DE481143C

DE481143C - Glas mit Cergehalt

Info

Publication number: DE481143C
Application number: DES70169D
Authority: DE
Inventors: Dr Hermann Heinrichs; Dr Georg Jaeckel
Original assignee: Sendlinger Optische Glaswerke GmbH
Current assignee: Sendlinger Optische Glaswerke GmbH
Priority date: 1925-05-27
Filing date: 1925-05-27
Publication date: 1929-08-14

Description

Patentiert im Deutschen Reiche vom 27. mai-1925 ab Für mannigfache Zwecke, insbesondere auch für Augengläser, sind Gläser erwünscht, welche ultraviolettes Licht absorbieren und dabei praktisch farblos sind. Die Absorption der ultravioletten Strahlen kann man weitgehend dadurch erreichen, daß man dem Glassatz Ceroxyd zusetzt. Bezüglich der Verwendung von Ceroxyd zu diesem Zweck hat man bereits erkannt, daß es zur Erzielung von farblosen Gläsern unerläßlich ist, daß das Ceroxyd nicht durch andere seltene Erden, insbesondere nicht durch Didymoxyd, verunreinigt ist, wie es bei handelsüblichem C: er oxyd meist der Fall ist. Aber auch bei Verwendung von reinen Cerpräparaten hängt die Farblosigkeit von der übrigen Zusammensetzung des Glassatzes ab.
Wenn normale Glassätze verwendet werden, die durch hohen Kalkgehalt, beispielsweise etwa 12. °/o Ca0, Wetterbeständigkeit erhalten haben, dann macht sich ein gelbbrauner Farbstich bemerkbar.
Vorliegende Erfindung bezweckt die Vermeidung des bräunlichgelben Tones der mit reinem Ceroxyd hergestellten ultraviolett absorbierenden Natronkalkgläser.
Bei dem Glassatz gemäß vorliegender Erfindung ist dieser Mangel dadurch behoben, daß an Stelle von Kalk oder neben einem geringen, die Farblosigkeit nicht störenden Kalkgehalt von höchstens 6 °/a ein bestimmter Mindestbetrag weiterer glasbildender Oxyde, nämlich der Oxyde von Blei, Antimon, Wismut und Arsen, einzeln oder in beliebigen Mischungen eingeführt wird, welche als Bestandteile von farblosen Gläsern auch sonst bereits benutzt worden sind. Je nachdem der Glassatz kalkarm oder kalkfrei gehalten werden soll, hat man größere oder geringere Mengen dieser Oxyde zu benutzen; in jedem Falle insgesamt mindestens 2 °1o und mit Kalk zusammen mindestens 8 °1o, so daß bei kalkfreien Gläsern an den genannten, die Wetterbeständigkeit gewährleistenden Zusätzen mindestens 8 °1o im Glassatz zu verwenden sind.
Für ein ultraviolettes Licht absorbierendes Ca-haltiges (2,7 °/o) und farbloses Glas ist neben Kieselsäure und Natron (2o 'i,) ein Kalkgehalt von etwa q. °1o und an Arsen- oder Antimonoxydgehalt von 6,5 vorgeschlagen worden. Aber dieser Betrag an Arsenoxyd o. dgl. ist neben dem angegebenen Kalk- und Alkaligehalt zu gering, um ansprechende Wetterbeständigkeit zu gewährleisten.
Wenn es sich um die Herstellung von Glas für Brillengläser handelt, dann empfiehlt es sich, außer dem Gesichtspunkt der Farblosigkeit bei guter Haltbarkeit auch noch dem fabrikatorischen Gesichtspunkt Rechnung zu tragen, daß für die üblichen Brillengläser Glas mit einem Brechungsexponenten, der zwischen 1,52 und 453 liegt, verwendet zu werden pflegt. Auf Glas von diesem Brechungsexponenten pflegen die für die Herstellung von Brillengläsern benutzten Schleifschalen berechnet zu sein. Diesem fabrikatorischen Gesichtspunkt kann man auch bei dem ultraviolett absorbierenden Glas gemäß der Erfindung Rechnung tragen, indem man,dem Glassatz, welcher in üblicher Weise Alkali und Kieselsäure enthält, eine solche Menge an den erwähnten Metalloxyden, unter welchen besonders das Blei und das Antimon gute Resultate ergeben, zusetzt, daß gerade der gewünschte Brechungsexponent erreicht wird. Dazu ist je nach dem Gehalt an Alkali j und Kieselsäure ein Zusatz an Blei oder bzw. und Antimonoxyd erforderlich, der zwischen S und 16 °1p liegt.
Ein Glas von sehr guter Farblosigkeit ist durch Verwendung eines wie folgt zusammengesetzten Glassatzes erschmolzen worden: Si02 = 69,o °J", N.az0 -_-_ 15;o %, Sb#.Or, = 12,O "/o, Ce203 = 4,001,Q* Wenn man dem Glas für spezielle Zwecke einen ganz bestimmten Farbton durch Zusatz geeigneter Farbstoffe -geben will,- so kann das natürlich geschehen, ohne daß deshalb der Boden der Erfindung verlassen wird.. Auch indiesem- Falle würde für das Grundglas,. abgesehen=von dem. besonderen-Farbzusatz,-gelten, .daß. es- infoige- der angegebenen. Zusammensetzung wesentlich farblos,- dabei- aber. ausreichend- wetterbeständig ist. Bei Verwendung von bis zu einem gewissen Grade Kalk enthaltenden Glassätzen hat sich gezeigt, daß die Zusätze der vorerwähnten Metalloxyde, besonders des Antimons und des Arsens, entfärbend auf den gelblicbbraunen Farbstich wirken, den ein normales Alkaliglas durch die Einführung von Ceroxyd erhält. Die Erfindungszwecke lassen sich demnach teilweise auch bereits erreichen, wenn man einem Alkali-Silikatgla; kleinere Zusätze von Antimonoxyd oder bzw. und Arsenoxyd gibt. Beispielsweise wurde ein Glassatz, der in üblicher Weise neben Allkali. und Kieselsäure 6°/o Kalk enthielt und welcher bei Einführung von etwa 4'l, reinem Ceroxyd zur Erreichung der ultravioletten Absorption stark gelblichbraun gefärbt war, durch Einführung von 2,'1, Antimonoxyd so weit aufgehellt, däß er nur noch einen schwach gelblichen Schein hatte.

Claims

PATENTANSPRUCH: Glas mit Cergehalt, dadurch gekennzeichnet, daß es Oxyde von Blei, Antimon, Wismut, Arsen einzeln oder in Verbindung miteinander, und zwar -im Gesamtbetrage von 2:°10, oder mehr und entweder gar keinen. oder nur einen- die Farblosigkeitdes_ Glases nicht wesentlich schädigenden Betrag.an Kalk. enthält;- wobei der Gehalt an. Kalk- für. sich allein- höchstens 6 °/o und: zueammen mit den-Oxyden von Blei, Antimon,- Wismut., Arsen. mindestens 8 "/,.beträgt.