DE4434197A1 - Diagnosetechnik für den Betrieb eines Abgassauerstoffsensors - Google Patents

Diagnosetechnik für den Betrieb eines Abgassauerstoffsensors

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Description

GEBIET DER ERFINDUNG
Diese Erfindung bezieht sich auf elektronische Motorregelun­ gen.
STAND DER TECHNIK
Die Verwendung eines elektronischen Motorregelsystems zum Steuern der Menge des in die Zylinder eines Verbrennungsmo­ tors eingeführten Kraftstoffes ist bekannt. Insbesondere ist die Verwendung der Abgabe eines Abgassauerstoff(EGO)-Sensors als Teil einer Rückkopplungsregelschleife zum Steuern des Luft/Kraftstoff-Verhältnisses bekannt. Da ein unrichtiger Betrieb des Abgassauerstoffsensors auf eine zweckmäßige Steu­ erung des Luft/Kraftstoff-Verhältnisses eine nachteilige Aus­ wirkung haben könnte, ist es erwünscht zu wissen, wann die­ ser Sensor nicht einwandfrei arbeitet.
Insbesondere gibt es Gelegenheiten, bei denen die Überwa­ chung der Emissionsregelsysteme bei Nutzfahrzeugen erwünscht ist, um zu bestimmen, ob die Emissionen innerhalb bestimmter Grenzen liegen. Der EGO-Sensor wird zum Überwachen des Sauer­ stoffgehaltes der Motorabgase und zum Steuern des Motor- Luft/Kraftstoff-Verhältnisses verwendet. Diese Sensoren kön­ nen das Luft/Kraftstoff-Gemisch bis zu einem Steuerpunkt in der Nähe von stöchiometrischen Verhältnissen regeln, so daß der Spitzenwirkungsgrad der Dreiwegekatalysatoren beibehal­ ten wird. Bei fehlerhaften Sensoren können die Emissionen des Fahrzeugs Sollwerte überschreiten, und der Katalysator kann infolge eines unrichtigen Motorbetriebes beschädigt wer­ den.
Zu den bekannten Techniken zum Prüfen eines solchen Sensors gehört dessen Herausnehmen aus dem Fahrzeug und das Durchfüh­ ren verschiedener Spannungs- und Funktionsprüfungen in einem Labor. Eine Diagnosetechnik, mit der der Sensor im in das Fahrzeug eingebauten Zustand an Ort und Stelle geprüft wer­ den könnte, wäre erwünscht. Eine solche On-Board-Prüfung ist zum Detektieren des Zustandes eines Abgassauerstoffsensors während des Laufs des Motors vorteilhaft.
ZUSAMMENFASSENDE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
Diese Erfindung betrifft ein robustes Verfahren zur Diagnose eines fehlerhaften Abgassauerstoffsensors durch Beobachten von dessen Verhalten über einen verhältnismäßig kurzen Zeit­ abschnitt und Vergleich augenblicklicher Signalformen mit früher aufgenommenen Signalformen bekannter fehlerhafter und normaler Sensoren. Die Detektion und Identifikation des Feh­ lers kann daher an Bord des dieses Verfahren verwendenden Fahrzeugs durchgeführt werden.
Für den richtigen Betrieb des Fahrzeugantriebes ist ein rich­ tig arbeitender Abgassauerstoffsensor vorteilhaft. Durch De­ tektieren des unrichtigen Betriebes eines EGO-Sensors können zum Beispiel unerwünscht hohe Fahrzeugemissionen vermieden und ein Schaden an den katalytischen Konvertern verhindert werden.
KURZE BESCHREIBUNG DAR ZEICHNUNGEN
Fig. 1 ist eine graphische Darstellung der Entscheidungsin­ formation gemäß einer Ausführungsform dieser Erfin­ dung,
Fig. 2 ist ein logisches Fließbild zum Entwickeln einer Diag­ nosetechnik zum Klassifizieren eines Abgassauerstoff­ sensors gemäß einer Ausführungsform dieser Erfindung und
Fig. 3 ist eine graphische Darstellung der Spannungsabgabe eines EGO-Sensors und der Messungen, die als Lern- Klassifizierer verwendet werden.
INS EINZELNE GEHENDE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
Gemäß einer Ausführungsform dieser Erfindung kann eine Diag­ nosestrategie einen EGO-Sensor überwachen, um festzustellen, ob er normal arbeitet und bei einer Regelung des Luft/Kraft­ stoff-Verhältnisses die Art der Drift (fett oder mager), die bei fehlerhaftem Sensor aufgetreten ist, identifizieren. Das Verfahren verwendet Messungen mehrerer Charakteristika des Sensorbetriebes zur Bestimmung von dessen Zustand, zum Aus­ schließen von Fehlalarmen und zum Erzielen einer genauen Diagnose. Das System ist wirkungsvoll, indem der Sensor in­ nerhalb fünfundzwanzig Grenzzyklusschaltungen an ausgewähl­ ten Betriebspunkten vorteilhafterweise diagnostiziert wird. Im typischen Fall entspricht dies weniger als einer Minute Betriebszeit.
Die Diagnosetechnik gründet sich auf Lern-Klassifizierer, die bei Bezugssensoren mit bekannten Betriebscharakteristika trainiert oder charakterisiert wurden. Der Bezugssensor ent­ hält gute Sensoren und mehrere Sensoren mit abnormalen Cha­ rakteristika, die einen mageren oder fetten Motorbetrieb und folglich Emissionsstärken, die außerhalb eines vorgegebenen Bereiches liegen, bewirken. Diese Lern-Klassifizierer bilden die Grundlage für Entscheidungsregeln, die zur Analyse von Signalen von EGO-Sensoren zu deren Klassifikation als Fett, Normal oder Mager verwendet werden. Die Daten dieser Bezugs­ sensoren schließen die fette Grenzspannung, die Schaltzeit von Mager auf Fett, die magere Grenzspannung und die Schalt­ zeit von Fett auf Mager ein. Zusätzlich werden die Standard­ abweichungen dieser Gliederungen von jedem zu charakterisie­ renden Bezugssensor an den gewählten Arbeitspunkten errech­ net.
Im typischen Fall lassen sich EGO-Sensoren in drei Katego­ rien, Normal, Fett und Mager, aufteilen. Die zu lernenden Sampledaten werden von den an Ort und Stelle an einem Normal­ fahrzeug derjenigen Bauart, bei der die Diagnose angewendet werden soll und die Statistiken zu errechnen sind, arbeiten­ den Bezugssensoren abgenommen. Die Entscheidungsregeln für die Diagnose werden in der wirklichen Umgebung des Fahrzeugs entwickelt. Die Verwendung von Bezugssensoren zum Erzeugen sämtlicher für das Trainieren der Klassifizierer verwendeten Daten kann verhältnismäßig zeitaufwendig und teuer werden. Als eine ergänzende Technik zur Sicherstellung eines robu­ sten Klassifiziererverhaltens können zusätzliche Daten mit identischen Statistiken durch Monte-Carlo-Verfahren für so­ wohl Lern- als auch Prüfzwecke erzeugt werden. Die Verwen­ dung von Lern-Klassifizierern und Erkennungsmustern für Diag­ nosezwecke wird in der US-Patentschrift 5 041 976 mit der Bezeichnung "Diagnostic System Using Pattern Recognition for Electronic Automotive Control Systems", übertragen auf die Erwerberin dieser Anmeldung, und in "Automotive Diagnostics Using Trainable Classifiers, Statistical Testing and Para­ digm Selection" von K. A. Marko, L. A. Feldkamp und G. V. Puskorius, veröffentlicht auf einer Konferenz der Internatio­ nal Joint Conference on Neural Networks, San Diego, 1990, erörtert. Die Offenbarungen dieser Schriften werden hier ein­ geschlossen.
Die von den Bezugssensoren abgenommenen Daten werden in Grup­ pen von Daten bei ähnlichen Arbeitspunkten unterteilt mit von zehn bis zwanzig pro Gruppe abgetasteten Abtast-EGO- Schaltern. Das Abtastmittel und die Standardabweichungen wer­ den errechnet und als "Datenvektoren" mit acht Elementen ab­ gespeichert. Das heißt, daß für jede Art von Daten (VL, VR, TLR und TRL, wie in Fig. 3 gezeigt) eine Abtastung mit mehre­ ren Datenpunkten genommen und dann eine durchschnittliche (avg.) und eine Standardabweichung (s.d.) genommen und zum Erzeugen eines achtteiligen Vektors (das heißt VL(avg.), VR(avg.), TLR(avg.), TRL(avg.), VL(s.d.), VR(s.d), TLR(s.d.), TRL(s.d.)) zusammengesetzt werden. Die Anzahl der in einer Gruppe enthaltenen Abtastungen wird durch die zum Erzielen sowohl einer frühen Anzeige eines Fehlers als auch einer annehmbar geringen Wahrscheinlichkeit eines Fehlalarms notwendigen Durchschnittsbildung bestimmt. Die Samplegröße unterliegt auch der Einschränkung, daß die Diagnoseauswer­ tung während eines normalen Antriebszyklus verfügbar sein muß. Diese Einschränkung führt zu einer Obergrenze von etwa fünfzig bis hundert Schaltungen für die Samplefenstergröße. Diese Datenvektoren sind mit einer der drei Klassen verbun­ den und werden zum Trainieren entweder eines Klassifizierers mit radialer Basisfunktion oder eines hyperplanen Klassifi­ zierers verwendet.
Daten von sechzehn Samplesensoren wurden auf diese Weise ausgewertet, und dieses Klassifikationsverfahren konnte sämt­ liche fehlerhaften Sensoren und die Natur der Fehler genau identifizieren. Die Prüfung wurde auf ungesehene Daten von tatsächlichen Sensoren oder auf für Prüfzwecke erzeugte Mon­ te-Carlo-Daten gegründet. Eine graphische Darstellung eines dreidimensionalen Unterraumes des achtdimensionalen Raums wird in Fig. 1, in der die Trennung der drei Klassen ersicht­ lich ist, gezeigt. Im vollen achtdimensionalen Raum ist die Trennung noch deutlicher.
In Fig. 1 werden Sensorcharakteristika unter Verwendung ei­ ner Clusterdiagnose in einer dreiachsigen Darstellung ge­ zeigt, einschließlich der Achsen mit einer Neigung von Fett auf Mager, von Mager auf Fett und einer fetten Spannung. Als ein erläuterndes Beispiel wird eine elliptische Entschei­ dungsoberfläche zur Klassifizierung von mageren Sensoren in einem dreidimensionalen Unterraum gezeigt. Mit Vorteil wer­ den die tatsächlichen Entscheidungsoberflächen in achtdimen­ sionalen Hyperräumen, die sich nicht einfach darstellen las­ sen, bestimmt. Die in Fig. 1 auf der eiförmigen Oberfläche gezeigten und mit "+" bezeichneten Punkte sind die Abtast­ durchschnittswerte von einem einzigen Sensor. Jeder Punkt in dem Cluster stellt den Durchschnittswert des Samples der Da­ tenpunkte von einem Sensor dar.
Das Fließbild zum Erzeugen der Entscheidungsregeln unter Ver­ wendung des Lernalgorithmus und der Diagnose wird in Fig. 2 gezeigt. Die in dem Fließbild skizzierten Prozeduren verwen­ den Monte-Carlo-Verfahren zum Bestimmen der Breite des zum Erzielen einer spezifischen Diagnosegenauigkeit erforderli­ chen Durchschnittsfensters auf der Grundlage genauer Schät­ zungen des aus kleinen Samples der tatsächlichen Daten ent­ wickelten Diagnoseverhaltens. Diese Schätzungen ermöglichen den Aufbau realistischer Grenzen für die zum Erzielen eines gewünschten Maßes an Genauigkeit notwendige Rechnung. Das heißt, daß ein Bezugssensor gemessene Daten und nach Monte Carlo erzeugte Daten enthalten kann. Die Zahl der Messungen jeder Art von Datenpunkten (zum Beispiel VL) zum Erreichen einer gewünschten Genauigkeit ist die das Fenster bestimmen­ de Samplegröße. Je größer diese ist, desto kleiner ist der Unterschied zwischen den Durchschnittswerten des Samples.
Für aus vierzehn Samplesensoren analysierte Daten erzeugte ein Backpropagation-Algorithmus mit einem dreilagigen Netz­ werk einen Klassifizierer, der an einem durchschnittlichen Fenster auf der Grundlage von sechzehn Samples pro Bewertung eines hundertprozentige Diagnosegenauigkeit bewirkte. In die­ sem Fall waren die Klassifizierungskategorien fett, normal und mager.
Gemäß der Darstellung in Fig. 2 beginnt ein Fließbild über Diagnoseentscheidungsregeln unter Verwendung eines aufgeheiz­ ten Abgassauerstoff(HEGO)-Sensors an einem Block 10, an dem die Sampledaten von dem sich in einem Dauerzustand befinden­ den Bezugs-HECO-Sensor empfangen werden. Der logische Fluß geht dann zu einem Block 11, an dem statistische Daten der Sampleverteilungen errechnet werden. Der logische Fluß geht dann zu einem Block 12, an dem eine vergrößerte Datengruppe mit identischen statistischen Daten vorteilhafterweise unter Verwendung von Monte-Carlo-Verfahren erzeugt wird. Der logi­ sche Fluß geht dann zu einem Block 13, in dem die Samplefen­ stergröße für anfängliche Versuche mit dem Klassifizierer ausgewählt wird. Der logische Fluß geht dann zu einem Block 14, in dem die Klassifizierer trainiert werden und das Ver­ halten an den Monte-Carlo-Daten bewertet wird. Der logische Fluß geht dann zu einem Entscheidungsblock 15, in dem die Frage bezogen auf das Klassifiziererverhalten gestellt wird: "Ist das Verhalten OK?" Falls nein, geht der logische Fluß zum Block 13 zurück. Falls ja, geht der logische Fluß zum Block 16, in dem eine Lern-Klassifiziererstrategie ausge­ wählt wird. Der logische Fluß geht dann zu einem Entschei­ dungsblock 17, in dem er in Bezug auf den Klassifizierer ge­ fragt wird: "Sind die Entscheidungsregeln einfach?" Falls nein, geht der logische Fluß zu einem Block 19, in dem ein Lern-Klassifizierer betätigt wird. Falls ja, geht der logi­ sche Fluß zu einem Block 18, in dem Entscheidungsoberflächen­ gleichungen entwickelt werden, und dann zu einem Block 20, in dem ein herkömmlicher Klassifizierer betätigt wird.
Es folgt eine deutlichere Erklärung der schematischen Elemen­ te von Fig. 2. Unter Bezug auf den Block 10 sei ausgeführt, daß Daten von einer Vielfalt von Sensoren erhalten werden, deren Fähigkeit zum Regeln der Emissionsstärke in einer ge­ trennten Prüfung bestimmt werden. Die Übergänge der Sensoren in Abhängigkeit von den von den Motoren abgegebenen Gasströ­ men werden gemessen, und die folgenden Parameter werden be­ stimmt: VL die magere Spannung, VR die fette Spannung, TLR die Übergangszeit von Fett auf Mager, TRL die Übergangszeit von Mager auf Fett. In einem typischen Fall werden diese Wer­ te während eines Zeitabschnittes, in dem etwa dreißig bis fünfzig Übergänge und mehrere Geschwindigkeits-Belastungs­ punkte gesehen werden, gemessen. Zum Verbessern der Genauig­ keit werden diese Daten zum Berechnen der statistischen Wer­ te des Samples und zum Erzeugen einer viel größeren Gruppe von Daten zum Studium verwendet.
Unter Bezug auf Block 11 sei ausgeführt, daß die mittleren und Standardabweichungen der Sampledaten errechnet werden. Zusätzlich wird die Kovarianz-Matrix errechnet. Diese stati­ stischen Werte charakterisieren die Natur der Rohsignale und ihre Korrelationen und bilden die Grundlage der in Block 12 durchgeführten Berechnungen.
Unter Bezug auf Block 12 sei ausgeführt, daß gemäß der in Block 11 bestimmten statistischen Daten mehr Daten unter Ver­ wendung von Monte-Carlo-Verfahren erzeugt werden. Diese Stu­ fe ist erwünscht, um die Kosten für die Zeit von Labormessun­ gen zu vermeiden und um das Verhalten des auf diesen Daten arbeitenden Diagnosealgorithmus genauer zu prüfen. Die er­ zeugten Daten werden dann zum Erzielen des gleichen Sample­ mittelwertes, Samplevarianzen und -kovarianzen, wie das ur­ sprüngliche Datensample, errechnet. Die Kovarianz der Daten wird normalerweise als Null angenommen, aber häufig ist sie es nicht, und die von Null verschiedene Kovarianz hat einen bedeutenden Einfluß auf die Genauigkeit der Diagnose. Folg­ lich muß das Verhalten des Klassifizierers mit den richtigen Datensimulationen bewertet werden. Unter der Annahme, daß die nach den Monte-Carlo-Verfahren erzeugte erhöhte Datenmen­ ge groß ist, fließt die Logik zum Block 13, der die Prüfsam­ ples aus dieser Datengruppe zur Bewertung herauszieht.
Unter Bezug auf die Blöcke 13 und 14 sei ausgeführt, daß die Prüfsamples von diesen Daten aus einem Durchschnittswert der Messungen, bei dem das Samplemittel der vier Variablen und ihre Varianzen errechnet werden, herausgezogen werden. Diese acht Variablen bilden den Eingabevektor für die Datenklassi­ fizierungsaufgabe. Im allgemeinen wird die Schwankung von Sample zu Sample des Mittelwertes und des Durchmessers des Clusters von Punkten bei einem gegebenen Sensor für größere, einen Durchschnittswert bildende Fenster kleiner. Im Grenz­ übergang einer unendlichen Zeit würden die Durchschnittswer­ te der Samples in einem Fenster für jede Art des Sensors bis auf Punkte schrumpfen, da die auf einen Durchschnittswert zurückgeführten Messungen jeden Sensor mit nur sehr geringer Ungewißheit charakterisieren.
Bei dieser Diagnosestrategie werden die Information von ei­ nem Übergang und der Durchschnittswert der Information von vielen Übergängen zusammen zum Herabsetzen des Rauschens ver­ wendet. Das heißt, daß die Information von einem Übergang VL, VR, TLR und TRL sein würde. Der Durchschnittswert der Information würde der Durchschnittswert dieser besonderen Art von Daten von zahlreichen Übergängen sein, das heißt VL(avg.), VR(avg.), TLR(avg.), TRL(avg.). Dieses Verfahren führt zu einem längeren Warten auf eine Antwort, aber die Antworten werden zuverlässiger. Die Daten-Cluster, die die in Fig. 1 gezeigten Sampledurchschnittswerte darstellen, wer­ den mit größeren Samplegrößen und den dazugehörenden länge­ ren Durchschnittszeiten kompakter. Das Verfahren zum Bestim­ men einer geeigneten Fenstergröße und der zugehörigen Durch­ schnittszeit kann durch Trial and Error (Versuch und Irrtum) verwirklicht werden mit Auswahl einer vernünftigen Zeit als Ausgangspunkt und Bewerten der Fähigkeit zum Klassifizieren der Daten auf der Grundlage dieser Fensterdurchschnittszeit. Im allgemeinen führt eine sehr kurze zeit zu Ergebnissen, die nicht zufriedenstellend sind. Eine Erhöhung der Zeit ver­ mindert die Diagnoseklassifikationsfehler. Nach Erreichen einer annehmbaren Durchschnittszeit geht der logische Fluß zum Block 15. Am Block 15 wird das Verhalten des Klassifizie­ rers untersucht. Das heißt, gibt der Klassifizierer die rich­ tigen Antworten oder generalisiert er zuviel? Ein Weg, dies durchzuführen, liegt darin, den Klassifizierer bei Daten an­ zuwenden, die vorher nicht in Verbindung mit dem Klassifizie­ rer verwendet wurden. Die Charakteristika der Daten sind be­ kannt, und damit kann die Einwirkung des Klassifizierers auf die Daten bewertet werden.
Unter Bezug auf Block 16 sei ausgeführt, daß nach einer Fest­ stellung, daß eine zweckmäßige Auswahl der Durchschnitts­ zeit, die mit den Anforderungen an die Genauigkeit einer Diagnose und den Anforderungen an den Abschluß einer Bewer­ tung in einer vernünftigen Zeit (zum Beispiel etwa dreißig Sekunden bis eine Minute) übereinstimmt, können die wirksam­ sten Entscheidungsregeln zum Durchführen dieser Aufgabe aus­ gewählt werden. Das heißt, daß eine Entscheidungsstrategie auf der Grundlage des Verhaltens ausgewählt wird. Diese Auf­ gabe ist grob gesehen der Entscheidung darüber gleichwertig, welche Oberflächen und Oberflächenformen im Datenraum zum Unterscheiden guter Sensoren von schlechten verwendet und welche der acht Parameter zurückgehalten werden. Für die Ent­ scheidungsoberflächen können unendliche Ebenen mit der Über­ einkunft verwendet werden, daß sämtliche Sensoren auf einer Seite gut und auf der anderen schlecht sind. Verwickeltere Oberflächen können verwendet werden (ein Paraboloid als ein Beispiel einer einfachen Oberfläche oder eine stärker verwic­ kelte geknäuelte Oberfläche). Geschlossene Oberflächen kön­ nen zur Aufnahme bestimmter Arten von Sensoren verwendet wer­ den. Der Klassifizierer mit offener Oberfläche klassifiziert jedoch sämtliche neuen Daten, und Klassifizierungen mit ge­ schlossener Oberfläche werden oft gewählt, da sie restrikti­ ver und besser vorhersagbar sind. Die Klassifizierer mit of­ fener Oberfläche oder mit einer Hyperebene klassifizieren viele Datenpunkte, denen sie nicht ausgesetzt sind, da die Qualifikation, daß ein Punkt auf einer Seite einer Oberflä­ che oder einer anderen liegt, sehr schwach beschreibend ist. Diese Art von Klassifizierern kann generalisieren, gibt aber fast immer irgendeine Antwort. Klassifizierer mit geschlosse­ ner Oberfläche oder einer radialen Basisfunktion werden oft vorgezogen, da sie ihre Antworten besser auf Gebiete, auf die sie trainiert wurden, beschränken. Zum Klassifizieren von guten Sensoren, das heißt Sensoren, die in einem vorgege­ benen Bereich davon liegen, auf was die Klassifizierer trai­ niert wurden, kann man sich daher besser auf diese verlas­ sen. In diesem Fall sind sämtliche in eine solche geschlosse­ ne Oberfläche fallenden Meßvorgänge eine Klasse; Sämtliche anderen außerhalb der Oberfläche gehören zu einer anderen Klasse. Sie sind selbstverständlich stärker komplexe Vertau­ schungen dieser Betriebsbedingungen, wie zum Beispiel vielfa­ che geschlossene Oberfläche, gemischte geschlossene Oberflä­ chen und Hyperebenen usw. Zusätzlich kann es vorkommen, daß acht Parameter nicht nötig sind zum Erreichen der erfor­ derlichen Diagnosegenauigkeit. Das endgültige Ziel ist die Bestimmung der einfachsten Gruppe von Entscheidungsregeln oder des einfachsten Klassifizierers, der die Aufgabe erfül­ len kann. Folglich können mehrere verschiedene Paradigmen geprüft werden, und dann kann dasjenige, das die Aufgabe am genauesten (mit der geringsten Zahl von Fehlern) mit den ge­ ringsten Rechenkosten durchführt, ausgewählt werden. Diese offenbarte Ausführungsform stützt sich jedoch auf ein Sche­ ma, das zum Erreichen der höchstmöglichen Genauigkeit die gesamte Information verwendet.
Unter Bezug auf Block 17 sei ausgeführt, daß bei einem sehr kleinen Klassifizierer (zum Beispiel einem neuralen Netzwerk mit zum Beispiel acht Eingängen, zwei verborgenen Netzkno­ ten, zwei Ausgabekategorien) das Netzwerk mit einer Gruppe von einfachen planaren Entscheidungsoberflachen oder einer kleinen Gruppe von Regeln approximiert werden kann. Bei her­ kömmlicher Diagnose wird diese Technik routinemäßig verwen­ det. Gemäß einer Ausführungsform dieser Erfindung sind einfa­ che Regeln wirksam, können aber nicht optimal sein, und statt einer induktiven Bestimmung der Regeln mag es vorzuzie­ hen sein, einen Klassifizierer zu trainieren und ihn die op­ timalen Entscheidungsgrenzen bestimmen zu lassen. Die beste Lösung hängt von der Güte der Daten, der Natur der Sensoren (Sensoren verschiedener Lieferanten verhalten sich sehr un­ terschiedlich) und den Anforderungen an die Genauigkeit der Diagnose ab.
In Block 17 wird die Frage angesprochen, ob eine einfache Gruppe von Entscheidungen von dem trainierten Klassifizierer induziert werden kann. Bei manchen (seltenen) Umständen kann der trainierte Klassifizierer intern eine Gruppe von einfa­ chen Entscheidungsoberflächen zum Klassifizieren der Daten, denen er ausgesetzt ist, formulieren. Zusätzlich bevorzugen Produktingenieure häufig eine knappe Liste von Regeln zum Fällen einer Entscheidung, statt sich auf ein trainiertes System zu verlassen, das eine unbekannte interne Darstellung des Problems aufweist. Im Block 17 verwenden wir ein einfa­ ches Verfahren, um zu bestimmen, ob eine solche einfache Gruppe von Regeln aus den trainierten Klassifizierern heraus­ gezogen werden kann. Das Verfahren liegt einfach in der Ent­ scheidung, ob der Klassifizierer ausreichend klein ist, so daß sein Verhalten in einer kleinen Gruppe von Regeln (das heißt nur einige wenige Knotenpunkte in der verborgenen La­ ge) eingefangen werden kann, und dann, ob eine grobe Unter­ teilung der Eingangsvektorwerte uns eine Ableitung einer kleinen Gruppe von Regeln zur Reproduktion der Klassifizie­ rerausgabe gestattet. Zu diesem Zweck könnten wir den Einga­ bemerkmalsraum für jede Komponente des Eingabevektors in die Werte KLEIN, MITTEL, GROSS unterteilen, zum Beispiel entspre­ chend den Spannungen 0 bis 0,33, mehr als 0,33 bis 0,66 be­ ziehungsweise mehr als 0,66 bis 1,0 Volt. Falls zwischen die­ sen groben Eingabewerten (zum Beispiel VL - KLEIN und VR - MITTEL und TLR - GROSS bedeutet Sensor-GUT) und der richti­ gen Klassifikationsausgabe eine einfache Beziehung besteht, kann die Beziehung durch Induktion erkannt und in einer Grup­ pe von Regeln erfaßt werden, die selbst tatsächlich eine sehr grobe Darstellung des Klassifizierers sind. Obgleich der Regelableitungsvorgang eine explizite und verständliche Darstellung des Klassifizierers ergibt, erfolgt dies auf Ko­ sten eines weniger robusten Klassifizierers. Block 17 bietet dem Produktingenieur das Mittel zum Auswählen des richtigen Gleichgewichts zwischen Einfachheit und dem für die On- Board-Diagnoseaufgabe notwendigen Verhalten.
Im tatsächlichen Betrieb werden die Sensoren vor dem Beginn des Klassifizierertrainings vorteilhafterweise für etwa ein bis zwei Minuten nach dem Start des Motors auf gewärmt. Wäh­ rend der Messungen wird der Sensor in einem ähnlich aufge­ wärmten Zustand beobachtet, wobei die Charakteristika bezüg­ lich der Motorgeschwindigkeitslast vorteilhafterweise in ei­ nem stetigen Zustand und ähnlich zu den Umständen, unter de­ nen der Klassifizierer trainiert wurde, gehalten werden.
Verschiedenartige Modifikationen und Abwandlungen werden den Fachleuten auf denjenigen Gebieten, zu denen diese Erfindung gehört, zweifellos einfallen. Zum Beispiel kann die besonde­ re Weise des Erzielens der Sampledaten von der hier offenbar­ ten abweichen. Diese und andere Abwandlungen, die grundsätz­ lich auf den Techniken beruhen, mit denen diese Offenbarung die Technik nach vorne gebracht hat, werden richtigerweise als im Umfang dieser Erfindung liegend angesehen.

Claims (12)

1. Verfahren zum Diagnostizieren des Betriebes eines unklas­ sifizierten Abgassauerstoffsensors und elektronischen Mo­ torregelsystems, enthaltend die folgenden Stufen:
Speichern von den Betrieb einer Vielzahl von Bezugs­ abgassauerstoffsensoren charakterisierenden Signalparame­ tern,
Sammeln von den Betrieb des unklassifizierten Abgas­ sauerstoffsensors über einem Zeitabschnitt charakterisie­ renden Signalparametern,
Vergleichen der gegenwärtig gesammelten, den unklas­ sifizierten Abgassauerstoffsensor charakterisierenden Signalparameter mit den zuvor gespeicherten Signalparame­ tern, die die Betriebsparameter der Vielzahl der Bezugs­ abgassauerstoffsensoren anzeigen, und
Bestimmen der Betriebscharakteristika des unklassifi­ zierten Abgassauerstoffsensors auf der Grundlage der Ver­ gleiche der gesammelten Signalparameter und der zuvor ge­ speicherten Signalparameter.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stufe des Vergleichens der gegenwärtig gespeicherten Signalparameter mit den gespeicherten Signalparametern das Erzeugen eines Klassifizierers unter Verwendung der folgenden Stufen enthält:
Auswählen einer Vielzahl von Basisklassifizierern, Errechnen von die Sample-Verteilung der gespeicher­ ten Signalparameter von den Bezugsabgassauerstoffsenso­ ren charakterisierenden statistischen Daten,
Verwenden mathematischer Techniken zum Erzeugen ei­ ner zusätzlichen verstärkten Datengruppe mit statisti­ schen Daten ähnlich den gespeicherten Signalparametern von den Bezugsabgassauerstoffsensoren,
Auswählen einer Sample-Fenstergröße rum anfänglichen Anlegen des Klassifizierers an die Sample-Verteilung, Trainieren der Klassifizierer zum fehlerfreien Bewer­ ten der Sample-Verteilung der Signalparameter von den Be­ zugsabgassauerstoffsensoren,
Bewerten des Verhaltens der Klassifizierer beim Cha­ rakterisieren der Signalparameter von den Bezugsabgas­ sauerstoffsensoren,
Erreichen eines vorgegebenen Levels des Klassifizie­ rerverhaltens,
Bestimmen eines zufriedenstellenden Verhaltens, wenn der Klassifizierer die Sample-Verteilungen auf einem Le­ vel, der besser als der vorbestimmte Level des Klassifi­ ziererverhaltens ist, bewertet,
Auswählen einer Strategie für trainierbare Klassifi­ zierer aus der Vielzahl der trainierten Basisklassifizie­ rer und
Verwenden des Lernklassifizierers zum Bewerten des unklassifizierten Abgassauerstoffsensors.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stufe des Speicherns der den Betrieb der Vielzahl der Bezugsabgassauerstoffsensoren charakterisierenden Signale die folgenden Stufen enthält:
Charakterisieren des Betriebes der Vielzahl der Be­ zugsabgassauerstoffsensoren als annehmbar oder nichtan­ nehmbar und
Messen der Ausgangsspannung jedes Sensors aus der Vielzahl der Bezugsabgassauerstoffsensoren zum Bestimmen einer einen mageren Betrieb anzeigenden Spannung, einer einen fetten Betrieb anzeigenden Spannung, einer Zeit des Überganges von der Fett- auf die Magerspannung und einer Zeit des Überganges von der Mager- auf die Fett­ spannung.
4. Verfahren nach Anspruch 3, weiter enthaltend die folgen­ den Stufen:
Messen der Ausgangsspannungsdaten von jedem Bezugsab­ gassauerstoffsensor mehrere Male zum Erzeugen eines Samples,
Errechnen der Durchschnitts- und der Standardabwei­ chung von jeder Sample-Verteilung und
Charakterisieren der Ausgangsspannung jedes Sensors aus der Vielzahl der Bezugsabgassauerstoffsensoren.
5. Verfahren nach Anspruch 4, weiter enthaltend die folgen­ den Stufen:
Verwenden von Monte-Carlo-Techniken zum Erzeugen ei­ ner zusätzliche Bezugsabgassauerstoffsensoren charakteri­ sierenden Datenverteilung und
Errechnen der Durchschnitts- und der Standardabwei­ chung für jede die Ausgabe dieses zusätzlichen Bezugsab­ gassauerstoffsensors charakterisierenden Datenvertei­ lung.
6. Verfahren nach Anspruch 4, weiter enthaltend die Stufe des:
Herabsetzens des Erfassungsbereiches jedes Lernklas­ sifizierers zum besseren Klassifizieren der zu klassifi­ zierenden Sensoren.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Lernklassifizierer eine geschlossene Oberfläche defi­ niert und damit eine erste Klassifikation von Messungen in der geschlossenen Oberfläche und eine zweite Klassifi­ kation von Messungen außerhalb der geschlossenen Oberflä­ che errichtet.
8. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahl der den Betrieb des unklassifizierten Abgas­ sauerstoffsensors charakterisierenden Signalparameter mindestens sechzehn beträgt.
9. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stufe des Sammelns der den Betrieb des unklassifi­ zierten Abgassauerstoffsensors über einem Zeitabschnitt charakterisierenden Signalparameter die folgenden Stufen enthält:
Messen einer Vielzahl von Ausgangsspannungswellen­ formcharakteristika der unklassifizierten Abgassauer­ stoffsensorspannungsausgabe einschließlich der Magerspan­ nungsgröße, der Fettspannungsgröße, der Übergangszeit von Fett- zu Magerspannung und der Übergangszeit von Ma­ ger- zu Fettspannung,
Errechnen der Durchschnitts- und der Standardabwei­ chung für jede Art der die Ausgangsspannungswellenform charakterisierenden Daten und
Ausbilden eines das Sample charakterisierenden ein­ zelnen Vektors unter Verwendung der Datendurchschnitts­ werte und der Datenstandardabweichung.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Stufe des Speicherns der den Betrieb einer Vielzahl von Bezugsabgassauerstoffsensoren charakterisierenden Signalparameter die folgenden Stufen umfaßt:
Messen einer Vielzahl von Ausgangsspannungswellen­ formcharakteristika der Bezugsabgassauerstoffsensorspan­ nungsabgabe einschließlich der Magerspannungsgröße, der Fettspannungsgröße, der Übergangszeit von Fett- auf Ma­ gerspannung und der Übergangszeit von Mager- auf Fett­ spannung und
Errechnen der Durchschnitts- und der Standardabwei­ chung für jede Art von die Ausgangsspannungswellenform der Bezugsabgassauerstoffsensoren charakterisierenden ge­ messenen Daten.
11. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Stufe des Speicherns der den Betrieb der Vielzahl der Bezugsabgassauerstoffsensoren charakterisierenden Signalparameter weiter die folgende Stufe enthält:
Bilden eines Vektors einschließend die Elemente der Durchschnittsmagerspannung, der Durchschnittsfettspan­ nung, der Durchschnittsübergangszeit Fett auf Mager, der Durchschnittsübergangszeit Mager auf Fett, der Standard­ abweichung der Magerspannung, der Standardabweichung der Fettspannung, der Standardabweichung der Übergangszeit Fett auf Mager und der Standardabweichung der Übergangs­ zeit Mager auf Fett.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Stufe des Vergleichens der gegenwärtig gesammelten Signalparameter charakterisierend den unklassifizierten Abgassauerstoffsensor mit den zuvor gespeicherten Signal­ parametern anzeigend die Betriebsparameter der Vielzahl der Bezugsabgassauerstoffsensoren die folgende Stufe auf­ weist:
Vergleichen des den unklassifizierten Abgassauer­ stoffsensor charakterisierenden Vektors mit den mit je­ dem Datenpunkt zusammenwirkenden Lernklassifizierern.
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