DE4446639A1 - Verfahren zur Gewinnung einer Schätzung von Trägerfrequenz und Trägerphase eines nach einem kohärenten mehrstufigen Modulationsverfahren modulierten Funksignals zu dessen Demodulation in einem Empfänger - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung einer Schätzung von Trägerfrequenz und Trägerphase eines nach einem kohärenten mehrstufigen Modulationsverfahren modulierten Funksignals zu dessen Demodulation in einem EmpfängerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft und geht aus von einem Verfahren
laut Oberbegriff des Hauptanspruches.
Zur Demodulation von Funksignalen, die nach einem
kohärenten mehrstufigen Amplitudenmodulationsverfahren,
beispielsweise nach der bekannten Quadraturamplituden
modulation mit oder ohne Offset (OQAM oder QAM) moduliert
sind (siehe beispielsweise R. Mausle "Digitale Modula
tionsverfahren", Hüthig-Verlag, S. 230-244), muß im
Empfänger die Trägerphase und Trägerfrequenz des die
Funksignale ausstrahlenden Senders exakt bekannt sein.
Insbesondere bei paketorientierten Verfahren (bei denen
die digitalen Daten, die auch kodierte Sprache darstellen
können, nicht in kontinuierlichen Datenströmen, sondern
in zeitlich aufeinanderfolgenden Datenpaketen übertragen
werden, ist die Gewinnung von Trägerphase und Träger
frequenz schwierig, da hier eine besonders schnelle
Synchronisation wünschenswert ist. Weiterhin muß der
für die Datenübertragung verwendete Symboltakt bekannt
sein.
Zu diesem Zweck ist ein Verfahren laut Oberbegriff
des Hauptanspruches bekannt, bei dem zu Beginn des
Datenpakets eine aus einem sogenannten Prekey-Abschnitt
und einem darauffolgenden sogenannten Unique-Word-Ab
schnitt bestehende Synchronisationssequenz übertragen
wird, wie dies in der Figur gezeigt ist. Der Prekey-Ab
schnitt besteht dabei beispielsweise aus 21 Schritten
einer Symbolfolge (1+j), was näherungsweise einer gesen
deten unmodulierten Sinusschwingung mit
45°-Phasenlage entspricht. Im Empfänger entsteht nach
Umsetzung ins Basisband eine entsprechende komplexe Expo
nentialschwingung, aus der die Trägerphase, Trägerfrequenz
und Trägeramplitude bestimmbar ist. Der anschließende
Unique-Word-Abschnitt besteht bespielsweise aus 24
Schritten und hat eine vorbestimmte Datenfolge, deren
Quadraturkomponenten beispielsweise gleich gewählt sind.
Im Empfänger wird daraus der Zeitpunkt des ersten Daten
symbols des anschließenden Nutzdaten-Abschnittes belie
biger Länge ermittelt. Während der Nutzdatenauswertung
wird die Trägerphase und der Symboltakt im Empfänger
durch geeignete Nachführverfahren nachgeregelt. Ein
Verfahren dieser Art zum Schätzen der Trägerfrequenz
und Trägerphase aus dem Prekey-Abschnitt und der an
schließenden Symboltaktschätzung aus dem Unique-Word-Ab
schnitt ist bekannt (ARINC, Aeronautical Radio Inc.,
Draft 3 of Project Paper 750, Maryland 1992).
Die mit dem bekannten Verfahren erreichbare Träger
schätzung ist jedoch bei verrauschten Eingangssignalen
so ungenau, daß sie die eigentlich geringe Bitfehlerrate
der QAM- oder OQAM-Verfahren signifikant verschlechtert.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren dieser
Art bezüglich Genauigkeit der Trägerschätzung zu ver
bessern.
Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Verfahren laut
Oberbegriff des Hauptanspruches durch dessen kennzeich
nende Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
insbesondere auch bezüglich eines speziell für kohärente
Modulationsverfahren mit gegeneinander zeitversetzten
Quadraturkomponenten geeigneten Unique-Word-Abschnitts
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird für die Schätzung
der Frequenz, Phase und Amplitude des Trägers im Empfänger
nicht nur der Prekey-Abschnitt des Datenpakets, sondern
gleichzeitig auch der Unique-Word-Abschnitt ausgenutzt.
Damit wird für die Trägerschätzung ein doppelt so langes
Intervall wie bisher benutzt und damit nimmt auch die
Empfindlichkeit der Schätzgenauigkeit gegen Rauschen
ab. Durch die zusätzliche Ausnutzung des Unique-Word-Ab
schnittes für die Trägerschätzung wird bei S/N = 10 dB
die Standardabweichung der Frequenzschätzung um den Faktor
2,7 verringert, die Standardabweichung der Phase am Beginn
der Daten wird um den Faktor 2,6 verbessert.
Da nach der ersten Trägerschätzung aus dem Prekey-Ab
schnitt und der anschließenden Symboltaktschätzung aus
dem Unique-Word-Abschnitt die Phasenlage der gesamten
Synchronisationssequenz (Prekey-Abschnitt und Uni
que-Word-Abschnitt) zu jedem Zeitpunkt bekannt ist, können
die Phasendrehungen im Unique-Word-Abschnitt aufgehoben
werden. Dazu wird im empfangenen Signal der Zeitabschnitt,
der der Synchronisationssequenz entspricht, mit dem
konjugiert komplexen Signal einer im Empfänger gespei
cherten Referenz-Synchronisationssequenz multipliziert,
die bei der Entwicklung des Empfängers meßtechnisch oder
durch Rechnung bestimmt wird. Nach dieser Rückdrehung
bleibt im Idealfall eine amplitudenmodulierte Exponen
tialschwingung übrig, die nach dem bekannten Träger
schätzverfahren, wie es bisher für den Prekey-Abschnitt
bekannt ist (beispielsweise nach ARINC 750) für eine
genauere Schätzung des Trägers ausgenutzt wird.
Für die meisten kohärenten mehrstufigen Modulationsver
fahren kann ein bisher üblicher Unique-Word-Abschnitt
benutzt werden, bei dem die Datenfolge in den Inphase
(I)- und Quadratur (Q)-Komponenten gleich ist (beispiels
weise nach ARINC 750). Für Modulationsverfahren mit
gegeneinander zeitversetzten I- und Q-Komponenten (z. B.
4 oder 16 OQAM) hat es sich jedoch als vorteilhaft
erwiesen, hierfür eine spezielle Datenfolge im Uni
que-Word-Abschnitt vorzusehen, um zu vermeiden, daß ein
Fehler bei der ersten Trägerschätzung einen zusätzlichen
Fehler bei Symboltaktschätzung bewirkt. Dazu werden die
Datenfolgen in den Qudraturkomponenten I und Q des
Unique-Word-Abschnittes gemäß Unteranspruch 3 unter
schiedlich gewählt. Für kleine Phasenwinkel kann so die
Abhängigkeit der Symboltaktschätzung von der Träger
schätzung aufgehoben werden, indem eine durch Phasenfehler
erzeugte Verschiebung des Schwerpunktes der übertragenen
Symbole um eine bestimmte Zeit in der einen Richtung
durch eine entsprechende Verschiebung eines Teilab
schnittes der übertragenen Symbole in der anderen Richtung
kompensiert wird. Läuft die Q-Komponente der I-Komponente
um eine halbe Symbolzeit nach, dann wird durch einen
bestimmten Phasenfehler beispielsweise der Schwerpunkt
jedes übertragenen Symbols um eine bestimmte Zeit nach
rechts verschoben. Eilt dagegen die Q-Komponente um eine
halbe Symbolzeit voraus, dann bewirkt derselbe Phasen
fehler eine Schwerpunktverschiebung um dieselbe Zeit
nach links. Wenn nun dafür gesorgt wird, daß für die
eine Hälfte des Unique-Word-Abschnittes die Q-Komponente
nachläuft während sie in der anderen Hälfte voreilt,
dann ist die Wirkung eines Phasenfehlers nicht mehr die
Verschiebung des ganzen Wortes in einer Richtung, sondern
die beiden Hälften werden gegeneinander verschoben. Wenn
die Position der Trennstelle zwischen zwei aufeinander
folgenden Teilabschnitten entsprechend passend gewählt
wird, heben sich bei der Korrelation die beiden Wirkungen
auf. Zur Erzeugung einer Trennstelle ab welcher die
Q-Komponente vorauseilt, wird ein Unique-Word-Abschnitt
gewählt, dessen I-Komponente sich von der Q-Komponente
unterscheidet. Dabei wird zuerst ein Teilabschnitt
erzeugt, dessen I- und Q-Komponenten gleich sind. Nach
der Offset-QAM-Modulation läuft dann die Q-Komponente
der I-Komponente nach. Anschließend wird an der beab
sichtigten Trennstelle ein Symbol nur in der Q-Komponente
entfernt (oder ein Symbol in die I-Komponente eingefügt).
Nach der Modulation läuft jetzt die Q-Komponente voraus.
Soll die Q-Komponente wieder nachlaufen, wird ein Symbol
in der I-Komponente entfernt (oder in die Q-Komponente
eingefügt). Auf diese Weise können die erwähnten Phasen
fehler beseitigt werden.
Durch geeigneten Einbau von zwei oder mehr Trennstellen
kann außerdem dafür gesorgt werden, daß nicht nur Phasen
fehler, sondern auch Frequenzfehler im Mittel keine Ver
schiebung des Unique-Word-Abschnittes bewirken. Dazu
werden beispielsweise zwei Trennstellen so gelegt, daß
im ersten und letzten Viertel des Unique-Word-Abschnittes
die I-Komponente um 1/2 Schritt gegenüber der Q-Kompo
nente vorauseilt, dazwischen läuft sie um dieselbe Zeit
nach. Eine Phasendrehung um einen positiven Winkel be
wirkt, daß das erste und letzte Viertel des Uni
que-Word-Abschnittes nach links verschoben erscheint,
der Rest nach Rechts. Ein auf diese Weise mit zwei
Trennstellen konstruiertes Unique-Word ist nicht nur
gegen Phasenfehler, sondern auch gegen Frequenzfehler
unempfindlich, denn ein Frequenzfehler ist ein linear
mit der Zeit zunehmender Phasenfehler.
Claims (4)
1. Verfahren zur Gewinnung einer Schätzung von Träger
frequenz und Trägerphase eines nach einem kohärenten
mehrstufigen Modulationsverfahren modulierten Funk
signals für die Demodulation in einem IQ-Demodulator
eines Empfängers, bei dem die zu übertragenden Daten
in aufeinanderfolgenden Datenpaketen übertragen werden
und jedes Datenpaket eine Synchronisationssequenz
bestehend aus einem Prekey-Abschnitt und einem da
rauffolgenden Unique-Word-Abschnitt und einen an
schließenden Nutzdaten-Abschnitt aufweist und bei
dem für jedes Datenpaket zunächst aus der Datenfolge
des Prekey-Abschnittes die Frequenz und Phase des
Trägers und anschließend aus der Datenfolge des Uni
que-Word-Abschnittes der Symboltakt und damit der
Beginn des Nutzdaten-Abschnittes bestimmt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß anschließend an
die Bestimmung des Symboltakts eine erneute Schätzung
der Frequenz und Phase des Trägers aus dem Empfangs
signal der gesamten Synchronisationssequenz bestehend
aus Prekey-Abschnitt und Unique-Word-Abschnitt
durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß vor der erneuten Trägerschätzung
mindestens der Unique-Word-Abschnitt mit dem konjugiert
komplexen Signal einer im Empfänger gespeicherten
Referenz-Synchronisationssequenz multipliziert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 für ein nach einem
kohärenten Modulationsverfahren mit gegeneinander
zeitversetzten Quadraturkomponenten modulierten Funk
signal, dadurch gekennzeichnet, daß
die Datenfolgen von Inphase- und Quadratur-Komponente
im Unique-Word-Abschnitt unterschiedlich gewählt sind.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Datenfolge
des Unique-Word-Abschnitts in mindestens zwei
aufeinanderfolgende Teilabschnitte unterteilt ist,
so daß im gesendeten Signal in einigen Abschnitten
die I-Komponente der Q-Komponente vorauseilt und in
anderen Abschnitten nachläuft.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4446639A DE4446639B4 (de) | 1994-12-24 | 1994-12-24 | Verfahren zur Gewinnung einer Schätzung von Trägerfrequenz und Trägerphase eines nach einem kohärenten mehrstufigen Modulationsverfahren modulierten Funksignals zu dessen Demodulation in einem Empfänger |
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DE4446639A1 true DE4446639A1 (de) | 1996-07-04 |
DE4446639B4 DE4446639B4 (de) | 2004-04-29 |
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DE4446639A Expired - Fee Related DE4446639B4 (de) | 1994-12-24 | 1994-12-24 | Verfahren zur Gewinnung einer Schätzung von Trägerfrequenz und Trägerphase eines nach einem kohärenten mehrstufigen Modulationsverfahren modulierten Funksignals zu dessen Demodulation in einem Empfänger |
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DE (1) | DE4446639B4 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19635444A1 (de) * | 1996-08-31 | 1998-03-12 | Rohde & Schwarz | Rückkopplungsfreies Verfahren zur Demodulation von höherstufigen MQAM-Signalen ohne Kenntnis der übertragenen Symbole |
WO2000060805A2 (de) * | 1999-03-30 | 2000-10-12 | Robert Bosch Gmbh | Verfahren zur synchronisation |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4004226A (en) * | 1975-07-23 | 1977-01-18 | Codex Corporation | QAM receiver having automatic adaptive equalizer |
-
1994
- 1994-12-24 DE DE4446639A patent/DE4446639B4/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE19635444A1 (de) * | 1996-08-31 | 1998-03-12 | Rohde & Schwarz | Rückkopplungsfreies Verfahren zur Demodulation von höherstufigen MQAM-Signalen ohne Kenntnis der übertragenen Symbole |
DE19635444C2 (de) * | 1996-08-31 | 1998-06-18 | Rohde & Schwarz | Rückkopplungsfreies Verfahren zur Demodulation von höherstufigen MQAM-Signalen ohne Kenntnis der übertragenen Symbole |
WO2000060805A2 (de) * | 1999-03-30 | 2000-10-12 | Robert Bosch Gmbh | Verfahren zur synchronisation |
WO2000060805A3 (de) * | 1999-03-30 | 2001-01-11 | Bosch Gmbh Robert | Verfahren zur synchronisation |
US7170884B1 (en) | 1999-03-30 | 2007-01-30 | Robert Bosch Gmbh | Method for synchronization |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE4446639B4 (de) | 2004-04-29 |
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