DE584605C

DE584605C - Leather substitute and process for its manufacture

Info

Publication number: DE584605C
Application number: DEY638D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1931-11-20
Filing date: 1931-11-20
Publication date: 1933-09-22

Description

Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines Lederersatzes.,, das darin besteht, die Rinde des Kayutarapbaume's (Artocarpus Kunstleri), der dem Brotfruchtbaum ähnlich ist, zunächst von den rauhen Teilen zu befreien, danach im nassen Zustand zu bearbeiten, um ein faseriges Netzwerk zu erhalten und dieses, schließlich mit Kautschuk oder Balata in an sich bekannter. ίο Weise zu einer dünnen Bahn zu verarbeiten. Durch die Erfindung soll ein zäher, wasserdichter ' Lederersatz geschaffen werden, der hart und dehnbar ist und aus einem sehr billigen Rohmaterial gewonnen werden kann. Der Kayufarapbaum, dessen Rinde .erfindungsgemäß verwendet werden soll, wächst in der tropischen Zone. Die Rinde enthält sehr kräftige Fasern und einen bedeutenden Gehalt an Tannin, der gewöhnlich 8 bis 12 0/0. beträgt. Man entfernt zuerst die gröberen Teile der Rinde, gewinnt das Tannin nach einem der üblichen Verfahren durch Extraktion oder durch einen Gärungs- (Verrottungs-) Vorgang und behandelt den Rückstand im nassen Zustand entweder mit Hilfe von Walzen oder mit Schlagwerkzeugen, um ein grobes Netzwerk zu erhalten. Zwei oder mehr solcher, Netzwerkschichten werden dann mit Kautschuk aneinandergeHttet, wodurch man ein Material erhält, das in der Hauptsache aus Kautschuk oder Balata besteht und durch das sehnige Fasermaterial verstärkt ist. Durch besonders hohe Dehnung, guten Griff, gutes Aussehen und bedeutende Reibfestig- ' keit unterscheidet sich dieses sehr billig herzustellende Lederersatzmittel aufs vorteilhafteste von ähnlichen Fabrikaten. The invention relates to a method for producing a leather substitute. ,, that consists in the bark of the Kayutarapbaume's (Artocarpus Kunstleri), which is the Similar to breadfruit tree, first remove the rough parts, then in the wet State to edit to get a fibrous network and this, eventually with Rubber or balata in per se known. ίο way to process into a thin web. The invention aims to create a tough, waterproof 'leather substitute that is hard and ductile and can be obtained from a very cheap raw material. The kayufarap tree, the bark of which is to be used according to the invention, is growing in the tropical zone. The bark contains very strong fibers and a significant one Tannin content, usually 8 to 12 0/0. amounts to. First remove the coarser ones Parts of the bark, the tannin is obtained by one of the usual methods by extraction or by fermentation (rotting) Process and treats the residue in the wet state either with the help from rollers or with impact tools to obtain a coarse network. Two or more such, network layers are then attached to one another with rubber, whereby a material is obtained which consists mainly of rubber or balata and is reinforced by the sinewy fiber material. Due to particularly high elongation, good grip, good appearance and significant Reibfestig- 'speed differs from this one which is very cheap to manufacture Leather substitute most advantageous from similar brands.

example 1

Die als Rohmaterial zu verwendende Rinde wird von der groben Außenschicht befreit ■ und einer Tanninextraktion unterworfen. Den Rückstand behandelt man im nassen Zustand mit Walzen im rechten Winkel zur Faserrichtung, wodurch eine sechs- bis zehnfache seitliche Verbreiterung eintritt und ein grobes, aus einem Fasernetzwerk bestehendes flaches Gebilde erhalten wird, in dem die Fasern sich in schräger Richtung kreuzen. Die einzelnen so erhaltenen Schichten 5" werden beiderseitig mit einer Paste . bestrichen, die aus Kautschuk, einem flüchtigen Lösungsmittel und Schwefel besteht, worauf man mehrere dieser Schichten so übereinanderbringt, daß sich die Faserrichtungen, ähnlich wie in Sperrholz, kreuzen. Schließlich wird das Ganze gepreßt und vulkanisiert. Das fertige Produkt kann, nun mit Polierpulver geglättet werden, wodurch es einen dem Naturleder ähnlichen Glanz erhält. Wenn gewünscht, kann noch eine oberflächliche Lackschicht aufgebracht und das Produkt gefärbt werden.The bark to be used as raw material is freed from the coarse outer layer ■ and subjected to tannin extraction. The residue is treated in the wet state with rollers at right angles to the grain, making a six to ten fold lateral broadening occurs and a coarse, consisting of a fiber network flat structure is obtained in which the fibers cross in an oblique direction. The individual layers 5 "obtained in this way are coated on both sides with a paste. which consists of rubber, a volatile solvent and sulfur, on which several of these layers are placed on top of one another, that the fiber directions, similar to plywood, cross. Finally the whole thing is pressed and vulcanized. The finished product can now be smoothed with polishing powder, giving it a Gives a shine similar to that of natural leather. If desired, a superficial one can be added A layer of lacquer is applied and the product can be colored.

Das so gewonnene Kunstleder ist biegsam, elastisch und wasserdicht. Ein Probestreifen von 5 cm Breite und 1,45 mm Dicke konnte, ohne zu reißen, mit 40 bis 60 kg belastet werden, wobei die Dehnung nurThe artificial leather obtained in this way is pliable, elastic and waterproof. A test strip 5 cm wide and 1.45 mm thick could weigh 40 to 60 kg without tearing be loaded, the stretching only

etwa 190/0 betrug. Das Produkt ist demnach ■ Naturledersorten bester Qualität durchaus gleichwertig, hat überdies eine dichte Oberr fläche, die einer vorzeitigen Abnutzung entgegenwirkt und kann kerne Stockflecken bekommen. Daraus ergibt sich seine hervor^ ragende Eignung für Treibriemen, Koffer, Taschen, Behälter, Schuhe o. dgl. Es kann aber nicht nur für alle Zwecke verwendet werden, für die bisher Leder oder Häute in. Frage kamen, sondern auch als Bodenbelag und zur Herstellung sonstiger biegsamer und zäher Waren.was about 190/0. The product is accordingly ■ Natural leather types of the best quality are of equal value, and also has a dense upper r surface that counteracts premature wear and may not get any mold stains. From this his emerges ^ excellent suitability for drive belts, suitcases, bags, containers, shoes or the like. It can but not only to be used for all purposes for which leather or hides were previously in. Question came, but also as flooring and for making other flexible and tough goods.

Example 2

Die rohe Rinde wird in Wasser gebracht und etwa eine Woche lang der Gärung überlassen, so daß sich ein Teil des nichtfaserigien Anteils auflöst und entfernt werden kann. ao Nach dem Waschen mit Wasser wird der Rückstand mit einer Emulsion benetzt, die durch Emulgieren von Mineralöl in einer Soda- ■ oder Seifenlösung erhalten wurde. Schließlich wird das Produkt durch Quetsehen in die Form von Blättern gebracht, die aus einem Netzwerk sich kreuzender Fasern bestehen. Einige solcher Blätter werden längsweise oder teils längsweise und teils der Quere nach durch eine Kautschuklösung miteinander verkittet, in der ein Vulkanisiermittel, wie z. B. Schwefel, enthalten ist. In dem so gebildeten Käutschukriemen wirken die Fasern als sehnenartiges Verfestigungsmittel. Schließlich formt man noch auf der Oberfläche parallele dünne Linien (Kerben), die seitlich verlaufen und mit Hilfe einer Walze erzeugt werden, der einige Kanäle oder Nuten parallel zur Walzenachse eingeschnitten sind. Durch Vulkanisieren stellt man das Produkt fertig. An Stelle des Kautschuks kann auch Balata verwendet werden.The raw bark is put in water and left to ferment for about a week, so that part of the non-fibrous portion dissolves and can be removed. ao After washing with water, the residue is wetted with an emulsion which obtained by emulsifying mineral oil in a soda or soap solution. Finally, by squeezing the product into the shape of leaves, which consist of a network of intersecting fibers. Some of such leaves will be lengthways or partly lengthways and partly transversely through a rubber solution cemented together, in which a vulcanizing agent, such as. B. sulfur is included. In The fibers act as a tendon-like solidifying agent on the rubber strap formed in this way. Finally, you still form on the Surface parallel thin lines (notches) that run laterally and with the help of a Roller are produced, which cut some channels or grooves parallel to the roller axis are. The product is finished by vulcanizing. Instead of rubber Balata can also be used.

Die Zugfestigkeit des so erhaltenen Treibriemens ist mehr als doppelt so groß wie die eines Kautschukriemens, auch besteht keine Gefahr der Dehnung oder des Schlupfes bei Belastung. Die Seitenkanten des Riemens verschleißen nicht, wie denn überhaupt der neue Riemen besonders dauerhaft ist.The tensile strength of the drive belt obtained in this way is more than twice as great as that a rubber belt, there is also no risk of stretching or slipping Load. The side edges of the belt don't wear out, like that at all new belt is particularly durable.

_₀ Beispiel 3_ ₀ example 3

Kayutaraprinde wird gelängt, bis ein blättriges Netzwerk entsteht, und in eine Lösung von Kautschukmilch gebracht, in der Vulkanisiermittel, Füllstoffe u. dgl, enthalten sind. Nach der Imprägnierung schichtet man zahlreiche solche Stücke übereinander, wodurch sie miteinander, verkleben und einen Block bilden, der dann, wie üblich, schräg und dünn abgeschnitten wird, worauf man die Kanten der so entstandenen Schnitte übereinanderlegt und nach dem Erhitzen und Vulkanisieren in einem Autoklaven in die gewünschte Form bringt. Dfe so gewonnenen Erzeugnisse weisen eine außerordentliche Belastbarkeit auf und sind sehr widerstandsfähig gegen Reibung, so daß sie zur Herstellung von Schuhsohlen verwendet werden können.Kayutara bark is elongated until a leafy network is formed and into a solution brought by rubber milk, which contains vulcanizing agents, fillers and the like. After the impregnation, numerous such pieces are stacked on top of each other, whereby Glue them together, and form a block which, as usual, is slanted and thin is cut off, whereupon the edges of the resulting cuts are superimposed and after heating and vulcanizing in an autoclave into the desired one Brings shape. The products obtained in this way have an extraordinary resilience on and are very resistant to friction, allowing them to be used in the manufacture of Shoe soles can be used.

Claims

Patent claims:

ϊ. Process for the production of a leather substitute, characterized in that that the bark of the Kayutarap tree (Artocarpus Kunstleri), if necessary after the extraction of the tannin .., elaborated up to a coarse fiber network and several such fabrics with rubber, balata, etc., preferably with crossing of the individual Layers united with one another under vulcanization, so that the bark fibers act as a tendon-like solidifying agent of the product obtained will.

2. The method according to claim 1, characterized in that the Kayutara bark when using roasting, it is freed from non-fibrous material with the help of rollers and the raw pieces obtained in this way are first lined up lengthwise will.

3. The method according to claim 1 or 2, characterized in that the by Stretch transformed into the raw network and impregnated with rubber milk with the addition of a vulcanizing agent Kayutara bark is first laid one on top of the other to form a block that then made of this block bevel cuts and that finally the so formed Pieces are placed on top of one another with their edges, heated and vulcanized.

4. Leather substitute made of rubber with an embossed pattern if necessary, In which a raw network obtained from Kayutara bark is embedded as a reinforcing agent.