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TECHNISCHES
GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein lithografisches Druckverfahren
mit direkter Druckplattenbebilderung, wobei ein Substrat in einer Off-Press-Beschichtungsvorrichtung
beschichtet, entweder auf der Presse (on press) oder nicht auf der Presse
(off press) belichtet und dann in einer Off-Press-Reinigungsvorrichtung
wieder verwertbar gemacht wird.
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ALLGEMEINER
STAND DER TECHNIK
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Bei
lithografischen Druckmaschinen verwendet man einen sogenannten Druckmaster
wie eine auf eine Trommel der Druckpresse aufgespannte Druckplatte.
Die Masteroberfläche
trägt ein
lithografisches Bild und ein Abzug wird erhalten, indem zunächst Druckfarbe
auf das Bild aufgetragen und anschließend die Farbe vom Master auf
ein Empfangsmaterial, in der Regel Papier, übertragen wird. Bei herkömmlichem
lithografischem Druck werden sowohl Druckfarbe als auch Feuchtwasser
auf Wasserbasis auf das lithografische Bild, das aus oleophilen (oder
hydrophoben, d.h. farbanziehenden, wasserabstoßenden) Bereichen und hydrophilen
(oder oleophoben, d.h. wasseranziehenden, farbabstoßenden) Bereichen
aufgebaut ist, angebracht. Bei sogenanntem driografischem Druck
besteht das lithografische Bild aus farbanziehenden und farbabweisenden
(d.h. farbabstoßenden)
Bereichen und wird während
des driografischen Drucks nur Druckfarbe auf den Master angebracht.
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Druckmaster
werden in der Regel nach dem sogenannten Computer-to-Film-Verfahren
erhalten, wo verschiedene Druckvorstufen wie die Wahl der Schrifttype,
Abtasten, Herstellung von Farbauszügen, Aufrastern, Überfüllen, Layout
und Ausschießen digital
erfolgen und jeder Farbauszug über
einen Belichter auf einen grafischen Film aufbelichtet wird. Nach
Entwicklung kann der Film als Maske für die Belichtung eines bilderzeugenden
Materials, als Druckplattenvorstufe bezeichnet, benutzt werden und
nach der Entwicklung der Platte wird eine Druckplatte erhalten,
die als Master einsetzbar ist.
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In
den letzten Jahren hat das sogenannte Computer-to-Plate-Verfahren in merklichem
Maße an Bedeutung
gewonnen. Bei diesem Verfahren, ebenfalls als direkte digitale Druckplattenbebilderung
(Direct-to-Plate-Verfahren) bezeichnet, wird auf die Herstellung
eines Films verzichtet und zwar weil das digitale Dokument über einen
sogenannten Plattenbelichter direkt auf eine Druckplattenvorstufe übertragen
wird. Bei der direkten digitalen Druckplattenbebilderung werden
derzeit die folgenden Verbesserungen untersucht:
- (i)
On-Press-Bebilderung. Bei einem besonderen Typ eines Computer-to-Plate-Verfahrens
wird eine auf eine Plattentrommel einer Druckpresse aufgespannte
Druckplattenvorstufe über
einen in der Presse eingebauten Belichter belichtet. Dieses Verfahren
kann als "Computer-to-Press"-Verfahren bezeichnet
werden und Druckpressen mit eingebautem Plattenbelichter werden
manchmal Digitalpressen genannt. Ein Überblick von Digitalpressen
findet sich in "Proceedings
of the Imaging Science & Technology's 1997 International
Conference on Digital Printing Technologies (Non-Impact Printing
13)". Computer-to-Press-Verfahren sind
beschrieben in z.B. EP-A 770 495, EP-A 770 496, WO 94001280, EP-A
580 394 und EP-A 774 364. Typische Plattenmaterialien zur Verwendung in
Computer-to-Press-Verfahren basieren auf Ablation. Ein mit ablativen
Platten verbundenes Problem ist die Herstellung von Abfall, der
schwierig zu entfernen ist und den Druckvorgang stören oder
die Belichtungsoptik des eingebauten Belichters verschmutzen kann.
Andere Verfahren erfordern eine Nassverarbeitung mit Chemikalien,
die die elektronischen und optischen Bestandteile des eingebauten
Belichters und andere Einrichtungen der Presse verschmutzen können.
- (ii) On-Press-Beschichtung. Eine Druckplattenvorstufe besteht
zwar in der Regel aus einem blattartigen Träger und einer oder mehreren
funktionellen Beschichtungen, allerdings sind jedoch auch Computer-to-Press-Verfahren
beschrieben worden, z.B. in GB 1 546 532, bei denen eine Zusammensetzung,
die bei bildmäßiger Belichtung und
eventueller Entwicklung eine lithografische Oberfläche zu bilden
vermag, direkt auf die Oberfläche
einer Plattentrommel der Presse aufgetragen wird. Die EP-A 101 266
beschreibt den direkten Auftrag einer hydrophoben Schicht auf die
hydrophile Oberfläche
einer Plattentrommel. Nach Entfernung der nicht-druckenden Bereiche
durch Ablation wird ein Master erhalten. Ablation ist aber bei Computer-to-Press-Verfahren
zu vermeiden, wie eingangs besprochen. In US-P 5 713 287 wird ein
Computer-to-Press-Verfahren beschrieben, bei dem ein sogenanntes
schaltbares Polymer wie Tetrahydropyranylmethylmethacrylat direkt auf
die Oberfläche
einer Plattentrommel angebracht wird. Das schaltbare Polymer hat
eine erste wasserempfindliche Eigenschaft, die bei bildmäßiger Belichtung
zu einer entgegengesetzten wasserempfindlichen Eigenschaft wird.
Letzteres Verfahren erfordert eine Härtungsstufe und die Polymere
sind ziemlich kostspielig, weil sie thermisch nicht stabil und demzufolge
schwierig zu synthetisieren sind.
- (iii) Thermische Bebilderung. Bei der Mehrzahl der obengenannten
Computer-to-Press-Verfahren werden sogenannte thermische oder wärmeempfindliche
Materialien verwendet, d.h. Druckplattenvorstufen oder auf der Presse
auftragbare Zusammensetzungen, die eine Verbindung, die absorbiertes
Licht in Wärme
umwandelt, enthalten. Die bei der bildmäßigen Belichtung erzeugte Wärme löst eine
(physikalisch)-chemische Reaktion wie Ablation, Polymerisation,
Insolubilisierung durch Vernetzung eines Polymers, Zersetzung oder
Koagulation von Teilchen eines thermoplastischen polymeren Latex
aus und nach eventueller Entwicklung wird ein lithografisches Bild
erhalten.
- (iv) Die Entwicklung von funktionellen Beschichtungen, die keine
Nassverarbeitung erfordern oder mit Leitungswasser, Farbe oder Feuchtwasser
entwickelbar sind, ist eine weitere wichtige Tendenz im Markt der
Plattenherstellung. Solche Materialien sind insbesondere erwünscht bei Computer-to-Press-Verfahren,
um Beschädigung oder
Verschmutzung der Optik und Elektronik des eingebauten Belichters
infolge Kontakt mit den Verarbeitungsflüssigkeiten zu verhüten. In
WO 90002044, WO 91008108 und EP-A 580 394 werden zwar solche Platten
beschrieben, dabei handelt es sich aber freilich bei allen um ablative
Platten mit einer mehrschichtigen Struktur, wodurch sie weniger
geeignet sind für
On-Press-Beschichtung. Eine nicht-ablative Platte, die mit Leitungswasser
entwickelbar ist, wird beschrieben in z.B. EP-A 770 497 und EP-A
773 112. Solche Platten eignen sich ebenfalls für eine On-Press-Entwicklung,
wobei entweder die belichtete, in die Druckpresse eingespannte Platte
mit Wasser oder mit der Farbe oder dem Feuchtwasser, die bzw. das während der
ersten Durchgänge
des Druckauftrags aufgetragen werden, gewischt wird.
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Ein
Computer-to-Press-Verfahren, das mit den meisten der obengenannten
Vorteile aufwartet, ist in EP-A 698 488 offenbart. Eine oleophile
Substanz wird bildmäßig von
einer Folie auf eine Drucktrommel einer Rotationsdruckpresse überführt und zwar
durch örtlich
begrenztes Schmelzen der Substanz mit einem Laserstrahl. Die streifenförmige Übertragungsfolie
weist eine im Vergleich zur Drucktrommel beschränkte Breite auf und wird über einen parallel
zur Trommelachse verlaufenden Transportweg in engem Kontakt mit
der Oberfläche
der Drucktrommel geführt,
um allmählich
ein komplettes Bild auf dieser Oberfläche aufzubauen. Demzufolge
ist das System ziemlich langsam und werden lange Stillstandszeiten
der Druckpresse erfordert, was eine Verminderung der Produktivität der Presse
mit sich bringt.
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In
EP-A 802 457 wird ein On-Press-Beschichtungsverfahren beschrieben,
in dem eine wässrige
Flüssigkeit,
die ein hydrophiles Bindemittel, eine Verbindung, die Licht in Wärme umzuwandeln vermag,
und hydrophobe thermoplastische polymere Teilchen enthält, auf
die Plattentrommel aufgetragen wird, um auf der Trommel eine gleichmäßige, durchgehende
Schicht zu bilden. Bei bildmäßiger Belichtung
werden bestimmte Bereiche der aufgetragenen Schicht in eine hydrophobe
Phase umgewandelt, die die druckenden Bereiche des Druckmasters
bildet. Der Druckzyklus kann sofort nach Belichtung ohne zusätzliche
Verarbeitung gestartet werden und zwar weil die Schicht durch Wechselwirkung
mit dem Feuchtwasser und der Druckfarbe, die während des Druckdurchgangs der
Trommel zugeführt
werden, entwickelt wird. Auf diese Weise wird die chemische Nassentwicklung
dieser Materialien dem Benutzer "verborgen" und während der
ersten Umdrehungen der Drucktrommel vorgenommen. Nach dem Druckzyklus
kann die Beschichtung in einem On-Press-Reinigungsschritt von der
Drucktrommel entfernt werden. Solche Verfahren von Beschichtung,
Belichtung und Reinigung des Masters auf der Presse (On Press) sind
deshalb interessant, weil im Gegensatz zu herkömmlichem lithografischem Druck zur
Durchführung
dieser Verfahren keine spezialisierte Ausbildung oder Erfahrung
erforderlich ist. Solche Druckpressen arbeiten als eine Art Tischdrucker
für Computer
und sind weniger arbeitsintensiv als herkömmliche Druckpressen.
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Mit
den Verfahren von Beschichtung, Belichtung und Reinigung auf der
Presse ist das Problem verbunden, dass beim Nassbeschichtungs- und
Reinigungsschritt das Risiko besteht, dass die optischen und elektronischen
Bestandteile des eingebauten Belichters beschädigt oder verschmutzt werden.
Zudem liefert das System eine unzureichende Beschichtungsqualität, die durch
eine niedrige Konsistenz und ein häufiges Vorkommen von Beschichtungsartefakten
gekennzeichnet wird. Ursache dafür ist
die Tatsache, dass die Druckpresse wegen des Vorkommens von Papierstaub,
Druckfarbennebel und Schwankungen der Temperatur oder Feuchtigkeit
eine feindliche Umgebung für
den Auftrag fehlerfreier Beschichtungen darstellt. Die Qualität der Nassbeschichtungsstufe
kann nur durch Anordnung einer komplexen und hochentwickelten Beschichtungseinrichtung
auf der Presse verbessert werden, was der Raum- und Kostenbeschränkungen
halber schwierig zu erzielen ist. Schließlich druckt die Presse nicht
während
der Schritte der Beschichtung, Belichtung und Reinigung auf der
Presse und muss die Stillstandszeit der Druckpresse auf ein Minimum
reduziert werden, um wirtschaftlich lebensfähig zu sein.
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KURZE DARSTELLUNG
DER VORLIEGENDEN ERFINDUNG
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist das Bereitstellen eines Verfahrens,
das nicht nur durch die Vorteile bekannter On-Press-Beschichtungsverfahren,
sondern auch durch eine kurze Stillstandszeit der Druckpresse und
eine gute Beschichtungsqualität
gekennzeichnet ist. Gelöst
wird diese Aufgabe durch ein wie in den unabhängigen Ansprüchen definiertes
Verfahren, in dem eine Druckpresse verwendet wird, die mechanisch
an eine Off-Press-Beschichtungsvorrichtung und eine Off-Press-Reinigungsvorrichtung
gekuppelt ist. Ein Substrat wird „off press" in der Beschichtungsvorrichtung beschichtet und
anschließend
mechanisch zur Druckpresse gefördert.
Nach dem Druckzyklus wird der gebrauchte Druckmaster mechanisch
zu einer Reinigungsvorrichtung gefördert, wo die Beschichtung
vom Substrat entfernt wird, das sodann wieder in einem nächsten Zyklus
von Beschichtung, Druck und Reinigung benutzt werden kann. Das erfindungsgemäße Verfahren
erlaubt einen vollautomatischen Arbeitsablauf (Workflow) von Beschichtung,
Belichtung, Druck und Reinigung mit minimaler Stillstandszeit der
Presse und erfordert keine speziellen Fachkenntnisse. Die Stillstandszeit
der Druckpresse ist dadurch minimal, weil während des Druckzyklus das (die)
Bilderzeugungsmaterial(ien) des nächsten Druckauftrags in der
Beschichtungsvorrichtung beschichtet werden kann (können), während das
(die) Material(ien) des vorangehenden Druckauftrags bei druckender Druckpresse
in der Reinigungsvorrichtung gereinigt werden kann (können). Durch
Verwendung einer optionalen Stapelvorrichtung zwischen der Beschichtungsvorrichtung
und der Druckpresse und/oder zwischen der Reinigungsvorrichtung
und der Druckpresse kann (können)
eine einzelne Beschichtungsvorrichtung und/oder eine einzelne Reinigungsvorrichtung
mit einer mehr als einen Druckmaster benötigenden Mehrfarbenpresse kombiniert
werden. Der Belichtungsschritt kann sowohl auf der Presse („on press"), was den Vorteil
beinhaltet, dass die Master sofort nach ihrer Belichtung sehr registerhaltig
in Mehrfarbenpressen eingepasst werden können, als nicht auf der Presse
(„off
press"), was den
Vorteil einer noch kürzeren
Stillstandszeit der Druckpresse bietet, vorgenommen werden.
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Weitere
Vorteile und Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden aus der nachstehenden Beschreibung
und den nachstehenden Figuren ersichtlich. Bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden in den Unteransprüchen beschrieben.
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KURZBESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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1 zeigt
in schematischer Weise eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens,
in dem eine On-Press-Belichtungsvorrichtung
verwendet wird.
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2 zeigt
in schematischer Weise eine weitere bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
in dem eine nicht in der Beschichtungsvorrichtung integrierte Off-Press-Belichtungsvorrichtung
verwendet wird.
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3 zeigt
in schematischer Weise noch eine andere bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
in dem eine in der Beschichtungsvorrichtung eingebaute Off-Press-Belichtungsvorrichtung
verwendet wird.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER VORLIEGENDEN ERFINDUNG
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Zusätzlich zu
den im obigen Kapitel „aktueller
Stand der Technik" definierten
Begriffen wird im Folgenden eine Definition einiger wichtiger in
der vorliegenden Erfindung benutzter Begriffe gegeben:
- – Off-Press-Vorrichtung:
eine Vorrichtung, die nicht in der Druckpresse eingebaut ist, sondern
in der Nähe
der Druckpresse angeordnet wird und mechanisch an die Druckpresse
gekuppelt ist, wobei die Vorrichtung während eines laufenden Druckzyklus
betrieben werden kann.
- – On-Press-Vorrichtung:
eine Vorrichtung, die in der Druckpresse eingebaut ist und nur bei nicht-druckender
Druckpresse betrieben werden kann.
- – (mechanisches) Übertragungsmittel:
ein Mittel, mit dem ein Material wie ein Substrat, ein Bilderzeugungsmaterial
oder ein Druckmaster von einer Vorrichtung zu einer anderen Vorrichtung
bewegt, überführt oder
gefördert
werden kann.
- – Farbstation:
eine zum Drucken einer einzelnen Farbe verwendete Einheit der Druckpresse.
Eine lithografische Farbstation enthält in der Regel eine Plattentrommel,
auf die ein Druckmaster aufgespannt wird, einen Gummituchzylinder,
der die Druckfarbe vom Druckmaster auf Papier überführt, und einen Gegendruckzylinder,
der das Papier gegen den Gummituchzylinder drückt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
umfasst fünf
Hauptschritte:
- (a) Beschichtung: Herstellung
eines Bilderzeugungsmaterials durch Auftrag einer Bildaufzeichnungsschicht
auf ein Substrat mittels der Off-Press-Beschichtungsvorrichtung,
- (b) Belichtung: Herstellung eines ein lithografisches Bild tragenden
Druckmasters durch Belichtung oder Beaufschlagung mit Wärme der
Bildaufzeichnungsschicht in einer Off-Press- oder On-Press-Belichtungsvorrichtung,
- (c) Druck: Aufbringen von Druckfarbe auf das lithografische
Bild und Übertragung
der Druckfarbe vom lithografischen Bild auf Papier oder ein anderes
Empfangsmaterial mittels einer Druckpresse,
- (d) Reinigung: Entfernung des lithografischen Bildes vom Substrat
in einer Off-Press-Reinigungsvorrichtung, wodurch ein wieder verwertbares Substrat
erhalten wird,
- (e) Wiederverwendung des wieder verwertbar gemachten Substrats
in einem nächsten
Zyklus von Beschichtung, Belichtung und Druck. Zwischen den Schritten
(a) und (c) wird das beschichtete
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Substrat
mittels mechanischer Übertragungsmittel
(a–b)
und im Falle einer Off-Press-Belichtung wahlweise ebenfalls mittels
mechanischer Übertragungsmittel
(b–c)
mechanisch von der Beschichtungsvorrichtung zur Druckpresse überführt. Zwischen
den Schritten (c) und (d) wird der gebrauchte Druckmaster mittels
mechanischer Übertragungsmittel
(c–d)
mechanisch von der Druckpresse zur Reinigungsvorrichtung gefördert.
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Die
Belichtungsvorrichtung kann entweder in der Presse (eine solche
Ausgestaltung wird in 1 gezeigt) eingebaut werden,
oder in der Beschichtungsvorrichtung (3), wobei
sie zusammen mit der Beschichtungsvorrichtung eine Plattenherstellungsvorrichtung
bildet, in der sowohl die Beschichtung eines Substrats als die Belichtung
des so erhaltenen Bilderzeugungsmaterials erfolgen. Sie kann ebenfalls
eine gesonderte, mechanisch sowohl an die Beschichtungsvorrichtung
als die Druckvorrichtung gekuppelte Vorrichtung sein (2).
Bei Verwendung eines gegenüber
Tageslicht empfindlichen Bilderzeugungsmaterials sollte das mechanische Übertragungsmittel
zwischen der Beschichtungsvorrichtung und der Belichtungsvorrichtung
und zwischen der Belichtungsvorrichtung und der Druckpresse lichtdicht
sein, es sein denn die Belichtungsvorrichtung wird mechanisch an
eine Entwicklungsvorrichtung gekuppelt, in der das belichtete Bilderzeugungsmaterial
entwickelt und dabei ein nicht mehr gegenüber Tageslicht empfindlicher
Druckmaster erhalten wird.
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Die
Schritte der Beschichtung und Belichtung können in einer einzelnen Vorrichtung
erfolgen, wie in der oben definierten Plattenherstellungsvorrichtung.
Eine solche Plattenherstellungsvorrichtung kann verschiedene Bereiche
zur Reinigung und Beschichtung umfassen. Solchenfalls enthält die Vorrichtung
ferner vorzugsweise in der Vorrichtung eingebaute Mittel, die das
Substrat mechanisch vom Reinigungsbereich zum Beschichtungsbereich überführen. Die Beschichtungsvorrichtung
und die Reinigungsvorrichtung können
ebenfalls gesonderte Geräte
sein. In letztgenannter Ausführungsform
wird das wieder verwertbar gemachte Substrat zwischen den Schritten
(d) und (a) entweder von Hand, d.h. von einem Bediener, der das
Material von einer Vorrichtung zu einer anderen Vorrichtung überführt, vorzugsweise
jedoch mechanisch mittels die Reinigungsvorrichtung an die Beschichtungsvorrichtung kuppelnder Übertragungsmittel
von der Reinigungsvorrichtung zur Beschichtungsvorrichtung überführt. Bevorzugt
wird es, dass das wieder verwertbar gemachte Substrat während dieser Übertragung
vor der Umgebung geschützt
wird, um Beschädigung
oder Verschmutzung der Substratoberfläche zu vermeiden. Die Übertragungsmittel,
die das Substrat zwischen Schritt (d) und Schritt (a) fördern, schützen das Substrat
vorzugsweise vor Staub, um Nadelstiche und andere Artefakte in der
neu aufgetragenen Bildaufzeichnungsschicht zu verhüten.
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In
einer anderen erfindungsgemäßen Ausführungsform
sind sowohl die Beschichtungsvorrichtung, die Belichtungsvorrichtung
als die Reinigungsvorrichtung in einer einzelnen Vorrichtung integriert, in
der die Schritte (d), (a) und (b) nacheinander durchgeführt werden
können.
Diese Ausführungsform
erfordert weniger umfangreiche Übertragungsmittel
(a–b)
und (d–a)
oder sogar überhaupt
keine, z.B. durch Anordnen eines Druckmasters auf der Außenoberfläche einer
Drehtrommel und Reinigung des Masters mittels eines sich in Richtung
der Achse der sich in Winkelrichtung drehenden Trommel über den Master
bewegenden Reinigungskopfes, anschließend Beschichten des wieder
verwertbar gemachten Substrats mittels eines (sich in eine ähnliche
Richtung über
das Substrat bewegenden) Beschichtungskopfes und schließlich Belichten
der Beschichtung mittels z.B. eines Laserkopfes. Der Reinigungskopf, der
Beschichtungskopf und der Laserkopf können aneinander gekuppelt werden
und so einen mehrfunktionellen Kopf bilden, mit dem die Schritte „Reinigung", „Beschichtung" und „Belichtung" in einem einzelnen
Durchgang des mehrfunktionellen Kopfes über das Substrat erledigt werden.
Genauere Angaben und andere Verfahren für Beschichtung, Reinigung und
Belichtung werden im Nachstehenden erörtert.
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Ebenfalls
möglich
ist es, dass die Plattenherstellungsvorrichtung einen Beschichtungsbereich,
einen Belichtungsbereich und einen Reinigungsbereich mit eingebauten
mechanischen Mitteln umfasst, die das Material zwischen den verschiedenen
Bereichen der Vorrichtung überführen. In
einer solchen Plattenherstellungsvorrichtung können drei Materialien auf einmal
durch den gleichzeitigen Betrieb aller Bereiche behandelt werden:
Beschichtung eines Substrats, Belichtung eines Bildaufzeichnungsmaterials
und Reinigung eines Druckmasters.
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Besonders
vorteilhaft ist es, in den Übertragungsmitteln
(a–b)
zwischen der Reinigung und der Beschichtung, (d–c) zwischen der Beschichtung
und der Belichtung, (c–d)
zwischen der Belichtung und dem Druck und/oder (d–a) zwischen
dem Druck und der Reinigung eine Stapelvorrichtung anzuordnen, insbesondere
bei Verwendung einer Mehrfarbendruckmaschine, die mehrere Farbstationen
enthält (die
Anzahl der Farbstationen liegt in der Regel zwischen 2 und 6 oder
beträgt
sogar 12 bei Sechsfarben-Duplexdruck). Eine solche Stapelvorrichtung
ermöglicht
die Beschichtung, Belichtung und/oder Reinigung der Materialien
in allen Farbstationen mit einer einzelnen Beschichtungsvorrichtung,
Belichtungsvorrichtung und/oder Reinigungsvorrichtung und zwar weil
die Stapelvorrichtung als eine Art Puffer für die zeitweilige Lagerung
zwischen einer Vorrichtung und der nächsten Vorrichtung im Zyklus dient.
Als Alternative kann eine Stapelvorrichtung in einer Vorrichtung
eingebaut werden, entweder an der Eingabeseite und/oder an der Ausgabeseite,
anstatt sie im Übertragungsmittel
zwischen zwei Vorrichtungen einzubauen.
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Besonders
bevorzugte Verfahren der vorliegenden Erfindung benutzen folgende
Ausgestaltungen: (i) eine beide über
eine Stapelvorrichtung an eine digitale Mehrfarbenpresse (mit einer
in jeder Farbstation eingebauten Belichtungsvorrichtung) gekuppelte
Beschichtungsvorrichtung und Reinigungsvorrichtung (1),
(ii) eine mechanisch an eine Belichtungsvorrichtung (und eventuell
ein Entwicklungsgerät)
gekuppelte Beschichtungsvorrichtung, wobei die Belichtungsvorrichtung über eine
Stapelvorrichtung ebenfalls mechanisch an eine Mehrfarbendruckpresse
gekuppelt ist, und eine über
eine Stapelvorrichtung mechanisch an die Presse gekuppelte Reinigungsvorrichtung
(2) und (iii) eine an eine Belichtungsvorrichtung
gekuppelte Plattenherstellungsvorrichtung (mit eventuellem Entwicklungsgerät), wobei
die Belichtungsvorrichtung über
eine Stapelvorrichtung an eine Mehrfarbendruckpresse gekuppelt ist
(3).
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Als
Beispiel für
Ausgestaltung (i) wird eine digitale Vierfarbenpresse zum Drucken
der Grundfarben Cyan (Blaugrün)
(C), Magenta (Purpur) (M), Gelb (Y) und Schwarz (K) über eine
Stapelvorrichtung mit einer Vorrichtung zur Herstellung einzelner
Platten kombiniert. In der Plattenherstellungsvorrichtung wird zunächst ein
Bilderzeugungsmaterial für
z.B. die C-Farbstation hergestellt, wonach dieses Material in die
Stapelvorrichtung eingeführt
wird, wo es zeitweilig gelagert wird, während die Druckpresse einen
laufenden Druckauftrag erledigt. Anschließend erfolgt die Beschichtung
des Materials für
einen anderen Farbauszug, z.B. M, das wiederum in der Stapelvorrichtung
gelagert wird. In ähnlicher
Weise werden die Bilderzeugungsmaterialien für die Farbstationen Y und K
hergestellt und in der Stapelvorrichtung gelagert, bis der laufende
Druckauftrag beendet ist. Nach beendetem Druckauftrag werden die
gebrauchten Druckmaster von der Presse entfernt und (vorzugsweise
ebenfalls über
eine im Plattenrückführmittel angeordnete
Zwischenstapelvorrichtung) mechanisch zur Plattenherstellungsvorrichtung
geführt,
um dort gereinigt zu werden. Schließlich werden die Materialien
für den
nächsten
Druckauftrag mechanisch von der Stapelvorrichtung zu den entsprechenden Farbstationen
C, M, Y und K gefördert,
wo sie durch die integrierte Belichtungsvorrichtung belichtet werden.
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Bei
den Ausgestaltungen (ii) und (iii) enthält das erfindungsgemäß nutzbare
Drucksystem eine Beschichtungsvorrichtung und eine Reinigungsvorrichtung,
die in Ausgestaltung (iii) integriert sind, und eine Off-Press-Belichtungsvorrichtung.
Solchenfalls sind die Stapelvorrichtung zwischen der Belichtungsvorrichtung
und der Mehrfarbenpresse und das Plattenzufuhrmittel zwischen der
Belichtungsvorrichtung und der Druckpresse vorzugsweise mit einer
Dateneinrichtung bestückt,
z.B. werden von einem Mikrorechner angetrieben, der sicherstellt,
dass jeder Farbauszug in die korrekte entsprechende Farbstation
eingeführt
wird. In der ganz besonders bevorzugten Ausführungsform eines Drucksystems
mit einer Mehrfarbenpresse sichert eine einzelne Stapelvorrichtung
die Handhabung der durch die Plattenherstellungsvorrichtung hergestellten
Bilderzeugungsmaterialien (oder der belichteten Materialien im Falle einer
Off-Press-Belichtung) sowie der gebrauchten Druckmaster, die zwecks
ihrer Reinigung zurück
zur Plattenherstellungsvorrichtung gefördert werden müssen.
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Beispielhaft
wird in einem Verfahren, in dem eine die vier Grundfarben Cyan (Blaugrün) (C),
Magenta (Purpur) (M), Gelb (Y) und Schwarz (K) druckende digitale
Farbpresse verwendet wird, in der Beschichtungsvorrichtung ein Bilderzeugungsmaterial
für die
C-Farbstation hergestellt,
wonach dieses Material in ein Stapelsystem eingeführt wird,
wo es zeitweilig gelagert wird, während die Druckpresse einen
laufenden Druckauftrag erledigt. Anschließend erfolgt die Beschichtung
des Materials für
die M-Farbstation, das wiederum in der Stapelvorrichtung gelagert
wird. In ähnlicher
Weise werden die Bilderzeugungsmaterialien für die Farbstationen Y und K
hergestellt und im Stapelsystem gelagert, bis der laufende Druckauftrag
beendet ist. Nach beendetem Druckauftrag werden die gebrauchten
Druckmaster von der Presse entfernt und (vorzugsweise ebenfalls über eine
im Plattenrückführmittel
(d–a)
angeordnete Zwischenstapelvorrichtung) mechanisch zur Reinigungsvorrichtung
geführt,
um dort gereinigt zu werden. Schließlich werden die Materialien
für den nächsten Druckauftrag
mechanisch von der Stapelvorrichtung zu den entsprechenden Farbstationen
C, M, Y und K gefördert,
wo sie durch die integrierte Belichtungsvorrichtung belichtet werden.
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In
der ganz besonders bevorzugten Ausführungsform sichert eine einzelne
Stapelvorrichtung die Handhabung der durch die Beschichtungsvorrichtung
hergestellten Bildaufzeichnungsmaterialien (oder der belichteten
Materialien im Falle einer Off-Press-Belichtung) sowie der gebrauchten Druckmaster,
die zwecks ihrer Reinigung zur Reinigungsvorrichtung gefördert werden
müssen.
Ein wie in 2 veranschaulichtes komplettes
System mit einer Off-Press-Belichtungsvorrichtung
kann Folgendes enthalten: n·5
Substrate (wobei n die Anzahl der Farbstationen ist. In der Regel
liegt die Anzahl zwischen 2 und 6 oder beträgt sogar 12 bei Sechsfarben-Duplexdruck), n Druckmaster,
die in einem vorigen Druckauftrag (i – 1) benutzt worden sind und
in der Reinigungsvorrichtung gereinigt werden, n Druckmaster, die
während
Druckauftrag (i) in der Druckpresse eingespannt sind, n belichtete
Bildaufzeichnungsmaterialien für
den nächsten
Druckauftrag (i + 1), die in der Stapelvorrichtung zwischen der Belichtungsvorrichtung
und der Druckvorrichtung gelagert sind, n Bildaufzeichnungsmaterialien,
die für Druckauftrag
(i + 2) in der Belichtungsvorrichtung belichtet werden und n Substrate,
die in der Beschichtungsvorrichtung für Druckauftrag (i + 3) beschichtet werden.
Bei den obigen Verweisungen auf einen Zustand, in dem n Materialien
in einer Vorrichtung enthalten sind, sollten darunter 1 Material,
das in der jeweiligen Vorrichtung verarbeitet (beschichtet, belichtet,
gereinigt) wird, und n – 1
Materialien, die in einer integrierten Stapelvorrichtung der jeweiligen
Vorrichtung, z.B. einer Stapelvorrichtung an der Eingabeseite oder
Ausgabeseite der jeweiligen Vorrichtung, gelagert sind, verstehen
werden.
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Vor
der detaillierten Beschreibung der verschiedenen im erfindungsgemäßen Verfahren
verwendeten Elemente soll es nunmehr den Fachleuten deutlich sein,
dass viele Variationen der vorliegenden Erfindung möglich sind,
von denen drei bevorzugte Beispiele in den Figuren veranschaulicht
sind.
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Substrat
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Das
in den erfindungsgemäßen Verfahren verwendete
Substrat kann eine Affinität
für Druckfarbe
und/oder eine farbabhäsive
Flüssigkeit
wie Feuchtwasser aufweisen. Ein driografisches Material kann durch
Beschichtung eines farbabhäsiven
Substrats mit einer farbanziehenden Bildaufzeichnungsschicht oder
einer Bildaufzeichnungsschicht, die durch Belichtung und eventuelle
Entwicklung farbanziehend wird, erhalten werden. Ein driografisches Material
ist ebenfalls erhältlich
durch Beschichtung eines farbanziehenden Substrats mit einer farbabhäsiven Bildaufzeichnungsschicht
oder einer Bildaufzeichnungsschicht, die durch Belichtung und eventuelle
Entwicklung farbabhäsiv
wird. Ein herkömmliches
lithografisches Material kann durch Beschichten eines hydrophilen
Substrats mit einer hydrophoben Bildaufzeichnungsschicht oder einer
Bildaufzeichnungsschicht, die durch Belichtung und eventuelle Entwicklung
hydrophob wird, erhalten werden. Ein herkömmliches lithografisches Material
ist ebenfalls erhältlich
durch Beschichten eines hydrophoben Substrats mit einer hydrophilen
Bildaufzeichnungsschicht oder einer Bildaufzeichnungsschicht, die durch
Belichtung und eventuelle Entwicklung hydrophil wird.
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Gemäß noch einer
weiteren Ausführungsform
ist die Affinität
des Substrats für
Druckfarbe oder eine farbabhäsive
Flüssigkeit
irrelevant, insbesondere wenn das Substrat mit einer sogenannten
schaltbaren Bildaufzeichnungsschicht überzogen ist, deren Affinität für eine bestimmte
Druckfarbe in eine Affinität
für eine
andere Druckfarbe umwandelbar ist und die nach Belichtung und eventueller
Entwicklung sowohl in den belichteten als nicht-belichteten Bereichen
des Substrats zurückbleibt.
In dieser Ausführungsform
werden sowohl die druckenden als nicht-druckenden Bereiche hauptsächlich durch
die Beschichtung und nicht durch das Substrat definiert. Genauere
Angaben über
schaltbare Schichten, insbesondere schaltbare Polymere, finden sich
im nachstehenden Abschnitt "Bilderzeugungsmaterial".
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Das
Substrat kann ein blattartiges Material wie eine Platte oder aber
ein zylindrisches Element wie eine hülsenförmige Platte sein. Bei letzterer
Möglichkeit
kann die Druckplatte z.B. mittels eines Lasers zu einer zylindrischen
Form zusammengelötet
werden. Diese zylindrische Druckplatte kann dann um die Drucktrommel
einer Druckpresse geschoben werden, anstatt als herkömmliche
Druckplatte in die Druckpresse eingespannt zu werden. Genauere Angaben über hülsenförmige Druckplatten
finden sich in "Grafisch
Nieuws", 15, 1995,
Seite 4 bis 6.
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Das
Substrat kann ein Aluminiumträger
sein. Ein besonders bevorzugtes Substrat ist ein elektrochemisch
gekörnter
und eloxierter Aluminiumträger. Der
eloxierte Aluminiumträger
kann einer Verarbeitung zur Verbesserung der hydrophilen Eigenschaften
der Trägeroberfläche unterzogen
werden. So kann der Aluminiumträger
zum Beispiel durch Verarbeitung der Trägeroberfläche mit einer Natriumsilikatlösung bei
erhöhter
Temperatur, z.B. 95°C,
silikatiert werden. Als Alternative kann eine Phosphatverarbeitung
vorgenommen werden, wobei die Aluminiumoxidoberfläche mit
einer wahlweise ferner ein anorganisches Fluorid enthaltenden Phosphatlösung verarbeitet
wird. Ferner kann die Aluminiumoxidoberfläche mit einer Zitronensäure- oder
Citratlösung
gespült werden.
Diese Behandlung kann bei Zimmertemperatur oder bei leicht erhöhter Temperatur
zwischen etwa 30°C
und 50°C
erfolgen. Eine weitere interessante Methode besteht in einer Spülung der
Aluminiumoxidoberfläche
mit einer Bicarbonatlösung.
Ferner kann die Aluminiumoxidoberfläche mit Polyvinylphosphonsäure, Polyvinylmethylphosphonsäure, Phosphorsäureestern
von Polyvinylalkohol, Polyvinylsulfonsäure, Polyvinylbenzolsulfonsäure, Schwefelsäureestern
von Polyvinylalkohol und Acetalen von Polyvinylalkoholen, die durch
Reaktion mit einem sulfonierten alifatischen Aldehyd gebildet sind,
verarbeitet werden. Ferner liegt es nahe, dass eine oder mehrere
dieser Nachbehandlungen separat oder kombiniert vorgenommen werden
können.
Genauere Beschreibungen dieser Behandlungen finden sich in GB-A
1 084 070, DE-A 4 423 140, DE-A 4 417 907, EP-A 659 909, EP-A 537
633, DE-A 4 001 466, EP-A 292 801, EP-A 291 760 und US-P 4 458 005.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform
kann das Substrat ebenfalls ein biegsamer Träger sein, der mit einer hydrophilen
Schicht, im Folgenden als „Grundierschicht" bezeichnet, überzogen
ist. Der biegsame Träger
ist z.B. Papier, eine Kunststofffolie oder ein Aluminiumträger. Bevorzugte
Beispiele für Kunststofffolien
sind eine Folie aus Polyethylenterephthalat, Polyethylennaphthalat,
Celluloseacetat, Polystyrol, Polycarbonat usw. Der Kunststofffolienträger kann
lichtundurchlässig
oder lichtdurchlässig
sein.
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Die
Grundierschicht ist vorzugsweise eine vernetzte hydrophile Schicht,
die aus einem hydrophilen, mit einem Härter wie Formaldehyd, Glyoxal, Polyisocyanat
oder einem hydrolysierten Tetraalkylorthosilikat vernetzten Bindemittel
erhalten ist. Letzteres Vernetzungsmittel wird besonders bevorzugt. Die
Stärke
der hydrophilen Grundierschicht kann zwischen 0,2 und 25 μm variieren
und liegt vorzugsweise zwischen 1 und 10 μm.
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Das
hydrophile Bindemittel zur Verwendung in der Grundierschicht ist
z.B. ein hydrophiles (Co)polymer wie Homopolymere und Copolymere
von Vinylalkohol, Acrylamid, Methylolacrylamid, Methylolmethacrylamid,
Acrylsäure,
Methacrylsäure,
Hydroxyethylacrylat, Hydroxyethylmethacrylat oder Maleinsäureanhydrid-Vinylmethylether-Copolymere.
Die Hydrophilie des benutzten (Co)polymers oder (Co)polymergemisches
ist vorzugsweise höher
oder gleich der Hydrophilie von zu wenigstens 60 Gew.-%, vorzugsweise
zu wenigstens 80 Gew.-% hydrolysiertem Polyvinylacetat.
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Die
Menge Härter,
insbesondere Tetraalkylorthosilikat, beträgt vorzugsweise wenigstens
0,2 Gewichtsteile je Gewichtsteil hydrophiles Bindemittel, liegt
besonders bevorzugt zwischen 0,5 und 5 Gewichtsteilen, ganz besonders
bevorzugt zwischen 1 Gewichtsteil und 3 Gewichtsteilen je Gewichtsteil hydrophiles
Bindemittel.
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Die
hydrophile Grundierschicht kann ebenfalls Substanzen, die die mechanische
Festigkeit und Porosität
der Schicht verbessern, enthalten. Zu diesem Zweck kann kolloidale
Kieselsäure
benutzt werden. Die kolloidale Kieselsäure kann in Form einer beliebigen
handelsüblichen
Wasserdispersion von kolloidaler Kieselsäure mit zum Beispiel einer
mittleren Teilchengröße bis zu
40 nm, z.B. 20 nm, benutzt werden. Daneben können inerte Teilchen mit einer größeren Korngröße als die
kolloidale Kieselsäure zugesetzt
werden, z.B. Kieselsäure,
die wie in J. Colloid and Interface Sci., Band 26, 1968, Seiten
62 bis 69, von Stöber
beschrieben angefertigt ist, oder Tonerdeteilchen oder Teilchen
mit einem mittleren Durchmesser von zumindest 100 nm, wobei es sich um
Teilchen von Titandioxid oder anderen Schwermetalloxiden handelt.
Durch Einbettung dieser Teilchen erhält die Oberfläche der
hydrophilen Grundierschicht eine gleichmäßige raue Beschaffenheit mit mikroskopischen
Spitzen und Tälern,
die als Lagerstellen für
Wasser in Hintergrundbereichen dienen.
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Besondere
Beispiele für
geeignete hydrophile Grundierschichten zur Verwendung in der vorliegenden
Erfindung sind offenbart in EP-A 601 240, GB-P 1 419 512, FR-P 2
300 354, US-P 3 971 660 und US-P 4 284 705.
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Besonders
bevorzugt wird der Einsatz eines Filmträgers, der mit einer haftungsfördernden Schicht,
ebenfalls Haftschicht genannt, überzogen ist.
Zur erfindungsgemäßen Verwendung
besonders geeignete haftungsverbessernde Schichten enthalten ein
hydrophiles Bindemittel und kolloidale Kieselsäure, wie in EP-A 619 524, EP-A
620 502 und EP-A 619 525 beschrieben. Die Menge Kieselsäure in der haftungsfördernden
Schicht liegt vorzugsweise zwischen 200 mg/m2 und
750 mg/m2. Weiterhin liegt das Verhältnis von
Kieselsäure
zu hydrophilem Bindemittel vorzugsweise über 1 und beträgt die spezifische Oberfläche der
kolloidalen Kieselsäure
vorzugsweise wenigstens 300 m2/Gramm, besonders
bevorzugt wenigstens 500 m2/Gramm.
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Bilderzeugungsmaterial
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Das
Bilderzeugungsmaterial besteht aus zumindest einer auf das Substrat
aufgetragenen Bildaufzeichnungsschicht. Vorzugsweise wird nur eine einzelne
Schicht auf das Substrat aufgetragen. Das Material kann lichtempfindlich
oder wärmeempfindlich
sein, wobei letztere Wahl wegen der Tageslichtbeständigkeit
bevorzugt wird. Im Prinzip ist jedes bekannte Direct-to-Plate-Material
geeignet, insbesondere in der Ausführungsform mit einer Off-Press-Belichtungsvorrichtung.
Für Materialien,
die nach der Belichtung eine Entwicklung erfordern, kann die Belichtungsvorrichtung
an eine Entwicklungseinheit gekuppelt oder kann die Entwicklungseinheit
in der Belichtungsvorrichtung eingebaut werden. Bekannte Materialien,
die eine Entwicklung erfordern, sind z.B. lichtempfindliche Platten
wie Fotopolymerplatten und Silberdiffusionsübertragungsplatten oder wärmeempfindliche
Platten (sogenannte Thermoplatten), die z.B. auf der thermisch induzierten
Solubilisierung einer polymeren Schicht oder thermisch induzierten Freisetzung
einer die Vernetzung einer Polymerschicht auslösenden Säure (Insolubilisierung) beruhen.
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Ganz
besonders bevorzugte Bilderzeugungsmaterialien zum Einsatz in der
vorliegenden Erfindung haben eine Bildaufzeichnungsschicht, die keinerlei
Entwicklung benötigt,
wodurch ein Druckmaster sofort nach Belichtung erhalten wird. Besonders
vorteilhaft ist diese Verfahrensweise in der Ausführungsform
mit On-Press-Belichtung. Das Material kann allerdings auch auf der
Presse entwickelt werden, z.B. durch Auftrag einer wässrigen
Flüssigkeit, von
Feuchtwasser und/oder einer Druckfarbe (die sogenannte „verborgene
Entwicklung").
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Prozessfreie
Materialien können
auf verschiedenen Mechanismen basieren. Für ablative Platten verwendet
man in der Regel Schichten, die durch energiereiche Infrarotlaserbelichtung
entfernbar sind, z.B. Metallschichten, oder thermisch instabile
Schichten, die selbstoxidierende Polymere wie Nitrocellulose enthalten
können.
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Typische
ablative Materialien sind beschrieben in
EP 628 409 , WO98/55330,
US 5 401 611 ,
DE 19 748 711 ,
US 5 605 780 ,
US 5 691 114 , WO97/00735,
US 4 054 094 und
EP 882 582 . Nicht-ablative
prozessfreie Platten enthalten z.B. schaltbare Polymere (z.B.
EP 924 102 ), die bildmäßig von
hydrophob in hydrophil (WO92/09934,
EP 652
483 ) oder umgekehrt von hydrophil in hydrophob (
US 4 081 572 ,
EP 200 488 ,
EP 924 065 ) umgewandelt werden können. Weitere
Beispiele für
prozessfreie Platten basieren auf dem thermisch induzierten Zerbrechen
von Mikrokapseln und der anschließenden Reaktion der mikroeingekapselten
oleophilen Materialien (Isocyanate) mit funktionellen Gruppen (Hydroxylgruppen)
auf vernetzten hydrophilen Bindemitteln (
US 5 569 573 ,
EP 646 476 , WO94/2395, WO98/29258).
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Eine
ganz besonders bevorzugte Zusammensetzung der bilderzeugenden Schicht
beruht auf der thermisch induzierten Koaleszenz von hydrophoben
thermoplastischen polymeren Teilchen in einem hydrophilen Bindemittel,
wie beschrieben in z.B.
EP 770
494 ,
EP 770 495 ,
EP 770 497 ,
EP 773 112 ,
EP 774 364 und
EP 849 090 . Diese Materialien sind
im Besonderen für
On-Press-Entwicklung ("verborgene Entwicklung") durch Druckfarbe
und/oder Feuchtwasser vorgesehen. Die koaleszierten polymeren Teilchen
bilden einen hydrophoben druckenden Bereich, der nicht durch Druckfarbe
oder Feuchtwasser gelöst
werden kann, während
die nicht-belichtete Schicht zügig
in Druckfarbe und/oder Feuchtwasser gelöst wird. Im Nachstehenden folgt
eine genauere Erläuterung
der Komponenten (d.h. des thermoplastischen polymeren Latex und
des hydrophilen Bindemittels) letzterer Ausführungsform.
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Die
hydrophoben thermoplastischen polymeren Teilchen weisen vorzugsweise
eine Koagulationstemperatur über
35°C und
besonders bevorzugt über
50°C auf.
Koagulation kann infolge Erweichen oder Schmelzen der thermoplastischen
polymeren Teilchen unter Einwirkung von Wärme eintreten. Die Koagulationstemperatur
der thermoplastischen hydrophoben polymeren Teilchen unterliegt
zwar keiner spezifischen oberen Grenze, soll jedoch genügend unter
der Zersetzungstemperatur der polymeren Teilchen liegen. Die Koagulationstemperatur
liegt vorzugsweise zumindest 10°C
unter der Temperatur, bei der Zersetzung der polymeren Teilchen
eintritt. Als spezifische Beispiele für hydrophobe polymere Teilchen
sind z.B. Polyethylen, Polyvinylchlorid, Polymethyl(meth)acrylat,
Polyethyl(meth)acrylat, Polyvinylidenchlo rid, Polyacrylnitril, Polyvinylcarbazol,
Polystyrol oder Copolymere derselben zu nennen. Ganz besonders bevorzugt
wird Polystyrol. Das Gewichtsmittel des Molekulargewichts der Polymere
kann zwischen 5.000 und 1.000.000 g/Mol variieren. Die Teilchengröße der hydrophoben
Teilchen kann zwischen 0,01 μm
und 50 μm,
besonders bevorzugt zwischen 0,05 μm und 10 μm und ganz besonders bevorzugt zwischen
0,05 μm
und 2 μm
liegen. Die Menge an hydrophoben thermoplastischen polymeren Teilchen
in der bilderzeugenden Schicht liegt vorzugsweise zwischen 20 Gew.-%
und 65 Gew.-%, besonders bevorzugt zwischen 25 Gew.-% und 55 Gew.-%
und ganz besonders bevorzugt zwischen 30 Gew.-% und 45 Gew.-%.
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Die
polymeren Teilchen sind als eine Dispersion in einer wässrigen
Beschichtungsflüssigkeit
der bilderzeugenden Schicht enthalten und können nach den in
US 3 476 937 beschriebenen Verfahren
angefertigt werden. In einem weiteren, für die Anfertigung einer wässrigen
Dispersion der thermoplastischen polymeren Teilchen besonders geeigneten
Verfahren:
- – wird das hydrophobe thermoplastische
Polymer in einem organischen wasserunmischbaren Lösungsmittel
gelöst,
- – wird
die so erhaltene Lösung
in Wasser oder einem wässrigen
Medium dispergiert, und
- – wird
das organische Lösungsmittel
abgedampft.
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Geeignete
hydrophile Bindemittel sind zum Beispiel synthetische Homo- oder
Copolymere wie ein Polyvinylalkohol, eine Poly(meth)acrylsäure, ein Poly(meth)acrylamid,
ein Polyhydroxyethyl(meth)acrylat, ein Polyvinylmethylether oder
natürliche
Bindemittel wie Gelatine, ein Polysaccharid wie z.B. Dextran, Pullulan,
Cellulose, Gummiarabicum und Alginsäure.
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Die
auf der thermisch induzierten Koaleszierung eines polymeren Latex
basierende Bilderzeugungsschicht ist vorzugsweise eine gegenüber Infrarotlicht
empfindliche Schicht, die eine oder mehrere Verbindungen, die Infrarotlicht
in Wärme
umzuwandeln vermag bzw. vermögen,
enthält.
Besonders nutzbare Verbindungen sind zum Beispiel Infrarotlicht
absorbierende Farbstoffe, Russ, Metallcarbide, Metallboride, Metallnitride,
Metallcarbonitride, Oxide mit einer Bronzestruktur und leitfähige polymere
Dispersionen, wie leitfähige polymere
Dispersionen auf der Basis von Polypyrrol, Polyanilin oder Polythiophen.
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Beschichtungsschritt
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Die
Beschichtungsvorrichtung enthält
ein Mittel, mit dem eine Bildaufzeichnungsschicht auf das Substrat
aufgebracht wird. Zum Erhalten der korrekten Beschichtungsstärke kann
es notwendig sein, die Beschichtung mehrmals auf dem gleichen Substrat
zu wiederholen.
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Die
Beschichtung kann durch thermisch induzierte oder reibungsinduzierte Übertragung
von einem Donatormaterial, wie beschrieben in
EP 1 048 458 , oder durch Pulverbeschichtung,
wie z.B. beschrieben in EP-A 974 455 und EP-A 1 097 811, oder durch
Auftrag einer flüssigen
Lösung
nach einem beliebigen bekannten Beschichtungsverfahren wie z.B. durch
Wirbelbeschichtung, Tauchbeschichtung, Rakelbeschichtung, Streichbeschichtung,
Luftpinselbeschichtung, Tiefdruck-Walzenbeschichtung, Umkehrwalzenbeschichtung,
Extrusionsbeschichtung, Kaskadenbeschichtung und Vorhangbeschichtung,
aufgetragen werden. Ein Überblick
dieser Beschichtungstechniken findet sich im Buch "Modern Coating and
Drying Technology",
Edward Cohen and Edgar B. Gutoff Editors, VCH Publishers, Inc, New
York, NY, 1992. Die Gießlösung kann
ebenfalls durch Drucktechniken, z.B. Tintenstrahldruck, Tiefdruck,
Flexodruck oder Offsetdruck, auf das Substrat aufgetragen werden.
Der wie in der am 31.07.00 eingereichten EP-A Nr. 00202700 beschriebene
Tintenstrahldruck wird besonders bevorzugt.
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Nach
einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform wird eine Gießlösung mittels
eines mit einer Spritzdüse
bestückten
Kopfes auf das Substrat gespritzt. Bevorzugte Werte für die Spritzparameter
sind in EP-A 1 084 830 und EP-A 1 084 862 beschrieben. In einer
bevorzugten Konfiguration ist das Substrat auf die Außenoberfläche einer
Trommel aufgespannt und bewegt sich der Spritzkopf in axialer Richtung
entlang dem Substrat, während
sich die Druckpressentrommel in Winkelrichtung dreht.
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Die
Beschichtung durch Aufspritzen oder Aufschleudern wird bevorzugt
zum Auftrag einer Schicht mit der obenerwähnten ganz besonders bevorzugten
Zusammensetzung der bilderzeugenden Schicht, die auf der thermisch
induzierten Koaleszenz von thermoplastischen polymeren Teilchen
in einem hydrophilen Bindemittel basiert.
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Belichtungsschritt
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Nach
einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird das Bilderzeugungsmaterial in einer Off-Press-Belichtungsvorrichtung
bildmäßig belichtet und
anschließend
auf eine Drucktrommel einer Druckpresse aufgespannt. Nach einer
weiteren Ausführungsform
wird das auf der Drucktrommel aufgespannte Bilderzeugungsmaterial
auf der Presse (On Press) in einer eingebauten Belichtungsvorrichtung belichtet.
Die erfindungsgemäß verwendeten
Bilderzeugungsmaterialien werden z.B. mit einem Thermokopf, LED-Dioden
oder einem Laserkopf belichtet oder mit Wärme beaufschlagt. Bevorzugt
werden ein oder mehrere Laser wie ein He/Ne-Laser oder ein Ar-Laser.
Ganz besonders bevorzugt ist das für die Belichtung verwendete
Licht kein sichtbares Licht, so dass tageslichtbeständige Materialien
benutzt werden können,
z.B. UV-Licht (UV-Laserlicht) oder ein nahes Infrarotlicht mit einer
Wellenlänge
zwischen etwa 700 und etwa 1.500 nm emittierender Laser, z.B. eine
Halbleiterlaserdiode, ein Nd:YAG-Laser oder ein Nd:YLF-Laser. Die
erforderliche Laserleistung hängt
ab von der Empfindlichkeit der Bildaufzeichnungsschicht, der Pixel-verweilzeit
des Laserstrahls, die durch die Strahlbreite bestimmt wird (ein typischer
Wert bei 1/e2 der Höchstintensität liegt
bei modernen Belichtern zwischen 10 und 25 μm), der Abtastgeschwindigkeit
und der Auflösung
des Belichters (d.h. der Anzahl adressierbarer Pixel pro Längeneinheit,
oft als Punkte pro cm oder Punkte pro Zoll (dpi) ausgedrückt – typische
Werte liegen zwischen 1.000 und 4.000 dpi).
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Zwei
Typen von Laserbelichtungsvorrichtungen sind üblich Innentrommelplattenbelichter (ITD-Belichter)
und Außentrommelplattenbelichter (XTD-Belichter).
ITD-Plattenblichter kennzeichnen sich in der Regel durch sehr hohe
Abtastgeschwindigkeiten bis 500 m/s und benötigen manchmal eine Laserleistung
von mehreren Watt. XTD-Plattenbelichter mit einer typischen Laserleistung
zwischen etwa 200 mW und etwa 1 W arbeiten in der Regel bei einer
niedrigeren Abtastgeschwindigkeit zwischen z.B. 0,1 und 10 m/s.
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Die
bekannten Plattenbelichter können
in der vorliegenden Erfindung als Off-Press-Belichtungsvorrichtung
verwendet werden. Vorteil dieser Verfahrensweise ist die geringere
Stillstandszeit der Druckpresse. XTD-Plattenbelichterkonfigurationen
eignen sich ebenfalls für
On-Press-Belichtung, was den Vorteil eines sofortigen registerhaltigen
Einpassens in einer Mehrfarbenpresse beinhaltet. Mehr technische Einzelheiten über On-Press-Belichter
finden sich z.B. in
US 5 174205 und
US 5 163 368 .
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Eventueller Entwicklungsschritt
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Wie
oben angegeben bestimmt die Wahl des Bilderzeugungsmaterials den
eventuellen Einsatz eines Entwicklungsgeräts. Materialien, die eine Entwicklung
erfordern, entwickelt man vorzugsweise in einer Off-Press-Belichtungsvorrichtung,
die mechanisch an eine Entwicklungsvorrichtung gekuppelt werden
kann oder eine solche Entwicklungsvorrichtung enthält. Besonders
bevorzugt werden aber prozessfreie Materialien. oder Materialien,
die auf der Presse durch Auftrag von Druckfarbe und/oder Feuchtwasser
auf die Bildaufzeichnungsschicht. entwickelt werden können.
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Die
Materialien, die wie eingangs im Abschnitt „Bilderzeugungsmaterial" erörtert auf
der thermisch induzierten Koaleszenz von hydrophoben thermoplastischen
polymeren Teilchen in einem hydrophilen Bindemittel basieren, sind
bevorzugte Beispiele, die für
eine „verborgene
Entwicklung auf der Presse" mit
Druckfarbe und/oder Feuchtwasser geeignet sind. Solche Materialien
können
in die Druckpresse eingespannt werden, wonach unter dem Drehen der Drucktrommel
mit dem darauf aufgespannten Bilderzeugungselement zunächst die
Feuchtwasser zuführenden
Feuchtwalzen und anschließend
die Farbauftragwalzen auf das Bilderzeugungselement heruntergelassen
werden. In der Regel werden nach etwa 10 Umdrehungen der Drucktrommel
die ersten klaren und nutzbaren Abzüge erhalten. Nach einem alternativen
Verfahren zur Entwicklung solcher Materialien können die Farbauftragwalzen
und Feuchtwalzen gleichzeitig oder können aber die Farbauftragwalzen zuerst
heruntergelassen werden.
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Nutzbare
Feuchtwasser zur Verwendung in Kombination mit solchen Materialien
sind wässrige Flüssigkeiten
mit in der Regel einem sauren pH-Wert, die einen Alkohol wie Isopropanol
enthalten.
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In
Kombination mit anderen Materialien, z.B. ablativen Bilderzeugungsmaterialien,
kann es vorteilhaft sein, die Bildaufzeichnungsschicht eines bildmäßig belichteten
Bilderzeugungsmaterials vor oder nach dem Einspannen des Bilderzeugungsmaterials in
die Druckpresse oder zumindest vor dem eigentlichen Start der Druckpresse
mit z.B. einem Baumwolltupfer oder einem wasserdurchtränkten Schwamm zu
wischen (um Ablationsabfall zu entfernen).
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Außer dem
eventuellen Entwicklungsschritt, der zum Erhalt eines lithografischen
Bildes notwendig sein kann, sind noch andere Nachbebilderungsbehandlungen
nutzbar, wie ein Fixierschritt, ein Nacheinbrennschritt, ein Gummierschritt,
ein Spülschritt
usw. Mittel zur Durchführung
dieser Schritte können
im Entwicklungsgerät
eingebaut werden. Vor dem Start der Druckpresse können die
Ergebnisse von auf dem lithografischen Bild des Druckmasters vorgenommenen
(optischen) Messungen zum Korrigieren des Registers der Druckmaster
in einer Mehrfarbenpresse oder zur Farbzoneneinstellung der Druckpresse
benutzt werden.
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Reinigungsschritt
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In
der Reinigungsvorrichtung werden die farbanziehenden Bereiche des
gebrauchten Druckmasters mit Hilfe eines Reinigungsmittels vom Substrat
entfernt. Beim Reinigungsschritt soll vorzugsweise darauf geachtet
werden, das Risiko einer Beschädigung
der lithografischen Oberfläche
des Substrats auf ein Minimum zu reduzieren und zugleich eine zweckmäßige Entfernung
der farbanziehenden Bereiche zu sichern, was ein schwierig zu erzielender Kompromiss
sein kann. Als Reinigungsmittel kommt ein Mittel zur abtastweisen
Behandlung der Oberfläche
des Substrats in Frage, z.B. ein Laserkopf für Ablationsreinigung oder ein
Reinigungskopf mit einer eine Reinigungsflüssigkeit auf das Substrat schleudernden
oder spritzenden Düse.
Als weiteres geeignetes Reinigungsmittel kommt ein Tauchbehälter in Frage,
der eine Reinigungsflüssigkeit,
in die der Druckmaster eingetaucht wird, enthält. Das obengenannte Reinigungsmittel
kann mit einem Ultraschallbehandlungselement oder einem mechanischen
Reinigungsmittel kombiniert werden. Geeignete mechanische Mittel
zur Reinigung des Substrats sind z.B. ein Mittel zum Abkratzen des
Substrats, ein Mittel zum Wischen des Substrats, z.B. eine Drehbürste, ein
Tuch oder ein anderes absorbierendes Mittel, das mit einer Reinigungsflüssigkeit
angefeuchtet werden kann, oder ein Mittel zum Aufschleudern oder
Aufspritzen von Wasser oder eines flüchtigen Mittels wie Luft, eines
Lösungsmittels
oder Trockeneistabletten.
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Eine
bevorzugte Reinigungsflüssigkeit
soll genügend
wirksam sein, z.B. soll in der Lage sein, dem Vorkommen von Geisterbildern
nach verschiedenen Zyklen (vorzugsweise > 10, ganz besonders bevorzugt > 20) von Beschichtung,
Belichtung, Druck und Reinigung zuvorzukommen. Fernerhin kennzeichnet
sich die Reinigungsflüssigkeit
vorzugsweise ebenfalls durch einen niedrigen Gehalt an flüchtigen organischen
Stoffen, um Umweltverschmutzung und Inertie gegenüber den
Bauteilen der Plattenherstellungsvorrichtung zu vermeiden, z.B.
bevorzugt wird eine Flüssigkeit,
die nicht auf Gummi, Abdichtungen oder andere Baubestandteile der
Plattenherstellungsvorrichtung einwirkt. Geeignete Reinigungsflüssigkeitszusammensetzungen,
die den obigen Anforderungen genügen,
sind beschrieben in EP-A 1 118 470, EP-A 1 118 471 und EP-A 1 118
472.
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Die
Reinigungsflüssigkeit
zur Reinigung des oben erörterten,
ganz besonders bevorzugten Bilderzeugungsmaterials, das hydrophobe
thermoplastische polymere Teilchen in einem hydrophilen Bindemittel
enthält,
ist bevorzugt eine Emulsion einer organischen Flüssigkeit in einer wässrigen
Flüssigkeit. Die
Anfertigung dieser Emulsion erfolgt vorzugsweise in der Plattenherstellungsvorrichtung,
die ein Mittel zum Versetzen einer organischen Flüssigkeit
mit einer wässrigen
Flüssigkeit
zur Bildung der Emulsion enthält,
z.B. durch Rühren
eines Gemisches aus einer cyclischen organischen Verbindung mit
zumindest einer Doppelbindung, einem Alkohol, Wasser und einem Emulgierungsmittel.
Vorzugsweise enthält die
Plattenherstellungsvorrichtung ebenfalls ein Mittel, das die Emulsion
(nach Gebrauch) in eine organische Phase und eine wässrige Phase
auftrennt, z.B. durch Erhitzung der Emulsion, wobei eine Phasentrennung
ausgelöst wird.
Das so erhaltene recycelte Wasser kann zur Anfertigung einer frischen
Emulsion oder Spülung
des Substrats nach der Reinigung oder vor der Neubeschichtung verwendet
werden.
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Die
Reinigungsvorrichtung enthält
vorzugsweise auch ein Mittel zur Spülung des Substrats nach dem
Reinigungsschritt, z.B. ein Mittel, mit dem Wasser oder eine wässrige Lösung auf
das Substrat angebracht, z.B. gespritzt oder geschleudert, wird.
Die Platte kann dann z.B. durch Heißluft, Vakuumabsaugung oder
mittels eines absorbierenden Mediums wie eines Tuches getrocknet
werden.
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Übertragungsmittel
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Das Übertragungsmittel
enthält
einen Mechanismus, mit dem das Substrat, das Bilderzeugungsmaterial
oder der gebrauchte Druckmaster von einer Vorrichtung zu einer anderen
Vorrichtung bewegt, überführt oder
gefördert
werden kann. Solche Mechanismen sind den Fachleuten bekannt und kommen
weit verbreitet in Plattenhandhabungseinrichtungen zum Einsatz.
Das Übertragungsmittel kann
mit Förderbändern, Greifern,
Saugnäpfen,
Walzen, Ketten usw. ausgestattet sein. Bei Übertragung von gegenüber sichtbarem
Licht empfindlichen Materialien ist das Übertragungsmittel vorzugsweise
lichtdicht, d.h. in der Lage, das Material unter Lichtschutz zu übertragen
(Gleiches gilt für
alle anderen, in vorliegender Erfindung verwendeten Vorrichtungen).
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Das
zur mechanischen Übertragung
eines Materials zur Druckpresse verwendete Mittel enthält vorzugsweise
einen Mechanismus, mit dem das Material auf die Plattentrommel aufgespannt
wird. Das zur mechanischen Rückführung des
benutzten Druckmasters von der Druckpresse zur Reinigungsvorrichtung
verwendete Mittel enthält
vorzugsweise einen Mechanismus, mit dem der Druckmaster von der
Plattentrommel entfernt wird. Platten werden in der Regel mittels
Klemmen auf der Trommel befestigt, während hülsenförmige Druckplatten über die Trommel
geschoben werden.
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Stapelvorrichtung
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Die
Stapelvorrichtung arbeitet als ein Puffer zur zeitweiligen Lagerung
eines Substrats, eines Bilderzeugungsmaterials oder eines Druckmasters
zwischen einer Vorrichtung und der nächsten Vorrichtung im Zyklus.
Verschiedene Kennzeichen einer solchen Vorrichtung sind schon oben
erörtert
worden. Eine Stapelvorrichtung kann im Mittel für die mechanische Übertragung
von der Beschichtungsvorrichtung zur (On-Press- oder Off-Press-)Belichtungsvorrichtung,
von einer Off-Press-Belichtungsvorrichtung zur
Druckpresse und von der Druckpresse zur Reinigungsvorrichtung verwendet
werden.
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Bei
Verwendung im zur mechanischen Übertragung
eines Materials zu einer Mehrfarbendruckpresse verwendeten Mittel
wird der Antrieb der Stapelvorrichtung vorzugsweise durch ein System
gesichert, das den korrekten Farbauszug zum korrekten Zeitpunkt
zur korrekten Farbstation der Presse führt. Die Stapelvorrichtung
kann auch ein Mittel zum Einstellen und Regeln der Temperatur und/oder
der Feuchtigkeit in der Vorrichtung enthalten und sollte bei Handhabung
von lichtempfindlichen Materialien lichtdicht sein.
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Die
zwischen der Off-Press-Belichtungsvorrichtung und der Druckpresse
oder zwischen der Beschichtungsvorrichtung und einer Digitalpresse
vorliegende Stapelvorrichtung kann ebenfalls ein Mittel enthalten,
um das Substrat zu biegen und/oder zu stanzen, so dass das Material
in die Druckpresse eingespannt werden kann. Die zwischen der Druckpresse
und der Reinigungsvorrichtung vorliegende Stapelvorrichtung kann
ebenfalls ein Mittel enthalten, um das gebogene Substrat wieder
flach zu machen. Solche Mittel, um das Substrat zu biegen und wieder
abzurichten, können
ebenfalls in einer anderen Vorrichtung der vorliegenden Erfindung
enthalten sein.