DE4446654A1 - Verfahren zur Dekontaminierung von schadstoffbelasteten Stoffen - Google Patents
Verfahren zur Dekontaminierung von schadstoffbelasteten StoffenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Dekontaminierung nach
dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
Als schadstoffbelastete Stoffe können hierbei angesehen wer
den: Althölzer, Eisenbahnschwellen, Schotter, Erdböden, Bau
schutt, Sande, Schlämme, Hafenschlick, Altlasten der
chemischen Industrie und von Gaswerken, Sondermüll.
Die Schadstoffe können sein: aliphatische und aromatische Koh
lenwasserstoffe, polycyclische und halogenierte Kohlenwasser
stoffe, polycyclisch-aromatische Kohlewasserstoffe (PAK),
polychlorierte Biphenyle (PCB), sonstige toxische Organika,
Schwermetalle.
Zunehmendes Umweltbewußtsein und ständig steigende Unwelt
schutzforderungen erfordern neue Technologien zur umweltfreund
lichen Beseitigung oder Wiederaufarbeitung schadstoffbelaste
ter Stoffe.
In den letzten Jahren haben sich vielfältige Verfahren heraus
gebildet, die auf verschiedenen Wegen und mit unterschied
lichem Erfolg und Aufwand die anstehenden Probleme lösen.
Die thermische Zersetzung spielt auch heute nach eine wichtige
Rolle. Hierzu beschreibt DD 2 86 295 A1 ein Verfahren zur Auf
arbeitung kontaminierter Böden, wobei der Bodenaushub in einer
von Heißgasen durchströmten Mühle getrocknet und zerkleinert
wird. Das hierbei entstehende Feststoff-/Gasgemisch wird
einem Zyklonabscheider zugeführt und dort in gasförmige und
feste Bestandteile getrennt. Die Feststoffe werden bei hohen
Temperaturen thermisch behandelt, wobei hier eine erste
Dekontaminierung stattfindet. Die Abgase werden einer ther
mischen Nachverbrennung unterzogen.
Unter Anwendung einer zirkulierenden Wirbelschicht und bei we
sentlich höheren Temperaturen arbeitet das Verfahren nach DD
2 97 575 A5.
Beide Verfahren beschränken sich auf die Dekontaminierung von
Böden und erfordern hohe Energiekosten sowie zusätzliche Auf
wendungen für die Abgasreinigung.
In EP 0 529 203 A1 ist ein spezielles Verfahren zur Entsorgung
von mit Teer imprägnierten Hölzern (Eisenbahnschwellen) be
schrieben. Hierbei erfolgt zunächst eine Wärmebehandlung über
einen Zeitraum von 12 bis 24 Stunden bei einer Temperatur von
400 bis 700°C unter Luftabschluß. Es entsteht ein holzkohlen
artiges Produkt, das frei von toxischen Stoffen ist. Neben dem
festen Produkt entstehen Gase, die kondensiert und an
schließend unterschiedlichen Aufbereitungen unterzogen werden.
Der Nachteil dieses Verfahrens besteht in seiner Beschränkt
heit hinsichtlich der zu entsorgenden Stoffe und in den hohen
Energiekosten.
Eine weitere Möglichkeit der Dekontaminierung bietet die Be
strahlung des schadstoffbelasteten Stoffes mit UV-Licht oder
Gamma-Strahlen.
Nach DE 34 04 053 A1 wird zur Dekontaminierung von anorga
nischen und/oder organischen Medien, welche mit umweltrele
vanten und toxischen polyhalogenierten Kohlenwasserstoffen
verunreinigt sind, eine Gamma-Bestrahlung durchgeführt, wo
durch eine Radiolyse einsetzt, die zu Stoffen führt, die we
sentlich weniger toxisch sind.
Die Bestrahlung mit UV-Licht nach EP 0 512315 A2 erfolgt der
art, daß die zerkleinerten Feststoffe mechanisch aufgewirbelt
und mit Luft durchblasen werden. Nach Entstaubung des Luft
stromes erfolgt eine nochmalige UV-Bestrahlung. Vorteilhaft
ist es, auf die zerkleinerten und mechanisch aufgewirbelten
Feststoffe Wasserstoffsuperoxid oder Essigsäure aufzusprühen,
wodurch der Reinigungseffekt gesteigert werden kann.
Den Verfahren der Bestrahlung haftet der Nachteil an, daß
lediglich Schadstoffe entsorgt werden können, die auf diese
Art und Weise abbaubar sind.
Auch die chemische Dekontaminierung ist eine weitere Möglich
keit zur Schadstoffbeseitigung. Nach DD 2 97 069 A5 wird zur
Reinigung von schadstoffbelastetem Erdreich ohne Bodenaushub
eine unter hohem Druck eingebrachte Flüssigkeit als Träger-
und Transportmedium für mindestens einen den jeweiligen Schad
stoff abbauenden und/oder umwandelnden Wirkstoff in dem Bo
dengefüge gleichmäßig verteilt.
Es ist aber auch möglich, den Bodenaushub mit Branntkalk und
Wasserstoffperoxid zu mischen und zur Reaktion zu bringen. In
Abhängigkeit vom pH-Wert läuft nach DE 39 43 147 A1 eine Oxy
dations- oder Reduktionsreaktion ab.
Eine Kombination von chemischer Oxydation durch Anwendung von
Wasserstoffsuperoxid und/oder Ozon und/oder anderen Oxy
dationsmitteln mit unterstützender Wirkung durch eine UV-
Strahlung wird in EP 0 574 924 A1 beschrieben.
Die chemische Dekontamierung besitzt den Nachteil, daß nur
solche Schadstoffe beseitigt werden, die bei dem entsprechen
den Verfahren auch eine Reaktion eingehen.
Die Immobilisierung von Schadstoffen stellt eine auf wenige
Anwendungsgebiete beschränkte Möglichkeit dar. So beschreibt
z. B. DE 41 24 621 A1 ein Verfahren, wonach schwermetallbe
lastete Feststoffe durch Bildung von Verbindungen des Struk
turtyps AB₃ X₂(OH)₆ immobilisiert werden. Bei Besetzung der
Position A und B treten die Schwermetalle als Kationen auf,
bei Besetzung der Position X als Anionen, z. B. AsO₄, CrO₄ oder
SeO₄.
A = Cd, Hg, Pb, Tl
B = Cu, Zn, Ga.
B = Cu, Zn, Ga.
Auch die sorptive Dekontaminierung von Schadstoffen ist be
kannt. Nach DE 41 06 922 A1 wird der belastete Erdboden mit
einem Adsorptionsmittel, bestehend aus Kokse oder Kohlen,
innig vermischt, um eine vollständige Adsorption der Schad
stoffe zu gewährleisten. In der Folge wird gemäß DE 43 03 842
A1 das mit den Schadstoffen belastete Adsorptionsmittel (hier
u. a. auch Torf, Sand, Kieselgur und Sägemehl als Adsorbens)
mit Mikroorganismen-Kulturen und Nährstoffen beimpft, so daß
ein fermentativer Abbau erfolgen kann.
Derartige Verfahren haben den Nachteil, daß nur eine einge
schränkte Auswahl von schadstoffbelasteten Stoffen entsorgt
werden können.
Für die Reinigung ölhaltiger Hölzer oder Erdböden bieten sich
mikrobielle Prozesse an.
Nach DE 41 29 363 A1 erfolgt eine mikrobielle Bodenreinigung
derart, daß der Bodenaushub in eine Grob- und eine Feinfrak
tion getrennt wird. Der Schadstoffabbau erfolgt mittels
aerober Mikroorganismen in einer Bioreaktoranlage, bestehend
aus einem Sprudelbettreaktor und einem zugeordneten Begasungs
behälter. Der gereinigte Boden kann nach der Entwässerung,
gegebenenfalls einschließlich der zuvor abgetrennten groben
Bestandteile, wiederverwendet werden.
Dieses Verfahren ist nicht auf ölverschmutzte Böden be
schränkt. Vielmehr gelingt es, auch schwer abbaubare PAK unter
beträchtlichem Zeitaufwand (bis zu 20 Tagen) abzutrennen.
Teeröl-imprägnierte Alt- und Resthölzer können ebenfalls
mikrobiologisch gereinigt werden (DE 42 06 795 A1). Bei diesem
Verfahren wird empfohlen, das Holz einer thermischen bzw. me
chanischen Vorbehandlung zu unterwerfen.
Eine besondere Technologie zur Reinigung ölverschmutzter Böden
wird in DE 41 34 007 A1 beschrieben. Hierbei erfolgt eine in
situ Dekontaminierung, wobei zur Vitalisierung von ölabbau
baren Bodenbakterien eine gleichmäßige Verteilung der Nährsal
ze im Boden erfolgt. Die Injektion erfolgt durch in den Boden
eingebrachte Rohre mit permeablen Rohrwandungen. Vorteil
hafterweise wird die Erdoberfläche ebenfalls mit einer Nähr
lösung besprüht.
Grobkörniges Material, z. B. mit Kohlenwasserstoffen behafteter
Schotter, wird nach DE 42 33 458 A1 in einem Behälter mit Was
ser bedeckt. Es werden adaptierte (aus der natürlichen Um
gebung des Schotters angesiedelte) oder handelsübliche Mikro
organismen und die benötigten Nährstoffe, Vitamine und Spuren
elemente zugesetzt und Sauerstoff eingeblasen. Der anfallende
Schlamm wird in einem zweiten Behälter mit Mikroorganismen bis
zum völligen Abbau weiterbehandelt.
Eine kombinierte Dekontaminierung von mit Schwermetallen und
organischen Schadstoffen belastete Feinstkornfraktion wird in
DE 41 17 515 A1 beschrieben. Zur Schwermetall-Entfernung wer
den die Böden mit biologisch abbaubaren Säuren oder Säurege
mischen (Salpetersäure, Schwefelsäure) gelaugt. Anschließend
erfolgt eine Fest/Flüssig-Trennung. Nach Entfernung der
Schwermetalle durch Neutralisation der Flüssigphase wird die
Salzlösung als biologische Wirksubstanz zur Dekontaminierung
der organischen Schadstoffe zusammen mit der Feststoff-Phase
einem Anaerob-Reaktor zugeführt.
Nachteil dieser Verfahren ist die Tatsache, daß zeitaufwendige
und kostenintensive Technologien erforderlich sind.
Ein Sonderfall des mikrobiologischen Abbaues ist die Kompo
stierung. Zur Kompostierung eignen sich überwiegend nur schad
stoffbelastetes Holz.
In DE 42 06 794 A1 wird hierzu ein Verfahren beschrieben,
wobei das zerkleinerte Material mit gegebenenfalls weiteren
Materialien durchmischt wird, die aktive Mikroorganismen und
Nährstoffe enthalten. Anschließend erfolgt unter Belüftung in
einem geschlossen Behälter oder in einer Miete der Abbau.
Vorteilhaft wird dem Kompostierungsverfahren nach DE 43 16 260
C1 auch Holzschnitt, Laub, Reißig oder Stroh zugesetzt, so daß
dem zu kompostierenden Material nach einer Zwischenlagerzeit
mit anschließender Zerkleinerung Klärschlamm, phenolabbauende
Mikroorganismen sowie adaptierte Mikroorganismen in Form von
Schwellen-Altkompost beigemischt wird.
Der Nachteil der Kompostierung besteht in der großen Lagerka
pazität. Besonders schwerwiegend ist jedoch die Anreicherung
von Schwermetallen im Kompost.
Zunehmend gewinnt die Extraktion unter Anwendung entsprechen
der Waschprozesse mit unterschiedlichen Zusätzen an Bedeutung.
In DE 42 26 584 A1 wird die Extraktion von organischen Schad
stoffen aus kontaminierten Materialien unter Anwendung eines
überhitzten Wasserdampfes als Trägerdampf vorgenommen. Die An
wendung dieses Verfahrens beschränkt sich logischerweise nur
auf wasserdampfflüchtige Schadstoffe.
Nach DE 41 21 181 A1 wird das gegebenenfalls zerkleinerte
Substrat in mindestens einem Waschgang in einer Wirbelbett-
Waschanlage mit einem demulgierend wirkenden Reinigungsmittel
behandelt. Sind jedoch organische Schadstoffe vorhanden, wird
zunächst als erster Waschgang eine Extraktion mit einem für
die organischen Schadstoffe geeigneten Lösungsmittel durchge
führt.
Ein weiteres Extraktionsmittel stellt das im überkritischen
Zustand befindliche Kohlendioxid nach DE 42 23 029 A1 dar. Es
dient insbesondere der Extraktion von Teerölen aus konta
minierten Hölzern. Vorteilhafterweise sollte das Holz einer
vorherigen mechanischen oder thermischen Behandlung unterzogen
werden. Als zusätzliche Extraktionsmittel können niedrige Koh
lenwasserstoffe, z. B. Methanol, Isopropanol, verwendet werden.
Diesen Verfahren haftet der Nachteil des Einsatzes organischer
Extraktionsmittel an.
Eine Extraktion von Schadstoffen nach EP 04 99 696 A2, die je
doch auf cholinesterasehemmende Organophosphate beschränkt ist
und überwiegend militärische Bedeutung besitzt, erfolgt mit
einer wäßrigen Lösung von niedermolekularen Alkalihumaten, der
gegebenenfalls organische Lösungsmittel oder Tenside zugesetzt
werden können.
Lediglich mit Schwermetallen kontaminierte Hölzer lassen sich
gemäß DE 41 14 178 A1 unter Anwendung von durch Amino- und/
oder Hydroxyl-Gruppen substituierte Mono-, Di- und Polycar
bonsäuren (z. B. Weinsäure, Citronensäure, Aminoessigsäure)
behandeln. Der Dekontaminierungsgrad liegt jedoch nur bei etwa
80%.
Die gleichzeitige Entfernung von Schwermetallen und organi
schen Schadstoffen beschreibt DE 40 26 373 A1, wobei alipha
tische Carbonsäuren mit bis zu 7 C-Atomen unter Zusatz von
Butylacetat als Lösungsmittel verwendet werden. Die Laugung
erfolgt bei einer Temperatur von 85 bis 90°C unter Rückfluß
mit erheblichem Energie- und Apparateaufwand.
Eine Bodenwäsche mit einem hydrophoben Feststoff (Aktivkohle,
Kohlenstaub, Graphit) definierter Korngrößenverteilung als
Trägermaterial für die zu adsorbierenden Schadstoffe wird in
DE 41 40 845 A1 beschrieben. Der durch den Waschgang
mechanisch nicht veränderte hydrophobe Trägerstoff mit den
daran adsorbierten Schadstoffen wird vom Boden abgetrennt und
anschließend von der Waschflüssigkeit durch Fest-Flüssig-
Trennung separiert. Für den Aufschluß des Bodens wird ein
Hochdruckwasserstrahlrohr oder ein Pfluaschar-, Teller- oder
Freifallmischer verwendet. Als nachteilig ist anzusehen, daß
sich das Verfahren auf organische Schadstoffe beschränkt.
Eine Extraktion zum Zwecke der Sanierung organisch kontami
nierter (mineralölverseuchter) Böden unter ausschließlicher
Anwendung von Tensiden beschreibt DE 43 10 776 A1. Es wird ein
Gemisch von mindestens 2 nichtionischen Tensiden, die sich
deutlich in der Größe des polaren Molekülteiles und in ihrem
Ethoxylierungsgrad unterscheiden, verwendet. Da die Bodenbe
standteile zumeist ein negative Oberflächenspannung aufweisen,
erfolgt durch Zusatz von anionischen Tensiden eine Minderung
der Tensidsorption.
Das Verfahren weist einen hohen Dekontaminierungsgrad auf und
ist jedoch auf organisch kontaminierte Böden beschränkt.
In der früheren Anmeldung der Anmelderin DE-P 44 02 015.5
wird ein Verfahren zur Dekontaminierung von zerkleinerten
technischen Hölzern für Recyclingprozesse beschrieben, wobei
nach einer Schredderung die zerkleinerten Hölzer in einer Kas
kade mit 3 bis 4 Einheiten von Pflugscharmischern mit einer
wäßrigen Lösung eines tensidiven und emulgierenden Stoffes be
handelt werden, der aus natürlichen biogenen Komponenten und
im wesentlichen nur aus Hefen und Fettsäuren besteht. Auch
lassen sich hierfür mikrobielle Biomassen, die durch Umsetzung
mit natürlichen, pflanzlichen und/oder tierischen Fetten
(Öle) sowie deren Mischungen in einem wäßrigen Medium und
unter Mitwirkung eines Katalysators (Alkalichloride) herstell
bar sind, verwenden. Geeinet sind hierzu Biomassen, z. B.
Bäckerei-, Gär- und Brauereihefen im frischen Zustand, sowie
auch Abfallbiomassen oder Bakterienstämme, z. B. in Form von
Belebtschlamm.
Neben der Beschränktheit des Verfahrens auf Althölzer sind er
hebliche Investitions- und Betriebskosten bei hohem Energie
bedarf erforderlich.
Allen bekannten Verfahren haftet der Nachteil an, daß die De
kontaminierung überwiegend auf vereinzelte Schadstoff-Gruppen
und kontaminierte Stoffe beschränkt ist. Die Extraktionsver
fahren sind teilweise mit erheblichen Betriebs- und Energie
kosten verbunden. Auch ist der Dekontaminierungsgrad bei eini
gen Verfahren unzureichend.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein universelles
und von der Art der Schadstoffe und den zu dekontaminieren
den Stoffen unabhängiges Verfahren aufzuzeigen. Gleichzeitig
sollen die Kosten und der Energieverbrauch gesenkt werden.
Weiterhin soll das Verfahren eine schonende Behandlung ermög
lichen, wobei der Dekontaminierungsgrad auf der Grundlage der
Unbedenklichkeitsforderungen beizubehalten ist.
Erfindungsgemäß wird das Problem mit den im Kennzeichenteil
des Hauptanspruches beschriebenen Mitteln gelöst.
Die Unteransprüche stellen für ausgewählte kontaminierte Stof
fe eine vorteilhafte Technologievariante dar.
Für einen Fachmann stellt sich das Hauptmerkmal der Erfindung
als eine überaus überraschende Lösung dar, da nicht zu erwar
ten war, daß mit dem erfindungsgemäß eingesetzten Extraktions
mittel eine universelle Dekontaminierung zu erreichen ist.
Das Extraktionsmittel wird aus den entsprechenden vegetablen
Rohstoffen durch Umesterung in die entsprechenden Methyl- oder
Ethylester mit anschließender Verseifung in wäßriger Phase
hergestellt.
Es ist selbstverständlich möglich, weitere waschaktive Stoffe
zuzusetzen, die selektive Eigenschaften gegenüber den Schad
stoffen aufweisen.
Der erreichte Dekontaminierungsgrad liegt zumindest innerhalb
der Unbedenklichkeitsforderungen, teilweise sogar erheblich
darunter. Mit dem Verfahren ist es möglich, die Investitions
kosten um 10 bis 30% und die Betriebskosten um bis zu 60% zu
senken.
Die Erfindung soll nachstehend an zwei Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden.
12 kg geschredderte, mit Teerölen belastete Eisenbahnschwellen
mit einer Restfeuchte von ca. 20% und einem Schüttvolumen von
7 ml/g Holz werden mit 60 Litern einer 1%-igen wäßrigen
Lösung, die aus den Kalium- oder Natriumsalzen der C6-25-
Fettsäuren vegetabilen Ursprungs bestehen und eine Ketten
längenverteilung und einen Anteil an ungesättigten Fettsäuren
gemäß Hauptanspruch besitzen, bei einem pH von 9 über 20 min.
in einem Vorbehandlungsreaktor mit langsam laufendem Rührwerk
bei 80°C aufgeschlossen. Nach Abtrennung der Waschflotte
schließt sich ein 3-stufiger Reinigungsprozeß (15, 5, 5 min.)
in einem Pflugscharmischer an, wobei nach jedem Waschvorgang
eine Fest- Flüssig- Trennung auf der Grundlage der Eigenfil
trationsmöglichkeit des Holzes durchgeführt wird. In der 1.
Waschstufe werden jedoch noch 0,1% der wäßrigen Extraktions
lösung zugesetzt. Auch erfolgt hier eine pH-Erniedrigung auf
5 und eine Temperaturabsenkung auf 60°C.
Nachfolgende Ergebnisse konnten erreicht werden:
Die Emulsionen der anfallenden Prozeßwässer werden in einem
separaten Reaktor durch den Zusatz von Fällungsmitteln und
einer pH-Wert- Veränderung gebrochen, wobei nach Zugabe gerin
ger Mengen Flockungsmittel die herausgelösten Schadstoffe
leicht mit Hilfe von Filtrations- oder Dekantiertechniken ab
getrennt werden können, so daß die nach Bedarf bis zur Trink
wasserqualität gereinigten Wässer im Kreislauf geführt werden
können.
10 kg von groben Bestandteilen befreiter, mit PAK, MKW und
Schwermetallen belasteter Boden wird mit 40 Litern der erfin
dungsgemäßen Extraktionslösung bei einem pH von 10 über 8 min.
in einem Trommelmischer bei 17°C behandelt. Ein weiterer
Waschprozeß ist nur in Ausnahmefällen notwendig.
Es wurden folgende Ergebnisse erreicht:
Claims (3)
1. Verfahren zur Dekontaminierung von schadstoffbelasteten
Stoffen unter Verwendung von tensidiven und emulgierenden
Extraktionsgemischen und unter mechanischem Energieeintrag,
wobei das nach der Extraktion anfallende schadstoffbelastete
Extraktionsgemisch durch Demulgierung, Koagulation, Aus
flockung, Filtration und Dekantiertechnik gereinigt und dem
Kreislauf zurückgeführt sowie die separierten Schadstoffe bio
genen Abbauprozessen zugeführt oder umweltfreundlich entsorgt
werden, dadurch gekennzeichnet, daß die zerkleinerten bzw.
vorklassifizierten schadstoffbelasteten Stoffe mit einem wäß
rigen und schwach alkalischen Extraktionsgemisch , bestehend
aus ca. 1% Kalium- oder Natriumsalzen von C6-25-Fettsäuren
vegetabilen Ursprungs, wobei eine gleiche Kettenlängenvertei
lung innerhalb der Fraktionen C5-9, C10-14 und C15-21 vorliegt
und der Anteil an ungesättigten C12-13-Fettsäuren ca. 50% be
trägt, in Extraktions- und gegebenenfalls zusätzlichen Wasch
prozessen behandelt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
schadstoffbelastete Stoff auf der Basis von Althölzern oder
Eisenbahnschwellen bei einem pH-Wert < 9 in einem Vorbehand
lungsreaktor mit langsam laufendem Rührwerk mit dem 1%-igen
Extraktionsgemisch über einem Zeitraum von ca. 20 Minuten bei
ca. 80°C behandelt und der Rückstand einem 3-stufigen Wasch
prozeß in einem Pflugscharmischer unterzogen, wobei in der 1.
Stufe bei 60°C und unter pH-Wertabsenkung auf 5 dem Wasch
wasser 0,1% Extraktionsgemisch zugesetzt und in der 2. und 3.
Stufe eine Klarwäsche bei 50°C durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
schadstoffbelastete Stoff auf der Basis von Erdböden, Sanden,
Baumaterialien oder Schotter vorzugsweise in einem Trommel
mischer mit dem Extraktionsgemisch bei einem pH von 10 bis 11
und einer Temperatur von 15 bis 20°C behandelt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944446654 DE4446654A1 (de) | 1994-12-19 | 1994-12-19 | Verfahren zur Dekontaminierung von schadstoffbelasteten Stoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944446654 DE4446654A1 (de) | 1994-12-19 | 1994-12-19 | Verfahren zur Dekontaminierung von schadstoffbelasteten Stoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4446654A1 true DE4446654A1 (de) | 1996-06-20 |
Family
ID=6537164
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944446654 Withdrawn DE4446654A1 (de) | 1994-12-19 | 1994-12-19 | Verfahren zur Dekontaminierung von schadstoffbelasteten Stoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
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