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Die Erfindung betrifft eine Kohlendioxidanzeigevorrichtung
und insbesondere eine Kohlendioxidanzeigevorrichtung der Art, die
ein chemisch inertes Substrat und eine Indikatorzusammensetzung umfasst,
die von dem Substrat getragen wird, auf Kohlendioxid in Ausatemluft
reagiert, wobei eine farbverändernde
Umsetzung stattfindet, und einen pHempfindlichen Farbstoff und eine
basische Substanz enthält,
die aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus quartären
Ammonium- und Phosphoniumsalzen besteht.
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Kolorimetrische Kohlendioxidanzeigevorrichtungen
dieser Art werden zum Nachweis des Vorhandenseins eines bestimmten
Mindestkohlendioxidgehaltes in der Ausatemluft eines Menschen verwendet.
Wenn die Anzeigevorrichtungen verwendet werden, setzt sich das Kohlendioxid
mit der Indikatorzusammensetzung um, wobei sich der pH-Wert der Umgebung ändert, in
welcher der pH-empfindliche Farbstoff wirkt, wodurch in der Indikatorzusammensetzung
eine Farbveränderung
verursacht wird.
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So können sie beispielsweise verwendet werden,
um festzustellen, ob ein Patient korrekt intubiert ist, d. h., dass
ein Endotrachealtubus ordnungsgemäß in der Luftröhre anstatt
in der Speiseröhre
angebracht worden ist. Ist er richtig angebracht, enthält die durch
ihn vom Patienten ausgeatmete Luft Kohlendioxid in einem Anteil,
der signifikant höher
als derjenige bei Luft in der Speiseröhre ist; so enthält die Luft
in der Luftröhre
normalerweise fünf
bis sechs Prozent Kohlendioxid, während die Luft in der Speiseröhre normalerweise
nur etwa 0,03 Prozent Kohlendioxid enthält. Eine kolorimetrische Kohlendioxidanzeigevorrichtung
der oben genannten Art kann in einem transparenten Teil des eigentlichen
Endotrachealtubus oder in einer anderen Vorrichtung angeordnet werden,
durch welche die Ausatemluft strömt, sodass
diese mit der Indikatorzusammensetzung in Berührung kommt und deren Farbveränderung
verursacht, wodurch eine optische Anzeige des Vorhandenseins von
Kohlendioxid in der Ausatemluft bereitgestellt wird.
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In dieser sowie einigen anderen Verwendungen
ist ein qualitativer Kohlendioxidnachweis adäquat, sodass es ausreicht,
dass die Indikatorzusammensetzung genügend unterscheidbaren reversiblen Farbänderungen
unterliegt, die schnell genug sind, um beispielsweise einen Anästhesisten
in die Lage zu versetzen, die Schwankungen des Kohlendioxidgehaltes
zu beobachten, die während
des Ein- und Ausatmens des Patienten auftreten. Siehe beispielsweise
US-A-5 005 572 (Raemer et al.), in welcher die Verwendung von unter
anderem quartären
Ammonium- oder Phosphoniumsalzen als Bestandteil der Indikatorzusammensetzung
gelehrt wird. Diese quartären
Ammonium- und Phosphoniumsalze besitzen die allgemeine Formel
in welcher
– X ein
Stickstoff- oder Phosphoratom,
– R
1,
R
2, R
3 und R
4 jeweils einen Alkylrest und
– Y- ein
Anion, das aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus Hydroxid, Fluorid, Chlorid, Bromid, Iodid, Carbonat
und Tetrafluorborat besteht, bedeutet.
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Insbesondere besitzt in diesen Indikatorzusammensetzungen
des Standes der Technik jeder der Alkylreste R1,
R2, R3 und R4 1 bis 12 Kohlenstoffatome.
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In einem jüngst offenbarten kompakten
und billigen kolorimetrischen Kohlendioxidanalysegerät, das für quantitative
Verwendungen geeignet ist, in welchen aus Kosten oder anderen Gründen IR-Analysegeräte ungeeignet
sind, wird eine Kohlendioxidanzeigevorrichtung der weiter oben erwähnten Art verwendet,
siehe Anesthesiology, Bd. 85, Nr. 3, Abstract 440 (September 1996).
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Die Nützlichkeit dieses Analysegeräts wird jedoch
von Problemen begrenzt, die mit den Eigenschaften der zur Zeit zur
Verfügung
stehenden Kohlendioxidanzeigevorrichtungen, insbesondere der Reaktionszeit
der Indikatorzusammensetzungen, zusammenhängen. Der Zeitraum, welchen
die Indikatorzusammensetzung benötigt,
um ihre Färbung
als Reaktion auf eine plötzliche
Kohlendioxidexposition mehr oder weniger vollständig zu ändern, sollte kürzer als
der Zeitraum der Ausatemphase eines einzigen Atemzuges, d. h. kürzer als
etwa die Hälfte
der Dauer eines einzigen Atemzugs, sein. Dabei ist es für die Indikatorzusammensetzung
wünschenswert, ausreichend
schnell zu reagieren, um eine photoelektrische kolorimetrische Überwachung
der Kohlendioxidveränderung
während
der gesamten Ausatemphase mit einer Genauigkeit, die derjenigen
entspricht, welche mit einem IR-Analysegerät erreicht werden kann, zu
ermöglichen.
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Ein gesunder Erwachsener atmet im
Ruhezustand normalerweise mit einer Rate von etwa 15 Atemzügen pro
Minute, sodass die Dauer TE der Ausatemphase
etwa 2 Sekunden beträgt,
wobei eine Schwankung von TE innerhalb eines
Bereichs von 1,5 bis 4 Sekunden normal ist. Bei Kindern und Neugeborenen
beträgt
der entsprechende Bereich 0,75 bis 1,5 Sekunden bzw. 0,5 bis 1 Sekunde.
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Die Reaktionszeit der Kohlendioxidindikatorzusammensetzungen
der weiter oben beschriebenen Art des Standes der Technik ist in
hohem Maße
von der Feuchtigkeit der Umgebung abhängig, in welcher die Indikatorzusammensetzung
arbeitet. Leider ist die Ausatemluft mit Wasser gesättigt, während die Einatemluft
relativ trocken sein kann. Damit die Kohlendioxidindikatorzusammensetzung
gleich bleibende quantitative Anzeigen liefern kann, selbst wenn die
Dauer der Ausatemphase kurz ist, sagen wir 2 Sekunden oder kürzer, sollte
sie deshalb im Wesentlichen gegenüber der Feuchtigkeit der Umgebung,
in welcher sie arbeitet, unempfindlich sein.
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Um zu einer schnellen Reaktion zu
kommen, ist der Einbau eines Weichmachers in die Kohlendioxidindikatorzusammensetzungen
vorgeschlagen worden, siehe US-A-5 472 668 (Mills et al.). Jedoch wird
durch den Einbau eines Weichmachers die Lebensdauer der Anzeigevorrichtungen
auf einige Monate verkürzt,
wodurch sie für
eine Verwendung in kommerziellen Geräten ungeeignet werden.
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Wenn Weichmacher durch andere wasserunlösliche Substanzen
ersetzt werden, kann das Lebensdauerproblem gelöst werden (siehe WO 96/24054),
wobei jedoch die Reaktionszeit nicht ausreichend verkürzt wird,
um eine genaue quantitative Überwachung
der Kohlendioxidschwankungen in den einzelnen Ausatemphasen zu erlauben.
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Deshalb liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine schnell reagierende kolorimetrische Kohlendioxidanzeigevorrichtung
der eingangs erwähnten
Art bereitzustellen, die im Wesentlichen gegenüber Feuchtigkeitsschwankungen
innerhalb des Bereichs unempfindlich ist, der bei ihrer Verwendung zur
Anzeige von Kohlendioxid in der Ausatemluft vorgefunden wird, und
deren Lebensdauer genügend lang
ist, um sie in die Lage zu versetzen, in kommerziellen Kohlendioxidanalysegeräten verwendet
werden zu können.
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Bei der Suche nach einer solchen
kolorimetrischen Anzeigevorrichtung ist überraschend festgestellt worden,
dass Indikatorzusammensetzungen, deren basische Substanz der folgenden
allgemeinen Formel (1) entspricht, und in welcher wenigstens einer
der Alkylreste R1, R2,
R3 und R4 mindestens
13 Kohlenstoffatome besitzt, mindestens einer der anderen Alkylreste
6 bis 8 Kohlenstoffatome besitzt und die übrigen Alkylreste, falls welche übrigbleiben,
1 bis 12 Kohlenstoffatome besitzen, die weiter oben genannten Anforderungen
sehr gut erfüllen.
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Entsprechend dieser Feststellung
wird die zuvor genannte erfindungsgemäße Aufgabe durch eine schnell
reagierende kolorimetrische Kohlendioxidanzeigevorrichtung gelöst, welche
im Wesentlichen gegenüber
Feuchtigkeit unempfindlich ist und ein chemisch inertes Substrat
und eine Indikatorzusammensetzung umfasst, die von dem Substrat
getragen wird, auf Kohlendioxid in ausgeatmeter Atemluft reagiert,
wobei eine farbverändernde
Umsetzung stattfindet, und einen pH-empfindlichen Farbstoff und eine
basische Substanz mit der allgemeinen Formel
in welcher
– X ein
Stickstoff- oder Phosphoratom,
– R
1,
R
2, R
3 und R
4 jeweils einen Alkylrest und
– Y- ein
aus der aus Hydroxid, Fluorid, Chlorid, Bromid, Iodid, Carbonat
und Tetrafluorborat bestehenden Gruppe ausgewähltes Anion bedeutet und
– wenigstens
einer der Alkylreste R
1, R
2,
R
3 und R
4 mindestens
13 Kohlenstoffatome besitzt und wenigstens einer der anderen Alkylreste
6 bis 8 Kohlenstoffatome besitzt, wobei der/die übrige/n Alkylrest/e, falls es
ihn/sie gibt, 1 bis 12 Kohlenstoff atome besitzt/besitzen,
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enthält.
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Wenn nur einer der Alkylreste mehr
als 12 Kohlenstoffatome und nur einer 6 bis 8 Kohlenstoffatome besitzt,
haben die anderen zwei Alkylreste eine einander ähnliche oder andere Anzahl
von Kohlenstoffatomen, die im Bereich von 1 bis 12 liegt.
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Dabei umfasst der Begriff Alkylrest,
wie er in dieser Beschreibung und in den Patentansprüchen benutzt
wird, sowohl geradkettige als auch verzweigte Alkylreste.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung
bedeutet R1 den Tetradecylrest und hat so
14 Kohlenstoffatome und bedeutet jeder der Reste R2,
R3 und R4 den Hexylrest
und besitzt somit 6 Kohlenstoffatome.
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Wie bei der Kohlendioxidanzeigevorrichtung des
Standes der Technik kann die Indikatorzusammensetzung als Beschichtung
auf einer geeigneten Unterlage wie einer Polymerfolie, die vorzugsweise transparent
ist, sodass die Beschichtung durch sie hindurch zu sehen ist, bereitgestellt
werden. Die Beschichtung kann auch von einer gasdurchlässigen Schutzmembran
aus einem geeigneten Material bedeckt werden, das dem gasförmigen Kohlendioxid den
freien Durchtritt erlaubt, aber den Durchtritt von Flüssigkeiten
verhindert.
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Der einen Bestandteil der Indikatorzusammensetzung
bildende Farbstoff kann einer der vielen verschiedenen Farbstoffe
sein, die in kolorimetrischen Kohlendioxidanzeigevorrichtungen der
Art, welche die Erfindung betrifft, herkömmlich sind, wie Thymolblau.
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Für
das richtige Verständnis
der Erfindung ist es wichtig festzustellen, dass mit kürzer werdenden Kohlenstoffketten
der Alkylreste der basischen Substanz, die in der erfindungsgemäßen Indikatorzusammensetzung
enthalten ist, die basische Substanz hydrophiler und wasserlöslicher
wird. Besitzen die Kohlenstoffketten mehr als etwa 8 Kohlenstoffatome, ist
die basische Substanz im Wesentlichen wasserunlöslich und hydrophob.
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Eine gewisse Menge an molekularem
Wasser muss jedoch in der Indikatorzusammensetzung vorhanden sind,
da die Farbänderungsreaktion
erfordert, dass das Kohlendioxid sich mit molekularem Wasser vereinigt.
Wenn alle vier Kohlenstoffketten mehr als 10 bis 12 Kohlenstoffatome
enthalten, ist der vorhandene Wasseranteil zu gering, um die Farbänderungsreaktion
ordnungsgemäß stattfinden
zu lassen, selbst wenn die mit der Indikatorzusammensetzung in Berührung kommende
Luft feucht ist. Ist die Luft trocken, können selbst Indikatorzusammensetzungen,
in welchen die Kohlenstoffketten kürzer sind, nicht richtig mit
Kohlendioxid reagieren. So ist beispielsweise, wenn alle Kohlenstoffketten
8 Kohlenstoffatome besitzen und keine hydrophile Substanz in der
Anzeigevorrichtung vorhanden ist, kein zuverlässiger quantitativer Nachweis
des Kohlendioxids möglich,
wenn das das Kohlendioxid enthaltende Gas eine relative Feuchtigkeit
von unter etwa 20% besitzt (A. Gedeon, P. Krill und C. Mebius, Anesthesia,
49, 798-103, (1994)).
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Wenn andererseits die Indikatorzusammensetzung
zu hydrophil ist, da die Anzahl der Kohlenstoffatome der Kohlenstoffketten
viel kleiner als 8 ist und/oder die Indikatorzusammensetzung eine
stark hydrophile Substanz enthält,
reagiert die Indikatorzusammensetzung sehr langsam auf Kohlendioxid.
Insbesondere in der feuchten Umgebung, in welcher die Anzeigevorrichtung
bei klinischer Verwendung arbeitet, wird die Reaktion für eine genaue
Capnographie nutzlos, wie weiter unten gezeigt werden wird.
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Deshalb sollten die Längen der
Kohlenstoffketten der Indikatorzusammensetzung derart passend gemacht
werden, dass ein geeignetes Gleichgewicht zwischen den hydrophoben
Eigenschaften der Kette/n mit mindestens 13 Kohlenstoffatomen und
den hydrophilen Eigenschaften der kürzeren Kohlenstoffkette/n erreicht
wird. So verleiht beispielsweise, wie im Folgenden der Beschreibung
deutlich werden wird, eine Indikatorzusammensetzung, in welcher
eine der Kohlenstoffketten 14 Kohlenstoffatome besitzt und die anderen
drei Kohlenstoffketten jeweils 6 Kohlenstoffatome besitzen, der
erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung
ausgezeichnete Reaktionseigenschaften auf Kohlendioxid.
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Die Erfindung wird anschließend unter
Bezugnahme auf die im Anhang befindlichen Zeichnungen näher erläutert, wobei
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– 1 ein Diagramm, das die
Veränderung der
Kohlendioxidkonzentration der Atemluft im Laufe der Zeit während der
Ausatemphase veranschaulicht,
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– 2 ein Diagramm, das die
Farbänderung
veranschaulicht, wie sie bei einer stark hydrophilen Kohlendioxidanzeigevorrichtung
des Standes der Technik in der Ausatemphase auftritt,
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– 3 ein 2 ähnliches
Diagramm, das die Farbänderung
veranschaulicht, die in einer anderen Kohlendioxidanzeigevorrichtung
des Standes der Technik auftritt, und in einer Kohlendioxidanzeigevorrichtung
mit einer eine modifizierte Reaktion verstärkenden Substanz auftritt,
wobei im Diagramm auch die durchgezogene Kurve von 2 eingezeichnet ist, um den Vergleich
der Kurven zu erleichtern, und
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– 4 ein den 2 und 3 ähnliches
Diagramm, das die Farbänderung
veranschaulicht, wie sie in einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Kohlendioxidanzeigevorrichtung auftritt,
wobei im Diagramm auch zum Vergleich eine der in 3 gezeigten
Kurven eingezeichnet ist, zeigt.
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Beim Atmungsvorgang des Menschen
entnimmt die Lunge dem Blut der Lungenbläschen Sauerstoff und gibt Kohlendioxid
an die Luft ab. Normalerweise ist in der Einatemluft fast kein Kohlendioxid enthalten,
während
die Ausatemluft einen merklichen Kohlendioxidanteil enthält. Eine
Kurve, das so genannte Capnogramm, zeigt, dass die Veränderung des
Kohlendioxidgehalts der in den oberen Atemwegen vorhandenen Luft
in der Ausatemphase im Laufe der Zeit im Allgemeinen die von Kurve
A in 1 dargestellte
Form hat. Diese Kurve zeigt das normale Atmen einer gesunden erwachsenen
Person, wobei die Atmungsrate 15 Atemzüge pro Minute beträgt, sodass
jeder Atemzug 4 Sekunden benötigt
und die Dauer T von Ein- und Ausatemphase etwa gleich ist, d. h.
etwa 2 Sekunden beträgt.
Dabei entspricht der Kohlendioxidpartialdruck Pet am
Ende der Ausatemphase einer Kohlendioxidkonzentration von etwa 5%.
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Die Form des Capnogramms für eine idealisierte
vollkommen homogene Lunge wird von Kurve B veranschaulicht, die
zeigt, dass der Kohlendioxidpartialdruck Pa in
den Alveolen fast sofort ansteigt und dann für die Dauer der Ausatemphase
konstant bleibt. Eine signifikante Abweichung von der durch Kurve
B veranschaulichten Form, beispielsweise wie von Kurve C dargestellt,
zeigt, dass der Gasaustausch in der Lunge ineffizient ist und zeigt
dementsprechend eine Krankheit an, deren Schwere aus dem Capnogramm
beurteilt werden kann.
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Darüber hinaus sollte bei einer
gesunden Person die Kohlendioxidkonzentration am Ende des Ausatemvorgangs
sich in der Nähe
der Kohlendioxidkonzentration in der Lunge befinden, wobei die Differenz
zwischen Pa und Pet zeigt,
ob das eingeatmete und das ausgeatmete Gasvolumen und das Blut,
das durch die Lunge fließt,
adäquat
sind.
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Es besteht deshalb ein Bedarf an
einem einfachen und zuverlässigen
Verfahren zum genauen Nachweis der Veränderung der Kohlendioxidkonzentration
der Ausatemluft. Die erfindungsgemäße kolorimetrische Anzeigevorrichtung
ermöglicht
es, diesen Bedarf zu decken.
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In 2 sind
Capnogramme gezeigt, die von dem weiter oben erwähnten kolorimetrischen Kohlendioxidanalysegerät aufgezeichnet
wurden, in welchem eine Anzeigevorrichtung verwendet wurde, die eine
Indikatorzusammensetzung enthielt, in welcher die basische Substanz
die allgemeine Formel (1) hatte, in welcher die vier Alkylreste
R1, R2, R3 und R4 ähnlich sind
und jeder ein Kohlenstoffatom besaß, d. h. jeder ein Methylrest
war. Das gestrichelt gezeichnete Capnogramm D repräsentiert
im Wesentlichen trockene Luft, während
das gestrichelt gezeichnete Capnogramm E Atemluft mit normaler Feuchtigkeit darstellt.
Die Farbänderung
ist gegen die Zeit auf der Ordinate oder y-Achse aufgetragen, und
die obere horizontale Linie letzteren Capnogramms zeigt die 100%ige
oder vollständige
Farbänderungsreaktion.
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Wie 2 zu
entnehmen, beeinflusst die Feuchtigkeit des Gases signifikant die
Farbänderung,
wobei es offensichtlich ist, dass diese Anzeigevorrichtung des Standes
der Technik für
quantitative Messungen praktisch nutzlos ist.
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In 3 ist
das Capnogramm F dasselbe wie Capnogramm E in 2. Die Capnogramme G und H repräsentieren
auch Anzeigevorrichtungen, in welchen die basische Substanz der
Indikatorzusammensetzung die allgemeine Formel (1) besitzt. Darüber hinaus
wurden alle drei Capnogramme bei feuchter Luft aufgezeichnet.
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In der von Capnogramm G veranschaulichten
Indikatorzusammensetzung hatte der Alkylrest R1 16
Kohlenstoffatome (d. h. er war Hexadecyl), während die Alkylreste R2, R3 und R, jeweils
ein Kohlenstoffatom besaßen
(d. h. Methyl waren). Die Reaktion der Kohlendioxidanzeigevorrichtung
war deutlich schneller als diejenige der von Capnogramm F (E) veranschaulichten
Anzeigevorrichtung, aber nicht schnell genug, um zufrieden stellend
zu sein. In der von Capnogramm H veranschaulichten Indikatorzusammensetzung
hatten alle vier Alkylreste R1, R2, R3 und R4 jeweils 8 Kohlenstoffatome (Tetraoctylammoniumhydroxid).
Der verwendete Farbstoff war Thymolblau, und als chemischer Stabilisator
wurde ein wasserunlöslicher
Alkohol eingesetzt. Diese Indikatorzusammensetzung war auch in der
Untersuchung verwendet worden, die in der weiter oben zitierten Anesthesiology,
Bd. 85, Nr. 3, Abstract 440 (September 1996) mitgeteilt ist. Capnogramm
H zeigt eine Reaktion, die nur etwas schneller als diejenige war, die
von Capnogramm G veranschaulicht ist. Demgemäß ist diese Reaktion auch zu
langsam, um zufrieden stellend zu sein.
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In 4 sind
Capnogramme I (ausgezogene Kurve) und J (gestrichelte Kurve) gezeigt,
die mit einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung
aufgezeichnet wurden, nämlich
einer Anzeigevorrichtung, die in der Indikatorzusammensetzung eine
basische Substanz mit der allgemeinen Formel (1) enthielt, worin
der Alkylrest R1 14 Kohlenstoffatome besaß und die
anderen Alkylreste R2, R3 und
R4 jeweils 6 Kohlenstoffatome besaßen (d.
h. Hexyl); die Substanz war somit Tetradecyltrihexylammoniumhydroxid.
Diese Indikatorzusammensetzung war sonst frei von Materialien, die das
Gleichgewicht zwischen hydrophilen und hydrophoben Eigenschaften,
die der Indikatorzusammensetzung durch die Länge der Kohlenstoffketten verliehen
werden, oder die Kohlendioxiddurchlässigkeit der Anzeigevorrichtung
beeinträchtigen
können. Capnogramm
I wurde bei feuchter Luft und Capnogramm J bei trockener Luft aufgezeichnet.
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In 4 ist
auch das Capnogramm H enthalten, das dasselbe wie Capnogramm H in 3 ist.
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Wie 4 zu
entnehmen, hat die erfindungsgemäße Anzeigevorrichtung,
wie sie von den Capnogrammen I und J veranschaulicht wird, sowohl
unter trockenen als auch feuchten Bedingungen ausgezeichnete Reaktionseigenschaften
insoweit, als der Zeitraum, der dafür erforderlich ist, das die
Farbänderungsreaktion
im Wesentlichen (90%) vollständig
abgelaufen ist, etwa zwei Sekunden beträgt. Dies bedeutet eine drastische
Verbesserung im Vergleich mit der besten Anzeigevorrichtung des
Standes der Technik.
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Die obigen Beispiele zeigen, dass,
um eine schnelle Reaktion und gleichzeitig den richtig ausbalancierten
hydrophilen Charakter zu erreichen, der gebraucht wird, um die pH-Wert-Änderung
zu liefern, die erforderlich ist, damit der Farbänderungsvorgang als Reaktion
auf eine Exposition gegenüber
Kohlendioxid stattfindet, in der Indikatorzusammensetzung eine basische
Substanz mit der allgemeinen Formel (1) verwendet werden kann, in
welcher mindestens einer der Alkylreste mehr als 12 Kohlenstoffatome besitzt,
während
mindestens einer der anderen Alkylreste kürzer ist und vorzugsweise 6
bis 8 Kohlenstoffatome enthält.
Auf diese Weise kann die basische Substanz, die einen Bestandteil
der Indikatorzusammensetzung bildet, so maßgeschneidert werden, dass
eine Anzeigevorrichtung mit der unter allen normalen klinischen
Bedingungen erforderlichen schnellen Reaktion bereitgestellt wird,
ohne dass in der Indikatorzusammensetzung eine zusätzliche
chemische Substanz erforderlich wäre.
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Der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung kann
eine beliebige geeignete physikalische Gestalt verliehen werden,
beispielsweise wie in US-A-4 728 499 (Fehder), US-A-4 879 999 (Leiman
et al.), US-A-5 005 572 (Raemer) und 5 472 668 (Mills et al.) gezeigt.
Dementsprechend kann die Indikatorzusammensetzung von einer porösen Substratfolie
aus Polypropylen absorbiert oder als Beschichtung auf einer nicht
porösen
Substratfolie aufgebracht werden. Falls gewünscht, kann die Anzeigevorrichtung
auch eine starre oder flexible Unterlage und eine schützende Deckfolie,
die auf der Indikatorzusammensetzung aufgebracht wird, umfassen.