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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
vorlackierten Metallsubstrats in Form eines Blechs, umfassend einen
Lackierungsschritt und einen Aushärtungsschritt. Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung die Herstellung von vorlackierten,
schweißbaren
Metallblechen.
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STAND DER
TECHNIK
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In
der Automobilindustrie besteht ein großer Bedarf nach metallbeschichteten
Stahlblechen. Die Metallbeschichtung kann aus einer Zink enthaltenden
Schicht bestehen, die beispielsweise durch Elektrogalvanisieren
oder Feuerverzinken aufgetragen wird. In den letzten Jahren hat
sich die Verwendung von vorlackierten Stahlblechen durchgesetzt.
Um diese vorlackierten Bleche herzustellen, wird eine organische,
schweißbare Lackschicht
auf die Oberfläche
der Metallbeschichtung aufgetragen.
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Das
Aushärten
dieser Lackschichten bestimmt die endgültige Qualität des vorlackierten
Blechs. Typischerweise wird das Aushärten durch Wärmekonvektion
verrichtet. Dieses Verfahren verursacht jedoch Probleme mit der
Flexibilität
hinsichtlich der längeren
Produktionszeiten und -kosten.
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Eines
der wichtigen Elemente von schweißbarem, organischem, lackiertem
Blech ist das Design der mechanischen und/oder chemischen Haftung
zwischen dem Metallblech und der organischen Lackschicht. Eine Vorbehandlung
wird immer am Metallblech vorgenommen, um eine Schicht mit einer
geeigneten Zusammensetzung zu erhalten, auf welcher der Lack aufgetragen
wird. Ein ausschlaggeben der Faktor bei der Qualität der Lackschicht
ist die Verbindung zwischen dieser Vorbehandlungsschicht und der
endgültigen
Lackschicht. Auf der einen Seite sollte die Verbindung stark genug
sein, um eine gute Haftung und einen guten Korrosionsschutz, insbesondere
den Schutz gegen Flanschkantenkorrosion sicherzustellen. Auf der
anderen Seite sollte die Verbindung ausreichend leitfähig sein,
um sehr gute Schweißergebnisse,
ganz besonders beim Punktschweißen,
zu ermöglichen.
Schwermetallreiche Vorbehandlungsschichten, wie z.B. Schichten,
die Chromate enthalten, sind gemäß dem Stand
der Technik ein Begriff.
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Umweltbestimmungen
haben jedoch dazu geführt,
diese schwermetallreichen, vorbehandelten Schichten zugunsten von
schwermetallfreien, vorbehandelten Schichten, z.B. sehr dünne organische
Schichten aus Metallkomplexen, sehr dünne Schichten aus Metalloxyden
oder Schichten aus. funktionellen Molekühlen, zu vernachlässigen.
Diese schwermetallfreien Vorbehandlungen leiden jedoch aufgrund
der Insuffizienz der bestehenden Aushärtungsverfahren unter einer
verminderten Leistung. hinsichtlich der Haftung und Korrosion.
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Das
Aushärten
der vorlackierten Bleche findet sofort nach dem Lackierungsschritt
statt, wenn eine flüssige
Lackschicht auf dem Blech vorhanden ist. Während dem Aushärtungsverfahren
sollten die nachfolgenden Vorgänge
stattfinden:
- – Entfernen des Lösungsmittels
von der Lackschicht durch Verdunstung des besagten Lösungsmittels;
- – Bilden
eines Films der Lackschicht: Während
das Lösungsmittel
entfernt wird, bildet der Lack eine Schicht von höherer Viskosität als der
flüssige
Lack, bleibt aber weich genug, um die Poren der Vorbehandlungsschicht
auszufüllen
und bildet daher eine mechanische Verbindung zwischen der organischen
Lackschicht und dem Metall;
- – Polymerisation:
Bilden von chemischen Verbindungen im Inneren der Lackschicht sowie
zwischen der Lackschicht und der Vorbehandlungsschicht.
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Die
beiden letzten Schritte sind dabei unerlässlich, um eine hoch qualitative
Haftung innerhalb der Verbindung Vorbehandlungsschicht/Lackschicht
zu bilden und werden ferner als die 'Aktivierung' der besagten Verbindung bezeichnet.
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Aushärtungsverfahren
funktionieren durch das Anwenden von Wärme an der nassen Lackschicht.
Die bestehenden Verfahren erlauben jedoch keine optimale Ausführung der
oben erwähnten
Schritte. Dies trifft deshalb zu, weil sie dazu führen, dass
diese Schritte allmählich,
nämlich
von der Oberseite zur Unterseite der Schicht stattfinden Dies führt dazu,
dass die Oberseite der Lackschicht beginnt, einen weichen Film zu
bilden, bevor das gesamte Lösungsmittel
darunter verdunsten kann. Als Resultat werden Taschen des Lösungsmittels in
der Lackschicht eingefangen, was zu Hohlräumen innerhalb der Schicht
führt,
oder sie brechen durch den oberen Film hervor, wodurch Krater in
der Oberfläche
gebildet werden. Die ordnungsgemäße Aktivierung
der Verbindung zwischen der Vorbehandlungsschicht und der Lackschicht
wird durch diese Mängel
behindert, was zu einer verminderten Lackhaftung führt. Krater
können
so groß sein,
dass sie das darunter liegende Metall bloßlegen, oder sie können in
jedem Fall eine ungleichförmige
Leitfähigkeit
der resultierenden Schicht herbeiführen. Dies führt letztendlich
zu einer minderwertigen Qualität
der Erstlackierung und des Decklacks, die auf den vorbehandelten
Blechen aufgetragen sind, beispielsweise in der Automobilfabrikanlage.
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Das
Problem der sich verschlechternden Leitfähigkeit ist besonders kritisch,
wenn schwermetallfreie Vorbehandlungsschichten verwendet werden.
Schwermetallreiche Schichten neigen weniger zu diesem Problem, das
durch das Vorhandensein der Schwermetalle kompensiert wird. In allen
Fällen
kann jedoch festgestellt werden, dass eine mangelhafte Erscheinung
der Oberfläche
und verminderte Lackqualität
als Resultat von bestehenden Aushärtungsverfahren beobachtet
wird.
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Im
Dokument CA-1196235 wird ein naher Infrarotofen verwendet, um den
Lack auszuhärten.
Das zitierte Dokument beschreibt eine Fließbandfertigungslinie, einschließlich dem
Metallbeschichten, der Vorbehandlung, dem Lackieren und Aushärten durch
eine Reihe von nahen Infrarotlampen, wobei die Strahlungsenergie
an die Blechdicke, -breite, etc. durch das Regeln der Anzahl der
Lampen anpassbar ist, die entsprechend ein- oder ausgeschaltet werden.
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Die
in diesem Dokument beschriebenen Energiedichten ermöglichen
jedoch normalerweise nur ein Aushärten der Lackschicht auf die
oben beschriebene Weise, d.h. allmählich von oben nach unten,
was zu einer verminderten Qualität
der Lackschicht führt,
besonders wenn schwermetallfreie Vorbehandlungsschichten aufgetragen
werden.
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AUFGABEN DER
ERFINDUNG
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, ein Verfahren zur Herstellung
von vorbehandelten Metallblechen bereitzustellen, z.B. für die Automobilindustrie,
die eine gute Haftung zwischen dem Blech und der Lackschicht aufweisen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein in Anspruch 1 definiertes Verfahren.
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Das
besagte Verfahren umfasst weiterhin einen Vorbehandlungsschritt,
der zu einer Vorbehandlungsschicht auf dem besagten Metallsubstrat
führt,
wobei der Vorbehandlungsschritt vor dem besagten Lackierungsschritt
ausgeführt
wird. Gemäß der Erfindung
besteht die besagte Lackschicht aus. einem schweißbaren, organischen
Lack und der besagte Aushärtungsschritt
wird durch nahe Infrarotstrahlung unter Hochenergie mit einer Energiedichte
von mindestens 400 kW/m2 durchgeführt.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
findet das Erhitzen in Zeitabständen
von maximal 2 Sekunden statt.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
wird die besagte nahe Infrarotstrahlung in einem nahen Infrarotofen,
umfassend eine Vielzahl von nahen Infrarotlampen, durchgeführt.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
besteht die besagte Vorbehandlungsschicht aus einer schwermetallfreien
Schicht.
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Das
Verfahren gemäß der Erfindung
kann ferner einen Metallbeschichtungsschritt vor dem Vorbehandlungsschritt
umfassen, wobei der besagte Metallbeschichtungsschritt in der gleichen
Fließbandfertigungslinie
durchgeführt
wird, wie der besagte Vorbehandlungsschritt, der besagte Lackierungsschritt
und der besagte Aushärtungsschritt.
Der besagte Metallbeschichtungsschritt kann aus einer Gruppe ausgewählt werden,
bestehend aus einem Elektrogalvanisierungsschritt und einem Feuerverzinkungsschritt.
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Das
besagte Erhitzen kann auf einer Seite des besagten Substrats oder
auf beiden Seiten des besagten Substrats stattfinden.
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In
der Ausführungsform,
in der das Erhitzen auf beiden Seiten stattfindet, kann das Substrat
auf beiden Seiten lackiert werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
wird eine erste Energiedichte in einem ersten Teil des besagten
Ofens angewendet und eine zweite Energiedichte wird in einem zweiten
Teil des besagten Ofens angewendet, wobei die besagte erste Energiedichte
höher liegt
als die besagte zweite Energiedichte.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
eine schematische Darstellung einer Fließbandfertigungslinie gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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2 stellt
ein Diagramm dar, das die Aushärtungszeiten
als Funktion der Blechdicke aufzeigt.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein in Anspruch 1 definiertes Verfahren
zur Herstellung eines vorlackierten Metallsubstrats in Form von
Blechen, wobei die Lackschicht aus einem schweißbaren Lack besteht, einschließlich der
Schritte des Lackierens und des Aushärtens der Lackschicht nach
dem Lackieren und bevorzugt den Schritt einer Vorbehandlung des
Metallbleches vor dem besagten Lackierungsschritt umfasst. Das Verfahren
gemäß der Erfindung
ist besonders für
schwermetallfreie Vorbehandlungsschichten geeignet. Die Hauptkomponente
der vorliegenden Erfindung ist die ordnungsgemäße Aktivierung der Verbindung
zwischen der Vorbehandlungsschicht und einer flüssigen, organischen Lackschicht.
Die Vorbehandlungsschicht ist bereits vor dem Auftragen eines Lösungsmittels
oder eines schweißbaren
Lacks auf Wasserbasis getrocknet und hat einen Film oder eine Umsetzungsschicht
auf dem Metall gebildet. Auf diese Schicht sollte eine schweißbare Lackschicht
sehr stark verbunden werden, um eine gute Haftung und Korrosionsleistung,
jedoch auch eine gute Schweißbarkeit
zu erzielen.
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Die
vorliegende Erfindung schlägt
die Verwendung von naher Infrarotstrahlung unter Hochenergie mit einer
Energiedichte von mindestens 400 kW/m2 vor,
um die gesamte Lackschicht innerhalb sehr kurzer Zeit, die unter
3 Sekunden, bevorzugt unter 2 Sekunden liegt, zu erhitzen.
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Es
ist die Strahlung unter Hochenergie, die die Vorteile des Verfahrens
gemäß der Erfindung
im Vergleich zu bestehenden Verfahren erzeugt. Die nahe Infrarotstrahlung
unter Hochenergie wird durch die gesamte Lackschicht absorbiert
und durch Wärmeleitung
in das Blech übertragen.
Die Wärmeübertragung
an der Verbindung Polymer/Metall findet relativ schnell statt, während der
Wärmetransport
in das Metall sehr schnell stattfindet. Dies bedeutet, dass innerhalb
des oben besagten kurzen Zeitraums die Lackschicht und das darunter
liegende Blech auf eine ähnliche
Temperatur erwärmt
werden. Die Wärme
durchdringt rasch die Lackschicht, die in ihrer Gesamtheit erwärmt wird,
wodurch die Lösungsmittel
effektiv entfernt werden können,
bevor die Ausbildung der Lackschicht in einen Film eingeleitet wird.
Während
der anschließenden
Filmbildung und Polymerisation findet keine Bildung von Kratern
oder Hohlräumen
statt, sodass eine optimale Aktivierung der Verbindung zwischen
der Vorbehandlungsschicht und der weichen (lösungsmittelfreien) Lackschicht
stattfinden kann.
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Ein
sehr hoher Energieaufwand wird in nur kurzer Zeit mit naher Infrarotstrahlung
erreicht, die über eine
Energiespitze bei einer Wellenlänge
von etwa 1 Mikron verfügt.
Energiedichten von 400 kW/m2 und darüber sind
notwendig, um die oben beschriebene Aktivierung zu ermöglichen.
Handelsübliche
nahe Infrarotlampen, die in kurzen Abständen zueinander aufgestellt
werden und reflektierendes, hitzebeständiges Material zusammen mit
Luftkühlung
oder hoch reflektierende Aluminiumspiegel zusammen mit Wasserkühlung einsetzen, ermöglichen
solch hohe Energiedichten über
einen längeren
Zeitraum hinaus.
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Die
maximale Energiedichte (in kW/m2) der Anzahl
der Lampen kann durch die maximale Leistung jeder Lampe (z.B. 4
kW/10 Zoll) und der Lampendichte in Breitenrichtung (z.B. 1 Zoll
zwischen zwei Lampen) und in Beschichtungsrichtung (z.B. 4 Lampen
mit je 10 Zoll Länge
innerhalb von 1 m) beeinflusst werden.
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Innerhalb
des Anwendungsbereichs dieser Erfindung können verschiedene Vorbehandlungen
aufgetragen werden. Die Vorbehandlungsschicht ist bevorzugt dünn: ungefähr 0,1 bis
1 μm. Diese
Schicht kann durch eine alkalihaltige Passivierung der Metallschicht
erhalten werden. Bevorzugt ist diese Schicht jedoch eine dünne, organische
Schicht, umfassend Epoxydharz, Polyester oder Polyurethan mit dem
Zusatz von komplexen Metallionen, wie z.B. Zr oder Ti. Eine weitere
Vorbehandlungsschicht, die innerhalb des Anwendungsbereiches der
vorliegenden Erfindung verwendet werden kann, ist eine Schicht umfassend
funktionelle Molekühle,
wie z.B. Silane oder spontan zusammenbauende Moleküle, die
in der Lage sind, starke Verbindungen zu bilden und den Korrosionswiderstand
zu verbessern.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird das Metallsubstrat keiner Vorbehandlung
vor dem Lackieren ausgesetzt. In dieser Ausführungsform ermöglicht der
rasche und hohe Energieaufwand, bevorzugt durch nahe Infrarotstrahlung
von hoher Energie, eine gute Aktivierung der Verbindung zwischen
der Oberfläche
des Metallsubstrats und der Lackschicht zu erzielen.
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Geeignete
Lacke, die verwendet werden können,
basieren z.B. auf Fe3P oder auf Zn-Partikeln
als leitfähige
Pigmente. Die verwendeten Lacke sind Flüssigkeit enthaltende Lösungsmittel,
wie z.B. Lösungsmittel auf
Wasser- oder organischer
Basis.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann die Strahlung auf einer Seite oder auf zwei Seiten
eines Metallblechs angewendet werden. Es hat sich herausgestellt,
dass Aushärtungsverfahren
auf einer Seite ein gutes Ergebnis bei Blechdicken von bis zu 1,2
mm abgeben. Bis zu dieser Dicke ermöglicht das Infraroterwärmen auf
einer Seite das beschriebene, globale Erwärmen der Lackschicht mit einer
anschließenden
ausgezeichneten Qualität
der Lackschicht. Für
höhere
Dicken wird die Strahlung auf zwei Seiten für Bleche empfohlen, die auf
einer Seite lackiert sind. Das Verfahren der vorliegenden Erfindung
ist besonders vorteilhaft im Fall von Blechen, die auf zwei Seiten
lackiert sind. Falls diese Bleche einer zweiseitigen Strahlung ausgesetzt
werden, kann dieselbe Aushärtungsqualität in einer
kürzeren
Strahlungszeit erzielt werden, als bei demselben Blech, das nur
auf einer Seite lackiert ist. Dieser Effekt besteht aufgrund der
größeren Wärmeabsorption
durch die Lackschicht im Vergleich zu der Metalloberfläche, die
ein hohes Reflexionsvermögen
vorweist. Dies wird durch die in Tabelle I enthaltenen Laborresultate
dargestellt, die für
das Aushärten
eines 0,75 mm dicken, verzinkten Blechs gelten, wobei eine Lackschicht
auf Zn-Basis darauf aufgetragen ist. Spalte eins zeigt die Bestrahlungszeit
in Sekunden und die Energieleistung der Lampen in Prozent (100%
entspricht der maximalen Energiedichte). Die angezeigten Temperaturen
sind die Lacktemperaturen, gemessen mit einem Pyrometer, nach den
festgelegten Zeitabständen.
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Eine
Temperatur von ±170°C wird am
Ende des Aushärtungsabstands
benötigt,
um eine optimale Lackqualität
zu ergeben. Aus Tabelle I ist klar ersichtlich, dass ein zweiseitiges
Erwärmen
zu einer Reduktion der Aushärtungs zeiten
führt.
Tabelle II stellt den Effekt einer zusätzlichen Lackschicht auf der
anderen Seite des Metallblechs dar: Nur aufgrund dieser Lackschicht
ist die Temperatur am Ende des gleichen Zeitabstands bei derselben
Strahlungsenergie höher.
Dies bedeutet, dass die Bleche mit zweiseitiger Beschichtung, die durch
zweiseitige Erwärmung
ausgehärtet
sind, schneller ausgehärtet
werden können,
als einseitig lackierte Bleche.
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Ein
sehr hoher Energieaufwand in der Lackschicht innerhalb einer kurzen
Zeit steht mit örtlich
hohen Konzentrationen von Lösungsmitteln
in Beziehung. Damit die Aktivierung der Verbindung bei hohen Geschwindigkeiten
stattfinden kann, ist es wünschenswert,
die Lösungsmittel
und/oder das Wasser ziemlich rasch zu entfernen. Erstens ist das
Mischen des Lösungsmittels
mit einer großen
Menge Luft für
den sicheren Betrieb notwendig, d.h. unterhalb des unteren Berstdrucks.
Zweitens ist das rasche Entfernen der gasförmigen Lösungsmittel-/Wasserschicht über dem
Lack notwendig, um ein effektives Durchdringen der nahen Infrarotstrahlung
in die Lackschicht zu ermöglichen
und daher eine gute Effizienz der nahen Infrarotstrahlung zu ermöglichen.
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Aufgrund
der sehr raschen Aktivierung der besagten Verbindung und der Aushärtung der
Lackschicht gemäß der vorliegenden
Erfindung ist ein ebenso rasches Entfernen der Lösungsmittel aus dem Aushärtungsofen
möglich.
Die Luftgeschwindigkeit, die über
der auszuhärtenden
Oberfläche
angewendet wird, sollte hoch genug sein, um zu einem ausreichenden
Abtransport der besagten Lösungsmittel
zu führen.
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Die
vorliegende Erfindung produziert noch weitere Vorteile. Die niedrigen
Aktivierungs- und Aushärtungszeiten
ermöglichen
eine Kombination des nahen Infrarot-Erwärmungsabschnitts (Aushärten des
Lacks) und Verzinkung in einer einzigen Fließbandfertigungslinie. Verschiedene
Experimente haben ergeben, dass ein bestimmter Temperaturanstieg
während
dem Aktivieren wünschenswert
ist, um eine ausgezeichnete Wechselwirkung zwischen den funktionellen
Gruppen der schwermetallfreien Vorbehandlung und den funktionellen
Gruppen des Lacks zu erzielen. Diese Temperatur hängt von
der Blechdicke ab. Dies bedeutet, dass der Temperaturanstieg an
dünnerem
Blech durch niedrigere Energiedichten erreicht werden kann, während an dickerem
Blech höhere
Energiedichten zu empfehlen sind.
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Infrarotöfen sind
für deren
rasche Reaktionszeit bekannt. Eine Veränderung der Dimension (Dicke und/oder
Breite) des Blechs kann sehr rasch durch eine Anpassung der Lampenleistung
und/oder dem Ausschalten von Lampenabschnitten befolgt werden, um
die Breite des Streifens zu regulieren.
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Die
Gesamtzahl der nahen Infrarotlampen, die in dem Ofen vorhanden sind,
hängt von
der Geschwindigkeit der Fließbandfertigungslinie
und der zu erreichenden Aushärtungszeit
ab. Gemäß der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfassen die verwendeten Lampen einen Glühdraht und
sind so installiert, dass sich der besagte Draht parallel zur Transportrichtung
des Metallblechs durch den Ofen befindet. Die Lampen werden nebeneinander
mit geringen Abständen
voneinander über
die gesamte Breite des Ofens platziert. Die Gesamtofenlänge (Zugabe
von mehreren Lampen in einer Reihe) hängt typischerweise von der
Geschwindigkeit und Aushärtungszeit
des Substrats ab.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung kann die Leistung der ersten Lampengruppe höher eingestellt
werden, als die einer zweite Lampengruppe. Die erste Hälfte der
Lampen am Anfang vom Ofen kann z.B. auf eine maximale Ausgangsleistung
von 90% eingestellt werden, während
die zweite Hälfte am
Ende auf 50% eingestellt werden kann. Dies kann die Aktivierung
der besagten Verbindung unter bestimmten Umständen verbessern.
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Aufgrund
der sehr kurzen Aushärtungszeiten
des schweißbaren
Lacks können
die Eindringungsverfahren in das Metallsubstrat unterdrücken. Brennhärtbare (galvanisierte)
Stahl- oder Aluminiumbleche sind durch ihre Erhöhung der Härte aufgrund eines zusätzlichen,
organischen Beschichtungsverfahrens gekennzeichnet, wie z.B. das
Einbrennen auf einer Erstlackierung 15 bis 20 Minuten lang bei etwa
170°C, das
z.B. in einer Automobilfabrik stattfindet. Vorlackierte Bleche,
die gemäß dem Verfahren
dieser Erfindung hergestellt werden, werden zunächst verformt, in eine Fahrzeugkarosserie
eingebaut und dann weiter durch aufeinander folgende Lackschichten
bedeckt: dem E-Lack, dem Porenschließer, dem Erstlack und dem Decklack.
Ein Vorteil von brennhärtbaren
Blechen ist, dass diese einen reduzierten Widerstand gegen das Verformen
in Tiefziehgeräten
aufweisen und dann einen wichtigen Teil ihrer mechanischen Eigenschaften
durch das Brennhärte-Phänomen erlangen.
Diese Brennhärtefähigkeit
kann jedoch in der Aushärtungsphase
des Vorlackierungsverfahrens eliminiert werden, wenn dieses Aushärten zu
viel Zeit in Anspruch nimmt. Die hohe Geschwindigkeit des nahen
Infrarot-Aushärtungsverfahrens gemäß der Erfindung
ermöglicht
es, das Eindringverfahren in das Blech bei höheren Temperaturen im Vergleich
zu der Wärmekonvektionsaushärtung zu
unterdrücken
und bewahrt somit die Brennhärtbarkeit
des Blechs.
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BEISPIEL EINER
BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
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1 stellt
eine schematische Sicht einer Fließbandfertigungslinie gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung dar. Ein Metallsubstrat 1 in
der Form eines fortlaufenden Blechs oder Streifens wird durch eine
Reihe von aufeinander folgenden Phasen geführt: Die Vorbehandlungsphase 2,
die Lufttrocknungsphase 3, die Lackierungsphase 4,
die Aushärtungsphase 5 und
die Abkühlphase 6.
In der dargestellten Ausführungsform
wird die Vorbehandlung durch einen ersten Satz Rollen 7 durchgeführt und
das Lackieren findet durch einen zweiten Satz Rollen 8 statt.
Gemäß der bevorzugten
Ausführungsform
umfasst der Aushärtungsofen
gemäß der vorliegenden
Erfindung nahe Infrarotlampen auf jeder Seite des Substrats, wobei
jede Lampe maximal 4,4 kW pro 10 Zoll erzeugt.
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Die
Lampen werden in einem Abstand von 2 cm voneinander über die
Breite des Ofens platziert und auf solche Weise installiert, dass
die Hitze erzeugenden Drähte
parallel zu der Richtung angeordnet sind, in welcher das Metallsubstrat
transportiert wird.
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Die
Energieausgabeleistung der Lampen lässt sich auf die Dicke und
Breite des Substrats einstellen, sodass sich die Energiedichte auf
einer Seite zwischen 400 kW/m2 und 800 kW/m2 einstellen lässt. Für eine zweiseitige Be strahlung
führt dies
zu einem Maximum von 1600 kW/m2. Die Strecke
zwischen dem Blech und der nahen Infraroteinheit beträgt 20 mm.
Typische Aushärtungszeiten
für ein
galvanisierte Stahlblech mit einer Dicke von 0,75 mm werden in Tabelle
I und II dargestellt.
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2 ist
eine graphische Darstellung, wobei die Aushärtungszeit mit dem Verfahren
gemäß der Erfindung
als eine Funktion der Blechdicke bei einem Zn-Partikel enthaltenden
Lack dargestellt ist. Die dargestellte Kurve gilt für die maximale
nahe Infrarot-Energiedichte durch zweiseitiges Beheizen (1600 kW/m2). Die Kurve stellt dar, dass diese maximale
Dichte das Aushärten
innerhalb von 2 Sekunden von einer Blechdicke von bis zu 1,75 mm
effektiv ermöglicht.
Bei einer reduzierten Dichte, z.B. bei dem einseitigen Beheizen
bei 400 kW/m2, ist das Aushärten eines
0,5 mm dicken Blechs immer noch innerhalb desselben Abstands von
2 Sekunden möglich.
Ein effektives Aushärten
kann ebenso durch das Anwenden von mehr Leistung am Anfangsteil
und weniger Leistung am Endteil des Ofens, z.B. 80% in der ersten
und 20% in der zweiten Hälfte,
erreicht werden.
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Tabelle
I (Zn-Partikel enthaltender Lack)
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Tabelle
II (Fe
3P-Partikel enthaltender Lack)