DE4434294A1 - Verfahren zur Steuerung eines nichtlinearen, technischen Prozesses - Google Patents
Verfahren zur Steuerung eines nichtlinearen, technischen ProzessesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung eines nichtlinearen, technischen
Prozesses mit einer Vielzahl miteinander verkoppelter Prozeßvariablen und langen
Verzugszeiten mit Optimierung einer oder mehrerer seiner Ausgangsgrößen in
verschiedenen Arbeitspunkten.
Wegen der langen Verzugszeiten ist es sehr langwierig, nach jedem
Arbeitspunktwechsel den stationären Zustand des Prozesses abzuwarten, um
anschließend im Arbeitspunkt vorgebbare Ausgangsgrößen des Prozesses zu
optimieren. Darüber hinaus können Instabilitäten auftreten, die den Prozeß zum
Abbruch führen oder gefährliche Zustände hervorrufen. Zur Vorausbestimmung der
Prozeßparameter ist bekannt, den Prozeß in einem Modell zu beschreiben, das die
Eigenschaften des Prozesses nachbildet.
Zur Steuerung derartiger Prozesse ist es aus "Rechnergestützte Optimierung
statischer und dynamischer Systeme", Heinrich G. Jacob, Fachberichte
Messen/Steuern/Regeln. Springer-Verlag, Berlin Heidelberg, New York, 1982 bekannt,
ein statisches Modell des Prozesses vorzusehen, das das Verhalten des Prozesses in
allen Arbeitspunkten exakt nachbildet. Bei einem Arbeitspunktwechsel werden die
neuen, den Arbeitspunkt beschreibenden Parameter vorgegeben und mit Hilfe des
Modells die zugehörigen Sollwerte ermittelt, die als Führungsgrößen an den
Regelkreisen des Prozesses eingestellt werden.
Die Erstellung eines derart exakten Modells ist sehr aufwendig und darüber hinaus
explizit an eine fest vorgegebene, dem Prozeß unterlagerte Anlagenstruktur,
Anlagenausstattung und Dimensionierung gebunden. Jede Änderung in der Anlage
beeinflußt deren Verhalten und ist demzufolge in dem exakten Modell zu
berücksichtigen. Insbesondere für Unikate und sich in fortschreibender Entwicklung
befindlicher Anlagen und darauf ablaufender Prozesse ist die Erstellung eines exakten
statischen Modells ungeeignet.
Bekannterweise ist es demgegenüber vergleichsweise einfach für einen auf einer
gegebenen Anlage ablaufenden Prozeß ein Modell anzugeben, das den Prozeß nur
näherungsweise beschreibt. Dabei sind jedoch die über das Modell ermittelten
Sollwerte so ungenau wie das Modell, so daß einerseits vorgegebene Arbeitspunkte
nicht erreicht werden können und andererseits die Gefahr von Instabilitäten besteht,
weil durch das ungenaue Modell Sollwerte eingestellt werden können, die einen
Arbeitspunkt jenseits der Stabilitätsgrenze beschreiben.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Steuerung eines
derartigen Prozesses anzugeben, das trotz der Verwendung eines ungenauen Modells
geeignet ist, in verschiedenen, vorgebbaren Arbeitspunkten eine oder mehrere
Ausgangsgrößen zu optimieren und Instabilitäten des Prozesses vermeidet.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit den Mitteln des Patentanspruches 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Patentansprüchen 2 bis 6
beschrieben.
Die Erfindung wird nachstehend am Beispiel einer Meerwasserentsalzungsanlage
näher erläutert. Die dazu erforderlichen Figuren zeigen
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Meerwasserentsalzungsanlage
Fig. 2 ein Wirkschaltbild einer Steuerung.
In Fig. 1 sind die wesentlichen Bestandteile einer Meerwasserentsalzungsanlage
schematisch dargestellt, die im wesentlichen aus den Bestandteilen
Wärmerückgewinnungssektion 100 und Kühlsektion 200 besteht. Die
Wärmerückgewinnungssektion 100 besteht aus n Stufen die als Kammern 110 bis
11n dargestellt sind. In jeder der Kammern 110 bis 11n ist jeweils ein Kondensator 120
bis 12n und ein Auffangbehälter 130 bis 13n angeordnet. Die einzelnen Kammern 110
bis 11n sind im Bodenbereich über jeweils einen Durchlaß 141 bis 14n miteinander
verbunden. Die Kondensatoren 120 bis 12n und die Auffangbehälter 130 bis 13n der
Kammern 110 bis 11 n sind jeweils in Kette geschaltet. In ausgeführten
Meerwasserentsalzungsanlagen beträgt die Anzahl n der Kammern üblicherweise
10n50.
Die Kühlsektion 200 ist in Kammern 210 bis 212 eingeteilt, die jeweils mit einem
Kondensator 220 bis 222 und einem Auffangbehälter 230 bis 232 ausgestattet sind.
Die Kammern 210 bis 212 sind jeweils im Bodenbereich über Durchlässe 241 und 242
miteinander verbunden. Die Kondensatoren 220 bis 222 und die Auffangbehälter 230
bis 232 in den Kammern 210 bis 212 der Kühlsektion 200 und die Auffangbehälter 230
bis 232 sind jeweils in Kette geschaltet.
Das Meerwasser wird der Meerwasserentsalzungsanlage in einem offenen Kreislauf
zunächst als Kühlwasser am Kühlwasserzufluß 401 zugeführt und fließt durch die
Kondensatoren 220 bis 222 der Kühlsektion 200. Der größte Teil des Meerwassers
fließt über den Kühlwasserabfluß 402 zurück ins Meer. Zur Realisierung eines
geschlossenen Kühlkreislaufes ist die Kühlwasserpumpe 400 vorgesehen. Der zu
entsalzende Teil des Meerwassers wird dem Kühlkreislauf nach dem Kondensator 220
vorgewärmt entnommen und in den Konditionierer 600 geleitet. Im Konditionierer 600
wird das vorgewärmte Meerwasser entgast und von groben Verunreinigungen befreit.
Das entsprechend konditionierte Meerwasser wird vor der Rezirkulationspumpe 500 in
die zirkulierende Salzlake eingespeist. Die Salzlake wird von der Rezirkulationspumpe
500 zunächst durch die Kondensatoren 12n bis 120 der Kammern 11n bis 110 der
Wärmerückgewinnungssektion 100 befördert, wobei der in den Kammern 11n bis 110
befindliche Dampf an den Kondensatoren 12n bis 120 kondensiert und dabei die durch
die Kondensatoren 12n bis 120 strömende Salzlake zunehmend erwärmt. Die aus dem
Kondensator 120 der ersten Kammer 110 ausströmende vorgewärmte Salzlake wird in
in einem Wärmetauscher 900 auf Siedetemperatur erhitzt. Der Wärmetauscher 900
wird von einer Wärmequelle 800 gespeist, die als wärmeelektrisches Kraftwerk
ausgeführt sein kann, wobei die Kraftwerksabwärme zur Erhitzung der Lake benutzt
wird.
Die erhitzte Salzlake strömt in die erste Kammer 110 der
Wärmerückgewinnungssektion 100, in der sie teilweise verdampft. Durch die
Durchlässe 141 bis 14n gelangt die Salzlake in alle weiteren Kammern 111 bis 11n der
Wärmerückgewinnungssektion. Aus der letzten Kammer 11n der
Wärmerückgewinnungssektion 100 gelangt die Salzlake in die erste Kammer 210 der
Kühlsektion 200 und über die Durchlässe 241 und 242 in die Kammern 212 und 213
der Kühlsektion 200. Aus der dritten Kammer 212 der Kühlsektion 200 wird die
Salzlake mit der Rezirkulationspumpe 500 abgesaugt.
Infolge der Sogwirkung der Rezirkulationspumpe 500 besteht zwischen zwei
benachbarten Kammern der Wärmerückgewinnungssektion 100 und der Kühlsektion
200 jeweils eine Druckdifferenz, wobei in der ersten Kammer 110 der
Wärmerückgewinnungssektion 100 der höchste Druck und in der letzten Kammer 212
der Kühlsektion 200 der niedrigste Druck besteht. Infolge der Druckdifferenzen
verdampft in jeder der Kammern 110 bis 11 n der Wärmerückgewinnungssektion und
der Kammern 210 bis 212 der Kühlsektion ein Teil der Lake, und der Rest kühlt sich
bis auf die Sättigungstemperatur ab. Dabei steigt der Salzgehalt der Lake von Kammer
zu Kammer und erreicht sein Maximum in der letzten Kammer 212 der Kühlsektion
200. Aus dieser Kammer wird ein vorgegebener Teil der Lake mit der Lakenpumpe
700 abgepumpt.
Das sich an den Kondensatoren 120 bis 12n und 220 bis 222 abscheidende Destillat
wird in den Auffangbehältern 130 bis 13n in der Wärmerückgewinnungssektion 100
und den Auffangbehältern 230 bis 232 in der Kühlsektion 200 gesammelt und mit der
Destillatpumpe 300 abgepumpt. Dazu ist der letzte Auffangbehälter 13n der
Wärmerückgewinnungssektion 100 mit dem ersten Auffangbehälter 230 der
Kühlsektion 200 verbunden.
Zum bestimmungsgemäßen Gebrauch der Anlage ist die korrekte Beeinflussung einer
Vielzahl von Prozeßvariablen, die miteinander verkoppelt sind, bedeutsam. Zu diesen
Prozeßvariablen gehören beispielsweise der Druck, die Temperatur und das Volumen
der Lake in jeder der Kammern 110 bis 11n und 210 bis 212 der
Wärmerückgewinnungssektion 100 und der Kühlsektion 200. Es ist offensichtlich, daß
beispielsweise der Druck und der Lakenspiegel in der Kammer 212 der Kühlsektion
200 abhängig sind von den Drücken, den Temperaturen und den Lakespiegeln in den
benachbarten Kammern 210 und 212 und vom Fördervolumen der
Rezirkulationspumpe 500. Darüber hinaus ändern sich die genannten Parameter in der
Kammer 211 auf eine Änderung des Fördervolumens der Rezikulationspumpe 500 erst
nach einer anlagenspezifischen Verzugszeit. Unter Verzugszeit im Sinne dieser
Beschreibung ist zu verstehen, daß sich die Prozeßvariablen nach einer
Sollwertänderung zunächst kaum ändern, nach Ablauf einer objektspezifischen,
meßbaren Zeit verzögert jedoch proportional zur Sollwertänderung einstellen. Jede
derartige Sollwertänderung ruft eine Kettenreaktion in den beteiligten Objekten hervor,
so daß sich die Verzugszeiten von Kammer zu Kammer entsprechend ihrer
prozessualen Lage in der Wärmerückgewinnungssektion 100 bzw. der Kühlsektion 200
unterscheiden. Dabei gilt allgemein, daß jeder Istwert eine Funktion der
Prozeßparameter, der Sollwerte, weiterer Istwerte und der Zeit ist.
In einem derartigen Prozeß kann es vorgesehen sein, vorgebbare Prozeßgrößen
gezielt zu beeinflussen. So kann beispielsweise vorgegeben sein, einen bestimmten
Destillatstrom 301 bei maximalem Wirkungsgrad zu erzeugen oder eine zugeführte
Wärmemenge 801 maximal auszunutzen. Jede dieser Vorgaben entspricht einem
Arbeitspunkt des Prozesses.
Ein derartiger Prozeß wird gemäß dem in Fig. 2 gezeigten Wirkschaltbild gesteuert.
Dabei sind dem Prozeß 1100 Regler 1200 zugeordnet, mit denen aus tatsächlichen
Sollwerten 1601 und tatsächlichen Istwerten 1101 Führungsgrößen 1201 ermittelt
werden, mit denen prozessuale Stellglieder gemäß den vorgegebenen Sollwerten
1601 variiert werden.
Zur Steuerung des Prozesses ist ein Modell 1300 vorgesehen, das den Prozeß
näherungsweise beschreibt. Das bedeutet, daß mit den Parametern des Modells
qualitativ exakte und quantitativ annähernde Istwertänderungen auf vorgebbare
Sollwertänderungen ermittelbar sind.
In einem ersten, nachstehend als Adaptierungsphase bezeichneten Intervall wird das
Modell 1300 bei der in Fig. 2 dargestellten Stellung der Schalter 1701 bis 1703 mit
vorgebbaren Sollwerten 1302 beaufschlagt, die gleich den tatsächlichen Sollwerten
1601 des Prozesses 1100 sind. Dabei wird der aktuelle Arbeitspunkt At zum Zeitpunkt
t auf das Modell 1300 abgebildet. In Abhängigkeit von vorgegebenen Modellparametern
1401 generiert das Modell 1300 aus den vorgegebenen Sollwerten 1302 geschätzte
Istwerte 1301, die in einem Adaptierer 1400 mit den tatsächlichen prozessualen
Istwerten 1101 verglichen werden. Nach einem vorgebbaren numerischen
Adaptierungsalgorithmus generiert der Adaptierer 1400 so lange neue
Modellparameter 1401. bis die geschätzten Istwerte 1301 des Modells 1300 mit den
tatsächlichen Istwerten 1101 des Prozesses 1100 zum aktuellen Arbeitspunkt At
übereinstimmen. Die dabei gefundenen Modellparameter 1401 werden als
Parametersatz Pt(At) im Modell 1300 hinterlegt. Das bedeutet, daß im aktuellen
Arbeitspunkt At das Modell 1300 exakt mit dem Prozeß 1100 übereinstimmt.
Für jeden neu vorgegebenen Arbeitspunkt At+ Δ t wird in einem als Optimierungsphase
bezeichneten Intervall mit dem aktuellen Parametersatz Pt(At) des Modells 1300 für
den alten Arbeitspunkt At neue Sollwerte ermittelt. Dazu werden die Schalter 1701 bis
1703 in ihre alternative Stellung gebracht, so daß die geschätzten Istwerte 1301 des
Modells 1300 Eingangsgrößen eines Optimierers 1500 sind, der optimierte Sollwerte
1501 aus dem Vergleich der Vorgaben 1502 und der geschätzten Istwerte 1301
ermittelt. Das Modell 1300 wird dabei mit den optimierten Sollwerten 1501 als
vorgebbare Sollwerte 1302 beaufschlagt.
Während der Optimierungsphase generiert der Optimierer 1500 mit einem
vorgegebenen numerischen Optimierungsalgorithmus so lange berechnete Sollwerte
SBt, die als optimierte Sollwerte 1501 ausgegeben werden, bis die berechneten
Istwerte IBt, die das Modell 1300 als geschätzte Istwerte 1301 an den Optimierer 1500
ausgibt, mit den Vorgaben 1502 des neuen Arbeitspunktes At+ Δ t übereinstimmt. Die
für den Übereinstimmungsfall ermittelten optimierten Sollwerte 1501 werden während
der folgenden Adaptionsphase an einen Speicher 1600 übertragen, der die optimierten
Sollwerte 1501 während der folgenden Optimierungsphase als tatsächliche Sollwerte
1601 bereitstellt.
Bei Erreichen jedes neuen Arbeitspunktes At+ Δ t werden aus den eingestellten neuen
Sollwerten St+ Δ t(At), die im neuen Arbeitspunkt At+ Δ t in Form der tatsächlichen
Sollwerte 1601 gegeben sind und den sich einstellenden prozessualen Istwerten
It+ Δ t(At), die als tatsächliche Istwerte 1101 verfügbar sind, mit Hilfe des
Adaptierungsalgorithmus ein neuer Parametersatz Pt+ Δ t(At+ Δ t) des Modells 1300
durch Variation der Modellparameter 1401 bestimmt.
Vorteilhafterweise wird dabei erreicht, daß für einen gegebenen Arbeitspunkt At nach
Ablauf der Adaptionsphase das Modell 1300 ein korrektes Abbild des Prozesses 1100
ist. Auf der Basis dieses nunmehr korrekten Modells 1300 werden die
Prozeßparameter sukzessive über wechselweise Optimierungs- und Adaptionsphasen
an die Vorgaben 1502 angepaßt.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung werden bei jeder Überführung des Prozesses
1100 von einem gegebenen Arbeitspunkt At auf einen neu vorgegebenen Arbeitspunkt
At+ Δ t Zwischenarbeitspunkte At+ ϑ t definiert, deren Summe die
Gesamtarbeitspunktänderung darstellt. Für jeden Zwischenarbeitspunkt At+ ϑ t wird in
einer Adaptionsphase ein neuer Parametersatz Pt+ ϑ t(At+ ϑ t) berechnet.
Bei Erreichen jedes neuen Zwischenarbeitspunktes At+ ϑ t werden aus dem aktuellen
Parametersatz Pt+ ϑ t(At+ j t) mit dem Optimierer 1500 neue Sollwerte STt+ ϑ t(At+ ϑ t) für
den Zwischenarbeitspunkt At+ ϑ t bestimmt. Dabei ist es zweckmäßig, die
Sollwertdifferenzen zwischen zwei Arbeitspunkten zu limitieren. Dadurch wird erreicht,
daß die Abweichungen des Modells 1300 vom Prozeß 1100 stets so klein bleiben, daß
Instabilitäten des Prozesses sicher vermieden werden.
Bezugszeichenliste
100 Wärmerückgewinnungssektion
110 bis 11n Kammern
120 bis 12n Kondensator
130 bis 13n Auffangbehälter
141 bis 14n Durchlaß
200 Kühlsektion
210 bis 212 Kammern
220 bis 222 Kondensator
230 bis 232 Auffangbehälter
241 bis 242 Durchlaß
300 Destillatpumpe
301 Destillatstrom
400 Kühlwasserpumpe
401 Kühlwasserzufluß
402 Kühlwasserabfluß
500 Rezirkulationspumpe
600 Konditionierer
700 Lakenpumpe
800 Wärmequelle
801 zugeführte Wärmemenge
900 Wärmetauscher
901 Abwärme
1100 Prozeß
1101 tatsächliche Istwerte
1200 Regler
1201 Führungsgröße
1300 Modell
1301 geschätzter Istwert
1302 vorgebbare Sollwerte
1400 Adaptierer
1401 Modellparameter
1500 Optimierer
1501 optimierte Sollwerte
1502 Vorgaben
1600 Speicher
1601 tatsächliche Sollwerte
1701 bis 1703 Schalter
110 bis 11n Kammern
120 bis 12n Kondensator
130 bis 13n Auffangbehälter
141 bis 14n Durchlaß
200 Kühlsektion
210 bis 212 Kammern
220 bis 222 Kondensator
230 bis 232 Auffangbehälter
241 bis 242 Durchlaß
300 Destillatpumpe
301 Destillatstrom
400 Kühlwasserpumpe
401 Kühlwasserzufluß
402 Kühlwasserabfluß
500 Rezirkulationspumpe
600 Konditionierer
700 Lakenpumpe
800 Wärmequelle
801 zugeführte Wärmemenge
900 Wärmetauscher
901 Abwärme
1100 Prozeß
1101 tatsächliche Istwerte
1200 Regler
1201 Führungsgröße
1300 Modell
1301 geschätzter Istwert
1302 vorgebbare Sollwerte
1400 Adaptierer
1401 Modellparameter
1500 Optimierer
1501 optimierte Sollwerte
1502 Vorgaben
1600 Speicher
1601 tatsächliche Sollwerte
1701 bis 1703 Schalter
Claims (6)
1. Verfahren zur Steuerung eines nichtlinearen, technischen Prozesses mit einer
Vielzahl von Prozeßvariablen, die miteinander verkoppelt sind, und mit langen
Verzugszeiten unter Optimierung einer oder mehrerer seiner Ausgangsgrößen in
vorgebbaren Arbeitspunkten mit Hilfe eines Modells, das das Verhalten des
Prozesses annähernd nachbildet,
dadurch gekennzeichnet
- - daß in einem gegebenen, aktuellen Arbeitspunkt At zum Zeitpunkt t ein Parametersatz Pt(At) des Modells aus vorgegebenen Sollwerten St und prozessualen Istwerten It mit Hilfe eines vorgebbaren numerischen Adaptierungsalgorithmus bestimmt wird,
- - daß für jeden neu vorgegebenen Arbeitspunkt At+ Δ t mit dem aktuellen Parametersatz Pt(At) des Modells für den alten Arbeitspunktes At neue Sollwerte St+ Δ t(At) mit Hilfe eines vorgebbaren, numerischen Optimierungsalgorithmus voraus berechnet werden und
- - daß bei Erreichen des neuen Arbeitspunktes At+ Δ t aus den neuen Sollwerten St+ Δ t(At) und den sich einstellenden, prozessualen Istwerten It+ Δ t(At) mit Hilfe des Adaptierungsalgorithmus ein neuer Parametersatz Pt+ Δ t(At+ Δ t) des Modells für den neuen Arbeitspunkt At+ Δ t bestimmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,
daß ein neuer Parametersatz Pt+ Δ t(At+ Δ t) des Modells bestimmt wird, indem die
Parameter des alten Parametersatzes Pt(At) durch den Adaptierungsalgorithmus
solange variiert werden bis aus den eingestellten Sollwerten St+ Δ t(At) mit dem
Modell berechnete Istwerte IBt generiert werden, die den aktuellen Istwerten
It+ Δ t(At) des Prozesses entsprechen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,
daß neue Sollwerte St+ Δ t(At) bestimmt werden, indem mit dem aktuellen
Parametersatz Pt(At) des Modells durch den Optimierungsalgorithmus solange
berechnete Sollwerte SBt generiert werden, bis die berechneten Istwerte IBt des
Modells mit den Vorgaben des neuen Arbeitspunktes At+ Δ t übereinstimmen.
4. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,
daß bei jeder Überführung des Prozesses von einem gegebenen Arbeitspunkt At
auf den neu vorgegebenen Arbeitspunkt At+ Δ t Zwischenarbeitspunkte At+ ϑ t
definiert werden, deren Summe die Gesamtarbeitspunktänderung darstellt und
daß für jeden Zwischenarbeitspunkt At+ ϑ t ein neuer Parametersatz Pt+ ϑ t(At+ ϑ t)
berechnet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4 dadurch gekennzeichnet,
daß bei Erreichen jedes neuen Zwischenarbeitspunkt At+ ϑ t aus dem aktuellen
Parametersatz Pt+ ϑ t(At+ ϑ t) mit Hilfe des Optimierungsalgorithmus neue -
Sollwerte St+ ϑ(At+ ϑ t) für den Zwischenarbeitspunkt At+ ϑ t bestimmt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet,
daß die Sollwertdifferenzen zwischen zwei Arbeitspunkten limitiert sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944434294 DE4434294C2 (de) | 1994-09-19 | 1994-09-19 | Verfahren zur Steuerung eines nichtlinearen, technischen Prozesses |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944434294 DE4434294C2 (de) | 1994-09-19 | 1994-09-19 | Verfahren zur Steuerung eines nichtlinearen, technischen Prozesses |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4434294A1 true DE4434294A1 (de) | 1996-03-21 |
DE4434294C2 DE4434294C2 (de) | 1999-04-29 |
Family
ID=6529185
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944434294 Expired - Fee Related DE4434294C2 (de) | 1994-09-19 | 1994-09-19 | Verfahren zur Steuerung eines nichtlinearen, technischen Prozesses |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4434294C2 (de) |
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- 1994-09-19 DE DE19944434294 patent/DE4434294C2/de not_active Expired - Fee Related
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