DE4446607A1 - Kommutatormotor - Google Patents
KommutatormotorInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Kommutatormotor,
insbesondere zum Antrieb von Kraftstofförderpumpen in
Kraftstoffeinspritzanlagen für Brennkraftmaschinen, der im
Oberbegriff des Anspruchs 1 definierten Gattung.
Solche Stromwender- oder Kommutatormotoren werden
beispielsweise zum Antrieb von Kraftstofförderpumpen in
Kraftstoffeinspritzanlagen für Brennkraftmaschinen
verwendet, die Kraftstoff (Benzin oder Diesel) aus dem
Kraftstofftank zur Brennkraftmaschine fördern.
Der Kommutatormotor wird dabei mit der von ihm angetriebenen
Förderpumpe als Baueinheit ausgeführt und in den
Kraftstofftank eingebaut (DE 41 25 282 A1).
Bei Kommutatormotoren kommt es grundsätzlich zu Verschleiß
an Kohlebürsten und Kommutator, der die Lebensdauer des
Motors herabsetzt. Ursache für diesen Verschleiß ist die
Bildung von starken Oxydschichten auf der Oberfläche des
Kommutators, welche den Stromübergang von Bürste auf den
Kommutator verschlechtern. Die Oxydbildung wird wesentlich
verstärkt in aggressiver Luft oder durch die
Kraftstoffumgebung des Kommutatormotors.
Der erfindungsgemäße Kommutatormotor mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 hat demgegenüber
den Vorteil, daß die Putzeinrichtung für eine ständige
Reinigung der Kommutatoroberfläche sorgt und damit einen
guten Stromübergang zwischen Kohlebürsten und dem
Kommutator sicherstellt. Die Putzwirkung ist dabei so
eingestellt, daß die Oxydschicht nicht gänzlich beseitigt
wird, sondern in einer minimalen Ausbildung erhalten
bleibt. Lediglich ein Anwachsen der Oxydschicht über ein
vorgegebenes Dickenmaß hinaus wird verhindert. Die
erfindungsgemäße Putzeinrichtung sorgt dafür, daß sich
nicht unterschiedliche Kontaktspannungen und
unterschiedliche Verschleißraten an den Kohlebürsten
ergeben, was insgesamt zu einer längeren Lebensdauer der
Stromübertragungseinheit "Kommutator und Kohlebürsten"
führt. Darüber hinaus werden Leistungsverluste des Motors
reduziert und der Wirkungsgrad insgesamt verbessert.
Durch die in den weiteren Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im
Anspruch 1 angegebenen Kommutatormotors möglich. Bei den
vorgestellten verschiedenen Ausführungsformen der
Putzeinrichtung wird deren putzende Wirkung der Polarität
der Kohlebürsten angepaßt und somit eine optimale
Lebensdauer von Kohlebürsten und Kommutator erzielt.
Die Erfindung ist anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf Kommutator- und
Bürstenhalter eines Kommutatormotors, teilweise
geschnitten,
Fig. 2 eine gleiche Darstellung wie in Fig. 1 eines
Kommutatormotors gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel.
Der in Fig. 1 zu sehende Kollektor oder Kommutator 10 eines
Stromwender- oder Kommutatormotors sitzt in bekannter Weise
drehfest auf der Rotorwelle 11 eines in einem Stator
umlaufenden Rotors mit Rotorwicklung. Der Kommutator 10 ist
in bekannter Weise in eine Vielzahl von Kommutatorlamellen
unterteilt, die gegeneinander isoliert sind, wobei jeweils
zwei Kollektorlamellen an einem Wicklungsstrang der
Rotorwicklung angeschlossen sind. Am hier nicht
dargestellten, den Stator aufnehmenden Gehäuse des Motors
ist ein Bürstenhalter 12 befestigt, der beispielsweise als
eine das Gehäuse stirnseitig abdeckende Kunststoffplatte
ausgeführt sein kann, durch die die Rotorwelle 11
hindurchtritt. Auf dem Bürstenhalter 12 sind zwei
schachtartige Bürstenführungen 13, 14 diametral zum
Kommutator 10 befestigt, wobei die Längsachsen der
Bürstenführungen 13, 14 radial zum Kommutator 10
ausgerichtet sind. In jeder Bürstenführung 13, 14 liegt eine
Kohlebürste 15 bzw. 16 axial verschieblich ein. Die
Kohlebürste 15 bzw. 16 wird durch eine Bürstenfeder 17 bzw.
18 mit ihrer aus der Bürstenführung 13 bzw. 14
herausragenden bogenförmigen Stirnseite 151 bzw. 161 auf
den Außenmantel des Kommutators 10 und dort auf die
Kommutatorlamellen aufgedrückt. Jede Bürstenfeder 17 bzw.
18 ist als Schenkelfeder ausgebildet, die in einer am
Bürstenhalter 12 ausgeformten Hülse 19 bzw. 20 einliegt und
sich mit ihrem einen Schenkel an einem am Bürstenhalter 12
ausgeformten Stift 21 bzw. 22 und mit ihrem anderen
Schenkel auf der Rückseite 152 bzw. 162 der Kohlebürste 15
bzw. 16 abstützt. Jede Bürstenführung 13 bzw. 14 weist in
ihrer der Hülse 19 bzw. 20 zugekehrten Seitenwand einen
Schlitz 23 bzw. 24 auf, durch den der Schenkel der
Bürstenfeder 17 bzw. 18 bis in das Innere der
Bürstenführung 13 bzw. 14 hinein hindurchtreten kann. Jede
Kohlenbürste 15 bzw. 16 ist über eine Anschlußlitze 23 bzw.
24 an ein Potential einer Gleichspannung angeschlossen,
wobei die Bürste 13 an dem Minuspotential und die Bürste 14
an dem Pluspotential der Gleichspannung liegt.
Am Kommutator 10 ist eine Putzeinrichtung 25 vorgesehen,
die während der Kommutatorrotation einen teilweisen Abrieb
der auf der Kommutatoroberfläche sich bildenden Oxydschicht
in einer solchen Weise bewirkt, daß diese bis auf einen
dünnen Film ständig abgetragen wird. Eine solche
Oxydschicht bildet sich auf der Oberfläche des Kommutators
10 bzw. der Kommutatorlamellen unvermeidlich in aggressiver
Luftumgebung, insbesondere durch die Anwesenheit von
Kraftstoff, wird der Elektromotor in Verbindung mit einer
von ihm angetriebenen Kraftstoffpumpe einer
Kraftstoffumgebung ausgesetzt.
Die in Fig. 1 dargestellte Putzeinrichtung 25 greift an dem
Kommutator 10 zwischen der Kohlenbürste 15 und der
Kohlebürste 16 an, und zwar in Drehrichtung des Kommutators
10 (Pfeil 26 in Fig. 1) gesehen vorzugsweise vor der mit
dem Pluspol verbundenen Kohlebürste 16. Die Putzeinrichtung
25 weist eine sog. Putzbürste 27 auf, die wie die
Kohlebürsten 15, 16 in einer schachtartigen Bürstenführung
28 axial verschieblich gehalten ist und gegen die
Oberfläche des Kommutators 10 von einer Bürstenfeder 29
angedrückt wird. In gleicher Weise wie die Bürstenfedern 17
und 18 ist die als Schenkelfeder ausgebildete Bürstenfeder
29 in einer am Bürstenhalter 12 ausgebildeten Hülse 30
aufgenommen und ragt mit ihrem einen Schenkel durch einen
Schlitz 31 in der Bürstenführung 28 hindurch, um sich auf
der Rückseite 272 der Putzbürste 27 abzustützen. Der andere
Schenkel der Bürstenfeder 29 legt sich wiederum an einen am
Bürstenhalter 12 ausgeformten Stift 32 an. Die Stirnseite
271 der Putzbürste 27 ist zur Anpassung an den Kommutator
10 wiederum bogenförmig gekrümmt, wobei der Krümmungsradius
dem Außendurchmesser des Kommutators 10 entspricht. Zur
Erreichung der Putzwirkung der Putzbürste 27 ist hier die
Putzbürste 27 als Kohlenbürste mit einem hohen Kupfergehalt
ausgebildet.
Anstelle der Putzbürste 27 kann an gleicher Stelle ein
Pinsel mit abrasiv wirkenden Borsten, z. B. ein
Glasfaserpinsel, vorgesehen werden, der mit seinen harten
Borsten an den Kommutator 10 angepreßt wird.
Der in Fig. 2 ausschnittweise dargestellte Kommutatormotor
gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel stimmt bis auf die
Putzeinrichtung 25 bezüglich der Anordnung von Kommutator
10 und Kohlebürsten 15, 16 mit dem zu Fig. 1 beschriebenen
Kommutatormotor überein, so daß gleiche Bauteile mit
gleichen Bezugszeichen versehen sind. Die Putzeinrichtung
25 ist hier nicht separat am Bürstenhalter 12 angeordnet,
sondern in die Kohlebürste 16′ integriert. Beide
Kohlebürsten 15, 16′ bestehen aus dem gleichen Material, das
nur einen geringen oder keinen Abrieb der Oxydschicht
bewirkt, so daß die Kohlebürsten 15, 16′ selbst nicht - oder
nur schwach - putzend sind. Zur Realisierung der
Putzeinrichtung 25 ist vorzugsweise an die mit dem Pluspol
der Gleichspannung verbundene Kohlebürste 16′ eine stark
putzende Materialschicht 33 angepreßt, die einen hohen
Abrieb der Oxydschicht auf dem Kommutator 10 bewirkt. Diese
Materialschicht 33 befindet sich an der in Drehrichtung
(Pfeil 26) des Kommutators 10 gesehen auflaufenden Kante
der Kohlebürste 16′. Die Putzwirkung dieser Materialschicht
33 wird hier beispielsweise durch einen Kupfergehalt von
20-30% erreicht.
In einer alternativen Ausführungsform der Erfindung kann
die Materialschicht 33 an der Längsseite der Kohlebürste 16
entfallen und statt dessen eine Putzwirkung dadurch
verwirklicht werden, daß eine Kohlebürste, vorzugsweise die
am Pluspotential liegende Kohlebürste 16′, aus einem
Material besteht, daß einen hohen Abrieb der Oxydschicht
bewirkt und damit stark putzend ist, und die Kohlebürste,
vorzugsweise die am Minuspotential liegende Kohlebürste 15,
aus einem Material besteht, das nur einen schwachen oder
keinen Abrieb der Oxydschicht bewirkt, also nur schwach
oder nicht putzend ist. Die Putzwirkung der Kohlebürste 16′
wird hier wiederum und beispielhaft durch einen hohen
Kupferanteil im Kohlematerial bewirkt, der etwa 20-30%
beträgt.
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen
Ausführungsbeispiele beschränkt. So braucht der
Kommutatormotor nicht zweipolig ausgebildet zu werden,
sondern kann auch eine Polpaarzahl größer 1 aufweisen.
Entsprechend der Anzahl der Pole wächst die Anzahl der
Kohlebürsten, wobei pro Polpaar zwei Kohlebürsten auf dem
Bürstenhalter vorgesehen werden müssen. Der Kommutator
kann ebenfalls als Plattenkommutator mit radial
ausgerichteten Kommutatorlamellen ausgebildet sein. Die
Kohlebürste und die Putzeinrichtung werden dann axial an
den Plattenkommutator angedrückt.
Claims (10)
1. Kommutatormotor, insbesondere zum Antrieb von
Kraftstofförderpumpen in Kraftstoffeinspritzanlagen
für Brennkraftmaschinen, mit einem auf einer
Rotorwelle (11) drehfest sitzenden Kommutator (10) und
mindestens einem Paar relativ zum Kommutator (10)
feststehenden Kohlebürsten (15, 16), die von
Bürstenfedern (17, 18) an den Kommutator (10)
angedrückt sind und an jeweils einem Potential einer
Gleichspannung liegen, dadurch gekennzeichnet, daß am
Kommutator (10) eine Putzeinrichtung (25) vorgesehen
ist, die während der Kommutatorrotation einen
teilweisen Abrieb der auf der Kommutatoroberfläche
sich bildenden Oxydschicht bewirkt.
2. Motor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Putzeinrichtung (25) ein auf dem Außenmantel des
Kommutators (10) schleifendes Element (27) aufweist,
das relativ zum Kommutator (10) feststehend in
Umfangsrichtung zwischen den Kohlebürsten (15, 16),
vorzugsweise in Drehrichtung (26) des Kommutators (10)
vor der am Pluspotential angeschlossenen Kohlenbürste
(16) angeordnet ist.
3. Motor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Schleifelement als Pinsel mit abrasiv wirkenden
Borsten ausgebildet ist.
4. Motor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Schleifelement als Putzbürste (27) ausgebildet ist,
die mittels einer Bürstenfeder (29) an den Kommutator
(10) angedrückt ist.
5. Motor nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Putzbürste (27) als Kohlebürste mit einem hohen
Kupfergehalt ausgebildet ist.
6. Motor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Putzeinrichtung (25) in mindestens einer Kohlebürste
(16′) integriert ist.
7. Motor nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Realisierung der Putzeinrichtung die eine Kohlebürste
(16′) aus einem Material besteht, das einen hohen
Abrieb der Oxydschicht bewirkt (stark putzend) und die
andere Kohlebürste (15) aus einem Material besteht,
daß nur einen schwachen oder keinen Abrieb der
Oxydschicht bewirkt (schwach oder nicht putzend).
8. Motor nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
Material der stark putzenden Kohlebürste (16′) eine
Beimischung von 20-30% Kupfer aufweist.
9. Motor nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Realisierung der Putzeinrichtung die beiden
Kohlebürsten (15, 16′) aus dem gleichen Material
bestehen, das nur einen geringen oder keinen Abrieb
der Oxydschicht bewirkt (schwach oder nicht putzend),
und daß vorzugsweise die mit dem Pluspol verbundene
Kohlebürste (16′) an ihrer bezüglich der
Kommutatordrehung (26) auflaufenden Kante eine
Materialschicht (33) trägt, die einen hohen Abrieb der
Oxydschicht bewirkt (stark putzend).
10. Motor nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
stark putzende Materialschicht (33) einen Kupfergehalt
von 20-30% aufweist und vorzugsweise seitlich an die
Kohlebürste (16′) angepreßt ist.
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ID=6537128
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