DE4446560C1 - Verfahren zum Schweißen von Werkstücken mit Laserstrahlung - Google Patents
Verfahren zum Schweißen von Werkstücken mit LaserstrahlungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum
Schweißen von Werkstücken mit Laserstrahlung, die auf das
relativbewegte Werkstück fokussiert wird und eine Verdampfung
von Werkstoff bewirkt, wobei außer der Laserstrahlung ein im
Laserstrahlschweißbereich des Werkstücks fußender Lichtbogen
eingesetzt wird.
Verfahren mit den vorgenannten Verfahrensschritten sind
allgemein als Laserstrahl-Hybridschweißen bekannt, beispiels
weise aus der US-PS 4 507 540, und werden beispielsweise zum
Schweißen von Blechen eingesetzt. An der durch den Laser
strahl bestimmten Schweißstelle wird nicht nur Energie mit
Hilfe der Laserstrahlung eingekoppelt, sondern zusätzlich
auch mit Hilfe des Lichtbogens. Dabei tritt eine selbsttätige
Führung des Lichtbogens von seiner Elektrode zum durch den
Laserstrahl bestimmten Schweißbereich auf. Diese Führung,
oder sogar eine Kontraktion des Lichtbogens kann durch meh
rere Phänomene erklärt werden. Wenn die Laserstrahlung die
Oberfläche des Werkstücks lediglich aufheizt, ohne daß Ver
dampfung von Metall auftritt, so erzeugen thermisch erzeugte
Elektronen eine Lokalerhöhung der elektrischen Leitfähigkeit,
die zu thermisch erzeugten Elektronen führt. Es ergibt sich
ein entsprechendes elektrisches Feld, welches zur Führung des
Lichtbogens beiträgt. Wenn durch die Laserstrahlung Metall
verdampft wird, verändert sich die Plasmazusammensetzung und
durch die vergleichsweise niedrige Tonisierungsenergie des
Metalldampfes bildet sich ein Pfad erhöhter Leitfähigkeit für
den Lichtbogen. Außerdem tritt Wechselwirkung zwischen der
Laserstrahlung und durch Ionisation gebildetem Plasma auf.
Den physikalischen Parametern und der Geometrie der Werk
stücke entsprechend ist die Führung des Lichtbogens mehr oder
weniger stark. Für technische Anwendungen sind stabile Licht
bögen hoher Leistungsdichte gefordert.
Aus der DE 41 17 263 A1 ist ein Verfahren zum Herstellen
längsnahtgeschweißter Metallrohre mit einem Laserstrahl be
kannt, bei dem ein Metallband allmählich zu einem Schlitzrohr
geformt wird, dessen Bandkantenbereiche vor dem Verschweißen
mit einem Lichtbogen auf eine solche Temperatur erhitzt wer
den, daß die zuvor zur Verhinderung von Korrosion oder zur
Vermeidung eines Anfressens der Rohroberfläche aufgetragene
Fettschicht verdampft wird. Der dem Laserstrahl nachfolgende
Lichtbogen trifft auf gereinigte Bandkanten und verschweißt
diese bei stabilem Verhalten.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren mit den eingangs genannten Verfahrensschritten
so zu verbessern, daß die Führung des Lichtbogens im Sinne
stabiler Lichtbögen hoher Leistungsdichte verbessert wird.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß ein Werkstück mit
einer den Lichtbogen im durch den Strahlfleck der Laserstrah
lung bestimmten Schweißbereich führenden und dabei zusammen
schnürenden dielektrikumsfreien Oberflächenspur in einer den
übrigen Schweißbereich durchweg bedeckenden dielektrischen
Schicht verwendet wird.
Bei dem vorbeschriebenem Verfahren wird die Leitfähig
keit auf der Werkstückoberfläche durch das Aufbringen der di
elektrischen Schicht herabgesetzt. Die dielektrische Schicht
wirkt als Isolator. Der Lichtbogen wird nicht ohne weiteres
in einem Oberflächenbereich des Werkstücks mit dielektrischer
Schicht fußen. Er wird vielmehr dazu tendieren, seinen Auf
treffpunkt auf der Werkstückoberfläche im durch die Laser
strahlung bestimmten Bearbeitungsbereich des Werkstücks zu
haben.
Besonders vorteilhaft ist es, das Verfahren so zu be
treiben, daß das Werkstück aus einer Aluminiumlegierung be
steht und als dielektrische Schicht die Oxidschicht des Werk
stücks verwendet wird. Das Aluminium bzw. die Aluminiumlegie
rung bildet vergleichsweise schnell nach der Formung des
Werkstücks eine Oxidschicht aus, die ein dielektrisches Ver
halten zeigt und als dielektrische Schicht im Sinne der Er
findung eingesetzt werden kann. Demgegenüber ist es durch
WELDING JOURNAL, Juni 1984, 5.18 ff. bekannt, vor dem Schwei
ßen die Oberfläche der Prüflinge bzw. Werkstücke zu
bürsten und zu reinigen, um Oxide und Rückstände zu beseiti
gen. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es also von Be
deutung erkannt zu haben, daß es entgegen der bisherigen Ge
pflogenheit beim Schweißen möglich ist, die vorhandene Oxid
schicht im Sinne einer Führung des Lichtbogens auf der
Schweißbahn auszunutzen.
Es ist nicht notwendig, dielektrische Schichten auf
Werkstücken natürlich aufwachsen zu lassen. Es ist vielmehr
auch möglich, das Verfahren so durchzuführen, daß die dielek
trische Schicht im Schweißbereich auf das Werkstück, bedarfs
weise unter Ausnahme der den Lichtbogen führenden Spur, vor
dem Schweißen aufgetragen wird. Das Auftragen kann ohne wei
teres künstlich erfolgen, also mit der durch die Oberflächen
spur benötigten Struktur. Die dielektrische Schicht kann bei
spielsweise im Siebdruckverfahren so aufgebracht werden, daß
die benötigte dielektrikumsfreie bzw. blanke Oberflächenspur
nicht mitbedruckt wird.
Es ist aber auch möglich, so zu verfahren, daß die den
Lichtbogen führende Spur der dielektrischen Schicht vor dem
Schweißen durch thermische, mechanische oder chemische Mittel
vom Dielektrikum befreit wird. Die Zahl der dazu geeigneten
thermischen, mechanischen und chemischen Mitteln ist groß.
Beispielsweise kann ein spezieller, auf die Spurbreite abge
stimmter Laserstrahl eingesetzt werden, der vor der Bearbei
tungsstelle herläuft. Durch Veränderung seines Strahlflecks
und der daraus resultierenden sich ändernden Spurbreite kann
die Wärmeeinkopplung an der Oberfläche des Werkstücks konzen
triert oder verbreitert werden, je nachdem, wie es die Struk
tur des Werkstücks erfordert. Als mechanische Mittel kommen
beispielsweise dem Spurverlauf entsprechend geführte Bürsten
in Frage. Das Oxid reduzierende Hilfsstoffe können als chemi
sche Mittel zum Einsatz kommen, in dem sie beispielsweise auf
das Blech aufgetragen oder einem Schutzgas beigemischt wer
den. Die Aktivierungsenergie kann durch den Lichtbogen selbst
zur Verfügung gestellt werden, so daß bei einer schmalen Spur
Reduktionsmittel eine entsprechende Führung und Kontraktion
des Lichtbogens erfolgen kann.
In der Regel wird das Verfahren jedoch so durchgeführt,
daß die dielektrische Schicht des Werkstücks mit der Laser
strahlung im Bereich der den Lichtbogen führenden Spur ent
fernt wird.
Vorteilhafte Schweißergebnisse lassen sich erzielen,
wenn das Verfahren so durchgeführt wird, daß mit der Laser
strahlung während ihrer zum Werkstück relativen Bewegung auf
der den Lichtbogen führenden Spur einen Dampfkanal im Werk
stück ausbildet. Mit Hilfe der dielektrischen Schicht kann
die Sicherheit der Führung des Stromflusses des Lichtbogens
verbessert und dieser so kontrahiert werden, daß die Energie
dichte des Lichtbogens im Vergleich zum herkömmlichen Laser
strahl-Hybridschweißen zum Werkstück hin gesteigert wird.
Durch die Steigerung der Energiedichte des Lichtbogens läßt
sich eine Steigerung der Schweißgeschwindigkeit erzielen.
Wird dieses Verfahren bei einem Werkstück aus Aluminium ange
wendet, so ergibt sich eine erhebliche Verbesserung der Qua
lität der Schweißnaht. Insbesondere werden sonst infolge von
Schmelzauswürfen häufig auftretende Löcher wirkungsvoll un
terbunden.
Wenn zum Schweißen Laserstrahlung mit kurzer Wellenlän
ge, insbesondere eines Nd:YAG-Lasers, eingesetzt wird, ergibt
sich eine erhebliche Verbesserung der Sicherheit der Führung
des Stromflusses zur laserinduzierten Dampfkapillare.
Um zu einem einfachen Werkzeugaufbau zu kommen, wird das
Verfahren so durchgeführt, daß eine der die dielektrische
Schicht entfernenden Laserstrahlung dicht benachbart nachlau
fende Lichtbogenelektrode verwendet wird. Die Synergieeffekte
durch die fokussierte Laserstrahlung und den konzentrierten
Lichtbogen sind dann besonders stark. In diesem Sinne wird
das Verfahren so durchgeführt, daß die Lichtbogenelektrode
mit einer laserstrahlungsnah abgeschrägten Schutzgasdüse ver
wendet wird.
Es ist vorteilhaft, das Verfahren so durchzuführen, daß
der Lichtbogen mit Gleichstrom oder mit Wechselstrom mit weit
überwiegendem Gleichstromanteil betrieben wird. Bei entspre
chender Polung des Werkstücks bzw. der Elektrode ergibt sich
dann die Möglichkeit, die negativen Effekte von Wechselstrom
verfahren zu vermeiden, beispielsweise eine Verkürzung der
Standzeit der Elektrode. Die Elektrode kann auch mit einem
Wechselstrom betrieben werden, bei dem der Gleichstromanteil
weit überwiegt. Auch dann sind die bei den bekannten Wechsel
stromverfahren negativen Effekte zu vermeiden, weil die posi
tive Polung der Elektrode nicht benutzt werden muß, um die
Oxidschicht aufzubrechen, wie sie z. B. bei Werkstücken aus
Aluminium vorhanden ist.
Die Erfindung wird anhand von in der Zeichnung darge
stellten Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Querschnittsdarstellung einer Bearbeitungs
stelle eines Werkstücks mit einer dem Laserstrahl
in relativer Vorschubrichtung nachgeführten Elek
trode,
Fig. 2 eine Darstellung der Anordnung der Fig. 1 um 90°
gedreht in Richtung der relativen Vorschubrich
tung,
Fig. 3 eine der Fig. 1 ähnliche Darstellung zur Veran
schaulichung des Aufbaus des werkstückbearbeiten
den Werkzeugs,
Fig. 4 eine der Fig. 2 ähnliche Darstellung in relativer
Vorschubrichtung,
Fig. 5a bis 5d Schnittdarstellungen durch einen aus Edel
stahl bestehendes Blech nach dem Einbringen einer
Schweißnaht, und
Fig. 6a bis 6d den Fig. 5a bis 5d entsprechende Darstel
lungen für ein aus Aluminiumlegierung bestehendes
Blech.
Fig. 1 zeigt in schematischer Schnittdarstellung eine
Vorrichtung zum Bearbeiten von Werkstücken 10 mit Laserstrah
lung 11, die auf das Werkstück 10 fokussiert ist. Das Werk
stück 10 ist schematisch dargestellt und beispielsweise ein
3 mm dickes Blech. Die Einschweißtiefe ts erstreckt sich
praktisch über die gesamte Werkstückdicke, weil mit Hilfe der
Laserstrahlung 11 ein Dampfkanal 16 ausgebildet wird. Der in
diesem Bereich vorhandene Werkstoff des Werkstücks 10 wird
unter Ausbildung eines Plasmas 19 verdampft und entweicht
entsprechend den Pfeilen 20 aus dem Dampfkanal 16 nach oben.
Es erfolgt ein relativer Vorschub zwischen dem Werkstück 10
und der Laserstrahlung 11 in der Richtung des Pfeils 21 der
art, daß die Front 22 der Schmelzzone 23 nach links bewegt
wird. Zwischen der Schmelzfront 22 und dem Dampfkanal 16 ist
der Bereich der flüssigen Schmelze vergleichsweise schmal.
Die flüssige Schmelze dieses Bereichs wird entweder verdampft
oder weicht um den Dampfkanal 16 herum hinter diesen aus. Die
hinter diesem Dampfkanal 16 befindliche flüssige Schmelze
kühlt ab und erstarrt zu der festen Schmelze 24. Der Bereich
der flüssigen Schmelze 23 hinter dem Dampfkanal 16 ist dem
Erstarrungsverhalten entsprechend breit.
Fig. 1 zeigt, daß eine Lichtbogenelektrode 17 verwendet
wird, um einen Lichtbogen 12 zu erzeugen, der im Schweißbe
reich 14 des Werkstücks 10 gezündet ist. Als Gegenelektrode
fungiert das Werkstück 10 und beide Elektroden werden von ei
ner geeigneten Elektrodenspannung beaufschlagt. Zwischen ih
nen entwickelt sich ein Lichtbogen 11, nämlich ionisiertes
Gas. Dieses Gas oder Plasma des Lichtbogens 12 transportiert
Energie in den Dampfkanal 16, da der Lichtbogen 12 im
Schweißbereich 14 auf der Oberfläche des Werkstücks 10 bzw.
im Dampfkanal 23 fußt. Dabei zeigt Fig. 2 eine Form des Licht
bogens 12, die ein Zusammenschnüren veranschaulicht.
Die Konzentration des Lichtbogens 12 auf die durch die
Laserstrahlung 11 bestimmte Werkstückoberfläche wird zum ei
nen dadurch erreicht, daß von der Laserstrahlung 11 verdampf
tes Metall den für den Lichtbogen 12 widerstandsärmsten Weg
definiert. Die betreffende Metalldampfsäule wird unter Ein
fluß des Lichtbogens selbst zu einem hochleitfähigen Kanal,
durch den die Lichtbogeneffizienz gesteigert wird und eine
Führung des Lichtbogens eintritt. Infolgedessen kann in den
durch die Laserstrahlung erzeugten Dampfkanal mit dem Licht
bogen Energie eingebracht werden und die Absorption des La
serstrahls auf dem vorgeheizten Metall nimmt zu. Der Lichtbo
gen drückt dabei eine Vertiefung in die Schmelze, so daß die
Laserstrahlung erst unterhalb des Niveaus des Werkstücks auf
Schmelze trifft und somit insgesamt tiefer in das Werkstück
eindringen kann.
Die spezielle Einschnürung des Lichtbogens oberhalb des
Niveaus der Werkstückoberfläche wird durch eine dielektrische
Schicht 15 erreicht. Diese dielektrische Schicht 15 wirkt als
Isolator und verhindert, daß der Lichtbogen 12 dort fußt, wo
sie vorhanden ist. Wenn die dielektrische Schicht 15 abgetra
gen wird, nämlich beispielsweise durch die Laserstrahlung 11,
so ergibt sich freigelegtes Metall des Werkstücks, was in ei
ner Überhöhung des elektrischen Feldes resultiert. Dieses er
leichtert einerseits die Zündung des Lichtbogens und anderer
seits wird der Auftreffpunkt des Lichtbogens horizontal quer
und halbseitig parallel zur relativen Vorschubrichtung fi
xiert.
Anhand von Fig. 3 kann erläutert werden, daß der Aufbau
des Schweißwerkzeugs oberhalb des Werkstücks 10 sehr gedrängt
ist. Das optische System 25 zur Fokussierung der Laserstrah
lung 11 ist der Lichtbogenelektrode 17 dicht benachbart ange
ordnet, wobei der Abstand der Elektrodenspitze 17′ von der
vertikalen Achse der Laserstrahlung 11 nur etwa 1 bis 10 mm
beträgt, während der Abstand zur Oxidschicht 15 ebenfalls nur
etwa 1 bis 10 mm beträgt. Die Ausrichtung der Elektrode 17
erfolgt unter beispielsweise 45° derart, daß der Auftreff
punkt ihrer Achse dem Strahlfleck der Laserstrahlung 11 vor
eilt. Die Elektrode ist von einer Schutzgasdüse 18 ummantelt,
mit der das Schutzgas 26 auf die Bearbeitungsstelle 14 gebla
sen wird.
Der auf das Werkstück 10 auftreffende Strahlfleck der
Laserstrahlung 11 bestimmt die dielektrikumsfreie Oberflä
chenspur 13 bezüglich ihrer Breite. Diese Spur 13 führt den
Lichtbogen 12 und fußt ihn in dem durch den Strahlfleck be
stimmten Schweißbereich 14. Anhand der Fig. 4 ist ersichtlich,
daß die Elektrode 18 mit Elektrodenversatz angeordnet werden
kann. Da über der dielektrischen Schicht 15 ein Stromfluß er
schwert und das elektrische Feld vermindert ist, bleibt die
Lichtbogenführung über die dem Versatz entsprechend schief
verlaufende Ionisationssäule stabil und der Lichtbogen wird
auf der Spur 13 geführt und dahin zusammengezogen. Infolge
dessen kann mit dem Abt ragen der dielektrischen Schicht 15
durch die Laserstrahlung 11 eine Führung des Lichtbogens 12
erreicht werden. Die Führung ist so gut, daß man in der Posi
tionierung der Elektrode 17 weitgehend frei ist. Sie kann
vor, hinter oder seitlich der Laserstrahlung angeordnet wer
den und muß lediglich in den werkstücknahen Bereich der von
der dielektrischen Schicht 15 befreiten Metalloberfläche und
der durch die Laserstrahlung 11 erzeugten Metalldampfsäule
gebracht werden. Dabei muß lediglich darauf geachtet werden,
daß die Laserstrahlung 11 von der Elektrode 17 nicht abge
schattet wird.
In den Fig. 5a bis 5d sind schematisierte Querschliffe
von Einschweißungen in 3 mm dicke Bleche aus Edelstahl darge
stellt. Als Laserstrahlquelle wurde ein 2kW-cw-Nd:YAG-Laser
verwendet. Sämtliche Figuren zeigen einen Tiefschweißeffekt
der Laserstrahlung infolge der Ausbildung eines Dampfkanals
während des Verfahrens. Fig. 5d zeigt eine Schweißnaht, die
nur mit Laserstrahlung hergestellt wurde. Die Fig. 5a bis 5c
wurden hingegen hergestellt, indem zusätzlich ein Lichtbogen
angewendet wurde. Der Lichtbogenstrom wurde auf 200 A einge
stellt. Die Fig. 5a bis 5c unterscheiden sich durch eine Ver
setzung der Elektrode 17 seitlich zur Vorschubrichtung gemäß
Fig. 4. Die Versetzung in Fig. 5a ist 0 mm, in Fig. 5b 2 mm und
in Fig. 5c 4 mm. Im Vergleich zu Fig. 5d ist bei allen Darstel
lungen der Fig. 5a bis 5c ein oberflächennaher bauchiger Be
reich erkennbar, der infolge der Erwärmung der Werkstückober
fläche durch den Lichtbogen ausgebildet wurde. Der bauchige
Bereich wird zunehmend kleiner, je größer die seitliche Ver
setzung der Elektrode ist. Die aufgeschmolzene Querschnitts
fläche nimmt mit zunehmender seitlicher Versetzung der Elek
trode ab. Das hat seinen Grund in der bei dem Edelstahl prak
tisch nicht vorhandenen Oxidschicht. Die Laserstrahlung 11
erzeugt auf ihrer Bahn keine im Vergleich zum benachbarten
Schweißbereich vergleichsweise entschieden dielektrikumsfrei
ere Oberflächenspur. Es resultiert keine Überhöhung eines
elektrischen Feldes und dementsprechend wird der Lichtbogen
nicht geführt und nicht kontrahiert. Er fußt vielmehr im we
sentlichen in einem vertikal dicht benachbarten Bereich der
Elektrodenspitze 17′, ungehindert durch eine Oxidschicht bzw.
einer dielektrischen Schicht 15. Bei der Schweißung gemäß
Fig. 5c zeichnete sich der Fußpunkt des Lichtbogens mit deut
lichem Versatz neben der durch den Laser erzeugten Naht ab.
Dies ist im Querschnitt jedoch nicht sichtbar, da hier der
Energieeintrag des Lichtbogens nicht zu einer Aufschmelzung
führt.
Die Fig. 6a bis 6d zeigen schematisierte Querschliffe von
Einschweißungen in 3 mm Dicke, unbehandelte AlMg3-Bleche. Die
übrigen Parameter sind dieselben, wie bei den Schweißungen
gemäß den Fig. 5a bis 5d. Die Fig. 6d stellt die reine Laser
schweißung dar. Bei den Fig. 6a bis 6c ergibt sich im Ver
gleich zu Fig. 6d eine deutliche Vergrößerung des aufgeschmol
zenen AlMg3-Volumens. Dieses Volumen entspricht bei den Fig. 6a
bis 6b etwa den zweifachen und in Fig. 6c etwa dem 1,7fa
chen des Schmelzvolumens der reinen Lasernaht gemäß Fig. 6d.
Dieses geringfügig verkleinerte Schmelzvolumen bei 4 mm Elek
trodenversatz wird durch unregelmäßige, kurzzeitige Über
schläge des Lichtbogens auf das Blech direkt unterhalb der
Elektrode verursacht. In allen Fig. 6a bis 6c ist erkennbar,
daß der bauchige Bereich und der tief eindringende schlanke
Bereich infolge der Ausbildung eines Dampfkanals einander
überlagern. Zwar ist der bauchige Bereich tendenziell in
Richtung der versetzten Elektrode verschoben, was bedeutet,
daß der Lichtbogen auch Einfluß außerhalb des durch die La
serstrahlung bestimmten Nahtbereichs hat. Die Verschiebung
ist doch angesichts des erheblichen aufgeschmolzenen Volumens
vergleichsweise gering, weil der Lichtbogen von der Elektro
denachse seitlich zur Laserschweißnaht hin abgelenkt wird,
wenn die Elektrode versetzt angeordnet ist.
Aus diesen Schweißergebnissen ist zu schließen, daß sich
das erfindungsgemäße Verfahren für alle Metallwerkstücke eig
net, dessen Oberfläche eine dielektrische Schicht aufweist.
Diese Schicht kann durch natürliches Aufwachsen vorhanden
sein, wie es insbesondere im Falle von Aluminium durch Oxida
tion möglich ist, sie kann aber auch mit Hilfe von Oxida
tionsmitteln aufgewachsen werden oder künstlich aufgetragen
werden.
Bei der Durchführung der Schweißungen der Fig. 5a bis 5d
und 6a bis 6d wurde Gleichspannung eingesetzt, bei der die
Elektrode 17 negativ gepolt war. Infolgedessen wurde eine ef
fiziente Einkopplung von Energie in das Werkstück erreicht.
Eine positive Polung der Elektrode konnte vermieden werden,
weil die dielektrische Schicht 15 nicht aufgebrochen werden
mußte, sondern durch die Laserstrahlung 11 abgetragen wurde.
Im Bereich der vom Dielektrikum befreiten Oberflächenspur er
gab sich eine Überhöhung des elektrischen Feldes zur Zündung
und nachfolgenden Führung und Kontraktion des Lichtbogens 12.
Claims (10)
1. Verfahren zum Schweißen von Werkstücken (10) mit Laser
strahlung, die auf das relativbewegte Werkstück (10) fo
kussiert wird und eine Verdampfung von Werkstoff be
wirkt, wobei außer der Laserstrahlung (11) ein im Laser
strahlschweißbereich (14) des Werkstücks (10) fußender
Lichtbogen (12) eingesetzt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Werkstück (10) mit einer den Lichtbogen (12) im
durch den Strahlfleck der Laserstrahlung (11) bestimmten
Schweißbereich (14) führenden und dabei zusammenschnü
renden dielektrikumsfreien Oberflächenspur (13) in einer
den übrigen Schweißbereich (14) durchweg bedeckenden di
elektrischen Schicht (15) verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Werkstück (10) aus einer Aluminiumlegierung besteht
und als dielektrische Schicht (15) die Oxidschicht des
Werkstücks (10) verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die dielektrische Schicht (15) im Schweißbereich (14)
auf das Werkstück (10), bedarfsweise unter Ausnahme der
den Lichtbogen (12) führenden Spur (13), vor dem Schwei
ßen aufgetragen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die den Lichtbogen (12) führende Spur (13) der dielek
trischen Schicht (15) vor dem Schweißen durch thermi
sche, mechanische oder chemische Mittel vom Dielektrikum
befreit wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die dielektrische Schicht (15) des Werkstücks
(10) mit der Laserstrahlung (11) im Bereich der den
Lichtbogen (12) führenden Spur (13) entfernt wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Laserstrahlung
(11) während ihrer zum Werkstück (10) relativen Bewegung
auf der den Lichtbogen (12) führenden Spur (13) einen
Dampfkanal (16) im Werkstück (10) ausbildet.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß zum Schweißen Laserstrah
lung (11) mit kurzer Wellenlänge, insbesondere eines
Nd:YAG-Lasers, eingesetzt wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß eine der die dielektri
sche Schicht (15) entfernenden Laserstrahlung (11) dicht
benachbart nachlaufende Lichtbogenelektrode (17) verwen
det wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lichtbogenelektrode (17) mit einer laserstrahlungs
nah abgeschrägten Schutzgasdüse (18) verwendet wird.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß der Lichtbogen (12) mit
Gleichstrom oder mit Wechselstrom mit weit überwiegendem
Gleichstromanteil betrieben wird.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4446560A DE4446560C1 (de) | 1994-12-24 | 1994-12-24 | Verfahren zum Schweißen von Werkstücken mit Laserstrahlung |
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DE4446560C1 true DE4446560C1 (de) | 1996-08-01 |
Family
ID=6537091
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE4446560A Expired - Lifetime DE4446560C1 (de) | 1994-12-24 | 1994-12-24 | Verfahren zum Schweißen von Werkstücken mit Laserstrahlung |
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