DE4443665C2 - Strömungssensor - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Strömungssensor zur Signalisierung einer Strömungsablösung
an Tragflügeln, insbesondere bei langsam fliegenden Fluggeräten (z. B. Hängegleiter).
Es soll die Entwicklung der Strömungsablösung an einem Tragflügel erkannt werden, um
schädliche Druckwiderstände zu reduzieren und um Gefahrensituationen aufgrund von
vollständigem oder teilweisem Strömungsabriß (Stall) am Tragflügel zu verhindern.
Es ist bekannt Strömungsrichtungen mit Woll- oder Rauchfäden sichtbar zu machen. Auch
durch Messung der Fluggeschwindigkeit oder des Anstellwinkels versucht man auf einen
bevorstehenden Strömungsabriß zu schließen. Weiterhin sind aus US 2 373 089 drehbar
aufgehängte Zungen bekannt deren eine Hälfte außen von der Strömung bewegt wird und
die zur anderen Hälfte in den Flügel hineinragen um im Inneren einen Kontakt zu betätigen.
Der innenliegende Teil der Zunge bildet ein Gegengewicht um den anderen Teil zu heben.
Aus der DE 29 37 545 A1 ist ein Windfahnenrelais als Luftströmungsüberwachungsgerät
bekannt, welches eine durch den Luftstrom biegbare Platte als Windfahne aufweist, an
deren freiem Ende ein Magnet als Kontaktgeber vorgesehen ist.
Für die ersten beiden Methoden ist es allerdings notwendig das gesamte Kontrollgebiet
ständig zu beobachten und außerdem zur Generierung von Rauchfäden zusätzlich
strömungsstörende und gewichtsintensive Einrichtungen zu installieren. Auch die Ermittlung
der Fluggeschwindigkeit und des Anstellwinkels stellen bei einseitigen oder örtlichen
Ablösungen, wie sie etwa im Kurvenflug, bei Turbulenzen (Böen, Thermik) oder bei
unsymmetrischen Anströmungen (Schiebeflug, Slip) auftreten, nur beschränkt taugliche
Informationen für die Beurteilung des Strömungszustandes am Flügel dar.
Die folgende Ausführung von bekannten Sensoren zur Feststellung von
Strömungsabrissen, nämlich mit drehbarem Zungenmechanismus, kann dem Anspruch der
Unempfindlichkeit gegenüber verfälschenden Kräften nicht in befriedigenden Maße gerecht
werden. Allein der Einsatz des Prinzips "Gegengewicht" macht diesen Sensor empfindlich
gegenüber Beschleunigungskräften die im Flug häufig auftreten. Zudem wird für den
kontaktgebenden Teil des Sensors, der in den Flügel hineinragt, annähernd eine
Verdoppelung der Masse akzeptiert. Diese Fakten zeigen, daß bei dieser Lösung ein
extrem massearmer Sensoraufbau nicht angestrebt wurde. Auch eine Drehlagerung limitiert
die Bemühungen zur Massereduzierung. Da die Sensorminiaturisierung mit dieser Technik
nicht hinlänglich verwirklicht werden kann, sind hier außerdem Störungen der
Grenzschichtströmung zu erwarten, verursacht durch zu große Abmessungen und durch die
Öffnung im Flügel. Will man kommunizierende Strömungen zu anderen Sensoren
verhindern, müssen im Flügelinneren die Sensorhebel gewichts- und kostenaufwendig
gekapselt werden.
Auch beim letztgenannten Beispiel zum Stand der Technik gilt, daß bei Anordnung eines
masseintensiven Magnetes am Windfahnenkopf verfälschende Beschleunigungskräfte im
Flug generiert und auch Miniaturisierungsbemühungen nicht in hinlänglichem Umfang
durchgeführt werden können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde einen sehr massearmen und miniaturisierten
Sensor zu schaffen, der auf einfache Weise eine Fernanzeige des Strömungungs
zustandes an einer bestimmten Stelle am Flügel ermöglicht ohne nennenswert von
Beschleunigungskräften beeinflußbar zu sein.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein massearmer, einarmiger
Hebel aus federndem Werkstoff eine Kontaktfahne trägt und an dem einen Ende auf einer
einen Gegenkontakt aufweisenden Trägerplatte befestigt ist, daß das Gelenk und die
Federkraft durch das Einbringen einer Fensteraussparung und sich dabei ergebenden
Stegen definiert werden, daß am freien Ende des Hebels eine Prallfläche vorgesehen ist
und daß eine auf die Prallfläche auftreffende Strömung den Hebel verbiegt und den
Kontakt betätigt.
Als weitere Ausbildungen der Erfindung wird für den Hebel elektrisch leitender Werkstoff
eingesetzt und zwar nichtrostender Stahl mit Federeigenschaften. Dabei ist der
Hebelquerschnitt annähernd rechteckig mit einem Verhältnis von Breite zu Dicke größer als
30. Die Dicke beträgt vorzugsweise zwischen 0,02 mm und 0,03 mm. Die Kontaktfahne ist
selbst auch federnd am Hebel angebracht um Fehlauslösungen bei Vibration des Sensors
abzufangen. Die Kontaktsignalisierung ist Teil einer Fernanzeige.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß jetzt durch das
Anbringen eines Fensters und durch die sich dabei ergebenden Stege ein Gelenk entsteht,
das mehrere benötigte Funktionen in idealer Weise in sich vereint. Durch die Größe des
Ausschnittes läßt sich die Federkraft einstellen, die für die spezifische Aufgabe erforderlich
ist. Es wird außerdem die Richtung der Drehung definiert und es erhöht sich vorteilhaft die
Richtungsstabilität der sich bewegenden Zunge. Mit den konstruktiven Merkmalen und der
Wahl des Werkstoffes zusammen ergibt sich nun die Möglichkeit zur Miniaturisierung des
Sensors, die es erlaubt auf der Kontrollfläche (z. B. Tragflügel) eine Vielzahl von Sensoren
anzubringen ohne in die Kontrollfläche eindringen zu müssen, ohne die Strömung bzw.
Grenzschicht nennenswert zu stören, wobei gleichzeitig mit der Massenreduzierung das
Verhältnis von Beschleunigungskräften zu Strömungskräften am Sensor soweit gesenkt
werden kann, daß eine Fehlsignalisierung dadurch nicht mehr erfolgt.
Bei verteilter Anordnung von Strömungssensoren kann eine Fernanzeige für den Piloten
verwirklicht werden, die ihm beispielsweise gestattet in der Startphase sich des
vollständigen Anliegens der Strömung am Flügel zu vergewissern, im Flug die Entwicklung
von Gefahrensituationen bei fortschreitenden Strömungsablösungen rechtzeitig zu
erkennen sowie schädliche Druckwiderstände durch Vermeiden von Verwirbelungen
bedeutend zu reduzieren. Dies ist durch die Erfindung mit geringem energetischen Aufwand
und verschwindend kleiner Störung der Strömung erreichbar.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist anhand von Zeichnungen dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben.
Fig. 1 zeigt den Strömungssensor wie er auf eine Trägerplatte 6 aufgebracht ist.
Leiterbahnen 7 führen einmal zum Fuß 4 des Sensors und außerdem zu einem
Gegenkontakt 8. Bei genügend starker Strömung an der Prallplatte 3 wird die Kontaktfahne
2 über den Hebel 1 gegen den Widerstand der Federkraft, hervorgerufen durch die Stege
5, betätigt. Es kommt zur Berührung zwischen Kontaktfahne 2 und Gegenkontakt 8.
Unterschreitet am Ort des Sensors die Strömungsgeschwindigkeit danach wieder einen
charakteristischen Wert oder erfolgt eine Ablösung der Strömung oder eine Rückströmung,
so öffnet der Kontakt wieder. Die Zustände des Sensors sind dadurch gekennzeichnet, daß
der Kontakt entweder geöffnet oder geschlossen ist.
In Fig. 2 sind beispielsweise 3 auf einem Flügel verteilt angeordnete Strömungssensoren zu
sehen. Sensor A befindet sich im Bereich anliegender Strömung und wird dies bei
ausreichend großer Strömungsgeschwindigkeit durch den geschlossenen Kontakt
anzeigen. An der Stelle des Sensors B ist gerade der Ablösungspunkt erreicht wodurch
dieser Sensor also geöffnet ist. Sensor C befindet sich im Innern eines Ablösungsgebiets
mit vorliegender Rückströmung, sodaß auch dieser geöffnet ist. Sollte sich das
Ablösungsgebiet weiter ausdehnen, z. B. bei Erhöhung des Anstellwinkels, würde später
auch Sensor A erreicht werden und sich öffnen. Mit dieser Anordnung läßt sich somit der
zeitliche Entwicklungsverlauf eines Ablösungsgebietes beschreiben.
Claims (6)
1. Strömungssensor zur Signalisierung einer Strömungsablösung an
Tragflügeln, insbesondere bei langsam fliegenden Fluggeräten, mit
einem Hebel und einem Kontakt, der in Abhängigkeit der auf eine
Prallfläche am Hebel auftretenden Strömung betätigt wird, dadurch
gekennzeichnet,
- 1. daß der Hebel als einarmiger, massearmer Hebel (1) aus federndem Werkstoff ausgebildet ist und eine Kontakt fahne (2) trägt,
- 2. daß an dem einen Ende der Hebel (1) auf einer, einen Gegenkontakt (8) aufweisenden Trägerplatte (6) befestigt ist und an dem freien Ende die Prallfläche (3) vorgesehen ist,
- 3. daß nahe an dem einen befestigten Ende der Hebel mit einem Fenster vorgesehen ist, wodurch sich in der Breite festlegbare federnde Stege (5) ergeben.
2. Strömungssensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
- 1. daß als Werkstoff nichtrostender Stahl verwendet wird,
3. Strömungssensor nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch
gekennzeichnet,
- 1. daß der Hebelquerschnitt annähernd rechteckig ist, mit einem Verhältnis von Breite zu Dicke größer als 30
4. Strömungssensor nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet,
- 1. daß die Dicke im Bereich von 0,01 mm bis 0,1 mm liegt vorzugsweise aber zwischen 0,02 mm und 0,03 mm beträgt.
5. Strömungssensor nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet,
- 1. daß zur Verhinderung von Fehlauslösungen aufgrund von Schwingungen des Sensors, die Kontaktfahne (2) selbst auch federnd angebracht ist.
6. Strömungssensor nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet,
- 1. daß die Kontaktsignalisierung Teil einer Fernanzeige ist.
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- 1994-12-08 DE DE19944443665 patent/DE4443665C2/de not_active Expired - Fee Related
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