DE4440527C2 - Verfahren zum Herstellen eines künstlerisch gestalteten und/oder dekorativen Objekts sowie nach dem Verfahren hergestelltes Objekt - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines künstlerisch gestalteten und/oder dekorativen Objekts sowie nach dem Verfahren hergestelltes ObjektInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines
künstlerisch gestalteten und/oder dekorativen Objekts, bei dem
Farbschichten aus in einem Bindemittel verteilten Pigmenten auf
eine Unterlage aufgetragen und anschließend aushärten gelassen
werden.
Bei der Herstellung künstlerisch gestalteter und/oder deko
rativer Objekte steht die mit ihnen zu erzielende ästhetische
Wirkung im Vordergrund. Darüber hinaus haben aber auch techno
logische Überlegung zu den verwendeten Materialien und deren
Verarbeitungsverfahren einen Einfluß auf die Auswahl der Her
stellungsverfahren. Neuere technische Entwicklungen, beispiels
weise neue Farbzusammensetzungen, ermöglichen neue gestalteri
sche Verfahren. Die Verwendung neuartiger Materialien bzw. die
Anwendung neuerer Technologien bei der Verarbeitung der Mate
rialien führen oftmals zu überraschenden ästhetischen Effekten.
Aus Patents Abstracts of Japan, C-70, 4. September 1981,
Vol. 5, No. 140 zu JP 56-73577 A2 ist ein Verfahren zum
Beschichten einer Bauplatte bekannt, gemäß dem auf eine mit
Vorsprüngen versehene Platte zunächst eine zusammenhängende
Farbschicht aufgetragen wird, woraufhin auf diese Farbschicht
eine weitere Farbschicht aufgewalzt und per Siebdruck mit einem
Muster versehen wird.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, durch einen neu
artigen Objektaufbau die künstlerischen Gestaltungsmöglichkei
ten und erreichbaren ästhetischen Wirkungen zu erweitern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 oder ein Verfahren mit den Merk
malen des Anspruchs 8 gelöst. Beiden Verfahren ist es gemein
sam, daß eine Farbschicht mit einer reliefartig profilierten
Oberfläche gebildet wird und daß auf diesem reliefartigen
Oberflächenprofil eine aus weiteren Farbschichten bestehende
Noppenstruktur aufgebaut wird. Bei dem Verfahren gemäß Anspruch
1 wird eine zusammenhängende erste Farbschicht auf einer vor
zugsweise glatten Unterlagenoberfläche aufgebracht und die
Oberfläche der ersten Farbschicht dabei reliefartig struktu
riert. Bei dem Verfahren gemäß Anspruch 8 wird von einer be
reits profilierten Oberfläche der Unterlage ausgegangen und der
ersten Farbschicht die Negativform des Unterlagenprofils gege
ben.
Nachdem eine erste Farbschicht mit einer reliefartigen
Oberflächenstruktur gebildet worden ist, werden mehrere weitere
Farbschichten nacheinander aufgetragen und aushärten gelassen.
Dabei wächst eine charakteristische stalagmitenartige Noppen
struktur, die eine ausgeprägte Farbschichtung hat. Der Aufbau
der Noppenstruktur hängt stark von der Konsistenz und der
Pigmentierung des verwendeten Farbmaterials ab. Durch Verwen
dung unterschiedlicher Farbschichten eröffnen sich zahlreiche
neuartige Gestaltungsmöglichkeiten. Dabei sind überraschende
ästhetische Wirkungen erzielbar.
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird
die Farbschichtenstruktur nach dem Aushärten von der Unterlage
abgezogen, wobei die der Unterlage benachbarte durchgehende
erste Farbschicht als Träger für die stalagmitenartige Noppen
struktur verwendet wird. Das Material und die Oberflächenstruk
tur der Unterlage sowie das Farbmaterial werden so ausgewählt,
daß einerseits das Farbmaterial nach dem Aushärten nicht auf
der Oberfläche der Unterlage haftet und andererseits die erste
Farbschicht eine ausreichende Festigkeit hat, um nach Art einer
herkömmlichen Leinwandunterlage den Zusammenhang der noppenar
tigen Struktur des fertigen Objektes zu gewährleisten. Die von
der Oberfläche der Unterlage abgezogene Farbschichtenstruktur
ist elastisch und flexibel und läßt sich für gestalterische
und/oder dekorative Zwecke auf andere Unterlagen aufbringen
oder als Farbvlies freitragend in einen Raum hängen oder auf
spannen.
Bei einer Weiterbildung der Erfindung wird eine zweite
Farbschicht mit reliefartiger äußerer Oberflächenstruktur auf
die von der Unterlage abgezogene Oberfläche der ersten Farb
schicht aufgetragen und aushärten gelassen, wobei erhabene und
vertiefte Oberflächenbereiche gebildet werden. Anschließend
wird auf dieser Oberfläche erneut eine zweite stalagmitenartig
gewachsene Noppenstruktur aufgebaut. Dabei entsteht ein
Farbvlies, das beidseitig mit der Noppenstruktur versehen ist.
Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Ob
jekt ist gekennzeichnet durch eine zusammenhängende Träger
schicht, bestehend aus in einem Bindemittel verteilten Pigmen
ten, und einer wenigstens einseitig an die Trägerschicht ange
formten stalagmitenartigen Noppenstruktur, deren Noppen je
weils aus mehreren übereinanderliegenden Farbschichten beste
hen.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Un
teransprüchen gekennzeichnet.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispielen näher beschrieben. In der
Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipdarstellung, die einen Schnitt durch
eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren auf
einer Unterlage aufgebaute Farb-Noppenstruktur
zeigt;
Fig. 2 eine Prinzip-Schnittdarstellung eines erfin
dungsgemäßen Objekts;
Fig. 3a-3f eine Folge von Schnittdarstellungen, die die
einzelnen Schritte der Herstellung eines erfin
dungsgemäßen Objekts veranschaulichen.
Anhand von Fig. 1 werden im folgenden die wesentlichen
Merkmale des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Herstellen eines
künstlerisch gestalteten und/oder dekorativen Objekts erläu
tert. Auf einer festen und im wesentlichen ebenen Unterlage 1
wird zunächst eine erste Farbschicht 2 aufgebracht. Das Materi
al der Unterlage ist von untergeordneter Bedeutung. Die Ober
fläche der Unterlage muß so beschaffen sein, daß die Farb
schicht 2 beim Auftragen darauf haftet, d. h. die Oberfläche
benetzt, aber sich nach dem Aushärten von der Unterlage durch
Abziehen entfernen läßt. Die Unterlage selbst kann aus einem
Kunststoff, aus Holz, aus Glas, Keramik oder Metall gefertigt
sein, wobei die Oberfläche zum Erreichen der gewünschten Eigen
schaften gegebenenfalls behandelt werden muß. Damit die Farb
schicht 2 nach ihrem Abziehen von der Unterlage 1 eine zusam
menhängende, nicht zerreißende Folie bildet, muß sie ausrei
chend dick sein. Um dies zu erreichen, kann die als Farbschicht
2 bezeichnete Schicht aus mehreren nacheinander aufgetragenen
Teilschichten aufgebaut sein.
Das Auftragen der ersten Farbschicht 2 kann beispielsweise
durch Aufrollen oder Aufstreichen erfolgen. Wesentlich ist, daß
die Farbschicht 2 nach dem Aushärten eine reliefartig struktu
rierte äußere Oberfläche aufweist.
Nach dem Auftragen und Aushärten der auf der Unterlage 1
aufgetragenen Farbschicht 2 (die auch aus mehreren Teilschich
ten bestehen kann) wird eine weitere Farbschicht 3a durch
Aufrollen im wesentlichen nur auf den erhabenen Bereichen 4 der
darunterliegenden ersten Farbschicht 2 aufgetragen. Der Grad
der Bedeckung der erhabenen Bereiche 4 der darunterliegenden
Farbschicht 2 hängt von unterschiedlichen Faktoren des Auftra
gens ab, wie beispielsweise der Konsistenz und Fließfähigkeit
der aufgetragenen weiteren Farbschicht 3a, der Elastizität der
darunterliegenden ausgehärteten ersten Farbschicht 2, der
Elastizität des Materials des verwendeten Auftragwerkzeugs
(Rolle) und der Aufrollkraft und -geschwindigkeit.
Nach dem Aufrollen der ersten weiteren Farbschicht 3a här
tet diese aus, wobei die erhabenen Bereiche 4 weiter herausge
hoben werden. Nach dem Aushärten der Farbschicht 3a wird mit
der gleichen Auftragstechnik eine weitere Farbschicht 3b aufge
tragen. Nach dem Aushärten der Farbschicht 3b werden weitere
Farbschichten 3c und 3d in gleicher Weise aufgetragen.
In der Skizze gemäß Fig. 1 sind die Farbschichten übertrie
ben dick dargestellt, um das Verfahren zu veranschaulichen. In
der Realität sind die Farbschichten relativ dünn, so daß eine
große Anzahl von Farbschichten aufgetragen werden muß, um eine
signifikante Noppenstruktur zu erreichen. Auch die Reliefstruk
tur der Oberfläche der ersten Farbschicht 2 ist in Fig. 1
übertrieben dargestellt. In Wirklichkeit sind die Dickenunter
schiede in der Farbschicht 2 sehr gering.
Um einen zusätzlichen optischen Effekt zu erzielen, ist in
einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, daß die sukzessiv
aufgetragenen Farbschichten unterschiedliche Farbpigmentierun
gen erhalten. Zunächst wird die erste Farbschicht 2 in einer
ersten Farbe hergestellt. Weitere Farbschichten (zum Beispiel
3a-3c) werden in einer zweiten Farbe aufgetragen. Dann folgen
eine Reihe von Farbschichten 3d und folgende in einer dritten
Farbe usw. Um ausreichend dicke Farbschichtungen zu erzielen,
werden jeweils mehrere das gleiche Pigment aufweisende Farb
schichten hintereinander aufgetragen. Eine bestimmte ästhe
tische Wirkung wird erreicht, indem die Anzahl und die Dicke
der Farbschichten sowie die Farbenfolge gezielt ausgewählt
werden. Beispielsweise können die Farben in der Reihenfolge der
Spektralfarben ausgewählt sein.
Nachdem die Farb-Noppenstruktur mit Hilfe der Farbschichten
2, 3a, 3b . . . auf der Unterlage 1 aufgebaut wurde und
ausgehärtet ist, wird das Farbvlies von der Unterlage 1
abgezogen. Durch Zurechtschneiden kann nun dem Farbvlies eine
bestimmte äußere Form gegeben werden. Es kann dann als frei
hängendes oder liegendes Objekt verwendet werden oder zur
Gestaltung von Oberflächen auf ebene oder gekrümmte Unterlagen
aufgeklebt oder aufgespannt werden. Hierbei ist ein Vielzahl
von Anwendungsmöglichkeiten denkbar.
Fig. 2 zeigt eine Skizze eines weiteren Ausführungsbei
spiels eines erfindungsgemäßen Objekts, bei dem auf der Rück
seite eines nach dem (anhand von Fig. 1) beschriebenen
Verfahren hergestellten Farbvlieses eine zweite Noppenstruktur
aufgebaut wird. Das mit der einseitigen Noppenstruktur
versehene Farbvlies wird mit der mit den Farbnoppen versehenen
Seite auf eine Arbeitsunterlage aufgelegt. Anschließend wird
auf der nach oben gewandten Rückseite der Farbschicht 2 eine
Farbschicht 5 mit reliefartiger äußerer Oberflächenstruktur
erzeugt. Nach dem Aushärten der Farbschicht 5 wird eine
Farbschicht 6a im wesentlichen auf den erhabenen Bereichen der
Farbschicht 5 aufgetragen. In gleicher Weise wie bei dem
Auftragen der Farbschichten 3b, 3c, 3d, . . . gemäß Fig. 1 werden
weitere Farbschichten 6b, 6c, 6d, . . . aufgetragen und aushärten
gelassen. Somit wächst auch auf der Rückseite des Farbvlieses
eine stalagmitenartige Struktur auf, und es entsteht ein
Farbvlies mit Noppenstrukturen auf Vorder- und Rückseite.
Bei dem Verfahren gemäß Fig. 1 wurde eine Unterlage mit ei
ner im wesentlichen glatten Oberfläche verwendet. Auf diese
Oberfläche wurde eine Farbschicht aufgebracht, wobei auf deren
Oberfläche wiederum eine reliefartige Struktur erzeugt wurde.
Bei einem alternativen Ausführungsbeispiel wird die reliefar
tige Oberflächenstruktur der ersten Farbschicht dadurch er
zeugt, daß eine Unterlage mit einer reliefartig strukturierten
Oberfläche zur Verfügung gestellt und auf diese Unterlagenober
fläche eine erste Farbschicht aufgebracht wird, wobei die der
Unterlage zugewandte Oberfläche der Farbschicht die Relief
struktur der Unterlage abbildet bzw. übernimmt. Die die Relief
struktur der Unterlage übernehmende zusammenhängende erste
Farbschicht wird nach dem Aushärten von der Unterlagenoberflä
che abgezogen. Die so gewonnene Farbschicht mit reliefartiger
Oberflächenstruktur dient im weiteren Verfahren als Unterlage
für das Auftragen weiterer Farbschichten, wobei die stalagmi
tenartige Noppenstruktur entsteht.
Beiden Verfahren ist gemeinsam, daß zunächst eine zusammen
hängende erste Farbschicht mit einer reliefartigen Oberflächen
struktur hergestellt und dann auf dieser reliefartig struk
turierten Oberfläche durch Auftragen vieler weiterer
Farbschichten eine stalagmitenartige Noppenstruktur gebildet
wird.
Das zweite Verfahren hat den Vorteil, daß eine gezielte
Herstellung einer Oberflächenstruktur der Farbschicht möglich
ist. Es wird zunächst die Oberflächenstruktur auf der Unteilage
erzeugt und diese dann einfach auf die Farbschicht abgebildet.
Da die Unterlage aus einem beliebigen festen Material (z. B.
Glas, Kunststoff, Metall) bestehen kann, sind eine Reihe von
Strukturierungsverfahren anwendbar, die eine genau einstellbare
Strukturierung erlauben.
Beispielsweise können zur Strukturierung der Unterlagen
oberfläche fotolithografische Verfahren Anwendung finden. In
den Fig. 3a-3f ist ein Verfahren zur Herstellung des erfin
dungsgemäßen Objekts veranschaulicht, bei dem die Unterlagen
oberfläche mit Hilfe eines fotolithografischen Verfahrens
strukturiert wird. Die Fig. 3a-3f zeigen Querschnittsdarstel
lungen der Unterlage und der darauf aufgebrachten Schichten.
Fig. 3a zeigt die Unterlage 10 mit einer darauf aufgebrach
ten Schicht 11 eines lichtempfindlichen Lacks (Fotolack). Der
Fotolack wird mit einem bestimmten Muster belichtet. In Fig. 3a
sind die einfallenden Lichtstrahlen 12 und die durch den Licht
einfall chemisch veränderten Bereiche 13 der Fotolackschicht 11
gezeigt.
Fig. 3b zeigt die Lackschicht nach der Entwicklung. Bei dem
Entwicklungsprozeß werden die Teile der Lackschicht herausge
löst, die zuvor belichtet worden sind (bei Verwendung eines
Positivlacks). Es ist auch die Verwendung eines Negativlacks
denkbar, bei dem während des Entwickelns die unbelichteten
Bereiche herausgelöst werden und die belichteten Bereiche
stehen bleiben. Nach dem Entwickeln des Fotolacks wird die auf
der Oberfläche der Unterlage 10 verbliebene Lackmaske 14 in der
Regel ausgehärtet, um eine höhere Widerstandsfähigkeit der
Lackschicht bei den folgenden Bearbeitungsschritten zu errei
chen.
Fig. 3c zeigt die Bearbeitung der Oberfläche der Unterlage
10 an den nicht von der Lackmaske 14 geschützten Bereichen 15.
Die freiliegenden oberflächennahen Bereiche der Unterlage 10
werden abgetragen, so daß Vertiefungen 16 entstehen. Die Art
der gewählten Oberflächenbearbeitung (Sandstrahlen oder Ätzen)
hängt von der Materialart der Unterlage 10 und dem Lackmaterial
ab.
Nach dem Herstellen der Vertiefungen 16 in der Oberfläche
der Unterlage 10 wird die Lackmaske 14 entfernt und die Ober
fläche der Unterlage 10 gereinigt. Fig. 3d zeigt einen Schnitt
durch die mit einer strukturierten Oberfläche versehenen Unter
lage 10.
Anschließend wird in die Vertiefungen 16 der Oberfläche der
Unterlage 10 (beispielsweise durch Aufspachteln) Farbmaterial
17 eingebracht, wobei das Farbmaterial 17 die Vertiefungen
vollständig ausfüllt. Nachdem die Vertiefungen 16 mit dem
Farbmaterial 17 gefüllt worden sind, wird auf die gesamte
Oberfläche der Unterlage 10 eine Farbschicht 18 aufgebracht.
Diese Farbschicht 18 verbindet sich mit dem in den Vertiefungen
16 befindlichen Farbmaterial 17. Ein Querschnitt durch die so
gebildete Struktur ist in Fig. 3e gezeigt. Möglich ist auch
eine Aufbringung einer einzigen sowohl die Vertiefungen 16
ausfüllenden als auch die gesamte Oberfläche bedeckenden
Schicht in einem Schritt.
Nach dem Aushärten des Farbmaterials 17 und der Farbschicht
18 wird der Farbschichtaufbau von der Unterlage 10 abgezogen,
wobei die aus den Unterlagenvertiefungen entformten Farbvor
sprünge 17 freigelegt werden und erhabene Oberflächenbereiche
bilden. Anschließend werden weitere Farbschichten durch Aufrol
len im wesentlichen nur auf den erhabenen Bereichen aufgetragen
und aushärten gelassen, wie es bereits bei dem Verfahren gemäß
Fig. 1 und 2 beschrieben worden ist. Die so entstehende Struk
tur ist in Fig. 3f veranschaulicht.
Es ist zu beachten, daß die in den Fig. 3a-3f dargestell
ten Größenverhältnisse nicht maßstabsgetreu sind. Sowohl die
Vertiefungen 16 als auch die Farbschichten 18 und 19a-19d
haben sehr geringe Tiefen bzw. Dicken.
Die so gebildete Noppenstruktur gibt das Muster wieder,
welches auf die Fotolackschicht projiziert worden ist. Das
Muster, mit dem die Fotolackschicht belichtet wurde, ist belie
big wählbar. Um eine befriedigende Noppenstruktur zu erzielen,
müssen die belichteten Fotolackbereiche relativ klein und
gleichmäßig über die Oberfläche verteilt sein. Mit einer einfa
chen Projektion einer fotografischen Abbildung läßt sich eine
solche Struktur im allgemeinen nicht erreichen. Deshalb wird
eine fotografische Abbildung, die auf den Fotolack und an
schließend auf die Oberfläche abgebildet werden soll, zuvor
gerastert.
Die Rasterung erfolgt, indem eine monochrome fotografische
Abbildung in eine Vielzahl gleichmäßig angeordneter sehr
kleiner Flächenbereiche (Pixel) zerlegt wird. Anschließend wird
jedem Flächenbereich ein Schwärzungsgrad zugeordnet und auf dem
korrespondierenden Flächenelement (Pixel) der der
fotografischen Abbildung entsprechenden gerasterten Abbildung
eine geometrische Fig. (beispielsweise ein Kreis oder ein
Viereck) einer bestimmten Größe angeordnet, wobei die Größe der
auf dem entsprechenden Pixel der gerasterten Abbildung angeord
neten Figur dem Schwärzungsgrad des korrespondierenden Pixels
der fotografischen Abbildung entspricht. Wenn beispielsweise
das Pixel der fotografischen Abbildung eine geringe Schwärzung
aufweist (relativ hell ist), so wird dem Pixel der gerasterten
Abbildung ein Kreis oder Viereck mit geringem Durchmesser
zugeordnet. Wenn dagegen die Schwärzung des Pixels der
fotografischen Abbildung hoch ist (relativ dunkler
Abbildungsbereich), so wird dem Pixel der gerasterten Abbildung
ein Kreis oder Viereck mit einem großen Durchmesser zugeordnet.
Eine andere Variante ist eine Rasterung, die innerhalb ei
nes Bildelements oder Pixels der gerasterten Abbildung stets
geometrische Elemente gleicher Größe anordnet, aber die Anzahl
der angeordneten geometrischen Elemente in Abhängigkeit von der
Schwärzung der fotografischen Abbildung variiert. So können
beispielsweise bei einem einer starken Schwärzung entsprechen
den Bildelement innerhalb des Bildelements der gerasterten
Abbildung mehrere dicht beieinander liegende geometrische
Figuren (z. B. kleine Vierecke oder Kreise) zugeordnet werden.
Hat das Bildelement (Pixel) der fotografischen Abbildung eine
geringe Schwärzung, so werden dem korrespondierenden Pixel der
gerasterten Abbildung entsprechend weniger geometrische Figuren
(Vierecke, Kreise) zugeordnet. Dementsprechend entstehen später
auf dem Farbvlies dort viele Noppen, wo die Schwärzung der
fotografischen Originalabbildung relativ groß war, dagegen
relativ wenige stalagmitenartige Noppen, wo die Schwärzung der
fotografischen Originalabbildung relativ gering war. Betrachtet
man dann die aus unterschiedlichen Farbschichten aufgebaute
Noppenstruktur aus einer ausreichenden Entfernung, so ver
schwinden optisch die Noppenstruktur und die Rasterung der
Bildstruktur und es erscheint ein Bild der ursprünglichen
fotografischen Abbildung.
Die mit einer reliefartig strukturierten Oberfläche verse
hene Unterlage kann auf vielfältige andere Weise hergestellt
werden. Beispielsweise kann die Oberfläche der Unterlage auch
direkt (ohne Fotolack) mit Hilfe eines rasterartig bewegten
Laserstrahls bearbeitet werden.
Auch sind viele Verfahren zur Herstellung der auf die Foto
lackoberfläche bzw. direkt mit Hilfe eines Laserstrahls auf die
Unterlagenoberfläche projizierten Rasterabbildung denkbar.
Diese kann, wie beschrieben, mit Hilfe einer Zerlegung einer
fotografischen Abbildung in Pixel und Zuordnung von geometri
schen Mustern zu den Pixeln gewonnen werden. Eine andere Mög
lichkeit ist die Herstellung einer stark grobkörnigen Abbildung
durch fotografische Vergrößerungs- und Verkleinerungsschritte.
Denkbar ist außerdem, daß anstelle des Originals der
fotografischen Abbildung ein Negativbild oder ein nur die
Konturen darstellendes Bild verwendet wird.
Die für die Verfahren zur Herstellung der dekorativ
gestalteten und/oder künstlerischen Objekte verwendeten
Farbmaterialien bestehen aus einem Bindemittel, Farbpigmenten
und gegebenenfalls Mitteln zur Verbesserung der Stabilität und
Resistenz. Die besten Ergebnisse lassen sich mit einem Binde
mittel erzielen, das beim Härten nicht oder nur wenig
schrumpft. Ferner sollte das Bindemittel selbst farblos sein,
damit die Wirkung der in dem Bindemittel verteilten Farbpig
mente erhöht wird. Es ist auch denkbar, die Noppenstruktur aus
einer Wechsel folge von farblosen und pigmentierten Schichten
aufzubauen. Darüber hinaus ist eine Modifikation der Farb
schichten durch Einbringung zusätzlicher Materialien, wie
Glasmehl, Metallpulver oder ähnliches möglich.
Denkbar ist auch, daß als Bindemittel Glas verwendet wird.
Das Aufbringen kann unter hohen Temperaturen, die das Glas zum
Schmelzen bringen, erfolgen. Die Unterlage muß diesen Tempera
turen angepaßt sein. Bei dem eine Unterlage mit strukturierter
Oberfläche verwendenden Verfahren kann farbiges Glasmehl in die
Vertiefungen der Oberfläche eingebracht und anschließend durch
Brennen geschmolzen werden. Darauf kann eine geschlossene
zweite Glasschicht aufgeschmolzen werden. Anschließend wird die
so entstandene Glasplatte von der Unterlage entfernt, so daß
auf deren strukturierter Oberfläche Farbschichten aufgebracht
werden können.
Die durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellten
künstlerisch gestalteten und/oder dekorativen Objekte können
nach dem Zuschneiden in eine entsprechende Form mit einem
Rahmen oder ungerahmt mit Trageleisten versehen werden. Außer
dem ist ein Aufkleben oder Aufspannen auf Oberflächenbereiche
weiterer künstlerisch gestalteter und/oder dekorativer Objekte
möglich.
Claims (17)
1. Verfahren zum Herstellen eines künstlerisch gestalteten
und/oder dekorativen Objekts, bei dem Farbschichten aus in ei
nem Bindemittel verteilten Pigmenten auf eine Unterlage aufge
tragen und anschließend aushärten gelassen werden,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) auf eine Oberfläche der Unterlage eine erste Farbschicht mit reliefartiger äußerer Oberflächenstruktur unter Bildung erhabener und vertiefter Oberflächenbereiche aufgetragen und aushärten gelassen wird,
- b) eine weitere Farbschicht durch Aufrollen im wesentlichen nur auf den erhabenen Bereichen der darunter liegenden Farb schicht aufgetragen und aushärten gelassen wird, wobei die er habenen Bereiche relativ zu den vertieften Bereichen um die weitere Farbschicht wachsen; und
- c) der Schritt b) mehrfach wiederholt und eine stalagmiten artig gewachsene Noppenstruktur aufgebaut wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
- d) die Farbschichtenstruktur nach dem Aushärten von der Un terlage abgezogen wird, wobei die der Unterlage benachbarte durchgehende erste Farbschicht als Träger für die stalagmiten artige Noppenstruktur verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
- e) eine zweite Farbschicht mit reliefartiger äußerer Ober flächenstruktur auf die von der Unterlage abgezogene Oberfläche der ersten Farbschicht aufgetragen und aushärten gelassen wird, wobei erhabene und vertiefte Oberflächenbereiche gebildet wer den;
- f) auf die zweite Farbschicht eine weitere Farbschicht durch Aufrollen im wesentlichen nur auf den erhabenen Bereichen der jeweils darunter liegenden Farbschicht aufgetragen und aushärten gelassen wird, wobei die erhabenen Bereiche relativ zu den vertieften Bereichen um die weitere Farbschicht wachsen; und
- g) der Schritt f) mehrfach wiederholt und eine zweite stalagmitenartig gewachsene Noppenstruktur aufgebaut wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die erste Farbschicht auf einer ebenen oder
gewölbten glatten Oberfläche aufgetragen wird.
5. Verfahren nach einem den Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß zumindest ein Teil der Farbschichten mit
einer Profilwalze aufgetragen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein beim Aushärten formbeständiges Bindemit
tel verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß zunächst mehrere Farbschichten einer ersten
Farbe und dann jeweils mehrere weitere Farbschichten weiterer
Farben aufgetragen werden.
8. Verfahren zum Herstellen eines künstlerisch gestalteten
und/oder dekorativen Objekts, bei dem Farbschichten aus in ei
nem Bindemittel verteilten Pigmenten auf eine Unterlage aufge
tragen und anschließend aushärten gelassen werden, dadurch
gekennzeichnet daß,
- a) eine Unterlage mit reliefartigem Oberflächenprofil zur Verfügung gestellt wird;
- b) die Vertiefungen des reliefartigen Oberflächenprofils mit einem Farbstoff aus in einem Bindemittel verteilten Pigmen ten gefüllt werden und eine das in die Vertiefungen einge brachte Farbmaterial verbindende Farbschicht aufgetragen und aushärten gelassen wird;
- c) die Farbschicht von der Unterlage abgezogen wird, wobei die aus den Unterlagenvertiefungen entformten Farbvorsprünge freigelegt werden und erhabene Bereiche bilden;
- d) eine weitere Farbschicht durch Aufrollen im wesentlichen nur auf den erhabenen Bereichen der darunter liegenden Farb schicht aufgetragen und aushärten gelassen wird, wobei die erhabenen Bereiche um die weitere Farbschicht wachsen; und
- e) der Schritt d) mehrfach wiederholt und eine stalagmi tenartig gewachsene Noppenstruktur aufgebaut wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Unterlage mit reliefartigem Oberflächenprofil im Schritt a)
gebildet wird, indem:
- a1) auf eine Unterlage mit einer glatten Oberfläche eine fotoempfindliche Lackschicht aufgebracht wird,
- a2) die Lackschicht mit einem Muster belichtet wird,
- a3) die belichtete Lackschicht entwickelt wird, wobei der Lack an den belichteten oder an den unbelichteten Stellen von der Unterlage abgelöst wird,
- a4) Material der Unterlage an den nicht von dem ver bliebenen Lack bedeckten Stellen abgetragen wird, wobei ein reliefartiges Oberflächenprofil der Unterlage gebildet wird, und
- a5) der auf der Unterlage verbliebene Lack entfernt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
zum Belichten der fotoempfindlichen Lackschicht eine fotografi
sche Abbildung gerastert wird und die gerasterte Abbildung in
vergrößerter Darstellung auf die Lackschicht projiziert wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeich
net, daß das Material der Unterlage im Schritt a4) durch Ätzen
abgetragen wird.
12. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeich
net, daß das Material der Unterlage im Schritt a4) durch Sand
strahlen abgetragen wird.
13. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Unterlage mit reliefartigem Oberflächenprofil im Schritt a)
gebildet wird, indem Material einer Unterlage mit glatter
Oberfläche selektiv durch einen Laserstrahl abgetragen wird,
wobei mit dem Laserstrahl eine gerasterte Abbildung auf die
Oberfläche der Unterlage projiziert wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Farbschichten mit einer Profilwalze
aufgetragen werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Bindemittel verwendet wird, das beim
Aushärten nicht schrumpft.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß zunächst mehrere Farbschichten einer ersten
Farbe und dann jeweils mehrere weitere Farbschichten weiterer
Farben aufgetragen werden.
17. Künstlerisch gestaltetes und/oder dekoratives Objekt,
gekennzeichnet durch eine zusammenhängende Trägerschicht,
bestehend aus in einem Bindemittel verteilten Pigmenten, und
einer wenigstens einseitig an die Trägerschicht angeformten
stalagmitenartigen Noppenstruktur, deren Noppen jeweils aus
mehreren übereinanderliegenden Farbschichten bestehen.
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DE19944440527 DE4440527C2 (de) | 1994-11-12 | 1994-11-12 | Verfahren zum Herstellen eines künstlerisch gestalteten und/oder dekorativen Objekts sowie nach dem Verfahren hergestelltes Objekt |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19944440527 DE4440527C2 (de) | 1994-11-12 | 1994-11-12 | Verfahren zum Herstellen eines künstlerisch gestalteten und/oder dekorativen Objekts sowie nach dem Verfahren hergestelltes Objekt |
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Country | Link |
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DE (1) | DE4440527C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE10024030B4 (de) * | 2000-05-16 | 2009-07-02 | Schürmann, Wolfram | Verfahren zum Herstellen von Abstandshaltern auf einem bandförmigen Grundmaterial und bandförmiges Grundmaterial |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP1741564A1 (de) * | 2005-07-09 | 2007-01-10 | Hueck Folien GmbH & Co. KG | Taktile Elemente als Sicherheits- und Authentizitätsmerkmale |
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1994
- 1994-11-12 DE DE19944440527 patent/DE4440527C2/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE10024030B4 (de) * | 2000-05-16 | 2009-07-02 | Schürmann, Wolfram | Verfahren zum Herstellen von Abstandshaltern auf einem bandförmigen Grundmaterial und bandförmiges Grundmaterial |
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Publication number | Publication date |
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DE4440527A1 (de) | 1996-05-15 |
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