DE4438229A1 - Einrichtung zur Videodiagnostik von Druckvergasungsreaktoren - Google Patents

Einrichtung zur Videodiagnostik von Druckvergasungsreaktoren

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    • Y02E30/30Nuclear fission reactors

Description

Die Erfindung bezieht sich auf die optische Überwachung des Reaktionsraumes von Druckvergasungsreaktoren während des Betriebes.
Neben den Vergasungsreaktoren kommen auch die Reaktoren von Pyrolyse-, Schwel-, Brenn-, Verbrennungs- und Kombinationsanlagen in Betracht, weiter In­ dustrieöfen, Reaktoren metallurgischer Anlagen u.ä.
In der Gaserzeugungstechnik ist die Partialoxidation von Kohlenwasserstoffen oder festen Brennstoffen mit technischem Sauerstoff eingeführt. Bei Verfahren dieser Art wird der Brennstoff in Form einer Flammenreaktion zu einem H₂- und CO-reichen Gas umgesetzt, das als Synthesegas, Reduktionsgas oder Brenngas Verwendung fin­ det.
Moderne Verfahren zur Verwertung von Reststoffen verlaufen nach gleichen oder ähnlichen Technologien. Häufig werden die Vergasungsprozesse unter hohem Druck und bei hohen Temperaturen ausgeführt.
Für die Betriebsführung und die Gewährleistung der technischen Sicherheit solcher Anlagen ist die Überwachung des Reaktionsraumes erforderlich. Besonders im Hinblick auf den Verschleißzustand der jeweils unterschiedlichen Innenauskleidun­ gen der hochtemperaturbelasteten Reaktionsräume sind Überwachungseinrichtun­ gen notwendig, die möglichst ohne völlige Außerbetriebnahme der Anlage eine ge­ eignete Kontrolle gestatten. Dies gilt in gleicher Weise für die Überwachung von im Brennraum befindlichen Einbauten, wie z. B. Brennern, Schlackeablaufkörpern u.ä.
Grundsätzlich gleiche Forderungen bestehen für Brennkammern, die unter hohem Druck betrieben werden und beispielsweise für Gasturbinen, aufgeladene, d. h. unter hohem Rauchgasdruck betriebene Dampferzeuger oder unter hohem Druck betrie­ bene Vorbrennkammern, die für metallurgische Öfen eingesetzt sind.
Vielfach ist neben dem Nachweis der Existenz einer Flamme im Reaktionsraum die Erfassung der charakteristischen Temperatur oder auch die Flammengeometrie in­ teressant.
Bekannt sind verschiedene Verfahren zur Temperaturmessung, z. B. mittels Strah­ lungspyrometer, vereinzelt in modifizierter Form auch in Brennräumen mit hohen Drücken.
Bekannt sind weiterhin verschiedene Verfahren zur Flammenüberwachung.
Es ist weiterhin bekannt, durch die Anwendung von Periskopen auf optischem We­ ge Informationen zur Flammenintensität zu gewinnen. Dazu sind von der Flamme ausgehende optische Signale in der Form elektromagnetischer Strahlung im Bereich des sichtbaren Lichtes und in den angrenzenden Bereichen des Spektrums durch die den Reaktionsraum begrenzende Wand hindurchzuführen und mittels optoelektro­ nischer Wandler in elektrische Signale umzuwandeln, die für die Überwachung des Prozesses genutzt werden können.
Beispielsweise beschreibt DE 33 16 167 ein Periskop zur Übertragung optischer Si­ gnale aus dem Reaktionsraum von Hochtemperatur-Reaktoren, insbesondere von Hochtemperatur-Reaktoren, die unter erhöhtem Druck betrieben werden. Dabei ist das Periskop auf vorgegebene Weise mit dem Druckmantel des Reaktionsraumes starr verbunden. Große Bedeutung wird hier der Spülung des Periskopes geschenkt. Das Periskop gemäß DE 33 16 167 ist aber weder in axialer noch in radialer Richtung veränderbar.
DD 2 19 095 beschreibt ebenfalls ein Periskop für die Übertragung optischer Signale aus einem unter Druck stehenden Reaktionsraum. Bei diesem Periskop, das durch die Wand des Reaktors geführt und mit dieser druckdicht verbunden ist, wird das von der Flamme ausgehende optische Signal mit Hilfe eines Linsensystems durch ein druckdichtes Fenster hindurch auf einen Sensor geworfen, der in Verbindung mit einer geeigneten elektronischen Schaltungsanordnung ein entsprechendes elek­ trisches Signal abgibt.
Andere Patentschriften beschreiben die Übertragung des optischen Signales mittels Lichtleitkabel. Es ist weiter bekannt, Einrichtungen zur Überwachung von Flammen in einem der Zuführung von gasförmigen Medien in den Reaktionsraum dienenden Kanal anzuordnen. Bekannt ist weiterhin gemäß Patentschrift DE 28 15 545 ein Ver­ fahren zur Überwachung einer ausgewählten Flamme in Öfen mit mehreren Bren­ nern. Hierbei werden zwei Gruppen fotoelektrischer Sensoren derart aufgebaut, daß für die Sensoren einer jeden Gruppe ein Strahlengang hergestellt wird, daß die Sichtlinie eines Sensors der einen Gruppe die Sichtlinie eines Sensors der anderen Gruppe schneidet. Beide Gruppen werden elektronisch abgetastet, um diejenigen Sensoren zu bestimmen, bei denen die größte Korrelation ihrer Ausgangssignale vorhanden ist. Zur eigentlichen Überwachung der Flamme werden beide Sensoren elektronisch miteinander verriegelt.
Weiterhin werden mit Patentschrift DE 31 51 527 und DE 27 58 110 Aufnahmevorrich­ tungen für Endoskope bzw. Betrachtungseinrichtungen für die Behälter beschrieben, die hohen Drücken ausgesetzt sind. Die Problematik sehr hoher Temperaturen (1600°C) bleibt aber unberücksichtigt.
Die kontinuierliche Kontrolle von unter hohem Druck von z. B. 26 bar und hohen Temperaturen ablaufenden Prozessen unter Einsatz staub- bzw. aschehaltiger Ver­ gasungsstoffe erfordert Beobachtungsfenster und -kanäle mit relativ großem Quer­ schnitt, aufwendiger Konstruktion sowie große Spülgasmengen zur Freihaltung von Beobachtungskanal und druckdichtem optischen Fenster. Laut DE 33 63 001 haben sich dennoch solche Lösungen durch Verschmutzung von Fenstern und durch An­ satzbildung im bzw. vor dem Beobachtungskanal auf Dauer als nicht betriebstüchtig erwiesen.
Herkömmliche Feuerraumsonden (Ofenperiskop, z. T. auf Basis von Sehrohren), wie sie beispielsweise in Glasschmelzöfen und Wärmebehandlungsanlagen der Metall­ urgie Anwendung finden und den Stand der Technik darstellen, ermöglichen nur eine mehr oder weniger eingeschränkte optische Bewertung im drucklosen Zustand bei geringer Gasgeschwindigkeit, wobei die Ofengase weitgehend frei sind von ero­ siv und korrosiv wirkenden Bestandteilen. Nachteilig sind dabei jedoch die sehr be­ schränkte Bildqualität wegen des geringen Auflösungsvermögens und der zu gerin­ gen Lichtstärke des Periskopes sowie die großen Schwierigkeiten, die Bilder foto­ grafisch zu fixieren, um eine Dokumentation zu schaffen.
Weiterhin benötigt diese Technik auch relativ große Ofenöffnungen (< 100 mm) und der vom Objektiv erfaßbare Raumwinkel ist für viele Einsatzfälle zu klein.
Für die Sondenkühlung und das Freihalten der Objektivöffnungen sind meist 2 Medien notwendig (Luft- und Wasserkühlung).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugründe, das Innere von Druckvergasungsreakto­ ren unter vollen Betriebsbedingungen zu überwachen, um den Prozeßablauf opti­ mieren zu können (Betriebsführung, technische Sicherheit). Dabei soll der kontinu­ ierliche Prozeß selbst nicht beeinflußt oder gestört werden. Die Überwachung soll auch unter ständig wechselnden Einsatzstoffen möglich sein, wie beispielsweise unter den Bedingungen der Reststoffverwertung, wo auf Grund der ständig wech­ selnden komplexen und teilweise unbekannten Beanspruchungsbedingungen inner­ halb des Reaktors nicht voraus berechenbare und kaum abzuschätzende Größen von Verschleiß und Korrosion auftreten können. Weiter soll mit der Erfindung die Flammengeometrie überwacht werden können und eine optische Temperaturmes­ sung möglich sein.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß ein handelsübliches Spe­ zial-Endoskop mittels eines druckfesten Endoskopschutzrohres gekapselt wird. Die­ ses Schutzrohr weist an definierten Stoffen in Höhe des Objektives des Spezial-Endo­ skopes ein druckfestes Quarzglas auf. Das Schutzrohr ist mit einem Kühl- und Spülmedium beaufschlagten definierten Strömungsrohr umgeben.
Außerhalb des Reaktors ist ein Drucksondenkörper angeordnet, der ebenfalls druck­ fest ist und der mit der Reaktorwand fest (aber lösbar) verbunden ist.
Das Spezialendoskop und dessen Schutzrohr werden durch den Drucksondenkörper hindurchgeführt. Mittels einer am starren Teil des Drucksondenkörpers angeordne­ ten Hydraulikeinrichtung sind das Spezial-Endoskop einschließlich des Schutzroh­ res und des Strömungsrohres horizontal verfahrbar. Das Spezial-Endoskop wird schließlich in einem wieder druckfest ausgelegten Drucksondenkörper geführt, in dem das Endoskop-Okular mit Adapter für eine Spezial-Fernsehkamera und die Spezialfernsehkamera selbst untergebracht sind. Die Auswerteinrichtungen befinden sich außerhalb der erfindungsgemäßen Einrichtung.
Vorliegende Erfindung stellt in jeder Hinsicht eine Entwicklung dar, welche eine optische Reaktionsraumbegutachtung unter vollen Betriebsbedingungen ermöglicht. Die Entwicklung liefert unter vollen Produktionsbedingungen und ohne Prozeßun­ terbrechung und Beeinflussung qualitativ hochwertige Farbbilder (Farbmonitor) von Reaktorbauteilen, die auch für nachträgliche Analysen und für Dokumentationen speicherbar sind (Videorecorder). Eine digitale Bildverarbeitung ist möglich (z. B. über TV-Karte mit PC-Monitor). Die Erfindung ermöglicht eine Begutachtung und Bewertung von ca. 70% des Reaktionsraumes, wobei nur eine kleine Öffnung im Reaktordruckbehälter (ca. 50 mm Durchmesser) für das gesamte Optiksystem not­ wendig ist.
Das Herzstück des entwickelten Optiksystems ist ein modifiziertes Spezialendoskop (starres Boroskop mit HOPKINS-Stablinsen-Optik, fokussierbar), welches in Verbin­ dung mit einer Spezial-Farbkamera (Farb-Fernsehkamera mit CCD-Aufnehmer für hohe Lichtempfindlichkeit) lichtstarke und scharfe Bilder auf einem Farbmonitor lie­ fert. Dieses Endoskop ist für die Funktionsfähigkeit und für höchste Sicherheit zwei­ fach gekapselt (Drucksonde) und kann im Reaktionsraum bewegt werden (dreh- und schiebbar). Trotz der eingesetzten empfindlichen Optik (empfindliches, sehr präzises Endoskop, wie es auch für medizinische Zwecke Verwendung findet) ist es gelungen, ein robustes Optiksystem (Drucksonde) für die rauhen und hinsichtlich der Beanspruchungsbedingungen auch extremen Produktionsbedingungen und für einen dauerhaften Einsatz in solchen Hochtemperatur-Reaktoren zu entwickeln.
Die Erfindung bietet folgende Vorteile:
  • 1. Es werden vor Ort und unter vollen Betriebsbedingungen ohne Prozeßstörung und Beeinflussung qualitativ hochwertige Farbbilder aus dem Inneren des Reak­ tors auf einem Farbmonitor erhalten, die auch für Dokumentationen und nach­ folgende Analysen (z. B. Bildauswertung und Bearbeitung über PC) auf Video­ kassette gespeichert werden können.
  • 2. Die Sondentechnik für eine Erzeugung von Farbbildern aus dem Inneren des Reaktors wurde für extremste Beanspruchungsbedingungen entwickelt. Das zweifach gekapselte Sondenobjektiv kann durch ein entwickeltes Kühlungs- und Strömungssystem voll in den Reaktionsraum ohne Prozeßunterbrechung eingefahren werden und wurde für Reaktionsraumtemperaturen bis 1400°C bei Drücken bis 40 bar ausgelegt. Unter diesen Bedingungen ist die Optik bewegbar (dreh- und schiebbar), wodurch ein Großteil des Reaktionsraumes begutachtet werden kann.
  • 3. Das für die Drucksonde und insbesondere das Sondenobjektiv entwickelte Kühlungs- und Strömungssystem auf Basis von gereinigtem Stickstoff gewähr­ leistet auch bei den im Vergasungsprozeß vorhandenen hohen Gasgeschwindig­ keiten mit enthaltenen erosiv und beschlackend wirkenden Bestandteilen eine stets saubere Optik (Objektivöffnung).
  • 4. Die Drucksondenerfindung basiert auf einem starren Boroskop mit HOPKINS- Stablinsen-Optik (fokussierbar), wie es im medizinischen Bereich vielfältig An­ wendung findet und den Stand der Technik darstellt. Zum Einsatz gelangen Winkel-Boroskope mit einer Blickrichtung von 70° bzw. 90° und einem Gesichts­ feldwinkel von 67°. Das Boroskop wird über ein Spezialobjektiv und einen Spe­ zialadapter an eine hochempfindliche Spezial-Farbfernsehkamera angekoppelt. Alles befindet sich in der Drucksonde. Der Einsatz solcher Boroskope (Spezialausführung) in Hochtemperatur-Vergasungsreaktoren unter vollen Be­ triebsbedingungen bedeutet ein völlig neues Einsatzfeld für diese optischen Präzisionssysteme.
    Möglich wurde dies durch eine dreh- und schiebbare Mehrfachkapselung (druckfestes Sondenschutzrohr mit Quarzglas als 1. Boroskop-Kapselung, Ge­ samtkapselung Boroskop mit druckfestem Schutzrohr, Objektiv, Adapter und Videokamera als 2. Boroskop-Kapselung) des Boroskopes mit wirkungsvollem und störungssicherem Kühl- und Spülsystem.
  • 5. Das Prinzip der Zweifachkapselung des Boroskopes bietet höchste Sicherheit, auch für den Fall, daß die Boroskop-Kapselung im Reaktor (1. druckfeste Boro­ skopkapselung) z. B. infolge zu starker mechanischer oder thermischer Belastung versagt. Ein notwendiges Abfahren des Reaktors infolge einer Störung im Drucksondensystem ist damit ausgeschlossen.
  • 6. Die Konzeption der Erfindung ermöglicht auch eine Reaktionsraum-Fernüber­ wachung, z. B. von einer Meßwarte aus. Auch die Sondenbedienung wäre fern­ gesteuert möglich. Die Drucksonde mit dem darin befindlichen Boroskop kann über ein Hydrauliksystem horizontal bewegt werden und eine Sondendrehung um 360° ist möglich. Wogegen durch die Sondendrehung nahezu der gesamte Reaktorinnenraum bewertet werden kann, dient die horizontale Sondenbewe­ gung mit dem unter vollen Betriebsbedingungen möglichen Herausziehen des Boroskopes aus dem Reaktionsraum dem Sondenschutz und einer wesentlichen Verringerung der benötigten Menge an Kühl- und Spülmedium.
  • 7. Die vorgestellte Erfindung ist für Reaktorbehälter geeignet, die eine Wandstärke im Durchführungsbereich bis 1,20 m aufweisen. Das Prinzip der Erfindung würde auch bei kleineren konstruktiven Änderungen für Wandstärken bzw. Durchführungen bis ca. 10 m geeignet sein.
  • 8. Das Prinzip der Erfindung läßt weitere Optionen zu, wie z. B. den Einsatz ande­ rer Kamerasysteme mit veränderlichen, fernsteuerbaren Brennweiten und Be­ lichtungszeiten, den Einsatz von Farbfiltern oder die Möglichkeit einer optischen Temperaturmessung.
  • 9. Die Drucksonden sind trotz des eingesetzten empfindlichen und hochpräzisen Optiksystems robust und servicefreundlich ausgeführt. Ein evtl. notwendiger Boroskop- oder Kamerawechsel kann in kurzer Zeit im angebauten Zustand der Drucksonde bei heißem Reaktor, allerdings bei Betriebsdrücken < 5 bar, erfol­ gen.
  • 10. Neben einem Anschluß für das gasförmige Kühl- und Spülmedium wird nur ein Stromanschluß (220 V) für Farbmonitor, Videorecorder und das Netzteil der Farbkamera benötigt.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand von Bild 1 näher erläutert. Die Darstel­ lung in Bild 1 zeigt einen Schnitt durch die Drucksonde, wobei die peripheren Ein­ richtungen (Temperaturmeßgerät, Farbmonitor, Videorecorder) angedeutet werden.
Die Beschreibung erfolgt ausgehend vom Sondenobjektiv (Reaktionsraumseite, Son­ denspitze).
Das Herzstück der Drucksonde für eine Videodiagnostik in Hochtemperatur-Verga­ sungsreaktoren bildet ein handelsübliches Spezial-Endoskop 1. Es ist ein starres Bo­ roskop mit HOPKINS-Stablinsen-Optik, Blickrichtung 70°, Gesichtsfeldwinkel 67°, Außendurchmesser im Objektivbereich 8 mm. Die erste Endoskopkapselung besteht aus einem druckfesten Endoskop-Schutzrohr 2 aus Edelstahl mit Quarzglas (druckfest bis 40 bar, Außendurchmesser 20 mm). Unmittelbar am Quarzglas des Endoskop-Schutzrohres 2 befindet sich das Objektiv des Spezial-Endoskopes.
Für die Sondenkühlung, die Spülung des Sondenkanals und das ständige Freihalten des Quarzglases im Endoskop-Schutzrohr befindet sich auf dem Endoskop-Schutz­ rohr 2 das Strömungsrohr 3. Durch dieses Strömungsrohr 3 wird in Verbindung mit der Anpaßscheibe 4 Anpassung an die geometrischen Verhältnisse im Sondenkanal bzw. in der Durchführung durch das Reaktordruckgefäß (Außendurchmesser 50 mm) gewährleistet, daß im eingefahrenen Zustand (Reaktionsraumbegutachtung) ca. 90% des Kühl- und Spülmediums (Stickstoff) direkt auf den Bereich Quarz­ glas/Endoskop-Schutzrohr auftreffen. Etwa 10% des Kühl- und Spülmediums müs­ sen für die Kühlung und Spülung des Bereiches zwischen Strömungsrohr und der Durchführung durch das Reaktordruckgefäß (Kanal, NW 50, im Reaktordruckbehäl­ ter, nicht Bauteil der Drucksonde) bereitstehen.
Der Drucksondenkörper 5 dient zur Aufnahme der dreh- und schiebbaren Optik 1, 2, 3 und 4 und stellt für sich einen Druckbehälter dar (Auslegung: max. Überdruck 40 bar, max. Temperatur 250°C), welcher direkt an den Reaktor angeflanscht wird und somit einen unbeweglichen Teil der Drucksonde bildet.
Die entwickelte Drucksonde besitzt weiterhin zwei Hydraulikzylinder 6 für die notwendige horizontale Sondenbewegung. Sie ist geeignet, um einen Reaktions­ raumüberdruck bis 60 bar zu überwinden und ist mit Rückschlagventilen ausgerüstet (Sicherheit im Falle des Platzens eines Hydraulikschlauches).
Das Kühl- und Spülmedium (gereinigter, trockener Stickstoff) wird über ein Ventil 7 mit Rückschlagsicherung dem Drucksondenkörper zugeführt.
Die Kamerakapselung 8 mit dem Handrad für eine Sondendrehung um 360° stellt den zweiten Druckraum der Drucksonde dar und bildet zugleich das 2. Sicherheits­ system im Falle einer evtl. Beschädigung des Quarzglases vom Endoskop-Schutz­ rohr 2. Dieser zweite Druckraum ist gemeinsam mit den Positionen 1-4 horizontal verschiebbar und drehbar. Die sicherheitstechnische Auslegung erfolgt genauso, wie für den ersten Druckraum 5, also für einen max. Überdruck von 40 bar und eine Maximaltemperatur von 250°C.
Die Kamerakapselung 8 besitzt für Kontrollzwecke ein Manometer 9 zur Druck­ überwachung in der Kamerakapselung. Bei unbeschädigtem Quarzglas herrscht in der Kamerakapselung Normaldruck (normaler Betriebszustand).
In 8 befindet sich das Endoskop 1-Okular mit Adapter 10 für die Spezial-Farbfern­ sehkamera. Die ausgewählte handelsübliche Spezialkamera 11 kann damit am Endo­ skop-Okular befestigt werden. In 8 befindet sich auch eine ausgewählte, spezielle druckfeste Leitungsdurchführung 12 für die Herausführung des an der Kamera 11 angeschlossenen Videokabels 13 und die Ausgleichsleitung des Thermoelementes 14.
Die Ausgleichsleitung des Thermoelementes wird an ein digitales Temperaturanzei­ gegerät 15 geführt. Damit wird die Temperatur am Endoskop 1-Objektiv während der Reaktionsraumbegutachtung überwacht und über die zugeführte Menge an Stickstoff 7 einreguliert. Zum Schutz des Endoskopes darf die Temperatur am Endo­ skop-Objektiv 120°C nicht überschreiten.
Das über 12 ebenfalls aus der Kamerakapselung herausgeführte Videokabel 13 wird an einen Videorecorder 16 und einen Farbmonitor 17 angeschlossen.
Bezugszeichenliste
1 Spezial-Endoskop mit Thermoelement (dreh- und schiebbar)
2 Druckfestes Endoskop-Schutzrohr (40 bar) mit Quarzglas, an 1 befestigt
3 Strömungsrohr für Kühl- und Spülmedium, auf 2 befestigt
4 Anpaßscheibe Strömungsrohr
5 Drucksondenkörper 1 (Kapselung 1), 40 bar, 250°C, mit Flansch
6 Hydraulikzylinder für horizontale Sondenbewegung
7 Zufuhr Kühlmedium mit Rückschlagsicherung
8 Drucksondenkörper 2 mit Handrad für Sondendrehung (Kamerakapselung), 40 bar, 250°C
9 Manometer zur Drucküberwachung der Kamerakapselung
10 Endoskop-Okular mit Adapter für Spezial-Fernsehkamera
11 Spezial-Fernsehkamera
12 Druckfeste Leitungsdurchführung für Videokabel (13) und Ausgleichsleitung Thermoelement (14)
13 Videokabel
14 Ausgleichsleitung Thermoelement
15 Temperaturanzeigegerät (digital)
16 Videorecorder
17 Farbmonitor

Claims (1)

  1. Einrichtung zur Videodiagnostik von Druckvergasungsreaktoren, insbesondere des Reaktionsraumes derartiger Reaktoren, während des vollen Betriebes unter ständi­ gem Wechsel des Einsatzstoffes und unter ständig wechselnden komplexen und teilweise unbekannten Beanspruchungsbedingungen, aber auch geeignet für Reakto­ ren von Pyrolyse-, Schwel-, Brenn-, Verbrennungs- und Kombinationsanlagen unter Verwendung eines modifizierten Spezialendoskopes, wie es u. a. aus der Medizin­ technik bekannt ist, und
    • - das Spezialendoskop mittels eines bis 40 bar druckfesten Endoskopschutzrohres gekapselt ist, wozu sich die Kapselung über die gesamte Länge des Endoskopes erstreckt,
    • - das Endoskopschutzrohr in Höhe des Objektives des Endoskopes ein druckfestes Quarzglas aufweist,
    • - das Schutzrohr mit einem Kühl- und Spülmedium beaufschlagten Strömungsrohr umgeben ist,
    • - die Bauteile Endoskopschutzrohr und Strömungsrohr starr an der Generatorin­ nenwand angeordnet sind,
    • - Generatorwandöffnungen ab 50 mm Durchmesser verwendet werden können,
    • - außerhalb des Reaktors und lösbar mit diesem verbunden ein Drucksondenkörper angeordnet ist,
    • - dieser Drucksondenkörper für Drücke bis 40 bar und Temperaturen bis 250°C ausgelegt ist,
    • - dieser Drucksondenkörper mit Kühlmedium beaufschlagt ist,
    • - das Spezialendoskop mit dem Drucksondenkörper verbunden ist und durch die­ sen hindurchführt,
    • - das Spezialendoskop mittels einer am Drucksondenkörper angeordneten Hy­ draulikeinrichtung aus dem Generator hinaus verfahrbar ist,
    • - sich an diesem ersten Drucksondenkörper wieder ein zweiter Drucksondenkörper anschließt, der ebenfalls druckdicht ist, das ein Drehen des Spezialendoskopes um 360° ermöglicht und in dem das Endoskopokular und eine Spezialfernsehkamera angeordnet sind,
    • - sich die Beobachtungs- und Auswerteinheiten außerhalb der erfindungsgemäßen Einrichtung befinden.
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