
(z. B. das Pharmacia Recombinant Phage Antibody System, Katalog-Nr. 27-9400-01; und
der Stratagene SurfZAPTM Phage Display Kit,
Katalog-Nr. 240612). Beispiele für
Verfahren und Reagenzien, die besonders zur Verwendung beim Erzeugen
und Screening einer Antikörper-Bank
geeignet sind, finden sich zudem beispielsweise bei Ladner et al.,
US-Patent Nr. 5,223,409 Kang et al., Internationale Veröffentlichungsnr.
WO 92/18619; Dower et al., Internationale Veröffentlichungsnr. WO 91/17271;
Winter et al., Internationale Veröffentlichungsnr. WO 92/20791;
Markland et al., Internationale Veröffentlichungsnr. WO 92/15679;
Breitling et al., Internationale Veröffentlichungsnr. WO 93/01288;
McCafferty et al., Internationale Veröffentlichungsnr. WO 92/01047;
Garrard et al., Internationale Veröffentlichungsnr. WO 92/09690;
Ladner et al., Internationale Veröffentlichungsnr. WO 90/02809;
Fuchs et al. (1991) Bio/Technology 9:1370-1372; Hay et al. (1992) Hum Antibod
Hybridomas 3:81-85; Huse et al. (1989) Science 246:1275-1281; Griffiths
et al. (1993) EMBO J 12:725-734; Hawkins et al. (1992) J Mol Biol
226:889-896; Clarkson et al. (1991) Nature 352:624-628; Gram et
al. (1992) PNAS 89:3576-3580; Garrad et al. (1991) Bio/Technology
9:1373-1377; Hoogenboom et al. (1991) Nuc Acid Res 19:4133-4137;
Barbas et al. (1991) PNAS 88:7978-7982, und McCafferty et al. Nature
(1990) 348:552-554.
-
Zudem
fallen rekombinante Anti-T-bet-Antikörper, wie chimäre und humanisierte
monoklonale Antikörper,
die sowohl menschliche als auch nicht-menschliche Abschnitte umfassen und
mit herkömmlichen
rekombinanten DNA-Techniken
hergestellt werden können,
unter den Umfang der Erfindung. Solche chimären und humanisierten monoklonalen
Antikörper
können
durch dem Fachmann bekannte rekombinante DNA-Techniken hergestellt
werden, beispielsweise unter Anwendung der Verfahren, die beschrieben
sind in: Robinson et al., Internationale Patentveröffentlichung
PCT/US86/02269; Akira, et al. europäische Patentanmeldung 184 187;
Taniguchi, M., europäische
Patentanmeldung 171 496; Morrison et al., europäische Patentanmeldung 173 494;
Neuberger et al., PCT-Anmeldung WO 86 01533; Cabilly et al., US-Patent Nr.
4,816,567; Cabilly et al., europäische
Patentanmeldung 125 023; Better et al. (1988) Science 240:1041-1043;
Liu et al. (1987) PNAS 84:3439-3443; Liu et al. (1987) J Immunol.
139:3521-3526; Sun et al. (1987) PNAS 84:214-218; Nishimura et al.
(1987) Canc. Res. 47:999-1005; Wood et al. (1985) Nature 314:446-449,
und Shaw et al. (1988) J. Natl Cancer Inst. 80:1553-1559); Morrison.
S. L. (1985) Science 229:1202-1207; Oi et al. (1986) BioTechniques
4:214; Winter, US-Patent 5,225,539; Jones et al. (1986) Nature 321:552-525;
Verhoeyan et al. (1988) Science 239:1534, und Beidler et al. (1988)
J. Immunol. 141:4053-4060.
-
Ein
Anti-T-bet-Antikörper
(z. B. ein monoklonaler Antikörper)
kann dazu verwendet werden, T-bet mittels herkömmlicher Techniken, wie z.
B. Affinitätschromatographie
oder Immunpräzipitation,
zu isolieren. Ein Anti-T-bet-Antikörper kann
die Reinigung des natürlichen
T-bet aus Zellen und von rekombinant produziertem T-bet, das in
Wirtszellen exprimiert wird, erleichtern. Darüber hinaus kann ein Anti-T-bet-Antikörper verwendet werden,
um ein T-bet-Protein
(z. B. in einem Zell-Lysat oder Zellüberstand) zu detektieren. Die
Detektion kann durch Kopplung (d. h. physikalische Verknüpfung) des
Antikörpers
mit einer detektierbaren Substanz erleichtert werden. Gemäß einer
Ausführungsform
wird daher ein erfindungsgemäßer Anti-T-bet-Antikörper mit
einer detektierbaren Substanz markiert. Zu Beispielen für detektierbare
Substanzen zählen
verschiedene Enzyme, prosthetische Gruppen, Fluoreszenz-Materialien,
Lumineszenz-Materialen und radioaktive Materialien. Beispiele für geeignete
Enzyme umfassen Meerrettich-Peroxidase, alkalische Phosphatase, β-Galactosidase oder
Acetylcholinesterase; zu Beispielen für geeignete prosthetische Gruppenkomplexe
zählen
Streptavidin/Biotin und Avidin/Biotin; Beispiele für geeignete
Fluoreszenzmaterialien umfassen Umbelliferon, Fluorescein, Fluoresceinisothiocyanat,
Rhodamin, Dichlortriazinylaminfluorescein, Dansylchlorid oder Phycoerythrin; ein
Beispiel für
ein Lumineszenzmaterial ist Luminol, und zu Beispielen für ein geeignetes
radioaktives Material zählen 125I, 131I, 35S oder 3H.
-
Noch
ein weiterer Aspekt der Erfindung bezieht sich auf Anti-T-bet-Antikörper, die
durch ein Verfahren erhältlich
sind, umfassend:
- (a) das Immunisieren eines
Lebewesens mit einem immunogenen T-bet-Protein oder einem immunogenen Abschnitt
davon, der für
das T-bet-Protein einzigartig ist, und
- (b) das Isolieren von Antikörpern,
die spezifisch an ein T-bet-Protein binden, aus dem Lebewesen.
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Verfahren
zur Immunisierung und Gewinnung der spezifischen Anti-T-bet-Antikörper sind
weiter oben beschrieben.
-
IV. Pharmazeutische Zusammensetzungen
-
T-bet-Modulatoren
(z. B. T-bet-inhibierende oder -stimulierende Agenzien, einschließlich T-bet-
Nukleinsäuremolekülen, Proteinen,
Antikörpern
oder Verbindungen, die als Modulatoren der T-bet-Aktivität identifiziert
wurden) können
in pharmazeutische Zusammensetzungen aufgenommen werden, die zur
Verabreichung geeignet sind. Solche Zusammensetzungen umfassen typischerweise
das modulatorische Agens und einen pharmazeutisch akzeptablen Träger. So
wie er hier verwendet wird, soll der Begriff „pharmazeutisch akzeptabler
Träger" alle Lösungsmittel,
Dispersionsmedien, Beschichtungen, antibakteriellen Agenzien und
Fungiziden, isotonischen und absorptionsverzögernden Agenzien und dergleichen
umfassen, die zur pharmazeutischen Verabreichung kompatibel sind.
Die Verwendung solcher Medien und Agenzien für pharmazeutisch aktive Substanzen
ist dem Fachmann hinlänglich
bekannt. Sofern ein herkömmliches
Medium oder Agens nicht inkompatibel mit der aktiven Verbindung
ist, wird dessen Verwendung in den Zusammensetzungen in Betracht gezogen.
Es können
auch zusätzliche
aktive Verbindungen in die Zusammensetzungen aufgenommen werden.
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Eine
pharmazeutische Zusammensetzung wird so formuliert, dass sie mit
ihrem beabsichtigten Verabreichungsweg kompatibel ist. Beispielsweise
können
Lösungen
oder Suspensionen, die zur parenteralen, intradermalen oder subkutanen
Anwendung verwendet werden, die folgenden Komponenten enthalten:
ein steriles Verdünnungsmittel,
wie Wasser zu Injektionszwecken, Kochsalzlösung, fixierte Öle, Polyethylenglykole, Glycerin,
Propylenglykol oder andere synthetische Lösungsmittel; antibakterielle
Agenzien, wie Benzylalkohol oder Methylparabene; Antioxidantien,
wie Ascorbinsäure
oder Natriumbisulfit; Cheliermittel, wie Ethylendiamintetraessigsäure; Puffer,
wie Acetate, Citrate oder Phosphate und Agenzien zur Tonizitätseinstellung,
wie Natriumchlorid oder Dextrose. Der pH-Wert kann mit Säuren oder
Basen, wie Salzsäure
oder Natriumhydroxid, eingestellt werden. Das parenterale Präparat kann
in Ampullen, Einwegspritzen oder Mehrfachdosis-Vials aus Glas oder
Kunststoff aufgenommen sein.
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen, die für
Injektionszwecke geeignet sind, umfassen sterile wässerige
Lösungen
(sofern wasserlöslich)
oder Dispersionen und sterile Pulver zur spontanen Herstellung steriler
injizierbarer Lösungen
oder Dispersionen. Zur intravenösen
Verabreichung geeignete Träger
umfassen physiologische Kochsalzlösung, bakteriostatisches Wasser,
Cremophor ELTM (BASF, Parsippany, NJ) oder phosphatgepufferte
Kochsalzlösung
(PBS). In allen Fällen
muss die Zusammensetzung steril sein und sollte so fluid sein, dass
eine einfache Injizierbarkeit vorliegt. Sie muss unter Herstellungs-
und Lagerungsbedingungen stabil und gegen die kontaminierende Wirkung
von Mikroorganismen, wie Bakterien und Pilze, konserviert sein.
Bei dem Träger
kann es sich um ein Lösungsmittel
oder ein Dispersionsmedium handeln, das z. B. Wasser, Ethanol, ein
Polyol (beispielsweise Glycerin, Propylenglykol und flüssiges Polyetheylenglykol
und dergleichen) und geeignete Gemische davon enthält. Die
geeignete Fluidität
kann z. B. durch Verwendung einer Beschichtung, wie Lecithin, durch
Beibehaltung der erforderlichen Teilchengröße im Falle einer Dispersion
und durch Verwendung von oberflächenaktiven
Mitteln aufrechterhalten werden. Die Wirkung von Mikroorganismen
kann durch verschiedene antibakterielle Mittel und Fungizide, z.
B. Parabene, Chlorbutanol, Phenol, Ascorbinsäure, Thimerosal und dergleichen,
verhindert werden. In einigen Fällen
wird es bevorzugt sein, isotonische Agenzien, wie z. B. Zucker,
Polyalkohole, wie Manitol, Sorbitol, Natriumchlorid, in die Zusammensetzung aufzunehmen.
Eine verlängerte
Absorption der injizierbaren Zusammensetzungen kann durch Aufnahme
eines Agens, das die Absorption verzögert, wie z. B. Aluminiummonostearat
und Gelatine, in die Zusammensetzung erreicht werden.
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Sterile
injizierbare Lösungen
können
durch Aufnahme der aktiven Verbindung in der erforderlichen Menge
in ein geeignetes Lösungsmittel
mit einem der oben aufgezählten
Bestandteile oder einer Kombination derselben, je nach Bedarf, gefolgt
von einer filtrierten Sterilisation, hergestellt werden. Im allgemeinen
werden Dispersionen durch Aufnahme der aktiven Verbindung in einen
sterilen Träger,
der ein basisches Dispersionsmedium und die erforderlichen anderen
der oben aufgezählten
Bestandteile enthält,
hergestellt. Im Falle von sterilen Pulvern zur Herstellung steriler,
injizierbarer Lösungen
sind die bevorzugten Herstellungsverfahren die Vakuumtrocknung und
die Gefriertrocknung, die ein Pulver des aktiven Bestandteils zusammen
mit jedem zusätzlichen,
gewünschten
Bestandteil aus einer zuvor sterilfiltrierten Lösung davon ergeben.
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Orale
Zusammensetzungen umfassen allgemein ein inertes Verdünnungsmittel
oder einen essbaren Träger.
Sie können
in Gelatinekapseln aufgenommen oder zu Tabletten verpresst werden.
Zum Zweck der oralen therapeutischen Verabreichung kann die aktive
Verbindung in Exzipienten aufgenommen und in Form von Tabletten,
Pastillen oder Kapseln verwendet werden. Orale Zusammensetzungen
können
auch unter Verwendung eines Fluidträgers zur Verwendung als Mundspülung hergestellt
werden, wobei die Verbindung im Fluidträger oral angewandt und gegurgelt
und ausgespuckt oder geschluckt wird. Pharmazeutisch kompatible
Bindemittel und/oder Adjuvans-Materialien können als Teil der Zusammensetzung
enthalten sein. Die Tabletten, Pillen, Kapseln, Pastillen und dergleichen
können
einen der folgenden Bestandteile oder ähnlich geartete Verbindungen
enthalten: ein Bindemittel, wie z. B. mikrokristalline Cellulose,
Tragantgummi oder Gelatine; einen Exzipienten, wie Stärke oder
Lactose, ein Aufschlussmittel, wie Alginsäure, Primogel oder Maisstärke; ein Schmiermittel,
wie Magnesiumstearat oder Sterotes; ein Gleitmittel, wie kolloidales
Siliciumdioxid; einen Süßstoff,
wie Saccharose oder Saccharin, oder einen Geschmacksstoff, wie Pfefferminze,
Methylsalicylat oder Orangengeschmack.
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Bei
einer Ausführungsform
werden die aktiven Verbindungen mit Trägern hergestellt, welche die
Verbindung vor rascher Eliminierung aus dem Körper schützen, wie z. B. eine Formulierung
zur kontrollierten Freisetzung, die Implantate und Mikrokapsel-Abgabesysteme
enthält.
Es können
biologisch abbaubare, biologisch kompatible Polymere, wie z. B.
Ethylenvinylacetat, Polyanhydride, Polyglykolsäure, Kollagen, Polyorthoester und
Polymilchsäure,
verwendet werden. Verfahren zur Herstellung solcher Formulierungen
sind für
den Fachmann ersichtlich. Die Materialien sind zudem kommerziell
erhältlich
bei den Firmen Alza Corporation und Nova Pharmaceuticals, Inc. Liposomsuspensionen
(die Liposome enthalten, welche auf infizierte Zellen mit monoklonalen
Antikörpern
gegen virale Antigene gerichtet sind) können ebenfalls als pharmazeutisch
akzeptable Träger
verwendet werden. Diese können
nach dem Fachmann bekannten Verfahren hergestellt werden, wie sie z.
B. im US-Patent Nr. 4,522,811 beschrieben sind.
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V. Erfindungsgemäße Verfahren
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung bezieht sich auf Verfahren zur Verwendung
der verschiedenen erfindungsgemäßen T-bet-Zusammensetzungen.
Beispielsweise stellt die Erfindung ein Verfahren zur Detektion des
Vorliegens einer T-bet-Aktivität
in einer biologischen Probe bereit. Bei dem Verfahren wird die biologische Probe
mit einem Agens in Kontakt gebracht, das in der Lage ist, eine T-bet-Aktivität zu detektieren,
wie z. B. mit einem T-bet-Protein oder einer T-bet-mRNA, so dass
das Vorliegen einer T-bet-Aktivität in der biologischen Probe
detektiert wird.
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Ein
bevorzugtes Agens zum Detektieren von T-bet-mRNA ist eine markierte
Nukleinsäuresonde,
die in der Lage ist, spezifisch an T-bet-mRNA zu hybridisieren.
Die Nukleinsäuresonde
kann z. B. die T-bet-DNA der SEQ ID NO: 1 oder 3 sein, wie ein Oligonukleotid
mit einer Länge
von mindestens etwa 500, 600, 800, 900, 1000, 1200, 1400 oder 1600
Nukleotiden, das unter stringenten Bedingungen spezifisch an T-bet-mRNA
hybridisiert.
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Ein
bevorzugtes Agens zur Detektion eines T-bet-Proteins ist ein markierter
Antikörper,
der in der Lage ist, an ein T-bet-Protein zu binden. Antikörper können polyklonal
oder vorzugsweise monoklonal sein. Es kann ein intakter Antikörper oder
ein Fragment davon (z. B. Fab oder F(ab')2) verwendet werden. Der Begriff „markiert" soll im Zusammenhang
mit der Sonde oder dem Antikörper
eine direkte Markierung der Sonde oder des Antikörpers durch Koppeln (d. h.
physikalisches Verknüpfen)
einer detektierbaren Substanz mit der Probe oder dem Antikörper ebenso
umfassen, wie eine indirekte Markierung der Sonde oder des Antikörpers durch
Reaktivität
mit einem anderen Reagens, das direkt markiert ist. Beispiele für die indirekte
Markierung umfassen die Detektion eines primären Antikörpers unter Verwendung eines
fluoreszierend markierten zweiten Antikörpers und Endmarkierung einer
DNA-Sonde mit Biotin
derart, dass eine Detektion mit fluoreszierend markiertem Streptavidin
erfolgen kann. Der Begriff „biologische
Probe" soll Gewebe,
Zellen und biologische Fluide umfassen. Beispielsweise zählen zu
Techniken zur Detektion von T-bet-mRNA Northern-Hybridisierungen
und in situ-Hybridisierungen.
Techniken zur Detektion eines T-bet-Proteins umfassen enzymverbundene
Immunadsorptions-Assays (ELISAs), Western Blots, Immunpräzipitationen
und Immunfluoreszenz.
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Solche
Assays sind nützlich
zur Detektion von Syndromen, die durch Entwicklungsdefekte gekennzeichnet
sind. Beispielsweise sind Mutationen der menschlichen T-Box-Gene
TBX5 und TBX3 (Orthologe von Maus-Tbx5 und -Tbx3) für die autosomalen,
dominanten genetischen Erkrankungen Holt-Oram-Syndrom bzw. das Ulnar-Mammary-Syndrom
verantwortlich (Bamshad, M., et al. 1997. Nature Genetics 16:311;
Basson, C. T., et al. 1997. Nature Genetics 15:30; Li. Q. Y., et
al. 1997. Nature Genetics 15:21; Spranger, S., et al. 1997. J. Med.
Genet. 3:978). Diese Syndrome sind durch Entwicklungsdefekte gekennzeichnet
und hätten
anhand der Expressionsmuster von Tbx5 bzw. Tbx3 vorhergesagt werden
können.
Das Holt-Oram-Syndrom wirkt sich auf das Herz und die oberen Extremitäten aus,
während
das Ulnar-Mammary-Syndrom die Entwicklung der Extremitäten, der
apokrinen Drüse,
der Zähne
und der Genitalien betrifft. Beide Syndrome sind durch Entwicklungsdefekte
gekennzeichnet und hätten
anhand der Expressionsmuster von Tbx5 bzw. Tbx3 vorhergesagt werden
können.
Die Mutationen bei diesen Patienten betreffen nur ein Allel des
T-Box-Gens; daher wurde postuliert, dass eine Haploinsuffizienz
von Tbx3 und Tbx 5 diese beiden Erkrankungen verursacht. Kürzlich wurde gezeigt,
dass die Verabreichung von Tbx4 und Tbx5 an sich entwickelnde Hühnerembryonen
die Übereinstimmung
der Extremitätenknospen
steuert (Rodriguez-Esteban et al., 1999; Takeuchi et al. 1999).
Diese Erkenntnisse unterstreichen die kritische Bedeutung dieser
Familie für
die Entwicklung der Wirbeltiere.
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Zudem
liefert die Existenz von T-Gen-Homologa in zahlreichen Spezien starke
Anhaltspunkte für
dessen Funktion als Transkriptionsfaktor, der eine Gruppe noch unbekannter
Zielgene reguliert, die an der Mesoderm-Entwicklung beteiligt sind.
Das jüngste
Hervortreten der T-Box-Familie rührt
von ihrer klaren Bedeutung für
diverse Entwicklungsprozesse her, deren dramatischstes Beispiel
die T-Box-Mutationen bei menschlichen Erkrankungen sind. Die Erzeugung
reifer T-Zellen aus Thymocyten-Stammzellen und von differentierten Th-Zellen
aus nativen Präkursoren
können
auch als eng regulierte Entwicklungsprozesse betrachtet werden. Diese
Entdeckung, dass T-bet für
die Entwicklung der Th1-Linie verantwortlich ist, zeigt eine wichtige
Rolle dieses neuesten T-Box-Familienmitgliedes im Lymphsystem.
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Die
Erfindung stellt ferner Verfahren zur Identifikation von Verbindungen
bereit, welche die Aktivität
eines T-bet-Proteins modulieren. Beispielsweise stellt die Erfindung
ein Verfahren zur Identifikation einer Verbindung bereit, welche
die Aktivität
eines T-bet-Proteins moduliert, umfassend:
die Bereitstellung
einer Indikatorzusammensetzung, die ein T-bet-Protein aufweist,
das
Kontaktieren der Indikatorzusammensetzung mit einer Testverbindung,
und das Bestimmen der Wirkung der Testverbindung auf die Aktivität des T-bet-Proteins in der Indikatorzusammensetzung,
um dadurch eine Verbindung zu identifizieren, welche die Aktivität eines
T-bet-Proteins moduliert.
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Spezifische
Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Screening-Verfahren
nutzen die Fähigkeit der
T-bet-Proteine, an DNA zu binden (z. B. die Fähigkeit zur Bindung an IL-2
oder IFN-gamma- Promoter) und/oder die Genexpression zu regulieren
(z. B. die Expression eines Thf1-assoziierten Cytokingens, beispielsweise
durch Unterdrückung
des IL-2-Gens, zum Transaktivieren des IFN-γ-Gens zu regulieren) und/oder polarisierte
Th2-Zellen auf den Th1-Pfad umzulenken.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Screening-Assays umfasst die
Indikatorzusammensetzung eine Indikatorzelle, wobei die Indikatorzelle
umfasst: (i) ein T-bet-Protein und (ii) ein Reporter-Gen, das auf
das T-bet-Protein anspricht. Vorzugsweise enthält die Indikatorzelle:
- i) einen rekombinanten Expressionsvektor, der
T-bet codiert, und
- ii) einen Vektor, der Regulierungssequenzen eines Th1-assoziierten
Cytokingens aufweist, das mit einem Reporter-Gen operabel verknüpft ist,
und wobei das Verfahren umfasst:
- a) das Kontaktieren der Indikatorzelle mit einer Testverbindung,
- b) das Bestimmen des Expressionsniveaus des Reporter-Gens in
der Indikatorzelle in Gegenwart der Testverbindung, und
- c) den Vergleich des Expressionsniveaus des Reporter-Gens in
der Indikatorzelle in Gegenwart der Testverbindung mit dem Expressionsniveau
des Reporter-Gens in der Indikatorzelle in Abwesenheit der Testverbindung,
um dadurch eine Verbindung zu identifizieren, welche die Aktivität von T-bet
moduliert.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Indikatorzusammensetzung die Herstellung: (i) eines
T-bet-Proteins und (ii) eines DNA-Moleküls, an welches das T-bet bindet,
und das Verfahren umfasst:
- a) das Kontaktieren
der Indikatorzelle mit einer Testverbindung,
- b) das Bestimmen des Interaktionsgrades zwischen dem T-bet-Protein
und dem DNA-Molekül
in Gegenwart der Testverbindung, und
- c) den Vergleich des Interaktionsgrades zwischen T-bet und dem
DNA-Molekül
in Gegenwart der Testverbindung mit dem Interaktionsgrad zwischen
dem T-bet-Protein
und dem DNA-Molekül
in Abwesenheit der Testverbindung, um dadurch eine Verbindung zu
identifizieren, welche die Aktivität von T-bet moduliert.
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Das
DNA-Molekül,
an das T-bet bindet, umfasst vorzugsweise eine T-Box-Bindungssequenz.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
werden mit dem Verfahren Proteine identifiziert, die mit T-bet interagieren.
Bei dieser Ausführungsform:
ist die Indikatorzusammensetzung eine Indikatorzelle, wobei die
Indikatorzelle umfasst:
- i) ein Reporter-Gen,
das mit einer Transkriptionsregulierungssequenz operabel verknüpft ist,
und
- ii) ein erstes chimäres
Gen, das ein erstes Fusionsprotein codiert, wobei das erste Fusionsprotein
T-bet enthält,
umfasst
die Testverbindung eine Bank eines zweiten chimären Gens, wobei die Bank zweite
Fusionsproteine codiert,
wobei die Expression des Reporter-Gens
auf Interaktionen zwischen dem ersten Fusionsprotein, dem zweiten Fusionsprotein
und der Transkriptisregulierungssequenz anspricht, und
wobei
die Wirkung der Testverbindung auf T-bet in der Indikatorzusammensetzung
mittels Bestimmung des Expressionsniveaus des Reporter-Gens in der
Indikatorzelle bestimmt wird, um dadurch eine Testverbindung zu
identifizieren, die in mit T-bet interagierendes Protein umfasst.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Bank eines zweiten chimären
Gens aus der cDNA-Bank von Th2-Zellen hergestellt.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Screening-Assays
wird, sobald eine Testverbindung als die Aktivität von T-bet modulierend identifiziert
ist, die Wirkung der Testverbindung auf eine Immunantwort getestet.
Somit können
die erfindungsgemäßen Screening-Verfahren ferner
die Bestimmung der Wirkung der Verbindung auf eine Immunantwort
umfassen, um dadurch eine Verbindung zu identifizieren, die eine
Immunantwort moduliert.
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Bei
einer Ausführungsform
wird die Wirkung der Verbindung auf eine Immunantwort durch Bestimmung
der Wirkung der Verbindung auf die Expression eines Th1-assoziierten
Cytokingens, wie z. B. eines Interferon-gamma-Gens, bestimmt. So wie er hier
verwendet wird, soll sich der Begriff „Th1-assoziiertes Cytokin" auf ein Cytokin
beziehen, das vorzugsweise oder ausschließlich von Th1-Zellen, und nicht
von Th2-Zellen, produziert wird. Beispiele für Th1-assoziierte Cytokine
umfassen IFN-gamma, IL-2, TNF und Lymphtoxin (LT). Bei einer weiteren
Ausführungsform
wird die Wirkung der interessierenden Verbindung auf eine Immunantwort durch
Bestimmung der Wirkung der Verbindung auf die Entwicklung von T-Helfer-Typ
1 (Th1)- oder T-Helfer-Typ
2 (Th2)- Zellen bestimmt.
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Rekombinante
Expressionsvektoren, die zur Expression von T-bet in der Indikatorzelle
verwendet werden können,
sind dem Fachmann bekannt (siehe obige Erörterungen). Bei einer Ausführungsform
sind die T-bet-Codierungssequenzen
innerhalb des Expressionsvektors operabel mit den Regulierungssequenzen
verknüpft,
die eine konstitutive Expression von T-bet in der Indikatorzelle
gestatten (z. B. können
virale Regulierungssequenzen, wie ein Cytomegalovirus-Promoter/-Enhancer,
verwendet werden). Die Verwendung eines rekombinanten Expressionsvektors,
der eine konstitutive Expression von T-bet in der Indikatorzelle
gestattet, ist zur Identifikation von Verbindungen, welche die Aktivität von T-bet
verstärken
oder inhibieren, bevorzugt. Gemäß einer
alternativen Ausführungsform
sind die T-bet-Codierungssequenzen innerhalb des Expressionsvektors
operabel mit Regulierungssequenzen des endogenen T-bet-Gens verknüpft (d.
h. mit der Promoter-Regulierungsregion, die aus dem endogenen T-bet-Gen
stammt).
-
Die
Verwendung eines rekombinanten Expressionsvektors, bei dem die T-bet-Expression von endogenen
Regulierungssequenzen gesteuert wird, ist zur Identifikation von
Verbindungen bevorzugt, welche die Transkriptionsexpression von
T-bet verstärken
oder inhibieren.
-
Bei
Verfahren, bei denen ein Th1-assoziiertes Cytokingen verwendet wird
(z. B. als Reporter-Gen), ist das Th1-assoziierte Cytokin vorzugsweise
Interferon- gamma
oder IL-2. Beispielsweise zeigt der IL-2-Promoter eine T-Box-Bindungsstelle bei –240 bis –220, nur
5' von der NFκB-Stelle.
Wie in den beigefügten
Beispielen beschrieben, wurde T-bet in einem Hefe-Ein-Hybrid-Screening-Assay,
ausgehend von seiner Fähigkeit,
an den IL-2-Promoter zu binden, isoliert. Folglich wird bei einem
erfindungsgemäßen Verfahren
gemäß einer
Ausführungsform
ein Reporter-Gen-Konstrukt verwendet, das diese Region des proximalen
IL-2-Promoter, am bevorzugtesten die Nukleotide –240 bis –220 des IL-2-Promoters, enthält.
-
Verschiedene
Reporter-Gene sind dem Fachmann bekannt und zur Verwendung in den
erfindungsgemäßen Screening-Assays
geeignet. Zu Beispielen für
geeignete Reporter-Gene zählen
diejenigen, die Chloramphenicolacetyltransferase, beta-Galactosidase,
alkalische Phosphatase oder Luciferase codieren. Übliche Verfahren
zur Bestimmung der Aktivität
dieser Genprodukte sind dem Fachmann bekannt.
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Verschiedene
Zelltypen eignen sich zur Verwendung als Indikatorzelle im Screening-Assay.
Vorzugsweise wird eine Zelllinie verwendet, die T-bet normalerweise
nicht exprimiert, wie z. B. ein B-Zell- oder ein Th2-Zell-Klon.
Als Indikatorzellen können
auch nicht-lymphoide Zelllinien, wie die HepG2-Hepatom-Zellinie, verwendet werden.
Auch Hefezellen können
als Indikatorzellen verwendet werden.
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Bei
einer Ausführungsform
ist das Expressionsniveau des Reporter-Gens in der Indikatorzelle
in Gegenwart der Testverbindung höher als das Expressionsniveau
des Reporter-Gens in der Indikatorzelle in Abwesenheit der Testverbindung,
und die Testverbindung wird als Verbindung identifiziert, welche
die Expression oder Aktivität
von T-bet stimuliert.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
ist das Expressionsniveau des Reporter-Gens in der Indikatorzelle
in Gegenwart der Testverbindung niedriger als das Expressionsniveau
des Reporter-Gens in der Indikatorzelle in Abwesenheit der Testverbindung,
und die Testverbindung wird als eine Verbindung identifiziert, welche
die Expression oder Aktivität
von T-bet inhibiert.
-
Alternativ
zur Verwendung eines Reporter-Gen-Konstruktes können Verbindungen, welche die
Expression oder Aktivität
von T-bet modulieren, unter Verwendung anderer „Messwerte" identifiziert werden. Beispielsweise
kann eine Indikatorzelle mit einem T-bet-Expressionsvektor transfiziert
werden, der in Gegenwart und in Abwesenheit einer Testverbindung
inkubiert wird, und die Produktion von Th1-assoziiertem Cytokin kann
durch Detektion von Cytokin-mRNA
(z. B. Interferon-gamma-mRNA) in der Indikatorzelle oder der Sezernierung
von Cytokin (d. h. Interferon-gamma) in den Kulturüberstand
bestimmt werden. Standardmethoden zur Detektion von Cytokin-mRNA,
wie z. B. die Reverse Transkriptase-Polymerasekettenreaktion (RT-PCR),
sind dem Fachmann bekannt. Dem Fachmann ebenfalls bekannt sind Standardmethoden
zur Detektion von Cytokin-Protein in Kulturüberständen, wie z. B. enzymverbundene
Immunadsorptions-Assays (ELISA).
-
Wie
oben beschrieben, stellt die Erfindung einen Screening-Assay zur
Identifikation von Proteinen (z. B. Proteinen in Th1-Zellen) bereit,
die mit T-bet interagieren.
-
Bei
einer Ausführungsform
können
diese Assays ausgehend vom Zwei-Hybrid-Assay-System (auch als Interaktions-Trap-Assay
bezeichnet), das dem Fachmann bekannt ist (siehe z. B. Field, US-Patent
Nr. 5,283,173; Zervos et al. (1993) Cell 72:223-232; Madura et al.
(1993) J. Biol. Chem. 268:12046-12054; Bartel et al. (1993) Biotechniques
14:920-924, und Iwabuchi et al. (1993) Oncogene 8:1693-1696), gestaltet
sein. Der Zwei-Hybrid-Assay wird allgemein zur Identifikation von
Proteinen verwendet, die mit einem bestimmten Zielprotein interagieren.
Bei dem Assay werden Genfusionen zur Identifikation von Proteinen
eingesetzt, die zur Wechselwirkung in der Lage sind, um einen funktionellen
Transkriptionsaktivator rekonstituieren. Der Transkriptionsaktivator
besteht aus einer DNA-Bindungsdomäne und einer Transkriptionsaktivierungsdomäne, wobei
beide Domänen
erforderlich sind, um die Transkription von Genen stromabwärts einer
Zielsequenz (wie einer stromaufwärtigen
Aktivatorsequenz (UAS) für
GAL4) zu aktivieren. DNA-Sequenzen,
die ein Ziel-„Köder"-Protein codieren,
werden mit einer dieser Domänen
fusioniert, und eine Bank von DNA-Sequenzen wird mit der anderen
Domäne
fusioniert. „Fisch"-Fusionsproteine
(die aus der Fusionsbank erzeugt werden), die in der Lage sind,
an das Ziel-Fusionsprotein (z. B. einen Ziel-GAL4-Fusions-„Köder") zu binden, bringen die beiden Domänen (die
DNA-Bindungsdomäne und die
Transkriptionsaktivierungsdomäne)
allgemein in ausreichende Nähe
zueinander, um die Transkription eines stromabwärts der Zielsequenz insertierten
Reporter-Gens zu aktivieren. Damit können die „Fisch"-Proteine
aufgrund ihrer Fähigkeit
zur Rekonstitution eines funktionellen Transkriptionsaktivators
(z. B. eines funktionellen GAL4-Transaktivators) identifiziert werden.
-
Dieses
allgemeine Zwei-Hybrid-System kann zur Identifikation von Proteinen
in Zellen (z. B. Th1- Zellen), die mit T-bet interagieren, durch
Konstruktion eines Ziel-T-bet-Fusionsproteins (z. B. einer T-bet/GAL4-Bindungsdomänenfusion
als „Köder") und einer cDNA-Bank
von „Fisch"- Fusionsproteinen
(z. B. einer cDNA/GAL4-Aktivierungsdomänenbank), wobei die cDNA-Bank
aus mRNA eines interessierenden Zelltyps (z. B. Th1-Zellen) hergestellt
wird, und Einführung
dieser Konstrukte in eine Wirtszelle, die ebenfalls ein Reporter-Gen-Konstrukt enthält, das
mit einer auf T-bet ansprechenden Regulierungssequenz verknüpft ist
(z. B. einer IL-2-Promotersequenz, wie oben erörtert), angewandt werden. Die
(sowohl an das 5'-
als auch an das 3'-Ende
kartierte(n)) Transaktivierungsdomäne(n) von T-bet wird (werden)
in dem „Köder"-Konstrukt deletiert. Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
das Köder-Konstrukt
die T-Box-Domäne.
Gemäß einer
Ausführungsform
ist auch mindestens eine Stelle zur Tyrosinphosphorylierung enthalten.
Dominant negative T-bet-Proteine können ebenfalls zum Screening
bezüglich
Interaktoren verwendet werden, um weiterhin Stellen von T-bet zu
lokalisieren, die zur Interaktion erforderlich sind. cDNAs, die
mit T-bet interagierende Proteine codieren, können anhand der Transaktivierung
des Reporter-Gen-Konstruktes identifiziert werden.
-
Alternativ
dazu kann ein „Ein-Hybrid"-Assay, wie er in
Sieweke, M. H. et al. (1996) Cell 85:49-60, beschrieben ist, dazu
verwendet werden, mit T-bet interagierende Proteine zu identifizieren.
Dieser Assay ist eine Abwandlung des oben dargelegten Zwei-Hybrid-Systems.
Bei diesem System ist der „Köder" ein Transkriptionsfaktor,
aus dem die Transaktivierungsdomäne
entfernt wurde (z. B. T-bet, aus dem eine Transaktivierungsdomäne entfernt
wurde), und der „Fisch" eine Nicht-Fusions-cDNA-Bank
(z. B. eine aus Th1-Zellen hergestellte cDNA-Bank). Diese Konstrukte
werden in Wirtszellen (z. B. Hefezellen) eingeführt, die auch ein Reporter-Gen-Konstrukt
enthalten, das mit einer auf T-bet
ansprechenden Regulierungssequenz verknüpft ist (das z. B. eine T-Box-Bindungsregion umfasst,
wie eine Region des auf T-bet ansprechenden IL-2-Promoters). cDNAs, die mit T-bet interagierende
Proteine codieren, können
anhand der Transaktivierung des Reporter-Gen-Konstruktes identifiziert
werden.
-
Bei
einer weiteren Ausführungsform
die Repräsentationsunterschiedsanalyse
(RDA) und die Mikrochip-DNA-Array-Analyse können zur Isolierung von T-bet-Zielgenen verwended
werden. Beispielsweise können
Differenzanzeige- oder Subtraktionsverfahren, gekoppelt mit PCR
(RDA; siehe z. B. Hubank, M. & Schatz, D.
G. 1994. Nuc. Acid Res. 22, 5640-5648; Chang, Y., et al. 1994. Science
266, 1865; von Stein, O. D. et al. 1997. Nuc. Acid Res. 25, 2598;
Lisitsyn, N. & Wigler,
M. 1993. Science 259, 946), bei denen subtrahierte oder unsubtrahierte
Sonden eingesetzt werden, oder am aktuellsten eine DNA-Mikrochip-Array-Hybridisierung (Welford
et al. 1998. Nucl. Acids. Res. 15:3059) verwendet werden. Zur Durchführung solcher
Assays können verschiedene
Zellen verwendet werden, z. B. normale Zellen, zur Expression von
T-bet manipulierte Zellen oder Zellen von Mäusen, denen T-bet fehlt, oder
die T-bet überexprimieren
(z. B. aus einem transgenen, nicht-menschlichen Lebewesen).
-
Wie
zuvor beschrieben, stellt die Erfindung einen Screening-Assay zur
Identifikation von Verbindungen bereit, welche die Interaktion von
T-bet und einer T-Box-Bindungsregion (z. B. einer IL-2-Gen-Regulierungsregion)
modulieren. Dem Fachman sind Assays bekannt, welche die Interaktion
eines DNA-Bindungsproteins mit einer Ziel-DNA-Sequenz detektieren
(z. B. elektrophoretische Mobilitätsverschiebungs-Assays, DNAse
I-Footprinting-Assays
und dergleichen). Bei Durchführung
dieser Assays in Gegenwart und in Abwesenheit von Testverbindungen
können
diese Assays dazu verwendet werden, Verbindungen zu identifizieren, welche
die Interaktion des DNA- Bindungsproteins
mit seiner Ziel-DNA-Sequenz modulieren (z. B. inhibieren oder verstärken).
-
Bei
einer Ausführungsform
ist das Maß der
Bindung von T-bet an das DNA-Fragment
in Gegenwart der Testverbindung größer als das Maß der Bindung
von T-bet an das DNA-Fragment in Abwesenheit der Testverbindung,
wobei die Testverbindung in diesem Fall als Verbindung identifiziert
wird, welche die Bindung von T-bet verstärkt. Bei einer anderen Ausführungsform
ist das Maß der
Bindung von T-bet an das DNA-Fragment in Gegenwart der Testverbindung
geringer als das Maß der
Bindung von T-bet an das DNA-Fragment in Abwesenheit der Testverbindung,
wobei die Testverbindung in diesem Fall als Verbindung identifiziert
wird, welche die Bindung von T-bet inhibiert.
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Gemäß noch einem
weiteren Aspekt der Erfindung werden Verfahren zur Modulation der
T-bet-Aktivität
in einer Zelle bereitgestellt. Bei diesen modulatorischen Verfahren
wird die Zelle mit einem Agens kontaktiert, das die T-bet-Aktivität moduliert,
so dass die T-bet-Aktivität
in der Zelle moduliert ist. Das Agens kann durch Modulation der
Aktivität
des T-bet-Proteins in der Zelle oder durch Modulation der Transkription
des T-bet-Gens oder Translation der T-bet-mRNA wirken. So wie er hier verwendet
wird, soll der Begriff „Modulation" die Inhibierung
oder Verminderung der T-bet-Aktivität und die Stimulation oder
Erhöhung
der T-bet-Aktivität
umfassen. Gemäß einer
Ausführungsform
inhibiert das Agens daher die T-bet-Aktivität. Gemäß einer anderen Ausführungsform
stimuliert das Agens die T-bet-Aktivität.
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Nach
noch einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zur
Modulation der Menge an T-Helfer-Typ 2- und/oder T-Helfer-Typ 1-Cytokin
durch eine Zelle bereit. Bei dem Verfahren wird eine Zelle mit einem
Agens kontaktiert, das die Aktivität von T-bet moduliert. Beispielsweise
regulieren Agenzien, welche die T-bet-Aktivität stimulieren, das Th1-Cytokin
IFN-gamma aufwärts,
während
dieselben Agenzien das Th2-Cytokin IL-4 abwärts regulieren.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zur Modulation
des Musters von Cytokin, das von einer Zelle produziert wird, bereit.
Bei dem Verfahren wird eine Zelle mit einem Agens kontaktiert, das
die Aktivität
von T-bet moduliert.
Beispielsweise können
Agenzien, welche die T-bet-Aktivität stimulieren, die IFN-gamma-Produktion
in einer Zelle induzieren, die IFN-gamma normalerweise nicht produziert, und
die IL-4-Produktion unterdrücken;
solche Agenzien können
z. B. zur Umlenkung des Cytokinsezernierungsprofils einer Th2-Zelle
auf das einer Th1-Zelle verwendet werden.
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A. Inhibitorische Agenzien
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Gemäß einem
modulatorischen Verfahren wird die T-bet-Aktivität in einer Zelle dadurch inhibiert,
dass die Zelle mit einem inhibitorischen Agens in Kontakt gebracht
wird. Inhibitorische Agenzien können
beispielsweise intrazelluläre
Bindungsmoleküle
sein, welche eine Inhibierung der Expression oder Aktivität von T-bet bewirken.
So wie er hier verwendet wird, soll der Begriff „intrazelluläres Bindungsmolekül" Moleküle umfassen, die
intrazellulär
wirken, um die Expression oder Aktivität eines Proteins durch Bindung
des Proteins selbst an eine Nukleinsäure (z. B. ein mRNA-Molekül), welche
das Protein codiert, oder an ein Ziel, mit dem das Protein normalerweise
interagiert (z. B. an eine DNA-Zielsequenz, an die T-bet bindet),
zu inhibieren. Beispiele für
intrazelluläre
Bindungsmoleküle,
die nachfolgend noch näher
beschrieben sind, umfassen gegenläufige T-bet-Nukleinsäuremoleküle (z. B.
zur Inhibierung der Translation von T-bet-mRNA), intrazelluläre Anti-T-bet-Antikörper (z.
B. zur Inhibierung der Aktivität
eines T-bet-Proteins) und dominant-negative Mutanten desT-bet-Proteins.
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Bei
einer Ausführungsform
ist ein inhibitorisches Agens ein gegenläufiges Nukleinsäuremolekül, das komplementär zu einem
T-bet codierenden Gen oder zu einem Abschnitt dieses Gens ist, oder
ein rekombinanter Expressionsvektor, der das gegenläufige Nukleinsäuremolekül codiert.
Die Verwendung von gegenläufigen
Nukleinsäuren
zur Abwärtsregulierung
der Expression eines bestimmten Proteins in einer Zelle ist dem Fachmann
hinlänglich
bekannt (siehe z. B. Weintraub, H. et al. Antisense RNA as a molecular
tool for genetic analysis. Reviews – Trends in Genetics, Nr. 1(1)
1986; Askari, F. K. und McDonnell, W. M. (1996) N. Eng. J. Med.
334:316-318; Bennett, M. R. und Schwanz, S. M. (1995) Circulation
92:1981-1993; Mercola, D. und Cohen, J. S. (1995) Cancer Gene Ther.
2:47-59; Rossi, J. J. (1995) Br. Med. Bull. 51:217-225; Wagner, R. W. (1994)
Nature 372:333-335). Ein gegenläufiges
Nukleinsäuremolekül umfasst
eine Nukleotidsequenz, die komplementär zum Codierungsstrang eines
anderen Nukleinsäuremoleküls ist (z.
B. eine mRNA-Sequenz) und
somit zur Wasserstoffbindung an den Codierungsstrang des anderen
Nukleinsäuremoleküls befähigt ist. Gegenläufige Sequenzen,
die komplementär
zu einer Sequenz einer mRNA sind, können komplementär zu einer
Sequenz sein, die in der Codierungsregion der mRNA, der 5'- oder 3'-untranslatierten Region der mRNA oder
einer die Codierungsregion und eine untranslatierte Region überbrückenden
Region (z. B. am Übergang der
5'-untranslatierten
Region und der Codierungsregion) zu finden ist. Ferner kann eine
gegenläufige
Nukleinsäure
hinsichtlich ihrer Sequenz komplementär zu einer Regulierungsregion
des die mRNA codierenden Gens sein, wie z. B. zu einer Transkriptionsinitiationssequenz
oder einem Regulierungselement.
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Eine
gegenläufige
Nukleinsäure
ist vorzugsweise so gestaltet, dass sie komplementär zu einer
Region ist, die dem Initiationscodon auf dem Codierungsstrang oder
in der 3'-untranslatierten
Region einer mRNA vorausgeht oder dieses umspannt. Eine gegenläufige Nukleinsäure zur
Inhibierung der Expression eines T-bet-Proteins in einer Zelle kann
ausgehend von der Nukleotidsequenz, die das T-bet-Protein codiert
(z. B. SEQ ID NO: 1 oder 3), gestaltet und gemäß den Regeln der Basenpaarung
nach Watson und Crick konstruiert sein.
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Eine
gegenläufige
Nukleinsäure
kann in einer Reihe verschiedener Formen vorliegen. Beispielsweise kann
die gegenläufige
Nukleinsäure
ein Oligonukleotid sein, das nur zu einem Abschnitt eines T-bet-Gens komplementär ist. Gegenläufige Oligonukleotide
können
mittels dem Fachmann bekannter chemischer Syntheseverfahren hergestellt
werden. Ein gegenläufiges
Oligonukleotid kann unter Verwendung natürlich vorkommender Nukleotide
oder verschiedentlich modifizierter Nukleotide, welche die biologische
Stabilität
der Moleküle
erhöhen
oder die physikalische Stabilität
der zwischen gegenläufigen
und gleichläufigen
Nukleinsäuren
gebildeten Duplex erhöhen
sollen, chemisch synthetisiert werden, wobei z. B. Phosphorthioat- Derivate und acridinsubstitutierte
Nukleotide verwendet werden können.
Zur Inhibierung der T-bet-Expression in Kultur vorliegender Zellen
können
ein oder mehrere gegenläufige
Oligonukleotide zu Zellen in Kulturmedium, typischerweise in einer
Menge von etwa 200 μg
Oligonukleotid/ml, zugegeben werden.
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Alternativ
kann eine gegenläufige
Nukleinsäure
biologisch hergestellt werden, wobei ein Expressionsvektor verwendet
wird, in den eine Nukleinsäure
in gegenläufiger
Ausrichtung subkloniert wurde (d. h. eine von der eingesetzten Nukleinsäure transkribierte
Nukleinsäure
wird gegenläufig
zu einer interessierenden Ziel-Nukleinsäure ausgerichtet sein). Regulierungssequenzen,
die mit einer in gegenläufiger
Ausrichtung klonierten Nukleinsäure
operabel verknüpft
sind, können
ausgewählt
werden, welche die Expression des gegenläufigen RNA-Molekül in einer
interessierenden Zelle steuern, z. B. können Promoter und/oder Enhancer
oder andere Regulierungssequenzen ausgewählt werden, welche die konstitutive,
gewebespezifische oder induzierbare Expression gegenläufiger RNA
steuern. Zur induzierbaren Expression gegenläufiger RNA kann beispielsweise ein
induzierbares, eukaryotisches Regulierungssystem, wie das Tet-System
(wie z. B. beschrieben in Gossen, M. und Bujard, H. (1992) Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 89:5547-5551; Gossen, M. et al. (1995) Science 268:1766-1769;
PCT-Veröffentlichungsnr.
WO 94/29442 und PCT-Veröffentlichungsnr.
WO 96/01313) verwendet werden. Der gegenläufige Expressionsvektor wird,
wie oben für
rekombinante Expressionsvektoren beschrieben, hergestellt, wobei
jedoch die cDNA (oder ein Teil davon) in gegenläufiger Ausrichtung in den Vektor kloniert
wird. Der gegenläufige
Expressionsvektor kann z. B. in Form eines rekombinanten Plasmids,
Phagemids oder abgeschwächten
Virus vorliegen. Der gegenläufige
Expressionsvektor wird mit einer herkömmlichen Transfektionstechnik
in Zellen eingeführt,
wie dies oben bei den rekombinanten Expressionsvektoren beschrieben
ist.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
ist eine gegenläufige
Nukleinsäure
zur Verwendung als inhibitorisches Agens ein Ribozym. Ribozyme sind
katalytische RNA-Moleküle
mit Ribonuklease-Aktivität,
die in der Lage sind, eine einsträngige Nukleinsäure, wie
z. B. eine mRNA, zu der sie eine komplementäre Region aufweisen, abzuspalten
(Besprechungen zu Ribozymen: siehe z. B. Ohkawa, J. et al. (1995)
J. Biochem. 118:251-258; Sigurdsson, S. T. und Eckstein, F. (1995)
Trends Biotechnol. 13:286-289 : Rossi, J. J. (1995) Trends Biotechnol.
13:301-306; Kiehntopf, M. et al. (1995) J. Mol. Med. 73:65-71). Ein gegenüber T-bet-mRNA spezifisches
Ribozym kann ausgehend von der Nukleotidsequenz der T-bet-cDNA gestaltet
werden. Beispielsweise kann ein Derivat einer Tetrahymena L-19 IVS-RNA
konstruiert werden, bei dem die Basensequenz der aktiven Stelle
komplementär
zur abzuspaltenden Basensequenz einer T-bet-mRNA ist, siehe z. B.
US-Patente Nr. 4,987,071 und 5,116,742, beide von Cech et al. Alternativ
kann T-bet-mRNA verwendet werden, um eine katalytische RNA mit einer
spezifischen Ribonuklease-Aktivität aus einem Pool von RNA-Molekülen auszuwählen, siehe
z. B. Bartel, D. und Szostak. J. W. (1993) Science 261:1411-1418.
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Ein
anderer Typ eines inhibitorischen Agens, das zur Inhibierung der
Expression und/oder der Aktivität von
T-bet in einer Zelle verwendet werden kann, ist ein intrazellulärer Antikörper, der
für das
T-bet-Protein spezifisch ist. Die Verwendung intrazellulärer Antikörper zur
Inhibierung der Proteinfunktion in einer Zelle ist dem Fachmann
bekannt (siehe z. B. Carlson. J. R. (1988) Mol. Cell. Biol. 8:2638-2646;
Biocca, S. et al. (1990) EMBO J. 9:101-108; Werge. T. M. et al.
(1990) FEBS Letters 274:193-198; Carlson, J. R. (1993) Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 90:7427-7428; Marasco, W. A. et al. (1993) Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 90:7889-7893; Biocca. S. et al. (1994) Bio/Technology
12:396-399; Chen, S-Y. et al. (1994) Human Gene Therapy 5:595-601;
Duan, L et al. (1994) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 91:5075-5079; Chen,
S-Y. et al. (1994) Proc. Natl. Acad Sci. USA 91:5932-5936; Beerli.
R. R. et al. (1994) J Biol. Chem. 269:23931-23936; Beerli, R. R.
et al. (1994) Biochem. Biophys. Res. Commun. 204:666-672; Mhashilkar,
A. M. et al. (1995) EMBO J. 14:1542-1551; Richardson, J. H. et al.
(1995) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 92:3137-3141; PCT-Veröffentlichungsnr.
WO 94/02610 von Marasco et al., und PCT-Veröffentlichungsnr.
WO 95/03832 von Duan et al.).
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Zur
Inhibierung der Proteinaktivität
mit einem intrazellulären
Antikörper
wird ein rekombinanter Expressionsvektor hergestellt, der die Antikörperketten
in einer solchen Form codiert, dass die Antikörperketten bei Einführung des
Vektors in eine Zelle als funktioneller Antikörper in einem intrazellulären Bereich
der Zelle exprimiert werden. Zur Inhibierung der T-bet-Aktivität mittels
inhibitorischer Verfahren wird ein intrazellulärer Antikörper, der das T-bet-Protein
spezifisch bindet, im Cytoplasma der Zelle exprimiert. Zur Herstellung
eines intrazellulären
Antikörper-Expressionsvektors
werden leicht- und schwerkettige Antikörper-cDNAs, welche für das interessierende Ziel-Protein,
z. B. T-bet, spezifische Antikörperketten
codieren, typischerweise aus einem Hybridom isoliert, das einen
für das
T-bet-Protein spezifischen monoklonalen Antikörper sezerniert. Hybridome,
die monoklonale Anti-T-bet-Antikörper
oder rekombinante, monoklonale Anti-T-bet-Antikörper sezernieren, können wie
oben beschrieben hergestellt werden. Sobald ein für das T-bet-Protein
spezifischer monoklonaler Antikörper
identifiziert ist (z. B. ein Hybridoma-derivatisierter, monoklonaler
Antikörper
oder ein rekombinanter Antikörper
aus einer kombinatorischen Bank), werden DNAs, welche die leichten
und die schweren Ketten des monoklonalen Antikörpers codieren, mittels üblicher
molekularbiologischer Techniken isoliert. Für Hybridom-derivatisierte Antikörper können leicht-
und schwerkettige cDNAs beispielsweise durch PCR-Amplifikation oder
cDNA-Bank-Screening erhalten werden. Für rekombinante Antikörper, z.
B. aus einer Phagenbank, kann cDNA, welche die leichten und schweren
Ketten codiert, aus dem während
des Bank-Screening-Prozesses
isolierten Display Package (z. B. dem Phagen) gewonnen werden. Nukleotidsequenzen
eines Gens mit leichten und schweren Antikörperketten, aus dem PCR-Primer
oder cDNA-Bank-Sonden hergestellt werden können, sind dem Fachmann bekannt.
Beispielsweise sind einige dieser Sequenzen in Kabat, E. A. et al. (1991)
Sequences of Proteins of Immunological Interest, fünfte Auflage,
U. S. Department of Health and Human Services, NIH-Veröffentlichungsnr.
91-3242 und in der „Vbase"-Human-Keimzelllinien- Sequenzdatenbank
beschrieben.
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Einmal
erhalten, werden die leicht- und schwerkettigen Antikörper-Sequenzen
mittels üblicher
Methoden in einen rekombinanten Expressionsvektor kloniert. Um eine
Cytoplasma-Expression der leichten und schweren Ketten zu ermöglichen,
werden die Nukleotidsequenzen, welche die hydrophoben Leader der
leichten und schweren Ketten codieren, entfernt. Ein intrazellulärer Antikörper-Expressionsvektor
kann einen intrazellulären
Antikörper
in einer von mehreren Formen codieren. Beispielsweise codiert der
Vektor bei einer Ausführungsform
leichte und schwere Antikörperketten
voller Länge,
so dass ein Antikörper
voller Länge
intrazellulär
exprimiert wird. Bei einer anderen Ausführungsform codiert der Vektor
eine leichte Kette voller Länge, aber
nur die VH/CH1-Region der schweren Kette, so dass ein Fab-Fragment
intrazellulär
exprimiert wird. Bei der bevorzugtesten Ausführungsform codiert der Vektor
einen einkettigen Antikörper
(scFv), bei dem die variablen Regionen der leichten und schweren
Ketten über
einen flexiblen Peptid-Linker (z. B. (Gly4Ser)3) verknüpft
sind und als einkettiges Molekül
exprimiert werden. Zur Inhibierung der T-bet-Aktivität in einer
Zelle wird der Expressionsvektor, der den intrazellulären Anti-T-bet-Antikörper codiert,
mittels üblicher
Transfektionsmethoden, wie sie hier zuvor diskutiert wurden, in
die Zelle eingeführt.
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Noch
eine weitere Form eines inhibitorischen Agens ist eine inhibitorische
Form von T-bet, die hier auch als dominant-negativer Inhibitor bezeichnet
wird, z. B. eine Form von T-bet, bei der die Tyrosin-Phosphorylierungsstellen
mutiert sind, oder z. B. eine mutierte Form von T-bet, bei der die
Transaktivierungsdomäne entfernt
wurde. Solche dominant-negativen T-bet-Proteine können in
Zellen mittels eines das T-bet-Protein codierenden, rekombinanten
Expressionsvektors exprimiert werden, der mit üblichen Transfektionsmethoden
in die Zelle eingeführt
wird. Um eine mutierte Form von T-bet, bei der Tyrosinphosphorylierungsstellen
oder eine Transaktivierungsdomäne
fehlen, zu exprimieren, werden Nukleotidsequenzen, die eine Transaktivierungsdomäne von T-bet
codieren, mutiert oder aus den T-bet-Codierungssequenzen mittels üblicher
rekombinanter DNA-Techniken entfernt. Die trunkierte DNA wird in
einen rekombinanten Expressionsvektor insertiert, der dann in eine
Zelle eingeführt
wird, um die Expression der veränderten
Form von T-bet in der Zelle zu gestatten.
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Andere
stimulatorische Agenzien, die zur Stimulation der Aktivität eines
T-bet-Proteins verwendet
werden können,
sind chemische Verbindungen, welche die T-bet-Aktivität in Zellen
stimulieren, wie z. B. Verbindungen, die das T-bet-Protein direkt stimulieren,
und Verbindungen, welche die Interaktion zwischen T-bet und Ziel-DNA
oder anderen. Proteinen fördern.
Solche Verbindungen können
mit Screening-Assays identifiziert werden, die für solche Verbindungen selektiv
sind, wie dies oben näher
beschrieben ist.
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B. Stimulatorische Agenzien
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Gemäß einem
modulatorischen Verfahren wird die T-bet-Aktivität in einer Zelle durch Kontaktieren
der Zelle mit einem stimulatorischen Agens stimuliert. Zu Beispielen
für solche
stimulatorischen Agenzien zählen aktives
T-bet-Protein und T-bet codierende Nukleinsäuremoleküle, die in die Zelle eingeführt werden,
um die T-bet-Aktivität
in der Zelle zu erhöhen.
Ein bevorzugtes stimulatorisches Agens ist ein Nukleinsäuremolekül, das ein
T-bet-Protein codiert, wobei das Nukleinsäuremolekül in die Zelle in einer zur
Expression des aktiven T-bet-Proteins
in der Zelle geeigneten Form eingeführt wird. Zur Expression eines
T-bet-Proteins in
einer Zelle wird typischerweise zuerst eine T-bet codierende DNA
mittels üblicher
molekularbiologischer Techniken, wie sie hier beschrieben sind,
in einen rekombinanten Expressionsvektor eingeführt. Eine T-bet codierende
DNA ist z. B. durch Amplifikation mit der Polymerasekettenreaktion
(PCR) unter Verwendung von auf der T-bet-Nukleotidsequenz basierenden
Primern erhältlich.
Nach der Isolation oder Amplifikation der T-bet codierenden DNA
wird das DNA-Fragment in einen Expressionsvektor eingeführt und
mittels üblicher
Verfahren, wie sie hier beschrieben sind, in Zielzellen transfiziert.
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Andere
stimulatorische Agenzien, die zur Stimulation der Aktivität eines
T-bet-Proteins verwendet
werden können,
sind chemische Verbindungen, welche die T-bet-Aktivität in Zellen
stimulieren, wie z. B. Verbindungen, die das T-bet-Protein direkt stimulieren,
und Verbindungen, welche die Interaktion zwischen T-bet und Ziel-DNA
oder anderen Proteinen fördern.
Solche Verbindungen können
mit Screening-Assays identifiziert werden, die für solche Verbindungen selektiv
sind, wie dies oben näher
beschrieben ist.
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Die
modulatorischen Verfahren können
in vitro (z. B. durch Kultivierung der Zelle mit dem Agens oder durch
Einführung
des Agens in Zellen, die in Kultur vorliegen) oder alternativ in
vivo (z. B. durch Verabreichung des Agens an ein Subjekt oder durch
Einführung
des Agens in Zellen eines Subjektes, wie z. B. mittels Gentherapie)
durchgeführt
werden. Zur Durchführung
des modulatorischen Verfahrens in vitro können Zellen mittels üblicher
Verfahren von einem Subjekt erhalten und in vitro mit einem modulatorischen
Agens inkubiert (d. h. kultiviert) werden, um die T-bet-Aktivität in den
Zellen zu modulieren. Beispielsweise können mononukleäre Peripherblutzellen
(PBMCs) von einem Subjekt erhalten und mittels Dichtegradienten-Zentrifugation
isoliert werden, z. B. mit Ficoll/Hypaque. Spezifische Zellpopulationen
können
mittels üblicher
Verfahren verarmt oder angereichert werden. Beispielsweise können T-Zellen durch positive
Selektion mit Antikörpern
gegen T-Zellen-Oberflächenmarker
angereichert werden, z. B. durch Inkubieren von Zellen mit einem
spezifischen, primären
monoklonalen Antikörper
(mAb), gefolgt von einer Isolation der Zellen, die den mAb binden,
unter Verwendung von Magnetperlen, die mit einem sekundären Antikörper beschichtet
sind, der die primären
mAb bindet. Spezifische Zellpopulationen können auch durch Fluoreszenz-aktivierte
Zellsortierung nach üblichen
Verfahren isoliert werden. Falls erwünscht, können mit einem modulatorischen
Agens in vitro behandelte Zellen dem Subjekt wieder verabreicht
werden. Zur Verabreichung an ein Subjekt kann es bevorzugt sein,
zuerst restliche Agenzien in der Kultur von den Zellen zu entfernen,
bevor sie dem Subjekt verabreicht werden. Dies kann z. B. mit einer
Ficoll/Hypaque-Gradientenzentrifugation der Zellen erfolgen. Weitere
Besprechungen der ex vivo-Genmodifikation von Zellen, gefolgt von
einer erneuten Verabreichung an ein Subjekt, finden sich auch in US-Patent
Nr. 5,399,346 von W. F. Anderson et al.
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Zur
Durchführung
des modulatorischen Verfahrens in einem Subjekt in vivo kann das
modulatorische Agens dem Subjekt so verabreicht werden, dass die
T-bet-Aktivität
in Zellen des Subjektes moduliert wird. Der Begriff „Subjekt" soll lebende Organismen
umfassen, in denen eine Immunantwort hervorgerufen werden kann.
Bevorzugte Subjekte sind Säugetiere.
Zu Beispielen für
Subjekte zählen
Menschen, Affen, Hunde, Katzen, Mäuse, Ratten, Kühe, Pferde,
Ziegen und Schafe.
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Bei
stimulatorischen oder inhibitorischen Agenzien, die Nukleinsäuren (einschließlich rekombinanter Expressionsvektoren,
die das T-bet-Protein codieren, gegenläufiger RNA, intrazellulärer Antikörper oder
dominant-negativer Inhibitoren) umfassen, können die Agenzien in Zellen
des Subjektes mittels dem Fachmann bekannter Verfahren zur Einführung von
Nukleinsäure
(z. B. DNA) in Zellen in vivo eingeführt werden. Beispiele für solche
Verfahren umfassen sowohl nicht-virale als auch virale Verfahren,
wie:
Direkt-Injektion: Blanke DNA kann in vivo in Zellen eingeführt werden,
indem die DNA direkt in die Zellen injiziert wird (siehe z. B. Acsadi
et al. (1991) Nature 332:815-818; Wolff et al. (1990) Science 247:1465-1468). Beispielsweise
kann eine Zuführvorrichtung
(z. B. eine „Genpistole") zur Injektion von
DNA in Zellen in vivo verwendet werden. Eine solche Vorrichtung
ist kommerziell erhältlich
(z. B. von BioRad).
Kationische Lipide: Blanke DNA kann in
vivo in Zellen eingeführt
werden, indem die DNA mit kationischen Lipiden komplexiert oder
in kationische Lipide eingekapselt wird. Beispiele für geeignete
kationische Lipidformulierungen umfassen N-[-1-(2,3-Dioleoyloxy)propyl]N,N,N-triethylammoniumchlorid
(DOTMA) sowie 1,2-Dimyristyloxypropyl-3-dimethylhydroxyethylammoniumbromid
(DMRIE) und Dioleoylphosphatidylethanolamin (DOPE) in einem Molverhältnis von
1:1 (siehe z. B. Logan, J. J. et al. (1995) GeneTherapy 2:38-49; San. H. et al. (1993)
Human Gene Therapy 4:781-788).
Rezeptor-vermittelte DNA Aufnahme:
Blanke DNA kann in vivo auch dadurch in Zellen eingeführt werden,
dass die DNA an ein Kation, wie Polylysin, komplexiet wird, das
mit einem Liganden für
einen Zelloberflächen-Rezeptor
gekoppelt ist (siehe beispielsweise Wu, G. und Wu, C. H. (1988)
J. Biol. Chem. 263:14621, Wilson et al. (1992) J. Biol. Chem. 267:963-967,
und US-Patent Nr. 5,166,320). Die Bindung des DNA-Ligand-Komplexes
an den Rezeptor erleichtert die Aufnahme der DNA durch Rezeptor-vermittelte
Endocytose. Ein DNA-Ligand- Komplex,
der mit Adenovirus-Capsiden verknüpft ist, welche natürlicherweise
Endosome stören
und dadurch Material in das Cytoplasma freisetzen, können verwendet
werden, um einen Abbau des Komplexes durch intrazelluläre Lysosome
zu vermeiden (siehe z. B. Curiel et al. (1991) Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 88:8850; Cristiano et al. (1993) Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 90:2122-226).
Retroviren: Defiziente Retroviren sind zur
Verwendung für
einen Gentransfer zu Gentherapiezwecken gut charakterisiert (eine
Besprechung findet sich bei Miller, A. D. (1990) Blood 76:271).
Es kann ein rekombinantes Retrovirus konstruiert werden, das eine
interessierende Nukleotidsequenz aufweist, die in das retrovirale
Genom eingebaut ist. Zusätzlich
können
Teile des retroviralen Genoms entfernt werden, um das Retrovirus
replikationsdefizient zu machen. Das replikationsdefiziente Retrovirus
wird dann in Virionen gepackt, die zum Infizieren einer Zielzelle
durch Verwendung eines Helfer-Virus mittels üblicher Techniken verwendet
werden können.
Protokolle zur Herstellung rekombinanter Retroviren und zur Infektion
von Zellen mit solchen Viren in vitro oder in vivo finden sich in
Current Protocols in Molecular Biology, Ausubel, F. M. et al. (Hrsg.)
Greene Publishing Associates, (1989), Abschnitte 9.10-9.14 und in
anderen Standard-Laborhandbüchern.
Beispiele für
geeignete Retroviren umfassen pLJ, pZIP, pWE und pEM, die dem Fachmann
hinlänglich
bekannt sind. Zu Beispielen für
geeignete Verpackungsviruslinien zählen ψCrip, ψCre, ψ2 und ψAm. Retroviren wurden bisher
zur Einführung
verschiedener Gene in zahlreiche unterschiedliche Zelltypen, einschließlich Epithelzellen,
Endothelzellen, Lymphocyten, Myoblasten, Hepatocyten und Knochenmarkszellen,
in vitro und/oder in vivo verwendet (siehe beispielsweise Eglitis,
et al. (1985) Science 230:1395-1398; Danos und Mulligan (1988) Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 85:6460-6464; Wilson et al. (1988) Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 85:3014-3018; Armentano et al. (1990) Proc. Natl.
Acad Sci. USA 87:6141-6145; Huber et al. (1991) Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 88:8039-8043; Ferry et al. (1991) Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 88:8377-8381; Chowdhury et al. (1991) Science 254:1802-1805; van
Beusechem et al. (1992) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89:7640-7644;
Kay et al. (1992) Human Gene Therapy 3:641-647; Dai et al. (1992)
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89:10892-10895; Hw u et al. (1993) J.
Immunol. 150:4104-4115; US-Patent Nr. 4,868,116; US-Patent Nr. 4,980,286; PCT-Anmeldung
WO 89/07136; PCT-Anmeldung WO 89/02468; PCT-Anmeldung WO 89/05345, und PCT-Anmeldung
WO 92/07573). Retrovirale Vektoren erfordern eine Zielzellteilung,
damit das retrovirale Genom (und eine in dieses insertierte, fremde
Nukleinsäure)
in das Wirtsgenom integriert wird, um eine Nukleinsäure stabil
in die Zelle einzuführen.
Dabei kann es notwendig sein, die Replikation der Zielzelle zu stimulieren.
Adenoviren:
Das Genom eines Adenovirus kannn so manipuliert werden, dass es
ein interessierendes Genprodukt codiert und exprimiert, aber hinsichtlich
seiner Fähigkeit
zur Replikation in einem normalen lytischen Virus-Lebenszyklus inaktiviert
ist, siehe beispielsweise Berkner et al. (1988) BioTechniques 6:616:
Rosenfeld et al. (1991) Science 252:431-434 und Rosenfeld et al.
(1992) Cell 68:143-155. Geeignete adenovirale Vektoren, die vom
Adenovirusstamm Ad type 5dI324 oder anderen Adenovirus-Stämmen (z.
B. Ad2, Ad3, Ad7 usw.) hergeleitet sind, sind dem Fachmann hinlänglich bekannt.
Rekombinante Adenoviren sind insofern vorteilhaft, als sie keine
Zellteilung benötigen,
um wirksame Genbereitstellungsträger
zu sein, und können
zum Infizieren einer großen
Vielfalt von Zelltypen, wie dem Atemwegs-Epithel (Rosenfeld et al. (1992), wie
oben zitiert), Endothelzellen (Lemarchand et al. (1992) Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 89:6482-6486), Hepatocyten (Herz und Gerard (1993)
Proc. Natl. Acad Sci. USA 90:2812-2816) und Muskelzellen (Quantin
et al. (1992) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89:2581-2584) verwendet
werden. Darüber
hinaus wird eingeführte
adenovirale DNA (und darin enthaltene Fremd-DNA) nicht in das Genom
einer Wirtszelle integriert, sondern bleibt episomal, wodurch mögliche Probleme
vermieden werden, die infolge einer Insertionsmutagenese in Situationen
auftreten können,
in denen eingeführte
DNA in das Wirtsgenom integriert wird (z. B. retrovirale DNA). Zudem
ist die Tragekapazität
des adenoviralen Genoms für
Fremd-DNA gegenüber
anderen Gen-Abgabevektoren groß (bis
zu 8 Kilobasen) (Berknern et al., wie oben zitiert; Haj Ahmand und
Graham (1986) J. Virol. 57:267). Die meisten replikationsdefizienten
adenoviralen Vektoren, die derzeit verwendet werden, sind hinsichtlich
der E1- und E3-Virusgene ganz oder teilweise deletiert, behalten
jedoch bis zu 80% des adenoviralen genetischen Materials.
Adeno-assoziierte
Viren: Das Adeno-assoziierte Virus (AAV) ist ein natürlich vorkommendes,
defizientes Virus, das ein anderes Virus, wie ein Adenovirus oder
ein Herpesvirus, als Helfer-Virus für eine wirksame Replikation und
einen produktiven Lebenszyklus benötigt. (Eine Besprechung findet
sich bei Muzyczka et al. Curr. Topics in Micro. und Immunol. (1992)
158:97-129). Es ist auch eines der wenigen Viren, die ihre DNA in
sich nicht teilende Zellen integrieren können, und zeigt eine große Häufigkeit
stabiler Integration (siehe z. B. Flotte et al. (1992) Am. J. Respir.
Cell. Mol. Biol. 7:349-356; Samulski et al. (1989) J. Virol. 63:3822-3828,
und McLaughlin et al. (1989) J. Virol. 62:1963-1973). Vektoren, die bis zu minimal
300 AAV-Basenpaare aufweisen, können
gepackt und integriert werden. Der Platz für exogene DNA ist auf etwa
4,5 kb beschränkt.
Ein AAV-Vektor, wie er in Tratschin et al. (1985) Mol. Cell. Biol.
5:3251-3260, beschrieben ist, kann zur Einführung von DNA in Zellen verwendet
werden. Verschiedene Nukleinsäuren
wurden unter Verwendung von AAV-Vektoren in unterschiedliche Zelltypen
eingeführt
(siehe beispielsweise Hermonat et al. (1984) Proc Natl. Acad. Sci.
USA 81:6466-6470; Tratschin et al. (1985) Mol. Cell. Biol. 4:2072-2081;
Wondisford et al. (1988) Mol. Endocrinol. 2:32-39; Tratschin et
al. (1984) J. Virol. 51:611-619, und Flotte et al. (1993) J. Biol.
Chem. 268:3781-3790).
-
Die
Wirksamkeit eines bestimmten Expressionsvektorsystems und eines
Verfahrens zur Einführung einer
Nukleinsäure
in eine Zelle kann mit üblichen
Ansätzen,
wie sie der Fachmann routinemäßig einsetzt,
eingeschätzt
werden. Beispielsweise kann in eine Zelle eingeführte DNA durch eine Filter-Hybridisierungstechnik (z.
B. Southern Blotting) detektiert werden, und mittels Transkription
der eingeführten
DNA produzierte RNA lässt
sich beispielsweise mittels Northern Blotting, RNase-Schutz oder
Reverse Transkriptase-Polymerasekettenreaktion
(RT-PCR) detektieren. Das Genprodukt kann durch einen geeigneten
Assay detektiert werden, z. B. durch immunologische Detektion eines
produzierten Proteins, wie z. B. mit einem spezifischen Antikörper, oder
durch einen funktionellen Assay zur Detektion einer funktionellen
Aktivität
des Genproduktes.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
wird ein T-bet codierender, retroviraler Expressionsvektor dazu
verwendet, das T-bet-Protein in Zellen in vivo zu exprimieren, um
dadurch die T-bet-Protein-Aktivität in vivo zu stimulieren. Solche
retroviralen Vektoren können
nach üblichen,
dem Fachmann bekannten Verfahren hergestellt werden (wie weiter
oben erörtert).
-
Ein
modulatorisches Agens, wie z. B. eine chemische Verbindung, kann
einem Subjekt als pharmazeutische Zusammensetzung verabreicht werden.
Solche Zusammensetzungen umfassen typischerweise das modulatorische
Agens und einen pharmazeutisch akzeptablen Träger. So wie er hier verwendet
wird, soll der Begriff „pharmazeutisch
akzeptabler Träger" sämtliche
Lösungsmittel,
Dispersionsmedien, Beschichtungen, antibakteriellen Mitteln und
Fungiziden, isotonischen und absorptionsverzögernden Agenzien und dergleichen umfassen,
die zur pharmazeutischen Verabreichung kompatibel sind. Die Verwendung
solcher Medien und Agenzien für
pharmazeutisch aktive Substanzen ist dem Fachmann hinlänglich bekannt.
Sofern ein herkömmliches
Medium oder Agens nicht inkompatibel mit der aktiven Verbindung
ist, wird dessen Verwendung in den Zusammensetzungen in Betracht
gezogen. Es können
auch zusätzliche
aktive Verbindungen in die Zusammensetzungen aufgenommen werden.
Pharmazeutische Zusammensetzungen können wie zuvor in Unterabschnitt
IV beschrieben hergestellt werden.
-
Die
Identifikation von T-bet als Hauptregulator der Entwicklung der
hier beschriebenen Th1-Zellen und bei der Unterdrückung des
Th2-Phänotyps
ermöglicht
eine selektive Manipulation von T-Zell-Subsets in verschiedenen
klinischen Situationen unter Anwendung der erfindungsgemäßen modulatorischen
Verfahren. Die stimulatorischen Verfahren (d. h. Verfahren, bei
denen ein stimulatorisches Agens zu Erhöhung der T-bet-Aktivität verwendet
wird) führen
zur Herstellung von IFN-gamma bei gleichzeitiger Förderung
einer Th1-Antwort und Abwärtsregulierung
sowohl von IL-2 als auch IL4, wodurch die Th2-Antwort abwärtsmoduliert
wird. Im Gegensatz dazu inhibieren die inhibitorischen Verfahren
(d. h. Verfahren, bei denen ein inhibitorisches Agens zum Abwärtsmodulieren
der T-bet-Aktivität
verwendet wird) die Produktion von IFN-gamma bei gleichzeitiger
Abwärtsregulierung
einer Th1-Antwort und Förderung
einer Th2-Antwort. Somit wird zur Behandlung eines Krankheitszustandes,
bei dem die Th1-Antwort von Nutzen ist, ein stimulatorisches Verfahren
gewählt,
so dass Th1-Antworten gefördert
und gleichzeitig Th2-Antworten abwärtsreguliert werden. Alternativ
dazu wird zur Behandlung eines Krankheitszustandes, bei dem eine
Th2-Antwort von Nutzen ist, ein inhibitorisches Verfahren gewählt, so
dass Th1-Antworten abwärtsreguliert
und gleichzeitige Th2-Antworten gefördert werden. Die Anwendung
der Verfahren zur Behandlung von Krankheitszuständen kann zur Heilung des Zustandes,
zu einer langfristigen oder kurzfristigen Verringerung der Art oder
Anzahl von mit dem Zustand verbundenen Symptomen (d. h. Verbesserung
des Zustandes) oder einfach zu einem vorübergehenden Nutzeffekt für das Subjekt führen.
-
Zahlreiche
Krankheitszustände,
die mit einer prädominanten
Th1- oder Th2-Antwort
verbunden sind, wurden identifiziert und könnten von einer Modulation
der Art der Antwort profitieren, die in dem Individuum erzeugt wird,
das an dem Krankheitszustand leidet. Die Anwendung immunmodulatorischer
Verfahren bei solchen Erkrankungen ist nachfolgend näher beschrieben.
-
A. Allergien
-
Allergien
werden durch IgE-Antikörper
vermittelt, deren Produktion durch die Aktivität von Th2-Zellen und das dadurch
produzierte Cytokin reguliert wird. Bei allergischen Reaktionen
wird von Th2-Zellen IL-4 produziert, das die Produktion der IgE-Antikörper und
die Aktivierung von Zellen, die allergische Reaktionen vermitteln,
d. h. Mastzellen und Basophile, weiter stimuliert. IL-4 spielt auch
bei Eosinophil-vermittelten Entzündungsreaktionen
eine wichtige Rolle. Daher können
stimulatorische Verfahren angewandt werden, um die Produktion von
Th2-assoziierten Cytokinen und insbesondere von IL-4 in Allergiepatienten
als Mittel zur Abwärtsregulierung
der Produktion pathogener IgE-Antikörper zu inhibieren. Ein stimulatorisches
Agens kann dem Subjekt direkt verabreicht werden, oder Zellen (z.
B. Thp-Zellen oder Th2-Zellen) können
von dem Subjekt erhalten, mit einem stimulatorischen Agens ex vivo
kontaktiert und dem Subjekt wieder verabreicht werden. Zudem kann
es in gewissen Situtationen günstig
sein, dem Subjekt das Allergen zusammen mit dem stimulatorischen Agens
oder mit dem stimulatorischen Agens behandelte Zellen zu verabreichen,
um die Allergen-spezifische Antwort zu inhibieren (z. B. zu desensibilisieren).
Die Behandlung kann dadurch weiter verbessert werden, dass dem allergischen
Subjekt andere T1-fördernde
Agenzien, wie das Cytokin IL-12 oder Antikörper gegen Th2-assoziierte
Cytokine (z. B. Anti-IL-4-Antikörper)
in Mengen verabreicht werden, die ausreichen, um eine Antwort vom
Th1-Typ weiter zu stimulieren.
-
B. Krebs
-
Wie
berichtet wurde, ist die Expression Th2-fördernder Cytokine bei Krebspatienten
erhöht
(siehe z. B. Yamamura, M., et al. (1993) J Clin. Invest. 91:1005-1010;
Pisa, P., et al. (1992) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89:7708-7712),
und eine maligne Erkrankung ist häufig mit einer Verlagerung
der Th1-Antworten
zu Th2-Antworten zusammen mit einer Verschlimmerung des Krankheitsverlaufs
verbunden. Somit können
die stimulatorischen Verfahren dazu eingesetzt werden, die Produktion
Th2-assoziierter Cytokine in Krebspatienten als Möglichkeit,
der Verlagerung von Th1 zu Th2 entgegenzuwirken, zu inhibieren und
dadurch eine bereits stattfindende Th1-Antwort in den Patienten zu fördern, um
den Krankheitsverlauf zu verbessern. Das stimulatorische Verfahren
kann eine direkte Verabreichung eines stimulatorischen Agens an
ein Subjekt mit Krebs oder eine ex vivo-Behandlung von Zellen, die
von dem Subjekt erhalten wurden (z. B. Thp- oder Th2-Zellen), mit einem
stimulatorischen Agens, gefolgt von einer erneuten Verabreichung
der Zellen an das Subjekt, beinhalten. Die Behandlung kann weiter
verbessert werden, indem andere Th1-fördernde Agenzien, wie das Cytokin IL-12
oder Antikörper
gegen Th2-assoziierte Cytokine (z. B. Anti-IL-4-Antikörper), dem
Rezipienten in Mengen verabreicht werden, die ausreichen, um eine
Th1-Antwort weiter
zu stimulieren.
-
C. Infektiöse Erkrankungen
-
Von
der Expression der Th2-fördernden
Cytokine wurde auch berichtet, dass sie während einer Reihe infektiöser Erkrankungen,
wie der HIV-Infektion, Tuberkulose, Leishmaniase, Schistosomiase,
Filarien-Infektion und intestinale Nematoden-Infektion (siehe z.
B.: Shearer, G. M. und Clerici, M. (1992) Prog. Chem. Immunol.
54:243; Clerici, M und Shearer, G. M. (1993) Immunology Today 14:107-111;
Fauci, A. S. (1988) Science 239:617-623; Locksley, R. M. und Scott,
P. (1992) Immunoparasitology Today 1:A58-A61: Pearce, E. J., et
al. (1991) J. Exp. Med. 173:159-166; Grzych, J-M., et al. (1991)
J. Immunol. 141:1322-1327; Kullberg, M. C., et al. (1992) J Immunol.
148:3264-3270; Bancroft, A. J., et al. (1993) J. Immunol. 150:1395-1402;
Pearlman, E., et al. (1993) Infect. Immun. 61:1105-1112; Else, K.
J., et al. (1994) J. Exp. Med. 179:347-351) ansteigt, und diese
infektiösen
Erkrankungen sind ebenfalls mit einer Verlagerung der Immunantwort
von Th1 zu Th2 verbunden. Somit können die stimulatorischen Verfahren
dazu verwendet werden, die Produktion von Th2-assoziierten Cytokinen
in Subjekten mit infektiösen
Erkrankungen als Möglichkeit,
der Verlagerung von Th1 zu Th2 entgegenzuwirken, zu inhibieren und
dadurch eine bestehende Th1-Antwort in den Patienten zu fördern, um den
Verlauf der Infektion zu verbessern. Das stimulatorische Verfahren
kann eine direkte Verabreichung eines inhibitorischen Agens an ein
Subjekt mit einer infektiösen
Erkrankung oder eine ex vivo-Behandlung von Zellen, die von dem
Subjekt erhalten wurden (z. B. Thp- oder Th2-Zellen), mit einem
stimulatorischen Agens, gefolgt von einer erneuten Verabreichung
der Zellen an das Subjekt, beinhalten. Die Behandlung kann weiter
verbessert werden, indem andere Th1-fördernde Agenzien, wie das Cytokin
IL-12 oder Antikörper
gegen Th2-assoziierte Cytokine (z. B. Anti-IL-4-Antikörper), dem
Rezipienten in Mengen verabreicht werden, die ausreichen, um eine
Th1-Antwort weiter zu stimulieren.
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D. Autoimmunerkrankungen
-
Die
inhibitorischen Verfahren können
therapeutisch zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen, die mit
einer Th2-Dysfunktion verbunden sind, eingesetzt werden. Einige
Autoimmunstörungen
sind das Ergebnis einer unangemessenen Aktivierung von T-Zellen,
die gegen Eigengewebe reaktiv sind und die Produktion von Cytokinen
und Autoantikörpern
fördern,
die an der Pathologie der Erkrankungen beteiligt sind. Eine Modulation von
T-Helfer-Antworten
kann sich auf den Verlauf der Autoimmunerkrankung auswirken. Beispielsweise
vermindert die Stimulation einer Th2-Antwort bei einer experimentellen
allergischen Encephalomyelitis (EAE) durch Verabreichung von IL-4
zum Zeitpunkt der Induktion der Erkrankung die Schwere der Autoimmunerkrankung
(Paul, W. E., et al. (1994) Cell 76:241-251). Ferner zeigte sich,
dass die Genesung der Lebewesen von der Erkrankung mit einem Anstieg
einer Th2-Antwort zusammenhing, wie sich durch eine Zunahme an Th2-spezifischen
Cytokinen zeigte (Koury, S. J., et al. (1992) J. Exp. Med. 176:1355-1364).
Zudem sezernieren T-Zellen, die EAE unterdrücken können, Th2-spezifische Cytokine
(Chen, C., et al. (1994) Immunity 1:147-154). Da die Stimulation
einer Th2-Antwort in EAE eine Schutzwirkung gegen die Erkrankung
hat, ist es wahrscheinlich, dass die Stimulation einer Th2-Antwort
in Subjekten mit Multipler Sklerose (für die EAE ein Modell ist) von
therapeutischem Nutzen ist. Die inhibitorischen Verfahren können dazu
verwendet werden, eine solche Verringerung zu bewirken.
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Ebenso
bietet die Stimulation einer Th2-Antwort bei Diabetes vom Typ I
in Mäusen
eine Schutzwirkung gegen die Erkrankung. Tatsächlich verhindert oder verzögert die
Behandlung von NOD-Mäusen
mit IL-4 (das eine Th2-Antwort fördert)
das Einsetzen von Diabetes vom Typ I, der sich normalerweise in
diesen Mäusen entwickelt
(Rapoport, M. J., et al. (1993) J. Exp. Med. 178:87-99). Somit kann eine
Stimulation einer Th2-Antwort in einem Subjekt, das an Diabetes
leidet oder dazu neigt, die Auswirkungen der Erkrankung lindern
oder deren Einsetzen inhibieren.
-
Noch
eine weitere Autoimmunerkrankung, bei der die Stimulation einer
Th2-Antwort von
Nutzen sein kann, ist die rheumatoide Arthritis (RA). Studien haben
gezeigt, dass Patienten mit rheumatoider Arthritis vorwiegend Th1-Zellen
im Synovialgewebe aufweisen (Simon, A. K., et al., (1994) Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 91:8562-8566). Durch Stimulation einer Th2-Antwort
in einem Subjekt mit RA kann eine Th1-Antwort gleichzeitig abwärtsmoduliert
werden, um dadurch die Auswirkungen der Erkrankung zu lindern.
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Somit
können
die inhibitorischen Verfahren dazu eingesetzt werden, die Produktion
Th2-assoziierter Cytokine in Subjekten zu stimulieren, die an einer
Autoimmunerkrankung leiden, bei der eine Th2-Antwort für den Verlauf
der Erkrankung vorteilhaft ist, oder die zu einer solchen Erkrankung
neigen. Das inhibitorische Verfahren kann eine direkte Verabreichung
eines inhibitorischen Agens an das Subjekt oder eine ex vivo-Behandlung
von Zellen, die von dem Subjekt erhalten wurden (z. B. Thp-, Th1-Zellen,
B-Zellen, nicht-lymphoide Zellen), mit einem stimulatorischen Agens,
gefolgt von einer erneuten Verabreichung der Zellen an das Subjekt, beinhalten.
Die Behandlung kann weiter verbessert werden, indem andere Th2-fördernde
Agenzien, wie IL-4 selbst oder Antikörper gegen Th1-assoziierte
Cytokine, dem Subjekt in Mengen verabreicht werden, die ausreichen,
um eine Th2-Antwort weiter zu stimulieren.
-
Im
Gegensatz zu den oben beschriebenen Autoimmunerkrankungen, bei denen
eine Th2-Antwort erwünscht
ist, können
andere Autoimmunerkrankungen durch eine Th1-Antwort gelindert werden.
Solche Erkrankungen können
mit einem stimulatorischen Agens (wie oben für Krebs und infektiöse Erkrankungen
beschrieben) behandelt werden. Die Behandlung kann weiter verbessert
werden, indem ein Th1-förderndes
Cytokin (z. B. IFN-γ)
dem Subjekt in Mengen verabreicht wird, die ausreichen, um eine
Th1-Antwort weiter zu stimulieren.
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Die
Wirksamkeit von Agenzien zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen
kann in den oben beschriebenen Tiermodellen für menschliche Erkrankungen
(z. B. EAE als Modell für
Multiple Sklerose und die NOD-Mäuse
als Modell für
Diabetes) oder anderen gut charakterisierten Tiermodellen für menschliche
Autoimmunerkrankungen getestet werden. Zu solchen Tiermodellen zählen die
mrl/lpr/lpr Maus als Modell für
Lupus erythematosus, Collagen-induzierte Arthritis bei Mäusen als
Modell für
rheumatoide Arthritis, und experimentelle Myasthenia gravis bei
Mäusen
(siehe Paul, Hrsg., Fundamental Immunology, Raven Press, New York, 1989,
S. 840-856). Ein modulatorisches (d. h. stimulatorisches oder inhibitorisches)
Agens wird verabreicht, um Lebewesen zu testen, wobei dann der Verlauf
der Erkrankung in den Test-Lebewesen mittels üblicher Verfahren für das jeweils
verwendete Modell überwacht
wird. Die Wirksamkeit des modulatorischen Agens ist anhand der Verbesserung
des Erkrankungszustandes in mit dem Agens behandelten Lebewesen
im Vergleich zu unbehandelten Lebewesen (oder mit einem Kontroll-Agens
behandelten Lebewesen) ersichtlich.
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Nicht
einschränkende
Beispiele für
Autoimmunerkrankungen und Störungen
mit einer Autoimmun-Komponente, die behandelt werden können, umfassen
Diabetes mellitus, Arthritis (einschließlich rheumatoider Arthritis,
juveniler rheumatoider Arthritis, Osteoarthritis, psoriatischer
Arthritis), Multiple Sklerose, Myasthenia gravis, systemischen Lupus
erythematosis, autoimmune Thyroiditis, Dermatitis (einschließlich atopischer
Dermatitis und ekzematöser
Dermatitis), Psoriasis, das Sjögren-Syndrom,
einschließlich
Keratokonjunktivitis sicca als Begleiterscheinung des Sjögren-Syndroms,
Alopecia areata, allergische Reaktionen aufgrund von Arthropodenbissreaktionen,
Morbus Crohn, Aphthen, Iritis, Konjunktivitis, Keratokonjunktivitis,
Colitis ulcerosa, Asthma, allergisches Asthma, kutaner Lupus erythematosus,
Skleroderma, Vaginitis, Proctitis, Arzneimitteleruptionen, Lepra-Rückfallreaktionen,
Erythema nodosum leprosum, Autoimmunuveitis, allergische Encephalomyelitis,
akute, nekrotisierende, hämorrhagische
Encephalopathie, idiopathischer bilateraler, progressiver sensorineuraler
Hörverlust,
aplastische Anämie,
reine rote Blutkörperchen-Anämie, idiopathische
Thrombocytopenie, Polychondritis, Wegenersche Granulomatose, chronische
aktive Hepatitis, das Stevens-Johnson-Syndrom, idiopathische Sprue,
Lichen planus, Morbus Crohn, Graves-Ophthalmopathie, Sarkoidose,
primäre
biliäre
Zirrhose, Uveitis posterior und interstitielle Lungenfibrose.
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E. Transplantation
-
Während eine
Transplantatabstoßung
oder Transplantatannahme nicht ausschließlich der Wirkung eines bestimmten
T-Zell-Subsets (d. h. Th1- oder Th2-Zellen) im Transplantat-Empfänger zuzuschreiben
sein kann (Diskussion siehe Dallman, M. J. (1995) Curr. Opin. Immunol.
7:632-638), haben zahlreiche Studien eine prädominante Th2-Antwort bei verlängerter
Transplantat-Überlebensdauer
oder eine prädominante
Th2-Antwort bei einer Transplantatabstoßung impliziert. Beispielsweise
wurde die Transplantatannahme mit der Produktion eines Th2-Cytokinmusters
in Verbindung gebracht, und/oder die Transplantatabstoßung wurde
mit der Produktion eines Th1-Cytokinmusters in Verbindung gebracht
(siehe z. B. Takeuchi, T. et al. (1992) Transplantation 53:1281-1291;
Tzakis, A. G. et al. (1994) J. Pediatr. Surg. 29:754-756; Thai,
N. L. et al. (1995) Transplantation 59:274-281). Zusätzlich verlängert ein
adoptiver Transfer von Zellen, die einen Th2-Cytokin-Phänotyp aufweisen,
die Überlebensdauer
eines Hauttransplantates (Maeda, H. et al. (1994) Int. Immunol. 6:855-862)
und verringert die Transplantat-gegen-Wirt-Krankheit (Fowler, D.
H. et al. (1994) Blood 84:3540-3549; Fowler, D. H. et al. (1994)
Prog. Clin. Biol. Res. 389:533-540).
Darüber
hinaus verlängert
die Verabreichung von IL-4, das die Th2-Differenzierung fördert, die Überlebensdauer eines allgonen
Herz-Transplantates
(Levy, A. E. und Alexander, J. W. (1995) Transplantation 60:405-406), während die
Verabreichung von IL-12 in Kombination mit Anti-IL-10-Antikörpern, welche
die Th1-Differenzierung fördern,
die Abstoßung allogener
Hauttransplantate verstärkt
(Gorczynski, R. M. et al. (1995) Transplantation 60:1337-1341).
-
Daher
können
die inhibitorischen Verfahren dazu verwendet werden, die Produktion
Th2-assoziierter Cytokine in Transplantat-Empfängern zu stimulieren, um die Überlebensdauer
des Transplantates zu verlängern.
Die inhibitorischen Verfahren können
sowohl zur soliden Organtransplantation als auch zur Knochenmarkstransplantation
verwendet werden (z. B. um die Transplantat-gegen-Wirt-Krankheit
zu inhibieren). Das inhibitorische Verfahren kann eine direkte Verabreichung
eines inhibitorischen Agens an den Transplantat-Empfänger oder
eine ex vivo-Behandlung von Zellen, die von dem Subjekt erhalten
wurden (z. B. Thp, Th-1Zellen, B-Zellen, nicht-lymphoide Zellen),
mit einem inhibitorischen Agens, gefolgt von einer erneuten Verabreichung
der Zellen an das Subjekt, beinhalten. Die Behandlung kann weiter
verbessert werden, indem andere Th2-fördernde Agenzien, wie IL-4
selbst oder Antikörper
gegen Th1-assoziierte Cytokine, dem Empfänger in Mengen verabreicht
werden, die ausreichen, um eine Th2-Antwort weiter zu stimulieren.
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Zusätzlich zu
den vorstehenden Erkrankungssituationen sind die modulatorischen
Verfahren auch für andere
Zwecke brauchbar. Beispielsweise können die stimulatorischen Verfahren
(d.h. Verfahren, bei denen ein stimulatorisches Agens verwendet
wird) zur Stimulation der Produktion Th1-fördernder
Cytokine (z. B. Interferon-gamma) in vitro zur kommerziellen Produktion
dieser Cytokine verwendet werden (z. B. können Zellen mit dem stimulatorischen
Agens in vitro kontaktiert werden, um die Interferon-gamma-Produktion zu stimulieren,
und das Interferon-gamma kann aus dem Kulturüberstand gewonnen, gegebenenfalls
weiter gereinigt und zur kommerziellen Verwendung verpackt werden).
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Ferner
können
die modulatorischen Verfahren bei Impfungen zur Anwendung kommen,
um entweder eine Th1- oder eine Th2-Antwort auf ein interessierendes
Antigen in einem Subjekt zu fördern.
Dabei können die
Agenzien als Adjuvanzien dienen, um eine Immunantwort auf ein Vakzin
entweder gegen eine Th1-Antwort oder eine Th2-Antwort zu richten.
Beispielsweise können
das Antigen und ein inhibitorisches Agens zum Fördern einer Antikörperantwort
auf ein interessierendes Antigen (d. h. zu Impfzwecken) einem Subjekt
zusammen verabreicht werden, um in dem Subjekt eine Th2-Antwort auf das Antigen
zu fördern,
da Th2-Antworten wirksame B-Zellen-Hilfe bereitstellen und die IgG1-Produktion
fördern.
Alternativ dazu können
das Antigen und ein stimulatorisches Agens zum Fördern einer zellulären Immunantwort
auf ein interessierendes Antigen einem Subjekt zusammen verabreicht
werden, um in dem Subjekt eine Th1-Antwort auf das Antigen zu fördern, da
Th1-Antworten die Entwicklung von zellvermittelten Immunantworten
(z. B. verzögerten
Hypersensibilitätsantworten)
begünstigen.
Das interessierende Antigen und das modulatorische Agens können zusammen
als eine einzige pharmazeutische Zusammensetzung oder als getrennte
Zusammensetzungen formuliert werden. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
werden das interessierende Antigen und das modulatorische Agens dem
Subjekt gleichzeitig verabreicht. Alternativ dazu kann es in gewissen
Situationen erwünscht
sein, zuerst das Antigen und dann das modulatorische Agens zu verabreichen,
oder umgekehrt (z. B. kann es im Falle eines Antigens, das natürlicherweise
eine Th1-Antwort hervorruft, vorteilhaft sein, zuerst das Antigen
alleine zu verabreichen, um eine Th1-Antwort zu stimulieren, und
dann ein inhibitorisches Agens, alleine oder zusammen mit einem
Antigen-Boost, zu verabreichen, um die Immunantwort zu einer Th2-Antwort hin zu verändern).
-
Diese
Erfindung wird weiter durch das nachfolgende Beispiel veranschaulicht,
das nicht als einschränkend
zu verstehen ist. Zusätzlich
sind alle in öffentlichen
Datenbanken hinterlegten Nukleotid- und Aminosäuresequenzen, auf die hier
Bezug genommen wird, hier ebenfalls durch Bezugnahme aufgenomen.
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Ein
Nukleinsäuremolekül, das Maus-T-bet-cDNA
umfasst, die in die EcoRI-Stelle
des pJG4-5-Vektors kloniert ist, wurde am 9. November 1999 bei der
American Type Culture Collection (Manassas, VA) hinterlegt und erhielt
die Hinterlegungsnummer PTA-930. Ein Nukleinsäuremolekül, das menschliche T-bet-cDNA (hergestellt
aus RNA des menschlichen Th1-Klons ROT-10) umfasst, die in den PCR
2.1-TOPO-Vektor kloniert ist, wurde am 28. Januar 2000 bei der American
Type Culture Collection (Manassas, VA) hinterlegt und erhielt die Hinterlegungsnummer
PTA-1339. Beide Hinterlegungen erfolgten gemäß den Bestimmungen des Budapester Abkommens.
-
BEISPIELE
-
In
den Beispielen wurden die folgenden Versuchsverfahren eingesetzt:
-
Mäuse, Zelllinien, Cytokine,
Antikörper
und Plasmide
-
BALB/c-Mäuse wurden
von Jackson Laboratories erhalten; DO11.10 TcR-transgene Mäuse (Jacobson, N. G., et al.
1995. J. Exp. Med. 181, 1755-1762) und MBP TcR-transgene Mäuse (Lafaille,
J. J., 1994. Cell 78, 399-408.) sind beschrieben. Die Mäuse wurden
im Alter von 5 bis 6 Wochen verwendet. Zelllinien und primäre Zellen
wurden in Komplettmedium aufbewahrt, das mit 10% fötalem Kälberserum
ergänztes
RPMI 1640 (HyClone Laboratories), Glutamin (2 mM), Penicillin (50
Einheiten/ml), Streptomycin (50 μg/ml),
Hepes (100 mM) und β-ME
(50 μM)
enthielt. Jurkat ist ein menschliches Th1-Lymphom, EL4 ein Maus-Th0-Thymom, NK3.3
eine menschliche NK-Zelllinie (Ye, J., 1995. J. Leuko. Biol. 58,
225233.; Kornbluth, J., 1982. J. immunol. 129, 2831-2837), YT eine
menschliche NK-Zelllinie (Yodoi, J., 1985. J. of Immuno. 134, 1623-1630), AE7 ein Maus-Th1-Klon,
D10 ein Maus-Th2-Klon und M12 eine B-Zellen-Lymphomlinie. Es wurden rekombinantes
IL-4 von DNAX, menschliches rIL-2 von der Chiron Corp., rIL-12 von
Hoffman LaRoche und rIL-18 von Peprotech, Inc. erhalten. Monoklonales
Anti-IL12, monoklonales Anti-IFN-γ und
monoklonales Anti-IL-4 (IIBII) wurden ebenfalls verwendet (Ohara,
J. und Paul, W. E. 1985. Nature 315, 333-336). Sowohl die polyklonalen
T-bet-Antiseren, die in Kaninchen produziert wurden, als auch die
mAb wurden gegen rekombinantes, bakteriell produziertes T-bet voller
Länge gezüchtet. Der
mAb wurde durch Fusion von Milzzellen aus Mäusen mit dem SP2/O-Ag14-Myelom
fusioniert und ist vom IgG1-Subtyp. Die Expressionplasmide umfassten
c-Maf (pMex-maf) (Ho, I-C., et al. 1996. Cell 85, 973-983), NFATp
(Hodge. M. R., et al. 1996. Immunity 4, 1-20) und p65, wobei die
beiden letztgenannten in den pcDNA-Vektor kloniert waren.
-
CD4+-T-Zell-Reinigung
und in vitro-Kulturen
-
CD4+-T-Zellen
aus Lymphknoten (LN) wurden mittels Flußcytometrie unter Verwendung
von PE-konjugiertem Anti-CD4 (RM4-4) (Pharmingen) gereinigt und
mittels FACS (Mo Flo, Becton Dickenson) nach 98-99%iger Reinheit
sortiert. Zur Aktivierung in vitro wurden 2 × 106/ml
CD4+-Zellen in Komplettmedium resuspendiert und mit 1 μg/ml plattengebundenem
Anti-CD3 (2C11) und 2 μg/ml
Anti-CD28 (Pharmingen) 3 Tage in Gegenwart von 100 Einheiten/ml
IL2 aktiviert. Dann wurden die Zellen 1:4 in Komplettmedium aufgeteilt
und 4 Tage in Gegenwart von 100 Einheiten/ml IL2 kultiviert. Am
7. Tag nach der primären
Stimulation wurden die Zellen geerntet, zweimal gewaschen und in
einer Menge von 1 × 106 Zellen/ml mit 1 μg/ml plattengebundenem Anti-CD3
während
1,3 und 6 Stunden erneut stimuliert. Für Th1- und Th2-Differenzierungskulturen
wurden nicht-transgene oder DO11.10 LN- und Milzzellen gepoolt,
in 1 × 106 Zellen/ml Komplettmedium resuspendiert und
unter Th1-Bedingungen (10 mg/ml Anti-IL4 [11B11], 10 ng/ml rIL12)
oder Th2-Bedingungen (10 mg/ml Anti-IFNγ, 10 ng/ml IL4) mit 1 μg/ml plattengebundenem
Anti-CD3 kultiviert. Die Zellen wurden am 3. Tag 1:4 mit Komplettmedium
+100μ/ml
IL2 aufgeteilt. Am 7. Tag wurden die Zellen mit 1 μg/ml Anti-CD3
für 4 Stunden
erneut stimuliert und zur RNA-Herstellung geerntet (Jacobson, N.
G., et al. 1995). J. Exp. Med. 181, 1755-1762). Nach 24 Stunden
wurden Überstände zum
Testen auf Cytokine genommen.
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Northern und
Western Blot-Analyse
-
Aus
ruhenden und stimulierten Zellen wurde Gesamt-RNA mit TRIZOL-Reagens (Gibco/BRL)
isoliert und 10 μg
jeder Probe wurden auf 1,2% Agarose- 6% Formaldehyd-Gelen aufgetrennt, über Nacht
auf eine Gen-Screen-Membran (NEN) in 20X SSC transferiert und mit
einem UV-Stratalinker (Stratagene) kovalent gebunden. Eine Hybridisierung
der Blots wurde wie beschrieben bei 42°C durchgeführt (Hodge, M. R., et al. 1996. Immunity
4, 1-20), wobei die folgenden, mit 32P markierten cDNA-Sonden verwendet
wurden: T-bet, γ-Aktin. Kern-
und Cytoplasma-Extrakte für
eine Western Blot-Analyse wurden aus AE7.D10- und NK3.3-Zellen hergestellt.
Die Kerne wurden wie beschrieben isoliert (Dolmetsch, R. E., et
al. 1997. Nature 386, 855-858). Die extrahierten Proteine wurden
mittels 8% PAGE, gefolgt von einem Elektrotransfer auf Nitrocellulose-Membranen, getrennt
und mit einem für
T-bet spezifischen mAb sondiert, gefolgt von einem Meerrettich-Peroxidase-konjugierten
Ziege-Anti-Maus-IgG
und verstärkter
Chemilumineszenz gemäß den Anweisungen
des Herstellers (Amersham).
-
Assays mit
vorübergehender
Transfektion
-
EL4-
und Jurkat-Zellen wurden mit einem Bio Rad Electroporator (280 V,
975 μF)
unter Verwendung von 5 × 106 Zellen in 0,4 ml RPMI pro Transfektion
mit 5 μg
Reporter-Plasmid und 5 bis 10 μg
Expressionsplasmid transfiziert. Nach 24 Stunden wurden Luciferase-Assays
durchgeführt,
wobei die Luciferase-Aktivität in
20% jeder Probe gemäß Anweisungen
bestimmt wurde (Promega). Das IFN-γ-Reporter-Luciferase-Konstrukt
wird aus dem Plasmid pB9 erhalten, welches das gesamte menschliche
IFN-γ-Gen
enthält
(P. Gray und D. V. Goeddel. 1982. Nature. 298:859). Das pGL2-Luciferase-Gen
wurde in das erste Exon von pB9 insertiert. IL-2-Promoter-Reporterkonstrukt.
Das IL-4-Promoter-Reporterkonstrukt,
IL-4Luc, enthält
807 bp stromaufwärts
des Maus-IL-4-Gens.
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Retrovirale
Konstrukte und Transduktion
-
Der
bicistronische GFP-RV-Vektor wurde ebenso beschrieben (Ouyang, W.,
et al. 1998. Immunity 9:745-755) wie die Phoenix-Eco-Packzelllinie
(Kinoshita, S., et al. 1998. Cell 95, 595-604). Der GFP-RV-Vektor wurde
mittels Insertieren der internen ribosomalen Eingangssequenz (IHRES)
des Encephalomyocarditis-Virus
und des GFP-Allels in den retroviralen MSCV2.2-Vektor (Ouyang, W.,
et al. 1998. Immunity 9:745-755) oder in den IL-2-MSCV-Vektor konstruiert.
Beide Vektoren exprimieren zwei cDNAs, T-bet und die cDNA, die GFP
codiert, wobei gleichzeitig eine IRES verwendet wird, um eine Translation
jeder mRNA einzeln zu initiieren. Die Transfektion der Packzelllinie
und retrovirale Transduktionen primärer T-Zellen wurden im wesentlichen
wie beschrieben durchgeführt
(Ouyang, W., et al. 1998. Immunity 9:745-755).
-
Intrazelluläre Cytokinfärbung und
FACS-Analyse
-
Eine
intrazelluläre
Färbung
für Cytokin
wurde wie beschrieben durchgeführt
(Ouyang, W., et al. 1998. Immunity 9:745-755). Primäre transgene
oder nicht-transgene
T-Zellen, die über
verschiedene Zeiträume
wie angegeben mit Retrovirus infiziert worden waren, wurden mit
PMA (50 ng/ml und Ionomycin (1 uM) 2 Stunden restimuliert, und 10 μg/ml Brefeldin
A wurde weitere 2 Stunden zugegeben.
-
Beispiel 1: Klonieren
eines neuen Transkriptionsfaktors, T-bet
-
Da
die Th1-spezifische Region des IL-2-Promoters gut lokalisiert worden
war (Brombacher, F., et al. 1994. Int. Immunol. 6:189-197.; Rooney,
J., et al. 1995. Mol. Cell. Biol. 15, 6299-6310; Lederer, J. A.,
et al. 1994. J. Immunol. 152, 77-86;
Durand, D., et al. 1988. Mol. Cell. Biol. 8, 1715-1724; Hoyos, B.,
et al. 1989: Science 244, 457-450), wurde ein Hefe-Ein-Hybrid-Ansatz
unter Verwendung eines IL-2 Promoter-Reporters und einer aus dem
OF6 Th1-Klon hergestellten cDNA-Bank gewählt, um Th1-spezifische Transkriptionsfaktoren
zu identifizieren. Zur Validierung dieses Ansatzes wurde die Th2-spezifische
Region des IL-4-Promoters in Hefe exprimiert und gezeigt, dass diese
durch Einführung
von c-Maf, aber nicht durch verschiedene andere Transkriptionsfaktoren
(z. B. NFAT) transaktiviert wird. Eine C-Maf-Transaktivierung erfolgte nicht, wenn
das c-Maf-Antwortelement (MARE) mutiert war. Daher wurde der Hefe-Ein-Hybrid-Ansatz
angewandt.
-
Der
EGY48-Hefestamm wurde stabil in das IL-2 Promoter/Histidin-Konstrukt
integriert und mit einer cDNA-Bank transformiert, die aus einem
Anti-CD3-aktivierten
Th1-Zellklon, OF6, hergestellt war. Von 5,6 × 106 gescreenten
Klonen waren 488 beim primären
Screening positiv. Von den 210 während
des zweiten Screens getesteten Klonen erwiesen sich 72 als spezifisch
für den
IL2-Promoter. Um
die Anzahl positiver Klone zu reduzieren, hybridisierten wir die
Hefe-Klon-cDNA mit cDNAs, die in Th1- und Th2-Zelllinien differenziert
exprimiert wurden. Diese Th1-Th2- und Th2-Th1-cDNAs wurden unter
Verwendung des Clontech PCR-Select Kit hergestellt, radioaktiv markiert
und zunächst
in einem Pilotversuch zum Screenen der 16 positivsten Hefe-Klone
verwendet. Von diesen 16 Klonen waren 8 positiv gegenüber der
Th1 (PL17)-spezifischen
DNA-Produktsonde, und nicht gegenüber der Th2 (D 10)-spezifischen cDNA-Produktsonde.
Es wurde eine repräsentative Differenzanalyse
(RDA; z. B. Lisitsyn. 1993. Science. 259:946; O'Neill und Sinclair. 1997. Nucleic Acids
Res. 25:2681; Hubank und Schatz. 1994. Nucleic Acids Research. 22:5640;
Welford et al. 1998. Nucleic Acids Research. 26:3059) mit einer
Th1-Th2-Sonde bei 16 positiven Klonen mit einer Kontrollhybridisierung
der Sonde zu IL-2, IFN-gamma und IL-4 durchgeführt. Die Spezifität der Th1-
und Th2-subtrahierten cDNA-Sonden zeigt sich jeweils durch ihre
Detektion von IL-2 und IFN-γ gegenüber IL-4.
-
Restriktionsenzymanalysen
und Sequenzierungsdaten zeigten, dass alle 8 Klone verwandt waren.
Sie fielen in drei Gruppierungen, basierend auf Unterschieden in
den 5'- und 3'-untranslatierten
Regionen, wobei jede dieser Kategorien ein unabhängiges cDNA-Molekül darstellt.
Ein Vergleich der Sequenz dieser Klone mit der NCBI-GenBank-Sequenzdatenbank
ergab eine Homologie mit der T-Box-Familie der Transkriptionsfaktoren. 1 zeigt die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von T-bet.
-
Beispiel 2: T-bet teilt
sich eine Homologieregion mit den T-Box-Familienmitgliedern T-brain und Eomesodermin
-
Brachyurie
oder T ist das Gründungsmitglied
einer Familie von Transkriptionsfaktoren, denen eine 200 Aminosäuren umfassende,
als T-Box bezeichnete DNA-Bindungsdomäne gemeinsam ist (besprochen
in Smith, J. 1997. Current Opinion in Genetics & Development 7, 474-480; Papaioannou
und Silver. 1998. Bioessay. 20:9; Meisler, M. H. 1997. Mammalian
Genome 8, 799-800). Die Brachyurie (Griechisch für „kurzer Schwanz")-Mutation wurde
erstmals 1927 für
heterozygote, mutierte Lebewesen beschrieben, die einen kurzen,
leicht geknickten Schwanz hatten (Herrmann, B. G., 1990. Nature
343, 617-622). Es gibt nun acht T-Box-Gene in der Maus, Brachyurie
nicht mitgezählt.
Dazu gehören
Tbx1-6, T-brain-1 (Tbr-1) und nun T-bet, jeweils mit einem eigenen
und üblicherweise
komplexen Expressionsmuster. Die T-Box-Familie der Transkriptionsfaktoren ist
durch eine Homologie der Familienmitglieder hinsichtlich der DNA-Bindungsdomäne definiert. Die
T-bet-DNA- Bindungsdomäne (Reste
138-327 von Maus-T-bet) ist den T-Box-Domänen
von Maus-T-brain und Xenopus eomesodermin am ähnlichsten und ordnet T-bet
somit in die Tbr1-Unterfamilie der T-Box-Genfamilie ein. Das menschliche
Homolog des Maus-T-bet-Proteins ist etwa zu 88% mit Maus-T-bet identisch. 1A wurde unter Verwendung eines Lipman-Pearson-Protein-Alignment (wobei
ein G-Penalty bei 4 und ein Gap-Längen-Penalty bei 12 gesetzt
sind) hergeleitet. Der Ähnlichkeitsindex
wurde als 86,6, der Gap-Penalty als 2, die Gap-Länge als 5, und die Konsenslänge als
535 berechnet). T-bet hat eine Homologieregion mit den T-Box-Familienmitgliedern
T-brain und Eomesodermin gemeinsam. Die Maus-T-bet-DNA-Bindungsdomäne ist den
T-Box-Domänen von
Maus-T-brain und Xenopus eomesodermin am ähnlichsten. Zwischen den drei T-Box-Regionen
liegt eine Aminosäureübereinstimmung
von etwa 69% vor. T-bet weist keine Sequenzhomologie mit anderen
T-Box-Familienmitgliedern
außerhalb
der T-Box-Domäne
auf.
-
Beispiel 3: T-bet bindet
an Konsens-T-Box-Stellen und transaktiviert diese und hat funktionell
wichtige Domänen,
die sowohl an 5'-
als auch an 3'-Regionen kartieren
-
Rekombinantes
T-bet-Protein bindet an Konsens-T-Box-Stellen und an die T-bet-Stelle im IL-2-Promoter,
und ein in Kernextrakten von Anti-CD3-stimulierten AE7 Th1-Zellen
vorhandener Komplex bindet spezifisch an eine Konsens (GGGAATTTCACACCTAGGTGAAATTCC)-T-Box-Oligonukleotidsonde.
Zum Testen der Aktivität
von T-bet in T-Zellen wurden die folgenden Versuche durchgeführt: Jurkat-Th1-Zellen
wurden mit T-bet und einem Luciferase-Reporterkonstrukt cotransfiziert. 2A zeigt das Grundniveau (offene Balken) und
die durch PMA (50 ng/ml) plus Ionomycin (1 uM) induzierte (geschlossene
Balken) Promoter-Aktivität
in Jurkat-Zellen eines Luciferase-Reporterkonstruktes, das einen minimalen
Thymidinkinase (TK)-Promoter mit oder ohne 4 Kopien der Konsens-T-Box-Stelle
enthielt. Jedes Reporterkonstrukt wurde mit einem leeren pCDNA-Vektor
oder mit pCDNA, welche die T-bet-cDNA
in voller Länge
enthielt, wie in der Figur angegeben cotransfiziert. Die gezeigten
Daten stehen für
drei unabhängige
Versuche. 2B zeigt Jurkat-Zellen, die vorläufig mit
dem Luciferase-Reporterkonstrukt transfiziert wurden, das den minimalen
TK-Promoter und multimerisierte Konsens-T-Box-Stellen sowie einen
pCDNA-Vektor enthielt, der die angegebenen Regionen der T-bet-cDNA enthielt, die
auf der linken Seite des Balkendiagramms dargestellt sind. Die Luciferaseaktivität wurde
24 Stunden nach der Transfektion gemessen. Der Versuch wurde dreimal
mit ähnlichen
Ergebnissen wiederholt. Das Grundniveau (offene Balken) und die
erhaltene, durch PMA (50 ng/ml) plus Ionomycin (1 uM) induzierte
(geschlossene Balken) Promoter-Aktivität zeigen, dass T-bet in T- Zellen aktiv ist
und dass seine Aktivität
durch Stimulation weiter erhöht
werden kann.
-
Beispiel 4: Die T-bet-Expression
in T-Zellen ist auf das Th1-Subset beschränkt und wird durch Signale
reguliert, welche mittels TcR übertragen
werden
-
T-bet
wurde aus einer Th1-cDNA-Bank isoliert, und eine Northern Blot-Analyse
mehrerer Organe zeigte T-bet-Transkripte nur in der Lunge, im Thymus
und in peripheren Lymphorganen.
-
3A zeigt, dass T-bet bevorzugt in doppelnegativen
(DN) Thymocyten, nicht in doppelpositiven (DP) oder einfach positiven
(SP) Zellen, exprimiert wird. Eine Northern Blot-Analyse der Gesamtzell-RNA,
die aus Th1-Zellklonen (AE7 und D1.1) oder Th2-Klonen (D10 und CDC35)
isoliert war, die 6 Stunden mit Medium oder mit plattengebundenem
Anti-CD3 (2C11) behandelt worden waren, zeigte T-bet-Transkripte
nur in den Th1-Klonen. Gesamtzell-RNA wurde aus Th1-Zellklonen (AE7
und D1.1) oder Th2-Klonen (D10 und CDC35) isoliert, die 6 Stunden
mit Medium oder mit plattengebundenem Anti-CD3 (2C11) behandelt
worden waren. Gesamt-RNA wurde auch aus M12 (B-Zell-Lymphom) und
EL4 (T-Zell-Thymom) isoliert, die 6 Stunden mit Medium oder mit
PMA (50 ng/ml) und Ionomycin (1 uM) behandelt worden waren. Eine
Northern Blot-Analyse
wurde mit 10 ug Gesamt-RNA pro Bahn mittels Standardverfahren durchgeführt und
unter Verwendung von T-bet-cDNA voller Länge sondiert. T-bet wird bevorzugt
in Th1-Klonen exprimiert. Ferner wurde das Niveau der T-bet-Expression durch
Signale erhöht,
die über
die TcR übertragen
wurden, wie anhand der Induktion der T-bet-Transkripte durch Anti-CD3
ersichtlich ist. T-bet-Transkripte
wurden in M12, einem B-Zell-Lymphom, im Th1-Lymphom Jurkat oder
in EL4, einem Th0-Zell-Thymom, nicht detektiert, wenn diese Zellen
6 Stunden entweder mit Medium oder mit PMA (50 ng/ml) und Ionomycin
(1 uM) behandelt wurden.
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Zur
Bestimmung der Proteinmengen von T-bet in primären T-Zellen wurden transgene
DO11.10 TcR-Splenocyten unter Th1- oder Th2-Polarisationsbedingungen kultiviert.
Nach 72 Stunden wurden die Zellen 3-fach in frischem Medium mit
200 U/ml IL-2 expandiert. Am 7. Tag nach der primären Stimulation
wurden Kernextrakte und cytosolische Extrakte aus ruhenden oder
mit PMA/Ionomycin (1 Stunde) aktivierten Bulk-Kultur-11.10-Th1-
und Th2-Zellen hergestellt.
Es wurden auch Kernextrakte aus ruhenden M12-, EL4-, Jurkat-, NK3.3-
und YT-Zellen hergestellt. Wie in 3C gezeigt
ist, war bei den Zelllinien das T-bet Protein nur in den YT-Zellen
vorhanden.
-
3C zeigt, dass das T-bet Protein auf die Th1-Zellen
und NK-Zellen beschränkt
ist. Eine Western Blot-Analyse wurde mit Kernextrakten und cytosolischen
Extrakten durchgeführt,
die aus ruhenden oder mit PMA/Ionomycin (1 Stunde) aktivierten Bulk-Kultur-DO11.10
Th1- und Th2-Zellen
wie oben hergestellt waren. Kurzum, es wurden DO11.10 Tcr-transgene
Splenocyten mit dem OVA-Peptid (323-339) bei 3 × 106 Zellen/ml in
Gegenwart von 10 ng/ml IL-12 und 10 ug/ml Anti-IL-4 (11B11) aktiviert,
um die Th1-Phänotyp-Entwicklung zu
fördern,
oder mit 10 ng/ml IL-4 und 10 ug/ml Anti-IFN-gamma, um die Th2-Phänotyp-Entwicklung zu fördern. Nach
72 Stunden wurden die Zellen 3-fach in frischem Medium mit 200 U/ml
IL-2 expandiert. Am 7. Tag nach der primären Stimulation wurden Kernextrakte
und cytosolische Extrakte aus ruhenden oder mit PMA/Ionomycin (1
Stunde) aktivierten Bulk-Kultur-
DO11.10 Th1- und Th2-Zellen hergestellt. Es wurden auch Kernextrakte
aus ruhenden M12-, EL4-, Jurkat-, NK3.3- und YT-Zellen hergestellt.
30 ug Kernextrakte und cytosolische Extrakte wurden mittels SDS-PAGE
(8% Gel) getrennt, auf Nitrocellulose übertragen und mit einem Anti-T-bet-Antiserum
sondiert. In primären
T-Zellen wird das T-bet-Protein selektiv in T-Zellen exprimiert,
die entlang einem Th1-Pfad, nicht aber einem Th2-Pfad, gesteuert
werden, was mit der oben gezeigten Northern Blot-Analyse von T-Zellklonen
und primären
T-Zellen übereinstimmt.
-
Ein
für T-bet
spezifischer monoklonaler Antikörper
(mAb) ermöglichte
die direkte Visualisierung des T-bet-Proteins durch FACS-Analyse. 3D zeigt, dass T-bet durch FACS in aktivierten
AE7 Th1-Zellen visualisiert werden kann. D10 (Th2)- oder AE7 (Th1)-Zellen
wurden 2 Stunden mit Medium oder PMA (50 ng/ml) plus Ionomycin (1
uM) und weitere 3 Stunden mit 2 uM Monensin behandelt. Die Zellen
wurden mit PBS gewaschen, in 4% Paraformaldehyd fixiert, mit 0,5%
Saponin permeabilisiert und mit Medium (gestrichelte Linie) oder
einem IgG 1-Isotyp-Kontrollantikörper
(gepunktete Linie) oder einem affinitätsgereinigten, monoklonalen Anti-T-bet-Antikörper α3D10 (durchgezogene
Linie) gefärbt,
gefolgt von einer Ziege-Anti-Maus-IgG1-PE-Färbung.
Die Zellen wurden mittels Flußcytometrie
mit einem FACSCalibur analysiert. Monoklonale Maus-Antikörper gegen
bakteriell produziertes T-bet wurden gezüchtet. Das T-bet-Protein war
in den D10-Zellen nicht detektierbar, in unstimulierten AE7-Zellen
in geringen Mengen vorhanden und in stimulierten AE7 in erhöhten Mengen
vorhanden. Zusammen genommen zeigen die hier dargelegten Versuche,
dass T-bet in T-Zellen selektiv in Th1-Zellen exprimiert wird, in
denen das Expressionsniveau durch Signale reguliert wird, die vom
TcR stammen.
-
Beispiel 5: Die T-bet-Expression
korreliert mit der IFN-γ-Induktion
in NK- und B-Zellen
-
Die
auf Th1 beschränkte
Expression von T-bet, gekoppelt mit seiner Isolierung aufgrund der
Bindung an eine T-Box-Stelle im IL-2-Promoter legte nahe, dass T-bet
die Transkription des IL-2-Gens aktivieren könnte. Es war jedoch überraschend,
dass zwei IL-2-produzierende Zelllinien, Jurkat und EL4, T-bet nicht
exprimierten, während
die NK-Zelllinie YT, die IFN-γ,
aber nicht IL-2 produziert, T-bet exprimierte. Ferner zeigten Vorversuche
trotz der Gegenwart einer ausgezeichneten T-Box-Stelle im IL-2-Promoter
keine Transaktivierung des IL-2-Gens durch T-bet. Andere Th1-spezifische
Cytokine umfassen IFN-γ,
TNFα und
LT. Die Expression von T-bet korrelierte gut mit der Expression
von IFN-γ.
Ferner wurde festgestellt, dass eine T-Box-Stelle im dritten Intron
des menschlichen IFN-γ-Gens
vorhanden ist. Dies war besonders bemerkenswert, da kurz zuvor eine
Th1-spezifische DNasel-Hypersensitivitätsstelle in diese Region kartiert
worden war.
-
Zur
Untersuchung der Möglichkeit,
dass T-bet die Expression des IFN-γ-Gens steuert, wurde die Expression
von T-bet und die Expression von IFN-γ in anderen Zellen als Th1-Zellen
bestimmt. IFN-γ wird
in natürlichen
Killer (NK)-Zellen
in geringen Mengen exprimiert und bei Behandlung mit IL-2 und IL-12
in großen Mengen
induziert (Kornbluth, J., et al. 1982. J. Immunol. 129:2831; Ye
et al. 1995. J. Leuko. Biol. 58:225). Daher behandelte man die NK3.3-Zelllinie
24 Stunden mit IL-2, IL-12 und IL-2 plus IL-12, stellte Lysate her
und führte
eine Western Blot-Analyse mit T-bet mAb wie oben durch. 4b zeigt die Koordinaten-Induktion des T-bet-Proteins
und die Sezernierung von IFN-γ in
NK3.3-Zellen. Man behandelte die NK3.3-Zelllinie 24 Stunden mit
den Reagenzien IL-2, IL-12 und IL-2 plus IL-12, die bekanntlich
IFN-γ in
NK-Zellen induzieren, stellte Lysate her und führte eine Western Blot-Analyse
mit T-bet mAb wie oben durch. Ein ELISA wurde mit Überständen durchgeführt, die
von den Zellen geerntet worden waren.
-
B-Zellen,
die an der Basislinie kein IFN-γ produzieren,
können
dazu gebracht werden, bei Behandlung mit einem Anti-CD40-Antikörper und
einer Kombination von IL-12 und IL-18 große Mengen an IFN-γ zu produzieren
(Yoshimoto. T., 1997. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 94, 3948-3953).
Man behandelte gereinigte B-Zellen 72 Stunden mit Anti-CD40-mAb,
rIL-12 und rIL-18,
isolierte die RNA und führte
einen Northern Blot unter Verwendung der T-bet-cDNA wie oben durch. 4A zeigt die Induktion von T-bet-mRNA in B-Zellen, die mit dieser
Kombination von Reagenzien behandelt wurden, und die Induktion von
IFN-γ-Transkripten
in diesen Zellen wurde bestätigt.
Zusammenfassend lässt
sich feststellen, dass zwar keiner der Zelltypen T-bet konstitutiv
exprimiert, aber sowohl NK3.3-Zellen als auch B-Zellen unter Bedingungen,
die auch zur IFN-γ-Produktion
führen,
dazu induziert werden können.
Somit korreliert das Expressionsmuster von T-bet gut mit der Transkription des
IFN-γ-Gens.
-
Beispiel 6: T-bet transaktiviert
das IFN-γ-Gen
in Th-Zellen
-
Sehr
wenig ist bisher über
die Regulierungsregionen des IFN-γ-Gens
bekannt. Insbesondere wurden die Regionen des Gens, die seine gewebespezifische
Expresssion steuern, bisher weder in vitro noch in vivo identifiziert.
Es wurde gezeigt, dass Reporterkonstrukte, die 500 bp oder 3 kb
stromaufwärtiger
Sequenz enthalten, sowohl in Th1- als auch in Th2-Zellen exprimiert
werden (Young, H. A., 1994, J. of Immuno. 153, 3603-3610). Man geht
davon aus, dass die Stellen ATF-2, NFκB, AP-1 und Stat4 im IFN-γ-Promoter
oder dessen Introns funktionell wichtig, aber eindeutig nicht für die gewebespezifische
Expression verantwortlich sind (Young, H. A., 1994, J. of Immuno.
153, 3603-3610;
Sica, A., 1997. J. Biol. Chem. 272, 30412-30420; Penix, L., 1993.
J. Exp. Med. 178, 1483-1496; Penix, L. A., 1996, J. Biol. Chem.
271, 31964-31972). Gleichermaßen wurden
zwar Th1-bevorzugende DNasel-hypersensitive Stellen sowohl im ersten
als auch im dritten Intron festgestellt, aber die relevanten cis-Elemente in diesen
Introns wurden nicht identifiziert (Young, H. A., et al., 1994.
J. of Immuno. 153, 3603-3610; Agarwal, S. und Rao. A., 1998. Immunity
9, 765-775). Daher
wurde für diese
Studien ein Reporterkonstrukt verwendet, welches das gesamte IFN-γ-Gen enthielt.
Das verwendete IFN-γ-Reportergen
enthält
3 kb stromaufwärtiger
Sequenz, die gesamte Codierungssequenz mit allen drei Introns und
1,5 kb stromabwärtiger
Sequenz (Xu, X., et al. 1996. Science 273, 794-796).
-
Die
Aktivität
eines Luciferase-Reporterkonstruktes, das 9 kb des IFN-gamma-Gens im menschlichen Jurkat-Th1-Lymphom
und des Maus-EL4-Th0-Thymoms enthielt, wurde getestet. Jedes Reporterkonstrukt
(10 ug) wurde mit einem leeren pCDNA-Vektor oder mit pCDNA, welche
die T-bet cDNA in voller Länge
enthielt, c-Maf, NFATp oder p65 (10 ug) cotransfiziert. Die Konstrukte
enthalten auch die –400-
bis –40
IL-2- und IL-4-Promoter-Luciferase-Reporter.
-
Das
Th0-Maus-T-Zell-Thymom EL4, das IL-2 und IL-4, aber nicht IFN-γ produziert,
wurde mit einem T-bet-cDNA-Expressionsplasmid und dem IFN-y-Luciferase-Reporter
transfiziert (5). Die Einführung des T-bet-Expressionsplasmids
führte
zu einer (etwa 20- bis 30-fachen) Transaktivierung des IFN-γ-Gens im
Vergleich zum leeren Vektor alleine. Dies stand im Gegensatz zur
fehlenden Transaktivierung durch zwei andere Faktoren, nämlich des
Th2-spezifischen Transkriptionsfaktors c-Maf und des nicht-selektiven Th-Transkriptionsfaktors
NFAT. Interessanterweise transaktivierte das NFκB-Familienmitglied p65 den IFN-γ-Reporter
nicht alleine, sondern eine Cotransfektion mit T-bet und p65 führte zu
einer synergistischen Aktivierung.
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Es
wurde auch eine Untersuchung des IL-2-Promoters durchgeführt, wobei
eine als Th1-spezifisch bekannte Region des Promoters verwendet
wurde (Lederer, J. A., et al. 1994. J. Immunol. 152, 77-86). T-bet
unterdrückte
die Aktivität
des IL-2-Promoters etwa 10-fach. Dies war nach Aktivierung des Promoters
mit PMA und Ionomycin besonders deutlich. Wie zuvor, wurde eine
deutliche Transaktivierung des IFN-γ-Gens festgestellt. Die T-bet-Aktivität war spezifisch
für das
IL-2- und das IFN-γ-Gen,
da keine Wirkung auf die Transaktivierung eines IL-4-Promoters (5)
oder eines TNF-α-Promoters
vorlag. Diese Daten zeigen, dass T-bet spezifisch die Transkription
des IFN-γ-Gens
aktiviert und die Transkription des IL-2-Gens unterdrückt.
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Zur
Untersuchung der endogenen Genexpression wurden EL4-Zellen vorübergehend
mit T-bet oder einem leeren Vektor transfiziert, und die IFN-γ-Produktion wurde
mittels ELISA 48 Stunden nach der Stimulation mit PMA/Ionomycin
bestimmt (5). In Übereinstimmung mit den oben
angegebenen Transaktivierungsdaten führte die ectopische Expression
von T-bet in EL4-Zellen
zu einer messbaren IFN-γ-Produktion,
während
die Transfektion mit dem Kontrollvektor nicht zu detektierbarem
IFN-γ führte.
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Beispiel 7: Retroviraler,
genvermittelter Transfer von T-bet in primäre Th-Zellen führt zu erhöhter IFN-γ-Produktion
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Die
oben beschriebenen Experimente sprechen deutlich für eine kritische
Rolle von T-bet bei der Steuerung der Transkription des IFN-γ-Gens.
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Ein
Rinderkollagen-spezifischer Th0-Hybrid wurde mit retroviralen Konstrukten
transduziert, die T-bet-GFP oder GFP nur unter der Kontrolle des
TcR-induzierbaren
IL-2-Promoters enthielten. Transduzierte Populationen wurden zweimal
auf GFP FACS-sortiert, ruhen gelassen und dann mit Anti-CD3 und Überständen stimuliert,
die nach 60 Stunden gesammelt wurden, um die Cytokin-Produktion
mittels ELISA zu bestimmen (6). Zu
retroviralen Kontrollvektoren, die keine Wirkung zeigten, gehörte gegenläufiges T-bet.
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Um
weiter zu testen, ob T-bet für
die gewebespezifische Expression von IFN-γ verantwortlich ist, wurde ein
retroviral genvermittelter Transfer von T-bet sowohl in nicht-transgene
als auch in TcR-transgene, primäre
T-Zellen durchgeführt.
Zwei unterschiedliche bicistronische Retroviren, die sowohl T-bet
als auch GFP exprimieren, wurden verwendet. Das erste exprimiert
T-bet unter der Kontrolle eines IL-2-induzierbaren Promoters, und
das zweite exprimiert T-bet unter der Kontrolle eines MSCV-LTR.
Mit beiden Konstrukten wurden ähnliche
Ergebnisse erhalten.
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BALB/c-CD4
T-Zellen wurden 36 Stunden nach der primären Aktivierung mit Anti-CD3
plus Anti-CD28 infiziert, am 7. Tag geerntet, und eine intrazelluläre IFN-gamma-
und IL-2-Färbung
wurde 5 Stunden nach Stimulation mit PMA und Ionomycin wie bei den
Versuchsprozeduren beschrieben durchgeführt. Die Daten sind als zweifarbige
Plots dargestellt, welche die GFP-Expression (FL1) gegenüber intrazellulärem Cytokin
(FL2) für
Ereignisse zeigen, die von der CD4-Expression abhängig waren.
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Primäre T-Zellen
aus MBP TcR-transgenen Mäusen
wurden mit MBP (Ac1-11) bei 6 uM stimuliert, und am 1. Tag wurde
eine Infektion mit IL-2/GFP und IL-2/T-bet/GFP durchgeführt. Am 7. Tag wurden die Zellen nach
GFP-Expression sortiert, 1 Tag ruhen gelassen, und dann wurde eine
intrazelluläre
Cytokin-Analyse
nach 5-stündiger
Stimulation mit PMA und Ionomycin durchgeführt.
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Native
MBP-transgene oder nicht-transgene BALB/c CD4-T-Zellen wurden mit
MBP1-11 und Anti-CD3 unter nicht-polarisierenden Bedingungen aktiviert
und mit Retrovirus am 1. Tag nach der primären Aktivierung wie beschrieben
infiziert (Ouyang, W., et al. 1998. Immunity 9:745-755). Die Zellen
wurden 7 Tage kultiviert, und dann wurde die GFP-Expression gemessen,
um den Prozentsatz infizierter Zellen zu bestimmen. GFP-positive
Zellen wurden sortiert und die Cytokinproduktion durch intrazelluläres Färben nach
einer weiteren 4-stündigen Stimulation
mit PMA plus Ionomycin bestimmt.
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Eine
Transduktion sowohl von MBP-TcR-transgenen als auch -nicht-transgenen
T-Zellen mit T-bet führte
sowohl zu einem beeindruckenden Anstieg der Anzahl der Zellen, die
IFN-γ produzieren,
als auch der Menge an pro Zelle produziertem IFN-γ im Vergleich
zu Zellen, die nur mit GFP transduziert wurden (7).
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Bald
nach der Stimulation produzieren native Thp-Zellen große Mengen
an IL-2, das dann in polarisierten Th-Zellen allmählich von
den Effektor-Cytokinen IFN-γ und
IL-4 ersetzt wird. Polarisierte Th1-Zellen produzieren zwar weiterhin
IL-2, aber in deutlich geringeren Mengen als das native Thp. Polarisierte
Th2-Zellen beenden die Produktion von IL-2. T-bet-transduzierte
Th-Zellen produzierten etwas weniger IL-2 als GFP/RV-Kontrolle-transduzierte
Zellen, was mit der Unterdrückung
der IL-2-Promoter-Transaktivierung durch T-bet übereinstimmt, die wir in EL4-Zellen
beobachteten. Die Unterdrückung
von IL-2 durch T-bet stimmt mit einer Funktion für T-bet bei der Steuerung der
Abstammungsbindung von einer nativen Präkursorzelle zu einer voll differenzierten
Effektorzelle überein.
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Beispiel 8: T-bet aktiviert
IFN-γ und
unterdrückt
die IL-4-Produktion bei der Entwicklung von Th2-Zellen
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Die
obigen Versuche zeigen, dass T-bet nicht-verschobene Th-Zellen auf
den Th1-Pfad lenken kann. Es wurde getestet, ob T-bet Th-Zellen
sogar in Anwesenheit von Stimuli, die sie normalerweise auf den Th2-Pfad
lenken, dazu zwingen könnte,
ihr genetisches Programm entlang einem Th1-Pfad zu richten. In den Versuchen
wurden BALB/c CD4+ T-Zellen in 8 mit
Anti-CD3 und Anti-CD28 in Gegenwart von rIL-4 und Antikörper gegen
IFN-γ und
IL-12 aktiviert, eine retrovirale Infektion über 36 Stunden durchgeführt, die
Zellen mit IL-2 expandiert, GFP-positive Zellen am 7. Tag sortiert
und die Cytokinproduktion durch intrazelluläres Färben nach einer weiteren, 4-stündigen Stimulation
mit PMA plus Ionomycin bestimmt. Eine Transduktion mit GFP-RV alleine
führte
zu einer Population, die 13,4% IL-4-produzierende Zellen und 0,9%
IFN-γ-Produzenten enthielt
(8). Wie erwartet, sind die Thp-Zellen zu diesem
Zeitpunkt noch nicht vollständig
polarisiert. Die Einführung
von T-bet/GFP/RV erzeugte eine merkliche Verschiebung von Thp zum
Th1-Pfad, wie aus
der großen
Anzahl von IFN-γ-produzierenden
Zellen (50%) und der verringerten Anzahl von IL-4-produzierenden
Zellen (3,5%) ersichtlich ist, auch unter Bedingungen (rIL-4 und
Anti-IL-12), welche die Th1-Differenzierung inhibieren. Somit kann
T-bet die von Cytokinen abgegebenen, Th2-fördernden Signale überwinden,
um die Entwicklung von Th-Zellen zum Th1-Pfad hin zu steuern.
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Beispiel 9: T-bet lenkt
polarisierte Th2-Zellen auf den Th1-Pfad um
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Es
wurde gezeigt, dass die Reversibilität von Th1- und Th2-Populationen
nach einer langfristigen Stimulation unter polarisierenden Bedingungen
verloren geht. Die Reversibilität
ist nach einer Woche weitgehend außer Kraft gesetzt und fehlt
nach 3 Wochen vollständig
(Murphy, E., et al. 1996. J. Exp. Med. 183, 901-913). Um festzustellen,
ob T-bet die Bindung einer reinen Population bereits polarisierter
Th2-Zellen umlenken könnte,
wurden CD4+ T-Zellen wie oben kultiviert und eine retrovirale Gentransduktion
am 9. Tag der Kultivierung durchgeführt. In Th-Zellen, die 9 Tage
unter Th2-Polarisationsbedingungen kultiviert werden, sind die GFP/RV-transduzierten
Kontroll-Zellen nahezu alle IL-4- und IL-5-Produzenten (23% und
11%) mit kaum detektierbaren IFN-γ-produzierenden Zellen
(6%) (9). Somit war, wie erwartet,
eine nahezu vollständige
Polarisation erfolgt. Bemerkenswerterweise führte die Einführung von
T-bet in diese vollständig
polarisierten Th2-Zellen zu deren Umlenkung oder Umwandlung in polarisierte
Th1-Zellen, was sowohl an der Induktion der IFN-γ-Expression als auch am Verlust
der IL-4- und IL-5-Expression ersichtlich ist. Diese Umwandlung
erfolgte in Gegenwart von exogenem IL-4. Ganze 77% der T-bet-transduzierten
Th2-Zellen produzierten nun IFN-γ, während der
Prozentsatz der IL-4 und der IL-5 produzierenden Zellen auf 13%
bzw. auf 1% sank. Diese T-bet-transduzierten Zellen sind daher keine
Th0-Zellen, die sowohl IFN-γ als
auch IL-4 produzieren. Daher induzierte T-bet nicht einfach die IFN-γ-Expression
in Th2-Zellen, sondern programmierte Th2-Zellen tatsächlich zum
gegenüberliegenden
Th1-Subset um.
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Beispiel 10: T-bet lenkt
auch polarisierte Tc2-Zellen auf den Th1-Pfad um
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Obwohl
sich die größte Aufmerksamkeit
auf den CD4+ T-Lymphocyten richtete, ist ersichtlich, dass auch
cytotoxische CD8+ T-Zellen in IFN-γ-produzierende (TcI) und IL-4-produzierende
(Tc2) Subsets unterteilt werden können. Die Fähigkeit von T-bet, vollständig polarisierte
Tc2-Zellen auf einen Tc1-Pfad umzulenken, wurde getestet. Dazu wurden
gereinigte CD8+ T-Zellen in Kultur unter Tc2-Polarisationsbedingungen
9 Tage differenziert, um eine vollständige Differenzierung zu erreichen. 10 zeigt, dass T-bet-transduzierte Tc2-Zellen, ähnlich wie
T-bet-transduzierte CD4 Th2-Zellen, umprogrammiert wurden, um IFN-γ zu produzieren
(85% gegenüber
15%) und die Produktion von IL-4 und IL-5 zu unterdrücken (3%
gegenüber
34% bzw. 1% gegenüber
45%). Somit kann T-bet vollständig
differenzierte CD8+Tc2-Zellen in Tc1-Zellen umwandeln.
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Beispiel 11: T-bet ist
Tyrosin-phosphoryliert
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Um
festzustellen, ob T-bet ein Tyrosin-phosphoryliertes Protein ist,
wurden Ganzzell-Lysate von AE7 Th1-Zellen nach Inkubation während 0,
5, 10 und 30 Minuten mit Pervanadat hergestellt. Die Lysate wurden mit
Anti-T-bet-Antiserum immunpräzipitiert,
mittels SDS-PAGE (8% Gel) getrennt, auf Nitrocellulose übertragen
und mit einem Antiphosphotyrosin-mAB 4G10 sondiert. Nach Belichtung
wurden die Blots abgezogen und mit Anti-T-bet-Antiseren erneut sondiert.
Wie in 11 gezeigt, ist T-bet in T-Zellen
eindeutig ein Tyrosin-phosphoryliertes
Protein.
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Beispiel 12: Erzeugung
eines dominant-negativen T-bet Moleküls
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Chimäre cDNA-Moleküle wurden
mit der T-bet DNA-Bindungsdomäne
(Reste 138-327) und der Repressordomäne des engrailed Drosophila-Proteins
hergestellt. Das engrailed Protein ist ein starker, aktiver Transkriptionsrepressor
(Taylor, D., 1996. Genes Dev. 10, 2732; Li. J.. Thurm. H., et al.
1997. Proc. Natl. Acad Sci. USA 94, 10885). Das T-bet-engrailed
Konstrukt in vitro unter Verwendung eines multimerisierte T-Box-Konsensstelle/TK
Minimal-Promoter-Luciferase-Reporterkonstruktes.
Wie in 12 gezeigt ist, unterdrückt T-bet/engrailed spezifisch
und signifikant die Fähigkeit
von wt T-bet, ein T-Box-Reporterkonstrukt
in einem Verhältnis
von 5:1 zu transaktivieren, unterdrückt aber nicht die Transaktivierung
eines NFAT- oder NFκB-Reporters
durch NFATp- bzw. p65-Expressionskonstrukte.
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Beispiel 13: Mutationen
der T-Box des IL-2-Promoters vermindern die IL-2-Promoter-Aktivität
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Kürzlich wurde
die Kristallstruktur der T-Box-Region des DNA-gebundenen Brachyurie-Gens
aufgeklärt
und auf die Aminosäureeinheiten,
die für
spezifische DNA-Kontakte oder für
geringfügige
Kontakte essentiell sind, rückgeschlossen.
Eine Untersuchung des IL-2-proximalen Promoters bei Mensch und Maus
zeigt, dass die kritischen Nukleotide zur Bindung eines T-Box-Familienmitgliedes
vorliegen. Insbesondere weisen –240
bis –220
bp des Maus-IL-2-Promoters eine starke Ähnlichkeit mit der Konsens-T-Box-Stelle
auf. Die Konsens-T-Box-Stelle ist AATTTCACACCTAGGTGTGAAATT. Der
menschliche IL-2-Promoter umfasst: gAgcTatCACCTAaGTGTGggcTa. Der
Maus-IL-2-Promoter umfasst: AAacTgcCACCTAaGTGTGggcTa. Der mutierte T-Box-mIL-2-Promoter
umfasst: AAacTgctgtCTAaacaTGggcTa. (DNA-Kontakte sind fett, geringfügige Kontakte
unterstrichen dargestellt). Transversale Nukleotidsubstitutionen,
anhand deren Kristallstruktur gezeigt wurde, dass sie für DNA-Protein-Interaktionen
wichtig sind, wurden innerhalb dieser putativen T-Box-Stelle im Zusammenhang
mit dem –440
bis –40
bp-IL-2-Promoter der Maus hergestellt. Das Grundniveau (offene Balken) und
die durch PMA (50 ng/ml) plus Ionomycin (1 uM) induzierte (geschlossene
Balken) Promoter-Aktivität
in Jurkat-Zellen (links) oder einem AE7 Th1-Klon (rechts) von IL-2-Luciferase-Reporterkonstrukten
ist gezeigt (13).
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Die
Rolle von T-bet besteht darin, die Differenzierung von Th-Zellen
zu steuern, wie anhand seiner Fähigkeit
ersichtlich ist, gleichzeitig das IFN-γ-Gen zu induzieren und das IL-2-Gen
zu unterdrücken.
Die Antigen-unerfahrene Thp-Zelle
produziert nur IL-2. Nach Stimulation sinkt die IL-2-Produktion
und wird durch die Produktion der reifen Th-Effektor-Cytokine ersetzt.
Insbesondere stellen die Th2-Zellen kein IL-2 mehr her, sobald sie
die Fähigkeit
erwerben, IL-4 herzustellen,
und die Funktion von T-bet, gleichzeitig IFN-γ zu induzieren und IL-2 zu unterdrücken, war
in Th2-Zellen besonders offensichtlich. Die Fähigkeit von T-bet, gleichzeitig
den IFN-γ-Promoter
zu transaktivieren und den IL-2-Promoter
zu unterdrücken,
steht daher im Einklang mit einer Rolle von T-bet beim Vorantreiben
der Differenzierung des nativen Thp. Es wurde gezeigt, dass T-bet
ein Konstrukt transaktiviert, das nur 3 kb stromaufwärtiger Promotersequenz
enthält,
was im Einklang mit dem Vorliegen von zwei T-Box-Stellen an den Positionen –2300 bis –2291 und –1957 bis –1948 steht.
Da diese Region des Promoters jedoch nicht Th1-specifisch ist, besteht
die Wahrscheinlichkeit, dass die T-Box-Stelle im dritten Intron
ebenfalls wichtig ist, und es können
durchaus zusätzliche
T-Box-Stellen an anderen Orten im Gen vorhanden sein.
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Die
T-Box-Domäne
wurde kürzlich
mit DNA cokristallisiert und zeigt eine neue sequenzspezifische DNA-Erkennungsarchitektur,
bei der das Protein mit DNA sowohl in den Major Grooves als auch
in den Minor Grooves in Kontakt kommt (Müller, C. W. und Herrmann, B.
G. 1997. Nature 389, 884-888). Die durch die Zielstellen-Selektion
in vitro definierte Konsens-T-Box-Bindungsstelle ist ein Palindrom 5'-GGGAATTTCACACCTAGGTGTGAAATTCC3'. Eine Untersuchung
des IL-2-Promoters zeigt eine hervorragende T-Box-Stelle bei –240 bis –220, nur
5' von der NFκB-Stelle,
an die rekombinantes T-bet-Protein bindet. Die Bindung von T-bet
an den IL-2-Promoter erklärt
seine Isolierung im Hefe-Ein-Hybrid-Screen, bei dem der Messwert
einfach von der T-bet-Bindung an die T-Box-Stelle im IL-2-Promoter
zur Steuerung eines artifiziellen Reporters abhing. Trotz der klaren
Unterdrückung
der IL-2-Promoter-Aktivität
durch T-bet wurde eine Abnahme der IL-2-Promoter-Aktivität nach Mutation
der T-Box-Stelle
beobachtet. Dieses T-bet kann jedoch noch immer die Transaktivierung
eines IL-2-Promoter-Konstruktes unterdrücken, in dem diese T-Box-Stelle
mutiert ist. Dies legt entweder das Vorhandensein einer anderen
T-Box-Stelle im IL-2-Promoter oder die Beeinflussung eines anderen
positiv wirkenden Faktors nahe, der in der Nähe bindet. Ein guter Kandidat
für diesen
Faktor ist eine von Rothenberg und Kollegen beschriebene Aktivität, die an
eine der T-Box-Stelle
unmittelbar benachbarte Stelle TGGGCC bindet (Chen, D. und Rothenberg,
E. V. 1994. J. Exp. Med. 179, 931-942).
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Zusätzlich unterdrückt T-bet
das Th2-Programm in Thp- und Th2-Zellen. Es ist unwahrscheinlich,
dass dies unmittelbar auf ein Ungleichgewicht zwischen IFN-γ und IL-4 zugunsten des ersteren
zurückzuführen ist. Die
Wirkung von T-bet zur Unterdrückung
des Th2-Programms bei gleichzeitiger Verstärkung des Th1-Programms erinnert
an GATA-3 und c-Maf, die beide die IFN-γ-Expression indirekt unterdrücken, ersteres
durch Einwirken auf die IL-12-Rezeptor-β2-Kette (Ho. I-C., et al. 1998.
J. Exp. Med. 188. 1859-1866.; Ouyang, W., et al. 1998. Inhibition
of Th1 developmental mediated by GATA-3 through an IL-4 independent
mechanism. Immunity 9:745-755). Anders als GATA-3 und c-Maf kann
T-bet jedoch vollständig
polarisierte Effektor-Th-Zellen tatsächlich zum entgegengesetzten
Pfad konvertieren.
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Äquivalente
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Der
Fachmann wird zahlreiche Äquivalente
der spezifischen Ausführungsformen
der hier beschriebenen Erfindung erkennen oder mittels reiner Routineversuche
feststellen können.
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