DE4437283C1 - Elektronische Geldbörse - Google Patents
Elektronische GeldbörseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine elektronische Geldbörse nach
dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Üblicherweise werden Geschäfte dadurch getätigt, daß eine
erste Person, z. B. ein Käufer, seiner Geldbörse einen be
stimmten Betrag in der Form von Geldscheinen und/oder Geld
münzen entnimmt und einer zweiten Person, z. B. einem Ver
käufer, nach Aushändigung eines Produktes oder Vornahme ei
ner Dienstleistung, übergibt. Ein Nachteil im Hinblick auf
das Gewicht und die Sicherheit besteht dabei darin, daß die
genannten Geldscheine und/oder Geldmünzen in einer Geld
börse mitgeführt werden müssen.
Aus der DE 93 07 918.4 U1 geht eine Debitkarte als bargeld
loses Zahlungsmittel hervor, die eine Anzeigeeinrichtung,
eine Eingabeeinrichtung, einen Eingang und einen Ausgang
aufweist. Über den Eingang ist ein einem bestimmten Geldbe
trag entsprechender Betrag in Form einer elektronischen
Information eingebbar. Über die Eingabeeinrichtung ist fer
ner ein von dem bestimmten Betrag abzuziehender Betrag in
Form einer elektrischen Information eingebbar und an der
Anzeigeeinrichtung anzeigbar. Der abzuziehende Betrag ist
von dem in der Speichereinrichtung gespeicherten bestimmten
Betrag abziehbar.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin,
eine Geldbörse zu schaffen, die einen direkten Geldtransfer
zu einer anderen Geldbörse ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch eine elektronische Geldbörse mit
den in dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 an
gegebenen Merkmalen gelöst.
Der wesentliche Vorteil der erfindungsgemäßen elektroni
schen Geldbörse besteht darin, daß durch sie das Mitführen
und Bereithalten von Bargeld unnötig gemacht wird. Bei Ver
wendung der erfindungsgemäßen elektronischen Geldbörse wird
auf der jeweiligen Bank ein gewünschter Geldbetrag in eine
Speichereinrichtung der Geldbörse geladen, wobei dieser
Geldbetrag dem Guthaben des Inhabers der elektronischen
Geldbörse abgezogen wird. Der Inhaber der Geldbörse kann
dann seine Geldbörse über eine elektrische Verbindung, vor
zugsweise mit der Hilfe eines elektrischen Kabels oder der
gleichen, mit der Geldbörse einer anderen Person verbinden
und durch Vornahme einfacher Transaktionen von der Spei
chereinrichtung seiner Geldbörse einen gewünschten Betrag
in die Speichereinrichtung der Geldbörse der anderen Person
transferieren oder umgekehrt aus dem Speicher der Geldbörse
der anderen Person einen vorbestimmten Betrag in die Spei
chereinrichtung seiner Geldbörse übernehmen. Da die elek
tronische Geldbörse einen Bildschirm und eine Tastatur auf
weist, können die vorgenannten Transaktionen in einer
äußerst einfachen und kontrollierten Weise sicher vorgenom
men werden. Dabei wird ein Mißbrauch ausgeschlossen, da vor
der Entnahme eines bestimmten Betrages von der Speicherein
richtung der Geldbörse eine Geheimzahl des Inhabers der
Geldbörse eingegeben werden muß. Wenn sich nach der Vornah
me mehrerer Transaktionen in der Speichereinrichtung der
Geldbörse des Inhabers ein ausreichend großer Betrag befin
det, kann dieser auf einer Bank aus der Speichereinrichtung
entladen werden. Dieser Betrag wird dann dem Konto des In
habers der Geldbörse gutgeschrieben und verzinst. Umgekehrt
kann dann, wenn die Speichereinrichtung der elektronischen
Geldbörse keinen oder keinen genügend großen Geldbetrag
mehr aufweist, in der weiter oben beschriebenen Weise auf
einer Bank ein neuer Geldbetrag eingespeichert werden. Auf
diese Weise werden bei der Verwendung der erfindungsgemäßen
elektronischen Geldbörsen Transaktionen mit Bargeld weitge
hend unnötig.
Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen elektronischen
Geldbörse besteht auch darin, daß der Inhaber der Geldbörse
auf seiner Bank Beträge in beliebigen Währungen in die
Speichereinrichtung der Geldbörse einladen kann. Er kann
daher das "Geld" zum jeweils günstigsten Devisenkurs erhal
ten. Besonders bevorzugt sind Geldbörsen, die mehrere Spei
cher für verschiedene Währungen aufweisen, so daß der Inha
ber einer derart ausgestalteten Geldbörse über mehrere Be
träge in verschiedenen Währungen verfügt, was insbesondere
für Geschäftsleute von Vorteil ist.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen
aus den Unteransprüchen hervor.
Im folgenden werden die Erfindung und deren Ausgestaltungen
im Zusammenhang mit der Figur, die in schematischer Dar
stellung zwei über eine Verbindungsleitung miteinander ver
bundene elektronische Geldbörsen zeigt, erläutert.
Gemäß der Figur besteht die vorliegende elektronische Geld
börse 10 im wesentlichen aus einem Gehäuse 1,
das vorzugsweise etwa die Form einer Euroscheck- oder Kre
ditkarte aufweist. Das Gehäuse 1 besitzt eine Anzeigeein
richtung 2 zur Anzeige verschiedener Informationen, eine
Eingabeeinrichtung 7 zur Eingabe von Informationen und eine
Speichereinrichtung 4 für vorgegebene Geldbeträge. Das Ge
häuse 1 weist ferner einen Eingang 3 und einen Ausgang 5
auf, die mit einer die Speichereinrichtung 4 umfassenden
Recheneinheit verbunden sind.
In der Figur ist eine weitere elektronische Geldbörse 10′
dargestellt, die wie die elektronische Geldbörse 10 aufge
baut ist. Demgemäß umfaßt die elektronische Geldbörse 10′
ein Gehäuse 1′, eine Anzeigeeinrichtung
2′, eine Eingabeeinrichtung 7′, eine Speichereinrichtung 4′,
einen Eingang 3′ und einen Ausgang 5′. Der Ausgang 5
der elektronischen Geldbörse 10 ist über eine Verbindung
6 mit dem Eingang 3′ der elektronischen Geldbörse
10′ elektrisch verbindbar.
Im folgenden wird die Funktionsweise der elektronischen
Geldbörse näher erläutert. Zunächst wird auf der Bank des
Inhabers der elektronischen Geldbörse 10 über den Eingang 3
oder über einen anderen Eingang des Gehäuses 1 ein bestimm
ter Geldbetrag, beispielsweise DM 1000,-, in die Spei
chereinrichtung 4 eingeladen. Die elektronische Geldbörse
10 entspricht dann einer normalen Geldbörse, die DM 1000,-
in der Form von Bargeld enthält. Wenn der Inhaber der
elektronischen Geldbörse 10 nun an den Inhaber einer weite
ren elektronischen Geldbörse 10′, beispielsweise beim Er
werb einer Ware in einem Kaufhaus oder dergleichen, auszah
len will, wird in der folgenden Weise vorgegangen. Dabei
wird in der nachstehenden Beschreibung der Inhaber der wei
teren elektronischen Geldbörse 10′ als Empfänger bezeich
net. Zunächst wird der Ausgang 5 der elektronischen Geld
börse 10 mit dem Eingang 3′ der elektronischen Geldbörse
10′ über die elektrische Verbindung 6 verbunden.
Der Inhaber der elektronischen Geldbörse 10 gibt nun an der
Eingabeeinrichtung 7, die die Form einer
Tastatur aufweist, den aus der Speichereinrichtung 4 auszu
zahlenden Geldbetrag (z. B. DM 100,-) ein. Der eingegebene
Betrag wird an der Anzeigeeinrichtung 2 angezeigt. Nach
Überprüfung dieses Betrages gibt der Inhaber der elektroni
schen Geldbörse 10 an der Tastatur 7 den Befehl "Auszahlen"
in Verbindung mit seiner Geheimzahl ein. Im
Falle der Eingabe der Geheimzahl erfolgt die "Auszahlung"
nur nach Überprüfung auf die Richtigkeit der Geheimzahl
durch die die Speichereinrichtung 4 enthaltende Rechenein
heit. Diese Überprüfung erfolgt dadurch, daß
die eingegebene Geheimzahl mit der in einem
Speicher eines Chips der Geldbörse 10 gespeicherten Geheim
zahl verglichen wird. Bei Richtigkeit der Geheimzahl wird
nun vom Inhalt der Speichereinrichtung 4 (DM 1000,-) der
auszuzahlende Betrag (DM 100,-) abgezogen und es wird das
in der Speichereinrichtung 4 verbleibende restliche Gutha
ben (DM 900,-) an der Anzeigeeinrichtung 2 angezeigt.
Nach Betätigen einer Quittierungstaste wird der
der Speichereinrichtung 4 entnommene Betrag (DM 100,-) zum
Inhalt der Speichereinrichtung 4′ (z. B. DM 1500,-) der
Geldbörse 10′ hinzuaddiert und es wird der nunmehr in der
Speichereinrichtung 4′ vorliegende Geldbetrag (DM 1600,-)
an der Anzeigeeinrichtung 2′ angezeigt. Die elektronischen
Geldbörsen 10 und 10′ können nun voneinander getrennt wer
den.
Der jeweilige Inhalt der Speichereinrichtung 4 oder 4′ kann
auf einer Bank dem Inhaber der elektronischen Geldbörse 10 oder
10′ dadurch gutgeschrieben werden, daß die Speicher
einrichtung 4 oder 4′ auf der Bank über den
Ausgang 5 oder einen anderen Ausgang des Gehäuses 1 entla
den wird.
Die genannten Anzeigeeinrichtungen 2 oder 2′ weisen
die Form von handelsüblichen LED-Anzeigeeinheiten
oder dergleichen auf. Die Spannungsversorgung der elektroni
schen Geldbörsen 10 oder 10′ kann über Batte
rien oder Solarzellen erfolgen.
Es wird darauf hingewiesen, daß die Verbindung zwischen den
elektronischen Geldbörsen 10 und 10′ auch über Telefon,
Funktelefon oder ganz allgemein durch Datenfernübertragung
erfolgen kann. Es besteht also die Möglichkeit, daß ein In
haber, in einer ersten Stadt einem Inhaber in einer
zweiten, entfernten Stadt einen Geldbetrag durch Daten
fernübertragung über eine Telefonleitung
transferieren kann. Der Inhaber, der die Spei
chereinrichtung seiner elektronischen Geldbörse auffüllen
will, kann dies ebenfalls durch Datenfernübertragung tun.
Er muß also nicht selbst zur Bank gehen.
Die vorliegende Erfindung unterscheidet sich von dem heute
üblichen Kreditkartensystem dadurch, daß die einen Geldbe
trag übernehmende Geldbörse 10′ den Geldbetrag der jeweils
gebenden Geldbörse 10 über einen Code auf Echtheit über
prüft. Bei Kreditkarten muß die Bonität eines Kunden stets
über telefonische Anfragen geklärt werden. Bei der Erfin
dung wird also wie im Bargeldverkehr mit elektronischem
Geld bezahlt.
Ein besonderer Vorteil der vorliegenden elektronischen
Geldbörse besteht auch darin, daß die Rück- und/oder Vor
derseite des Gehäuses 1 als Werbefläche verwendet werden
kann. Dabei ist es auch denkbar, die Anzeigeeinrichtung 2
in die konkrete Werbung einzubeziehen und die an der Anzei
geeinrichtung angezeigten Werbeaussagen, die
die Kosten eines Produktes betreffen, zu bestimmten Zeitin
tervallen, beispielsweise halbjährlich, zu aktualisieren.
Claims (12)
1. Elektronische Geldbörse (10)
- - mit einer Anzeigeeinrichtung (2),
- - mit einer Eingabeeinrichtung (7),
- - mit einer Speichereinrichtung (4),
- - mit einem Eingang (3) und
- - mit einem Ausgang (5),
- - bei der ein einem bestimmten Geldbetrag entsprechender Betrag in Form einer elektronischen Information über den Eingang (3) in die Speichereinrichtung (4) eingebbar ist, und
- - bei der ein vom dem bestimmten Geldbetrag abzuziehender Betrag über die Eingabeeinrichtung (7) in Form einer elektrischen Information eingebbar und vom in der Speichereinrichtung (4) gespeicherten Betrag abziehbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß eine weitere elektronische Geldbörse (10′) von gleichem Aufbau zur Geldbörse (10) über eine elektrische Verbindung (6) mit der elektronischen Geldbörse (10) verbindbar ist, und
- - daß der abzuziehende Betrag über den Eingang (3′) in die Speichereinrichtung (4′) der Geldbörse (10′) transferierbar ist.
2. Elektronische Geldbörse nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die weitere elektronische Geldbörse
(10′) eine weitere Anzeigeeinrichtung (2′), eine weitere
Eingabeeinrichtung (7′), eine weitere Speichereinrichtung
(4′), einen weiteren Eingang (3′) und einen weiteren Aus
gang (5′) aufweist und daß der zu transferierende Betrag
zu dem in der weiteren Speichereinrichtung (4′) bereits
enthaltenden Betrag hinzuaddiert wird.
3. Elektronische Geldbörse nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß in der elektronischen Geldbörse
(10) der sich nach Abzug des zu transferierenden Betrages
ergebende Betrag an der Anzeigeeinrichtung (2) anzeigbar
ist.
4. Elektronische Geldbörse nach einem der Ansprüche 1 oder
3, dadurch gekennzeichnet, daß in der weiteren elek
tronischen Geldbörse (10′) der sich nach Aufaddieren des
zu transferierenden Betrages zu dem in der weiteren Spei
chereinrichtung (4′) bereits enthaltenden Betrag erge
bende Betrag an der weiteren Anzeigeeinrichtung (2′) anzeigbar
ist.
5. Elektronische Geldbörse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die elektrische Ver
bindung (6) die Form eines elektrischen Kabels oder einer
Telefon- oder Funktelefonleitung aufweist.
6. Elektronische Geldbörse nach einem der Ansprüche 1 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der bestimmte Betrag
über den Eingang (3) in die Speichereinrichtung (4) von
einem Geldinstitut einem Konto des Inhabers der elektro
nischen Geldbörse (10) entnehmbar ist.
7. Elektronische Geldbörse nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der aktuelle Betrag
der Speichereinrichtung (4) oder der weiteren Speichereinrichtung
(4′) von einem Geldinstitut der Speichereinrichtung (4) oder
der weiteren Speichereinrichtung (4′) entnehmbar und einem
Konto des Inhabers der Geldbörse (10) oder der weiteren Geldbörse
(10′) gutschreibbar ist.
8. Elekktronische Geldbörse nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeigeeinrichtung
(2) und/oder die weitere Anzeigeeinrichtung (2′) eine LED-Anzeigeeinrichtung
ist.
9. Elektronische Geldbörse nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Eingabeeinrichtung
(7) und/oder die weitere Eingabeeinrichtung (7′) die Form
einer Tastatur aufweist.
10. Elektronische Geldbörse nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß in der elektronischen
Geldbörse (10) und/oder in der weiteren elektronischen Geldbörse
(10′) eine Geheimzahl des Inhabers der Geldbörse (10) oder
der weiteren Geldbörse (10′) gespeichert ist und vor Vornahme
eines Transfers mit einer an der Eingabeeinrichtung (7) oder
der weiteren Eingabeeinrichtung (7′) eingegebenen
Geheimnummer verglichen wird.
11. Elektronische Geldbörse nach einem der Ansprüche 1
bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronische
Geldbörse (10) und/oder die weitere elektronische Geld
börse (10′) die Form eines kreditkartenähnlichen Gehäuses
(1) aufweist.
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ID=6531117
Family Applications (1)
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Legal Events
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8363 | Opposition against the patent | ||
8331 | Complete revocation |