DE4435028A1 - Verfahren zur Minimierung der Bildung thermischer Stickoxide bei einer Verbrennung - Google Patents
Verfahren zur Minimierung der Bildung thermischer Stickoxide bei einer VerbrennungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Verfahren zum Mini
mieren der Bildung thermischer Stickoxide bei einer Verbrennung
gemäß den Oberbegriffen der nebengeordneten Patentansprüche.
Solche Verfahren sind bekannt. Es besteht seit längerer Zeit
aus Umweltschutzgründen das Bedürfnis, die Bildung thermischer
Stickoxide zu minimieren. Hierbei ist es bekanntgeworden, daß
es generell zu günstigen Ergebnissen führt, wenn man die spezi
fische Belastung der Brennoberfläche klein hält. Dies beruht
auf der Tatsache, daß eine kleiner werdende spezifische Bela
stung der Brennoberfläche zu einer niedrigeren Flammentempera
tur führt. Parallel hierzu ist auch bekannt, den Anteil der
Verbrennungsluft an der Verbrennung zu erhöhen, weil auch auf
diese Weise eine Verminderung der Stickoxidbildung erfolgt. Die
Erhöhung der an der Verbrennung teilnehmenden Luftmenge führt
erstens zu einer Absenkung der Flammentemperatur, zweitens aber
auch zu einer Erhöhung des Sauerstoffgehaltes im Verbrennungs
bereich, wobei diese beiden Einflüsse sich gegenläufig auswir
ken. Je mehr Sauerstoff in der Verbrennungszone vorhanden ist,
um so größer ist die Möglichkeit der Bildung thermischer
Stickoxide, nur wirkt sich die Absenkung der Flammentemperatur
erheblich größer aus als die Steigerung des Sauerstoffgehaltes
in der Verbrennungszone.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, basierend auf den
eben geschilderten Erkenntnissen, die Bildung thermischen
Stickoxides weiter verfahrensmäßig zu minimieren.
Hierbei geht die Erfindung zunächst von der Erkenntnis aus, daß
dies bei der Verbrennung beliebiger Brennstoff-Luft-Gemische
geschehen kann, wobei unter Brennstoff zunächst alle Gase, wie
reines Methan, Erdgas und Flüssiggas verstanden wird wie auch
vergaster flüssiger Brennstoff. Weiterhin sind die speziellen
Brennerformen für die Anwendung der Erfindung zunächst gleich
gültig, obwohl man zwischen einer Strahlungsverbrennung, wie
beispielsweise durch eine Keramikplatte oder ein Drahtgewebe,
und einer Lochplattenverbrennung, wie beispielsweise durch eine
mit Löchern versehene Brennerplatte oder einem Stabbrenner, un
terscheiden kann. Der wesentliche Unterschied zwischen beiden
Verbrennungsformen liegt darin, daß bei der Verbrennung durch
eine Keramikplatte oder ein Gewebe praktisch die gesamte Ober
fläche der Platte oder des Gewebes an dem Verbrennungswärme
übergang durch Strahlung des Brennermaterials teilnimmt, wäh
rend bei Stabbrennern oder Flächenbrennern mit großer Aus
trittsgeschwindigkeit eigentlich nur die Brenngemisch-Aus
trittsöffnungen wesentlich für den Durchtrittsquerschnitt des
Gemisches und damit für die spezifische Brennerbelastung sind.
Die Lösung der oben genannten Aufgabe besteht bei dem Verfahren
der eingangs näher bezeichneten Art erfindungsgemäß in den
Kennzeichen der unabhängigen Patentansprüche.
Weitere Ausgestaltungen und vorteilhafte Weiterbildungen der
Verfahren finden sich in den abhängigen Patentansprüchen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Figuren
der Zeichnungen im folgenden näher beschrieben, wobei
Fig. 1 einen Strahlungsbrenner zeigt, der mit einer Keramik
platte ausgestattet ist,
Fig. 2 einen Gebläsebrenner mit einer gewölbt gestalteten,
Brenngemisch-Austrittsöffnungen aufweisenden Blechplatte,
Fig. 3 einen atmosphärischen Gasbrenner, dessen Brennoberflä
che aus der
Fig. 4 hervorgeht,
Fig. 5 ein erstes Schaubild und
Fig. 6 ein zweites Schaubild.
In allen Figuren bedeuten gleiche Bezugszeichen jeweils die
gleichen Einzelheiten.
Eine Verbrennung eines Gases benötigt zunächst einmal einen
Brennstoff, der entweder gleich als Gas vorliegt, wie zum Bei
spiel in Form von Wasserstoff, Methan, Butan und dergleichen,
oder in Form von Gasgemischen, wie Erdgas oder Flüssiggas. Der
Brennstoff kann auch in Gestalt einer Flüssigkeit vorliegen,
beispielsweise als Benzin oder Heizöl. Da Flüssigkeiten nicht
selbst brennen können, müssen sie zunächst zu ihrer Verbrennung
vergast werden.
Der zur Verbrennung notwendige Sauerstoff kann zwar als reiner
Sauerstoff, wie zum Beispiel beim Schweißbrenner zugeführt wer
den, liegt aber in der Regel in Form von Luft vor, die sowohl
Sauerstoff wie, hier insbesondere interessierend, Stickstoff
enthält.
Als Verbrennungsmethode sei zunächst die atmosphärische Ver
brennung (siehe Fig. 3 und 4) genannt, bei der ein aus einer
Düse austretender gasförmiger Brennstoff über einen Ringspalt
um die Düse sogenannte Primärluft in ein Mischrohr ansaugt, wo
die Mischung der beiden Komponenten stattfindet, und bei der
das vorgemischte Gemisch an der Brennoberfläche des Brenners
verbrennt, wobei hier Sekundärluft zusätzlich Zutritt hat. Die
Schwierigkeit bei dieser Verbrennung liegt darin, daß die ge
samte zur Gemischbildung notwendige Energie aus dem Ausström
impuls der Gasdüse stammen muß. Falls diese Energie aus irgend
welchen Gründen nicht ausreicht, ist es bei einer Sonderform
dieser Verbrennung möglich, im Zuluft- oder Abgasweg des Heiz
gerätes ein Gebläse vorzusehen. Man spricht dann von einer ge
bläseunterstützten atmosphärischen Verbrennung.
Im Unterschied dazu existiert der Gebläsebrenner beziehungs
weise die mit Hilfsenergie arbeitende Verbrennung, bei der die
Verbrennungsluft bei einer meist geschlossenen Brennkammer
durch ein im Zuluftweg des Brenners angeordnetes Gebläse in den
Verbrennungsraum gefördert wird. Der gasförmige oder vorher
vergaste Brennstoff wird in der Regel stromauf des Gebläses in
den Luftweg eingebracht, so daß das Gebläse mit zur Gemischbil
dung herangezogen werden kann. Es ist auch üblich, den Brenn
stoff direkt in das Gebläse einzugeben oder in ein Mischrohr
stromab des Gebläses. Der wesentliche Unterschied zur atmosphä
rischen Verbrennung liegt darin, daß der Brennraum beziehungs
weise der Brenner gegenüber der Atmosphäre unter Überdruck
steht. Völlig unabhängig hiervon ist es, ob der Brenner nach
oben brennt, was beim atmosphärischen Brenner stets der Fall
ist, oder als Sturzbrenner entgegen der Auftriebsrichtung ar
beitet.
Beim Gebläsebrenner kann unterschieden werden zwischen Strah
lungsbrennern und Lochplattenbrennern (Blaubrenner), wobei bei
den Strahlungsbrennern wiederum unterschieden werden kann zwi
schen solchen, die mit einer keramischen Strahlungsplatte ar
beiten und solchen, die als Trennebene zwischen der Mischzone
der Verbrennungskomponenten und der Brennzone ein Drahtgewebe
aufweisen. Beiden letzteren Ausführungsformen gemeinsam ist,
daß praktisch die gesamte Oberfläche der Trennoberfläche an der
Verbrennung teilnimmt. In diesem Zusammenhang soll noch erwähnt
werden, daß statt der beiden eben konkret genannten Trennober
flächen auch andere Materialien Verwendung finden können, bei
spielsweise keramische Fliese, keramischer Schaum und Sinter
metall. Alle diese Materialien weisen eine mehr oder weniger
große Porosität auf, wobei das Brennstoff-Luft-Gemisch durch
die Poren vom Mischraum in den Brennraum übertritt. Da diese
Poren sehr dicht aneinanderliegen, nimmt praktisch die gesamte
Trennoberfläche an dem Verbrennungswärmeübergang teil.
Im Gegensatz dazu sind die mit Brenngemisch-Austrittsschlitzen
oder -öffnungen versehenen Brenner meist mit einer metallischen
Brennoberfläche unterschiedlichster Konfiguration versehen, wo
bei das Brenngemisch nur durch diese Austrittsöffnungen aus der
Mischzone in die Verbrennungszone hinaustritt. Hierbei ist es
wesentlich, daß nicht die gesamte Oberfläche der Trennoberflä
che an dem Verbrennungswärmeübergang teilnimmt, sondern eben
nur die Summe der Öffnungsquerschnitte aller Brenngemisch-Aus
trittsöffnungen. Auch diese Brenner arbeiten sekundärluftfrei.
Theoretisch wäre es auch bei atmosphärischen Gasbrennern mög
lich, die gesamte zur Verbrennung des Brennstoffs notwendige
Luft durch das Mischrohr allein aus der Energie des Gasstrahls
anzusaugen. Dies bedingt allerdings eine optimale Ausgestaltung
der Strömungsverhältnisse im Mischrohr und relativ große Brenn
gemisch-Austrittsöffnungen, um den Strömungswiderstand im Be
reich des Inneren des Brenners klein zu halten. Wenn dies auf
Schwierigkeiten stößt, versucht man trotzdem, das Mischungsver
hältnis zwischen Gas- und Primärluft überstöchiometrisch zu
halten und teilweise zusätzlich aus Sicherheitsgründen Sekun
därluft zutreten zu lassen.
Als erstes Ausführungsbeispiel wird der Strahlungsbrenner nach
Fig. 1 in Verbindung mit dem Schaubild nach Fig. 5 betrach
tet.
Ein Gebläsebrenner 1 gemäß Figur besteht aus einem Gehäuse 2,
das in seinem Innenraum 3 eine Mischzone 4 bildet. Der Gebläse
brenner 1 ist an der Unterseite 5 einer Brennkammer 6 angeord
net, in deren Inneren 7 eine Verbrennungszone 8 in der Nähe des
Brenners 1 gebildet wird. Dem Gebläsebrenner 1 zugeordnet ist
ein beliebiger Wärmetauscher 9, beispielsweise ein Lamellen
rohr-Wärmetauscher, durch dessen Rohr oder Rohre 10 aufzuhei
zendes Wasser geleitet wird. Oberhalb des Lamellenwärmetau
schers 9 befindet sich ein Abgassammelraum 11, der über einen
Abgasanschluß 12 mit einem Kamin in Verbindung steht. Der Ge
mischzone 4 wird ein Brennstoff-Luft-Gemisch über eine Zufuhr
leitung 13 zugeführt, wobei dem eigentlichen Einlaß 14 der Zu
fuhrleitung 13 die Verbrennungsluft aus der Atmosphäre zuge
führt wird, während der Brennstoff über eine Brennstoffleitung
15, in der ein Magnetventil 16 angeordnet ist, zugeführt wird,
wobei ein Ende 17 der Brennstoffleitung 15 unmittelbar stromauf
eines Gebläses 18 im Innenraum der Zufuhrleitung 13 endet. Das
Gebläse 18 bildet den Übergang von der Zufuhrleitung 13 in den
Innenraum 3 des Gebläsebrenners 1. Das Gebläse 18 weist ein
Flügelrad 19 auf, das von einem Elektromotor 20 angetrieben
ist, der seine Energie über eine Netzzuleitung 21 aus einem
speisenden Netz erhält. Das Magnetventil 16 ist über eine
Steuerleitung 22 mit einer Steuerung 23 verbunden, die gleich
falls über eine Leitung 24 aus dem Netz gespeist ist. Die
Steuerung 23 beaufschlagt über eine Leitung 25 den Elektromotor
20.
Die Verbrennungszone 8 und die Mischzone 4 sind durch eine
Trennfläche 26 getrennt, die aus einer porösen Keramikplatte,
einem porösen keramischen Vlies, einem Metalldrahtgewebe, einem
keramischen Schaum oder einem Sintermetall gebildet werden
kann. Allen diesen Stoffen und einer Mehrzahl ähnlich wirkender
Stoffe ist gemeinsam, daß die gesamte Oberfläche der Trennflä
che 26 am Durchtritt des Brennstoff-Luft-Gemisches teilnimmt.
In der Verbrennungszone 8 entsteht das sogenannte thermisch ge
bildete Stickoxid. Genau genommen handelt es sich hier um eine
Vielzahl einzelner Oxide, wie N₂O, NO, N₂O₃ und NO₂ und N₂O₅,
die in einem unterschiedlichen Verhältnis zueinander stehen.
Der Vereinfachung halber wird im folgenden von Stickoxid ge
sprochen, welches thermisch gebildet ist, das heißt, nur durch
die Wärme der Verbrennung. Geschieht die Verbrennung ganz oder
teilweise unter Sauerstoffmangel, so wird promptes Stickoxid
gebildet, und zwar durch Umwandlung von Kohlenwasserstoff über
Blausäure in Stickoxid. Diese Stickoxidbildung kann im folgen
den als nicht relevant außer acht gelassen werden, da sie
hauptsächlich bei teilvormischenden Brennern und in deren An
fangsbrennphase auftritt.
Im Schaubild gemäß Fig. 5 ist in der Mitte ein erster Kreis
dargestellt, der als Ergebnis die Stickoxidbildung zum Inhalt
hat. Man erkennt durch die Pfeile 31, 32 und 33, daß drei Grö
ßen, nämlich der Sauerstoffgehalt 34, die Flammentemperatur 35
und die Verweilzeit 36 der Komponenten in der Verbrennungszone
auf die Stickoxidbildung Einfluß haben. Man erkennt aber auch
durch die weiteren Pfeile 37, 38 und 39, daß sich Sauerstoffge
halt 34, Flammentemperatur 35 und Verweilzeit 36 auch noch ge
genseitig beeinflussen. Zunächst einmal führt ein höherer
Sauerstoffgehalt 34 in der Verbrennungszone 8 generell zu einer
verstärkten Stickoxidbildung, ganz einfach, weil dann mehr
Sauerstoff zur Reaktion vorhanden ist. Gleichermaßen führt eine
Erhöhung der Flammentemperatur 35 zu einer verstärkten
Stickoxidbildung, weil mehr thermische Reaktionsenergie zur
Oxidation des Stickstoffs vorhanden ist. Eine größere Verweil
zeit 36 führt zum dritten gleichermaßen zur Erhöhung der
Stickoxidbildung, weil die Komponenten mehr Zeit haben, mit
einander reagieren zu können.
Andererseits führt aber auch eine Erhöhung des Sauerstoffgehal
tes 34 zu einer Erniedrigung der Flammentemperatur 35, weil für
die Verbrennung nicht notwendiger Sauerstoff durch die Verbren
nungszone 8 transportiert wird und erhitzt wird, ohne daß er
sich positiv auf die Verbrennung auswirkt. Weiterhin bewirkt
die Erhöhung des Sauerstoffgehaltes 34 auch eine Erhöhung des
Einflußbereichs der Verweilzeit 36 zur maximalen NO-Bildung.
Bei erhöhter Flammentemperatur 35 ist der Einfluß der Verweil
zeit 36 auf die NO-Bildung größer. Dadurch sind die 3 Grund
parameter 34, 35 und 36 voneinander abhängig.
Man erkennt aus dem Diagramm nach Fig. 5 weiterhin, daß sowohl
die Luftzahl 40 wie auch die spezifische Belastung 41 und die
Ausströmgeschwindigkeit 42 auf die Entstehung des Stickoxides
Einfluß nehmen. Die Luftzahl 40 ist definiert als das Verhält
nis des Gesamtluftdurchsatzes zu dem Luftdurchsatz, der für die
vollständige (stöchiometrische) Verbrennung notwendig wäre. Die
spezifische Belastung 41 ist definiert als die Leistung des
Brenners in Watt, bezogen auf (bei einem Brenner der eben be
trachteten Art) die Brennoberfläche der Trennfläche 26. Die
Ausströmgeschwindigkeit 42 ist definiert als die Geschwindig
keit, mit der die Brenngemischkomponenten durch die Trennfläche
26 hindurchtreten.
Luftzahl 40, spezifische Belastung 41 und Ausströmgeschwindig
keit 42 wirken nunmehr auf den Sauerstoffgehalt 34, die Flam
mentemperatur 35 und die Verweilzeit 36 mehr oder weniger ge
genläufig ein. Die Luftzahl 40 wirkt über den Pfeil 43 sowohl
auf den Sauerstoffgehalt 34 wie auch auf die Flammentemperatur
35 ein. Bei Erhöhung der Luftzahl steigt einerseits der Sauer
stoffgehalt 34, andererseits fällt aber die Flammentemperatur
35. Die Flammentemperaturänderung ist stärker in ihrer Auswir
kung als die Änderung des Sauerstoffgehaltes. Andererseits
wirkt die Luftzahl über den Pfeil 44 auch auf die Ausströmge
schwindigkeit 42 ein, da die Ausströmgeschwindigkeit 42 steigen
muß, je mehr Luft durch die Trennfläche 26 hindurchgeschickt
wird. Eine Änderung der spezifischen Belastung 41 geht über den
Pfeil 45 nicht nur in die Größe der Ausströmgeschwindigkeit 42,
sondern auch über den Pfeil 46 in die Höhe der Flammentempera
tur 35 ein. Eine Rücknahme der spezifischen Belastung 41 ist
nur zu erreichen über eine Verringerung des Brennstoffdurchsat
zes, und dieses führt zu einer geringeren Ausströmgeschwindig
keit 42 durch die Trennfläche 26. Eine Verringerung der spezi
fischen Belastung 41 bewirkt aber auch eine Verkleinerung der
Flammentemperatur 35, da weniger Brennstoff umgesetzt wird.
Eine Vergrößerung der Ausströmgeschwindigkeit 42 im bestimmten
Bereich bewirkt eine Verkleinerung der Flammentemperatur 35,
weil ab einer bestimmten Grenze die Flammenbildung nicht mehr
im Bereich der Trennoberfläche 26, sondern im Abstand davon
stattfindet, und dadurch kann die Brennerplatte die Verbren
nungswärme nicht abnehmen. Gleichzeitig wird mit einer Erhöhung
der Ausströmgeschwindigkeit 42 die Verweilzeit 36 gemäß dem
Pfeil 47 verringert. Dies bedeutet, daß sich durch eine Erhö
hung der Ausströmgeschwindigkeit 42 die Bildung thermischen
Stickoxides verringern, aber auch erhöhen kann. Das hängt von
dem gegenseitigen Einfluß beider Parameter ab.
Als erfindungswesentlich wurde nunmehr gefunden, daß man die
Bildung thermischen Stickoxides optimieren, das heißt minimie
ren kann, wenn man das Verbrennungsverfahren bei einem Oberflä
chenbrenner, also einem Strahlungsbrenner, so verlaufen läßt,
daß ein Kennwert gemäß Gleichung 1 erhalten wird:
wobei KWS den Kennwert in Watt pro cm², q die spezifische Bren
nerbelastung, X die Luftzahl und b einen Exponenten bedeutet,
der bei Metallfaserbrennern bei sechs, bei Keramikplattenbren
nern bei fünf liegt. Eine Einschränkung erfährt diese Erkennt
nis dadurch, daß der Bereich von λ gleich oder größer 1,1 und
der Bereich von g gleich oder kleiner 120 W/cm² liegt.
Die spezifische Brennerbelastung bei einem Brenner gemäß Fig.
1 kann durch Variation des Durchlaßquerschnitts des Magnetven
tils 16 erzielt werden. Es ist dann nämlich möglich, bei kon
stanter Oberfläche der Trennfläche 26 mehr oder weniger Brenn
stoff in die Misch- und Verbrennungszone 4 und 8 zu geben. Die
Luftzahl kann durch Variation der Drehzahl des Gebläses 18/19
variiert werden. Die Anweisung gemäß dem Kennwert bedeutet, daß
man bestrebt ist, die Brennoberfläche der Trennfläche 26 so
groß wie möglich zu machen. Die größtmögliche Oberfläche in be
zug auf das Volumen hat die Kugel, so daß eine kuglige Ausbil
dung dieser Trennoberfläche das Optimum gemäß der Bedingung
darstellt. Weiterhin ist zu ersehen, daß die Betriebsergebnisse
bezüglich des Stickoxids um so günstiger werden, je weniger
Brennstoff pro Flächeneinheit durch die Trennfläche 26 gegeben
wird. Weiterhin ist ersichtlich, daß eine Erhöhung der Luftzahl
zu besonders guten Ergebnissen führt, zumal sie mit einem Expo
nenten eingehen. Zu beachten ist aber, daß eine beliebige Erhö
hung der Luftzahl nicht sinnvoll ist, weil dann der Wirkungs
grad des Heizgerätes stark abfällt. Der Kennwert liefert ein
Optimum aus den sich zum Teil widerstrebenden Bedingungen.
Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 zeigt einen Gebläsebren
ner, bei dem die Trennfläche 26 durch eine kuglig gestaltete
Brennerhaube 48 gebildet ist, die eine Vielzahl von Brennge
misch-Austrittsschlitzen 49 aufweist. Auch dieser Brenner ar
beitet in einer bis auf die Luft- und Gaseintrittsöffnung und
die Abgasauslaßöffnung geschlossenen Brennkammer.
Es wäre bei einem Brenner gemäß Fig. 2 zu überlegen, ob man
den Wärmetauscher 9 auf der dem Brenner zugewandten Seite kon
kav ausbildet oder ob man die seitliche Wand der Brennkammer 6
wassergefüllt ausbildet und mit dem Rohr 10 des Wärmetauschers
9 verbindet, um allseitig die vom Brenner abgestrahlte Wärme
nutzbringend zu verwerten.
Der Brenner gemäß Fig. 2 gehört zu den Strahlungsbrennern und
weist zwischen den einzelnen Brenngemisch-Austrittsöffnungen 49
oder besser Porenbereiche 50 auf, die nicht am Brennstoff-Luft-
Gemisch-Durchtritt teilnehmen.
Ist der Brenner im Prinzip ausgebildet als Brenner gemäß Figu
ren 3 und 4, gilt ein anderer Kennwert:
Der Brenner gemäß Fig. 3 und 4 ist als atmosphärischer Vor mischgasbrenner 51 ausgestaltet. Eine oder mehrere Gasdüsen 52 sind an die Gasleitung 15 angeschlossen und blasen Gas in Form eines Gasstrahls in den Einlaß 53 eines Mischrohres 54 ein. Aus dem Ringspalt 55 zwischen Gasdüse 52 und Einlaß 53 wird Primär luft mitgerissen. Gas und Primärluft mischen sich im Innenraum 56 des Mischrohres 54 und treten von unten her an eine Brenner platte 57 heran, die in Fig. 4 in Ansicht dargestellt ist und die relativ große Brenngemisch-Austrittsschlitze 49 aufweist. Die Brennerplatte 57, die nicht unbedingt eben, sondern auch gekrümmt ausgebildet sein kann, bildet die Trennfläche 26, oberhalb der sich die Verbrennungszone 8 bildet und unterhalb der die Mischzone 4 vorgesehen ist. Zwischen den einzelnen in der Fig. 4 dargestellten Brennern 51 kann Sekundärluft durch den Zwischenraum 58 aufsteigen und an die Flammenwurzeln der an der Oberseite der Brenngemisch-Austrittsschlitze 49 entstehen den Flammen gelangen.
Der Brenner gemäß Fig. 3 und 4 ist als atmosphärischer Vor mischgasbrenner 51 ausgestaltet. Eine oder mehrere Gasdüsen 52 sind an die Gasleitung 15 angeschlossen und blasen Gas in Form eines Gasstrahls in den Einlaß 53 eines Mischrohres 54 ein. Aus dem Ringspalt 55 zwischen Gasdüse 52 und Einlaß 53 wird Primär luft mitgerissen. Gas und Primärluft mischen sich im Innenraum 56 des Mischrohres 54 und treten von unten her an eine Brenner platte 57 heran, die in Fig. 4 in Ansicht dargestellt ist und die relativ große Brenngemisch-Austrittsschlitze 49 aufweist. Die Brennerplatte 57, die nicht unbedingt eben, sondern auch gekrümmt ausgebildet sein kann, bildet die Trennfläche 26, oberhalb der sich die Verbrennungszone 8 bildet und unterhalb der die Mischzone 4 vorgesehen ist. Zwischen den einzelnen in der Fig. 4 dargestellten Brennern 51 kann Sekundärluft durch den Zwischenraum 58 aufsteigen und an die Flammenwurzeln der an der Oberseite der Brenngemisch-Austrittsschlitze 49 entstehen den Flammen gelangen.
Es wird angestrebt, den atmosphärischen Vormischgasbrenner 51
überstöchiometrisch zu betreiben, das heißt, über den für die
vollständige (stöchiometrische) Verbrennung notwendigen Luft
durchsatz von 1,2 zu betreiben. Zwar würde dieser Luftanteil
zur vollständigen Verbrennung des Gases ausreichen, aber aus
später noch geschilderten Überlegungen wird dennoch Sekundär
luft hinzugefügt.
Für die Brenner 51 gemäß Fig. 3 und 4 gilt das Schaubild ge
mäß Fig. 6, das sich gegenüber dem Schaubild von der Fig. 5
dadurch im wesentlichen unterscheidet, daß die Luftzahl 40 in
eine Primärluftzahl 59 und eine Sekundärluftzahl 60 unterteilt
ist. Beide Luftzahlen 59 und 60 wirken gemäß der Pfeile 61, 62
gegenläufig aufeinander ein, und zwar aufgrund der Variation
des thermischen Auftriebs im Brennraum. Beide zusammen wirken
aber gemäß dem Pfeil 43 in der beschriebenen Art und Weise auf
die Bildung des Stickoxids ein.
Bei solchen atmosphärischen Vormischgasbrennern 51 wird auch
die Minimierung eines Kennwertes angestrebt, und dieser Kenn
wert lautet gemäß Gleichung 2:
Hierin bedeuten KW₂ der Kennwert, q die spezifische Brennerbe
lastung, bezogen auf die Summe aller Brenngemisch-Austrittsöff
nungen 49 in W/cm², V die Austrittsgeschwindigkeit der Gemisch
komponenten in m/s, λp der Primärluftanteil und λ der
Luftanteil, der zur vollständigen Verbrennung notwendig ist,
sowie 0,2 einen Exponenten.
Es ist nun möglich, die Ausströmgeschwindigkeit V durch Glei
chung
zu ersetzen, wobei 10 und 1 und 3600 dimensionslose Zahlen,
Lmin das zur vollständigen Verbrennung einer Volumeneinheit des
Brennstoffs notwendige Luftvolumen bedeuten sowie Hu den Heiz
wert des Brenngases in kWh/m³.
Wird Gleichung 3 in Gleichung 2 eingesetzt, so ergibt sich für
den Kennwert Gleichung 4:
Gleichung 4 kann umbeschrieben werden zu
Hieraus ist ersichtlich, daß der Kennwert minimiert werden
kann, wenn der Heizwert des Gases klein gehalten wird und wenn
der Primärluftanteil erhöht wird.
Der Heizwert Hu bezieht sich auf den jeweils unteren Heizwert,
der möglicherweise zur Anwendung kommenden Gase, wie Wasser
stoff, Methan, Butan oder Gasgemische hieraus.
Claims (4)
1. Verfahren zum Minimieren der Bildung thermi
scher Stickoxide bei einer Verbrennung eines
Gas-Luft-Gemisches an einer Trennfläche zwi
schen einer Mischzone und einer Verbrennungs
zone, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhält
nis zwischen spezifischer Brennoberflächenbela
stung (q) und Luftzahl (λ) minimiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß bei Strahlungsverbrennung das Verhält
nis zwischen spezifischer Brennoberflächenbela
stung (q) und Luftzahl (X) nach folgendem Kenn
wert KW₁ minimiert wird:
wobei b bei Metallfaserbrennern bei sechs und
bei Keramikplattenbrennern bei fünf liegt.
3. Verfahren zum Minimieren der Bildung thermi
scher Stickoxide bei einer Verbrennung eines
Gas-Luft-Gemisches an einer Trennoberfläche
zwischen einer Mischzone und einer Verbren
nungszone, dadurch gekennzeichnet, daß das Ver
hältnis zwischen spezifischer Brennoberflächen
belastung (q) und dem Produkt aus Durchtritts
geschwindigkeit (V) des Brenngemisches durch
die Oberfläche, Primärluftzahl (λp) und Ge
samtluftzahl (X) minimiert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Verhältnis zwischen spezi
fischer Brennoberflächenbelastung (q) und dem
Produkt aus Durchtrittsgeschwindigkeit (V)
des Brenngemisches durch die Oberfläche, Pri
märluftzahl (λp) und Gesamtluftzahl (λ) nach
folgendem Kennwert KW₂ minimiert wird:
wobei Hu der Heizwert [kWhm-3] des zur Verwendung
kommenden Gases, 360 und 1 dimensionslose Zah
len und Lmin das für die vollständige
(stöchiometrische) Verbrennung eines bestimmten
Brennstoffvolumens notwendige Luftvolumen be
deuten.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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AT192593A AT400183B (de) | 1993-09-24 | 1993-09-24 | Verfahren zur minimierung der bildung thermischer stickoxide bei einer verbrennung |
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DE19944435028 Withdrawn DE4435028A1 (de) | 1993-09-24 | 1994-09-26 | Verfahren zur Minimierung der Bildung thermischer Stickoxide bei einer Verbrennung |
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- 1994-09-26 EP EP94250234A patent/EP0645582A3/de not_active Withdrawn
- 1994-09-26 DE DE19944435028 patent/DE4435028A1/de not_active Withdrawn
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