Verfahren zur Darstellung von N-Halogenalkenylderivaten des Norcodeins
Es ist bekannt, daß N-Allylnorcodein und N-Allyldihydronorcodeinwirksame-#,ntagonisten
des Morphins bilden (vgl. Patentschrift 289 274). Der Versuch, den bei therapeutisch
wirksamen Verbindungen anderer Art bereits bewährten und leicht zugänglichen ß-Halogenallylrest
in das Norcodein einzuführen, gelingt zwar; es zeigte sich jedoch, daß die auf diese
Weise erhaltenen Verbindungen dem Allylnorcodein unterlegen sind. Überraschenderweise
jedoch führt die Substitution durch den y-Chlor- bzw. Bromallylrest zu Verbindungen;
die eine dem Lobelin ähnliche, außerordentlich stark erregende Wirkung auf das Atemzentrum
ausüben, so daß sie sich ausgezeichnet therapeutisch verwenden lassen. Da irgendwelche
unangenehmen Erscheinungen bei Verabreichung der neuen Mittel bisher nicht beobachtet
worden sind, so sind sie geeignet, bei der Bekämpfung von Lähmungen des Atemzentrums
eine wichtige Rolle zu spielen.Process for the preparation of N-haloalkenyl derivatives of norcodeine
It is known that N-allyl norcodeine and N-allyl dihydronorcodeine are effective antagonists
of morphine (see patent specification 289 274). The attempt at therapeutic
effective compounds of a different kind already proven and easily accessible ß-haloallyl radical
Introducing norcodeine is successful; it turned out, however, that the on this
Compounds obtained in this way are inferior to allyl norcodeine. Surprisingly
however, the substitution by the γ-chlorine or bromoallyl radical leads to compounds;
an extraordinarily strong stimulating effect on the respiratory center, similar to lobelin
exercise so that they can be used excellently therapeutically. There any
unpleasant phenomena when administering the new agent have not yet been observed
they are useful in combating paralysis of the respiratory center
to play an important role.
Beispiel Darstellung des y-Chlorallylnorcodeins 2 Mol. Norcodein werden
in der fünffachen Menge Chloroform gelöst, mit r Mol. y-Chlorallylchlorid versetzt
und mehrere Stunden im geschlossenen Gefäß auf 8o' erwärmt. Die von einem Kristallbrei
durchsetzte Flüssigkeit wird auf dem Wasserbad zur Trockne gedampft. Zwecks Abscheidung
des nicht umgesetzten Norcodeins löst man den Rückstand in verdünnter Essigsäure
und versetzt die Lösung, gegebenenfalls nach Abfiltrieren, mit einer wäßrigen Natriumnitritlösung.
Nach mehrstündigem Stehen scheidet sich alsdann das N-Nitrosonorcodein ab. Zu dem
Filtrat gibt man alsdann verdünnte Natriumcarbonatlösung. Das sich hierbei abscheidende
y-Chlorallylnorcodein löst man in Alkohol und fällt hierauf zweckmäßig den Rückstand
der Lösung nochmals aus Säure mit Natriumcarbonat um. Das y-Chlorallylnorcodein
fällt als feines, gelbes Pulver vom Schmelzpunkt 54 bis 56' aus; das Hydrochlorid
schmilzt bei z2o °, das Pikrat bei z24°, das Jodmethylat bei x15°.Example Representation of γ-chloroallyl norcodeine 2 moles of norcodeine are dissolved in five times the amount of chloroform, r moles of γ-chloroallyl chloride are added and the mixture is heated to 80 ° for several hours in a closed vessel. The liquid, permeated by a crystal pulp, is evaporated to dryness on the water bath. In order to separate the unreacted norcodeine, the residue is dissolved in dilute acetic acid and the solution, optionally after filtering off, is mixed with an aqueous sodium nitrite solution. After standing for several hours, the N-nitrosonorcodeine is then deposited. Dilute sodium carbonate solution is then added to the filtrate. The y-chloroallyl norcodeine which separates out is dissolved in alcohol and the residue of the solution is then expediently reprecipitated from acid with sodium carbonate. The y-chloroallyl norcodeine precipitates as a fine, yellow powder with a melting point of 54 to 56 ' ; the hydrochloride melts at 20 °, the picrate at 24 °, the iodine methylate at 15 °.
Das analog hergestellte y-Bromallylnorcodein fällt aus der sauren
Lösung mit Natriumcarbonat als gelblicher, flockiger Niederschlag aus, der zur Reinigung
in Äther gelöst und mit Petroläther von kleinen, dabei ausfallenden Verunreinigungen
befreit wird. Man dampft den Äther-Petroläther ab, löst den Rückstand in verdünnter
Essigsäure und fällt wieder mit Natriumcarbonat. Man erhält so die Base als feines,
farbloses Pulver vom F. 68 bis 7o' (ber. 3,47 0/0 N, 19,77 0/0 Br; gef. 3,40 % N,
19,63 0/0 Br).The y-bromoallylnorcodeine produced analogously falls out of the acidic
Solution with sodium carbonate as a yellowish, flaky precipitate, which is used for cleaning
dissolved in ether and with petroleum ether of small, thereby precipitating impurities
is released. The ether-petroleum ether is evaporated, the residue is dissolved in dilute
Acetic acid and falls again with sodium carbonate. So the base is obtained as a fine,
colorless powder from 68 to 70 '(calc. 3.47 0/0 N, 19.77 0/0 Br; found 3.40% N,
19.63 0/0 Br).
Das Hydrochlorid ist fest, aber hygroskopisch; das Pikrat schmilzt
nach dem Umkristallisieren aus Alkohol bei 127'.The hydrochloride is solid but hygroscopic; the picrat melts
after recrystallization from alcohol at 127 '.