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Hintergrund
der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft elektrische Stimulationsvorrichtungen zum Gebrauch
beim Stimulieren von Körperorganen
und insbesondere implantierbare Vorrichtungen zum Stimulieren von
neuromuskulärem
Gewebe der Viszera der Organstruktur, u. a. des Magen-Darm-Trakts,
zum Einbauen der Vorrichtung in einen Patient.
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Zum
Gebiet der elektrischen Gewebestimulation gehören Geräte, die den Magen oder Darmtrakt
mit Elektroden elektrisch stimulieren, die im Gewebe implantiert
sind, z. B. das Gerät
gemäß der US-A-5292344
(Douglas). Die US-A-5292344 offenbart eine Vorrichtung zum Stimulieren
von neuromuskulärem
Gewebe der Viszera durch Anlegen elektrischer Impulse an der Oberfläche des
neuromuskulären
Gewebes, wobei die elektrischen Impulse durch einen Impulsgenerator
zugeführt
werden, mit mindestens zwei Elektroden, die zur elektrischen Verbindung
mit dem Impulsgenerator konfiguriert sind; und einem Elektrodenbefestigungsteil,
das die Elektroden benachbart zu seiner distalen Oberfläche abstützt, um
eine Schnittstelle zwischen den Elektroden und der Oberfläche des
neuromuskulären
Gewebes durch die Befestigung vorzusehen. In bestimmten Studien
wurde festgestellt, daß diese
Gastrostimulatoren Fettsucht erfolgreich bekämpfen. Wie diese Behandlung
zur Reduzierung von Fettsucht funktioniert, ist derzeit medizinisch
nicht völlig
klar. Allerdings berichten erfolgreich behandelte Patienten über normale
Hunger- und Sättigungszyklen.
Gewisse Anzeichen unterstützen
die Theorie, daß Nahrung
den Körper
schneller durchläuft,
wenn die Stimulation erfolgt.
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Die
US-A-5836994 (Bourgeois) beschreibt ein laparoskopisches Gerät mit einer
Nadel, die das stimulierte Gewebe durchläuft, und einem Faden, der an
einem Ende an der Nadel und am anderen Ende an einer Zuleitung eines
implantierbaren Impulsgenerators (IPG) befestigt ist. Das gesamte
Gerät kann über eine
laparoskopische Röhre
oder einen Trokar in den Körper
eingeführt
werden, da es relativ lang und schmal ist. Bekannt sind viele Geräte zur Einführung durch
einen Trokar, indem sie eine Nadel haben, die mit einem Faden an
den Geräten
befestigt ist.
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Die
gleichzeitig anhängige
PCT/US98/10402 (Cigaina), eingereicht am 21. Mai 1998, nunmehr die veröffentlichte
WO 98/53878 A1, und die gleichzeitig anhängige US-Anmeldung 09/122832
(Cigaina et al.), eingereicht am 27. Juli 1998, nunmehr die US-A-6041258,
die beide insgesamt durch Verweis hierin eingefügt sind, beschreiben eine neue
Vorrichtung, bei der die Nadel in das Ende der Zuleitung eingebaut
ist. Sobald die Elektroden in die Viszera eingeführt sind, werden die Elektroden
durch umgekehrt abgewinkelte Zinken an Ort und Stelle fixiert.
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Ein
potentieller Nachteil der o. g. Vorrichtungen und Einbauverfahren
besteht darin, daß die
Elektroden am Muskel des Magens befestigt werden müssen, indem
die Elektroden tatsächlich
in das Gewebe eingebettet werden. Mitunter kann ein solches Verfahren
zu unbeabsichtigter tiefer Perforation der Viszera führen. Zum
Beispiel ist die Magenmuskelwand allgemein unter 1 cm dick, und
der Chirurg könnte
die Innenwand des Magens leicht punktieren, indem er seine Nadel
zu tief abwinkelt.
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Somit
besteht Bedarf an einer Elektrodenvorrichtung, die die Verletzungsgefahr
an Viszeragewebe verringert.
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Ein
Vorteil der Erfindung ist, eine Stimulationsvorrichtung bereitzustellen,
bei der die Verletzungsgefahr an den Viszera verringert ist.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, die Elektroden das
Gewebe auf der Außenfläche der
Viszera kontaktieren zu lassen.
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In
der Erfindung ist weiterhin von Vorteil, daß sie eine Stimulationsvorrichtung
bereitstellt, bei der die Elektroden minimal invasiv implantiert
sein können,
z. B. laparoskopisch.
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Noch
ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, eine Vorrichtung zum Einbau
einer Elektrode bereitzustellen, wobei die Elektrode und jede Befestigungseinrichtung
auf eine kompakte Form zum Einbau im Körper des Patienten verkleinert
sein können.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Diese
und weitere Aufgaben der Erfindung werden gemäß den Grundsätzen der
Erfindung durch Bereitstellung einer Vorrichtung nach dem beigefügten Anspruchsatz
erfüllt.
Die Vorrichtung weist mindestens zwei Stimulationselektroden auf,
die mit einem Impulsgenerator elektrisch verbunden sind, der dem
neuromuskulären
Gewebe elektrische Stimulationsimpulse zuführt. Ein Elektrodenbefestigungsteil
stützt
die Elektroden ab, die im Elektrodenbefestigungsteil eingebettet
oder daran anderweitig befestigt sein können. Das Elektrodenbefestigungsteil
hat eine distale Oberfläche,
die zur Befestigung an der Oberfläche des neuromuskulären Gewebes konfiguriert
ist. Die Elektroden liegen an der distalen Oberfläche mindestens
teilweise frei, um eine Schnittstelle zwischen den Elektroden und
dem neuromuskulären
Gewebe vorzusehen.
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Das
Elektrodenbefestigungsteil hat eine im wesentlichen flache distale
Oberfläche,
die aus einem flexiblen Material gefertigt ist. Durch diese Flexibilität kann sich
die distale Oberfläche
im wesentlichen jeder Krümmung
der neuromuskulären
Oberfläche
anpassen. Außerdem
kann durch die Flexibilität das
Elektrodenbefestigungsteil in eine kompakte Form durch Rollen, Falten
usw. verkleinert werden. Das Elektrodenbefestigungsteil kann in
der kompakten Form durch minimal invasive laparoskopische oder ähnliche
chirurgische Zugangsöffnungen
in den Patient eingeführt
werden. Ein zylindrisches Hülsenteil
oder Ringbänder
können
so vorgesehen sein, daß sie
das Elektrodenbefestigungsteil umgeben, um dazu beizutragen, es
in der kompakten Form zu halten.
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Zu
bevorzugten Verfahren zum Einbau der Vorrichtung der Erfindung kann
das Bereitstellen von Elektroden und eines Elektrodenbefestigungsteils gehören, das
die Elektroden benachbart zu einer distalen Oberfläche davon
abstützt.
Zu einem weiteren Schritt kann das Bereitstellen einer chirurgi schen
Zugangsöffnung
im Patienten und das laparoskopische Einführen der Elektroden und des
Elektrodenbefestigungsteils in den Patient gehören. Zu einem anschließenden Schritt
kann das Befestigen des Elektrodenbefestigungsteils an der Oberfläche des
neuromuskulären
Gewebes gehören,
um eine Schnittstelle zwischen den Elektroden und dem Gewebe vorzusehen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform kann
zu den Verfahren auch das teilweise Kompaktieren des Elektrodenbefestigungsteils
vor seinem laparoskopischen Einführen
in den Patienten gehören. Das
Kompaktieren des Elektrodenbefestigungsteils kann durch Rollen oder
Falten des Teils durchgeführt werden.
Zum Verfahren kann auch das Festhalten des Elektrodenbefestigungsteils
in der kompakten Form gehören,
z. B. sein Einsetzen in eine Einführungshülse oder sein Umgeben mit einem
oder mehreren Ringbändern.
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Nach
dem Einführen
des Elektrodenbefestigungsteils in den Patient kann das Verfahren
das Zurückführen des
Elektrodenbefestigungsteils in seine nicht kompaktierte Form aufweisen.
Wurde eine Einführungshülse verwendet,
kann das Verfahren das Entfernen des Elektrodenbefestigungsteils
aus der Einführungshülse aufweisen.
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
kann zum Verfahren das Zerschneiden der Einführungshülse oder der Bänder und
das Ermöglichen
gehören,
daß das
Elektrodenbefestigungsteil in eine nicht kompaktierte Konfiguration
zurückkehrt.
Das Verfahren kann das Befestigen des Elektrodenbefestigungsteils
am neuromuskulären
Gewebe durch Klammern oder Nähen aufweisen.
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Obwohl
zuvor Elektrodenbefestigungsteile in Form eines Patches beschrieben
wurden, sind bestimmte Aspekte der Erfindung gleichermaßen auf Elektroden
und Elektrodenbefestigungsteile anwendbar, die andere Formen und
andere Einbauverfahren haben.
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Weitere
Merkmale der Erfindung, ihre Beschaffenheit und verschiedene Vorteile
gehen aus den beigefügten
Zeichnungen und der nachfolgenden näheren Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
hervor.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
eine vereinfachte Perspektivansicht einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform.
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2 ist
ein Aufriß einer
Komponente der erfindungsgemäßen Vorrichtung
aus Richtung 2 von 1.
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3 ist
eine vereinfachte Schnittansicht einer Komponente der erfindungsgemäßen Vorrichtung
an der Linie 3-3 von 1.
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4 ist
eine 2 ähnelnde
Ansicht einer alternativen Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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5 ist
eine 2 ähnelnde
Ansicht einer weiteren alternativen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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6 ist
eine 2 ähnelnde
Ansicht noch einer weiteren alternativen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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7 ist
eine 2 ähnelnde
Ansicht einer anderen alternativen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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8 ist
eine 2 ähnelnde
Ansicht einer weiteren alternativen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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9(a) ist eine vereinfachte Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung
von 2 in kompaktierter Form.
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9(b) ist eine Schnittansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung
von 9(a) an der Linie 9-9.
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10(a) ist eine vereinfachte Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung
von 2 in kompaktierter Form.
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10(b) ist eine Schnittansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung
von 10(a) an der Linie 10-10.
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11(a) ist eine vereinfachte Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung
von 2 in kompaktierter Form.
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11(b) ist eine Schnittansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung
von 11(a) an der Linie 11-11.
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12 ist
eine vereinfachte Ansicht der Vorrichtung von 9 und
veranschaulicht eine zusätzliche
erfindungsgemäße Vorrichtung.
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13 ist
eine vereinfachte Ansicht der Vorrichtung von 9 und
veranschaulicht eine zusätzliche
erfindungsgemäße Vorrichtung.
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14 ist
eine im verkleinerten Maßstab
und teilweise im Schnitt gezeigte Ansicht eines frühen Stadiums
im Verfahren zum Einbau der Vorrichtung der Erfindung.
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15 ist
eine vereinfachte Ansicht eines späteren Stadiums im Verfahren
zum Einbau der Vorrichtung der Erfindung.
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16 ist
eine vereinfachte Ansicht eines noch späteren Stadiums im Verfahren
zum Einbau der Vorrichtung der Erfindung.
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17 ist
eine Schnittansicht der eingebauten Vorrichtung.
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18 ist
eine 17 ähnelnde
Ansicht einer alternativen erfindungsgemäßen Ausführungsform.
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19 ist
eine vereinfachte Ansicht eines Stadiums in einer alternativen Ausführungsform
der Erfindung.
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20(a) ist eine Schnittansicht eines Stadiums in
der Ausführungsform
von 19.
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20(b) ist eine 20(a) ähnelnde Schnittansicht
und zeigt eine weitere alternative erfindungsgemäße Ausführungsform.
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21 ist
eine 16 ähnelnde
Ansicht und zeigt die alternative erfindungsgemäße Ausführungsform von 5.
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22 ist
eine 15 ähnelnde
Ansicht und zeigt einen alternativen Schritt im Verfahren von 14 bis 17.
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23 ist
eine 15 ähnelnde
Ansicht und zeigt einen weiteren alternativen Schritt im Verfahren von 14 bis 17.
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Nähere Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
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In 1 ist
ein verbesserter neuromuskulärer
Stimulator gezeigt und allgemein mit der Bezugszahl 10 bezeichnet.
Der Stimulator 10 weist einen implantierbaren Impulsgenerator 12,
ein Zuleitungssystem 14 und zwei oder mehr Stimulationselektroden 16 auf.
Der implantierbare Impulsgenerator 12 sorgt für eine Folge
elektrischer Impulse zum neuromuskulären Gewebe der Viszera. verständlich ist,
daß zu den
Viszera be liebige Organe des menschlichen Rumpfs gehören können, primär die der
Bauchregion. Beispielsweise sind die erfindungsgemäßen Grundsätze auf
solche Körperorgane
wie die Leber, Bauchspeicheldrüse
und den Magen-Darm-Trakt anwendbar (nicht in 1 gezeigt).
Geeignete Impulsgeneratoren, Elektroden und Elektrodenbefestigungsteile
sowie Stimulationstechniken sind in der dem gleichen Rechtsnachfolger übertragenen US-A-5423872 (Cigaina)
beschrieben. Der implantierbare Impulsgenerator 12 kann
in der Bauchwand subkutan chirurgisch implantiert werden. Die elektrische
Stimulationszuleitung 14 verfügt über ein proximales Verbinderende 18 zum
Anschluß an
den implantierbaren Impulsgenerator 12, einen medialen
Zuleitungskörperabschnitt 20 und
ein distales Ende 22 zur elektrischen Verbindung mit den
Elektroden 16. Die Elektroden 16 sind in Kontakt
mit der Oberfläche des
Magengewebes oder anderer Viszera eingebaut. In einer bevorzugten
Ausführungsform
sind die Elektroden 16 durch ein Elektrodenbefestigungsteil 24 abgestützt, das
am Magen durch Nähte
oder Klammern befestigt werden kann. Wie später näher zu beschreiben ist, können die
Elektroden 16 und das Elektrodenbefestigungsteil 24 durch
einen Trokar oder eine andere minimal invasive chirurgische Zugangsöffnung laparoskopisch
in die Körperhöhle eingeführt werden.
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Gemäß 2 und 3 sind
die Stimulationselektroden 16 und das Elektrodenbefestigungsteil,
z. B. der Patch 24, benachbart zum distalen Endabschnitt 22 der
Zuleitung 14. Vorhanden sein können mehrere Stimulationselektroden 16,
die aus einem metallischen oder anderen leitenden Material hergestellt
und am Patch 24 befestigt oder darin teilweise eingebettet
sind. Die Elektroden liegen an der distalen Oberfläche 26 des
Patches 24 frei, die an der Oberfläche des stimulierten Gewebes
befestigt werden kann.
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Der
Patch ist mit der im wesentlichen flachen distalen Oberfläche 26 versehen,
was die Konfiguration der Oberfläche
als relativ breit in Relation zur Dicke 28 oder Tiefe des
Patches 24 insgesamt bezeichnen soll. In einer bevorzugten
Ausführungsform
hat der Patch 24 einen Durchmesser von z. B. etwa 1 bis 3
cm und eine Dicke von z. B. etwa 3 bis 5 mm. Die distale Oberfläche 26 kann
z. B. im wesentlichen eben oder gekrümmt sein (z. B. konvex, konkav
oder eine weitere geeignete Wölbung).
Alternativ kann die distale Oberfläche 26 flexibel sein,
um sich der Oberfläche
des Gewebes anzupassen, an der sie zu befestigen ist, usw. Die Elektroden 16 sind
durch den Patch 24 abgestützt und benachbart zur distalen Oberfläche 26 positioniert,
um eine Schnittstelle zwischen den Elektroden 16 und der
Oberfläche
des stimulierten Gewebes zu bilden. Die Schnittstelle zwischen den
Elektroden 16 und dem stimulierten Gewebe reicht aus, den
Einsatz einer impedanzarmen Stimulation zu ermöglichen.
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Der
Patch 24 kann aus einem flexiblen Material aufgebaut sein,
z. B. Silikonelastomer oder einem ähnlichen Material. Zu den Grundmaterialien
für die Elektroden 16 können z.
B. Platin, Platin-Iridium-Legierungen, Titan u. ä. gehören. Die Elektroden 16 können sich
in einem unbeschichteten Zustand befinden oder mit solchen Materialien
wie Iridiumoxid oder Titannitrid beschichtet sein, oder die Elektroden
können
platiniert oder geschwärzt
sein. In einer bevorzugten Ausführungsform
hat der Patch im wesentlichen eine kreisförmige Konfiguration. Verständlich ist,
daß der
Patch 24 in jeder geeigneten Konfiguration gefertigt sein
kann, z. B. oval, quadratisch, rechtwinklig usw. Die Elektroden 16 können um
die distale Oberfläche 26 im
wesentlichen in gleichen Abständen
oder exzentrisch von der Mitte der distalen Oberfläche 26 verteilt
sein. Kommt z. B. eine Anordnung aus Elektroden für mehrere
Stimulationsvektoren zum Einsatz, kann eine exzentrische Plazierung
der Elektroden bevorzugt sein, um die Stimulationsimpulse und somit
die Kontraktionen in Phase zu bringen.
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In 4 und 5 sind
alternative Ausführungsformen
des Elektrodenbefestigungsteils 24 dargestellt. Zum Beispiel
zeigt 4 einen Patch 124 mit mehreren Elektroden 116,
die im wesentlichen gleichmäßig um seine
distale Oberfläche 126 verteilt sind.
Insbesondere sind die Elektroden 126 im wesentlichen in
gleichen Abständen
um die Mitte 127 des Patches 124 positioniert. 5 zeigt
einen alternativen Patch 224 mit einer im wesentlichen
rechtwinkligen Konfiguration, wobei die Länge 223 länger als
die Breite 225 ist. Elektroden 216 sind im wesentlichen
in einer linearen Konfiguration auf der distalen Oberfläche 226 des
Patches 224 verteilt, um eine Schnittstelle mit dem Gewebe
zu bilden, an dem der Patch 224 befestigt ist. Eine Klappe 227 ist
am Patch 224 vorgesehen, um eine Stelle für chirurgische
Instrumente zu bilden, um den Patch 224 zu erfassen und
zu manipulieren, was später
näher beschrieben wird.
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Mit
weiterem Bezug auf 3 weist die implantierbare elektrische
Stimulationszuleitung 14 mehrere getrennte Leiter 30 auf,
von denen jeder mit einer entsprechenden Elektrode oder Elektroden 16 am
distalen Ende elektrisch verbunden ist. Die Leiter können von
einem elektrisch isolierenden Material 32 umgeben sein,
um die nicht gemeinsamen Leiter bei Bedarf voneinander zu isolieren
und die Leiter 30 von der physiologischen Umgebung zu isolieren.
Der Zuleitungskörper 20 kann
mehrere leitende Wendeln (nicht gezeigt) aufweisen, die in einem
elektrisch isolierenden Material, z. B. Silikonelastomer, isoliert sind.
Der Zuleitungskörper 20 kann
eine Gestaltung mit koaxialen oder parallelen Leitern nutzen. Die
leitenden Wendeln des Zuleitungskörpers sollen die proximalen
Abschlüsse
der Zuleitung mit ihrer oder ihren entsprechenden distalen Elektrode(n) 16 elektrisch
verbinden.
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Mit
weiterem Bezug auf 2 ist der Patch 24 so
aufgebaut, daß er
die Befestigung an der Oberfläche
des stimulierten Gewebes ermöglicht.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Patchmaterial so ausgewählt,
daß Nähte oder
Klammern es direkt durchlaufen können,
damit es am Gewebe befestigt werden kann. Alternativ ist erwogen,
daß der
Patch mit mehreren vorgeformten Öffnungen
oder Löchern (nicht
gezeigt) versehen sein kann, damit Nähte oder Klammern durchgeführt werden
können.
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Gemäß einer
alternativen Ausführungsform kann
der Patch mit einer Matrix aus Nylon- oder Polyestermaschenmaterial
verstärkt
sein. Gemäß 6 kann
das Maschenmaterial 350 von den Kanten des Körperabschnitts 340 eines
Patches 324 vorstehen. (Vorzugsweise ist der Körperabschnitt 340 aus
Silikonelastomer hergestellt.) Das Maschenmaterial 350 kann
als Ver ankerungs- oder Befestigungsfläche für die Nähte oder Klammern dienen. Alternativ
zeigt 7, daß die
Maschenabschnitte 450 im Körper 440 des Patches 424 freiliegen
können.
In noch einer weiteren alternativen Ausführungsform gemäß 8 können die
Elektroden 516 direkt an einer Matrix aus Nylon- oder Polyestermaschenmaterial 550 befestigt
sein, wodurch das distale Ende gefaltet oder gerollt werden kann.
Das Maschenmaterial 550 wird als Befestigungsfläche für die Klammern oder
Nähte verwendet.
Die Elektroden 516 können
in kleinen Inseln 544 aus Silikonelastomer so eingebettet
sein, daß ein
Abschnitt der Elektroden 516 freiliegt, um für die Schnittstelle
mit dem stimulierten Gewebe zu sorgen.
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Gemäß der bevorzugten
Ausführungsform ist
der Patch flexibel. Durch die Flexibilität des Patches kann der Patch
durch Rollen oder Falten auf eine kompakte Form verkleinert werden.
Gemäß 9(a) und (b) kann
der Patch 24 in kompakter Form gerollt werden, wobei er
im wesentlichen eine zylindrische Konfiguration mit einem Durchmesser von
z. B. 1 bis 1,5 cm hat. 10(a) und (b) zeigen den Patch 24, der in
eine kompakte Form gefaltet ist. Der längliche Patch 224 kann ähnlich der
Länge nach in
eine kompakte Form gerollt oder gefaltet werden, was 11(a) und (b) zeigen.
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In
einer kompakten Form kann der Patch 24 in einen Patchhalter
eingesetzt werden, z. B. eine Einführungshülse 600 (12).
Die Einführungshülse 600 kann
einen im wesentlichen zylindrischen Körperabschnitt 610 mit
einem ersten und einem zweiten offenen Endabschnitt 620 haben.
Die Einführungshülse 600 ist
so bemessen und konfiguriert, daß sie in den Patienten durch
eine minimal invasive chirurgische Zugangsöffnung eingeführt werden kann,
z. B. einen kleinen Einschnitt oder ein Trokargerät usw. In
einer bevorzugten Ausführungsform
hat die Hülse 600 einen
Durchmesser von z. B. etwa 1 bis 1,5 cm zum Durchgang durch einen
Trokar mit einem Durchmesser von etwa 1 bis 2 cm.
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Die
Einführungshülse 600 hält den Patch, während er
die kompakte Form hat. Die Hülse 600 kann
so konfiguriert sein, daß ein
chirurgisches Gerät oder ähnliches
Gerät den
Patch aus der Einführungshülse 600 entfernen
kann, indem es den Patch ergreift und aus der Hülse zieht oder indem es den Patch
aus der Hülse
schiebt. Alternativ kann die Hülse 600 aus
einem ausreichend zerbrechlichen Material hergestellt sein, so daß ein chirurgisches
Gerät verwendet
werden kann, die Hülse
zu zerbrechen oder zu zerreißen,
um den Patch aus ihr zu freizusetzen. Das Verfahren zur Entfernung
des Patches aus der Hülse
wird hierin näher
beschrieben.
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Gemäß einer
alternativen Ausführungsform in 13 ist
der Patch 24 in kompakter Form plaziert und durch Sicherungsbänder gesichert,
z. B. Polyesterbänder
oder -fäden 630.
Beim Einbau können
die Bänder
oder Fäden
nach Einführung
durch den Trokar z. B. durch Zerschneiden gelöst werden, was später näher beschrieben
wird.
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Einbau der
bevorzugten Ausführungsform
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Die
zuvor beschriebene Konfiguration der Elektroden und des Elektrodenbefestigungsteils sorgt
für ein
einfaches, minimal invasives Einbauverfahren für die Vorrichtung der Erfindung.
In einem frühen
Stadium gemäß 14 lokalisiert
der Arzt die ungefähre
Lage des Magen-Darm-Gewebes. Ein Einschnitt I wird im Patienten
in der Oberfläche
der Haut über
der Operationsstelle vorgenommen. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
kann ein Obturatorgerät
(nicht gezeigt) verwendet werden, um den Einschnitt vorzusehen und
einen Trokar einzubauen. Das Insufflationsverfahren kann zum Einsatz kommen,
bei dem ein Inertgas, z. B. Kohlendioxid, unter Druck eingeleitet
wird, um die Körperhöhle zu vergrößern und
für bessere
Sichtbarmachung und Zugänglichkeit
in der Körperhöhle zu sorgen.
Eine Folge von Trokaren 640 kann durch die Patientenhaut
T eingebaut werden, die Zugang für
chirurgische Instrumente unter Wahrung des Insufflationsdrucks ermöglichen.
Ein Laparoskop 650 oder eine ähnliche Fernbeobachtungsvorrichtung
kann durch einen der Trokare eingeführt werden, damit das Befestigungsverfahren
des Elektrodenbefestigungsteils an der Oberfläche des Gewebes betrachtet
werden kann, in diesem Fall z. B. des Magengewebes V.
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Das
Elektrodenbefestigungsteil, z. B. der Patch 24 (oder alternativ
der Patch 124, 224, 324, 424 oder 524),
ist in kompakter Form in der Einführungshülse 600 vorgesehen
(siehe 13). Sind die Elektroden auf
dem länglichen
Elektrodenbefestigungsteil 224 (5) positioniert,
könnte
der Patch in einer Breite von höchstens
1 cm enthalten sein. Der distale Patch 24 in der Hülse 600 wird
durch einen Trokar 640 darstellungsgemäß eingeführt. Erwogen ist, daß die Hülse 600 entfallen
kann, wenn der Patch 24 durch den Trokar oder eine andere
Zugangsöffnung
geführt
wird.
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Nach
dem Durchgang durch den Trokar kann der Patch 24 durch
eine mechanische Einrichtung aus der Hülse 600 befreit werden,
was 15 zeigt. Zum Beispiel kann eine mechanische Greifvorrichtung,
wie etwa ein Greifer 670, zum Festhalten des Patches mit
Greifbacken 672 verwendet werden, um den Patch 24 in
Pfeilrichtung A aus einem Endabschnitt 620 der Hülse 600 zu
entfernen. Kommt ein länglicher
Patch 224 zum Einsatz, können Greifer 670 verwendet
werden, um den Patch 224 aus der Hülse 600 zu entfernen,
indem die Klappe 227 erfaßt wird (siehe 5 und 11(a)). Gemäß einer
alternativen Ausführungsform
wird der Patch 24 aus der Hülse 600 geschoben,
indem eine Vorrichtung in Pfeilrichtung B durch ein stumpfes Instrument
(nicht gezeigt) vorgeschoben wird, z. B. einen Stößel, ein stumpfes
Dissektionsgerät
oder ein Ballonkathetergerät.
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Der
Patch 24 wird in seine offene, nicht kompaktierte Form
gemäß 16 zurückgeführt. Der Greifer 670 kann
verwendet werden, den Patch 24 benachbart zur Oberfläche der
Viszera V des Magens zu positionieren. Insbesondere wird die distale Oberfläche 26 des
Patches 24 benachbart zum Gewebe plaziert, so daß die freiliegenden
Abschnitte der Elektroden 16 nahe der Oberfläche der
Viszera liegen, um eine Schnittstelle zwischen den Elektroden und
der Oberfläche
des Magen-Darm-Gewebes zu
bilden (siehe 17). Die Schnittstelle reicht
aus, um eine impedanzarme Stimulation zu ermöglichen. Typische Impedanzen
können
im Bereich von etwa 300 bis 800 Ohm mit Stimulationsspannungen im
Bereich von 2,5 bis 5,0 Volt und Stimulationsströmen im Bereich von etwa 4 bis
6 Milliampere liegen. Die Spannungen und Ströme hängen von den Stimulationsimpulsbreiten
und der Frequenz ab.
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An
den Viszera läßt sich
der Patch auf mehreren Wegen befestigen. Gemäß 16 kann
eine Klammervorrichtung, z. B. ein endoskopischer Stapler oder ein
Nähapparat 680,
verwendet werden. Wie in der Technik bekannt, kann der Stapler 680 zur
Einführung
durch den Trokar oder eine andere minimal invasive chirurgische
Zugangsöffnung
bemessen und konfiguriert und vom Arzt fernbedienbar sein. Der Stapler 680 appliziert
mindestens eine oder mehrere Klammern oder Nähte 682, um den Patch
an den Viszera zu befestigen. In 17 ist
der eingebaute Patch 24 dargestellt. Die distale Oberfläche 26 ist
in einer im wesentlichen ebenen Konfiguration gezeigt. Da aber der
Patch 24 flexibel sein kann, kann sich die distale Oberfläche 26 wölben, um
sich der Oberfläche
der Viszera V anzupassen.
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18 zeigt
eine alternative Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Eine Elektrodenanordnung 724 ist im wesentlichen mit dem
zuvor anhand von 1 bis 4 beschriebenen
Elektrodenbefestigungsteil 24 mit den hier aufgeführten Unterschieden
identisch. Insbesondere ist die Elektrodenanordnung 724 mit
einem im wesentlichen spiralförmigen
oder korkenzieherartigen Befestigungsteil 750 versehen,
das von der distalen Oberfläche 726 des
Patches 724 vorsteht. In einer bevorzugten Ausführungsform
kann das Spiralbefestigungsteil 750 auch als Elektrode
zum Stimulieren des neuromuskulären
Gewebes dienen. Das Spiralbefestigungsteil 750 läßt sich
leicht am Gewebe anbringen, indem die Elektrodenanordnung 724 im
Hinblick auf das Gewebe gedreht wird. Alternativ kann das Spiralbefestigungsteil
verwendet werden, das Gewebe V ohne Drehung so zu durchstechen,
daß die
konzentrischen Ringe des Spiralbefestigungsteils 750 für ausreichende
Verankerung gegen Entfernung der Elektrodenanordnung 724 von
den Viszera V sorgen. Weiterhin hält das Spiralbefestigungsteil 750 eine Schnittstelle
zwischen Elektroden 716 und der Oberfläche der Viszera V aufrecht.
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19 und 20 zeigen ein alternatives Verfahren zum
Einbauen des erfindungsgemäßen Patches 24.
(Das Verfahren ist auf die zuvor beschriebenen Ausführungsformen 124, 224, 324, 424, 524 und 724 anwendbar.)
Unter bestimmten Operationsbe dingungen kann es angezeigt sein, daß die Serosa
S, eine dünne
Membran, die die Außenfläche der
Viszera V bildet, vor Planierung des Patches 24 partiell entfernt
werden sollte. Gemäß 19 kann
der Einbau des Patches 24 einen zusätzlichen Schritt des Bildens
eines Einschnitts I in der Serosa S mit einem Schneidinstrument,
z. B. einer Skalpellvorrichtung 690 oder einem ähnlichen
Gerät,
aufweisen. Chirurgische Instrumente, z. B. das endoskopische Greifinstrument 670 oder
ein stumpfes Dissektionsinstrument (nicht gezeigt), können zum
Abtrennen der Serosa S vom angrenzenden Gewebe gebraucht werden.
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Gemäß 19 und 20 kann die distale Oberfläche 26 des
Patches 24 dann auf einer Oberfläche der Viszera V unter der
Serosa S planiert werden. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform kann
der Patch 24 unter einem Klappenabschnitt F der Serosa
eingebaut werden, was 20(a) zeigt. Alternativ
kann ein Abschnitt der Serosa S von den Viszera V entfernt werden,
wenn die distale Oberfläche 26 auf
den Viszera plaziert ist, was 20(b) zeigt.
Anschließend
kann der Patch 24 an den Viszera V mit Klammern oder Nähten gemäß der vorstehenden
Beschreibung anhand von 16 und 17 befestigt
werden. Alternativ kann der Patch 24 mit dem Spiralbefestigungsteil 650 (18)
befestigt werden.
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21 zeigt
den länglichen
Patch 224, der an den Viszera V mit Klammern oder Nähten 682 im wesentlichen ähnlich wie
in der Beschreibung anhand von 16 und 17 für den Patch 24 befestigt
ist. Alternativ kann ein Nähapparat,
z. B. eine chirurgische Nadel (nicht gezeigt) zum Vernähen einer der
o. g. Patchkonfigurationen mit den Viszera zum Einsatz kommen.
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Gemäß einer
alternativen Ausführungsform kann
der Patch 24 aus der Hülse 600 durch
mechanisches Trennen der Hülse 600 freigesetzt
werden. Gemäß 22 kann
eine chirurgische Vorrichtung, z. B. die Skalpellvorrichtung 690,
zum Aufschneiden oder Aufreißen
der Hülse 600 in
Längsrichtung
verwendet werden.
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Gemäß einer
weiteren alternativen Ausführungsform
bleibt der Patch 24 in der kompakten Konfiguration von 13 oben gehalten
und ist durch Bänder 630 gesichert.
Wie 23 zeigt, werden die Bänder 630 durch Reißen oder
schneiden durchtrennt, z. B. mit Hilfe eines chirurgischen Instruments wie
der Vorrichtung 690. In der Darstellung wurden Bänder 630a bereits
durchtrennt, und ein Band 630b ist noch um den Patch 24 befestigt.
Ein weiterer Schritt im Verfahren kann das Zerschneiden des Bands 630b sein,
um den Patch 24 in seine offene, nicht kompaktierte Konfiguration
freizulegen (siehe z. B. 2 und 16.)