DE4442473A1 - Immunosensor - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Sensor auf der Grundlage eines
akustischen Plattenmoden-Sensors, der zum spezifischen Nach
weis von Teilchen und Molekülen, insbesondere zur direkten
Messung von Immunoreaktionen geeignet ist.
Der schnelle Nachweis geringster Substanzmengen aus einem
Gemisch chemisch und physikalisch sehr ähnlicher Stoffe hat,
besonders in den Bereichen medizinische Diagnostik, Umwelt-
und Lebensmittelanalytik und der biotechnischen Prozeßkon
trolle, große Bedeutung. Von besonderem Interesse sind Ana
lyseverfahren, die nur kleine Probenvolumina erfordern, eine
direkte Überwachung der stattfindenden Vorgänge ermöglichen
und preisgünstig zu realisieren sind.
Im Bereich der Immunosensorik stellen trägergebundene mono
klonale Antikörper durch die ihnen eigenen hohen Bindungs
konstanten (10⁶-10¹² Liter/Mol) und außerordentlich hohen
Selektivität bezüglich des Antigens ein geeignetes Konzept
dar, das Antigen unter Fremdmolekülen separat zu erkennen.
Die Antigen-Antikörper-Bindung wird in der Regel indirekt
über weitere radioaktiv-, enzym- oder fluoreszenzmarkierte
Antikörper nachgewiesen. Hierbei handelt es sich jedoch um
zeitaufwendige Mehrschrittverfahren, die für on-line Prozeß
kontrollen nicht einsetzbar sind, vgl. J.H. Peters und H.
Baumgarten, "Monoklonale Antikörper. Herstellung und Charak
terisierung", Springer-Verlag, 2. Aufl. 1990.
Eine direkte Unterscheidung von freiem Antikörper und Anti
gen-Antikörper-Komplex ohne Trennung durch aufeinanderfol
gende Inkubations- und Waschschritte kann mit Hilfe der
Ultraschalltechnik erfolgen. Im Vergleich zu kompetitiven
bzw. Sandwich-Tests sind in der Ultraschalltechnik keine
markierten Antigene bzw. Sekundärantikörper erforderlich.
Immunreaktionen an der Oberfläche eines Sensorkristalles
führen zu Änderungen in dessen Schwingungsverhalten. Anti
gen-Antikörper-Reaktionen wurden bereits mit Hilfe von
Schwingquarzen nachgewiesen, vgl. J. Ngeh-Ngwainbi, P.-H.
Foley, Shia S. Kuan, G.G. Guilbault, J. Am. Chem. Soc. 108,
5111 (1986) sowie Joy E. Roederer und G. J. Bastiaans, Anal.
Chem. 55, 2333 (1983). Der Nachweis von Antigen-Antikörper-
Reaktionen mit APM wurde ebenfalls schon beschrieben, vgl.
J.C. Andle, J.F. Vetelino, R. Lec, D.J. McAllister, Proc.
IEEE Ultrason Symp., 1989, S. 579 und J.C. Andle, J.T.
Weaver, D.J. McAllister, F. Josse, J.F. Vetelino, Sensors
and Actuators B, 13, 437 (1993). Jedoch wurde stets mit der
Fundamentalfrequenz gearbeitet und nur ein schlechtes
Signal-Rauschverhältnis erzielt. Die Empfindlichkeitsgrenzen
von Radioimmunotests und ähnlichen Verfahren konnten jedoch
bisher nicht erreicht werden.
Als für einen Biosensor in Frage kommende akustische Bauele
mente können Schwingquarze, Oberflächenwellenbauelemente
(SAW) und akustische Plattenmodensensoren (APM) angeführt
werden. Ihre Fraktionsweise beruht auf dem piezoelektrischen
Effekt des dem Sensor zugrundeliegenden Substrates. Beim SAW
sowie beim APM besteht dieses Substrat in der Regel aus
einem plattenförmigen Körper, auf dem als elektroakustische
Wandler ineinandergreifende Fingerstrukturen (interdigital
transducers (IDT)) ausgebildet sind. Auf dem plattenförmigen
piezoelektrischen Substratkristall sind mindestens zwei IDT
vorhanden. Ein IDT dient als Sender für die akustischen Wel
len während ein weiterer über das gleiche elektroakustische
Wirkprinzip im umgekehrten Sinne als Empfänger dient. SAW
und APM unterscheiden sich jedoch grundsätzlich in der An
ordnung der IDT. So ist ein SAW derart ausgebildet, daß sich
die akustischen Wellen an der Oberfläche zwischen Sende-IDT
und Empfangs-IDT fortpflanzen. Hingegen wird beim APM die
akustische Welle durch das Substrat in einem bestimmten Win
kel (in Abhängigkeit vom gewählten Substrat sowie von der
Geometrie des IDT) zur entgegengesetzten Plattenoberfläche
abgestrahlt, von dort zwischen den beiden Oberflächen des
plattenförmigen Kristalls mehrfach reflektiert und von dem
zweiten IDT schließlich wieder aufgenommen. Im Falle dünner
Kristallplatten bilden sich längs der Kristalldicke stehende
Wellen aus und die akustische Welle breitet sich parallel
zur Kristalloberfläche aus. Besteht daher die Aufgabe darin,
die Adsorption eines Stoffes zu messen, so muß im Falle des
SAW diese empfindliche Stelle 11 zwischen sendendem 13 und
empfangenden 12 IDT angeordnet sein, wohingegen dies beim
APM auf der Rückseite der Platte 15′ erfolgen kann, vgl.
Fig. 1, 12′ und 13′. Es wird damit beim APM eine unmittel
bare Nähe der elektrischen Zuführungen sowie der IDT-Elek
troden zu der im allgemeinen elektrolythaltigen Meßlösung
vermieden. Damit werden Korrosionsprobleme verhindert, die
im allgemeinen bei für diesen Zweck verwendeten SAW-Bauele
menten auftreten und Langzeitstabilität sowie Lebensdauer
des Sensors deutlich erhöht. Darüber hinaus erleichtert die
strikte Separation der Elektroden die Reinigung der Kri
stalloberfläche und die Filmpräparation.
Hinsichtlich der Empfindlichkeit gibt es für die drei aku
stischen Wellenbauelemente die folgenden in Fig. 2 darge
stellten Beziehungen zwischen Frequenz und Massenbelegung:
Der Schwingquarz 20 weist die höchste Massenempfindlichkeit
dieser drei vorgestellten Bauelemente auf. Jedoch ist bei
diesem Bauelement die höchste Betriebsfrequenz auf etwa 20
bis 30 MHz beschränkt. Damit ist natürlich auch die meßbare
Massenbelegung durch diesen Grenzwert eingeschränkt.
SAW-Bauelemente 21 arbeiten bei höheren Frequenzen als
Schwingquarze und können daher geringere Massenänderungen
detektieren. Sie können jedoch nicht wirksam in Flüssigkei
ten arbeiten, da die Wellenausbreitung durch die Viskosität
von Film oder Flüssigkeit sowie durch Moden-Konversion be
einträchtigt wird.
APM-Sensoren 22 weisen im Gegensatz zu Quarzresonatoren und
SAW eine nur geringe Massenempfindlichkeit auf.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen selektiven
Immunosensor hoher Empfindlichkeit bereitzustellen.
Die Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen der Patentansprü
che.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Beispielen und
Zeichnungen erläutert.
Fig. 1 zeigt den Querschnitt eines SAW-Sensors, wobei 10 das
Substrat, 11 die Reaktionsschicht, 12 den Empfangs-IDT, 13
den Sende-IDT und 14 den zu untersuchenden Analyten dar
stellt. Entsprechende Bezeichnungen 10′ bis 14′ gelten für
den im Querschnitt dargestellten APM-Sensor.
Fig. 2 zeigt die Frequenz-Massenbelegungs-Beziehung von
Schwingquarzen 20, SAW-Bauelementen 21 und APM-Bauelementen
22.
Fig. 3 zeigt die praktisch ermittelte 30 und die theoretisch
errechnete 31 Frequenz-Massenempfindlichkeits-Beziehung für
APM-Sensoren.
Fig. 4 zeigt einen Querschnitt durch einen Teil eines APM-
Sensors entlang der Linie I-I gemäß Fig. 6, wobei 40 das
Substrat, 41 die Reaktionsschicht und 45 eine Fingerelek
trode des IDT wiedergibt.
Fig. 5 zeigt schematisch sich überlappende elektroakustische
Spektren eines 50 MHz bzw. eines 75 MHz IDT, 50 bzw. 51, wo
bei mit 52 andere auftretende Nebenmoden des Spektrums dar
gestellt sind.
Fig. 6 zeigt die Draufsicht auf eine Vorrichtung ausgelegt
zur Kompensation äußerer Einflüsse mit den Bedeutungen 60
für das Substrat, 62 und 63 für Empfangs- bzw. Sende-IDT der
Meßstrecke, die mit einer aktiven Reaktionsschicht 61 verse
hen ist, sowie 62′ und 63′ für die Referenzstrecke, die mit
einer für den zu messenden Stoff unempfindlichen Reaktions
schicht 61′ versehen ist oder unbelegt ist.
Fig. 7 gibt das Temperaturverhalten für eine einfache 70 und
für eine doppelte 71 Verzögerungsleitung, letztere in Tempe
raturkompensationsschaltung wieder.
Fig. 8 und Fig. 9 sind Meßkurven, die mit den erfindungsge
mäßen Sensoren erhalten werden.
Fig. 10 zeigt den Querschnitt einer bevorzugten Ausführungs
form eines Sensors mit einer Gitterstruktur 101 an der den
IDT 102 gegenüberliegenden Substratoberfläche.
Fig. 11 zeigt den Querschnitt einer weiter ausgebildeten
Ausführungsform eines Sensors gemäß Fig. 10 mit einer weite
ren Gitterstruktur 113 zwischen den IDT 112.
Die Erfindung stellt einen Sensor zum spezifischen Nachweis
von Teilchen oder Molekülen bereit, mit einem plattenförmi
gen Substrat, in dem sich akustische Plattenmoden ausbilden
können, einem ersten und zweiten elektroakustischen Wandler
auf der Unterseite des Substrats und einer Reaktionsschicht
auf der Oberseite des Substrats, wobei der erste elektroaku
stische Wandler eine akustische Welle mit einer ersten Fun
damentalfrequenz und m-ten Harmonischen aussendet (m = 1, 2,
3, 4, . . .), der zweite elektroakustische Wandler so ausgebil
det ist, daß dieser eine akustische Welle mit einer zweiten
Fundamentalfrequenz und n-ten Harmonischen (n = 1, 2, 3,
4, . . .) empfangen kann, wobei die Frequenz mindestens einer
m-ten (m = 1, 2, 3, 4, . . . Harmonischen im wesentlichen
gleich der Frequenz einer n-ten (n = 1, 2, 3, 4, . . .) Harmo
nischen ist. Alternativ können die Wandler und die Reakti
onsschicht gemeinsam auf entweder der Unterseite oder Ober
seite angeordnet sein. Weiterhin ist es möglich, daß die
Wandler bzw. die Reaktionsschicht auf der Unter- und Ober
seite vorhanden sind. Die Wirkungsweise des gemäß Anspruch 1
ausgebildeten Sensors wird genauer nachstehend in dieser Be
schreibung und in dem Beispiel erläutert.
Die Empfindlichkeit eines akustischen Sensors hängt von der
Art der Wechselwirkung zwischen Probensubstanz, akustischer
Welle, dem verwendeten Wellentyp und dem Kristallschnitt ab.
Zum spezifischen Molekülnachweis wird bevorzugt der soge
nannte Massenbelegungseffekt ausgenutzt. Moleküle, die an
eine Kristalloberfläche gebunden werden, erhöhen deren Mas
senbelegung und reduzieren so die Ausbreitungsfrequenz fo
der akustischen Welle.
Die Ausführungsform gemäß Anspruch 2 weist eine Massen
empfindlichkeit auf, die proportional zu f² ist, df/dms =
-0,0366 · f2,01, Fig. 3, 30. Theoretische Berechnungen, die
den Sensorkristall als isotropes Medium behandeln, sagen
voraus, daß die Massenempfindlichkeit von APM-Sensoren pro
portional zu fo/h ansteigt, wobei h die Dicke des Sensorkri
stalles bezeichnet, S. J. Martin, A.J. Ricco, T.M. Niemczyk,
G.C. Fryer, Sensors and Actuators 20 253 (1989). Zieht man
jedoch die anisotrope Struktur von ZX-LiNbO₃ in Betracht,
ergibt sich eine Proportionalität zu f1,7, df/dm =
-0,0791·f1,70, Fig. 3, 31. Es wird angenommen, daß die er
höhte Massenempfindlichkeit bei dem erfindungsgemäßen Sensor
auf die Kopplung zwischen APM und OFW (Oberflächenwellen)
zurückzuführen ist.
Vorzugsweise wird die Vorrichtung so ausgebildet, daß sich
die nachstehend erläuterte Verhaltensweise einstellt.
Bei bestimmten Kombinationen von Substrat (z. B. LiNbO₃) und
Ausrichtung (ZX-LiNbO₃) wird die Ausstrahlung der Volumen
wellen (bulk waves, BAW) durch Vorliegen von akustischen
Pseudooberflächenwellen (pseudo-SAW; PSAW) beeinflußt. PSAW
liegen bei den meisten Substratmaterialien in bestimmten
Ausrichtungen vor mit einem unterschiedlichen Grad an
Dämpfung und elektroakustischer Kopplung. Die Dämpfung ist
auf die Abstrahlung von Energie aus den PSAW in die sich
fortpflanzenden Volumenwellen (BAW) zurückzuführen. ZX-
LiNbO₃ weist vorwiegend eine PSAW-Ausrichtung auf und die
Abstrahlung der Massewelle wird durch das Vorliegen einer
PSAW beeinflußt. In diesem Fall verstärkt die von den PSAW
abgestrahlte Volumenwelle die elektroakustische Kopplung von
einem oder mehreren Plattenmoden mit vorwiegend (transver
sal) horizontaler Polarisation hinsichtlich der restlichen
Moden in dem Spektrum.
Bei dünnen parallelen Platten erzeugt die PSAW in Volumen
wellen abgestrahlte Energie verschiedene Moden, die sich mit
unterschiedlichen Geschwindigkeiten fortpflanzen, und
gleichzeitig den Randbedingungen an der oberen und unteren
Fläche der Platte genügen. Solche Moden werden PSAW-APM ge
nannt und werden bei den erfindungsgemäßen Biosensoren ange
wendet. Es ist anzumerken, daß die Moden alle drei Teilchen
verschiebungen aufweisen, hinsichtlich zweien davon (verti
kal und longitudinal) jedoch nur geringe oder vernachlässig
bare, verglichen mit der schräg horizontalen Verschiebung.
Die gemessene Empfindlichkeit ist proportional zu f², wobei
f die Frequenz darstellt. Die Abhängigkeit gemäß f² ist ver
mutlich auf Oberflächenwellen zurückzuführen. Die ausgewähl
ten Moden weisen stärkere oberflächen-typische Dämpfungsfel
der auf, die mit den PSAW verbunden sind. Diese PSAW neigen
dazu, die Energie der APM an der Oberfläche zu lokalisieren.
Bei einem geeigneten Eingangs-IDT ist die sensitive Oberflä
che (oder der Wechselwirkungsbereich) derart gestaltet, daß
der einen Störeinfluß liefernde Film eine SAW-ähnliche kon
tinuierliche Schwingung mit der durch die Oberfläche be
grenzten Energie "sieht". Es ist zu beachten, daß jeder ein
fallende akustische Strahl an der Grenzfläche als Quelle für
PSAW wirkt, da die Ausrichtung eine PSAW-Ausrichtung ist.
Die gemessene f²-Abhängigkeit der Masseempfindlichkeit für
die Plattenmoden an ZX-LiNbO₃ ist eine Folge der von APM ab
geleiteten PSAW. Das führt dazu, daß die PSAW-APM sehr
empfindlich auf einen Störeinflüsse ausübenden Film reagie
ren und somit insbesondere den Einsatz bei Biosensoren er
möglichen.
Es wurde ermittelt, daß bei der Arbeitsfrequenz von 51,1 MHz
beispielsweise eine Massenempfindlichkeit von -99,4 [Hz · mm²/ng]
erreichbar ist. In Tabelle I sind für APM-Sensoren
auf der Basis von ZX-LiNbO₃ Arbeitsfrequenz und Massen
empfindlichkeit dargestellt. Die Indices bedeuten: m) =
Meßwert, c) = extrapolierter Wert, *) Messung bei einer hö
heren Harmonischen.
Arbeitsfrequenz [MHz] | |
Massenempfindlichkeit [Hz · mm²/ng] |13,2|-6,44 m) | |
26,4|-24,7 m) | |
34,0|-48,7 m) | |
41,6/41,8 | -65,9 m)/-59,4 m) |
51,1|-99,4 c) | |
153,3|-904,5 c)* |
Die Werte besonders jene ab etwa 20 MHz sind bereits für
APM-Sensoren unerwartet hoch.
Die APM-Sensoren können gemäß vorliegender Erfindung so aus
gelegt werden, daß z. B. über die Variation des Metallisie
rungsverhältnisses von 0,7 a 1,5 ein Spektrum akusti
scher Wellen erzeugt wird, das reich an höheren Harmonischen
ist. Durch geeignete Wahl der Meßanordnung kann bei einer
bevorzugten Harmonischen gearbeitet werden. Sende- und
Empfangs-IDT können beispielsweise in 4-Finger-Struktur aus
gelegt sein und die in Anspruch 6 dargelegten Parameter auf
weisen. Im vorliegenden Fall ist m = n = 3. Diese Betriebs
weise genügt den praktischen Erfordernissen die z. B. an eine
praktische Messung einer Antigenankopplung an die mit Anti
körpern belegte Kristalloberfläche gestellt werden.
Durch unterschiedliche Ausbildung von Sende- und Empfangs-
IDT auf dem piezoelektrischen ZX-LiNbO₃-Kristall ist es mög
lich, bei den höheren Frequenzen die senderseitige Fundamen
talfrequenz und Nebenmoden zu unterdrücken und somit ein
noch höheres Signal- zu Rauschverhältnis zu erreichen. Wird
beispielsweise ein Sende-IDT als Vierfingerstruktur ausge
bildet und bei 50 MHz betrieben, wobei ein Elektrodenmetal
lisierungsverhältnis a von 1 a 1,5 zur Anwendung kommt
(siehe Fig. 4, in der ein Querschnitt durch einen APM-Sensor
dargestellt ist und worin d den Abstand zwischen der Kante
eines IDT-Fingers 46 zur gleichen Kante des nächsten IDT-
Fingers 47 darstellt und λ die Periode des IDT darstellt) so
werden höhere Harmonische z. B. 150 MHz, (dritte Harmoni
sche), 250 MHz, (fünfte Harmonische) usw. erzeugt. Bei Aus
legung des Empfänger IDTs in Dreifingeranordnung, der für
eine Fundamentalfrequenz von 75 MHz ausgebildet ist, ergeben
sich die höheren Harmonischen 150 MHz (zweite Harmonische),
300 MHz (vierte Harmonische) usw. Von dem vom Sende-IDT aus
gestrahlten Spektrum werden daher die Fundamentalfrequenz
von 50 MHz und weitere Nebenmoden unterdrückt und vornehm
lich jene Frequenz empfangen, die mit einer Harmonischen des
Empfangs-IDT annähernd übereinstimmt. In dem erörterten Bei
spiel geschieht dies bei einer Frequenz von 150 MHz. Wenn
die Vielfachen der Harmonischen des Sende-IDT mit m bezeich
net werden und die Vielfachen der Harmonischen des Empfangs-
IDT mit n, so liegt hier eine Übereinstimmung vor, wenn m =
3 ist und n = 2 ist. Diese Vorgehensweise wird näher durch
Fig. 5 erläutert.
Mit derartigen APM-Sensoren, die mit einer Frequenz von etwa
150 MHz arbeiten, ist eine Massenbelegung von etwa 0,22
ng/mm² nachweisbar. Dieser Wert ist mit Antigenbelegungs
dichten zu vergleichen, die typischerweise in der Immunosen
sorik erzielt werden.
Die erfindungsgemäße Ausnutzung von höheren Harmonischen,
und/oder die besondere Ausgestaltung der IDT zur Unter
drückung der senderseitigen Fundamentalfrequenz sowie von
Nebenmoden führt somit bei ausreichend handhabbaren Platten
dicken h zu praktisch nutzbaren Bauelementen, die für die
weitere Ausgestaltung der Sensoroberflächen robust genug
sind, eine sehr geringe Stoffmenge in Lösung durch eine spe
zifische Massenbelegung nachweisen zu können und dazu den
Vorteil der Korrosionsbeständigkeit gegenüber elektrolythal
tigen Flüssigkeiten aufweisen.
Das Plattenmodenspektrum einer dünnen Kristallplatte ist
durch das Verhältnis von Plattendicke h zu IDT-Periode λ be
stimmt. Nur wenn dieses Verhältnis geeignet gewählt wird,
läßt sich ein Spektrum mit einer oder mehreren dominanten
Moden und ausreichendem Nebenmodenabstand erhalten. Hohe
Werte von h/λ; wie sie beim Design hochfrequenter APM auf
Kristallen gut handhabbarer Dicke auftreten, führen zu uner
wünschten Störungen des Sensorsignals durch unzureichende
Nebenmodenunterdrückung und geringen Nebenmodenabstand. Die
Verwendung höherer Harmonischer vermeidet dieses Problem.
Zwar wird bei höheren Frequenzen gemessen, aber bei geeigne
ter Ausgestaltung der Elektroden wird wie oben erläutert,
die Modendichte stark reduziert bzw. im wesentlichen durch
den Wert von h/λ für die Fundamentalfrequenz bestimmt. Im
Vergleich zu SAW-Bauelementen, die vorwiegend nur eine
akustische Mode und deren Harmonische übertragen, ist die
Konstruktion eines APM-Sensors, der bei höheren Harmonischen
arbeitet, wesentlich aufwendiger, da ein breites Moden
spektrum zu berücksichtigen ist.
Für eine praktische Anwendung des Sensors sind viskoelasti
sche Einflüsse von Film und Flüssigkeit zu berücksichtigen.
Derartige Einflüsse tendieren dazu, dem durch Massenbelegung
hervorgerufenen Meßsignal entgegenzuwirken. Dabei ist zu er
warten, daß dieser Effekt mit abnehmender Kristalldicke an
Bedeutung gewinnt. Der Verzicht auf die Verwendung sehr dün
ner Kristallplatten durch den Einsatz höherer Harmonischer
bietet daher über die bessere Handhabbarkeit des Sensors
hinaus den Vorteil, daß viskoelastische Einflüsse von Film
und Flüssigkeit begrenzt werden.
Vorzugsweise wird der erfindungsgemäße APM-Sensor in einer
Vorrichtung betrieben, bei der zwei Wandleranordnungen mit
jeweils einem ersten und einem zweiten Wandler vorliegen,
wobei eine als Meßanordnung und die andere als Referenzan
ordnung dient. Praktisch wird dies derart gestaltet, daß wie
in Fig. 6 dargelegt, zwei Verzögerungsstrecken auf dem
piezoelektrischen Kristall aufgebracht werden, wobei zwi
schen den jeweiligen Sende- 63, 63′ bzw. Empfangs-IDT 62,
62′ jeweils stofflich identische Schichten 61, 61′ aufge
bracht werden, die sich lediglich hinsichtlich der Aktivität
zu dem zu messenden Stoff unterscheiden. Dies kann bei
spielsweise durch nachträgliche Desaktivierung einer dieser
Strecken erfolgen, die dann als Referenz 61′ dient. Die Be
schichtungen sind nicht notwendigerweise ausschließlich zwi
schen den IDT lokalisiert. Sie können auch die nicht kontak
tierte Sensoroberfläche großflächig bedecken. Durch Diffe
renzschaltung können Temperatureffekte und unspezifische
Massenbelegung gegeneinander aufgehoben werden (vgl. Fig. 7
für Temperaturkompensation).
Für den Nachweis eines Antigens durch einen Antikörper wird
durch verschiedene Immobilisierungsverfahren eine den Anti
körper enthaltende Schicht auf den Sensor aufgebracht. Dies
kann unter Verwendung von Aminosilan und Glutaraldehyd mit
durch Ionenaustausch- oder Affinitätschromatographie auf
gereinigtem Antikörper erfolgen. Weitere Möglichkeiten sind
die Verwendung von Dextranfilmen oder die Verwendung von Si
likagel. Die nachstehende Tabelle 11 zeigt die Antigenbin
dungskapazitäten entsprechend derivatisierter Kristallober
flächen, wie sie mit Hilfe von Enzyme-Linked Immunosorbent
Assays (ELISA) bestimmt wurden.
Wird der Sensor in der vorstehend angeführten Differenz
schaltung betrieben, so kann eine der beiden vorliegenden
Strecken mit UV-Strahlung desaktiviert bzw. gar nicht mit
einem Rezeptor versehen werden und als Referenzstrecke die
nen.
Die erfindungsgemäßen APM-Sensoren sind neben dem vorwiegend
zugedachten Zweck, nämlich zur Verfolgung und Bestimmung von
Immunoreaktionen, d. h. Antikörper-Antigen-Reaktionen, Anti
gen-Antikörper-Reaktionen und Kombinationen davon auch zum
Nachweis anderer spezifisch bindender Proteine und Makromo
leküle geeignet, die nach dem Rezeptor-Akzeptor-Prinzip sich
umsetzen und eine genügende Massenbelegung erzeugen. Als
Beispiele können neben biologisch und biochemisch interes
santen Proteinen auch andere organische Polymerisate, anor
ganische Metallionen und pH-Änderungen angeführt werden.
Sowohl Erhöhungen als auch Erniedrigungen der Massenbelegung
sind meßbar.
Das nachstehende Beispiel erläutert die Erfindung.
Ein APM-Sensor wurde konstruiert, so daß der Sende-IDT und
der Empfangs-IDT mit 50,37 MHz Fundamentalfrequenz betrieben
wurden, d. h. es wurde bei einer Frequenz von 151,1 MHz
(dritte Harmonische für den Sende-IDT und für den Empfangs-
IDT) gearbeitet. Der Sensorkristall besteht aus zwei neben
einander liegenden Sensorstrecken.
Technische Daten des APM-Bauelements:
Dicke der Kristallplatte von ZX-LiNbO₃ h = 0,5 mm
Fundamentalfrequenz f etwa 50,4 MHz, λ = 88 µm (h = Platten dicke, λ = Wellenlänge des IDT).
Dicke der Kristallplatte von ZX-LiNbO₃ h = 0,5 mm
Fundamentalfrequenz f etwa 50,4 MHz, λ = 88 µm (h = Platten dicke, λ = Wellenlänge des IDT).
Die Elektrodenbreite wird als a · d/2 festgelegt, wobei d =
λ/4 und a das Elektrodenmetallisierungsverhältnis wie in An
spruch 4 ausgewiesen ist.
Beide Sensorstrecken wurden zunächst unter Verwendung von
Aminosilan und Glutaraldehyd beschichtet. Anschließend wurde
nur auf einer der beiden Strecken AC-aufgereinigter Antikör
per (rabbit anti goat IgG) immobilisiert. Diese Bahn diente
im folgenden als Meßstrecke, die andere Bahn als Referenz
strecke.
Nach 1 Stunden wurde der Referenzflüssigkeit (1,6 ml Phos
phatpuffer) 20 µl (48 µg) Antigen (goat anti-rabbit IgG) zu
gesetzt und das Differenzsignal zwischen aktiver und desak
tivierter Sensorstrecke beobachtet. Es war eine deutliche
Reduzierung der akustischen Ausbreitungsfrequenz, bedingt
durch eine wesentlich stärkere Reaktion der aktiven Sen
sorstrecke, zu verzeichnen, vgl. Fig. 8. Erneute Antigen
zugabe (20 µl) 48 µg nach 2,5 Stunden führte nur noch zu
einer geringen Signaländerung. Die Bindungsstellen an der
Kristalloberfläche waren bereits nahezu vollständig abgesät
tigt. Injektion von 20 µl (48 µg) Antigen nach 3,5 Stunden
beeinflußte das Differenzsignal nicht mehr. Dieses Beispiel
zeigt, daß der Nachweis von Antigen mit einem Antikörper be
schichteten APM-Sensor möglich ist.
Der Versuch wurde wiederholt unter ähnlichen Bedingungen,
jedoch unter Verwendung von goldgelabeltem, Antigen. In die
sem Fall betrug die Meßfrequenz 153,3 MHz, die Fundamental
frequenz 51,1 MHz. Nach 2 Stunden wurde der Referenzflüssig
keit (1,6 ml PBS) 10 µl (1,1 µg) Antigen (goat anti-rabbit
IgG Goldkonjugat) zugesetzt und das Differenzsignal zwischen
aktiver und desaktivierter Sensorstrecke beobachtet. Auch in
diesem Fall war eine deutliche Reduzierung der akustischen
Ausbreitungsfrequenz, bedingt durch eine stärkere Reaktion
der aktiven Sensorstrecke zu beobachten, vgl. Fig. 9. Er
neute Antigenzugabe (10 µl, 1,1 µg) nach 4 Stunden führte
nur noch zu einer vergleichsweise geringen Signaländerung.
Die Bindungsstellen an der Kristalloberfläche waren bereits
nahezu abgesättigt. Injektion von 10 µl (1,1 µg) Antigen
nach 6 Stunden beeinflußte das Differenzsignal nicht mehr.
Nach 8 Stunden wurden dem System 10 µl (26 µg) Antikörper
vom Typ rabbit anti-goat IgG zugesetzt. Dieser Antikörpertyp
kann mit goat anti-rabbit IgG Goldkonjugat sowohl in der Lö
sung als auch an der Sensoroberfläche reagieren. Dabei bil
den sich in der Lösung Antigen/Antikörper-Komplexe, die -
ebenso wie der Antikörper selbst - an der Sensoroberfläche
reagieren. Dabei bilden sich in der Lösung Antigen/Anti
körper-Komplexe, die - ebenso wie der Antikörper selbst - an
der Sensoroberfläche adsorbieren können. Tatsächlich wurde
wiederum eine Änderung im Differenzsignal beobachtet. Es
konnte auch in diesem Fall ein Nachweis von Antigen erbracht
werden.
Die erfindungsgemäßen Sensoren weisen vorzugsweise ein
piezoelektrisches Substrat mit Ausrichtung (beispielsweise
ZX-LiNbO₃) mit zwei unterschiedlichen Arten von IDT-Struktu
ren (Sender und Empfänger) mit unterschiedlicher Anzahl an
Elektrodenpaaren auf, die bei unterschiedlichen Frequenzen
betrieben werden. Der Aufbau der Sende- bzw. Empfängerelek
troden ist so auszulegen, daß die von PSAW herrührenden
Plattenmoden sich nicht überlappen und nur ein ausgewählter
Mod für den Meßvorgang verwendet wird, vgl. Fig. 5. Dabei
spielen für die Wahl der Fundamentalfrequenz Ausgestaltung
und Anzahl der Fingerelektroden eine Rolle.
In anderen Worten, Sende- und Empfangs-IDT sind derart aus
zulegen, daß sie einschließlich der Harmonischen über einen
gewünschten Bereich des Spektrums jeden anderen Mod ausfil
tern (unterdrücken) und nur Modenpaare, bei den Harmonische
mit im wesentlichen gleicher Frequenz vorliegen oder mehrere
im Spektrum ausreichend beabstandete Modenpaare bilden. Bei
dem anhand von Fig. 5 gezeigten Beispiel wird ein erstes Mo
denpaar bei einer Frequenz von 150 MHz von der zweiten Har
monischen des einen Wandlers und der dritten Harmonischen
des anderen Wandlers gebildet. Ein weiteres Modenpaar bilden
die sechste und neunte Harmonische bei einer Frequenz von
450 MHz. Ziel einer solchen Maßnahme ist es durch Nebenmoden
unbeeinflußte Einzelmoden hoher Frequenz zu erhalten. Eine
solche Unterdrückung von Nebenmoden vermeidet eine Beein
trächtigung der Filterwirkung und folglich der Phasen
verschiebung und erhöht die Sensorempfindlichkeit und die
Reproduzierbarkeit.
Eine detaillierte Untersuchung des mit jedem elektroakusti
schen Wandler in der Struktur verbundenen Plattenmoden
spektrums, eine geeignete Auswahl der Betriebsfrequenz jedes
Wandlers, eine geeignete Wahl des Abstandes der Wandler und
der Plattendicke führen zu einer optimal ausgelegten Meßvor
richtung.
Eine besondere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sensors
gemäß Fig. 10 bzw. 11 weist eine oder mehrere Gitterstruktu
ren auf dem Substrat auf. Mindestens eine der Gitterstruktu
ren kann als Metallgitter ausgebildet werden und/oder in der
Oberfläche eingebettet vorliegen. Diese Modifizierung der
Plattenoberfläche bewirkt die Umwandlung von PSAW in
Plattenmoden. Die Empfindlichkeit der Sensoroberfläche, die
der mit IDT versehenen Substratoberfläche gegenüberliegt,
wird erhöht.
Vorzugsweise weisen die Gitterstrukturen Periodizität auf.
Hinsichtlich der Geometrie sind parallel zur Längsrichtung
der Fingerstrukturen der elektroakustischen Wandler ausge
richtete Nuten bevorzugt, vgl. Fig. 10 und 11. Die
Gitterstruktur kann auf der mit IDT versehenen Substrat
seite, auf der gegenüberliegenden Substratseite und jeweils
auf beiden Seiten angeordnet sein. Letztere Ausführungsform
ist bevorzugt. Im Falle der ersteren und der letzteren Aus
führungsform hierbei ist vorzugsweise eine Gitterstruktur im
Bereich zwischen den Wandlern (IDT) angeordnet.
Liegen die Periodizität aufweisenden Nuten auf der den elek
troakustischen Wandlern gegenüberliegenden Substratseite
vor, vgl. Fig. 11, so können Plattenmoden in PSAW zurückge
wandelt werden, die zur Messung verwendbar sind oder einfach
die Wechselwirkung zwischen Welle und dem zu messenden Me
dium erhöhen. Es ist anzumerken, daß diese Substratausrich
tungen vorwiegend PSAW-Ausrichtungen sind und diese PSAW
eine überwiegende schräg horizontale Teilchenverschiebung
auslösen. Die in dieser Ausführungsform angewendeten Nuten
sind flach. Sind sowohl auf der Unterseite als auch auf der
Oberfläche des Substrats periodische Gitterstrukturen ange
ordnet, so sind gleichgeformte und gemäß Fig. 11 angeordnete
Nuten 111, 113 bevorzugt.
Eine alternative Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sen
sors besitzt auf der flachen, den elektroakustischen Wand
lern gegenüberliegenden Substratoberfläche eine dünne Me
tallschicht mit der bevorzugten Dicke q 0,01 µm q 0,5
µm. Änderungen der Bedingungen an dieser Fläche können sie
für Massen empfindlicher machen, was zu besser meßbaren
Störeinflüssen auf die Plattenmoden führt. Es ist anzumer
ken, daß bei bestimmter Ausrichtung durch die Metallisierung
die PSAW in SAW umgewandelt werden. Alternativ oder zusätzlich
kann zwischen den Wandlern eine durchgehende Metallisierung
angeordnet sein.
Claims (25)
1. Sensor insbesondere zum Nachweis von spezifischen Teil
chen oder Molekülen mit einem plattenförmigen Substrat,
in dem sich akustische Plattenmoden ausbilden können,
einem ersten und zweiten elektroakustischen Wandler auf
der Unterseite und/oder Oberseite des Substrats und
einer Reaktionsschicht auf der Oberseite und/oder Unter
seite des Substrats, dadurch gekennzeichnet, daß der
erste elektroakustische Wandler eine akustische Welle
mit einer ersten Fundamentalfrequenz und m-ten Harmoni
schen (m = 1, 2, 3, 4, . . .) aussendet, der zweite elek
troakustische Wandler so ausgebildet ist, daß dieser
eine akustische Welle mit einer zweiten Fundamentalfre
quenz und n-ten Harmonischen (n = 1, 2, 3, 4, . . .)
empfangen kann, wobei die Frequenz mindestens einer m-
ten (m = 1, 2, 3, 4, . . . Harmonischen im wesentlichen
gleich der Frequenz einer n-ten Harmonischen (n = 1, 2,
3, 4, . . .) ist.
2. Sensor nach Anspruch 1, wobei als plattenförmiges
Substrat ein piezoelektrischer Kristall verwendet wird
und die Plattendicke weniger als 2 mm beträgt.
3. Sensor nach Anspruch 1 oder 2, wobei als plattenförmiges
Substrat ein ZX-LiNbO₃-Kristall verwendet wird.
4. Sensor nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die elek
troakustischen Wandler als ineinandergreifende Fin
gerstrukturen (Interdigital Transducer, IDT) ausgebildet
sind.
5. Sensor nach Anspruch 4, wobei die IDT ein Metallisie
rungsverhältnis von 0,7 a 1,8, vorzugsweise von 1 <
a < 1,5 aufweisen.
6. Sensor nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei m gleich
n ist.
7. Sensor nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei m un
gleich ist.
8. Sensor nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei der sen
dende und der empfangende elektroakustische Wandler für
ein Fundamentalfrequenz von etwa 50 MHz ausgelegt sind
und bei der 3. Harmonischen von etwa 150 MHz betrieben
werden, die Plattendicke des Substrats 0,5 mm beträgt,
jeder Wandler (IDT) 4 Finger pro Periode aufweist mit
einer Wellenlänge von 88 µm.
9. Sensor nach einem der Ansprüche 1 bis 5 und Anspruch 7,
wobei der sendende elektroakustische Wandler, der mit
einer Fundamentalfrequenz von etwa 50 MHz betrieben
wird, eine Harmonische von m = 3 erzeugt und der empfan
gende elektroakustische Wandler, der eine Fundamental
frequenz von etwa 75 MHz aufweist, eine Harmonische von
n = 2 empfängt, so daß eine Meßfrequenz von etwa 150 MHz
vorliegt.
10. Sensor nach Anspruch 9 mit folgenden Parametern:
- - Fundamentalfrequenz des sendenden IDT von etwa 50 MHz
- - Meßfrequenz des sendenden IDT in Form der 3. Harmoni schen und des empfangenden IDT in Form der zweiten Harmonischen von etwa 150 MHz
- - Plattendicke 0,5 mm
- - Wellenlänge von etwa 88 µm für den sendenden, 4 Finger aufweisenden IDT
- - Wellenlänge von etwa 58,67 µm für den empfangenden 3 Finger aufweisenden IDT.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß zwei Wandleranordnungen mit jeweils
einem 1. und einem 2. Wandler vorliegen, wobei eine als
Meßanordnung und die andere als Referenzanordnung dient.
12. Sensor nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die Re
aktionsschicht ausgewählt ist aus einem Dextranfilm,
einem mit Aminosilan und Glutaraldehyd erhältlichen Film
und einem Film auf der Basis von Silicagel.
13. Sensor nach Anspruch 12, wobei die Reaktionsschicht zur
Messung einer Protein-Protein-Kopplung ausgelegt ist.
14. Sensor nach Anspruch 12 oder 13, wobei die Reaktions
schicht Antikörper und/oder Antigene enthält.
15. Sensor nach einem der Ansprüche 11 bis 14, wobei die
Meßanordnung mit einer für die nachzuweisenden spezifi
schen Teilchen oder Moleküle empfindlichen Reaktions
schicht und die Referenzanordnung mit einem stofflich
ähnlichen, für die nachzuweisenden spezifischen Teilchen
oder Moleküle unempfindlichen Schicht, insbesondere mit
einer nachträglich desaktivierten Reaktionsschicht gemäß
einem der Ansprüche 10 bis 12 versehen wird.
16. Sensor nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Substrat mindestens eine Gitter
struktur aufweist.
17. Sensor nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens eine der Gitterstrukturen Periodizität auf
weist.
18. Sensor nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine der Gitterstrukturen auf der einen
Substratoberfläche und/oder auf der anderen
Substratoberfläche ausgebildet ist.
19. Sensor nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch ge
kennzeichnet, daß mindestens eine der Gitterstrukturen
im Bereich zwischen den Wandlern (IDT) angeordnet ist.
20. Sensor nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch ge
kennzeichnet, daß mindestens eine der Gitterstrukturen
auf der Oberfläche als Metallgitter ausgebildet ist.
21. Sensor nach einem der Ansprüche 16 bis 20, dadurch ge
kennzeichnet, daß mindestens eine der Gitterstrukturen
in Form von vorzugsweise flachen Nuten oder Rillen in
die Oberfläche eingebettet ist.
22. Sensor nach einem der Ansprüche 16 bis 21, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Gitterstruktur parallel zur Längs
richtung der Fingerstrukturen der elektroakustischen
Wandler ausgerichtet ist.
23. Sensor nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch ge
kennzeichnet, daß die den Wandlern (IDT) gegenüberlie
gende Substratoberfläche und/oder die zwischen den
Schallwandlern liegende Substratoberfläche durchgehend
metallisiert ist.
24. Sensor nach Anspruch 23, wobei die Metallschicht eine
Dicke q von 0,01 µm q 0,5 µm aufweist.
25. Sensor nach einem der Ansprüche 1 bis 24, dadurch ge
kennzeichnet, daß sich in dem plattenförmigen Substrat
durch Pseudooberflächenwellen (PSAW) angeregte Platten
moden ausbilden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4442473A DE4442473A1 (de) | 1993-11-30 | 1994-11-29 | Immunosensor |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4340743 | 1993-11-30 | ||
DE4442473A DE4442473A1 (de) | 1993-11-30 | 1994-11-29 | Immunosensor |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4442473A1 true DE4442473A1 (de) | 1995-06-01 |
Family
ID=6503782
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4442473A Withdrawn DE4442473A1 (de) | 1993-11-30 | 1994-11-29 | Immunosensor |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4442473A1 (de) |
-
1994
- 1994-11-29 DE DE4442473A patent/DE4442473A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |