DE4444787A1 - Vorrichtung zur Vermessung von Werkstücken - Google Patents
Vorrichtung zur Vermessung von WerkstückenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Ver
messung von Werkstücken, insbesondere stangenförmigen Werk
stücken, mit einer Auflageeinrichtung zur Abstützung und gro
ben Ausrichtung des Werkstücks, einer Meßeinrichtung zur Er
fassung der Werkstücklänge und einer Steuerungseinheit mit
einer Speichereinrichtung zum Abspeichern der Meßwerte.
Aus der DE 33 18 420 ist eine Vorrichtung zum Vermessen der
Länge von Stangen bekannt, die im Rahmen einer automatisier
ten Lagerverwaltung eingelagert werden. Dabei wird die jewei
lige Länge der Stangen in einem Lagerverwaltungsrechner abge
speichert, um für einen späteren Fertigungsauftrag, bei
spielsweise für eine Bearbeitung in einer Sägemaschine, durch
den Lagerverwaltungsrechner selbsttätig ein geeignetes Werk
stück auswählen zu können, welches in seiner Gesamtlänge den
herzustellenden Einzelstücken entspricht. Um die Länge der
Stange zu ermitteln, erfaßt eine Längenmeßvorrichtung den Ab
stand der Stirnseiten des Werkstücks. Diese Längenmeßvorrich
tung weist einen Anschlag und einen diesem mit Abstand gegen
überliegenden und relativ zu ihm verfahrbaren Schieber auf,
durch den die zu vermessende Stange an den Anschlag geschoben
wird. Der sich ergebende Abstand des Schiebers vom Anschlag
entspricht der Länge des zu vermessenden Werkstücks und wird
dem jeweiligen Werkstück zugeordnet im Lagerverwaltungsrech
ner abgespeichert.
Hierbei ist es jedoch von Nachteil, daß die Stange zur Ver
messung in eine definierte Position gebracht werden muß, näm
lich in Anlage mit dem festen Anschlag, wodurch eine Auflage
einrichtung, auf der die Stange anliegt, zumindest eine Ver
schiebung der Stange in Längsrichtung ermöglichen und dement
sprechend ausgebildet sein muß. Darüber hinaus bietet diese
bekannte Vorrichtung keine Möglichkeit zur Querschnittsmes
sung oder zur Erfassung der Geradheit der Stange, so daß die
automatisierte Lagerverwaltung zum einen nicht zwischen Stan
gen aus Vollmaterial, Hohlprofilen oder eckigen und runden
Querschnitten unterscheiden kann und zum anderen auch zu
stark verbogene Stangen in den Fertigungsprozeß gelangen kön
nen, mit denen geforderte Formtoleranzen nicht zu erreichen
sind, und die bei Überschreiten von vorgegebenen Grenzwerten
beim Einlagern oder bei der Zufuhr zur Trennmaschine Schaden
verursachen können.
Ferner ist eine Vorrichtung bekannt, bei der eine Meßrolle
auf die Stange gedrückt und zur Ermittlung der Länge der
Stange auf dieser abgerollt wird. Gleichzeitig wird dabei
über eine NC-Achse die Anstellhöhe der Meßrolle erfaßt und
die Dicke des Materials ermittelt. Diese Vorrichtung weist
jedoch den Nachteil auf, daß nur die Höhe, nicht jedoch Form
und Breite der Stange ermittelt werden können, und daß die
Länge der Stange nur mit großer Toleranz zu bestimmen ist,
bedingt durch unterschiedliche Materialoberflächen, wie zum
Beispiel runde oder flache, glatte oder verzunderte Oberflä
chen und auch bedingt durch ein Abrollen der Meßrolle am
Stangenende beim Übergang von horizontaler in vertikale Bewe
gung. Die Geradheit der Stange ist mit dieser bekannten Vor
richtung ebenfalls nicht ermittelbar. Darüber hinaus ist auch
bei dieser Vorrichtung die Stange einseitig gegen einen An
schlag zu schieben, so daß ebenfalls die obenerwähnten Nach
teile auftreten.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrich
tung der eingangs genannten Art zu verbessern, derart, daß
die Geometrie des Werkstücks für die Auswahl eines Werkstücks
für einen bestimmten Fertigungsauftrag hinreichend exakt zu
bestimmen ist, wobei das Werkstück zu seiner Vermessung le
diglich grob in seiner Orientierung auszurichten ist und auf
eine exakte Positionierung verzichtet werden kann.
Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs genann
ten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Meßeinrich
tung eine Sensoreinrichtung zur Erfassung eines Querschnittes
und einer Geradheit des Werkstücks aufweist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich demzufolge
insbesondere dadurch aus, daß für einen Fertigungsauftrag im
Rahmen einer automatisierten Lagerverwaltung das jeweils am
besten geeignete Werkstück mit erhöhter Differenziertheit
ausgewählt werden kann. Da die einzulagernden Werkstücke
nicht nur nach ihrer Länge klassifizierbar, sondern auch nach
ihrem Querschnitt und ihrer Geradheit unterscheidbar sind,
können Fertigungsaufträge weitgehend selbständig und mit er
höhter Effizienz abgearbeitet werden. Die in der Speicherein
richtung zusätzlich zur Werkstücklänge abgespeicherten Meß
werte, wie Höhe, Breite, runder oder quadratischer Quer
schnitt sowie Geradheit des Werkstückes und bei Hohlkörpern
auch Wandstärke, versetzen die Steuerungseinheit in die Lage,
ein geeignetes Werkstück aus dem Lager auszuwählen und der
Bearbeitungsmaschine zuzuführen. Fehlerhafte Eingabe von Da
ten durch den Bediener wird erkannt, bzw. auf eine Eingabe
dieser Daten durch den Bediener kann ganz verzichtet werden.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch ge
geben, daß die Sensoreinrichtung einen Meßkopf aufweist, der
verschieblich auf einer Führungsvorrichtung gelagert und
durch eine Antriebseinrichtung verfahrbar ist, und eine Weg
meßvorrichtung zur Erfassung der Position des Meßkopfes rela
tiv zu der Führungsvorrichtung vorgesehen ist. Während das
Werkstück auf der Auslageeinrichtung in Ruhe bleibt, wird der
Meßkopf entlang der Werkstückoberflächen am zu vermessenden
Werkstück vorbeigeführt. Die Wegmeßvorrichtung erfaßt dabei
den Weg, den der Meßkopf während des Abtastens zurücklegt,
und bestimmt auf diese Weise die jeweiligen Geometriedaten
wie Werkstücklänge, -breite oder -höhe.
In einer vorteilhaften Ausführungsform ist der Meßkopf auf
einer Längsführung in Längsrichtung der Auflageeinrichtung so
wie in einer Ebene senkrecht zur Längsführung verschieblich
geführt. Der Meßkopf kann dadurch zum einen zur Bestimmung
der Länge bzw. der Geradheit des Werkstückes in Werkstück
längsrichtung an dessen Mantelfläche und zum anderen zur Be
stimmung des Werkstückquerschnittes in zur Längsrichtung
senkrechten Richtungen an der Werkstückstirnfläche vorbeige
führt werden.
Vorzugsweise weist die Sensoreinrichtung einen Lasersensor
auf. Das Abtasten des Werkstücks kann dadurch berührungslos
erfolgen. Wenn der Meßkopf an der Werkstückstirnfläche bzw.
an dessen Mantelfläche vorbeigeführt wird, erfolgt beim Auf
treffen des Laserstrahl auf das Material ein erster Signal
wechsel, der einem Anfang der Werkstückkontur entspricht.
Dieser wird wie die folgenden Signalwechsel beim weiteren
Vorbeifahren an der Oberfläche des Materials dazu genutzt,
den Abstand der Materialoberfläche von dem Meßkopf zu ermit
teln und die Geometriemaße des Werkstückes zu erfassen.
Die Steuerungseinheit weist entsprechend einer vorteilhaften
Ausführungsform eine Auswerteeinheit auf, zur Verknüpfung von
Wegmeßdaten der Wegmeßvorrichtung mit Lasermeßstrahlsignalen
des Lasersensors zur Bestimmung der Querschnittsmaße und der
Geradheit des Werkstücks.
Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist auch da
durch gegeben, daß in der Ebene senkrecht zur Längsführung
ein Kreuzschlitten mit zwei Linearführungen vorgesehen ist,
wobei eine erste der beiden Linearführungen zumindest in
Längsrichtung verschieblich an der Längsführung und eine
zweite der beiden Linearführungen, auf der der Meßkopf ange
ordnet ist, an der ersten Linearführung gelagert ist.
Vorzugsweise ist der Meßkopf auf der zweiten Linearführung
und/oder die zweite Linearführung auf der ersten Linearfüh
rung und/oder die erste Linearführung in der zur Längsrich
tung senkrechten Ebene an der Längsführung verschieblich ge
führt und durch jeweils eine Antriebseinrichtung verfahrbar.
Der Meßkopf kann dadurch bei einer entsprechenden Abstimmung
der einzelnen Antriebseinrichtungen in jeder beliebigen Rich
tung verfahren werden. Insbesondere ist der Meßkopf des La
sersensors in einer zur Längsrichtung des Werkstücks senkrech
ten Ebene in verschiedenen Richtungen verfahrbar, um entspre
chend einem geeigneten Algorithmus in mehreren Abtastvorgän
gen, bei denen jeweils ein erster und letzter Signalwechsel
zwischen der Werkstückstirnfläche und dem Lasersensor gemes
sen und lokalisiert werden, die Querschnittsgeometrie des
Werkstücks zu erfassen. Neben der Bestimmung der Quer
schnittsmaße wie Höhe und Breite sind dabei auch eine Unter
scheidung zwischen Rund- und Flachmaterial bzw. Voll- und
Hohlprofilen sowie gegebenenfalls eine Bestimmung der Wand
stärken des Werkstückes möglich. Bei komplizierteren Quer
schnittsgeometrien ist durch ein Vergleichen der Meßwerte mit
Daten aus einer Profilmaterialdatenbank auch eine differen
ziertere Bestimmung des Werkstückquerschnittes möglich. Nach
dem Abtasten der Werkstückstirnfläche wird der gesamte Kreuz
schlitten entlang der Längsführung verfahren, um mit dem La
sersensor die Mantelfläche des Werkstückes in dessen Längs
richtung abzutasten, um zum einen die Länge des Werkstückes
und zum anderen die Geradheit und Schräglage des Werkstückes
zu erfassen.
Nach einer besonders günstigen Ausführungsform der Erfindung
weist die Wegmeßvorrichtung einen ersten Wegmeßsensor zur Er
fassung der Position der ersten Linearführung relativ zur
Längsführung auf, einen zweiten Wegmeßsensor zur Erfassung
der Position der zweiten Linearführung und/oder einen dritten
Wegmeßsensor zur Erfassung der Position des Meßkopfes relativ
zu der zweiten Längsführung. Dadurch sind die Signalwechsel
zwischen dem Lasersensor und der Werkstückoberfläche exakt
lokalisierbar bzw. kann die Verfahrlänge, innerhalb der ein
Signalwechsel erfolgt, genau bestimmt werden, so daß die dar
aus abgeleiteten Geometriedaten präzise zu berechnen sind.
Insbesondere ermöglicht dies, während des Verfahrens des
Kreuzschlittens entlang der Längsführung, um die Werkstück
mantelfläche in Längsrichtung abzutasten, in festgelegten In
tervallen den Abstand des Meßkopfes von der Materialoberflä
che zu messen. Die jeweiligen Lasermeßdaten und die zugehöri
gen Wegmeßdaten werden von der Steuerungseinheit verknüpft,
um die Geradheit und die Schräglage des Werkstücks auf der
Auflageeinrichtung zu errechnen.
Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch
gegeben, daß die Antriebseinrichtung einen Zahnriementrieb
aufweist, an den ein Encoder angekoppelt ist. Die Position
des Meßkopfes ist durch den Encoder sehr exakt bestimmbar, so
daß der Vermessung des Werkstücks nur eine sehr geringe Feh
lerhaftigkeit anhaftet.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung besteht auch dar
in, daß in der Ebene senkrecht zur Längsrichtung eine Knick
armführung zur Führung des Meßkopfes mit zumindest zwei
Knickarmen vorgesehen ist, die auf der Längsführung in Längs
richtung verschieblich geführt ist, wobei ein erster Knickarm
um eine erste, zur Längsrichtung der Auflageeinrichtung pa
rallele Achse relativ zur Längsführung und ein zweiter Knick
arm um eine zweite, zur Längsrichtung der Auflageeinrichtung
ebenfalls parallele Achse relativ zum ersten Knickarm
schwenkbar ist. Eine derartige Knickarmführung erlaubt es,
ähnlich wie die obenbeschriebene Kreuzschlittenführung, den
Meßkopf in beliebigen Richtungen an der Stirnfläche des Werk
stücks vorbeizuführen, um die Konturen des Werkstücks zu er
fassen. Zur Längenmessung und zur Bestimmung der Geradheit
des Werkstücks, für die der Meßkopf entlang der Mantelfläche
des Werkstücks in dessen Längsrichtung verfahren werden muß,
wird die Knickarmführung, nachdem die beiden Knickarme den
Meßkopf in die entsprechende Position gebracht haben, auf der
Längsführung verfahren. Der Antrieb der beiden Knickarme er
folgt dabei ähnlich wie bei einem Knickarm-Roboter in den
einzelnen Schwenkachsen. Eine Erfassung der Position des Meß
kopfes erfolgt dabei über Sensoren, die die Winkelstellung
der Knickarme zueinander erfassen.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist eine
Schwenkeinrichtung zum Schwenken des Meßkopfes relativ zu der
Führungsvorrichtung vorgesehen. Um während der Vermessung ei
nes Werkstückes sowohl dessen Stirnfläche als auch dessen
Mantelfläche abzutasten, wird der Meßkopf der Sensoreinrich
tung stets in eine zu dem abgetasteten Oberflächenstück senk
rechte Position gebracht, so daß ein Signalwechsel zwischen
Meßkopf und Werkstückoberfläche optimal erfolgen kann. Durch
die Schwenkeinrichtung kann die Führungsvorrichtung konstruk
tiv sehr einfach gehalten werden, da diese den Meßkopf der
Sensoreinrichtung nur an die Raumpunkte zu führen hat und die
Orientierung, d. h. die Winkellage des Meßkopfes relativ zu
dem Werkstück von der Schwenkeinrichtung eingestellt wird.
Die Schwenkeinrichtung ermöglicht es in einfacher Weise, die
Abtastung der Werkstückstirnfläche und der Werkstückmantel
fläche in Längsrichtung des Werkstücks mit einer einzigen
Sensoreinrichtung bzw. mit einem einzigen Meßkopf durchzufüh
ren. Es ist jedoch ebenfalls möglich, an der Führungsvorrich
tung zwei oder allgemein mehrere Meßköpfe anzubringen, um die
verschieden orientierten Werkstückoberflächen mit verschiede
nen Meßköpfen abzutasten.
Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
ist der Meßkopf um drei Achsen schwenkbar. Der Meßkopf ist
dadurch auch für komplizierte Werkstückkonturen in eine je
weils zu den abzutastenden Werkstückoberflächenstücken senk
rechte Stellung schwenkbar, so daß das Werkstück entlang meh
rerer Linien abgetastet werden kann.
Die Schwenkeinrichtung weist entsprechend einer bevorzugten
Ausgestaltung zwei hintereinander geschaltete Schwenkglieder
auf, die jeweils um eine Schwenkachse zwischen zwei Stellun
gen um 90° schwenkbar sind, wobei die Schwenkglieder derart
angeordnet sind, daß die Schwenkachsen der beiden Schwenk
glieder zueinander senkrecht stehen. Durch eine derartige
Hintereinanderschaltung können bei einem ausreichenden
Schwenkbereich standardisierte und deshalb billige Schwenk
glieder verwendet werden, wie zum Beispiel Druckluftstell
glieder, die bei niedrigem Preis eine ausreichende Genauig
keit bieten.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispie
len und zugehöriger Zeichnungen näher erläutert. In diese
zeigen:
Fig. 1 eine Gesamtdarstellung einer Vorrichtung zur Vermes
sung von Werkstücken in einer Frontansicht nach ei
nem Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Vorrichtung mit einer Sen
soreinrichtung, die auf einer Führungsvorrichtung
angeordnet ist, die in verschiedenen Stellungen ge
zeigt ist, nach dem Ausführungsbeispiel der Erfin
dung gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine Detaildarstellung einer Schwenkeinrichtung zum
Schwenken eines Meßkopfes der Sensoreinrichtung in
einer Seitenansicht nach dem Ausführungsbeispiel ge
mäß Fig. 1,
Fig. 4 eine Detaildarstellung ähnlich Fig. 3 der Schwenk
einrichtung zum Schwenken des Meßkopfes der Sen
soreinrichtung in einer weiteren Schwenkstellung des
Meßkopfes nach dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1,
Fig. 5 eine Teildarstellung einer Schwenkeinrichtung zum
Schwenken des Meßkopfes der Sensoreinrichtung nach
einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung,
wobei die Schwenkeinrichtung in verschiedenen Stel
lungen jeweils in einer Seiten- und Frontansicht
dargestellt ist,
Fig. 6 eine schematische, perspektivische Gesamtdarstellung
zur Verdeutlichung der Kinematik der Führungsvor
richtung gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1,
Fig. 7 eine schematische, perspektivische Darstellung zur
Verdeutlichung der Kinematik einer Führungsvorrich
tung einer Vorrichtung zur Vermessung von Werkstüc
ken nach einem weiteren Ausführungsbeispiel der Er
findung,
Fig. 8 eine graphische Darstellung des Zusammenhangs zwi
schen einem Lasermeßstrahl-Signalniveau eines Laser
sensors und der Position des Lasersensors relativ zu
einer Stirnfläche eines Werkstücks für unterschied
liche Werkstückquerschnitte und zwei verschiedene
Stellungen des Lasersensors nach dem Ausführungsbei
spiel gemäß Fig. 1,
Fig. 9 eine graphische Darstellung ähnlich Fig. 8 des Zu
sammenhangs zwischen dem Lasermeßstrahl-Signalniveau
des Lasersensors und der Position des Lasersensors
relativ zur Mantelfläche eines Werkstücks während
eines Abtastens des Werkstücks in dessen Längsrich
tung für zwei verschiedene Positionen des Lasersen
sors nach dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1.
Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungs
gemäßen Vorrichtung zur Vermessung von Werkstücken. Ein Werk
stück 1 liegt auf einer Auflageeinrichtung 2 auf, die Teil
einer Quertransporteinrichtung ist, die hier nicht weiter
dargestellt ist. Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, umfaßt diese
Quertransporteinrichtung Kettenförderstränge 25, die durch
ein Ritzel 26 und einen nicht dargestellten Antrieb angetrie
ben werden. Diese Kettenstränge 25 bilden zusammen mit Aufla
gebolzen 27 eine Auflagefläche, auf der das Werkstück 1 auf
liegt. An den Kettenfördersträngen 25 sind Mitnehmerbolzen 28
befestigt, die eine Anlagefläche bilden, an der sich das
Werkstück 1 während des Quertransports auf der Quertrans
porteinrichtung grob ausrichtet. Die Kettenförderstränge 25
und die Mitnehmerbolzen 28 sind bevorzugt zu einer Seite der
Quertransporteinrichtung hin dicht angeordnet für kurze Werk
stücke, wie kurze Stangen oder Reststangen, und haben zum ge
genüberliegende Ende der Quertransporteinrichtung hin einen
zunehmenden Abstand voneinander.
Die Quertransporteinrichtung ist Teil eines Fördersystems,
durch das die Werkstücke, insbesondere die Stangen, von einem
Lager zu einer Bearbeitungsmaschine transportiert werden und
nach erfolgter Bearbeitung, beispielsweise auf einer Säge,
zumindest teilweise, nämlich die Reststücke, die auf der Säge
abgetrennt wurden, wieder ins Lager zurücktransportiert wer
den.
Um die Geometrie des Werkstücks zu erfassen, ist eine Meßein
richtung vorgesehen, die allgemein mit der Bezugsziffer 3 be
zeichnet ist. Die Meßeinrichtung 3 umfaßt dabei eine Sen
soreinrichtung 4, die relativ zu dem auf der Auflageeinrich
tung 2 ruhenden Werkstück 1 verschieblich ist, um die Ober
fläche des Werkstücks 1 abzutasten. Die Sensoreinrichtung
wird gemäß dem Ausführungsbeispiel durch einen Lasersensor 4
gebildet, der einen Meßkopf 5 aufweist, der einen Laserstrahl
29 aussendet und mit diesem die Werkstückoberfläche abtastet.
Der Meßkopf 5 ist verschieblich auf einer Führungsvorrichtung
gelagert, die allgemein durch die Bezugsziffer 6 gekennzeich
net ist. Diese Führungsvorrichtung 6 weist eine Längsführung
9 auf, die die Auflageeinrichtung 2 in deren Längsrichtung,
d. h. in Längsrichtung des Werkstückes 1 überspannt und an La
gerstreben 30 starr befestigt ist, die ihrerseits beidseitig
der Auflageeinrichtung 2 in geeigneter Weise verankert sind.
Die Führungsvorrichtung 6 umfaßt weiterhin zwei Linearführun
gen 12, 13, die an der Längsführung 9 verschieblich gelagert
und miteinander über einen Kreuzschlitten 10, wie aus Fig. 2
ersichtlich, verbunden sind. An einer ersten der beiden
Linearführungen, die mit der Bezugsziffer 12 bezeichnet ist,
ist ein Führungsschlitten 31 starr befestigt, der auf der
Längsführung 9, die durch ein im wesentlichen rechteckiges
Profil gebildet wird, verschieblich gelagert ist und dement
sprechend die erste Linearführung 12 entlang der Längsführung
9 verschieblich führt.
Wie in Fig. 1 zu sehen, ist die erste Linearführung 12 durch
eine Antriebseinrichtung 7 entlang der Längsführung 9 ver
fahrbar. Die Antriebseinrichtung umfaßt dabei einen Zahnrie
mentrieb, an den ein Encoder zur genauen Erfassung der Posi
tion der Linearführung 12 relativ zur Längsführung 9 angekop
pelt ist.
Wie in Fig. 2 zu sehen, ist an der ersten Linearführung 12
der Kreuzschlitten 10 gelagert, derart, daß der Kreuzschlit
ten 10 entlang der ersten Linearführung 12 quer zur Längs
richtung des Werkstücks 1 verschieblich ist. Eine An
triebseinrichtung 32 ist über einen Zahnriementrieb mit dem
Kreuzschlitten 10 verbunden, um diesen entsprechend einem
Steuersignal zu verfahren. Ein Encoder 15 ist an die An
triebseinrichtung 32 angekoppelt, um die exakte Position des
Kreuzschlittens 10 relativ zur ersten Linearführung 12 zu er
fassen.
Der Kreuzschlitten führt in einer zur Verschieberichtung ent
lang der ersten Linearführung 12 senkrechten Richtung eine
zweite Linearführung 13 verschieblich, die folglich sowohl
horizontal, nämlich zusammen mit dem Kreuzschlitten 10 ent
lang der ersten Linearführung 12, als auch vertikal ver
schieblich ist. Zur vertikalen Verschiebung relativ zum
Kreuzschlitten 10 ist eine weitere Antriebseinrichtung 14
vorgesehen, die einen Zahnriementrieb sowie einen daran ange
koppelten Encoder 8 aufweist, der die exakte Position der
zweiten Linearführung 13 relativ zum Kreuzschlitten 10 er
faßt.
Neben der horizontalen und vertikalen Verschiebbarkeit in ei
ner Ebene senkrecht zur Längsrichtung der Auflageeinrichtung
2, d. h. der Längsachse des stangenförmigen Werkstücks 1, ist
die zweite Linearführung 13 aufgrund der verschiebbaren Lage
rung der ersten Linearführung 12 auch parallel zur Längsachse
des Werkstücks 1, die in Fig. 2 senkrecht zur Zeichenebene
steht, verschiebbar, so daß der Meßkopf 5 des Lasersensors 4,
der auf der zweiten Linearführung 13 angeordnet ist, entlang
beliebiger Raumkurven, insbesondere entlang beliebig gerich
teter Geraden verfahrbar und an der Oberfläche des Werkstücks
1 entlangführbar ist.
Der Meßkopf 5 ist, wie in Fig. 1 und 2 sowie dem Kinematik
schema nach Fig. 6 ersichtlich, über eine Schwenkeinrichtung
19 mit einem unteren Ende der zweiten Linearführung 13 ver
bunden. Die Schwenkeinrichtung 19 schwenkt den Meßkopf 5 re
lativ zu der zweiten Linearführung 13 derart, daß der aus dem
Meßkopf 5 austretende Laserstrahl 29 senkrecht auf die je
weils abzutastende Werkstückoberfläche trifft.
Die Meßeinrichtung 3 zeichnet sich, wie in Fig. 6 zu sehen
ist, insbesondere dadurch aus, daß der Meßkopf 5 der Sen
soreinrichtung 4 dreiachsig verfahrbar und darüber hinaus
dreiachsig schwenkbar ist, so daß sowohl eine Stirnfläche 32
als auch eine Mantelfläche 33 des Werkstücks 1 durch den ei
nen Meßkopf 5 abgetastet werden kann.
Die Vermessung des Werkstückes 1 erfolgt gemäß einem geeigne
ten Regelschema, nach dem der Meßkopf 5 an den verschiedenen
Oberflächen des Werkstücks 1 vorbeigeführt wird.
Ein sehr wichtiger Aspekt für eine automatisierte Ein- und
Auslagerung der Werkstücke ist es, die Querschnittsgeometrie
des Werkstückes 1 zu erfassen. Dazu wird die Sensoreinrich
tung 4 zunächst in einer Grundstellung an einem Ende der Auf
lageeinrichtung 2 außerhalb eines Kollisionsbereiches mit dem
Werkstück 1 positioniert, d. h. die erste Linearführung 12
wird entlang der Längsführung 9 soweit in Längsrichtung, die
in Fig. 6 als X-Richtung gekennzeichnet ist, verschoben, daß
der Meßkopf 5 vor der Stirnfläche 32 des Werkstücks 1 vorbei
geführt werden kann.
Die Schwenkeinrichtung 19 schwenkt hierzu den Meßkopf 5 in
eine Position senkrecht zur Stirnfläche 32, d. h. derart, daß
der von dem Meßkopf 5 ausgehende Laserstrahl 29 parallel zur
Längsrichtung x verläuft.
In einem folgenden Schritt wird der Meßkopf 5 parallel zur
Auflagefläche, auf der das Werkstück 1 aufliegt, an der Werk
stückstirnfläche vorbeigeführt, indem der Kreuzschlitten 10
mit der daran gelagerten zweiten Linearführung 13 entlang der
ersten Linearführung 12 in Y-Richtung (gemäß Fig. 6) verfah
ren wird. Dabei kommt es zu einem Auftreffen des Laserstrahls
29 auf die Werkstückstirnfläche 32 und zu einem Signalwechsel
zwischen dem Werkstück 1 und dem Meßkopf 5. Dies führt, wie
in Fig. 8 ersichtlich ist, zu einer Änderung im Signalniveau
des Lasersensors 4 während des Vorbeiführens des Meßkopfes 5.
Ein erster Signalwechsel bedeutet dementsprechend den Beginn
einer Werkstückkontur, während ein letzter Signalwechsel, der
einem Abfall im Signalniveau entspricht, das Ende der Kontur
markiert. Während der Meßkopf 5 an dem Werkstück 1 vorbeige
führt wird, erfaßt eine entsprechende Wegmeßvorrichtung, die
im Falle des Verschiebens in Y-Richtung der Encoder 15 bil
det, die jeweilige Position des Meßkopfes 5, bei der eine Än
derung im Signalniveau erfolgt.
Die erfaßten Wegmeßdaten werden in einer Auswerteeinheit ei
ner Steuerungseinheit, die in den Figuren nicht dargestellt
ist, mit den Lasermeßstrahlsignalen des Lasersensors 4 ver
knüpft. Auf diese Weise errechnet die Steuerungseinheit zu
nächst die Mitte (bezogen auf die Y-Richtung) der Werkstück
stirnfläche 32.
Im nächsten Schritt wird der Meßkopf 5 durch die zuvor ermit
telte Mitte vertikal an der Werkstückstirnfläche 32 vorbeige
führt, indem die zweite Linearführung 13 relativ zu dem in
diesem Falle feststehenden Kreuzschlitten 10 verfahren wird.
In Verbindung mit dem Encoder 8, der die Stellung der zweiten
Linearführung 13 erfaßt, kann von der Steuerungseinheit in
diesem Verfahrschritt die Werkstückhöhe berechnet werden.
Obwohl gemäß dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 und 2 die
zweite Linearführung 13 relativ zu dem Kreuzschlitten 10 und
der ersten Linearführung 12 verfahren wird, ist es jedoch
ebenso möglich, die zweite Linearführung relativ zum Schlit
ten 10 feststehend auszuführen und die Sensoreinrichtung 4
zusammen mit der Schwenkeinrichtung 19 entlang der zweiten
Linearführung 13 zu verfahren. Eine derartige Ausführung der
Linearführungen ist in Fig. 6 schematisch dargestellt. In
ähnlicher Weise ist es selbstverständlich ebenso möglich, die
Verschiebbarkeit der Führungsvorrichtung in Y-Richtung durch
eine entsprechende Verschiebbarkeit der ersten Linearführung
12 relativ zur Längsführung 9 zu gewährleisten. Der Führungs
schlitten 31 ist in diesem Fall ein Kreuzschlitten.
Nach der Bestimmung der Werkstückhöhe wird der Meßkopf 5 auf
halber Werkstückhöhe ein zweites Mal in Y-Richtung an der
Werkstückstirnfläche 32 vorbeigeführt, um eine Werkstückbrei
te zu erfassen. Diese wird entsprechend der obenbeschriebenen
Art und Weise von der Steuerungseinheit aus den Lasermeß
strahlsignalen in Verbindung mit den Wegmeßdaten des Encoders
15 berechnet.
Es ist darauf hinzuweisen, daß durch das Abtasten der Werk
stückstirnfläche 32 im Falle von Hohlmaterial ebenfalls die
Wandstärke berechnet werden kann. Darüber hinaus kann die
Steuerungseinheit entsprechend einer in einer Speicherein
richtung abgespeicherten Auswertelogik, wie in Fig. 8 ge
zeigt, zwischen Rund- und Flachmaterial unterscheiden. Im Un
terschied zu Flachmaterial sind bei Rundmaterial die Eckbe
reiche zwischen der Auflagefläche, die die Kettenfördersträn
ge 25 und die Auflagerbolzen 27 bilden, und der Anlagefläche,
die die Mitnehmerbolzen 28 bilden, nicht mit Material ausge
füllt. Wird der Meßkopf 5 beispielsweise von der Anlagefläche
der Mitnehmerbolzen 28 beginnend auf einer Höhe unterhalb
oder oberhalb der halben Werkstückhöhe horizontal in Y-
Richtung an der Werkstückstirnfläche 32 vorbeigeführt, dann
erfolgt ein erster Signalwechsel zwischen dem Meßkopf 5 und
dem Werkstück 1 erst in einem gewissen Abstand von der Anla
gefläche der Mitnehmerbolzen 28. Die Steuerungseinheit er
kennt dementsprechend, daß es sich bei dem Werkstück 1 um
Rundmaterial handelt. Andere Verfahrwege sind möglich, um
zwischen Rund- und Flachmaterial zu unterscheiden.
Ferner kann für ein Werkstück, das eine komplizierte und un
regelmäßige Geometrie besitzt, durch eine Vielzahl von Ab
tastvorgängen parallel zur Auflagefläche, d. h. in Y-Richtung
bzw. parallel zur Anlagefläche, d. h. in Z-Richtung eine Viel
zahl von Meßdaten erhalten werden, die durch einen Vergleich
mit Musterdaten, die in der Speichereinrichtung in Form einer
Profilmaterialdatenbank abgespeichert sind, eine exakte Be
stimmung des jeweiligen Profiles des Werkstücks ermöglichen.
Nachdem die Sensoreinrichtung 4 den Querschnitt des Werk
stücks 1 erfaßt hat, schwenkt die Schwenkeinrichtung 19 den
Meßkopf 5 in Z-Richtung, so daß der vom Meßkopf 5 ausgehende
Laserstrahl 29 parallel zur Z-Richtung gemäß Fig. 6 verläuft,
und die erste Linearführung 12 und die zweite Linearführung
13 positionieren den Meßkopf 5 in Y-Richtung mittig über dem
Werkstück 1. Der Meßkopf 5 wird in der beschriebenen Stellung
in Längsrichtung über das Werkstück 1 geführt, indem die er
ste Linearführung 12 entlang der Längsführung 9 in X-Richtung
verfahren wird. Der an den Zahnriementrieb der Antriebsein
richtung 7 angekoppelte Encoder erfaßt während des Verschie
bens in X-Richtung die Positionen des Meßkopfes 5, an denen
ein erster und letzter Signalwechsel erfolgen. Die Steue
rungseinheit berechnet aus den entsprechenden Lasermeßstrahl
signalen und Wegmeßdaten die Länge 1 des Werkstückes 1.
Während des Verfahrens in X-Richtung wird in festgelegten In
tervallen der jeweilige Abstand des Meßkopfes 5 von der Ober
fläche des Werkstücks 1 gemessen, um die Geradheit und eine
Schräglage des Werkstücks in der Ebene X-Z zu bestimmen. Die
Steuerungseinheit verknüpft dazu mit der Auswerteeinheit die
jeweils erfaßten Abstände mit den zugehörigen Wegmeßdaten,
die durch den an die Antriebseinrichtung 7 angekoppelten En
coder bestimmt werden, und berechnet daraus, wie in Fig. 8
gezeigt, die Winkellage und die Biegung der abgetasteten Man
tellinie des Werkstücks, die der Schräglage und der Geradheit
des Werkstücks in der Ebene X-Z entsprechen. Es ist darauf
hinzuweisen, daß für eine derartige Messung der Geradheit des
Werkstückes 1 insbesondere der portalartige Aufbau der Füh
rungsvorrichtung 6 mit der Längsführung 9 und den beiden Li
nearführungen 12 und 13 sowie die direkt an die Zahnriemen
triebe angekoppelten Encoder zur direkten Wegmessung für eine
hohe Genauigkeit der Messung besonders vorteilhaft sind.
In einem nächsten Schritt schwenkt die Schwenkeinrichtung 19
den Meßkopf 5 in Y-Richtung, d. h. derart, daß der vom Meßkopf
5 ausgehende Laserstrahl 29 in Y-Richtung verläuft, und die
erste Linearführung 12 und die zweite Linearführung 13 posi
tionieren den Meßkopf 5 seitlich des Werkstücks 1 auf halber
Höhe des Werkstücks 1. Der Meßkopf 5 wird in dieser Stellung
in X-Richtung an dem Werkstück 1 vorbeigeführt, um entspre
chend der obenbeschriebenen Art und Weise die Geradheit und
Schräglage der Stange in der Ebene X-Y zu erfassen.
Die Schwenkeinrichtung 19 zum Schwenken des Meßkopfes 5
weist, wie in Fig. 3 und 4 zu sehen, zwei hintereinander ge
schaltete Schwenkglieder 20 und 21 auf, die jeweils um eine
Schwenkachse γ und δ zwischen zwei Stellungen um 90°
schwenkbar sind. Ein erstes der beiden Schwenkglieder 20 ist
mittels eines Halterbügels 34 mit einem unteren Ende der
zweiten
Linearführung 13 starr verbunden. Ein erster Stellring 35 des
ersten Stellgliedes 20 ist um 90° um die Schwenkachse γ dreh
bar. Ein zweites der beiden Stellglieder 21 ist mit einem
Haltebügel 36 mit dem ersten Stellglied 35 starr verbunden,
so daß das zweite Stellglied 21 durch das erste Stellglied 20
um die Schwenkachse 7 geschwenkt werden kann. Das zweite
Stellglied 21 besitzt einen zweiten Stellring 37, an dem über
einen Meßkopfhalter 38 der Meßkopf 5 der Sensoreinrichtung 4
befestigt ist. Die Hintereinanderschaltung der beiden
Schwenkglieder 20 und 21, die beispielsweise über Preßluft
oder auch durch Drehfeldmagnete betätigbar sein können, ist
der Meßkopf 5 um zwei Achsen schenkbar. Diese Lösung zeichnet
sich insbesondere durch ihre Einfachheit aus, wobei trotzdem
ausreichende Genauigkeit sichergestellt ist. Ebenso möglich
ist es jedoch, den Meßkopf 5 dreiachsig schwenkbar zu lagern.
In Fig. 5 ist eine zu den Fig. 3 und 4 alternative Ausfüh
rungsform der Schwenkeinrichtung 19 dargestellt, bei dem zwei
hintereinander geschaltete Schwenkglieder 20a und 21a ein
Dreh-Schwenk-Gelenk bilden, derart, daß ein Verdrehen eines
zweiten der beiden Schwenkglieder 21a relativ zu einem ersten
Schwenkglied 20a gleichzeitig ein Verschwenken des zweiten
Schwenkgliedes 21a relativ zu dem ersten Schwenkglied 20a um
eine zur Drehachse senkrechte Achse bewirkt. Das erste
Schwenkglied 20a ist drehbar an einer Halterplatte 39 gela
gert, die wiederum starr mit einem unteren Ende der zweiten
Linearführung 13 verbunden ist.
Mit dem beschriebenen Ausführungsbeispiel einer erfindungsge
mäßen Vorrichtung lassen sich Werkstücke sehr unterschiedli
cher Größe mit hoher Genauigkeit vermessen. So können bei
spielsweise, wie in Fig. 5 angedeutet, Stangen mit einer Län
ge von 800 mm bis zu einer maximalen Länge c von 6600 mm auf
die Auflageeinrichtung 2 aufgelegt und mit einer maximalen
Ungenauigkeit von 1 mm vermessen werden. Hierfür beträgt die
Auflagelänge d ebenfalls 6600 mm. Die Höhe e des Werkstücks
sowie dessen Breite f können jeweils bis zu 320 mm betragen.
Insbesondere von Vorteil ist es, daß das Werkstück auf der
Auflageeinrichtung 2 nicht in eine definierte Position, spe
ziell in Anlage mit einem Anschlag gebracht werden muß, son
dern daß eine vordere Stirnfläche des Werkstücks lediglich in
einem Toleranzbereich von beispielsweise 100 mm zu positio
nieren ist. Ein umständliches Verschieben des Werkstücks auf
der Auflagefläche ist hierdurch unnötig.
Neben dem beschriebenen Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 und
2 mit den beiden durch einen Kreuzschlitten verbundenen Line
arführungen, ist es jedoch ebenfalls möglich, wie in Fig. 7
gezeigt, daß in der Ebene senkrecht zur Längsrichtung des
Werkstücks 1, d. h. senkrecht zur X-Richtung gemäß Fig. 7, ei
ne Knickarmführung 16 zur Führung des Meßkopfes 5 mit zumin
dest zwei Knickarmen 17 und 18 vorgesehen ist, die auf der
Längsführung 9 in Längsrichtung, d. h. in X-Richtung, durch
einen Schlitten 40 verschieblich geführt ist, der auf der
Längsführung 9 ähnlich dem Führungsschlitten 31 gemäß dem
Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 und 2 verschieblich gelagert
ist. Ein erster Knickarm 17 ist relativ zu dem Schlitten 40
um eine erste, zur Längsrichtung der Längsführung 9 parallele
Achse schwenkbar gelagert und durch eine Antriebseinrichtung
schwenkbar, die jedoch nicht dargestellt ist. Ein zweiter
Knickarm 18 ist an dem ersten Knickarm 17 gelagert und rela
tiv zu diesem um eine zweite, zur X-Achse ebenfalls parallele
Achse schwenkbar. Eine Antriebseinrichtung zum Schwenken des
zweiten Knickarms ist nicht dargestellt, ebenfalls nicht dar
gestellt sind an den Antrieb angekoppelte Wegmeßsensoren zur
Erfassung der Position des Meßkopfes 5, der an dem zweiten
Knickarm 18 angeordnet ist. Der Meßkopf 5 ist mit einem unte
ren Ende des zweiten Knickarms 18 über eine Schwenkeinrich
tung 19 verbunden, die einem der zuvor beschriebenen Ausfüh
rungsbeispiele entspricht, um den Meßkopf 5, der in Fig. 7
ebenfalls nicht dargestellt ist, relativ zu dem zweiten
Knickarm 18 schwenkbar zu lagern.
Die Knickarmführung 16, die im wesentlichen einem Knickarmro
boter entspricht, ermöglicht zusammen mit der verschieblichen
Lagerung an der Längsführung 9 und der Schwenkeinrichtung 19
ein Vorbeiführen des Meßkopfes 5 an der Oberfläche des Werk
stücks 1 entlang verschiedener, beliebig gerichteter Geraden.
Die Erfassung des Querschnitts des Werkstücks, seiner Länge
und Geradheit erfolgt in entsprechende Art und Weise wie für
das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 beschrieben, so daß eine
nochmalige detaillierte Erläuterung nicht notwendig er
scheint.
Die beschriebenen Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemä
ßen Vorrichtung zur Vermessung von Werkstücken zeichnen sich
unter anderem dadurch aus, daß sowohl der Querschnitt des
Werkstücks als auch die Länge des Werkstücks und seine Gerad
heit durch eine einzige Sensoreinrichtung erfaßt werden kön
nen. Es wird jedoch betont, daß es ebenfalls möglich ist, an
der Führungsvorrichtung mehrere Meßköpfe anzuordnen, die für
verschiedene Abtastvorgänge entsprechend orientiert sind. In
diesem Falle kann eine Schwenkeinrichtung entfallen.
In dem vorgenannten Ausführungsbeispiel wurde die Vermessung
des Werkstückes in Verbindung mit einer Querfördereinrichtung
erläutert, über die das Werkstück z. B. auf einen Rollengang
einer Bearbeitungsmaschine, z. B. einer Sägemaschine, aufgege
ben wird. Dies ist hinsichtlich des Ortes der Anordnung der
Meßeinrichtung selbstverständlich nur ein Ausführungsbei
spiel. Die Messung kann z. B. ebenso innerhalb des Rollengan
ges selbst, d. h. nachdem das Werkstück auf diesen aufgegeben
wurde oder auch innerhalb des Materiallagers, z. B. eines
Stangenmaterial-Kragarmlagers (Regallager) erfolgen.
Claims (13)
1. Vorrichtung zur Vermessung von Werkstücken, insbesondere
stangenförmigen Werkstücken, mit einer Auflageeinrichtung zur
Abstützung und groben Ausrichtung des Werkstücks, einer
Meßeinrichtung zur Erfassung der Werkstücklänge und einer
Steuerungseinheit mit einer Speichereinrichtung zum Abspei
chern der Meßwerte, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßein
richtung (3) eine Sensoreinrichtung (4) zur Erfassung eines
Querschnittes und einer Geradheit des Werkstückes (1) auf
weist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Sensoreinrichtung (4) einen Meßkopf (5) aufweist, der
verschieblich auf einer Führungsvorrichtung (6) gelagert und
durch eine Antriebseinrichtung (7) verfahrbar ist, und eine
Wegmeßvorrichtung (8, 15) zur Erfassung der Position des Meß
kopfes (5) relativ zu der Führungsvorrichtung (6) vorgesehen
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Meßkopf (5) auf einer Längsführung (9) in Längsrichtung
der Auflageeinrichtung (2) sowie in einer Ebene senkrecht zur
Längsführung (9) verschieblich geführt ist.
4. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoreinrichtung einen La
sersensor (4) aufweist.
5. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerungseinheit eine Aus
werteeinheit zur Verknüpfung von Wegmeßdaten der Wegmeßvor
richtung (8, 15) mit Laser-Meßstrahlsignalen des Lasersensors
(4) zur Bestimmung des Querschnittes und der Geradheit des
Werkstücks aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeich
net, daß in der Ebene senkrecht zur Längsführung (9) ein
Kreuzschlitten (10) mit zwei Linearführungen (12, 13) vorge
sehen ist, wobei einer erste der beiden Linearführungen (12)
zumindest in Längsrichtung verschieblich an der Längsführung
(9) und eine zweite der beiden Linearführungen (13), auf der
der Meßkopf (5) angeordnet ist, an der ersten Linearführung
(12) gelagert ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Meßkopf (5) auf der zweiten Linearführung (13) und/oder
die zweite Linearführung (13) auf der ersten Linearführung
(12) und/oder die erste Linearführung (12) in der zur Längs
richtung senkrechten Ebene an der Längsführung (9) verschieb
lich geführt sind und durch jeweils eine Antriebseinrichtung
(14, 7) verfahrbar sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Wegmeßvorrichtung einen ersten Wegmeßsensor (15) zur Er
fassung der Position der ersten Linearführung (12) relativ
zur Längsführung (9) und einen zweiten Wegmeßsensor (8) zur
Erfassung der Position der zweiten Linearführung (13)
und/oder einen dritten Wegmeßsensor zur Erfassung der Positi
on des Meßkopfes (5) relativ zu der zweiten Längsführung (13)
aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeich
net, daß die jeweilige Antriebseinrichtung (7, 14) einen
Zahnriementrieb aufweist, an den ein Encoder angekoppelt ist.
10. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Ebene senkrecht zur Längs
richtung eine Knickarmführung (16) zur Führung des Meßkopfes
(5) mit zumindest zwei Knickarmen (17, 18) vorgesehen ist,
die auf der Längsführung (9) in Längsrichtung verschieblich
geführt ist, wobei ein erster Knickarm (17) um eine erste,
zur Längsrichtung der Auflageeinrichtung (2) parallele Achse
relativ zur Längsführung (9) und ein zweiter Knickarm (18) um
eine zweite, zur Längsrichtung der Auflageeinrichtung paral
lele Achse relativ zum ersten Knickarm (17) schwenkbar sind.
11. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 2 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Schwenkeinrichtung (19) zum
Schwenken des Meßkopfes (5) relativ zu der Führungsvorrich
tung (6) vorgesehen ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
der Meßkopf (5) um drei Achsen schwenkbar ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schwenkeinrichtung (19) zwei hintereinander geschaltete
Schwenkglieder (20, 21) aufweist, die jeweils um eine Schwen
kachse zwischen zwei Stellungen um 90° schwenkbar sind, wobei
die Schwenkglieder (20, 21) derart angeordnet sind, daß die
Schwenkachsen der beiden Schwenkglieder (20, 21) zueinander
senkrecht sind.
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