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Hochspannungstrennschalter mit von Isolatoren getragenen Schaltteilen
Es ist bereits bekannt, die in Hochspannungsschaltanlagen verwandten Isolatoren
zum Tragen der Schaltteile von -Trennschaltern aus einzelnen Teilen zusammenzusetzen.
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Auch die Spannungswandler für höchste Spannungen werden ähnlich gebaut.
Sie werden aus einzelnen Gliedtransformatoren mit stufenweiser Steigerung bzw. Staffelung
der Spannung gebildet, wobei die Isoliergehäuse der einzelnen Gliedtransformatoren
in senkrechter Übereinanderanordnung zu einer Isolator-Hänge- oder -Standsäule vereinigt
sind (vgl. deutsche Patentschrift 478 117),
Oder die Isoliergehäuse werden
zu einem einteiligen Mantel zusammengefaßt, welcher durch außenliegende, mit den
Gliedern elektrisch verbundene leitende Ringe in Abschnitte gleichen Potentials
aufgeteilt wird. In der gleichen Weise kann man auch die Gehäuse von Drosselspulen
bzw. Erdungsdrosselspulen ausbilden (vgl. deutsche Patentschrift 364 336) Die Hochspannungs-Strommeßwandler
bildet man ebenfalls in ähnlicher Weise aus, indem man die einzelnen Transformatorsysteme
staffelt und sie in einem einzigen Isoliergehäuse übereinander anordnet (vgl. deutsche
Patentschrift43o i75). Wenn jedes System ein besonderes Isoliergehäuse besitzt,
so setzt man diese derartig übereinander, daß sie eine zusammengesetzte Isoliersäule
bzw. einen ebensolchen Stützisolator ergeben (vgl. deutsche Patentschrift 436:249).
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Es entspricht dabei die Höhe und der Durchmesser des Isoliergehäuses
solcher Spannungsmeßwandler (Drosselspule) bzw. Stützstromwandler nahezu der Höhe
und dem Durchmesser der zu derselben Hochspannungsschaltanlage gehörigen Isolatoren.
Nun müssen die die Schaltteile von Trennschaltern tragenden Isolatoren infolge ihrer
zusätzlichen mechanischen Schaltbeanspruchung noch größer bemessen werden. Es nähern
sich also die Maße der Trennschalterisolatorenglieder fast genau den Maßen der Isoliergehäuse
der gestaffelten Meßwandler für .die gleiche Spannung.
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Die Erfindung geht von dem Gedanken aus, die bisher lediglich zur
Isolation der Leitungen bzw. der Trennschalterteile gegen Erde dienenden großen
Isoliermassen eines Trennschalters noch einem anderen Zweck dienstbar zu machen.
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Dieser andere Zweck besteht erfindungsgemäß darin-, daß mindestens
ein Isolator als Isoliergehäuse eines gestaffelten Meßwandlers bzw. einer Drosselspule
ausgebildet ist. Dadurch wird neben der Raum- und Leitungsersparnis durch den Zusammenbau
der Meß= wandler mit den Trennschalterisolatoren auch noch der Vorteil erzielt,
daß die an sich festere Fundierung der Trennschalterisolatoren
gegenüber
.den einfachen Leitungsstützisolatoren gleichzeitig für die Aufstellung der Mef.')wandler
mitbenutzt werden kann. Auch wird die Aufmerksamkeit des Schaltanlagenwärters beim
Abgehen der Leitungsanlage eher auf etwa entstandene Beschädigungen der Meßwandler
gelenkt, wenn diese finit den eine größere Wartung bedürfenden Trenn-Schaltern zusammengebaut
sind, als wenn sie für sich an einer weniger beachteten Stelle der Schaltanlage
stehen. Weiterhin kann in einem Hochspannungstrennschalter ein Meßwandlersatz, bestehend
aus Spannungs- und Stromwandlern (evtl. auch noch eine Erdungsdrosselspule), vereinigt
werden, indem etwa bei einem Hebeltrennschalter der eine Isolator durch das Isoliergehäuse
eines Spannungsmeßwandlers, der andere durch das Isoliergehäuse eines Strommeßwandlers
gebildet wird, wobei natürlich die Anschlüsse für den Stromwandler derartig ausgebildet
sind, daß seine Wicklungen bei geschlossenem Trennschalter in den Leitungszug eingeschaltet
sind. Der Spannungsmeßwandler bzw. die Drosselspule liegt dabei zwischen der Leitung,
die er bzw. sie trägt, und Erde.
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Besonders günstig wirkt sich die Erfindung bei einem in der Abbildung
als Ausführungsbeispiel dargestellten doppelarmigen Drehtrennschalter aus, bei dem
die Mitte des Trennmessers 11 am oberen Ende eines drehbaren (12), zwischen zwei
festen Isolatoren 13, 14 befindlichen dritten Isolators 15 be-festigt ist.
Bei Ausbildung dieses dritten Isolators als Isoliergehäuse eines Meßwandlers wird
bei geöffnetem Trennmesser zi jede leitende Verbindung des Wandlersystems mit den
Anschlußleitungen unterbrochen, während bei einem Hebel- bzw. einarmigen Drehtrennschalter
die leitende Verbindung mit der einen, wenn auch spannungs- bzw. stromlosen Anschlußleitung
bestehen bleibt: Es ergibt sich also bei einem gemäß der Erfindung ausgebildeten
doppelarmigen Drehtrennschalter der Vorteil, daß der als mittlerer Isolator ausgebildete
Meßw andler im Störungsfalle vollkommen abgeschaltet und gefahrlos nachgesehen bzw.
ausgewechselt' werden kann. Ist als drehbarer dritter Isolator ein Strommeßwandler
vorgesehen, so .bildet der eine Arm 16 des Trennmessers den einen Anschluß und der
von diesem isolierte, aber über den Überbrückungswiderstand 17 elektrisch verbundene
andere Arm 18 den zweiten Anschluß für den Stromwandler. Es kann natürlich auch
der mittlere Isolator feststehen und das doppelarmige Trennmesser allein für sich
bewegt werden, ebenso wie dies bei einem auf nur zwei feststehenden Isolatoren angeordneten
einarmigen Drehtrennmesser der Fall sein kann. Wenn bei einem Drehtrennschalter
mit drei Isolatoren 13, 14, 15 der eine Isolator 15 durch einen Strom-, der zweite,
13, durch einen Spannungswandler gebildet wird, so ermöglicht der dritte Isolator
14 noch die Unterbringung einer gestaffelten Drossel-bzw. Erdungsdrosselspule. i9,
2o, z1 sind die Stromwandlersysteme, die an den Teilungsfugen der beweglichen Isolatorglieder
15 gehalten und durch metallische, außenliegende Ringe 22 elektrisch abgeschirmt
sind. Von dem untersten System 21 führen an der Stelle 23 bewegliche Meßleitungen
zu dem Strommeßinstrument A. In den feststehenden Isolatoren 13, 14 sind in ähnlicher
Weise die einzelnen Systeme 24, 25, 26, 27 des Spannungswandlers und die Systeme
28, 29, 30, 31 der Erdungsdrosselspule untergebracht. Ob die Isolatoren des Trennschalters
nach der Erfindung als Stützer, Durchführungen oder Hängeketten ausgebildet sind,
ist für die Erfindung nicht von wesentlicher Bedeutung.