Verfahren zur Herstellung einer Reagenzlösung zum Nachweis von Kohlenoxyd
Es ist bekannt, daß alkalisch reagierende Silberlösungen zum Nachweis von Kohlenoxyd
verwendet «-erden können, indem solche Lösungen sich beim Schütteln mit kohlenoxvdhaltiger
Luft u. dgl. bräunen. Zur Bereitung einer solchen Reagenzlösung hat man Silberoxyd
in Ammoniak gelöst. Eine solche Lösung reagiert jedoch nur sehr langsam mit Kohlenoxyd
und ist daher anderen Reagenzien, wie Palladiumchlorür, nichtgleichwertig. Eine
erhöhte Empfindlichkeit und eine größere Reaktionsgeschwindigkeit weist eine Silber
enthaltende Lösung auf, die durch Lösen von Silbernitrat in Wasser unter Zusatz
von Ammoniak und Natronlauge bereitet wird. Die Anwesenheit gewisser organischer
Stoffe ist hierbei zu vermeiden. An Stelle von Ammoniak sind auch Pyridin oder Amine
verwendet worden. Die in dieser Weise zusammengesetzte Lösung gestattet, einen Kohlenoxydgehalt
der Luft bis zu einer unteren Grenze von etwa o,o5 °/a nachzuweisen. Aber auch diese
Empfindlichkeit genügt den Anforderungen nicht, da o,o5 "/,CO in der Luft
allgemein als noch tödlich, mindestens aber als schwer schädigend angesehen werden.
Ein weiterer Nachteil dieser bekannten Reagenzlösung ist ferner ihre schlechte Haltbarkeit.
'Zach kurzer Zeit schon tritt Selbstzersetzung unter Ausscheidung brauner Flocken
ein. Ein solches Reagens muß daher unmittelbar vor dem Gebrauch frisch bereitet
werden.Process for the preparation of a reagent solution for the detection of carbon oxide It is known that silver solutions with an alkaline reaction can be used for the detection of carbon oxide, in that such solutions brown when shaken with carbon-oxide-containing air and the like. To prepare such a reagent solution, silver oxide has been dissolved in ammonia. However, such a solution reacts very slowly with carbon monoxide and is therefore not equivalent to other reagents such as palladium chloride. A solution containing silver, which is prepared by dissolving silver nitrate in water with the addition of ammonia and sodium hydroxide solution, exhibits increased sensitivity and a greater reaction rate. The presence of certain organic substances should be avoided here. Instead of ammonia, pyridine or amines have also been used. The solution, which is composed in this way, permits the detection of a carbon oxide content of the air down to a lower limit of about 0.05% / a. But even this sensitivity does not meet the requirements, since 0.05 "/, CO in the air are generally regarded as still fatal, but at least as seriously damaging. Another disadvantage of this known reagent solution is its poor shelf life self-decomposition occurs with the excretion of brown flakes, so such a reagent must be freshly prepared immediately before use.
Die vorliegende Erfindung beruht auf der überraschenden Erkenntnis,
daß die Empfindlichkeit einer aus Silbersalzen mit Ammoniak, Pyridin oder Aminen
unterZusatz von Alkalilauge bereiteten Lösung durch die in der Lösung vorhandenen
salzbildenden Anionen sehr ungünstig beeinflußt wird. Versuche haben gezeigt, daß
die Empfindlichkeitsgrenze bis zu 0,0 1°/o CO und noch weit darunter herabgesetzt
wird, wenn die Abwesenheit solcher Ionen gewährleistet ist. Demgemäß besteht das
Verfahren nach der Erfindung im Wesen darin, daß bei der Bereitung dieser Reagenzlösung
von reinem Silberoxyd oder dessen Hydrat anstatt von Silbersalzen ausgegangen wird.
-Dabei hat es sich zur Erhöhung der Stabilität der Lösungen als zweckmäßig erwiesen,
eine von allen reduzierenden Verunreinigungen und auch von Carbonaten freie Lauge
zu verwenden. Die Untersuchungen des Erfinders haben nämlich zu der Feststellung
geführt, daß die Verunreinigungen, welche Trübungen durch ausgeschiedenes Silber
hervorrufen, im wesentlichen aus der Lauge herrühren. Da diese Verunreinigungen
in starker wässeriger Lauge (stärker als 2o°/oig) so gut wie unlöslich sind, lassen
sie sich dadurch
entfernen, daß aus dem festen Ätznatron zunächst
eine starke Lauge und aus dem klaren Anteil derselben durch Verdünnen mit destilliertem
Wasser die zur Herstellung des Reagens geeignete Lauge gewonnen wird. Um Silberverluste
zu vermeiden und zur Gewinnung eines reineren Produktes ist es vorteilhaft, auch
schon das Silberoxydhydrat, das der Erfindung gemäß an Stelle von Silbersalzen verwendet
wird, mit einer auf diese Art zubereiteten Lauge herzustellen. Völlig frei von Verunreinigungen,
welche mit dem Silberoxyd reagieren, ist auch das Ammoniak nicht, doch sind diese
Verunreinigungen weniger störend, da sie mit dem Silberoxyd sehr rasch abreagieren.
Das zeigt sich dadurch, daß reinstes Silberoxvdhydrat nicht ohne Rückstand in Ammoniak
löslich ist. Durch die zugesetzte Lauge wird das Abreagieren der Ammoniakverunreinigungen
mit dem Silberoxyd beschleunigt, so daß die Lösung nach dem Absetzen des Rückstandes
in der fertigen Mischung, das längstens über Nacht erfolgt ist, abgehebert oder
filtriert werden kann. Die so erhaltene Lösung ist völlig beständig und trübt sich
späterhin weder von selbst noch durch den Einfluß von Licht. Ausführungsbeispiel
io g Silbernitrat werden in wenig Wasser gelöst und nun mit der berechneten Menge
Lauge (in der oben beschriebenen Art hergestellt) versetzt. Das erhaltene Silberoxydhydrat
wird nun auf einem von organischen Stoffen freien Filter mit destilliertem Wasser
gewaschen, bis das Silberoxydhydrät völlig frei von Verunreinigungen ist. Dann wird
es in 500 ems reinem Ammoniak von der Dichte o,9i gelöst, mit 5oo cm' io°/oiger
Natronlauge versetzt, absitzen gelassen, der klare Teil der Flüssigkeit abgehebert
und eventuell der Rest vom Schlamm durch Filtration getrennt. Die io°/oige Lauge
wird in der Weise bereitet, daß reines Ätznatron in -Stangen zu einer ungefähr 3o°/oigen
Lauge mit destilliertem Wasser gelöst wird, diese Lauge so lange stehenbleibt, bis
sie sich geklärt hat, die klare Lauge abgezogen, gespindelt und durch Verdünnung
möglichst genau auf den angegebenen Prozentgehalt gebracht wird. In dieser Weise
ist sichergestellt, daß organische Verunreinigungen ebenso wie die Carbonate aus
der Lauge vorher entfernt sind. Bei Bereitung der Reagenzlösung mit dieser so vorbehandelten
Lauge tritt keine nachträgliche Trübung der Lösung ein.The present invention is based on the surprising finding that the sensitivity of a solution prepared from silver salts with ammonia, pyridine or amines with the addition of alkali is very unfavorably influenced by the salt-forming anions present in the solution. Experiments have shown that the sensitivity limit is reduced to 0.0 1% CO and still far below if the absence of such ions is ensured. Accordingly, the essence of the method according to the invention consists in starting the preparation of this reagent solution from pure silver oxide or its hydrate instead of silver salts. It has proven to be useful to increase the stability of the solutions to use an alkali free of all reducing impurities and also of carbonates. The inventor's investigations have namely led to the finding that the impurities which cause turbidity due to precipitated silver essentially originate from the lye. Since these impurities are as good as insoluble in strong aqueous lye (more than 20%), they can be removed by first producing a strong lye from the solid caustic soda and then diluting it with distilled water to prepare it the reagent suitable liquor is obtained. In order to avoid silver losses and to obtain a purer product, it is advantageous to produce the silver oxide hydrate, which according to the invention is used instead of silver salts, with a lye prepared in this way. The ammonia is also not completely free of impurities which react with the silver oxide, but these impurities are less disturbing since they react very quickly with the silver oxide. This is shown by the fact that the purest silver oxide hydrate is not soluble in ammonia without residue. The added alkali accelerates the reaction of the ammonia impurities with the silver oxide, so that the solution can be siphoned off or filtered after the residue has settled in the finished mixture, which has taken place overnight. The solution obtained in this way is completely stable and does not later become cloudy either by itself or by the influence of light. Embodiment 10 g of silver nitrate are dissolved in a little water and the calculated amount of lye (prepared in the manner described above) is then added. The silver oxide hydrate obtained is then washed with distilled water on a filter free of organic substances until the silver oxide hydrate is completely free of impurities. Then it is dissolved in 500 ems of pure ammonia with a density of 0.91, mixed with 500 cm. 10% sodium hydroxide solution, allowed to settle, the clear part of the liquid siphoned off and possibly the remainder separated from the sludge by filtration. The 10% lye is prepared in such a way that pure caustic soda is dissolved in rods to form an approximately 30% lye with distilled water, this lye remains until it has cleared, the clear lye is drawn off and spindled and is diluted as precisely as possible to the specified percentage. In this way it is ensured that organic impurities as well as the carbonates are removed from the lye beforehand. When the reagent solution is prepared with this lye pretreated in this way, no subsequent clouding of the solution occurs.