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Vorrichtung zum Reinigen von Gasen Die Erfindung bezieht sich auf
eine Vorrichtung null Reinigen von Gasen mittels einer Flüssigkeit, die imstande
ist, V"erunreinigungen aus den Gasen zu absorbieren, sowie zum Regenerieren der
Flüssigkeit durch Lüftung; die Erfindung ist besonders zur Entfernung von Schwefelwasserstoff
und anderen schädlichen Bestandteilen, wie Cyanwasserstoffsäure, anwendbar.
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Die Vorrichtung nach der Erfindung besteht aus einem einzigen Turm,
der getrennte Abteilungen für die Absorptions und für die Lüftungsstufe des Verfahrens
hat; es ist eine unmittelbare Abführung der Flüssigkeit aus der Absorptionsabteilung
zur Lüftungsabteilung und umgekehrt vorgesehen, so daß ein Stillstand der mit den
Verunruinigungen beladenen Flüssigkeit vennieden wird.
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Der Turm kann in eine obere und untere Kammer geteilt sein. Eine
der Kammern hat eine Gaszuführung an ihrem unteren Ende und eine Gasabführung an
ihrem oberen Ende; die andere Kammer besitzt Einrichtungen, um einen Luftstrom durch
die Kammer aufwärts zu bewegen, ferner eine Ableitung für die Flüssigkeit unmittelbar
von dem Boden der oberen Kammer zu dem Oberteil der unteren Kammer. Außerdem ist
eine Fördervorrichtung vorgesehen, um die Flüssigkeit unmittelbar von dem Boden
der unteren Kammer zu dem Oberteil der oberen Kammer zu führen.
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In der bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung ist die obere
Kammer der Absorptionsraum und die untere Kammer der Regenerierungsraum. Man kann
aber auch die umgekehrte Anordnung verwenden.
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Es sind bereits dreifache Rieselkühler mit direkter Wasserberieselung
in der obersten Etage des Kühlers bekannt geworden, bei denen das anfallende Heißwasser
in der mittleren Etage zur Sättigung der Verbrennungsluft ausgenutzt wird. Fast
die ganze aus dem Gas gewonnene Wärmemenge soll zur Wiederverdampfung des abgeschiedenen
phenolhaltigen Wassers Verwendung finden ; die phenolhaltigen Abwässer sollen restlos
beseitigt werden.
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Weiter ist lein Verfahren zum Kühlen von heißen Generatorgasen durch
eine zerteilte Flüssigkeit bekannt geworden, bei welchem die durch das Gas erhitzte
Kühlflüssigkeit, aus angesäuertem Wasser bestehend, zum Vorwärmen und Anfeuchten
der dem Generator zuzuführenden Verbrennungsluft dient.
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Bei diesem bekannten Verfahren sollen heiße Generatorgase gekühlt
werden, und es soll die angesäuerte Kühlflüssigkeit zum Vorwärmen und Anfeuchten
der dem Generator zuzuführenden Verbrennungsluft verwendet werden.
Hierbei
besteht die Apparatur aus räumlich getrennten Einzelanlagen zum Waschen und zum
Anfeuchten der Verbrennungsluft. Durch die saure Flüssigkeit werden alkalisch wirkende
Ammoniakbestandteile der Generatorgase entfernt, nicht aber Schwefelwasserstoff.
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Die unmittelbare Abführung der die Verunreinigungen führenden Flüssigkeit
aus der Absorptionsstufe in die Lüftungsstufe vermeidet sekundäre Reaktionen, die
eintreten würden, wenn die Lösung der Ruhe überlassen werden würde. Andere Vorzüge
der Vorrichtung nach der Erfindung sind eine Verringerung der erforderlichen Flüssigkeitsmenge
und der Zahl der Einzelteile des Apparates, die für das gute Arbeiten des Verfahrens
erforderlich sind.
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In den Zeichnungen sind beispielsweise und schematisch derartige
Vorrichtungen dargestellt.
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Abb. 1 ist ein senkrechter Schnitt durch einen Gasreinigungsapparat.
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Abb. 2 ist ein ähnlicher Schnitt einer anderen Ausführungsform.
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In Abb. 1 bedeutet 11 eine Grundplatte für die Vorrichtung, die mit
einem Sumpf 12 versehen ist, der als Vorratsbehälter für die aus dem unteren Teil
des Turmes 13 ablaufende Flüssigkeit dient. Eine waagerechte Scheidewand 14 teilt
den Turm 13 in eine obere Kammer 15 und eine untere Kammer 16, wobei die letztere
in dem angeführten Beispiel höher als die obere Kammer 15 ist.
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Die kleinere, obere Kammer 15 dient als Absorptionsgefäß, in welchem
das unreine Gas von seinen schädlichen Bestandteilen durch Zusammenbringen mit einer
alkalischen Lösung gereinigt wird. Die größere, untere Kammer 16 wird als Regenerierungskammer
benutzt, innerhalb welcher die von der aus der Absorptionskammer abgelassenen Lösung
absorbierten Verunreinigungen wieder aus der Lösung entfernt werden, mit dem Ergebnis,
daß die Lösung für weiteren Gebrauch zur Gasreinigung regeneriert wird. In jeder
Kammer ist in der Nähe ihres Bodens ein Rost 17 angeordnet, der als Träger für die
Füll- oder Prallkörper 18 dient, welche beliebiger Art sein können und so zusammengesetzt
und gestaltet sind, daß fortwährend eine Oberflächenerneuerung der Flüssigkeit und
damit eine sehr innige Berührung zwischen Flüssigkeit und Gas entsteht.
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Das zu reinigende Gas tritt in die obere (Absorptions-) Kammer 15
unter den Rost 17 durch eine Gaszuführung 19 ein, und das gereinigte Gas tritt im
Oberteil der Kammer 15 aus dem von den Füllkörpern 18 freigelassenen Raum durch
einen Gasauslaß 20 aus. Die alkalische Absorptionslösung wird dem Oberteil der Absorptionskammer
mittels einer Berieselungsvorrichtung 21 zugeführt, die mit der Zuflußleitung 22
in Verbindung steht. In dem Maße, wie die Flüssigkeit durch die Absorptionskammer
abwärts rieselt, trifft sie auf das aufsteigende Gas. und absorbiert die schädlichen
Bestandteile.
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Die gebrauchte Lösung läuft in den freien Raum unterhalb des Rostes
I7 und fließt unmittelbar unter dem Einfluß der Schwerkraft durch ein Überlaufabführungsrohr
23 zu einer Berieselungsvorrichtung 24 in dem Oberteil der unteren (Regenerierungs-)
Kammer. Es kann also keine Lösung während irgendeiner Stufe des Verfahrens im Ruhezustand
bleiben. Die Berieselungsvorrichtung 24 läßt die Lösung über die Füllkörper 18 der
Regenerierungskammer rieseln. Beim Abwärtsrieseln trifft die Lösung einen aufwärts
gehenden Luftstrom und wird durch diesen von ihren absorbierten Verunreinigungen
beereit.
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Die regenerierte alkalische Lösung läuft in den Sumpf 12. Der Luftstrom
kann durch ein Gebläse 25 erzeugt werden, dessen Auslaß in dem unteren Teil der
Regenerierungskammer unterhalb des Rostes 17 liegt. Die eingepreßte Luft verläßt
den Oberteil der Kammer r6 durch den Luftauslaß 26.
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Die regenerierte alkalische Lösung kann durch leine Pumpe 27 aus
dem Sumpf 12 mittels der Rohrleitung 22 dem Oberteil der Absorptionskammer zwecks
erneuter Benutzung für die Gasreinigung zugeführt werden.
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Falls gewünscht, kann eine zweite Pumpe 28 mittels einer Nebenleitung
29 mit der Hauptleitung 22 verbunden sein, für den Fall, daß die erste Pumpe zufällig
außer Betrieb gesetzt wird.
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In der in Abb. 2 dargestellten abgeänderten Ausführungsform der Erfindung
sind die Regenerierungskammer und die Absorptionskammer mit Zubehör im wesentlichen
die gleichen, wie zuvor beschrieben. Dagegen ist ihre Lage der vorbeschriebenen,
Anordnung gegenüber umgekehrt. Die größere (Regenerierungs-) Kammer 160 ist in dem
Oberteil des Turmes und die kleinere (Absorptions-) Kammer 150 ist in dem unteren
Teil des turmes vorhanden. Die regenerierte alkalische Lösung läuft aus der Regenerierungskammer
160 unter dem Einfluß der Schwere durch die Rohrleitung 161 zu dem oberen Teil der
Absorptionskammer 150, und die mit den Verunreinigungen beladene Lösung wird aus
dem Sumpf durch die Rohrleitung 162 unmittelbar auf den Oberteil der Regenerierungskammer
gepumpt.