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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Prolaktin freisetzendem
Peptid (PrRP) zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung von
Schmerzen. Dieses Peptid reguliert Blutdruck und Schmerzmechanismen,
und wird in komplementären
Bereichen mit Neuropeptid FF (NPFF) exprimiert. Sowohl das Prolaktin
freisetzende Peptid als auch das Neuropeptid FF sind RF-Amidpeptide.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Das
erste Säugetier-RF-Amidpeptid
Neuropeptid FF (NPFF) wurde im Rinderhirn identifiziert (Yang et al.
1985) und in einer beschränkten
Anzahl von neuralen Systemen im Zentralnervensystem (ZNS) der Ratte (Kivipelto
et al. 1989, Panula et al. 1996) lokalisiert. Es wurde festgestellt,
dass das Gen von Ratte und Rind hochhomolog ist (Vilim et al. 1999),
was nahelegt, dass das Gen hochkonserviert ist. Außer im Gehirn
ist das Peptid in menschlichem Plasma gefunden worden (Sundblom
et al. 1996), und das menschliche Gen (Perry et al. 1997, Vilim
et al. 1999) teilt die Grundstruktur mit der von anderen Säugetieren.
Es ist bekannt, dass NPFF in Abhängigkeit
von der Stelle der Verabreichung und der Dosis sowohl potente proopioidschmerzlindernde
Wirkungen als auch antiopioid-ähnliche
Wirkungen aufweist, und dass es den Blutdruck reguliert (Panula
et al. 1996).
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Die
Expression des NPFF-Gens, wie unter Anwendung der in situ-Hybridisierung
(Vilim et al. 1999) untersucht, und Immunzytochemie (zur Übersicht
siehe Panula et al. 1996) zeigen einige Unterschiede: ein zentraler
Hypothalamuskern enthält
zelluläre
Peptidimmunreaktivität,
zeigt aber keine NPFF-mRNA. Diese Ergebnisse sind durch die Möglichkeit
erklärt
worden, dass mehrere Gene RF-Amidpeptide in Säuge tieren entstehen lassen
können
(Panula et al. 1996, Vilim et al. 1999). Beweis von den in vivo-
und in vitro-Untersuchungen legen nahe, dass NPFF in Ratten Prolaktin
freisetzt (Aarnisalo et al. 1997). Vor kurzem wurde ein anderes Säugetier-RF-Amidpeptid
als Prolaktin freisetzendes Peptid (PrRP) identifiziert und kloniert
(Hinuma et al . 1998). Jedoch ist herausgefunden worden, dass die
Prolaktin freisetzende Wirkung dieses klonierten PrRP schwächer ist
als Hinuma et al. ursprünglich
annahmen. Trotzdem ist der Name des Peptids in dieser Anmeldung
aus Gründen
der Übereinstimmung
nicht geändert
worden.
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Obwohl
zwei kurze Berichte über
die Expressionsstellen des PrRP-Gens im Rattenhirn unter Anwendung
der in situ-Hybridisierung (Minami et al. 1999) und Immunhistochemie
(Chen et al. 1999) existieren, berichteten die Autoren nicht über die
Verteilung der Nervenenden (Stellen der Wirkung) oder des Rezeptors.
Außerdem
legten sie die Beteiligung von PrRP und dessen Rezeptor bei der
autonomen Regulation und Schmerzen nicht nahe. Diese Untersuchung
ist die erste, in der die Stellen der Wirkung und direkte Wirkungen
des angewendeten Peptids auf Schmerzen festgestellt wurden.
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Der
G-Protein gebundene Rezeptor UHR-1 wurde als Rezeptor unbekannter
Funktion im Rattenhirn identifiziert (Welch et al. 1995). Ein verwandter
menschlicher Rezeptor GPR10 wurde aus menschlichem Gewebe kloniert
(Marchese et al. 1995) und als PrRP-Rezeptor identifiziert, der
mit dem Arachidonsäure-Stoffwechselweg
verbunden ist (Hinuma et al. 1998).
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Ein
Artikel von Maruyama et al., Endocrinology, Bd. 140(6), S. 2326–2333, beschreibt
die Verteilung von Prolaktin freisetzendem Peptid in Rattenhirn
unter Anwendung der Immunhistochemie. Nachdrücklich hervorgehoben werden
die Hormon freisetzenden Systeme des Hypothalamus und der Hypophyse.
Der Artikel spricht die die Schmerzen betreffenden Rückenmarks-
und Hirnstammsysteme nicht speziell an, und es sind keine Daten
oder Bezüge
enthalten, die einen Beweis der Wirkung von PrRP entweder auf akute
oder neuropathische Schmerzen liefern.
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WO
0038704 offenbart die immunologische Detektion des PrRP-Proteins,
aber die Verwendung des Proteins bei der Schmerzbehandlung ist nicht
erwähnt.
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In
WO 9960112 sind Antikörper
gegen PrRP20 offenbart und für
einen Immunoassay verwendet worden, um PrRP20 zu detektieren. Das
Dokument enthält
keine Lehre oder keinen Vorschlag zur Brauchbarkeit bei der Schmerzbehandlung
des Proteins.
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WO
9724434 betrifft den Polypeptid-Liganden für die menschlichen Hypophyse-
und Mauspankreas-abgeleiteten G-Protein-gekoppelten Rezeptorproteine.
Das Polypeptid weist eine funktionsmodulierende Wirkung auf das
Zentralnervensystem auf, aber es wird keine Wirkung bei der Schmerzbehandlung
erwähnt.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Aufgabe dieser Erfindung besteht darin, die Stellen der Expression
des RF-Amidpeptids
PrRP und die entsprechende Genexpression in den Zentral- und peripheren
Nervensystemen zu charakterisieren, um die Stellen zu identifizieren,
an denen die Anwendung des Peptids oder verwandter Rezeptorliganden
akute oder chronische Schmerzempfindung modifiziert.
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Eine
andere Aufgabe dieser Erfindung besteht darin, mögliche Anwendungen des PrRP-Peptids,
seines C-terminalen Peptidfragments und des entsprechenden Rezeptors
bei der Entwicklung der Behandlung von Erkrankungen des Gehirns
und des Zentralnervensystems bereitzustellen.
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Gemäß der Erfindung
wurde herausgefunden, dass das PrRP in Bereichen exprimiert wird,
die bei der autonomen Regulation und bei Schmerzen wichtig sind,
und dass das PrRP und seine C-terminalen Fragmente potente Wirkungen
zeigen, die bei der Arzneistoffentwicklung nützlich sind.
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Der
PCR-klonierte PrRP-Rezeptor (ein G-Protein-gekoppelter Rezeptor,
der GPR10 und UHR1 ähnelt, die
früher
als Orphanrezeptoren bekannt waren) wurde in der Area postrema exprimiert,
einem Bereich, der für
die Regulation des Blutdruckes und anderer autonomer Funktionen
relevant ist. Sowohl der menschliche als auch der Rattenrezeptor
wurden kloniert. Die Rezeptorsequenzen sind in den 12 und 13 dargestellt.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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Die
Erfindung wird jetzt mit Bezug auf die Figuren ausführlich beschrieben,
wobei gilt:
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1 zeigt
die PrRP-Genexpression im ZNS der Ratte im Verhältnis zu dem anderen RF-Amidpeptidgen,
NPFF, unter Anwendung der in situ-Hybridisierung. Die linke Seite
zeigt die PrRP-, die rechte Seite die NPFF-Expression. A)
PrRP-mRNA fehlt am Nucleus supraopticus und Nucleus paraventricularis, B) NPFF
ist im Nucleus supraopticus und Nucleus paraventricularis exprimiert. C)
PrRP-mRNA-Expression ist im Nucleus dorsomedialis hypothalami erkennbar, D)
NPFF-mRNA fehlt in demselben Bereich, E) keine
PrRP-mRNA-Expression ist im rostralen Nucleus tractus solitarii
(NTS) offensichtlich, F) starke Expression von NPFF-mRNA
ist in demselben Bereich erkennbar, G) das kaudale
Kommissurenteil des NTS zeigt ein starkes PrRP-mRNA-Signal, H)
das dorsale Rückenmark
ist ohne PrRPmRNA, I) es ist keine PrRP-mRNA-Expression
im dorsalen Horn des Rückenmarks
ersichtlich, J) starke NPFF-mRNA-Expression
ist in derselben Stelle zu erkennen.
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2 ist
eine Darstellung der Immunhistochemie von PrRP im Rattengehirn unter
Anwendung von C- und N-terminalen Antiseren:
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A)
Perikarya im Kommissurenteil des NTS, die Immunreaktivität für den N-Terminus
von PrRP20 zeigen. Dorsal ist auf der linken Seite.
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B)
Starke PrRP-Immunreaktivität
in der medianen Eminentia unter Verwendung eines Antiserums gegen
das C-terminale Peptid PrRP8.
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C)
Nervenfasern im Bettnucleus der Stria medullaris zeigen die Immunreaktivität auf PrRP.
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D)
Nervenfasern, immunreaktiv auf PrRP in der seitlichen Scheidewand.
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E)
Nervenfasern, immunreaktiv auf PrRP im Nucleus parabrachialis lateralis
und medialis.
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F)
Nervenfasern, immunreaktiv auf PrRP im rostralen Teil des Nucleus
tractus solitarii.
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G)
Nervenfasern, immunreaktiv auf PrRP im ventrolateralen zentralen
Höhlengrau.
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3 zeigt
die Expression der PrRP-Rezeptor-mRNA im Gehirn. A)
Eine starke Rezeptorexpression ist im Nucleus reticularis thalami
erkennbar und ist verbunden mit der Periventrikularzone des dritten
Ventrikels im Hypothalamus; B) PrRP-RezeptormRNA
in dorsaler Pons/Medulla; C) eine Kontrollsonde zeigt
in einem entsprechenden Abschnitt kein Signal; D)
die Area postrema zeigt ein starkes Rezeptorsignal; E)
eine Kontrollsonde zeigt in einem entsprechenden Abschnitt kein
Signal.
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4 zeigt
die Spezifität
der PrRP-in situ-Hybridisierung in zwei aufeinander folgenden Abschnitten. A)
ein starkes Signal ist erkennbar, wenn der Abschnitt mit einer Antisense-Sonde
hybridisiert wird; B) kein Signal ist erkennbar,
wenn der Abschnitt mit einer Sense-Sonde hybridisiert wird.
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5 stellt
eine Kurve dar, die die Wirkung von intrathekal verabreichtem PrRP20
und PrRP8 bei akuten Schmerzen zeigt:
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A)
Wirkung von PrRP20 (bei Dosen von 5 und 10 nmol) oder von dessen
C-terminalem Oktapeptid PrRP8 (bei einer Dosis von 10 nmol) auf
die Latenzzeit des „Tail-flick" in normalen Ratten;
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B)
Wirkung von Morphin und Morphin + PrRP20 (5 nmol) auf die Latenzzeit
des „Tail-flick" in normalen Ratten.
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6.
Schwelle des Zurückziehens
von Hinterextremitäten,
induziert durch schädliche
mechanische Stimulation (Pfotendrucktest) im Anschluss an PrRP20
oder Kochsalzlösung
in den Hirnstamm. A) PrRP20 (5 nmol) erzeugte
10 min nach der Injektion im NTS eine wesentliche Zunahme der Schwelle.
Die Schwelle lag innerhalb von 30 min am Kontrollniveau. Kochsalzlösung induzierte
keine Änderung
in der Schwelle. *** p < 0,005
(Tukey-Test; Bezug: die entsprechende Schwelle vor der Arzneistoffinjektion). B) Die
Dosis-Abhängigkeit
des Anstiegs der Schwelle 10 min nach Injektion von PrRP20 im NTS,
CVLM (kaudalen ventrolateralen Schwanzmedulla) oder im PAG (zentralen
Höhlengrau).
Kochsalzlösung
hatte keine Wirkungen, während
PrRP20 im NTS einen dosisabhängigen
Anstieg der Schwelle erzeugte. Die Zunahme der Schwelle durch PrRP20
im PAG war von geringer Bedeutung, und auch die Abnahme der Schwelle
durch PrRP20 in der CVLM war von geringer Bedeutung. * p < 0,05, *** p < 0,005 (Tukey-Test;
Bezug: die Kochsalzlösungsgruppe). C)
Schwelle 10 min nach der Mikroinjektion von Kochsalzlösung, PrRP8
(0,5 nmol), PrRP20 (0,5 nmol) oder im Anschluss an PrRP20 (0,5 nmol)
zusammen mit Naloxon (1 mg/kg s.c., 5 min vor der PrRP20-Injektion).
Alle Mikroinjektionen in den NTS. PrRP20 erzeugten einen wesentlichen
Anstieg der Schwelle, der nicht durch Naloxon aufgehoben wurde.
Die Wirkung von PrRP8 war von geringer Bedeutung. In jeder Gruppe
n=4–10.
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7.
Ein Beispiel von durch Wärme
hervorgerufener Blutdruckzunahme und Latenz des Zurückziehens
von Hinterextremitäten
im Anschluss an die Mikroinjektion von PrRP20 (0,5 nmol) in der
CVLM gegen NTS. A) Vor Injektion in die CVLM. B)
Fünf Minuten
nach der Injektion in die CVLM. C) Vor Injektion
in den NTS. D) Fünf Minuten nach der Injektion
in den NTS. Beachte, dass die durch Wärme hervorgerufene Blutdruckzunahme
im Anschluss an PrRP20 in der CVLM höher ist, und dies von einer
Abnahme der Latenz des Zurückziehens
von Hinterextremitäten
begleitet wird.
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H
zeigt den Wärmestimulus
an (von der Basislinie von 35°C
zur Peaktemperatur von 54°C).
BD zeigt den Blutdruck an. W zeigt das Zurückziehen von Hinterextremitäten an,
gemessen mit einer piezoelektrischen Vorrichtung (der Pfeil zeigt
den Beginn des Zurückziehens
an). Der horizontale Kalibrierungsbalken stellt 5 s dar, und der
vertikale Balken 20 mmHg für
BD-Kurven.
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8.A) Die Latenz des durch Wärme hervorgerufenen
Zurückziehens
von Hinterextremitäten
im Anschluss an die Mikroinjektion von PrRP20 (0,5 nmol) oder Kochsalzlösung im
NTS oder CVLM. B) Die Änderung der Basislinie des
(mittleren arteriellen) Blutdrucks 5 und 15 min nach der Injektion
von PrRP20 im NTS oder CVLM. C) Die durch
Wärme hervorgerufene
Zunahme des Blutdrucks im Anschluss an PrRP20 im NTS oder CVLM.
In B und in C stellt
0 den entsprechenden Vorarzneistoffwert dar. * p < 0,05 (Tukey-Test;
Bezug: Kochsalzlösungsgruppe).
n=4 in jeder Gruppe.
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9.
Die antiallodyne Wirkung von PrRP20 im NTS und PAG in neuropathischen
Ratten.
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A)
PrRP20 im NTS erzeugte eine Dosis-abhängige Abschwächung von
taktiler Allodynie in neuropathischen Tieren. Gemäß Friedman
ANOVA war die Antiallodynie bei Dosen von 0,5 und 5 nmol, nicht
aber bei einer Dosis von 0,2 nmol wesentlich. B) PrRP20
im PAG erzeugte auch eine wesentliche Abschwächung der taktilen Allodynie
bei einer Dosis von 0,5 nmol, nicht aber bei einer Dosis von 0,2
nmol. n=4–6
in jeder Gruppe.
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10 zeigt
die Wirkung von intravenös
verabreichtem PrRP8 auf den Blutdruck.
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A)
Wirkung von intravenösem
PrRP8 (18 μg/kg)
auf den Blutdruck bei der Ratte.
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B)
Wirkung von intravenösem
PrRP8 (45 μg/kg)
auf den Blutdruck.
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C)
Wirkung von intravenösem
PrRP8 (90 μg/kg)
auf den Blutdruck.
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D) Wirkung von intravenösem PrRP8
(126 μg/kg)
auf den Blutdruck.
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11.
Wirkung von intravenös
injiziertem PrRP20 auf den Blutdruck.
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A)
Injektion von Kochsalzlösung
beeinflusste den Blutdruck in der Ratte nicht.
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B)
PrRP20 bei einer Dosis von 220 μg/kg
induzierte eine schnelle Zunahme des Blutdruckes in derselben Ratte.
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12 zeigt
die Rattenrezeptorsequenz SEQ ID NR. 2.
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13 zeigt
die menschliche Rezeptorsequenz SEQ ID NR. 3.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
hier durchgeführten
und beschriebenen Experimente wurden in der Ratte und Maus durchgeführt. Es
wird angenommen, dass die Gegenwart und die Expression des PrRP-Peptids
und dessen entsprechender Rezeptor an ähnlichen Orten vorliegen und ähnliche
Funktionen in anderen Säugetieren,
einschließlich
des Menschen, zeigen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Beobachtung, dass PrRP ein zentraler
Regulator der Schmerzmechanismen und autonomen Funktionen ist. Das
Expressionsmus ter des Peptids mit Perikarya, die sowohl mRNA als
auch Peptidimmunreaktivität
im NTS (Nucleus tractus solitarii) und der ventrolateralen Medulla
exprimieren, zeigen an, dass das PrRP-Peptid in geeigneten neuralen
Systemen gefunden wird. Außerdem
wurden die Nervenenden, die PrRP-Immunreaktivität zeigen, in diesen Bereichen
und in der Area parabrachialis und im zentralen Höhlengrau
gefunden, was anzeigt, dass diese Bereiche nicht nur die Zellen
enthalten, die in der Lage sind, das Peptid zu produzieren, sondern
auch Ziele ihrer Innervation sind. Der PrRP-Rezeptor wurde auch
in einem Bereich gefunden, der für
eine derartige Funktion geeignet ist. Schließlich induzierte direkte Verabreichung
des Peptids in diese Bereiche starke analgetische (NTS) und milde
hyperalgetische (CVLM) Wirkungen, was direkt die Stelle (NTS) im
Gehirn anzeigt, an der die Analgesie durch PrRP20 erzeugt wird.
Außerdem
wies PrRP20 eine antiallodyne Wirkung auf neuropathische Tiere auf,
wenn es in den NTS oder in das PAG verabreicht wurde. Außerdem zeigten
Aufzeichnungen des Blutdruckes an, dass PrRP20 in der CVLM eine
durch Wärme
hervorgerufene Blutdruckreaktion (ein somatisch-autonomer Reflex)
erleichtert, die mit der Erleichterung der durch Wärme hervorgerufenen
Reaktion des Zurückziehens
von Hinterextremitäten
(ein somatomotorischer Reflex) einhergeht. Diese Feststellung zeigt
an, dass PrRP20 in der CVLM schmerzerleichternde Wirkungen aufweist.
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Verschiedene
Wirkungen zeigen an, dass mehrere neurale Systeme innerhalb der
Medulla beteiligt sind, und legen nahe, dass die Wirkungen durch
Interneurone moduliert werden können.
Das Fehlen von analgetischen Wirkungen im Rückenmark steht in Übereinstimmung
mit dem Fehlen von Peptidimmunreaktivität und dem Fehlen von PrRP-mRNA.
Es stellt auch eine klare Indikation dar, dass sich der Mechanismus,
bei dem PrRP verwendet wird, von dem von NPFF unterscheidet.
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Der
Nucleus tractus solitarii und die ventrolaterale Medulla sind für die Regulation
des Blutdruckes wichtig. Starke zelluläre und terminale PrRP-Immunreaktivität an diesen
Orten legt nahe, dass der Blutdruck durch PrRP reguliert werden
kann, und direkte intravenöse
Injektion des Peptids zeigte, dass dies richtig war. Jedoch legt
die starke Expression des PrRP-Rezeptors in der Area postrema, einem
Bereich unmittelbar neben dem NTS und einbezogen in die autonome
Regulation, nahe, dass auch ein im Blut befindliches Peptid möglicherweise
autonome Funktionen durch diese Stelle modulieren kann. Es scheint,
dass das Rezeptorprotein in der Area postrema produziert und zu
distalen Verzweigungen transportiert wird, welche sich z.B. zum NTS
erstrecken, einer Kandidatenstruktur zur Vermittlung von Wirkungen
auf den Blutdruck.
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Hier
stellen wir fest, dass die RF-Amidpeptidgene (PrRP und NPFF) in
eingeschränkten
Bereichen nur des ZNS exprimiert werden, und es deshalb wahrscheinlich
ist, dass deren Funktionen hochspezifisch sind. Es wird zum ersten
Mal gezeigt, dass das Säuger-RF-Amidpeptidgen
PrRP in der Medulla hochexprimiert und im Hypothalamus gemäßigt exprimiert
ist, wohingegen fast alle anderen Gehirnbereiche sehr niedrige oder überhaupt
keine Expression zeigen, und Nervenenden, die das aktive Peptid
enthalten, eine beschränkte
Verteilung in Bereichen zeigen, die für die Regulation von Schmerzen,
autonomen Funktionen, die hormonelle Regulation und die limbischen
Funktionen relevant sind. Genauer scheinen das Peptid und dessen
Rezeptor bei der Regulation von autonomen Funktionen wichtig zu
sein, die durch Medullarmechanismen vermittelt werden. Diese Funktionen
schließen
Blutdruck- und Herzregulation ein. Auf der anderen Seite wird das
Peptid im Hypothalamus gefunden, wo es in die Hormonregulation einbezogen
ist. In Anbetracht der einzigartigen Projektionen von RF-Amid verwandten
Peptidsystemen vom Hypothalamus sowohl zu den limbischen Bereichen (Amygdala)
als auch zur Medulla (Aarnisalo et al. 1995, Panula et al. 1996)
und der Expression des PrRP-Gens in diesem Nucleus, wie hier gezeigt,
kann das RF-Amid-enthaltene Peptid PrRP auch wesentliche Rollen
bei den limbischen Funktionen spielen, die emotionale Komponenten
bei der Nahrungszufuhr und beim Trinken sowie des Gedächtnisses
einschließen.
Interessanterweise wurde die Expression der RF-Amidpeptidgene auf
nur einige Stellen im ZNS beschränkt,
und diese waren eher komplementär
als überlappend:
NPFF wurde im dorsalen Horn des Rückenmarks stark exprimiert,
wohingegen PrRP an dieser Stelle fehlte. In der Medulla wurde PrRP
in den Kaudal- und Kommissurenteilen des NTS gefunden, wohingegen
NPFF auf die rostralen Teile des NTS beschränkt war. Im Hypothalamus wurde
kein PrRP im Nucleus supraopticus und Nucleus paraventricularis
gefunden, welche NPFF-mRNA exprimierende Neuronen enthielten. Der
Bereich zwischen dem Nucleus dorsomedialis und dem Nucleus ventromedialis
beherbergte eine Gruppe von Neuronen, welche PrRP-, nicht aber NPFF-mRNA
zeigten.
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Die
Tatsache, dass die Expressionsniveaus der NPFF- und PrRP-Gene in
der Peripherie sehr niedrig zu sein scheinen (Daten nicht gezeigt),
legt nahe, dass es möglich
sein kann, die Behandlung von ZNS-Störungen, besonders solche, die
autonome Funktionen und Hormonregulation betreffen, ohne größere periphere Nebenwirkungen
zu planen.
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Die
Hauptstelle der PrRP-Genexpression in der Medulla oblongata der
Ratte, der kommissurale Nucleus tractus solitarii, nimmt einen größeren Input
vom Glossopharyngeus und Nervus vagus und Signale zum Vorderhirn,
das Mesencephalon und Pons, besonders zu Zellen auf, die die autonomen
und neuroendokrinen Funktionen regulieren. Sie ist auch reziprok
mit Gruppen von Zellen verbunden, welche sympatische und vagal-präganglionäre Neuronen
innervieren, wobei folglich ein putativer Feedback-Mechanismus erzeugt
wird (Loewi und Spyer 1990).
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Der
sympatische Ausfluss wird durch reziproke Wege zwischen dem NTS,
der ventrolateralen Medulla, den katecholaminergen Zellgruppen und
dem Nucleus parabrachialis reguliert (Loewi und Spyer 1990). Alle diese
Bereiche enthalten Komponenten des PrRP-Neurosystems, was nahelegt,
dass das Peptid sympatische Funktionen durch mehrere Mechanismen
regulieren kann.
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Dies
ist der erste Bericht über
die Wirkung von PrRP auf Schmerzen in normalen und neuropathischen Tieren.
Es ist besonders interessant, dass die Wirkung auf das Gehirn beschränkt ist
und spinale Mechanismen nicht mit einbezogen zu sein scheinen. Außerdem hatte
die Anwendung des Peptids auf eine andere Stelle (CVLM) eine hyperalgetische
Wirkung. Die Stellen-spezifische Natur der Wirkungen legt nahe,
dass mehrfache Mechanismen in der Medulla funktionieren können.
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Zusammengenommen
zeigen die Ergebnisse, dass zwei RF-Amidpeptid-kodierende Gene,
PrRP und NPFF, in komplementärer
Art und Weise in der Medulla oblongata exprimiert werden. Die entscheidenden
Stellen für
die Regulation von Schmerzen und autonomen Funktionen, einschließlich des
Blutdruckes, werden durch Nervenfasern innerviert, die auf PrRP
immunreaktiv sind, und der entsprechende Rezeptor wird auch in der
Area postrema gefunden, einer wichtigen regulatorischen Stelle bei
autonomen Funktionen. Eine pharmakologische Behandlung von Ratten
bestätigte, dass
PrRP und dessen C-terminales Oktapeptid den Blutdruck stark modulieren,
wohingegen nur das PrRP20 in voller Länge Schmerzreaktionen in Ratten
modulierte. Das Ergebnis legt deshalb auch nahe, dass das C-terminale
Oktapeptid für
einige pharmakologische Tätigkeiten ausreichend
ist, wohingegen längere
Fragmente für
andere Funktionen erforderlich sind. Auch ist es wahrscheinlich,
dass kürzere
C-terminale Sequenzen
von PrRP aktiv sind.
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Es
wurde festgestellt, dass die intravenöse Verabreichung des Peptids
PrRP20 oder dessen C-terminalen Fragments PrRP8 an ein Tier den
arteriellen Blutdruck erhöht.
Die Zunahme des Blutdruckes ist zum Beispiel bei der Schockbehandlung
und auch bei einigen anderen Bedingungen wichtig, bei denen sich
der Blutdruck verringert. Dies zeigt auch an, dass die Blockierung
von C-terminalen PrRP-Rezeptoren im Zentralnervensystem, besonders
in der Medulla oblongata, und der Peripherie ein nützlicher
Mechanismus bei der Behandlung von hohem Blutdruck ist.
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Bei
den durchgeführten
Experimenten wurde herausgefunden, dass das intrathekale PrRP20-Peptid akute
Schmerzen, neuropathische Schmerzen oder Morphinanalgesie nicht
modulierte, was in Übereinstimmung
mit dem Fehlen von Peptidgenexpression und Immunreaktivität im Rückenmark
steht. Jedoch weist das Peptid, wenn es direkt in den Nucleus tractus
solitarii verabreicht wird, eine potente analgetische Wirkung im Pfotendrucktest
auf. In der ventrolateralen Medulla zeigte das Peptid eine milde
hyperalgetische Wirkung. Im zentralen Höhlengrau war das Peptid unwirksam,
ausgenommen in neuropathischen Tieren. Die Ergebnisse legen nahe,
dass PrRP20 Stellen-spezifische Wirkungen auf die Analgesie zeigt,
welche durch das kürzere C-terminale Peptid
PrRP8 nicht nachgeahmt wird.
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Es
ist auch einleuchtend, dass eine Person, die an einer Krankheit
leidet, die durch einen sich im Zentralnervensystem befindenden
Rezeptor reguliert wird, durch Verabreichen eines Antagonisten oder
Agonisten zum PrRP-Rezeptor an diese Person behandelt werden kann.
Die Agonisten und Antagonisten des PrRP20-Peptids, die durch den
entsprechenden Rezeptor wirken, sind bei der Behandlung von akuten Schmerzen,
Entzündungsschmerzen
und neuropathischen Schmerzen nützlich.
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Therapeutische
Zusammensetzungen können
bereitgestellt werden, die das PrRP-Peptid oder dessen C-terminale Fragmente
mit einem pharmazeutisch verträglichen
Träger
oder Verdünnungsmittel
enthalten.
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Das
Verabreichen von PrRP oder dessen C-terminalen Oktapeptid an Ratten
ist intravenös
mit Dosen von 18–220 μg/kg zum
Regulieren des Blutdruckes und intrathekal mit Dosen von 0,5–10 nmol
zum Behandeln von Schmerzen durchgeführt worden. Für Menschen
sind die Dosen pro Gewicht vermutlich kleiner.
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Zusätzlich zur
autonomen und sensorischen Regulation legen Genexpressionsdaten
nahe, dass PrRP in eine Anzahl anderer Funktionen einbezogen sein
kann. Es ist früher
festgestellt worden, dass der zentrale Hypothalamusbereich zwischen
dem Nucleus dorsomedialis und dem Nucleus ventromedialis Zellen
enthält, die
für RF-Amidpeptide immunreaktiv
sind (Kivipelto et al. 1989,1991). Diese Zellen senden Projektionen
sowohl zum limbischen Bereich als auch zum Medullarbereich, einschließlich der
Amygdala und NTS (Aarnisalo und Panula 1995). Diese Zellen werden
folglich im Hypothalamus kritisch in Position gebracht, um die autonomen
regulatorischen Medullarzentren mit dem limbischen System zu verbinden
(Panula et al. 1996). Es ist wahrscheinlich, dass PrRP oder ein
eng verwandtes Peptid bei der Regulation der limbischen Funktionen
entscheidende Rollen spielt.
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Expression
des PrRP-Rezeptors im Nucleus reticularis thalami legt nahe, dass
ein PrRP-ähnliches Peptid
die kortikale Informationsauswertung durch Modulieren des Thalamus-Input
zum Kortex regulieren kann. Dieses würde anzeigen, dass RF-Amidpeptide,
einschließlich
PrRP, obwohl nicht hervorstechend in kortikalen Bereichen, bei der
Regulation von höheren
Funktionen, einschließlich
Aufmerksamkeit, Wachsamkeit und Gedächtnis, und Epilepsie durch
das Thalamussystem und das limbische System beteiligt sein können.
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Die
Erfindung legt auch nahe, dass ein Verfahren der Aktivierung von
RF-Amid-Rezeptoren in den laktotropen Zellen bereitgestellt werden
kann, um Prolaktin-Freisetzung zu induzieren und so Rezeptor-spezifische
Liganden unter Verwendung von Bindungsanalysen von RF-Amidpeptiden
an Membranen dieser Zellen, oder Prolaktin-Freisetzung als Testassay
zu entwickeln.
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Es
ist auch möglich,
Diagnoseverfahren zur Identifizierung von genetischen Erkrankungen
bereitzustellen, die mit veränderter
Nerven- und Hormonfunktion einhergehen. Die Diagnoseverfahren für Hormon- und
ZNS-Erkrankungen, einschließlich
solcher, die mit der weiblichen Reproduktion und Laktation, mit Schmerzen
oder autonomer Regulation oder männlicher
Fertilität
verknüpft
sind, können
auf der Sequenz des Kodierungsbereichs oder der regulatorischen
Domäne
des PrRP-Gens beruhen. Für
diese können
die spezifischen Antiseren verwendet werden, die hier gegen die
N- und C-terminalen Domänen
von PrRP20 entwickelt wurden.
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Die
Erfindung wird mit Bezug auf die folgenden nicht beschränkenden
Beispiele weiter beschrieben.
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Beispiel 1.
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Klonieren eines GPR10/UHR-1-verwandten
PrRP-Rezeptors
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Die
folgenden Primer wurden verwendet, um einen Rezeptor zu klonieren,
der dem sehr ähnelt,
von dem berichtet wurde, dass er auf PrRP in biologischen Assays
reagiert:
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Die
Primer wurden von der veröffentlichten
Sequenz von UHR-1 entworfen (Welch et al., 1995). Der klonierte
Rattenrezeptor (SEQ ID NR. 2) wies 4 Basensubstitutionen auf, die
3 Aminosäureunterschiede
zur Folge hatten, verglichen mit dem früher berichteten Rezeptor (Welch
et al. 1995), und unterschied sich vom berichteten PrRP-Rezeptor (Hinuma
et al. 1998). Die entsprechende menschliche Sequenz wurde auch aufgedeckt
(SEQ ID NR. 3). Der klonierte menschliche Rezeptor wies einen Einbasenunterschied
zu der Sequenz auf, die durch Hinuma et al. beschrieben wurde, der
einen Unterschied in einer Aminosäure zur Folge hatte (Hinuma
et al., 1998). Die Sequenzen sind in den 12 und 13 gezeigt.
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Für die DNA-Synthese
wurde RNS aus dem Hirn von Milch absondernden Ratten durch RNazol
B isoliert (Tel Test, Inc., TX, USA). Die Synthese der komplementären DNA
wurde mit M-MuLV-Reversetranscriptase (Pharmacia) durchgeführt. Diese
cDNA wurde als Matrize in der PCR-Amplifikation durch Dynazyme II-Polymerase
(Finzymes) mit den vorstehend erwähnten Primern verwendet:
1
min lang 95°C,
30 s lang 55°C,
30 s lang 72°C
und über
eine Gesamtanzahl von 30 Zyklen wiederholt.
-
Das
Programm wurde über
einen Temperaturgradienten laufen gelassen (T= 58°C ± 10°C) mit einer Mastercycler
Gradient Maschine (Eppendorf).
-
Beispiel 2.
-
Herstellung
von Antikörpern
gegen PrRP
-
Die
Peptide TPDINPAWYAGRGIRPVGRF-NH2 (entsprechend PrRP20) (SEQ ID NR.
1) und das C-terminale Fragment GIRPVGRF-NH2 (entsprechend PrRP8)
wurden unter Verwendung des Festphasensystems synthetisiert und
durch serielle Reversed-Phase-HPLC-Durchläufe gereinigt. Die Reinheit
wurde aus einem HPLC-Einzelpeak
unter Verwendung der massenspektrometrischen Analyse bestätigt. Sie
wurden mit 1-Ethyl-3,3-(dimethylaminopropyl)carbodiimid (EDAC; Sigma)
an succinyliertes Hämocyanin
der Napfschnecke gekoppelt (KLH; Sigma, St. Louis, MO), wie früher beschrieben
(Panula et al. 1982), und Antiseren wurden in Kaninchen produziert.
-
Dieselben
Peptide wurden auch als Mehrfachantigenpeptide (MAPs) synthetisiert,
um die Antikörperproduktion
zu erleichtern. Die MAPs wurden Kaninchen zusammen mit 500 μg des MAP-Peptid-Konjugats
und mit 500 μl
Freunds vollständigem
Adjuvans (Freund's
complete adjuvant) intradermal injiziert. Nach fünf Wochen wurde eine Auffrischungsinjektion
gegeben (300 μg
Konjugat in 500 μl
Freund's vollständigem Adjuvans). Seren
wurden gesammelt und unter Verwendung von Dot-Blot-Tests und Immunzytochemie
unter Verwendung von Gehirnschnitten durch Bereiche, die PrRP-mRNA
enthalten, auf Gegenwart von Antikörpern gegen PrRP-ähnliche
Pepti de getestet. Spezifische Antiseren, welche neurale Strukturen
im Gehirn erkannten und keine derartige Reaktion ergaben, wenn sie
mit entsprechenden Peptiden präadsorbiert
wurden, wurden erzeugt.
-
Beispiel 3.
-
In situ-Hybridisierungssonden
-
Oligonukleotide
für die
in situ-Hybridisierung wurden mit einem DNA-Synthesizer gemäß den veröffentlichten
Sequenzen von NPFF, PrRP und PrRP-Rezeptor der Ratte erzeugt. Die
Sonden NPFF (CAA GCA TTT CTA CCA AAC CTC TGG GGC TGA AAC AAG AAG
GCT GGG TTC CTT CTA und GGG AAG TGA TTT TGC ATG CAG ACA TAT CAC
AGC AGA TGA TGT TAC TTC TT), PrRP (TTG ATA CAG GGG TTC TTGG TCT
CCA TGG AGT GCT GGT GGG CTC GGCC CTG GA), GRP10/UHR-1-verwandter
PrRP-Rezeptor (TGC GC TCT GGG AAC CGT CGC AGA CAC ATT GCT CTC TGA
AGC CTC TGC ACT und AGC GCC AGC ACT GCA GAT AGA GCC CAG ATG CCC
AGC ACA GCG TAG GCG CTG) wurden mit Desoxyadenosin-5'-α(-thio)triphosphat-(35S) (NEG-034H)
(DuPont NEN Research products, Boston, MA, USA) an deren 3'-Enden unter Verwendung
der terminalen Desoxynukleotidtransferase (Promega, Madison, WI,
USA) gemäß dem Protokoll
des Herstellers markiert. Die Reinigungen wurden an Sephadex G-50-Säulen durchgeführt. Die markierten
Sonden mit spezifischen Aktivitäten
von 1–2 × 109 cpm/μg
wurden bis zur Verwendung bei –20°C in 10 mM
Dithiotreitol (DTT) gelagert. Eine 50-mer-Oligonukleotid-Sonde,
die komplementär
zur Chloramphenicolacetyltransferase von Staphylococcus aureus ist,
wurde als eine der Kontrollen verwendet.
-
Beispiel 4.
-
In situ-Hybridisierung
-
Das
Verfahren, das für
eine in situ-Hybridisierung mit Oligonukleotidsonden verwendet wurde,
ist vorstehend beschrieben worden (Dagerlind et al., 1992) und wurde
mit kleineren Änderungen
angewendet. Vor der Hybridisierung mit Oligonukleotidsonden wurden
die Schnitte 30 min lang bei Raumtemperatur an der Luft trocknen
gelassen.
-
Die
Objektträger
wurden 5 min lang in einem Abstand von 25 cm mit UV-Licht belichtet,
um die Hybridisierung zu erhöhen
(Schambra et al., 1994). Die Schnitte wurden 20–24 h lang bei 45°C (PrRP),
50°C (PrRP-Rezeptor)
oder 55°C
(NPFF) in einer Befeuchtungskammer mit 200 μl Hybridisierungspuffer hybridisiert,
der 50% deionisiertes Formamid, 4× SSC (0,6 M Natriumchlorid,
0,06 M Natriumzitrat), 1 × Denhardt's-Lösung (0,02%
Polyvinylpyrrolidon, 0,02% Ficoll, 0,02% Rinderserumalbumin), 1
% Sarcosyl-(N-lauroylsarcosin), 0,02 M Natriumphosphat (PB; pH-Wert
7,0), 10% Dextransulfat, 500 μg/ml
denaturierte Lachssperma-DNA (ssDNA), 250 μg/ml Transfer-RNA (tRNA), 200
mM DTT und 107 cpm/ml der markierten Sonde (NPFF, PrRP oder PrRP-Rezeptor)
oder Chloramphenicolacetyltransferase von Staphylococcus aureus
als Kontrollsonde enthielt. Nach der Hybridisierung wurden die Objektträger bei
Raumtemperatur in 1 × SSC
eingetaucht, kurz mit 1 × SSC
bei 56°C
und dann dreimal 20 min lang bei 56°C in 1 × SSC gewaschen. Sie wurden bei
56°C in
frischem 1 × SSC
auf Raumtemperatur abgekühlt,
bevor sie mit Ethanol dehydratisiert wurden (ein Eintauchen in destilliertes
Wasser und dann jeweils 30 s lang in 60%, 80% und absoluten Ethanol).
Die Gewebeschnitte wurden dann 10 Tage lang auf Kodak BioMax MR-Film
gelegt und danach in Kodak NTB2-Emulsion eingetaucht und der Emulsion
50 Tage lang ausgesetzt. Als zusätzliche
Kontrolle zusammen mit der Chloramphenicolacetyltransferase von
Staphylococcus aureus als Sonde wurde eine kompetitive Hybridisierung
mit einem 100fachen Überschuss
an nicht markiertem NPFF-, PrRP- oder PrRP-Rezeptoroligonukleotid
im Hybridisierungspuffer durchgeführt, um jedes spezifische Hybridisierungsignal
aufzuheben. Repräsentative
Objektträger
von allen Gehirnbereichen wurden mit Toluidinblau oder Cresylviolett
gefärbt,
um eine Identifizierung von Gehirnnuclei, Neuronen, zu erlauben.
-
Die
beiden Gene, die die RF-Amidpeptidgene (NPFF und PrRP) kodieren,
wurden in Schlüsselbereichen
des Gehirns exprimiert, von denen bekannt ist, dass sie in die Regulation
von Blutdruck- und Herzfunktionen sowie der hormonellen Regulation
einbezogen sind. Genauer wurde PrRP in der dorsalen Medulla oblongata,
die den Nucleus tractus solitarii und die ventrolaterale Medulla
einschließt,
und im zentralen Hypothalamus exprimiert. NPFF wurde im Nucleus
tractus solitarii, im Nucleus spinalis trigemini und im Nucleus
supraopticus und Nucleus paraventrikularis hypothalami exprimiert.
NPFF, nicht aber PrRP, wurde im dorsalen Horn des Rückenmarks
exprimiert.
-
Der
Rezeptor für
RF-Amidpeptide, die mit GPR10 verwandt sind, wurde im zentralen
Hypothalamus, im Nucleus reticularis thalami und in der Medulla
oblongata, insbesondere in der Area postrema exprimiert.
-
Beispiel 5.
-
Bildanalyse
-
Die
Quantifizierung der autoradiographischen in situ-Hybridisierungsfilme
wurde durch Digitalisieren der Filmbilder mit einem computer-gestützten MCID-Bild-Analysesystem
(Imaging Research, St. Catherines, Ontario, Kanada) und durch Messen
verschiedener Gehirnbereiche in Grauskalapixelwerten durchgeführt. Die relative
optische Dichte wurde in einen linearen Grauskalawert, bezogen auf
eine geeignet abgeleitete 14C-Standardkurve,
umgewandelt, im Wesentlichen wie in unseren früheren Berichten beschrieben
(Lintunen et al. 1998, Vilim et al. 1999).
-
Beispiel 6.
-
Immunzytochemie
-
Immunhistochemie
wurde unter Verwendung spezifischer Antiseren gegen die C-Termini der beiden aktiven
Peptide, NPFF und NPSF, das in der NPFF-Vorstufe vorlag, und PrRP
durchgeführt.
Normale oder Colchicin-behandelte männliche Wistar-Ratten (250–300 g)
wurden mit 4% Paraformaldehyd durchtränkt, und Gehirnschnitte wurden
zur Immunfluoreszenz, wie beschrieben (Kivipelto et al., 1989),
verarbeitet. Primärantiseren
wurden 1:500 – 1:20.000
verdünnt,
und Präadsorptionskontrollen
mit mehreren Peptiden wurden durchgeführt, wie früher beschrieben (Kivipelto
et al., 1989).
-
Zum
Vergleich wurden Antiseren gegen die NPFF-Gen-verwandten Peptide
NPFF und NPSF ähnlich angewendet.
Die Daten für
PrRP sind in 2 veranschaulicht.
-
Immunzytochemie
mit Antikörpern
gegen NPSF, einem typischen RF-Amidpeptid, zeigten umfangreiche
Faser- und terminale Netzwerke in dem Nucleus parabrachialis lateralis,
dem Nucleus tractus solitarii, der ventrolateralen Medulla, der
Amygdala, dem Bettnucleus der Stria medullaris und mehreren Hypothalamusnuclei.
Das Antiserum war C-Terminus-spezifisch, was nahelegt, dass die
Immunlokalisation eine Gruppe von verwandten Peptiden darstellt.
Die Immunzytochemie von PrRP verifizierte die Ergebnisse, die für entsprechende
mRNA mit in situ-Hybridisierung erhalten wurden, und bestätigten,
dass die PrRP-Gen-verwandten Peptide in regulatorischen Schlüsselbereichen
der Medulla erzeugt und gespeichert werden. Große Neuronen, die eine starke
TPDINPAWYAGRGIRPVGRF-NH2-Immunreaktivität (PrRP20-ir) zeigten, waren
im Kommissurenteil des Nucleus tractus solitarii erkennbar. Es war
sichtbar, dass sich Faserprojektionen, die von diesem Bereich ausgehen,
zu vorhergehenden und nachfolgenden Richtungen und zur ventrolateralen
Richtung erstrecken. Umfangreiche terminale Netzwerke waren in anderen
Teilen des Nucleus tractus solitarii, Trigeminalkomplexes und mehreren
Nuclei der ventralen und lateralen Medulla oblongata, des Nucleus
parabrachialis lateralis und medialis und dem ventrolateralen zentralen
Höhlengrau
erkennbar. Perikarya waren auch in der ventrolateralen Medulla und
dem Hypothalamus auf der Ebene des Nucleus dorsomedialis und des
Nucleus ventromedialis zu sehen. Fasern waren auch in mehreren Hypothalamusstellen,
vornehmlich in der Eminentia medialis, mit dem C-Terminus-orientierten
Antiserum, und in den paraventrikularen und periventrikularen Bereichen
und dem lateralen Hypothalamus sowohl mit dem C-Terminus- als auch dem N Terminus-orientierten Antiserum
zu erkennen. Von den limbischen Bereichen zeigten der Bettnucleus
der Stria terminalis und die seitliche Scheidewand eindeutige Fasernetzwerke.
Dichte Fasernetzwerke in den paraventrikularen und lateralen Hypothalamus-Bereichen
zeigen die Einbeziehung von PrRP in die Regulation der Nahrungsmittelaufnahme.
-
Beispiel 7.
-
Neuropathisches
Schmerzmodell
-
Das
Modell von Kim und Chung wurde angewendet, wie früher beschrieben
(Kontinen et al. 1997). Die Tiere wurden mit Halothan betäubt, und
die linken Rückenmarksnerven
L5 und L6 wurden exponiert, isoliert und mit 6–0 Seidenfaden fest verbunden.
Ratten, welche eine wesentliche mechanische Allodynie (Schwelle für das Zurückziehen
der Pfote nach von Frey-Haarstimulierung mit der Kraft von 4,2 g
oder weniger) nach zwei Wochen von der Ligierung entwickelten, wurden
verwendet. Das intrathekale Einführen
der Kanüle
wurde durchgeführt,
wie beschrieben (Kontinen et al. 1997).
-
Die
Ergebnisse der intrathekalen Injektionen sind in 5 dargestellt.
Aus der Figur ist ersichtlich, dass intrathekales PrRP keine Wirkung
auf den Schmerz in diesem Modell hatte. PrRP20 im NTS und auch im PAG
hatte eine wesentliche antiallodyne Wirkung in neuropathischen Tieren
(9).
-
Beispiel 8.
-
Testen von
Analgesie und Allodynie
-
Die
durch Wärme
induzierte Reaktion des „Tail-flick" wurde unter Verwendung
einer Strahlungswärmevorrichtung
bestimmt. Der Wärmestrahl
wurde auf den Schwanz gerichtet und die Zeit des „Tail-flick" wurde notiert.
-
Die
intrathekale Verabreichung von PrRP zeigte, dass die Peptide auf
der Ebene des Rückenmarks unwirksam
waren. In normalen Ratten gab es keine wesentlichen Antinozizeptorwirkungen
(Tail-flick-Test) entweder mit PrRP oder dessen C-terminalen Oktapeptidfragment
bei Dosen von 0,5, 5 oder 10 nmol (5A). Eine
i.t.-Dosis von 5 nmol änderte
die Antinozizeptorwirkung des Morphins nicht erheblich (5B).
In neuropathischen Ratten änderten
i.t.-Dosen von 5 oder 10 nmol des C-terminalen Oktapeptids die Kälteallodynie oder
mechanische Allodynie nicht. Injektion des PrRP20-Peptids in den
NTS induzierte eine starke Antinozizeption nach mechani scher Stimulation.
Die Wirkung war 5 min nach der Verabreichung offensichtlich, maximal < 20 min (6).
PrRP8 war bei NTS unwirksam (6). In der
ventrolateralen Medulla (CVLM) induzierte eine ähnliche Injektion von PrRP20
eine milde Hyperalgesie (6B). Im
zentralen Höhlengrau
war das Peptid unwirksam, wenn es in gesunden Tieren getestet wurde
(6B). Die Antinozizeptorwirkung, die durch intrazerebrale
Arzneistoffinjektionen induziert wurde, wurde in gesunden Tieren
unter Anwendung des Pfotendrucktests getestet, wie früher beschrieben
(Wei et al., 1998). Die Technik der intrazerebralen Arzneistoffinjektionen
ist anderswo ausführlich
beschrieben (Wei et al. 1998). Das Testen der taktilen Allodynie
wurde unter Verwendung einer Reihe von kalibrierten Monofilamenten
durchgeführt,
wie früher
beschrieben (Wei et al., 1998).
-
Die
Verabreichung des Peptids in das zentrale Höhlengrau neuropathischer Ratten
hatte eine antiallodyne Wirkung (9B). Auch
im NTS hatte PrRP20 eine dosisabhängige antiallodyne Wirkung
in neuropathischen Tieren (9A).
-
Beispiel 9.
-
Blutdruckaufzeichnungen
nach intrazerebralen Injektionen
-
Ratten
wurden mit Pentobarbiton betäubt
und in einen stereotaktischen Standardrahmen eingebracht. Für Mikroinjektionen
des Arzneistoffs in die CVLM oder in das PAG wurde eine Führungskanüle in den
Hirnstamm gelegt. Zur Aufzeichnung des Zurückziehens der Hinterextremitäten wurde
eine piezoelektrische Vorrichtung an die Hinterextremitäten geklebt.
Zur Aufzeichnung des mittleren Blutdruckes wurde ein intraarterieller
Katheter in die Karotis eingebracht, und er wurde an einen kalibrierten
Blutdruckmesswandler angeschlossen (Harvard Apparatus Inc.). Die
schädlichen
Wärmestimuli
(52°C mit
einer Dauer von 5 s) wurden von einem Feedback-regulierten Kontaktthermostimulator
(LTS3, Thermal Devices Inc.) auf die kahle Haut der Hinterpfote
aufgebracht. Die Reaktionen wurden auf einem Digitalspeicheroszilloskop
aufgezeichnet.
-
Der
basale Blutdruck, die durch Wärme
hervorgerufene Blutdruckzunahme und die Latenz des durch Wärme hervorgerufenen
Zurückziehens
der Hinterextremitäten wurden
vor den Arzneistoffinjektionen und bei verschiedenen Abständen im
Anschluss an die Arzneistoffinjektionen aufgezeichnet. Die Aufzeichnungen
des Blutdruckes zeigten an, dass PrRP20 in der CVLM die durch Wärme hervorgerufene
Blutdruckreaktion (ein somatisch-autonomer Reflex) erleichtert,
die mit der Erleichterung der durch Wärme hervorgerufenen Reaktion des
Zurückziehens
von Hinterextremitäten
(ein somatomotorischer Reflex) einhergeht. Diese Feststellung, die in
den 7 und 8 dargestellt ist, zeigt an,
dass PrRP20 in der CVLM schmerzerleichternde Wirkungen aufweist.
-
Beispiel 10.
-
Blutdruckmessungen nach
i.v.-Injektionen
-
Ratten
wurden mit Urethan oder Isofluran betäubt, und in die Oberschenkelvene
und -arterie wurden Kanülen
eingebracht. Das Grass-Aufzeichnungssystem wurde verwendet, nachdem
das Druckmessgerät
mit der arteriellen Leitung verbunden worden war. Die Peptide TPDINPAWYAGRGIRPVGRF-NH2
(gemäß PrP20) und
das C-terminale Fragment GIRPVGRF-NH2 (gemäß PrRP8) wurden intravenös injiziert,
und der arterielle Blutdruck wurde überwacht.
-
Die
Ergebnisse sind in den 10 und 11 gezeigt.
Die intravenöse
Injektion von PrRP20 bei einer Dosis von 220 μg/kg (11) oder
dessen C-terminales Oktapeptidfragment PrRP8 bei Dosen von 18–126 μg/kg (10)
induzierte eine klare Zunahme des arteriellen Blutdruckes (maximal
70 oder 60 mmHg beim systolischen beziehungsweise 40 und 30 beim
diastolischen Druck) und Zunahme der Herzfrequenz (30–50 bpm,
von 360 auf 390–420
bpm). Bei denselben Tieren war Kochsalzlösung ohne eine Wirkung (11A), und Phenylephrin induzierte eine klare Zunahme
des Drucks.
-
-
-
-
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