DE4437132A1 - Verbrennungskraftmaschine mit variablem Verdichtungsverhältnis - Google Patents
Verbrennungskraftmaschine mit variablem VerdichtungsverhältnisInfo
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- DE4437132A1 DE4437132A1 DE19944437132 DE4437132A DE4437132A1 DE 4437132 A1 DE4437132 A1 DE 4437132A1 DE 19944437132 DE19944437132 DE 19944437132 DE 4437132 A DE4437132 A DE 4437132A DE 4437132 A1 DE4437132 A1 DE 4437132A1
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Description
Die Erfindung betrifft eine Verbrennungskraftmaschine
mit wenigstens einem Zylinder und einem darin verschiebli
chen Kolben, der über ein Pleuel mit einer Kurbelwelle
verbunden ist.
Während bei normalen Hubkolbentriebwerken die Stellung
des Kolbens im Zylinder ausschließlich über die Stellung
der Kurbel bestimmt wird, hat man in der Vergangenheit
versucht, für die unterschiedlichsten Betriebszwecke hier
eine Veränderungsmöglichkeit dadurch zu schaffen, daß
das Pleuel in zwei Pleuelteile unterteilt wurde, die über
ein Mittelgelenk miteinander verbunden sind, und wobei
ferner ein Lenkerarm am Pleuel angelenkt ist, dessen anderes
Ende über einen am Maschinengehäuse verschiebbaren Anlen
kungspunkt befestigt ist.
Derartige Konstruktionen sind
beispielsweise bekannt aus DE-A-29 35 073, DE-A-29 35 977,
DE-A-30 30 615, DE-A-37 15 391. Bei diesen Konstruktionen
ist der Lenkerarm unmittelbar an das Mittelgelenk gekoppelt,
so daß sich hier erhebliche konstruktive und betriebstechni
sche Probleme ergeben. Das Mittelgelenk baut sehr breit
und erreicht dabei ein hohes Gewicht, das bei den gegebenen
Raumverhältnissen nicht mehr durch Gegengewichte an der
Kurbelwelle ausgeglichen werden kann. Ferner ist aus EP-
A-0 292 603 eine Konstruktion dieser Art bekannt, bei
der das obere Pleuelteil eine über das Mittelgelenk hinaus
reichende gedachte Verlängerung aufweist, deren Ende die
Achse der Anlenkung für den Lenkerarm bildet. Da für die
Kinematik der Abstand zwischen der Achse des Mittelgelenkes
und der Achse der Anlenkung für den Lenkerarm verhältnis
mäßig klein gehalten werden muß, läßt sich das hieraus
resultierende konstruktive Problem nur durch eine kompli
zierte "Verschachtelung" der beiden Gelenke lösen. Neben
der sich hieraus ergebenden komplizierten und umständlichen
Gestaltung der Gelenkverbindungen, wie sie auch aus
DE-A-43 11 865 für die gleiche Motorkonzeption dargestellt
ist, ergibt sich als weiterer Nachteil, daß das Gelenk
schwerer und damit die Massenkräfte höher werden. Ferner
ist es schwierig, mit einer derartigen Gelenkausbildung
die notwendige Steifigkeit zu erzielen. Darüber hinaus
hat eine derartige Gelenkkonzeption eine höhere Reibung,
was zu meßbaren Verlusten beim effektiven Wirkungsgrad
führt.
Aus DE-C-6 12 405 ist es bekannt, den Lenkerarm koaxial
zum Mittelgelenk am Pleuel anzulenken und diese Anlenkung
am unteren Pleuelteil vorzusehen. Weiterhin ist es bekannt,
auf ein gemeinsames Mittelgelenk von oberem und unterem
Pleuelteil zu verzichten und den oberen und den unteren
Pleuelteil über jeweils ein gesondertes Gelenk mit dem
Lenkerarm zu verbinden, wie dies beispielsweise aus
DE-A-24 57 208 und DE-A-27 34 715 bekannt ist. Neben den
kinematischen Problemen dieser Konstruktion ergibt sich
auch ein hoher Bauaufwand, wobei insbesondere bei einem
Verzicht auf das Mittelgelenk zwischen oberem und unterem
Pleuelteil sich sehr ungünstige Belastungsfälle für die
Bauteile des hierdurch gebildeten Kolbentriebs, insbesondere
für den Lenkerarm ergeben.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die konstruk
tiven und betriebstechnischen Nachteile der vorbekannten
Bauformen zu vermeiden.
Diese Aufgabe wird für eine Verbrennungskraftmaschine
mit wenigstens einem Zylinder und einem darin axial ver
schieblichen Kolben, der über ein Pleuel mit einer Kurbel
welle verbunden ist, das zweiteilig ausgebildet ist und
mit seinem oberen Pleuelteil am Kolben angelenkt ist und
mit seinem unteren Pleuelteil an der Kurbel der Kurbel
welle angelenkt ist, gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
daß der obere Pleuelteil und der untere Pleuelteil über
ein Mittelgelenk miteinander verbunden sind und daß ferner
am oberen Pleuelteil ein Lenkerarm mit einem Ende über
ein Zusatzgelenk angelenkt ist, das im Bereich des Mittel
gelenkes mit seitlichem Abstand zu der durch die Verbindungs
linie zwischen der Anlenkung am Kolben und dem Mittelgelenk
definierten Längsachse am oberen Pleuelteil angeordnet
ist und mit seinem anderen Ende an einem Anlenkungspunkt
am Maschinengehäuse befestigt ist, der in bezug auf seinen
Abstand zur Zylinderachse veränderbar angeordnet ist.
Dadurch, daß die Anlenkung des Lenkerarms am Pleuel nicht
über das Mittelgelenk sondern über ein gesondertes seitli
ches Zusatzgelenk am oberen Pleuelteil erfolgt, ergibt
sich zum einen eine sehr viel bessere Kinematik für den
Kolbentrieb. Darüber hinaus kann die Bauteilbelastung
nennenswert reduziert werden, nicht zuletzt dadurch, daß
durch die seitliche Anordnung des Zusatzgelenkes am oberen
Pleuelteil eine konstruktiv einfachere schmalere und damit
leichtere Bauweise möglich ist. Aufgrund der günstigen
Kinematik ist es möglich, die gegenüber einem normalen
Kurbeltrieb höhere Pleuelmasse durch Gegengewichte an
der Kurbelwelle auszugleichen, wobei die schmale Bauweise
ein "Durchtauchen" des Zusatzgelenkes und auch des Mittelge
lenkes durch die Gegengewichte im Bereich der unteren
Totpunktstellung der Kurbel möglich ist. Dies ist beispiels
weise für langhubige Motore vorteilhaft. Durch die konstruk
tive Trennung der Anlenkung des Lenkerarms vom Mittelgelenk
ergibt sich trotz der schmalen Bauweise eine sehr steife
Bauteilverbindung und einer Reduzierung der Reibpartner,
was tribologisch günstiger ist. Die Längsachse ist hierbei
durch die Verbindungslinie zwischen der Anlenkung am Kolben
und dem Mittelgelenk definiert.
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß am oberen Pleuelteil der Abstand zwischen dem Mittelge
lenk und der Anlenkung am Kolben höchsten gleich, vorzugs
weise kleiner ist als der Abstand zwischen dem Zusatzgelenk
und der Anlenkung am Kolben. Auch hierdurch ergeben sich
eine Reihe von konstruktiven, kinetischen und kinematischen
Vorteilen, so beispielsweise eine Reduzierung der Kolbenhöhe
und damit eine Reduzierung der Kolbenmasse, geringere
Bauteilbeschleunigungen und kleinere Massenkräfte.
In Ausgestaltung der Erfindung ist ferner vorgesehen,
daß der durch Kolben, Pleuel und Kurbel gebildete Kurbel
trieb geschränkt ausgebildet ist, so daß die Zylinderachse
die Achse der Kurbel nicht schneidet. Besonders zweckmäßig
ist es jedoch, wenn der Kurbeltrieb in der Weise geschränkt
ausgebildet ist, daß, bezogen auf die Drehachse der Kurbel,
die Zylinderachse auf einer Seite und die Achse der Anlen
kung des Lenkerarms am Maschinengehäuse auf der anderen
Seite verläuft (negative Schränkung). Hierdurch ergeben
sich kleinere Normalkräfte auf den Kolben, so daß auch
der Kolben in seiner Höhe kleiner ausgebildet werden kann.
Hierdurch ergeben sich besonders günstige kinematische
Verhältnisse für den Kurbeltrieb.
Besonders zweckmäßig ist es hierbei, wenn der obere Pleuel
teil und/oder der untere Pleuelteil und/oder der Lenkerarm
bei einer geschränkten Ausführung so bemessen ist, daß
die Achse des Zusatzgelenkes während einer vollständigen
Kurbeldrehung die Zylinderachse nicht schneidet.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung
ist vorgesehen, daß das Mittelgelenk in der Weise ausgebildet
ist, daß der Gelenkbereich des einen Pleuelteils den Gelenk
bereich des anderen Pleuelteils gabelförmig umfaßt. Die
Anordnung ist zweckmäßigerweise so getroffen, daß der
Gelenkbereich des unteren Pleuelteils den Gelenkbereich
des oberen Pleuelteils gabelförmig umfaßt. Hierdurch ergibt
sich eine sehr steife gleichwohl schmalbauende Gelenkan
ordnung.
In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung ist ferner
vorgesehen, daß auch das Zusatzgelenk in der Weise ausgebil
det ist, daß der Gelenkbereich des einen Gliedes, vorzugswei
se der Lenkerarm den Gelenkbereich des anderen Gliedes,
vorzugsweise des oberen Pleuelteiles, gabelförmig umfaßt.
In Ausgestaltung der Erfindung ist ferner vorgesehen,
daß der Anlenkungspunkt des Lenkerarms am Maschinengehäuse
mit einer steuerbaren Verstelleinrichtung zur Veränderung
seines Abstandes zur Zylinderachse in Verbindung steht.
Durch diese Anordnung ist es möglich, auch während des
Betriebes die Totpunktlagen des Kolbens zu verändern und
damit das Verdichtungsverhältnis zu erhöhen oder zu vermin
dern, je nach dem, ob der Anlenkungspunkt in Richtung
auf die Zylinderachse bewegt wird (Verminderung des Verdich
tungsverhältnisses) oder der Anlenkungspunkt von der Zylin
derachse wegbewegt wird (Erhöhung des Verdichtungsverhält
nisses). Hierdurch ist es beispielsweise möglich, bei
einem Ottomotor unter Vollast das Verdichtungsverhältnis
zu reduzieren, um ein Klopfen zu vermeiden, jedoch in
der Teillast mit einem höheren Verdichtungsverhältnis
zu arbeiten, um so einen guten Wirkungsgrad aufrechtzuer
halten.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist hierbei
vorgesehen, daß der Anlenkungspunkt des Lenkerarmes am
Maschinengehäuse im wesentlichen quer zur Zylinderachse
verschiebbar gelagert ist und als Verstelleinrichtung
ein längenveränderbares Stützglied vorgesehen ist, durch
das der Anlenkungspunkt in einer jeweils vorgebbaren Posi
tion gehalten wird, das mit Stellmitteln in Verbindung
steht, wobei eine Verschiebung nach Betätigung der Stell
mittel unter dem Einfluß der Kräfte des Kurbeltriebs ermög
licht wird. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß für die
Verschiebung des Anlenkungspunktes beim Stelleingriff
keine zusätzlichen Stellkräfte aufgebracht werden müssen,
sondern daß lediglich das Stellmittel der ansteuerbaren
Verstelleinrichtung anzusteuern ist, das dann eine Ver
schiebung des Anlenkungspunktes um ein vorgebbares Maß
unter dem Einfluß der Massenkräfte ermöglicht.
In besonders zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung
ist vorgesehen, daß das Stützglied durch eine doppelt
wirkende Kolben-Zylinderanordnung gebildet wird, die mit
einem flüssigen Druckmittel beaufschlagt ist, wobei beide
Zylinderenden über eine Bypaßleitung miteinander verbunden
sind, in der ein ansteuerbares Ventil als Stellmittel
angeordnet ist. Je nach Freigabe über das ansteuerbare
Ventil kann dann das Stützglied in Richtung zum einen
oder zum anderen Zylinderende hin unter dem Einfluß der
Kräfte des Kurbeltriebs bewegt werden. In gleicher Weise
ist es aber auch möglich, statt einer Krafteinwirkung
durch die Massenkräfte das Stützglied über Öldruck als
Hilfskraft hin- und herzubewegen.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist eine Kurbel
vorgesehen, deren Kurbelzapfen den Anlenkungspunkt des
Lenkerarms bildet und deren Kurbelwelle über ein Übertragungselement
mit dem Stützglied in Verbindung steht. Diese
Anordnung erlaubt es, die notwendige, quer zur Zylinderachse
verlaufende Bewegung des Anlenkungspunktes des Lenkerarms
über eine Drehbewegung zu erzeugen. Ein weiterer Vorteil
besteht hier in der Möglichkeit entsprechender Übersetzungsverhältnisse,
um eine sehr feinfühlige und sehr präzise
Querbewegung des Anlenkungspunktes zu erzeugen. Bei entspre
chender Ausgestaltung des Übertragungselementes ist es
ebenfalls möglich, eine Axialbewegung, wie sie eine Kolben-
Zylinderanordnung ermöglicht, in eine Drehbewegung umzu
setzen. Dies ist beispielsweise dann möglich, wenn die
Kurbelwelle mit einer verhältnismäßig steilen schrauben
linienförmigen Außenverzahnung versehen ist, die in einer
entsprechenden Innenverzahnung eines wechselseitig beauf
schlagbaren Kolbens geführt ist. Das Maß der Steigung
bestimmt das Verhältnis zwischen Schiebeweg des Kolbens
einerseits und Drehbewegung der Kurbel andererseits, so
daß über lange Kolbenhübe sehr kleine Verdrehungen der
Kurbel und damit sehr geringe Querverschiebungen des Anlenk
punktes erzielbar sind. Auch hier kann die Verschiebung
entweder aktiv über das den Kolben beaufschlagende Druck
mittel erfolgen oder durch die Kräfte, die über die Kurbel
eingeleitet werden. Im letzteren Fall ist es jedoch erfor
derlich, daß die Steigung der Verzahnung so bemessen ist,
daß keine Selbsthemmung erfolgt.
Die Erfindung wird anhand schematischer Zeichnungen von
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen vertikalen Querschnitt durch einen
Zylinder eines Hubkolbenmotors,
Fig. 2 einen Schnitt gem. der Linie II-II in
Fig. 1,
Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel für einen Verstell
mechanismus,
Fig. 4 ein Blockschaltbild für die Ansteuerung
des Verstellmechanismus gem. Fig. 3,
Fig. 5 eine weitere Ansteuerungsmöglichkeit
für den Verstellmechanismus,
Fig. 6 den Verlauf des resultierenden Momentes
eines Vierzylindermotors in Abhängigkeit
vom Kurbelwinkel und in Relation zum
Gasdruck des 1. Zylinders,
Fig. 7.1-7.4 die Kinematik des Kurbeltriebes in unter
schiedlichen Kurbelstellungen.
Durch Anpassen des Verdichtungsverhältnisses an den jewei
ligen Lastzustand kann der Wirkungsgrad beim Hubkolben-
Verbrennungsmotor, insbesondere beim Ottomotor, entscheidend
verbessert werden. Nimmt man den Gleichraumprozeß als
Kreisprozeßmodell für den Ottomotor, so ergibt sich für
den thermischen Wirkungsgrad
ηth,V thermischer Wirkungsgrad des Gleichraumprozesses
Isentropenexponent
ε = Vh/Vc + 1 Verdichtungsverhältnis
Vh Zylinderhubvolumen
Vc Kompressionsvolumen
Isentropenexponent
ε = Vh/Vc + 1 Verdichtungsverhältnis
Vh Zylinderhubvolumen
Vc Kompressionsvolumen
Wie man aus der Definition des thermischen Wirkungsgrads
erkennen kann, nimmt der Wirkungsgrad mit steigendem Verdich
tungsverhältnis zu.
Wegen der Klopfneigung des Ottomotors bei Vollast muß
das Verdichtungsverhältnis jedoch für den Vollastbetrieb
begrenzt werden. Ein derart begrenztes, auf den Vollastbe
trieb abgestimmtes Verdichtungsverhältnis ist jedoch in
der Regel für die Erzielung guter Wirkungsgrade im Teillast
betrieb zu niedrig. Die Aufladung von Ottomotoren, die
zur Erhöhung der Leistungsdichte eingesetzt werden kann,
verschärft noch diesen Zielkonflikt. Zum einen muß wegen
der für die gewünschte erhöhte Leistungsdichte notwendigen
Aufladung des Verdichtungsverhältnis gegenüber dem frei
saugenden Ottomotor verringert werden, um eine klopfende
Verbrennung zu vermeiden. Zum anderen wird in der Teillast
die Diskrepanz zwischen dem tatsächlichen und dem für gute
Wirkungsgrade erforderlichen hohen Verdichtungsverhältnis
entsprechend größer. Durch eine während des Betriebs vor
nehmbare, lastabhängige Anpassung des Verdichtungsverhält
nisses kann dieser Zielkonflikt beim Ottomotor vermieden
werden.
Bei hoch aufgeladenen Dieselmotoren steht man vor der
Problematik, daß die prinzipiell hohen Verdichtungsver
hältnisse wegen der Spitzendruckbegrenzung gegenüber dem
nicht aufgeladenen Dieselmotors verringert werden müssen.
Will man durch Erhöhung der Aufladung eine Leistungsstei
gerung des Dieselmotors erreichen, muß das Verdichtungsver
hältnis um so deutlicher reduziert werden. Dies kann jedoch
nur soweit gehen, daß das für sicheres Starten des Diesel
motors erforderliche Verdichtungsverhältnis gewährleistet
bleibt. Auch hier ist also ein veränderbares Verdichtungs
verhältnis geboten.
Zusammenfassend läßt sich sagen, daß das variable Verdich
tungsverhältnis sowohl für den frei saugenden als auch
für den aufgeladenen Verbrennungsmotor im Hinblick auf
eine Wirkungsgradsteigerung gegenüber dem konventionellen
Motor von großer Bedeutung ist.
Nachstehend wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels
eine Konzeption für einen Hubkolbenmotor dargestellt und
beschrieben, der eine kennfeldgesteuerte Einstellung des
Verdichtungsverhältnisses bei nahezu konstantem Hubraum
ermöglicht.
Wie Fig. 1 zeigt, weist der Verbrennungskolbenmotor einen
Zylinder 1 auf, in dem sich ein Kolben 2 auf- und abbewegen
kann. Der Pleuel ist hierbei unterteilt in einen oberen
Pleuelteil 5 und einen unteren Pleuelteil 10, wobei der
obere Pleuelteil 5 über einen Kolbenbolzen 6 in üblicher
Weise am Kolben 2 angelenkt ist. Der untere Pleuelteil 10
ist am Kurbelzapfen 11 der Kurbel 4 an der Kurbelwelle 3
angelenkt. Der obere Pleuelteil 5 und der untere Pleuel
teil 10 sind über ein Mittelgelenk 9 miteinander verbunden.
Durch die Verbindungslinie zwischen der Achse des Kolbenbol
zens 6 und der Achse des Mittelgelenkes 9 wird die Längs
achse 5.1 des oberen Pleuelteiles 5 definiert.
Der obere Pleuelteil 5 weist ferner im Bereich des Mittel
gelenkes 9 ein Zusatzgelenk 8 auf, das mit seitlichem
Abstand zur Längsachse 5.1 des oberen Pleuelteiles 5 ange
ordnet ist. An diesem Zusatzgelenk 8 ist ein Lenkerarm
7 angelenkt, der mit seinem anderen Ende an einem Anlenk
punkt 13 in Form eines Exzenters 12 angelenkt ist. Der
Exzenter 12 und damit der Anlenkungspunkt 13 sind mit
einer Exzenterwelle 14 verbunden, so daß der Anlenkungs
punkt 13 sich bei einem Verdrehen der Exzenterwelle 14
um die gehäusefeste Achse 15 auf der punktiert angedeuteten
Kreisbahn 16, die in der Drehebene der Kurbel 4 liegt,
zwischen der Stellung A und der Stellung B im wesentlichen
quer zur Zylinderachse 17 bewegen kann.
Durch die angedeutete Verstellung des Exzenters und damit
einer Verschiebung des gehäusefesten Anlenkungspunktes 13
zwischen der Stellung A und der Stellung B ergibt sich
aufgrund des kinematischen Gesamtzusammenhanges des darge
stellten variablen Kurbeltriebs eine Erhöhung oder eine
Verringerung des Verdichtungsverhältnisses. Eine Reduzierung
des Verdichtungsverhältnisses bei nahezu konstantem Volumen
wird erreicht, wenn der Kolben 2 in der oberen Totpunktlage
eine entsprechend geringere senkrechte Höhe, gemessen
von der Kurbelwellenachse 3, einnimmt, als dies bei dem
maximal möglichen Verdichtungsverhältnis der Fall ist.
Der untere Totpunkt verschiebt sich um den nahezu gleichen
Betrag nach unten.
Die in Fig. 1 dargestellte Konzeption zeigt noch eine
konstruktive Besonderheit. Der dargestellte Kurbeltrieb
weist eine sogenannte negative Schränkung auf, d. h. die
Zylinderachse 17 liegt in der Zeichnung links und das
Zusatzgelenk 9 des Lenkerarms 7 liegt rechts von der durch
die Kurbelwellenachse 3 vorgegebene vertikale Mittelebene.
Diese Anordnung verursacht deutlich geringere Normalkräfte
auf den Kolben, was sich günstig hinsichtlich Verschleiß
und Reibung auswirkt. Aufgrund der geringeren Flächenpressung
zwischen Kolben 2 und Zylinder 1 kann die Reibfläche des
Kolbenhemdes reduziert werden, was wiederum zu einer Verrin
gerung der Kolbenmasse und damit zu einer Senkung der
Massenkräfte des Kurbeltriebs führt. Der Motorblock kann
bei einer negativen Schränkung kompakter ausgeführt werden,
da sich der zur Zylinderachse 17 senkrechte Abstand zwischen
Anlenkungspunkt 13 und Kurbelwellenmitte 3 verkleinert.
Hierbei ist es ferner möglich, in der Zylinderbüchse eine
Aussparung 0 vorzusehen, um bei entsprechend kompakter
Bauweise einen Freigang des Kurbeltriebs zu gewährleisten.
Mit dieser Aussparung 0 ergibt sich bei der Gestaltung
des Lenkerarms 7 ein größerer Spielraum, der im Hinblick
auf die mechanische Belastung des Lenkerarms 7 sehr hilf
reich ist. Die Aussparung 0 ist hierbei gerade so breit,
daß der Schaft des Lenkerarms kollisionsfrei eintauchen
kann. Der Ölabstreifring des Kolbens 2 überstreift diese
Aussparung nicht.
In Fig. 2 ist ein Querschnitt durch das untere Ende des
oberen Pleuelteils 5 dargestellt. Die Schnittdarstellung
läßt erkennen, daß das obere Ende des unteren Pleuelteils 10
gabelförmig ausgebildet ist und zwar sowohl für das Mittel
gelenk 9 als auch für das Zusatzgelenk 8, so daß der obere
Pleuelteil 5 einerseits und der Lenkerarm 7 andererseits
entsprechend umfaßt werden. Eine derartige Anordnung ist
sehr schmalbauend, reibungsarm und darüber hinaus sehr
biegesteif. Aufgrund der schmalen Bauweise kann, wie aus
Fig. 1 leicht zu erkennen ist und wie anhand der schemati
schen Darstellung der Kinematik in Fig. 7 ebenfalls zu
erkennen ist, die Gelenkanordnung des oberen Pleuelteils
5 ebenso wie der daran angeschlossene Teil des Lenkerarms
7 zwischen den in Fig. 1 angedeuteten Gegengewichten 3.1
"durchtauchen", so daß ein Massenausgleich für jeden Zylin
der möglich ist.
In Fig. 3 ist ein Ausführungsbeispiel eines als Verstellein
richtung C ausgebildeten Stützgliedes für den gehäuseseiti
gen Anlenkungspunkt 13 des Lenkerarms 7 dargestellt. Dieses
besteht im wesentlichen aus einem Hydraulikzylinder 18
und einem darin axial verschiebbaren Kolben 19, der an
seiner der Exzenterwelle 14 zugewandten Seite eine rohrar
tige Verlängerung 23 aufweist, die mit einer Außenschrägverzahnung
24 und einer Innenschrägverzahnung 25 versehen
ist. Die Außenverzahnung 24 ist im Eingriff mit einer
motorgehäusefesten Innenschrägverzahnung 26. Die Innenver
zahnung 25 der Kolbenverlängerung 23 ist im Eingriff mit
der Außenschrägverzahnung 27 der Exzenterwelle 14. Die
beiden Druckölkammern 20 und 21 im Zylinder 18 werden
durch den Kolben 19 gegeneinander abgedichtet und über
die Druckölleitungen 28 und 29 mit Drucköl beaufschlagt.
Eine axiale Verschiebung des Hydraulikkolbens, deren Rich
tung sich je nach Druckgefälle zwischen den beiden Drucköl
kammern 20 und 21 einstellt, führt zu einer Verdrehung
der Exzenterwelle 14, die wiederum zu einer Bewegung des
Anlenkungspunktes 13 auf seiner Kreisbahn 16 zwischen
den Punkten A und B führt.
Bei Reihenmehrzylindermotoren wird die Exzenterwelle 14
von nur einem derartigen Verstellmechanismus betätigt,
der an einem Ende der Exzenterwelle 14 angebracht ist,
auf der dann entsprechend der Zahl der Zylinder entspre
chende Exzenter oder Kurbeln angeordnet sind.
Eine kontinuierliche Verdrehung der Exzenterwelle 14 wird
dadurch erreicht, daß der Hydraulikkolben in beliebigen
Zwischenlagen durch einen Druckausgleich zwischen den
Druckölkammern 20 und 21 gehalten werden kann. Hierzu
werden Proportionalventile 30, 31 verwendet, die die Druck
ölleitungen 28 und 29 verschließen bzw. bei einer gewünsch
ten Verschiebung des Hydraulikkolbens 19 je nach erforderli
cher Verschiebungsrichtung öffnen können. Ein Rückschlag
ventil 33 verhindert, daß sich durch auftretende Rückstell
momente auf die Exzenterwelle 14 eine Verschiebung des
Hydraulikkolbens entgegen der gewünschten Verschiebungsrich
tung ergibt. Mit einem Rückschlagventil 34 wird die Durch
strömungsrichtung der beiden Proportionalventile 30 und
31 festgelegt.
Der Ölkreislauf des Verstellmechanismus kann in den Motoren
ölkreislauf integriert werden. Die erforderliche Ölpumpe 32
wäre in diesem Fall dann identisch mit der Motorölpumpe.
Das Ölreservoir 35 entspräche der Motorölwanne. Alternativ
hierzu kann der in Fig. 3 dargestellte Ölkreislauf auch
als eigenständiger Druckölkreislauf ausgeführt werden.
Die Verschiebung des Hydraulikkolbens 19 wird über eine
in Fig. 4 als Blockschaltbild dargestellte Regelstrecke
gesteuert, wobei die Kennfeldgrößen "Last", erfaßt durch
die Drosselklappenstellung ϕ und "Drehzahl n" Eingangs
größen für die Regelstrecke darstellen, die zu einem Soll
wert (Führungsgröße) der Position des Anlenkungspunktes
13 mit Hilfe eines Meßwertaufnehmers M weiterverarbeitet
werden.
Die Kräfte des Kurbeltriebs, die für die Regelstrecke
eine Störgröße in Form eines Momentes darstellen (vergl.
Fig. 6) wirken auf den Verstellmechanismus und führen
zu einer Regelabweichung xw, die wiederum vom Regler bei
der Ermittlung der Stellgröße y berücksichtigt wird, wie
dies aus dem Blockschaltbild in Fig. 4 ersichtlich ist.
Da das resultierende Moment aufgrund der inneren Kräfte
des Kurbeltriebs und der auf den Kolben 2 wirkenden Gaskraft
um die Exzenterwellenachse 15 im Uhrzeigersinn dreht,
hat der Verstellmechanismus die Tendenz, den Anlenkungs
punkt 13 in die in Fig. 1 dargestellte Position A zu ver
fahren, die der geringstmöglichen Verdichtung entspricht.
Dies stellt bei einem plötzlichen Lastwechsel von Teillast
auf Vollast für den Motor eine besondere Schutzfunktion
dar, da mit Hilfe des resultierenden Momentes des Kurbel
triebs das Verdichtungsverhältnis schneller hin zu kleine
ren Werten verstellt werden kann, um motorschädigende
Spitzendrücke bzw. ein Klopfen zu vermeiden.
Das Verdichtungsverhältnis kann somit zwischen einer gerin
gen Verdichtung bei Vollast bis zu einer maximalen Verdich
tung bei extremer Teillast eingestellt werden. Dabei wird
der Anlenkungspunkt 13 wie folgt bewegt:
Dieser befindet sich, wie in Fig. 1 dargestellt, bei Voll
last in der Position A. Wird nun die Last zurückgenommen,
kann das Verdichtungsverhältnis erhöht werden. Dies ge
schieht durch ein Verdrehen der Exzenterwelle 14, so daß
der Anlenkungspunkt 13 sich aus der Position A auf der
Kreisbahn 16 in Richtung auf die Position B bewegt. Bei
extremer Teillast bzw. bei sehr niedrigen Drehzahlen bei
aufgeladenen Verbrennungsmotoren befindet sich dann der
Anlenkungspunkt 13 in der Position B, d. h. der Verbren
nungsmotor wird dann mit dem höchsten Verdichtungsverhält
nis betrieben.
Während anhand von Fig. 3 ein Verstellmechanismus C darge
stellt und beschrieben wurde, der kraftbetätigt ist, zeigt
Fig. 5 eine Anordnung, die eine selbsttätige Verstellung,
d. h. eine Verstellung ohne zusätzliche Stellkräfte ermög
licht. Das aus den Massenkräften des Kurbeltriebs und
der Gaskraft auf den Kolben 2 resultierende Moment (vergl.
Fig. 6) auf die Exzenterwelle 14 stellt das Kraftpotential
für die Verschiebung des Anlenkungspunktes 13 dar. Bei
einer Verdrehung der Exzenterwelle 14 wird hierbei der
Hydraulikkolben 19 je nach Drehrichtung axial in die der
Position A entsprechenden geringstmöglichen Verdichtung
bzw. in die der Position B entsprechenden größtmögliche
Verdichtung verschoben. Die negativen Anteile des Momentes
auf die Exzenterwelle 14 (wie aus Fig. 6 ersichtlich)
bewirken eine Verdrehung der Exzenterwelle 14 im positiven
Uhrzeigersinn, wenn man in Richtung der positiven X-Achse
schaut (vergl. die Koordinatenangabe in Fig. 5). Der Hydrau
likkolben 19 bewegt sich bei entsprechenden Schrägverzah
nungspaarungen 24/26 und 25/27 in der Stellung 111 des
Proportionalventils 30 in die negative X-Richtung, d. h.
in Richtung der der Position A entsprechenden geringsten
Verdichtung. Die positiven Anteile des Momentes können
bei dieser Stellung des Proportionalventils 30 den Hydraulik
kolben 19 nicht in die Gegenrichtung verschieben, da das
Rückschlagventil 32 eine dafür notwendige Durchströmungsrich
tung des Proportionalventils 30 verhindert. Als besonders
vorteilhaft erweist sich, daß die negativen Anteile des
Momentes auf die Exzenterwelle 14 größer sind als die
positiven Anteile, denn dies bedeutet bei einem plötzlichen
Lastwechsel von Teillast nach Vollast, daß das Verdichtungs
verhältnis entsprechend schnell von einem hohen Verdichtungs
verhältnis zu einem niedrigen Verdichtungsverhältnis hin
verändert werden kann. So können Klopfschäden beim Ottomotor
und eine spitzendruckbedingte Überlastung der Bauteile
beim Dieselmotor vermieden werden.
Soll der Anlenkungspunkt 13 derart verschoben werden,
daß sich größere Verdichtungsverhältnisse einstellen, muß
der Hydraulikkolben 19 in positive X-Richtung wandern.
Dies bedingt die Stellung I des Proportionalventils 30,
bei der nur die Wirkung der positiven Anteile des Momentes
auf die Exzenterwelle 14 zugelassen werden.
Die Stellung II des Proportionalventils 30 ermöglicht
ein konstantes Verdichtungsverhältnis. Weder die negativen
noch die positiven Anteile des Momentes auf die Exzenter
welle 14 können die Position des Anlenkungspunktes- 13
bzw. des Hydraulikkolbens 19 verändern. Hierbei wird die
Inkompressibilität des Hydrauliköls und eine entsprechende
Unverformbarkeit der Hydraulikbauteile und der Druckölka
näle vorausgesetzt.
Die Ölpumpe 34 des Motors übernimmt bei dieser Ausführungs
form lediglich die Aufgabe, eventuelle Leckverluste auszu
gleichen. Die Rückschlagventile 31 und 33 verhindern einen
Kurzschluß der jeweiligen hydraulischen Schaltstellung.
In den Fig. 7.1 bis 7.4 ist für eine Drehung der Kurbelwelle
im Uhrzeigersinn von 0 bis 270° Kurbelwinkel die Kinematik
des in Fig. 1 dargestellten und vorstehend beschriebenen
Kurbeltriebes gezeigt. Bei der gegebenen Bauform ist der
Abstand des Mittelgelenkes 9 zu der durch den Kurbelbolzen 6
definierten Anlenkung des oberen Pleuelteils 5 kleiner
als der Abstand des Zusatzgelenkes 8 zur Anlenkung des
oberen Pleuelteils am Kolben 2. Zweckmäßigerweise sollte
das Abstandsverhältnis 8-6 zu 9-6 auf jeden Fall größer 1
sein, um die Beschleunigungswerte des Kurbeltriebs und
damit die Massenkräfte zu begrenzen. Nimmt das Verhältnis
8-6 zu 9-6 Werte kleiner 1 an, so steigen der Spitzenwerte
der Bauteilbeschleunigung bzw. die Massenkräfte des Kurbel
triebs extrem an. Der Abstand zwischen dem Mittelgelenk
9 und dem Zusatzgelenk 8 muß derart gewählt werden, daß
einerseits der Freigang für das obere Pleuelteil 5 im
Zylinder 1 gewährleistet ist und andererseits genügend
Platz vorhanden ist, um die beiden Gelenke 8 und 9 in
der Weise zueinander anzuordnen, daß sich der Lenkerarm
7, das untere Pleuelteil 10 und das obere Pleuelteil 5
kollisionsfrei in einer Ebene bewegen können.
Der anhand der Fig. 3 und 5 beschriebene Verstellmechanis
mus kann auch dahingehend abgewandelt werden, daß sich
der Anlenkungspunkt 13 unmittelbar auf einem Ende eines
Hydraulikkolbens abstützt, dessen Bewegungsrichtung jedoch
dann quer zur Kurbelwelle 3 in Richtung auf die Zylinder
achse 17 verläuft, so daß die Verschiebung des Kolbens
unmittelbar eine Verschiebung des Anlenkungspunktes 13
bewirkt.
Bezugszeichenliste zu Fig. 4:
ϕ Drosselklappenstellung
M Meßwertaufnehmer
n Motordrehzahl
R Regler
S Verstellmechanismus (Stellglied)
w Sollwert der Anlenkpunktstellung (Führungsgröße)
x Istwert der Anlenkpunktstellung (Regelgröße)
xw Regelabweichung
y Stellgröße
z Anlenkpunktverschiebung durch Kräfte des Kurbeltriebs (Störgröße)
M Meßwertaufnehmer
n Motordrehzahl
R Regler
S Verstellmechanismus (Stellglied)
w Sollwert der Anlenkpunktstellung (Führungsgröße)
x Istwert der Anlenkpunktstellung (Regelgröße)
xw Regelabweichung
y Stellgröße
z Anlenkpunktverschiebung durch Kräfte des Kurbeltriebs (Störgröße)
Claims (11)
1. Verbrennungskraftmaschine mit wenigstens einem Zylinder
(1) und einem darin axial verschieblichen Kolben (2),
der über ein Pleuel mit einer Kurbelwelle (3) verbunden
ist, das zweiteilig ausgebildet ist und mit seinem oberen
Pleuelteil (5) am Kolben (2) angelenkt ist und mit seinem
unteren Pleuelteil (10) an der Kurbel (4) der Kurbelwelle
(3) angelenkt ist, wobei der obere Pleuelteil (5) und
der untere Pleuelteil (10) über ein Mittelgelenk (9) mitein
ander verbunden sind und wobei ferner am oberen Pleuelteil
(5) ein Lenkerarm (7) mit einem Ende über ein Zusatzgelenk
(8) angelenkt ist, das im Bereich des Mittelgelenkes (9)
mit seitlichem Abstand zu der durch die Verbindungslinie
zwischen der Anlenkung (6) am Kolben (2) und dem Mittelge
lenk (9) definierten Längsachse (5.1) des oberen Pleuelteils
(5) angeordnet ist, und mit seinem anderen Ende an einem
Anlenkungspunkt (13) am Maschinengehäuse befestigt ist,
der in bezug auf seinen Abstand zur Zylinderachse (17)
veränderbar angeordnet ist.
2. Verbrennungskraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß am oberen Pleuelteil (5) der Abstand
zwischen dem Mittelgelenk (9) und der Anlenkung (6) am
Kolben (2) höchstens gleich, vorzugsweise kleiner ist
als der Abstand zwischen dem Zusatzgelenk (8) und der
Anlenkung (6) am Kolben (2).
3. Verbrennungskraftmaschine nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß der durch Kolben (2), Pleuel
(5, 10) und Kurbel (4) gebildete Kurbeltrieb geschränkt
ausgebildet ist, wobei die Zylinderachse (17) die Achse
der Kurbelwelle (3) nicht schneidet.
4. Verbrennungskraftmaschine nach einem der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kurbeltrieb in
der Weise geschränkt ausgebildet ist, daß, bezogen auf
die Drehachse der Kurbelwelle (3) die Zylinderachse (17)
auf einer Seite und die Achse des Anlenkungspunktes (13)
des Lenkerarms (7) am Maschinengehäuse auf der anderen
Seite verläuft (negative Schränkung).
5. Verbrennungskraftmaschine nach einem der Ansprüche
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Pleuelteil
(5) und/oder der untere Pleuelteil (10) und/oder der Lenker
arm (7) bei einer geschränkten Ausführung so bemessen
ist, daß die Achse des Zusatzgelenks (8) während einer
vollständigen Kurbeldrehung die Zylinderachse (17) nicht
schneidet.
6. Verbrennungskraftmaschine nach einem der Ansprüche
1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittelgelenk
(9) in der Weise ausgebildet ist, daß der Gelenkbereich
des einen Pleuelteils (5) oder (10) den Gelenkbereich
des anderen Pleuelteils (10) oder (5) gabelförmig umfaßt.
7. Verbrennungskraftmaschine nach einem der Ansprüche
1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusatzgelenk
(8) in der Weise ausgebildet ist, daß der Gelenkbereich
des einen Gliedes (oberer Pleuelteil 5 und/oder Lenker
arm 7) den Gelenkbereich des anderen Gliedes (Lenkerarm
7 und/oder unterer Pleuelteil 10) gabelförmig umfaßt.
8. Verbrennungskraftmaschine nach einem der Ansprüche
1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Anlenkungspunkt
(13) des Lenkerarms (7) am Maschinengehäuse mit einer
steuerbaren Verstelleinrichtung (C) zur Veränderung seines
Abstandes zur Zylinderachse (17) in Verbindung steht.
9. Verbrennungskraftmaschine nach einem der Ansprüche
1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Anlenkungspunkt
(13) des Lenkerarms (7) am Maschinengehäuse im wesentlichen
quer zur Zylinderachse (17) verschiebbar gelagert ist
und als Verstelleinrichtung ein längenveränderbares Stütz
glied vorgesehen ist, durch das der Anlenkungspunkt (13)
in einer jeweils vorgebbaren Position gehalten wird, das
mit Stellmitteln (30, 31) in Verbindung steht, wobei eine
Verschiebung nach Betätigung der Stellmittel unter dem
Einfluß der Kräfte des Kurbeltriebs ermöglicht wird.
10. Verbrennungskraftmaschine nach einem der Ansprüche
1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützglied durch
eine doppelt wirkende Kolben-Zylinderanordnung (18, 19)
gebildet wird, die mit einem flüssigen Druckmittel beauf
schlagbar ist, wobei beide Zylinderenden (20, 21) über
eine Bypaßleitung (28, 29) miteinander verbunden sind,
in der ein ansteuerbares Ventil (30) als Stellmittel ange
ordnet ist.
11. Verbrennungskraftmaschine nach einem der Ansprüche
1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß ein Exzenter vorge
sehen ist, dessen Kurbelzapfen (12) den Anlenkungspunkt
(13) des Lenkerarms (7) bildet und dessen Welle (14) über
ein Übertragungselement mit dem Stützglied in Verbindung
steht.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944437132 DE4437132A1 (de) | 1993-10-27 | 1994-10-18 | Verbrennungskraftmaschine mit variablem Verdichtungsverhältnis |
US08/377,597 US5595146A (en) | 1994-10-18 | 1995-01-24 | Combustion engine having a variable compression ratio |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE9316389U DE9316389U1 (de) | 1993-10-27 | 1993-10-27 | Verbrennungskraftmaschine mit variablem Verdichtungsverhältnis |
DE19944437132 DE4437132A1 (de) | 1993-10-27 | 1994-10-18 | Verbrennungskraftmaschine mit variablem Verdichtungsverhältnis |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4437132A1 true DE4437132A1 (de) | 1995-05-04 |
Family
ID=25941146
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944437132 Withdrawn DE4437132A1 (de) | 1993-10-27 | 1994-10-18 | Verbrennungskraftmaschine mit variablem Verdichtungsverhältnis |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4437132A1 (de) |
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: FEV MOTORENTECHNIK GMBH, 52078 AACHEN, DE |
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8141 | Disposal/no request for examination |