DE4438303A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Elektronenstrahlschweißen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum ElektronenstrahlschweißenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Elektronenstrahlschweißen mit einbezogener Wärmebehandlung.
Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf ein verbessertes
Verfahren einer Wärmebehandlung eines Werkstücks vor, während
und nach dem Schweißvorgang. Ebenso bezieht sich die Erfin
dung auf eine Vorrichtung zur Ausführung dieses Verfahrens.
Es ist bekannt, ein Werkstück unter Verwendung eines fokus
sierten Elektronenstrahls zu schweißen. Die Bewegung des
Elektronenstrahls über das Werkstück wird durch Ablenkspulen
der Elektronenstrahlquelle so gesteuert, daß der Elektronen
strahl sich entlang des zu schweißenden Werkstückbereichs be
wegt. Eine Vorerwärmung des Schweißbereichs sowie ein Abküh
len des Bereichs nach dem Schweißen wird durch Rasterung des
Elektronenstrahls gesteuert, d. h. der Strahl wird sehr
schnell mittels der Ablenkspulen nach einem vorgegebenen
Muster über dem Werkstück hin- und herbewegt.
Aus dem UK-Patent 2 265 103 ist eine Anordnung dieser Art
bekannt, bei welcher ein gesteuertes Abkühlen eines Werk
stücks nach dem Schweißvorgang durch Steuerung des Tempera
turgefälles aus dem Schweißbereich erfolgt, in dem der
Elektronenstrahl in ein Rastermuster überführt wird, das
einen die Schweißzone umgebenden Bereich abdeckt.
Das US-Patent 4 591 688 beschreibt ein System und ein Ver
fahren zum Elektronenstrahlschweißen, wobei das Verfahren
durch Modulieren des Schweißstrahls entlang eines vorge
gebenen Bahnverlaufs modifiziert ist, um die Qualität der
Schweißung zur Vermeidung innerer Schweißdefekte zu ver
bessern. Das Auftreffen des Elektronenstrahls auf dem Werk
stück erzeugt eine Schmelzzone, die eine flüssige Zone und
unmittelbar unter dem Strahl, wo die Wärmezufuhr am größten
ist, eine Dampfzone aufweist. Während der Strahl in Richtung
der Schweißung vorbewegt wird, fließt das flüssige Metall in
der Schweißzone mit Bezug auf die Bewegungsrichtung von vorn
nach hinten, wobei ein Kapillarrohr aus verdampftem Material
gebildet wird. Die Dynamik der Eigenschaften der Flüssig
keits/Dampf-Phasen des geschmolzenen Schweißbads, ihrer
Grenzflächen und der Bewegungen des Elektronenstrahls kann
Effekte erzeugen, die zu Schweißdefekten führen. Diese
Effekte können, wie sich gezeigt hat, dadurch verringert
werden, daß der Schweißstrahl oszilliert wird, und das
erwähnte Patent beschreibt eine solche Anordnung zur Erzeu
gung von Mikrobewegungen des Elektronenstrahls während des
Schweißvorgangs. Der Elektronenstrahl wird um das geschmol
zene Schweißbad in einem vorgegebenen mehrwelligen Muster
herumbewegt, das sich hinsichtlich der Form und Stabilität
der Dampfkapillare in dem Schweißbad vorteilhaft auswirkt.
Die Strahlbewegungen sollten das Gefüge der Schweißraupe
verbessern und die Zerstäubung verringern. Eine Nebenwirkung
der Strahlmikrobewegungen kann eine geringfügige Vergrößerung
des Schweißbads sein, aber der Strahl bleibt trotzdem inner
halb der durch die Flüssigkeits-Feststoff-Grenzfläche defi
nierten Grenze des Schweißbads.
Jedoch hat sich gezeigt, daß Werkstücke aus manchen Metall
legierungen, insbesondere aus Nickel- oder Titanlegierungen,
die auf diese Weise geschweißt werden, vorzeitigen Rißbil
dungen in Bereichen längs der Schweißränder unterliegen. Man
vermutet, daß eine Hauptursache dieser Risse in den Tempera
turbeanspruchungen liegt, welchen der Schweißbereich während
des Elektronenstrahlschweißens ausgesetzt ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Temperatur
profil in einem massiven Metallwerkstück in den die Bahn
eines Schweißelektronenstrahls begrenzenden Bereichen zu
steuern. Risse und Bruchstellen können in den ungeschmolzenen
festen Teilen eines Werkstücks angrenzend an eine Elektronen
strahlschweißung als Ergebnis von Spannungen auftreten, die
durch steile Temperaturgradienten in der festen Phase in dem
festen Metall erzeugt werden. Die Erfindung bezweckt die Ver
meidung dieser Spannungen und ihrer Auswirkungen dadurch, daß
eine gleichzeitig mit der Erzeugung und dem Vorschub eines
Schweißbads direkt im Schweißverfahren erfolgende Wärmebe
handlung ausgeführt wird. Weitere Maßnahmen der Vorerwärmung
und der Nacherwärmung des Werkstücks können in der gleichen
Weise ausgeführt werden.
Gemäß der Erfindung ist ein Verfahren zum Elektronenstrahl
schweißen mit gleichzeitig stattfindender Wärmebehandlung
vorgesehen, die das Ausführen der Schweißung und der Wärmebe
handlungsmaßnahmen in einer Folge wiederholter Zyklen aus
führt, wobei die Schweißschritte durch den Elektronenstrahl
in fokussiertem Zustand bei einer ersten Stromdichte ausge
führt werden und die Wärmebehandlungsschritte durch den
Elektronenstrahl in defokussiertem Zustand bei einer zweiten
Stromdichte ausgeführt werden, und wobei die zweite Strom
dichte kleiner als die erste Stromdichte ist.
Vorzugsweise wird die in das Verfahren einbezogene Wärmebe
handlung mit einem fokussierten Elektronenstrahl bei einer
ersten Strahlstromdichte mit folgenden Schritten ausgeführt:
vor Erwärmen des Schweißbereichs und der angrenzenden Be
reiche vor dem Schweißbereich durch Ablenken des Elektronen
strahls und Rastern desselben über diesen Bereichen in einem
defokussierten Zustand und bei der zweiten Strahlstromdichte,
Erzeugen eines Schweißbads und Durchführen der Schweißung
durch Bewegen des Elektronenstrahls längs der vorgesehenen
Bahn im fokussierten Zustand und bei der ersten Strahlstrom
dichte, Steuern der Temperatur von seitlich der Schweißung
liegenden Bereichen durch Ablenken des Elektronenstrahls und
Rastern desselben über diesen Bereichen in einem defokussier
ten Zustand und bei einer dritten Strahlstromdichte, und
Steuern der Abkühlung der Schweißung und der Bereiche angren
zend an die Schweißung hinter dem Schweißbad durch Ablenken
des Elektronenstrahls und Rastern derselben über diesen Be
reichen in einem defokussierten Zustand und bei einer vierten
Strahlstromdichte.
Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die an
liegenden Zeichnungen beispielsweise mehr im einzelnen be
schrieben, in welchen zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung
einer Elektronenstrahlschweiß
vorrichtung, wobei das Strahl
muster für die Wärmebehandlung
im Zuge des Schweißverfahrens
dargestellt ist,
Fig. 2 das Temperaturprofil durch das
Werkstück nach Fig. 1 längs der
Schnittlinie A-A,
Fig. 3 eine Detaildarstellung eines
alternativen Strahlmusters für
eine Wärmebehandlung innerhalb
des Schweißverfahrens, und
Fig. 4 ein Temperaturprofil durch das
Werkstück nach Fig. 3 längs der
Schnittlinie B-B.
Fig. 1 zeigt eine Elektronenstrahlerzeugungseinrichtung, die
allgemein mit 10 bezeichnet ist und einen Strahlgenerator,
eine Gruppe von Toroid-Fokussierspulen 14 und eine Gruppe von
Toroid-Ablenkspulen 16 aufweist. Ein vom Strahlgenerator 12
erzeugter Elektronenstrahl ist bei 18 dargestellt und wird
auf ein Werkstück 20 gerichtet. Der Strahl 18 ist nach dem
Hindurchpassieren zwischen den Fokussierspulen 14 in zwei
möglichen Konfigurationen dargestellt, nämlich fokussiert,
wie durch den Auftreffbereich 22 dargestellt ist, und
defokussiert, wie durch die Auftreffbereiche 24 und 25 dar
gestellt ist.
Die Toroid-Fokussierspulen 14 sind mit einem an sich bekann
ten Subsystem 26 zur Strahlfokussiersteuerung verbunden. Die
Toroid-Ablenkspulen 16 sind mit einem an sich bekannten Sub
system 30 zur Strahlablenksteuerung verbunden. Die die Fokus
sierung und die Ablenkung steuernden Subsysteme 26, 30 sind
mit einem mit 32 bezeichneten Computersteuersystem gekoppelt.
Das Computersteuersystem 32 steuert das Ablenksteuersubsystem
30 an, um den Elektronenstrahl 18 nach einem programmierten
Muster über das Werkstück 20 zu bewegen, und steuert gleich
zeitig das Fokussteuersubsystem 26 an, um das Fokussieren
bzw. Defokussieren des Elektronenstrahls in Abhängigkeit von
einem Ablenk/Fokussierungs-Programm zu bewirken.
Die Tragkonstruktion der Schweißvorrichtung ist der Klarheit
halber in den Zeichnungen weggelassen. Die Merkmale und Ver
besserungen der Erfindung sind ohne Darstellung dieser Kon
struktion deutlich verständlich. Die in dieser Beschreibung
erwähnten Relativbewegungen zwischen dem Elektronenstrahl und
dem Werkstück, auf welches der Strahl auftrifft, können durch
Bewegung eines der beiden Elemente Elektronenstrahl und Werk
stück oder auch beider bewerkstelligt werden. Vorzugsweise
jedoch bleiben die Elektronenstrahlerzeugungseinrichtung und
daher auch ihre Tragkonstruktion stationär. Der Elektronen
strahl ist innerhalb der Grenzen der mittels der Ablenkspulen
erzielbaren Ablenkung beweglich, während größere Vorschubbe
wegungen des Elektronenstrahls mit Bezug auf das Werkstück in
Richtung des Schweißnahtverlaufs durch Verschiebung des Werk
stücks bewerkstelligt werden. Es ist deshalb klar, daß das
Werkstück normalerweise auf irgendeiner Art Schlitten mon
tiert ist, der in den Zeichnungen ebenfalls nicht dargestellt
ist. Der Antrieb und die Bewegungssteuerung eines solchen
Schlittens oder zumindest deren Koordinierung erfolgen durch
Instruktionen, die von dem oben erwähnten Ablenk/Fokussie
rungsprogramm erzeugt werden. Soweit hier von einem Werkstück
die Rede ist, ist dies so zu verstehen, daß damit sowohl zwei
oder mehrere miteinander zu verschweißende Werkstückkomponen
ten als auch das so hergestellte geschweißte Werktstück ge
meint ist.
Die Fokussierspulen 14 bestehen im wesentlichen aus einem
ringförmigen bzw. toroidalen Elektromagneten, der in vier
gleiche Segmente unterteilt ist, die elektrisch in Form von
zwei gegenüberliegenden Paaren zusammengeschaltet sind. Der
Erregerstrom für diese Spulen wird über Anschlüsse 34 vom
Fokussteuersubsystem 24 zugeführt, das seinerseits durch vom
Steuercomputer 32 erzeugte Befehle über Anschlüsse 36 ge
steuert wird.
Die Ablenkspulen 16 weißen einen im wesentlichen ähnlichen
ringförmigen bzw. toroidalen Elektromagneten auf, der in vier
Segmente unterteilt ist, zu denen der Erregerstrom über An
schlüsse 38 vom Ablenksteuersystem 30 zugeführt wird. Die
einzelnen Ablenkspulen sind so angeordnet und elektrisch
erregbar, daß sie Strahlbewegungen in zwei zueinander ortho
gonalen Richtungen in der Ebene des Werkstücks 20 erzeugen
können. Das Ablenksteuersubsystem 30 wird seinerseits durch
vom Steuercomputer 32 erzeugte und über Anschlüsse 40 zuge
führte Befehle gesteuert.
Ein dritter vom Computer 32 gesteuerter Parameter ist der Ge
samtstrahlstrom. Ein Anschluß 42 zwischen dem Computer 32 und
dem Elektronenstrahlerzeuger 12 führt Strahlstrombefehle, wo
durch während des Betriebs der Strahlstrom verändert werden
kann. Das vom Computer 32 ausgeführte Schweißsteuerprogramm
ist so ausgelegt, daß der Strahl 18 durch ein vorgegebenes
Bewegungsmuster gerastert wird, wobei während eines Teils
dieser Strahlbewegungen die Strahlstromdichte ausreichend
hoch ist, um eine Schweißbad herzustellen bzw. aufrechtzu
erhalten, und wobei während der übrigen Strahlbewegungen die
Strahlstromdichte so verringert ist, daß die Bereiche des
Werkstücks, auf welche der Strahl dann auf trifft, nur auf
eine Temperatur erwärmt werden, die niedriger als der
Schmelzpunkt ist.
Grundsätzlich wird der Elektronenstrahl für die Schweiß
schritte des Verfahrens auf eine kleine Punktfläche fokus
siert, wobei dann die Schweißschritte mit einer ersten
Strahlstromdichte ausgeführt werden. Dieser Wert der Strahl
stromdichte bestimmt sich aus dem gesamten Strahlstrom,
dividiert durch die Auftreffläche der fokussierten Strahl
punktfläche. Für die in das Verfahren einbezogenen Wärme
behandlungsschritte wird der Strahl defokussiert, d. h. der
von den Spulen 14 erzeugte Fokussierungsgrad wird so ver
ändert, daß die Auftrefffläche des Strahls auf das Werkstück
vergrößert wird. Infolge dieser Vergrößerung der Auftreff
fläche verringert sich die Strahlstromdichte und folglich
auch die Wärmezufuhr pro Flächeneinheit und dadurch die
Temperatur, auf welche der Strahl die Auftrefffläche erwärmen
kann. Natürlich spielt auch noch eine Anzahl weiterer Fak
toren bei der Bestimmung der erforderlichen Stromdichte eine
Rolle, einschließlich der Größe der Auftrefffläche, der zu
erreichenden Temperatur, des Strahlarbeitszyklus und der
Leitfähigkeit des Werkstücks. Es hat sich empirisch gezeigt,
daß die Breite der Bereiche beiderseits einer Elektronen
strahlschweißung, die eine Wärmebehandlung bzw. ein Anlassen
benötigen, so ist, daß zum ausreichenden Anheben ihrer Tem
peratrur der Gesamtstrahlstrom während der Wärmebehandlungs
perioden erhöht werden muß.
Um einen Aspekt des Verfahrens weiter zu illustrieren, zeigen
die Fig. 1 und 2 den Elektronenstrahl zwischen drei Posi
tionen umgeschaltet, bzw. gerastert. In der ersten Position
ist der Strahl 18 fokussiert, um einen kleinen intensiven
Strahlfleck 22 auf der Schweißlinie 23 zu erzeugen. In der
zweiten und dritten Position ist der Strahl auf seitlich mit
gleichem Abstand von der Schweißlinie 23 liegende Stellen 24
bzw. 25 umgeschaltet, in welchen der Strahl defokussiert ist,
um größere Auftreffflächen zu überdecken, und die Strahlstrom
stärke ist auf einen zweiten Wert umgeschaltet. Der Strahl 18
wird zwischen den drei Positionen zyklisch umgeschaltet bzw.
gerastert, wobei er in jeder Position während einer kurzen,
aber nicht notwendiger Weise gleichen Zeitspanne verweilt. In
einer typischen Situation zum Erreichen einer ausreichenden
Wärmezufuhr zu den Seitenbereichen 24, 25 muß der Wert des
Gesamtstrahlstroms für die zweite Strahlstromdichte auf einen
größeren Wert als bei der ersten Strahlstromdichte gesteigert
werden, obwohl die zweite Strahlstromdichte kleiner als die
erste Strahlstromdichte ist. Das Muster der Strahlrasterung
wird zyklisch mit ausreichender Frequenz wiederholt, um das
erforderliche Temperaturprofil aufrechtzuerhalten.
Fig. 2 zwei zeigt eine Grafik des Temperaturprofils durch das
Werkstück längs einer Schnittlinie A-A orthogonal zur
Schweißlinie 23. Die Grafik zeigt in Vollinie die Temperatur
im Werkstück während der im Verfahren einbezogenen Wärmebe
handlung und zum Vergleich in gestrichelter Linie die ent
sprechende Temperatur bei einem einfachen Elektronenstrahl
schweißverfahren ohne einbezogene Wärmebehandlung.
Die Wirkung des Strahlrastermusters besteht darin, daß die
Breite der Werkstückzone hoher Temperatur wesentlich ver
breitert wird. Die Breite des Schweißbads, d. h. des Bereichs,
wo die örtliche Temperatur über den Schmelzpunkt des Werk
stückmaterials angehoben ist, verbleibt im wesentlichen
gleich wie bei dem grundsätzlichen Schweißverfahren. Die
Temperatur des Werkstücks beiderseits der Schweißzone ist
jedoch über eine beträchtliche Distanz auf seine Anlaßtem
peratur angehoben. Die genaue Breite dieses wärmebehandelten
Bereichs wird so gewählt, daß Spannungsrißbildungen, wie sie
bei Werkstücken aus manchen Legierungen wie beispielsweise
MARM002 an den Schweißraupenrändern zu finden sind, vermieden
werden. Wie durch die gestrichelte Linie des Temperaturpro
fils dargestellt ist, ist die Schmelzzone schmal und tief,
aber das umgebende Material kühl sehr schnell ab, und dies
führt bei manchen Materialien zu Problemen, wenn in dem
wiederverfestigten Material Spannungen verbleiben, die,
machnmal sofort, sich in Rißbildungen äußern. Während der in
das Verfahren einbezogenen Wärmebehandlung wird der fokus
sierte Elektronenstrahl für kurze Zeitperioden in der Größen
ordnung einiger Millisekunden aus dem Schweißbad herausge
führt, defokussiert und auf die Wärmebehandlungszonen ge
rastert, und zwar falls notwendig mit angehobenem Strahl
strom, um diese Zonen zu erwärmen, jedoch ohne eine Markie
rung auf der Oberfläche zu erzeugen.
Der Elektronenstrahl kann auch in Vorschubrichtungen so ge
rastert werden, daß ein Temperaturprofil erzeugt wird, das in
Richtung der Schweißlinie 23 ausgedehnt ist, um dadurch ein
gewisses Maß an Vorerwärmung und gesteuerter Abkühlung zu er
reichen.
Nach einem in den Fig. 3 und 4 dargestellten zweiten
Aspekt der Erfindung haben die durch einen defokussierten
Strahl erwärmten Bereiche 44, 46, 48 und 50 einen kleineren
Abstand um das Schweißbad 22 herum. Bei der in Fig. 3 dar
gestellten Anordnung stoßen die Auftreffbereiche im defo
kussierten Zustand des Strahls sogar aneinander an. Die in
Fig. 4 dargestellte Auswirkung auf das Temperaturprofil im
Werkstück besteht darin, die Zone hoher Temperatur zu ver
breitern, welche die Schmelzzone umgibt.
Claims (9)
1. Verfahren zum Elektronenstrahlschweißen mit einbezogener
Wärmebehandlung, wobei Schweißschritte und Wärmebehandlungs
schritte in einer Reihe wiederholter Zyklen ausgeführt wer
den, wobei die Schweißschritte vom Elektronenstrahl in fokus
siertem Zustand bei einer ersten Stromdichte ausgeführt
werden und die Wärmebehandlungsschritte vom Elektronenstrahl
in einem defokussierten Zustand bei einer zweiten Stromdichte
ausgeführt werden, und wobei die zweite Stromdichte kleiner
als die erste Stromdichte ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Elektronenstrahlstrom zum Erreichen der zweiten Stromdichte
im defokussierten Zustand größer als der Elektronenstrahl
strom zum Erreichen der ersten Stromdichte im fokussierten
Zustand ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch
folgende Schritte:
Vorwärmen des Schweißbereichs und von Grenzbereichen vor dem
Schweißbereich durch Ablenken des Elektronenstrahls und
Rastern derselben über diesen Bereichen in einem defokus
sierten Zustand bei der zweiten Stromdichte,
Erzeugen einer Schmelzzone und Durchführen der Schweißung durch Bewegen des Elektronenstrahls längs der vorgesehenen Schweißlinie in fokussiertem Zustand und bei der ersten Strahlstromdichte,
Steuern der Temperatur von seitlich der Schweißung liegenden Bereichen durch Ablenken des Elektronenstrahls und Rastern derselben über diesen Bereichen in einem defokussiertem Zu stand und bei einer dritten Strahlstromdichte, und
Steuern des Abkühlens der Schweißung und der angrenzenden Bereiche hinter der Schmelzzone durch Ablenken des Elektro nenstrahls und Rastern derselben über diesen Bereichen in einem defokussiertem Zustand und bei einer vierten Strahl stromdichte.
Erzeugen einer Schmelzzone und Durchführen der Schweißung durch Bewegen des Elektronenstrahls längs der vorgesehenen Schweißlinie in fokussiertem Zustand und bei der ersten Strahlstromdichte,
Steuern der Temperatur von seitlich der Schweißung liegenden Bereichen durch Ablenken des Elektronenstrahls und Rastern derselben über diesen Bereichen in einem defokussiertem Zu stand und bei einer dritten Strahlstromdichte, und
Steuern des Abkühlens der Schweißung und der angrenzenden Bereiche hinter der Schmelzzone durch Ablenken des Elektro nenstrahls und Rastern derselben über diesen Bereichen in einem defokussiertem Zustand und bei einer vierten Strahl stromdichte.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
zweite, dritte und vierte Stromdichte gleich sind.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Strahlstrom bei der zweiten, dritten und vierten
Strahlstromdichte größer als der Strahlstrom bei der ersten
Strahlstromdichte ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Strahlstrom gepulst wird und die
Strahlstromdichte durch die Impulscharakteristik des Strahls
bestimmt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Strahlstromdichte durch Vergrößern bzw.
Verringern des Strahlstroms verändert wird.
8. Elektronenstrahl-Schweißvorrichtung zum Ausführen des Ver
fahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 7, mit einem Elektro
nenstrahlgenerator, Strahlfokussiermitteln, Strahlablenkmit
teln und Strahlsteuermitteln, die mit dem Strahlgenerator,
den Fokussiermitteln und den Ablenkmitteln zusammengeschaltet
sind.
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