Verfahren zum Glätten, Schlichten, Appretieren und Schmälzen von Textilfasern
Das Glätten, Schlichten, Appretieren und Schmälzen animalischer wie vegetabilischer
Textilfasern wird meist mit wasserlöslichen oder wasserunlöslichen Fettungsmitteln
oder Gemischen, welche solche Körper enthalten, vorgenommen. Für Wolle und Halbwolle,
welche für den Spinnprozeß vorbereitet werden sollen, bedient man sich des Oleins
oder nicht allzu ungesättigter Neutralöle, wie Olivenöl, Erdnußöl o. dgl., meist
im Gemisch mit Seifen oder anderen emulgierenden Schutzkolloiden, mitunter auch
in sulfonierter Form. Für Kunstseide und Seide werden Leinöl, Paraffin, Wachse o.
dgl. als Schlichtemittel vor dem Weben angewandt. Für Baumwollschlichten oder Appreturen
nimmt man vielfach feste oder halbfeste Fettstoffe, wie Talg, Schmalz; Japanwachs.
In allen Fällen wird: erstrebt; neben der Glättung des Fadens eine Verbesserung
der Fülle und, besonders bei Geweben, eine Veredelung des Griffes zu erreichen.Process for smoothing, sizing, finishing and melting textile fibers
Smoothing, finishing, finishing and peeling, animal as well as vegetable
Textile fibers are usually made with water-soluble or water-insoluble fatliquoring agents
or mixtures containing such bodies. For wool and half wool,
which are to be prepared for the spinning process, one makes use of the olein
or not too unsaturated neutral oils, such as olive oil, peanut oil or the like, mostly
mixed with soaps or other emulsifying protective colloids, sometimes also
in sulfonated form. Linseed oil, paraffin, waxes etc. are used for artificial silk and silk.
Like. Applied as a sizing agent before weaving. For cotton sizes or finishes
one often takes solid or semi-solid fatty substances such as tallow, lard; Japan wax.
In all cases: strive for; in addition to smoothing the thread, an improvement
the fullness and, especially with fabrics, to achieve a refinement of the handle.
In, jüngster Zeit ist auch vorgeschlagen worden, für die vorgenannten
Zwecke Pflanzenphosphatide im Gemisch mit fetten ölen und gegebenenfalls auch zusammen
mit Mineralölen zu verwenden. Dieses Verfahren besitzt neben ,dem Vorteil der guten
Schmälz-und Schlichteeffekte den Nachteil, daß die Phosphatide in Emulsionsform
sehr empfindlich sind und zu Ausflockungen neigen. Hierdurch entstehen bei:. textilen
Veredelungsprozessen sehr leicht Mängel, wie oberflächliche überfettungen, Fleckenbildungen,
Tappiger Griff usw. Es wurde nun gefunden, daß Textilfasern aller Art durch die
Anwendung oder Mitverwendung von Phosphatiden (Lecithin) in hervorragender Weise
unter Vermeidung der vorerwähnten Fehler veredelt werden können, sofern diese im
Gemisch mit solchen flüchtigen organischen Lösungsmitteln zur Verwendung kommen,
die allein für Schmälz-, Schlichte- oder Appreturzwecke ungeeignet sind. Es eignen
sich in gleicher Weise Lecithine, welche aus tierischer Roh-Substanz, wie Ei oder
Hirn, oder aus pflanz--liehen Rückständen, wie z. B. Preßkuchen aus der Sojaölfabrikation,
gewonnen werden. Als organische Lösungsmittel sind alle Solventien geeignet, die
unter den Bedingungen der Textilveredelung flüchtig sind und nicht etwa im Fasergut
verbleiben. Solche Lösungsmittel sind: Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol, Tetrahydronaphthalin,
Halogenkohlenwasserstoffes wie Trichloräthylen, Chlorbenzole, Alkohole; wie Äthylalkohol,
Propyl- oder Amylalkohole, hydrierte Phenole, Aceton, Ester, Dioxan o. dgl. Lecithingeinische
vorbeschriebener Art zeigen zu allen vegetabilischen und animalischen Fasern eine
enorme Affinität, sie dringen in die Fasern ein und füllen dieselben aus. Der Griff
der so geschlichteten oder geschmälzten Fasern übertrifft den der mit reinen Fettstoffen
behandelten ganz beträchtlich. Gegenüber den lösungsmittelfreien Lecithinzubereitungen
geben sie z. B. in der Wollspinnerei, Kunstsei.denschlichterei erhebliche Rendementsverbesserungen
sowie Fortfall der obenerwähnten Mängel. Die Fa-
Bern werden nicht
nur relativ voller, sondern auch fleischiger, was wir wiederum auf :die Neigung
des Lecithins zur Hydratisierung zurückführen.In, more recently, it has also been suggested for the foregoing
Purposes plant phosphatides mixed with fatty oils and possibly also together
to be used with mineral oils. Besides, this method has the advantage of being good
Lubricating and sizing effects have the disadvantage that the phosphatides are in emulsion form
are very sensitive and prone to flocculation. This results in :. textile
Finishing processes very easily defects, such as superficial excess grease, staining,
Tappiger handle, etc. It has now been found that textile fibers of all kinds by the
Use or use of phosphatides (lecithin) in an excellent way
can be refined while avoiding the aforementioned errors, provided that they are in
Mixtures with such volatile organic solvents are used,
which are unsuitable for sizing, sizing or finishing purposes alone. It suit
in the same way lecithins, which are made from raw animal material, such as egg or
Brain, or from plant - borrowed residues, such as. B. Press cake from soybean oil production,
be won. All solvents are suitable as organic solvents
are volatile under the conditions of textile finishing and not in the fiber material
remain. Such solvents are: hydrocarbons such as benzene, toluene, tetrahydronaphthalene,
Halogenated hydrocarbons such as trichlorethylene, chlorobenzenes, alcohols; like ethyl alcohol,
Propyl or amyl alcohols, hydrogenated phenols, acetone, esters, dioxane or similar lecithin mixtures
of the type described above show one for all vegetable and animal fibers
enormous affinity, they penetrate the fibers and fill them out. The handle
the so sized or melted fibers surpass those with pure fatty substances
treated quite considerably. Compared to the solvent-free lecithin preparations
give z. B. in wool spinning, Kunstsei.denschlichterei considerable yield improvements
as well as elimination of the above-mentioned defects. The Fa-
Bern won't
only relatively fuller, but also meatier, which we turn to: the inclination
return the lecithin to hydration.
Ein weiterer Vorteil .der beschriebenen Phosphatidmischungen ist ihre
leichte Emulgierbarkeit, die sich sogar auf die etwa außerdem noch mitverwandten
echten Fettstoffe überträgt. Es ;gelingt sogar, ohne Zuhilfenahme von Schutzkolloiden
auf diese Weise hydratisiertes Lecithin in eine wassermischbare Emulsion überzuführen.
Mit Hilfe von Schutzkolloiden, wie Seife, sulfonierten Fetten, aromatischen, hydroaromatischen
oder gemischt aliphatischaromatischen Sulfonsäuren oder deren Salzen, Proteinen,
Kohlehydraten und den genannten organischen Solventien, sind äußerst leicht sehr
stabile Emulsionen von Lecithin herzustellen. Ganz entsprechend macht das Auswaschen
von Textilmaterialien, die mit derartigen Emulsionen geschmälzt oder geschlichtet
sind, nicht die geringsten Schvvierigkeiten und läßt sich weit leichter durchführen
als bei den heute meist _ angewandten Neutralfetten, Mineralölen usw. Die faserschädigenden
Sodaüberschüsse, die kostspieligen Lösungsmittelzusätze in den Waschbädern kann
man beim Auswaschen der beschriebenen Schmälzen und Schlichten entbehren.Another advantage of the phosphatide mixtures described is their
easy emulsifiability, which is also related to the, for example
transfers real fatty substances. It even works without the aid of protective colloids
converting lecithin hydrated in this way into a water-miscible emulsion.
With the help of protective colloids such as soap, sulfonated fats, aromatic, hydroaromatic
or mixed aliphatic aromatic sulfonic acids or their salts, proteins,
Carbohydrates, and the organic solvents mentioned, are extremely light very
to produce stable emulsions of lecithin. The washing out does exactly the same
of textile materials that have been melted or sized with such emulsions
are not the slightest difficulty and can be carried out much more easily
than with the neutral fats, mineral oils, etc. mostly used today. The fiber-damaging ones
Soda excess, which can result in expensive solvent additives in the wash baths
can be dispensed with when washing out the above-mentioned sizing and sizing.
Die Vorteile, welche die Lösungen von Phosphatiden in flüchtigen organischen
Lösungsmitteln -für Schlichte- und Schmälzzwecke bieten, sind auch bei Gemischen
mit Neutralfetten, Fettsäuren, Wachsen, Paraffin, Mineralöl u. dgl. wahrzunehmen.
Die Homogenität der Zubereitungen wird besser, das Eindringen wird erleichtert.
Die beobachteten Effekte hinsichtlich Glätte, Fülle und Griff treten auch hier auf.
Das Emulgierungsvermögen des Lecithins erleichtert auch bei Anwesenheit anderer
Fette und Öle das spätere Auswaschen bedeutend.The advantages that the solutions of phosphatides in volatile organic
Solvents for sizing and thinning purposes are also available for mixtures
with neutral fats, fatty acids, waxes, paraffin, mineral oil and the like.
The homogeneity of the preparations is better, penetration is facilitated.
The observed effects in terms of smoothness, fullness and handle also occur here.
The emulsifying power of the lecithin also facilitates the presence of others
Fats and oils mean that they are washed out later.
Einige Beispiele sollen geeignete Ausführungsformen des Verfahrens
erläutern. Beispiel i Eine Mischung aus 9o Gewichtsteilen eines silikativhaltigen
Leinöles oder eines Leinölfirnisses und io Gewichtsteilen eines hellen Pflanzenlecithins
wird in der zwei- bis dreifachen Menge Benzin oder Trichloräthylen aufgelöst. In
dieser Zubereitung wird Viskosestrangware in üblicher Weise durch kurzes Umherziehen
geschlichtet. Nach dem Abschleudern wird zunächst durch Verhängen bei gewöhnlicher
Temperatur und schließlich bei etwa 5o° C getrocknet. Beispiele Zoo Gewichtsteile
des technischen Gemisches aus 6o0/, Pflanzenphosphatiden und 40% Sojaöl werden mit
2o Gewichtsteilen Tetrahydronaphthalin gemischt. Durch Zusatz von 8o Volumteilen
i/i-n-Natronlauge werden die in dem technischen Gemisch vorhandenen kleinen Anteile
freier .Fettsäuren verseift. Nach Zugabe von 7o Gewichtsteilen Wasser erhält man
eine Zubereitung, die zum Schlichten von Kunstseide für die Wirkerei bestimmt ist.
Die kunstseidenen Stränge werden in einer 3°/oigen wäßrigen Lösung der vorgenannten
Lecithinemulsion imprägniert. Der Wirkprozeß verläuft gleichmäßig, einwandfreie
Maschenbildung ist sichergestellt.Some examples are intended to be suitable embodiments of the method
explain. Example i A mixture of 90 parts by weight of a silicative
Linseed oil or a linseed oil veneer and 10 parts by weight of a light vegetable lecithin
is dissolved in two to three times the amount of gasoline or trichlorethylene. In
This preparation is viscose hank product in the usual way by briefly moving around
settled. After being thrown off, it is first carried out by hanging in the ordinary
Temperature and finally dried at about 50 ° C. Examples zoo parts by weight
of the technical mixture of 6o0 /, plant phosphatides and 40% soybean oil are with
2o parts by weight of tetrahydronaphthalene mixed. By adding 80 parts by volume
i / i-n caustic soda are the small fractions present in the technical mixture
free fatty acids saponified. Addition of 70 parts by weight of water is obtained
a preparation intended for sizing artificial silk for knitting.
The rayon strands are in a 3% aqueous solution of the aforementioned
Impregnated lecithin emulsion. The knitting process runs smoothly, flawlessly
Mesh formation is ensured.
Beispiel 3 In ähnlicher Weise wie im Beispiel 2 wird eine wassermischbare
Zubereitung aus 5o Teilen Lecithin, i2,5 Teilen Spiritus, 2 Teilen Kalilauge von
40° B6, io Teilen Türkischrotöl ioo°/oig und 25,5 Teilen Dipenten gewonnen. Gefärbte
kunstseidene Stückware erhält beim Behandeln mit einer Flotte, welche 5 g des beschriebenen
Lecithinpräparates im Liter enthält, einen vollen und naturseidenartigen Griff.Example 3 In a manner similar to Example 2, a water-miscible
Preparation from 50 parts of lecithin, i2.5 parts of alcohol, 2 parts of potassium hydroxide solution
40 ° B6, 100 parts Turkish red oil 100% and 25.5 parts dipentene obtained. Colored
Artificial silk piece goods are treated with a liquor containing 5 g of the described
Contains lecithin preparation per liter, a full and natural silk-like handle.
Beispiel 4 -Zum Behandeln von baumwollener Stückware wird ein Gemisch
von 2o Gewichtsteilen Lecithin und 3o Gewichtsteilen Schweineschmalz und ' io Volumteilen
Kalilauge von 40-° Be, 4 Volumteilen Spiritus und 26 Volumteilen Glycerin wasserlöslich
gemacht.Example 4 - For treating cotton piece goods, a mixture is used
of 20 parts by weight of lecithin and 3o parts by weight of lard and 10 parts by volume
Potassium hydroxide solution of 40- ° Be, 4 parts by volume of alcohol and 26 parts by volume of glycerine is water-soluble
made.