DE4432086A1 - Optikbaugruppe mit fakultativer Justierung, insbesondere Retroreflektor - Google Patents
Optikbaugruppe mit fakultativer Justierung, insbesondere RetroreflektorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Optikbaugruppe mit fakultativer Justierung, insbesondere
einen Retroreflektor.
Die Optikbaugruppe besteht aus mindestens zwei Teilen, die mit Hilfe der Justierung
zueinander im Präzisionsbereich ausrichtbar sind. Der Retroreflektor wird dort
eingesetzt, wo eine verlustarme und/oder selektive Reflexion und geringes Gewicht
notwendig sind.
Bekannt sind Tripelspiegel, die aus einem massiven Glaskörper hergestellt werden.
Mit diesen Bauelementen wird eine Reflexion ohne große Versetzung zu deren
Ausgangspunkt realisiert. Die Lichteintrittsfläche und die reflektierenden Flächen
müssen in einer hohen optischen Güte hergestellt werden. Die reflektierenden Flächen
sind rückflächenverspiegelt. Wegen der Klimabeständigkeit wird das Schichtsystem
Silber-Kupfer-Lack eingesetzt.
Der Lichtstrahl wird an der Lichteintrittsfläche zum Teil reflektiert und vom Glasmaterial
in Abhängigkeit von der Wellenlänge des verwendeten Lichtes absorbiert.
In jedem Fall muß der Lichtstrahl durch das Glasmaterial hindurchtreten, was
Absorption und Lichtstreuung zur Folge hat.
In DE 41 21 514.1 A1 wird ein Retroreflektor beschrieben, bei dem eine Vielzahl gleich
langer Tripelspiegelflächen mit rhombischer Grundfläche scharfkantig zusammenstoßen.
Dabei liegen alle Grundflächen auf einer ebenen Montagefläche auf.
Die Tripelspiegelflächen sind an massiven Teilen mit der rhombischen Grundfläche
gefertigt.
Weiterhin ist allgemein bekannt, Einzelspiegel auf metallische oder keramische Träger
aufzukitten und bei Bedarf durch Justage der Einzelteile zueinander auszurichten.
Bekannt ist auch eine Methode, bei der Einzelspiegel mit einer Fläche (in der Regel der
Wirkfläche) an einem Masterteil ausgerichtet werden und eine Fixierung an der anderen
Fläche erfolgt. Ein Beispiel für diese Technologie ist in DE 30 07 784 A1 beschrieben.
Das Verfahren zur Herstellung eines Facetten-Spiegels verwendet eine Kittvorrichtung
zur Lagefixierung der einzelnen Spiegel und einen Trägerkörper zur Halterung.
Die vielfältigen Ausführungsformen für Optikbaugruppen liefern relativ schwere Bauteile,
die zum Teil aus komplizierten Einzelteilen bestehen.
Insbesondere für hochpräzise Lösungen sind die Herstellungskosten beträchtlich und
die technologische Beherrschbarkeit bereitet Schwierigkeiten.
Die Erfindung soll das Problem lösen, hochpräzise Optikbaugruppen, insbesondere
Retroreflektoren, vergleichsweise preiswert herzustellen. Eine Reflexion soll verlustarm,
wenn gefordert selektiv und mit geringer Versetzung erfolgen.
Die Optikbaugruppen sollen ein vergleichsweise geringes Gewicht haben und je nach
Anwendungsfall für Licht eines schmalen oder eines breiten Spektralbereiches
einsetzbar sein. Im Bedarfsfall soll die Optikbaugruppe im gefügten Zustand sehr genau
justierbar sein.
Die Aufgabe der Erfindung wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Die Unteransprüche sind vorteilhafte Ausgestaltungen des Hauptanspruches.
Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, daß die hochpräzise Optikbaugruppe aus
vergleichsweise sehr einfachen flächenhaften Einzelteilen, die miteinander durch Kitt
verbunden sind, zusammengesetzt ist. Die Einzelteile selbst müssen nur eine
hinreichende Genauigkeit in ihren Abmessungen haben. Hohe Forderungen sind an die
optische Güte und Form der optischen Funktionsfläche zu stellen. Die optische
Funktionsfläche hat eine oder mehrere optische Wirkungen im Sinne von Strahlformung
(z. B. Strahlumlenkung, Strahlablenkung), Strahlbeeinflussung (z. B. Filterung,
Polarisation) und Signalumformung (z. B. Lichtsender, Lichtempfänger).
Die Optikbaugruppe kann zum Beispiel die Funktion einer Reflexionsbaugruppe, einer
Abbildungsoptik, eines Filters, eines Strahlteilers oder eines Polarisators erfüllen.
Da das Licht bei Reflexionsbaugruppen nicht durch die Einzelteile hindurchtreten muß,
kann jeder geeignete formstabile Stoff (z. B. Floatglas, Keramik, Silizium, Aluminium) für
die Einzelteile verwendet werden. Im Bedarfsfall wird die Reflexionsfläche des
Einzelteils verspiegelt oder mit selektiv reflektierenden Schichten beschichtet.
Die Genauigkeit der Optikbaugruppe wird mit Hilfe eines Normals (Masterteil) bei der
Montage der Einzelteile erreicht. Die Fixierung der Teile erfolgt durch Ansprengen,
Andrücken oder Ansaugen von geometrisch ausgedehnten Flächen der Einzelteile
(Reflexionsflächen) auf Flächen des Masterteils. Nachdem die Einzelteile auf dem
Masterteil ausgerichtet sind, werden die Teile an Berührungsfugen mit Kitt dauerhaft
fixiert.
Nach dem Aushärten der Kittschicht wird die fertige Optikbaugruppe von dem Masterteil
entfernt.
Eine vorzugsweise Ausführung der Erfindung ist die Herstellung von Retroreflektoren.
Der Retroreflektor ist dadurch gekennzeichnet, daß drei dreieckige, rechtwinklige
Platten, die eine Reflexionsfläche haben, miteinander verbunden sind. Sie sind mit einer
Seitenfläche ihrer Kathete auf den Dreiecksflächen eines anderen Teiles im
hochgenauen rechten Winkel so miteinander verbunden, daß die Reflexionsflächen in
einem definierten Winkel zueinander liegen.
In einem ersten Fall ist die Seitenfläche einer Kathete des ersten Dreieckes auf die
Reflexionsfläche des zweiten Dreieckes am Rand einer Kathete gekittet und die
Seitenflächen der nicht aneinanderliegenden Katheten des ersten und des zweiten
Dreieckes sind auf die Grundfläche des dritten Dreieckes aufgekittet.
In diesem Fall ist die Spitze des Tripelspiegels voll mit Material ausgefüllt.
Erstes und zweites Dreieck haben die gleiche Größe. Die Längen der Katheten des
dritten Dreiecks sind um zwei mal die Dicke des ersten und des zweiten Dreieckes
kürzer.
In einem zweiten Fall ist je eine Seitenfläche einer Kathete eines dreieckförmigen Teiles
auf eine Reflexionsfläche im Bereich der freiliegenden Kathete eines anderen Dreieckes
aufgekittet. In diesem Fall bleibt die zentral liegende Spitze - von der Rückseite des
Retroreflektors her gesehen - von Material frei.
Das Zentrum kann hier besonders vorteilhaft für die Zu- und/oder Ableitung von Medien
genutzt werden. In diesem Fall habe die drei dreieckförmigen Teile gleiche
Abmessungen, was für eine Massenfertigung besonders vorteilhaft ist.
Die Möglichkeit derartige Tripelspiegel herzustellen überrascht sehr, da es bisher nicht
als möglich angesehen wurde, daß die erforderliche Präzision der Ausrichtung der
Flächen und ihre zeitbeständige Lagestabilität zu erreichen ist.
Die erfindungsgemäßen Retroreflektoren haben ein vergleichsweise geringes Gewicht.
Durch die nachfolgend beschriebene spezielle Ausgestaltung der Erfindung ist es
möglich, nach dem Kitten der Einzelteile noch vorhandene Restfehler zu beseitigen.
Dazu ist in die im verkitteten Zustand freiliegenden Kathetenflächen der Einzelteile
jeweils eine Nut eingearbeitet. Die Nut hat eine Breite von etwa 1/4 der Materialstärke
der Dreiecke und eine Tiefe von etwa 1/1 der Materialstärke der Einzelteile. In diese Nut
sind je nach dem Formfehler nach dem Verkitten der Einzelteile Keile an verschiedenen
Stellen entsprechend tief eindrückbar, bis der auftretende Fehler korrigiert ist. Die Keile
werden dann mittels Kitt fixiert.
Mit Hilfe der Keile ist es möglich, Restfehler des Strahlenganges dauerhaft zu
korrigieren.
Die hier für Retroreflektoren beschriebenen Prinzipien sind auch bei der Herstellung
anderer optischer Bauelemente anwendbar. Das betrifft insbesondere Bauelemente, die
die Wirkung von Prismen haben. Durch den Einsatz von Spiegelbauteilen mit einer
gewölbten Oberfläche können auch Reflexionssysteme mit abbildenden Eigenschaften
realisiert werden. Neben optischen Bauelementen, die auf dem Prinzip der
Lichtreflexion beruhen, können auch optische Bauelemente hergestellt werden, die die
Transmission des Lichtes nutzen. In diesem Fall ist in mindestens einem flächenhaften
Einzelteil zum Beispiel eine Linse oder ein Filter enthalten. Weiterhin können Teile auf
ihrer ausgedehnten Fläche Lichtsender oder Lichtempfänger tragen, die in einem
optischen Strahlengang liegen und mit Hilfe der Justierung in der Baugruppe ausrichtbar
sind.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigen
Fig. 1 Retroreflektor mit zentral liegender Öffnung,
Fig. 2 Darstellung eines Einzelteils,
Fig. 3 Retroreflektor mit geschlossener Spitze,
Fig. 4 Tripelprisma mit Justiervorrichtung, Justierspalt und Justierkeil,
Fig. 5 Reflexionsbaugruppe zur Strahlumlenkung,
Fig. 6 Reflexionsbaugruppe mit der Wirkung eines Pentaprismas.
Fig. 1 zeigt einen Retroreflektor mit zentralliegender Öffnung in der Spitze (Zentrum 8)
in drei Ansichten und in der Sicht auf die Spiegelflächen (Reflexionsfläche 5). Der
Retroreflektor ist aus drei völlig gleichen Teilen 1, 2, 3 aufgebaut, die auf den einander
zugewandten Flächen auf der Reflexionsfläche 5 mit einer Reflexionsschicht
beschichtet sind. Jedes Teil 1, 2, 3 ist aus Flotglas hergestellt und hat die Form eines
gleichschenkligen, rechtwinkligen Dreieckes.
Je ein Teil wird mit einer Kathetenfläche 6 auf eine Kittfläche 9 eines anderen Teils, die
an die Reflexionsfläche 5 angrenzt und am Rand einer anderen Kathete (freiliegende
Kathetenfläche 15) liegt, gefügt (siehe Fig. 2). Der Fügevorgang erfolgt mit Hilfe eines
hochgenau gefertigten Mutterteils (Master), auf das die einzelnen Teile 1, 2, 3 aufgelegt
und fixiert werden. Die Fixierung erfolgt durch Ansaugen mittels Vakuum. Das Mutterteil
muß hochpräzise gearbeitet sein, da die Maßhaltigkeit der gefügten Retroreflektoren im
wesentlichen durch die Genauigkeit des Mutterteiles bestimmt wird. Es muß weiterhin
gewährleistet werden, daß die Halterung der Teile 1, 2, 3 auf dem Mutterteil völlig
verspannungsfrei erfolgt, damit keine zusätzlichen Fehler erzeugt werden. Nach dem
Auflegen der Teile 1, 2, 3 auf dem Mutterteil wird ein spezieller durch Lichtenergie
härbarer Kleber auf die außenliegenden Kanten der Berührungsspalte der Teile, die
Kittfugen 4, aufgebracht.
Der Kleber besitzt die Eigenschaft, daß die Kapilarkräfte in den Kittfugen 4 ausreichen,
um zu gewährleisten, daß der Kleber auf der gesamten Berührungsfläche der Teile
eingesaugt wird. Somit ist ausgeschlossen, daß Klebstoff auf die optischen Flächen
(Reflexionsfläche 5) gelangt. In diesem Zustand werden die Teile 1, 2, 3 belichtet. Der
Kleber härtet dabei schnell aus. Der gefügte Retroreflektor wird dann von dem Mutterteil
entnommen.
Die Seitenfläche der Hypothenuse jedes Einzelteils trägt mehrere Phasen 10, 11, 12
(siehe auch Fig. 2), die beim Zusammenfügen der Einzelteile den Retroreflektor
umlaufende Kanten (Phasen 10, 11 in Fig. 1 und Fig. 3) ergeben.
Auf die Phase 10 ist im Bedarfsfall eine runde Abdeckplatte 16 aufkittbar, die aus einem
optischen Medium besteht, das eine vorgegebene spektrale Durchlässigkeit hat. An der
runden Abdeckplatte 16 kann der Retroreflektor vorteilhaft gefaßt werden.
Der Vorteil dieses leichtgewichtigen Tripelprismas besteht darin, daß drei völlig gleiche
flächenhafte Teile 1, 2, 3 gefertigt werden.
Das vergleichsweise frei zugängliche Zentrum 8 des Tripels ermöglicht weitere
vorteilhafte technische Maßnahmen, wie zum Beispiel das Einleiten oder Absaugen von
Flüssigkeiten und Gasen oder das Einkoppeln und Auskoppeln von Lichtstrahlen.
Fig. 2 stellt weitere konstruktiven Einzelheiten eines Einzelteiles für Tripelprismen
nach Fig. 1 dar.
Auf einer Seite des Einzelteiles 1, 2, 3 ist eine Reflexionsschicht (Reflexionsfläche 5)
aufgebracht.
Die Abmessungen der Einzelteile richten sich im wesentlichen nach der Länge c der
Hypotenuse des rechtwinkligen dreieckförmigen Teiles. Die Dicke ist s = 0,1 c. Die
Breite der ersten Phase 10 ist z = 0,13 s. Die Katheten haben die Länge a.
Eine Teilfläche im Bereich einer Kathete ist nicht verspiegelt. Das ist die Kittfläche 9 für
die Kathetenfläche 6 des angrenzenden anderen Teiles. Diese nicht verspiegelte Fläche
mit der Breite s-0,6 ermöglicht eine bessere Haftung des Klebers und erleichtert das
Aushärten des Klebers durch Lichtenergie.
Auf die Phase 10 wird im Bedarfsfall die planparallele Abdeckplatte 16 aufgekittet (Fig.
1), um die Spiegelflächen eines Tripelprismas vor Umwelteinflüssen zu schützen
und/oder optische Funktionen zu erzeugen z. B. Filterung, Polarisation und/oder die
Baugruppe vorteilhaft in einem Gerätesystem (z. B. mittels eines Vorschraubringes) zu
fassen.
Vorzugsweise hat die Phase einen Winkel von 125° 46′ zur verspiegelten Fläche, damit
die planparallele Abdeckplatte 16 auf einer Fläche aufliegen kann.
Eine zweite Phase 11 hat einen Winkel von 35° 46′ zur verspiegelten Fläche,
insbesondere, wenn mehrere Einzelprismen zu einem Prismenverband
zusammengefügt werden sollen. In diesem Fall kann die Breite der ersten Phase 10
sehr klein werden oder Null sein.
Eine dritte Phase 12 ist an der freiliegenden Spitze jedes dreieckförmigen Teiles 1, 2, 3
gefertigt, die den Übergang zur zweiten Phase 11 des angekitteten anderen Teiles
bildet.
Die Phase 12 ist schräg abgewinkelt, mit den Winkeln γ = 35° 15′ und δ = 54° 44′.
Fig. 3 stellt ein Prisma dar, dessen Spitze (Zentrum 8) geschlossen ist. Es besteht aus
zwei gleichen Teilen 1 und 2 und einem dritten Teil 3, dessen Katheten um die Dicke
der Teile 1 und 2 größer sind. Auf die Kittfläche 9 des ersten Teiles 1 am Rand der
Kathete ist die Kathetenfläche 6 des zweiten Teiles 2 aufgekittet. Das dritte Teil 3 ist mit
seiner an beiden Katheten befindlichen Kittflächen 9 auf die Kathetenflächen 6 der Teile
1 und 2 aufgekittet. Die Längen der Kathetenseiten sind so bemessen, daß die
Hypotenusen der drei Teile gleichmäßig abschließen. Auch hier können die
Hypotenuseflächen Phasen 10, 11, 12 tragen.
Fig. 4 zeigt ein Tripelprisma nach Fig. 1 von der Rückseite her mit einer
Justiereinrichtung, weiterhin eine einfachste Optikbaugruppe (Einzelteile 1, 2) mit einem
Justierspalt 13 und einen Keil 14 zur Justierung.
In jedem Teil 1, 2, 3 eines Tripelprismas nach Fig. 1 ist in jeder freiliegenden
Kathetenfläche 15 ein Spalt 13 mit rechteckförmigen Querschnitt eingearbeitet. Der
Spalt 13 hat eine Tiefe t in der Größe der Dicke s der Teile 1, 2, 3. Die Länge des
Spaltes 13 entspricht der Länge der Kathete a. Der Spalt hat eine Breite b von 1/4 der
Dicke s der Teile.
Die Länge l des Keiles 14 ist entsprechend des Justagezustandes der Baugruppe
variabel wählbar und liegt zwischen 0,1 bis 1 der Länge der Kathete a.
Der Keil 14 hat eine Grundbreite d am Fuß von 0,9 der Breite b des Spaltes 13. Seine
Höhe h entspricht der Tiefe t des Spaltes 13.
Ein oder mehrere Keile 14 werden in den Justierspalt 13, entsprechend der zum
Beispiel interferrometrisch geprüften Abbildungseigenschaften des Optikbauteiles,
unterschiedlich tief eingedrückt. Die Lage der Keile wird mit Kleber dauerhaft fixiert.
Fig. 5 zeigt eine Reflexionsbaugruppe zur Strahlumlenkung. Die Teile 1 und 2 tragen
eine Reflexionsschicht. Sie sind im Winkel von 45° so miteinander verbunden, daß eine
Seitenfläche des einen Teiles auf der Spiegelfläche des anderen Teiles anliegt. Zur
Stabilisierung der Lage der Teile 1 und 2 sind Hilfsteile 7, 7′ seitlich der Teile 1 und 2
angekittet. Das Fügen der Teile 1 und 2 und der Hilfsteile 7, 7′ erfolgt mit Hilfe eines
Mutterteils. Mit Hilfe des Mutterteils werden die Teile 1 und 2 genau in ihrer Lage fixiert
und die Hilfsteile 7, 7′ an die Seitenflächen der Teile 1 und 2 angedrückt. Dann erfolgt
ein Benetzen der Stoßflächen mit UV-härtbarem Kleber. Nach der Belichtung kann die
fertige Spiegelbaugruppe vom Mutterteil entnommen werden. Der symmetrische Aufbau
gewährleistet, daß gleiche Teile verwendet werden können, die keine genaue
Maßhaltigkeit der Umfangsmaße verlangen.
Die Toleranzen werden durch die frei liegenden Seitenflächen ausgeglichen.
Die Fig. 6 zeigt eine Optikbaugruppe mit der Wirkung eines Pentaprismas. Die
Technologie zur Herstellung dieser Reflexionsbaugruppe entspricht der, die in Fig. 1
bzw. in Fig. 5 beschrieben wurde. Die Teile 1 und 2 tragen optische
Reflektionsschichten. Die Teile 7, 7′, 7′′ und/oder 7′′′ sind Hilfsteile, die die Lage der
Teile 1 und 2 stabilisieren und den Innenraum des Prismas hermetisch abschließen
können.
Auf die Hilfsteile 7, 7′, 7′′ und 7′′′ kann teilweise verzichtet werden, wenn ein
Strahlengang erforderlich ist, der keine Glaswege aufweist oder ein hermetischer
Verschluß nicht erforderlich ist. Auch hier werden gleiche Teile eingesetzt, die keine
hohen Anforderungen an die Maßhaltigkeit der Umfangsmaße erfüllen müssen.
Bezugszeichenliste
1 Teil mit optischer Wirkfläche (Reflexionsfläche)
2 Teil mit optischer Wirkfläche (Reflexionsfläche)
3 Teil mit optischer Wirkfläche (Reflexionsfläche)
4 Kittfuge
5 Reflexionsfläche
6 Kathetenfläche (Kittfläche)
7, 7′, 7′′ 7′′′ Hilfsteil
8 Zentrum
9 Kittfläche (am Rand der Reflexionsfläche)
10 erste Phase
11 zweite Phase
12 dritte Phase
13 Spalt
14 Keil
15 frei liegende Kathetenfläche
16 Abdeckplatte
a Länge der Kathete
b Breite des Justierspaltes
c Länge der Hypothenuse
d Grundbreite des Keiles
l Länge des Keiles
h Höhe des Keiles
s Dicke des Einzelteiles
t Tiefe des Justierspaltes
z Breite der ersten Phase
α Phasenwinkel
β Phasenwinkel
γ Phasenwinkel
δ Funktionswinkel
ϕ Phasenwinkel
ψ Keilwinkel
2 Teil mit optischer Wirkfläche (Reflexionsfläche)
3 Teil mit optischer Wirkfläche (Reflexionsfläche)
4 Kittfuge
5 Reflexionsfläche
6 Kathetenfläche (Kittfläche)
7, 7′, 7′′ 7′′′ Hilfsteil
8 Zentrum
9 Kittfläche (am Rand der Reflexionsfläche)
10 erste Phase
11 zweite Phase
12 dritte Phase
13 Spalt
14 Keil
15 frei liegende Kathetenfläche
16 Abdeckplatte
a Länge der Kathete
b Breite des Justierspaltes
c Länge der Hypothenuse
d Grundbreite des Keiles
l Länge des Keiles
h Höhe des Keiles
s Dicke des Einzelteiles
t Tiefe des Justierspaltes
z Breite der ersten Phase
α Phasenwinkel
β Phasenwinkel
γ Phasenwinkel
δ Funktionswinkel
ϕ Phasenwinkel
ψ Keilwinkel
Claims (16)
1. Optikbaugruppe, bestehend aus mindestens zwei flächenhaften Einzelteilen (1, 2, 3,
oder 7), wobei mindestens ein Teil (1, 2, 3) eine Fläche mit einer optischen Wirkung hat
(Reflexionsfläche 5) und eine Seitenfläche (Kathetenfläche 6) eines Teiles mit einer
Fläche (Kittfläche 9) eines anderen Teiles in einer durch ein Normal (Masterteil)
bestimmten Lage miteinander durch Kitt (Kittfuge 4) verbunden sind.
2. Optikbaugruppe nach Anspruch 1, als Retroreflektor, bestehend aus
drei dreieckigen, rechtwinkligen Platten (Teile 1, 2, 3), die jeweils eine Reflexionsfläche
(5) als Fläche mit einer optischen Wirkung haben und die mit Kathetenflächen (6) auf
Kittflächen (9) im Bereich einer freiliegenden Kathete (15) im hochgenauen rechten
Winkel so miteinander verbunden sind, daß die Reflexionsflächen (5) eine Raumecke
bilden.
3. Optikbaugruppe nach Anspruch 2, als Retroreflektor, bei dem
die Kathetenfläche (6) des ersten Dreieckes auf die Kittfläche (9) des zweiten Dreieckes
am Rand einer freiliegenden Kathete (16) gekittet ist und die Kathetenflächen (6) der
nicht aneinanderliegenden Katheten des ersten und des zweiten Dreieckes auf die
Kittflächen (9) an den Katheten des dritten Dreieckes aufgekittet sind (Fig. 3).
4. Optikbaugruppe nach Anspruch 2, als Retroreflektor, bei dem
je eine Kathetenfläche (6) eines dreieckförmigen Teiles (1, 2, 3) auf eine Kittfläche (9)
im Bereich der freiliegenden Kathetenfläche (15) eines anderen Teiles aufgekittet ist,
wobei die Teile gleichschenklig und gleich in den Abmessungen sind (Fig. 1).
5. Optikbaugruppe nach Anspruch 2, mit einer Abdeckplatte (16) auf einer freiliegenden
und den Retroreflektor umlaufenden Phase (10), die aus den Hypothenuse-Seiten der
dreieckförmigen Teile (1, 2, 3) gebildet ist.
6. Optikbaugruppe nach Anspruch 5, bei der die umlaufende Phase (10) im Winkel von
125° 46′ zur Reflexionsfläche (5) gefertigt ist.
7. Optikbaugruppe nach Anspruch 2, mit einer zweiten umlaufenden Phase (11) an den
Hypothenusen der Teile, im Winkel von 35° 46′ zur Reflexionsfläche (5), zur Herstellung
von Prismenverbänden, indem mehrere gleiche Retroreflektoren mit ihren Phasen (11)
aneinandergekittet sind, wobei die Retroreflektoren gleiches oder unterschiedliches
spektrales Reflexionsvermögen besitzen.
8. Optikbaugruppe nach Anspruch 1, bei der die Lichteintrittsöffnung und/oder die
Lichtaustrittsöffnung und/oder alle anderen freiliegenden Seitenflächen mit Platten
(Hilfsteile 7, 7′, 7′′, 7′′′, Abdeckplatte 16) verschlossen sind und der Innenraum mit
einem Medium ausfüllbar ist.
9. Optikbaugruppe nach Anspruch 8, mit einer Öffnung in der geschlossenen
Baugruppe, insbesondere in einer Raumecke (Zentrum 8 des Retroreflektors).
10. Optikbaugruppe nach Anspruch 8, bei der die Platten (Hilfsteile 7, 7′, 7′′, 7′′′
Abdeckplatte 16) lichtdurchlässig und planparallel oder mit optischer Wirkung sind.
11. Optikbaugruppe nach Anspruch 1, als Strahlumlenker, bestehend aus
einem ersten und einem zweiten im Winkel zueinander stehenden Teilen (1, 2) mit je
einer Reflexionsfläche (5), die an Seitenflächen aneinanderliegend sind und mindestens
mit einem weiteren Teil (Hilfsteil 7), das die Lage des ersten und des zweiten Teiles (1,
2) fixiert, verbunden sind (Fig. 5).
12. Optikbaugruppe nach Anspruch 11, als Mehrfachreflexionsbaugruppe, bestehend
aus einem ersten (1) und einem zweiten Teil (2), die jeweils an einer Seitenfläche mit
einem dritten Teil (3) in einem Abstand miteinander verbunden sind und mindestens ein
weiteres Teil (Hilfsteil 7′, 7′′, 7′′′) die Winkellage des ersten und des zweiten Teiles
fixiert, indem es mindestens auf jeweils eine weitere Seitenfläche des ersten und des
zweiten Teiles (1, 2) gekittet ist (Fig. 6).
13. Optikbaugruppe nach Anspruch 8 und Anspruch 9, bei der in die Öffnung ein Gas
oder eine Flüssigkeit einfüllbar ist und dann die Öffnung (Zentrum 8) verschließbar ist.
14. Optikbaugruppe nach Anspruch 1, bei der mindestens an einer frei liegenden
Seitenfläche (Kathetenfläche 15) mindestens eines Teiles (1, 2, 3) eine Nut (Spalt 13)
eingearbeitet ist, deren Tiefe (t) etwa 1/1 der Dicke (s) des Teiles ist, deren Breite (b)
etwa 1/4 der Dicke (s) des Teiles (1, 2, 3) ist und zur Justage mindestens ein Keil (14)
mit einem Keilwinkel (ψ) von etwa 10′, einer Grundbreite (d), die etwas kleiner als die
der Breite (b) der Nut (Spalt 13) ist und einer Höhe (h) des Keils, die der Tiefe (t) der
Nut entspricht, teilweise (Länge l) oder auf der ganzen Länge (a) der Kathetenfläche
(15) in die Nut entsprechend des Justagezustandes der Optikbaugruppe eingedrückt
und der Justagezustand mit Kitt fixierbar ist.
15. Optikbaugruppe nach Anspruch 14, bei der die Nut (Spalt 13) keilig oder
rechteckförmig ist.
16. Optikbaugruppe nach Anspruch 1, bei der die optisch wirksame Fläche eine oder
mehrere der Funktionen Strahlumlenken, Strahlteilen, Strahlformen, Filtern, Polarisation
verändern, Licht aussenden oder Licht empfangen hat.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944432086 DE4432086A1 (de) | 1994-09-09 | 1994-09-09 | Optikbaugruppe mit fakultativer Justierung, insbesondere Retroreflektor |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944432086 DE4432086A1 (de) | 1994-09-09 | 1994-09-09 | Optikbaugruppe mit fakultativer Justierung, insbesondere Retroreflektor |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4432086A1 true DE4432086A1 (de) | 1996-03-14 |
Family
ID=6527773
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944432086 Withdrawn DE4432086A1 (de) | 1994-09-09 | 1994-09-09 | Optikbaugruppe mit fakultativer Justierung, insbesondere Retroreflektor |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4432086A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP3528027A1 (de) * | 2018-02-13 | 2019-08-21 | Ernst-Abbe-Hochschule Jena | Optische baugruppe zur richtungsänderung von lichtstrahlen mit mindestens zwei spiegelteilen |
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---|---|---|---|---|
DE178708C (de) * | 1905-11-07 | |||
DE2263460A1 (de) * | 1971-12-27 | 1973-07-05 | Comp Generale Electricite | Retroreflektor |
DE3101891A1 (de) * | 1981-01-22 | 1982-08-26 | Andreas O. Dipl.-Chem. Dr. 6103 Griesheim Johnsen | "spiegelvorrichtung" |
DE3019629C2 (de) * | 1980-05-22 | 1984-05-24 | Optische Werke G. Rodenstock, 8000 München | Eng tolerierter Dachspiegel |
-
1994
- 1994-09-09 DE DE19944432086 patent/DE4432086A1/de not_active Withdrawn
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