DE4431842C2 - Elektronisch steuerbare Vorrichtung - Google Patents
Elektronisch steuerbare VorrichtungInfo
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- B25J—MANIPULATORS; CHAMBERS PROVIDED WITH MANIPULATION DEVICES
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- B25J9/08—Programme-controlled manipulators characterised by modular constructions
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- B25—HAND TOOLS; PORTABLE POWER-DRIVEN TOOLS; MANIPULATORS
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Description
Das technische Gebiet, zu dem die Erfindung gehört, umfaßt elektronisch
steuerbare Vorrichtungen, die als Manipulatoren, Roboter oder auch Automaten
bezeichnet werden.
Eine solche Vorrichtung ist beispielsweise bekannt aus der US 46 97 472.
Hierbei handelt es sich um einen Roboterarm, der in variabel konfigurierbarer
Modulbauweise aufgebaut ist. Die unterschiedlichen Moduln sind alle als aktive
Rotations-, Kipp- und Linearglieder ausgeführt, die jeweils mit einem inneren
Antrieb versehen sind. Hierfür werden Riemenantriebe eingesetzt, bei denen
eine Feder als Gegenkraft wirkt. Dadurch kann nur ein kleiner Teil der Kraft für
die Bewegung des Roboterarms ausgenutzt werden. Die Steuerung jedes
Antriebs wird jeweils von außen zugeführt. Diese ist dadurch anfällig gegen
mechanische Beschädigungen, außerdem behindert sie die Bewegungs
fähigkeit des Roboterarms erheblich. Jedes Modul weist zur Kopplung mit
anderen Moduln zwei Anschlußschnittstellen auf, die sich bezogen auf die
Längsachse des jeweilige Moduls an dessen äußeren Enden gegenüberliegen.
Diese Kopplung ist jedoch nur rein mechanisch. Auftretende Probleme der
Energieversorgung und der Signalverarbeitung werden bei diesem bekannten
Roboterarm nicht behandelt. Außerdem ist der bekannte Roboterarm an einer
ortsfesten Basis angebracht und entsprechend in seiner Bewegungsfähigkeit
stark eingeschränkt. Insbesondere ist eine selbständige schlangenartige
Fortbewegung entlang einer vorgegebenen örtlichen Raumkurve nicht möglich.
Aus der EP A2 0 136 719 ist zwar ein fahrbarer Manipulator aus modulen
Kippgliedern bekannt, der auf einer fahrbaren Plattform montiert und damit
beweglich ist. Er kann aber in Röhren nur maximal bis zur Länge des Armes
eindringen, wenn die gesamte Plattform nicht in die Röhre passt. Außerdem
müssen die Röhren dann in einer bestimmten Höhe zum Roboterarm
positioniert sein. Weiterhin ist die Bewegungsfähigkeit des Armes durch
Aneinanderreihung von ausschließlich Kippgliedern mit einem Freiheitsgrad
stark eingeschränkt. Die Ausnutzung der Gelenkigkeit des Armes zur
Fortbewegung ist bei dieser bekannten Vorrichtung ebenfalls nicht
vorgesehen.
Aus der US 43 33 262 ist zwar eine Vorrichtung zur selbständigen Bewegung
auf einer Oberfläche bekannt, die aus aneinandergereihten L-förmigen
Drehgliedern besteht. Dieses Gerät besitzt jedoch pro Element ebenfalls nur
einen Freiheitsgrad und hat schon deshalb eine sehr eingeschränkte
Bewegungsmöglichkeit. Weiterhin ist keine Steuerung vorgesehen. Die
Bewegung ist direkt vom Lichteinfall abhängig und damit ungezielt. Ein
gezieltes Fogen ein räumlichen Bahnkurve sowie ein Schlängeln der
Vorrichtung entlang dieser Bahnkurve ist jedoch ebenfalls nicht möglich.
Eine andere elektronisch steuerbare Vorrichtung in Form eines Handhabungs-
und Positionierautomaten ist aus dem Prospekt "MoRSE Positionierung und
Handling - Modulares System für Labor, Fertigung und Ausbildung" der Firma
"amtec" - Automatisierungs-, Meß- und Testtechnolgien GmbH, Berlin bekannt.
Diese verfügt über drei verschiedene Modultypen. Zwei für Drehbewegungen
in Form von Rotations- und Kippbewegungen und eines für Linearbewegungen.
Alle Typen sind aktiv und weisen einen inneren Antrieb auf. Sie sind aus
Würfeln aufgebaut. Die Drehbewegungen werden mit einem Doppelwürfel
realisiert, die Linearbewegungen mit einer Schienenkonstruktion zwischen zwei
Würfeln, auf der winklig dazu ein dritter Würfel linear verschieblich angeordnet
ist. Die Ankopplung des Linearmoduls an weitere Moduln erfolgt über
rechtwinklig zueinander liegende Anschlußschnittstellen mit entsprechend
umgeleitetem Wirkungsfluß zwischen einem Würfel der Schienenkonstruktion
und dem Schlittenwürfel. Die Anschlußschnittstellen für die Ankopplung sind die
jeweils freien Würfelflächen. Bei den Drehmoduln können sich diese
längsachsenzentral am Doppelwürfel gegenüberliegen. Die mögliche Drehung
ist dann achsenkongruent. Die Positionierung der Moduln zueinander ist
aufgrund der vorzusehenden parallelen Würfelkanten auf maximal vier
Positionen begrenzt. Im Rahmen der mit den drei Modultypen zu realisierenden
Kinetik können mit der Hand am Vorrichtungsende Zielpunkte nur auf
bestimmten vorgegebenen Bahnkurven erreicht werden. Einzelne
Vorrichtungsabschnitte sind nicht linear mit entsprechend verlaufendem
Wirkungsfluß aufgebaut. Sie weisen Versprünge oder hervorstehende Teile auf
und liegen nicht auf dieser Bahnkurve. Teilweise müssen sie diese beim
Verfahren aufgrund der lokalen Kinetik verlassen. Die Lage des Zielpunktes
wird von dem Arbeitsbereich der Vorrichtung aufgrund ihrer Modulanordnung
mit einer relativ geringen Gesamtanzahl bestimmt. Durch die armartige
Anordnung der Moduln muß das Modul am Vorrichtungsanfang eine sehr viel
größere Kraft (Drehmoment) aufbringen als das Modul am Vorrichtungsende.
Die Vorrichtung selbst ist ortsfest positioniert und damit in ihrer
Arbeitsreichweite begrenzt. Sie hat einen ihrem Aufbau entsprechenden
Platzbedarf.
Der Erfindung liegt die Problemstellung zugrunde, eine elektronisch steuerbare
Vorrichtung anzugeben, die in ihrer Arbeitsreichweite praktisch unbegrenzt ist
und die ihre äußere Gestalt jeder beliebig vorgegebenen Bahnkurve anpassen
und dieser folgen kann, ohne daß einzelne Abschnitte von ihr auch nur
zeitweilig von der Bahn abweichen. Dabei soll das Nachfolgen nicht an örtlich
begrenzte Bahnkurvenabschnitte gebunden sein. Unter Ausnutzung der
variabel konfigurierbaren Modulbauweise soll die Vorrichtung in einfacher
Weise für alle denkbaren Aufgaben entlang der vorgegebenen Bahnkurve
geeignet und trotzdem flexibel und damit kostengünstig einsetzbar sein.
Diese Problemstellung wird erfindungsgemäß durch eine elektronisch
steuerbare Vorrichtung mit Positionierungskontrolle zur selbständigen
schlangenartigen Fortbewegung entlang einer vorgegebenen räumlichen
Bahnkurve gelöst, wobei die Vorrichtung in variabel konfigurierbarer
Modulbauweise aus unterschiedlichen Moduln zumindest in Form von aktiven,
mit einem inneren Antrieb versehenen Dreh- und Lineargliedern ausgeführt ist,
alle Moduln in kompakter Form annähernd konzentrisch zu ihrer Längsachse
aufgebaut sind und zwei paarig koppelbare Anschlußschnittstellen
aufweisen, die einander längsachsenzentral gegenüberliegen, und mehrere
Kippglieder in zumindest mittelbarer Reihenabfolge miteinander gekoppelt sind.
Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind den
Unteransprüchen zu entnehmen. Der im folgenden häufiger verwendete
Ausdruck "Automat" ist als gleichbedeutend für die erfindungsgemäße
elektronisch steuerbare Vorrichtung im Sinne eines Manipulators oder Roboters
anzusehen.
Mit der Erfindung wird ein Automat in Schlangenform mit nahezu beliebiger
Länge geschaffen, der in der Lage ist, sich auch wie eine Schlange zu
verhalten. Die Moduln sind durch die allen gemeinsame längsachsenzentrale
Ausrichtung der Anschlußschnittstellen streng linear hintereinandergeschaltet.
Der Wirkungsfluß verläuft damit ebenfalls linear. Der kompakte, um die
Längsachse gedrungene Aufbau vermeidet lange Auslegerkonstruktionen und
Abzweigungen, die von der Bahnkurve abweichen würden. Das Auftreten
mehrerer Kippglieder hintereinander und die verschiedene Positionierbarkeit der
einzelnen Moduln zueinander bewirken die Beweglichkeit und die Biegsamkeit
der Schlange im dreidimensionalen Raum. Die Fortbewegung erfolgt ohne
weiteren nach außen wirkenden Antrieb durch Nachahmung einer natürlichen
Vorwärtsbewegung über die Kippglieder. Dabei kann der Automat Bewegungen
mit transversalen Auslenkungen, ähnlich der Windenbewegung einer Schlange
oder der Vorschubbewegung einer Raupe, oder mit longitudinalen
Auslenkungen, ähnlich der Forbewegung von Riesenschlangen, ausführen.
Eine Anpassung der Fortbewegung oder Umstellung an die
Umgebungsbedingungen ist möglich. Der Automat kann damit in einfacher
Weise Biegungen und Knicken in seiner Bahnkurve folgen. Er ist
ortsungebunden, so daß seine Arbeitsreichweite groß ist. Der Automat ist in der
Lage, in eng begrenzten Systemen effektiv zu arbeiten. Er kann damit
beispielsweise Aufgaben sogenannter "Rohrmarder", wie z. B. Inspektionen
oder Manipulationen in bzw. an Rohrsystemen oder anderen unzugänglichen
Orten, ausführen. Die allgemein bekannten Rohrmarder sind schlittenförmig
ausgeführt. Die hohe Flexibilität durch die variabel konfigurierbare
Modulbauweise und die schlangenartige Beweglichkeit auch längerer
Anordnungen weisen sie nicht auf.
Für bestimmte Anwendungsfälle ist es vorteilhaft, die selbsttätige
Vorwärtsbewegung noch zu verstärken. Der Automat kann deshalb
entsprechend einer Ausgestaltung der Erfindung über ein Modul verfügen, das
in Form eines aktiven Rollgliedes einen äußeren Antrieb aufweist, der die
Fortbewegung des gesamten Automaten unterstützt. Die Arbeitsreichweite und
Mobilität können durch den äußeren Antrieb noch weiter gesteigert werden. Das
aktive Rollglied kann auch alleine die Fortbewegung hervorrufen. Der Automat
kann sich also selbsttätig, antriebsunterstützt oder angetrieben fortbewegen.
Die schlangenartige Ausbildung und Beweglichkeit des Automaten wird
erfindungsgemäß noch dadurch verbessert, daß die Moduln axial eine
wesentlich geringere Ausdehnung aufweisen als radial. Der Automat kann
dadurch auch sehr engen Kurven problemlos folgen. Die Flexibilität wird
erfindungsgemäß dadurch erhöht, daß zwischen den hintereinanderliegenden
Kippgliedern unter Aufrechterhaltung der schlangenartigen Beweglichkeit des
Automaten andere Moduln angeordnet sind. Art und Ausführung von zur
Zwischenschaltung geeigneten Moduln werden weiter unten erläutert.
Wie bereits ausgeführt, dienen die unterschiedlichen Winkelpositionierungen
zwischen den Anschlußschnittstellen zweier benachbarter Moduln der
räumlichen Beweglichkeit des Automaten. Bei einer gleichen Orientierung aller
Verbindungen könnte sich dieser nur entlang einer Bahnkurve in einer Ebene
bewegen. Für eine vereinfachte Montage der Anschlußschnittstellen
miteinander ist es erfindungsgemäß vorteilhaft, wenn die unterschiedlichen
Winkelpositionierungen als fest vorgegebene Positionsmöglichkeiten durch
Vorsehen von Verbindungsflanschen mit formschlüssigen Fixierungselementen
erreicht werden. Die Anzahl der verschiedenen Positionsmöglichkeiten kann
von zwei an aufwärts gewählt werden, bis beispielsweise maximal 12
Einzelpositionen entsprechend der Anordnung auf dem Zifferblatt einer Uhr.
Dabei sind vier verschiedene Positionsmöglichkeiten besonders
hervorzuheben, da sie einer jeweiligen Verdrehung von 90 Grad entsprechen,
somit auf den räumlichen Achsen liegen und den vollen Raumwinkel gut
abdecken. Bei einer formschlüssigen Verbindung zweier Moduln miteinander,
beispielsweise mit einer Zentralschraube, weisen die Flansche paarig
zusammengehörende, einander entsprechende absatzartige
Oberflächenkonturen auf. Da alle Moduln dann jeweils einen Positiv- und einen
Negativflansch aufweisen, wird die beliebige Konfigurierbarkeit nicht behindert.
Bei einer formschlüssigen Verbindung mit mehreren, auf einem Teilkreis
angeordneten Schrauben können die Flansche glatt und damit auf beiden
Seiten identisch sein. Noch weiter erhöht wird die Beweglichkeit des Automaten,
wenn erfindungsgemäß die Winkelpositionierungen zwischen den
Anschlußschnittstellen zweier Moduln kontinuierlich einstellbar sind. Derartige
Ausführungen sind für besonders komplexe und schwierige Einsatzfälle
geeignet. Die kontinuierlichen Winkelpositionierungen können nach der
Erfindung durch Vorsehen von Verbindungsflanschen mit kraftschlüssigen
Fixierungselementen erreicht werden. Die Flansche können dann identisch
ausgeführt sein. Sie werden so miteinander verbunden, daß die Verbindung
zwar starr, aber leicht lösbar ist.
Vorteilhafterweise können einzelne Moduln des Automaten zur Aufnahme von
weiteren Einrichtungen ausgebildet sein. Es kann sich hierbei um passive
Lasten wie beispielsweise eine Versorgungs- oder Steuereinheit handeln, es
können aber auch aktive Lasten wie Scheinwerfer, Videokameras oder
Werkzeuge mitgeführt werden, die über entsprechende Vorrichtungen am
Modul bedient werden können. Die Aufbringung der Lasten orientiert sich an
den längsachsenbezogenen Platzverhältnissen auf dem Modul unter
Berücksichtigung seiner Einsatzbedingungen.
Seine besondere Einsatzflexibilität erhält der erfindungsgemäße Automat auch
durch den Einsatz eines äußeren Antriebes. Dieser ist von den inneren
Antrieben, die jedes aktive Modul aufweist, völlig unabhängig. Er wird realisiert
mit einem Modul in Form eines aktiven Rollgliedes, das vorteilhafterweise nach
außen wirkende Rollen oder Ketten aufweisen kann. Zwei Rollen können sich
an einem Rollglied diametral gegenüberliegen. Zur sicheren Abstützung in
Rohren kann das Rollglied aber auch drei oder mehr, gleichmäßig verteilte
Rollen an seinem Umfang aufweisen. Die Verwendung von Ketten eignet sich
besonders für unebene Untergründe mit kleinen Stufen und Löchern. Diese
können einfach mit einer Kette überbrückt werden, ohne daß der Antrieb den
Reibkontakt verliert. Innerhalb des Automaten werden die aktiven Rollglieder
besonders günstig im Bereich des Anfangs und/oder Endes der
Schlangenanordnung angeordnet.
Zu der Ausführung einzelner aktiver Moduln wird zur Vermeidung von
Wiederholungen auf den speziellen Beschreibungsteil hingewiesen. Dies gilt
auch für die erfindungsgemäße Ausgestaltung eines aktiven Lineargliedes, bei
dem die längsachsenzentral gegenüberliegenden Anschlußschnittstellen in
ihrem längsaxialen Abstand zueinander veränderbar sind. Derartige aktive
Linearmoduln eignen sich besonders zur Ausführung von geringen
Vorschubbewegungen zur hochgenauen Positionierung bei der Inspektion oder
Manipulation. Eine Bewegung des gesamten Automaten kann dabei
gegebenfalls nicht fein genug gesteuert werden. Vorteilhaft kann das
Teleskopglied auch bei der Überbrückung größerer Löcher oder Spalten im
Untergrund eingesetzt werden. Erwähnt sei an dieser Stelle noch speziell die
mögliche Ausführung eines Kippgliedes mit einem zwischen den
Anschlußschnittstellen gespannten, von einem Motor gegengleich auf- und
abwickelbaren Seil. Es handelt sich hierbei um eine gut funktionierende, aber
dennoch einfache und robuste Bauweise. Da das Seil immer unter Spannung
gehalten wird, wird ein hohes Dreh- bzw. Haltemoment erreicht. Deshalb ist es
möglich, daß der Automat in seiner Fortbewegung schlangenähnlich
aufgerichtet werden kann. Er kann so beispielsweise in Seitenarme des
Rohrsystems mit Einmündungen oberhalb der Kanalsohle mit einer Kamera
hineinschauen oder sogar gegebenenfalls hineinfahren. Auch für Inspektionen
oder Manipulationen in Rohren mit größerem Durchmesser kann die
Aufrichtmöglichkeit vorteilhaft eingesetzt werden.
Neben der großen Gruppe der aktiven Moduln mit einem inneren Antrieb gibt es
erfindungsgemäß die Gruppe der passiven Moduln, die weder einen inneren
noch einen äußeren Antrieb aufweisen. Allgemein dienen die passiven Moduln
während der Verfahrbewegung zur selbsttätigen Anpassung des Automaten
beispielsweise durch Umfahren, Abfangen oder Ausgleichen an
Unregelmäßigkeiten in der umgebenden Begrenzungsfläche und in der
Fortbewegung des Automaten. Sie vergleichmäßigen die Kraftübertragung und
können so die Moduln mit ihren gegebenenfalls vorhandenen empfindlichen
Aufbauten vor Beschädigungen bewahren. Auch kleine Abweichungen bei der
gesteuerten Ausrichtung der aktiven Moduln können ausgeglichen werden.
Insgesamt erhöhen die passiven Moduln die Beweglichkeit des Automaten in
hohem Maße. Zu jedem aktiven Modul existiert ein passives Modul, das sich in
seiner Konstruktion wesentlich von diesem unterscheiden kann.
Erfindungsgemäß sind vorteilhafterweise einzelne Moduln in Form von passiven
Biegegliedern ausgeführt, bei denen sich die Anschlußschnittstellen in einem
konstruktiv vorgegebenen Maß beliebig zueinander bewegen können, wobei
eine Rückstellkraft auf die Anschlußschnittstellen in Richtung ihrer
Grundstellung einwirkt. Derartige Biegeglieder können konstruktiv so aufgebaut
sein, daß beispielsweise über federnde Elemente Bewegungen wie Torsion,
Kippen in alle drei Raumrichtungen, Dehnen und Stauchen ausgeführt werden
können. Eine Verteilung der Ausgleichsbewegungen auf verschiedene passive
Moduln ist auch möglich. Die Rückstellkraft sorgt für die reversible Anpassung
der Moduln an die äußeren Krafteinwirkungen. Zur Vermeidung von
Wiederholungen bezüglich konstruktiver Details der passiven Moduln, zu denen
auch ein passives Rollglied zählt, das ähnlich dem aktiven Rollglied aufgebaut
sein kann und der Unterstützung des Automaten an beliebigen Stellen dient,
beispielsweise vor und hinter lastentragenden Moduln, wird wiederum auf die
Ausführungen im speziellen Beschreibungsteil verwiesen.
Die Steuerung des Automaten erfolgt computerunterstützt. Jedes Modul,
vornehmlich die aktiven, in der Kette erhält seine eigene Busadresse und kann
entsprechend angesteuert werden. Die Ansteuerung kann das Modul selbst
oder Lasten, die es trägt, zu Bewegungen veranlassen. Die Kontrolle der
Positionierungen erfolgt über entsprechend vorgesehene Sensoren,
beispielsweise über Potentiometer an den Motorachsen. Ein serieller Bus wird
durch alle Moduln über die Anschlußschnittstellen durchgeschleift. Er kann als
CAN-Bus ausgeführt und im Differenzenverfahren betrieben werden. Er kann
aber auch als Ein-Draht-Leitung benutzt werden. Dann bleibt ein
entsprechender Busanschluß unbenutzt. Vorteilhaft ist es nach einer
Erfindungsausgestaltung, wenn die Steuerung der Automatenbewegungen nach
dem Manipulatorprinzip erfolgt. Dazu wird aus antriebslosen Moduln - Dreh-,
Kipp- und Lineargliedern - entsprechend der Automatenanordnung eine
Steuereinheit aufgebaut, bei der die einzelnen Glieder manuell bewegt werden.
Der Steuer-Rechner liest die Einstellungen der einzelnen Glieder ab und steuert
entsprechend die Stellung des gesamten Automaten. Besonders wichtig bei
dieser Art der Steuerung ist die Berücksichtigung der Winkelstellung der
Kippglieder, da sie die dreidimensionale Beweglichkeit der Schlange bewirken.
Erfindungsgemäß kann der Automat in seiner Energie- und Datenversorung
autonom oder halbautonom betrieben werden. Bei der halbautonomen
Ausführung ist der Automat über Kabel mit dem Steuerrechner und der
Spannungsversorgung verbunden. Bei der autonomen Ausführung trägt er
beides, beispielsweise auf einem Lastenmodul am Ende der
Schlangenanordnung, mit sich. Diese Maßnahme erhöht den Aktionsradius der
Anordnung.
Der beschriebene elektronisch steuerbare Automat eignet sich besonders zur
Inspektion und Manipulation in schwer zugänglichen Bereichen, wie
beispielsweise Rohren und Industrieanlagen, und in Bereichen, in denen eine
besonders hoch ausgebildete räumliche Beweglichkeit der Anordnung
erforderlich ist. Die variabel konfigurierbare Modulbauweise ermöglicht eine
kostengünstige Fertigung durch Anfertigung hoher Stückzahlen, bei der
trotzdem eine große Anwendungspalette realisiert werden kann. Durch
entsprechende Auswahl der einzusetzenden Moduln und ihrer Anordnung im
Automaten können nahezu alle auftretenden Aufgaben bewältigt werden. Dabei
ist die Zahl der möglichen Anwendungen umso größer, je kleiner die
Systemabmessungen gewählt werden. Je nach Anwendungsfall ist es dem
Benutzer überlassen, einen einmal fertig konfigurierten Automaten in seiner
Anordnung zu belassen und im Bedarfsfall aus einer umfassenden Anzahl von
verschiedenen Moduln einen anderen zu konzipieren oder immer wieder eine
Anordnung zu zerlegen und bei einer neuen Aufgabe mit gegebenenfalls
weiteren oder anderen Moduln zu einem anderen Automaten
zusammenzufügen.
In den nachfolgend beschriebenen Figuren sind vorteilhafte Ausbildungsformen
der Erfindung, insbesondere auch konstruktive Ausgestaltungen einzelner
Moduln, schematisch dargestellt. Es zeigt im einzelnen
Fig. 1: eine Übersichtsmatrix der möglichen Moduln,
Fig. 2: eine Ausführungsform eines aktiven Kippglieds in der Seitenansicht,
Fig. 3: eine Ausführungsform eines aktiven Drehglieds in der Seitenansicht,
Fig. 4: eine Ausführungsform eines aktiven Linearglieds in der
Seitenansicht,
Fig. 5: eine Ausführungsform eines aktiven Rollglieds in der Seitenansicht,
Fig. 6: eine Ausführungsform eines passiven Biegeglieds in der
Seitenansicht,
Fig. 7: eine Ausführungsform eines aktiven Lastenglieds in der
Seitenansicht,
Fig. 8: drei Ausführungsformen einer formschlüssigen Anschlußschnitt
stellenverbindung,
Fig. 9: zwei Ausführungsformen einer kraftschlüssigen Anschlußschnitt
stellenverbindung,
Fig. 10: ein Modul in fertig ausgeführter Bauart und
Fig. 11: eine mögliche Konfiguration des erfindungsgemäßen Automaten in
einem dreidimensionalen Rohrleitungssystem.
Die in Fig. 1 dargestellte Übersichtsmatrix aller möglicher Moduln stellt eine
Hilfe bei der aufgabenorientierten Konfiguration möglicher Automaten dar. Die
Matrix ist in zwei Spalten aufgeteilt: die linke Spalte führt alle aktiven Moduln
(gekennzeichnet mit einem M für Motor) und die rechte Spalte alle passiven
Moduln auf. Die bei den passiven Moduln gegebenenfalls erforderliche, mit
zunehmender Auslenkung anwachsende Rückstellkraft zur Erreichung der
Ausgangslage nach einer Auslenkung wird rein mechanisch erzeugt und ist
durch den Buchstaben R angedeutet. Wie zu erkennen ist, entsprechen die
einzelnen Modultypen einander. Oben rechts in der Matrix sind zwei als
Flansche F1 und F2 ausgebildetete Anschlußschnittstellen dargestellt, die
einander längsachsenzentral gegenüberliegen. Zu besseren Erläuterung der
möglichen Flanschbewegungen ist ein kartesisches Koordinatensystem mit den
Koordinaten x, y und z (Längsachse) dargestellt.
Die Zeile 1 zeigt den Modultyp T1, "Kippglied", bei dem beide Flansche F1 und
F2 um eine zur x- bzw. y-Achse parallele Achse rotieren können. Die
Verwendung des Wortes "Kippen" deutet darauf hin, daß die
Rotationsbewegung begrenzt ist. Je nach konstruktiver Ausführung kann das
Kippglied auch in der x-y-Ebene rotieren, d. h. daß die Flansche F1, F2 auch
jede Zwischenstellung einnehmen können.
Die Zeile 2 zeigt den Modultyp T2, "Drehglied", bei dem beide Flansche F1 und
F2 um die z-Achse zueinander verdreht werden können. Das aktive Drehglied
kann fortlaufend Volldrehungen auch mit Richtungsänderungen ausführen. Das
passive Drehglied bewegt sich mit rückstellbaren Torsionsbewegungen unter
einem konstruktiv bedingten maximalen Auslenkungswinkel.
Die Zeile 3 zeigt den Modultyp T3, "Linearglied", bei dem der Flanschabstand
unter Beibehaltung der Flächennormalen in z-Richtung verändert werden kann.
Das passive Linearglied kann auch als "Dehnglied" bezeichnet werden, da
seine Längenänderung elastisch bewirkt wird.
Die passiven Moduln der Zeilen 1, 2 und 3 können auch in einem
gemeinsamen Modultyp als "Biegeglied" zusammengefaßt werden. Da die
passiven Moduln dem selbsttätigen Störungsausgleich dienen, ist eine derartige
Kombination besonders günstig, zumal sie relativ einfach zu realisieren ist.
Die Zeile 4 zeigt den Modultyp T4, "Rollglied". Beim aktiven Rollglied wird ein
äußerer Antrieb durch von einem inneren Antrieb bewegte Rollelemente
erzeugt, die mit der äußeren Umgebung um das Modul herum in
Wechselwirkung treten. Der ganze Automat kann so fortbewegt werden. Das
passive Rollglied dient dessen Abstützung.
Die Zeilen 5, 6 und 7 zeigen den Modultyp "Lastenglied" in verschiedenen
Variationen. Bei dem aktiven Lastenglied können aufgebrachte Einrichtungen
angesteuert werden. Es kann sich hierbei beispielsweise um eine bewegliche
Kamera (Zeile 5, T5, "Beobachtungsglied"), ein Analysegerät (Zeile 6, T6,
"Meßglied") oder ein Werkzeug oder einen Manipulator (Zeile 7, T7,
"Arbeitsglied") handeln. Zu allen aktiven Lastengliedern existieren
entsprechende passive Lastenglieder mit gleichen Bezeichnungen, die starre
Kameras, passive Meßinstrumente oder Reinigungsgeräte, wie beispielsweise
einen Bürstenkranz tragen können. Ein nur passiv auftretendes Lastenglied
kann die Versorgungseinheit oder den Steuercomputer tragen, wie es für die
autonome Betriebsweise erforderlich ist. Ein ebenfalls nur passiv auftretendes
Modul ist das einfache "Verlängerungsglied" T8, wie es in Zeile 8 schematisch
angedeutet ist. Es kann beispielsweise eingesetzt werden, um innerhalb des
Automaten zwischen einzelnen Moduln vorgeschriebene Abstände einhalten zu
können oder um eine erforderliche Gesamtlänge des Automaten zu erreichen.
Um die Systematik der möglichen Modultypen T1...T8 aufzuzeigen, wurden alle
Typen einzeln dargestellt. Im Einzelfall, besonders unter dem Bestreben einer
einfachen und kompakten Konstruktion, kann es von Vorteil sein, einzelne
Modultypen als Kombination anderer zu konzipieren. Die Möglichkeiten sind
praktisch nur der konstruktiven Realisation unterworfen.
Im folgenden werden einige Erläuterungen zu konstruktiven
Ausführungsmöglichkeiten einzelner Modultypen gegeben. Es sei aber darauf
hingewiesen, daß auch bereits bekannte Konstruktionen, beispielsweise aus
dem eingangs genannten Stand der Technik, für eine Realisation in Frage
kommen können. Gleiches gilt für den Einsatz bereits bekannter technischer
Möglichkeiten für die Realisation der erforderlichen Bewegungen,
beispielsweise die steuerbare Abstandsänderung zwischen zwei Flanschen
über ein elektrostatisch beeinflußbares, wellenförmiges Gitter. Bei allen
dargestellten Moduln wird nur deren Innenleben gezeigt, ein fertig ausgeführtes
Modul ist der Fig. 10 zu entnehmen.
Das in der Fig. 2 dargestellte Kippglied 1 ist in kompakter Form konzentrisch
zu der strichpunktiert dargestellten Längsachse aufgebaut. Es weist in
längsaxialer Richtung eine wesentlich geringere Ausdehnung auf als radial. Das
Kippglied 1 besteht aus einem ersten Motorträger 2 und einem zweiten
Motorträger 3, die an einer Achse 4 beweglich gelagert sind. Der Motorträger 2
weist eine Anschlußschnittstelle in Form eines Flansches 5 auf, der bezüglich
der Längsachse einem weiteren Flansch 6 des zweiten Motorträgers 3 zentral
gegenüberliegt. Die Flansche 5 und 6 sind ihrem Aufbau identisch. Sie weisen
zur paarigen Verbindung mit Nachbarmoduln jeweils vier, der Übersichtlichkeit
halber nicht weiter dargestellte, längsachsensymmetrisch angeordnete
Durchgangsbohrungen auf. Die Bohrungen sind so angeordnet, daß
Nachbarmoduln auch um 90 Grad verdreht angeordnet und verbunden werden
können. Ebenfalls nicht weiter dargestellt sind eine Reihe von kleineren, um die
Durchgangsbohrungen herum angeordneten Bohrungen auf beiden Flanschen
5, 6 zur Durchführung von Versorgungs- und Steuerleitungen. Die Flansche 5, 6
sind rechteckig, wobei die Längskante senkrecht zur Zeichenebene nur ungfähr
halb so fang ist wie die in der Seitenansicht dargestellte Längskante. In der
Mitte der Flansche 5, 6 ist jeweils eine tiefe Nut 7, 8 gestrichelt angedeutet, in der
Seilrollen 9, 10 angeordnet sind. Zwischen den Motorträgern 2, 3 ist rechts und
links der Längsachse ein Seil 11, 12 gespannt, das über die Seilrollen 9, 10
mehrfach umgelenkt ist. An seinem äußeren Ende 13, 14 ist jedes Seil 11, 12 mit
dem Motorträger 2 bzw. 3 fest verbunden. An seinem inneren Ende 15, 16 ist
jedes Seil 11, 12 auf einen Wickelmotor 17, 18 aufgewickelt. Dabei ist der
Wickelmotor 17 auf dem Motorträger 2 und der Wickelmotor 18 auf dem
Motorträger 3 angeordnet.
Zum Kippen des Kippgliedes 1 empfängt eine nicht weiter dargestellte
Steuerelektronik über einen seriellen Bus von einem Steuerrechner Befehle.
Diese Befehle werden entweder aus momentan von einer Kamera gesendeten
Bildern des Automaten oder nach dem Manipulatorprinzip abgeleitet. Zum
Kippen nach rechts wird das Seil 12 auf den Wickelmotor 18 aufgewickelt,
während das Seil 11 vom Wickelmotor 17 abgewickelt wird. Beim Kippen nach
links erfolgt der Vorgang in umgekehrter Richung. Zum Halten werden beide
Motoren 17, 18 abgeschaltet. In allen drei Betriebsarten bleiben die Seile 11, 12
unter Spannung. Dadurch wird ein hohes Dreh- bzw. Haltemoment erreicht, mit
dem, wie schon weiter oben erläutert, aufrichtende Bewegungen des
Automaten möglich sind. Eine unterschiedliche Dimensionierung der
Drehmomente wie bei einem einseitig festgelegten Roboterarm ist nicht
erforderlich. Nach der Ausführung jeder Kippbewegung sendet die
Steuerelektronik entsprechende Statusmeldungen zurück. Hierzu wird die
Stellung von zwei, jeweils mit der Achse des Wickelmotors 17, 18 starr
verbundenen mehrgängigen Potentiometern, die die Drehbewegungen
synchron mitmachen, als Positionierungskontrolle erfaßt. Da die Potentiometer
entsprechend kalibriert sind, kann dann der Steuerrechner aus den Meldungen
den jeweiligen Kippwinkel des Kippglieds 1 errechnen.
In der Fig. 3 ist ein aktives Drehglied 20 dargestellt. Es weist zwei Flansche
21, 22 auf, die in der allen Moduln gemeinsamen gleichen konstruktiven Art
gestaltet sein können. Die Flansche 21, 22 weisen an ihrer Unterseite jeweils
einen Zahnkranz 23, 24 auf, in den Zahnräder 25, 26, 27 und 28 eingreifen. Alle
Zahnräder 25...28 sind konzentrisch um die strichpunktiert angedeutete
Längsachse z auf den Achsen x und y angeordnet. Da die Seitenansicht des
Drehgliedes 20 dargestellt ist, sind nur die Zahnräder 25 und 26 zu erkennen. In
der Mitte des Drehgliedes 20 befindet sich ein Motor 30, der über zwei Träger
31, 32 mit den Flanschen 21, 22 drehbar verbunden ist. Der Motor 30 treibt über
eine Achse 33 das Zahnrad 25 an. Die anderen Zahnräder 26...28 dienen der
Abstandshaltung zwischen den Flanschen 21, 22. Das Zahnrad 26 ist an einem
Mehrgangpotentiometer 34 als Positionierungskontrolle befestigt, das
seinerseits fest mit dem Motor 30 verbunden ist. Die beiden nicht dargestellten
Zahnräder 27 und 28 sind über entsprechende Lager fest mit der Außenseite
des Motors 30 verbunden. Je nach Drehrichtung des Motors 30 verdrehen sich
die Flansche 21, 22 zueinander. Dabei sind auch volle Umdrehungen möglich.
Die Fig. 4 zeigt eine aktives Linearglied 40, bei dem zwei entsprechend
aufgebaute Flansche 41, 42 teleskopartig entlang der strichpunktiert
angedeuteten Längsachse aus- und zueinander verfahren werden können.
Dazu weist der Flansch 42 einen Motorträger 43 auf, an dessen Unterseite drei
ineinander eingreifende Zahnräder 44, 45, 46 drehbar gelagert sind. Das mittlere
Zahnrad 45 wird von einem Motor 47 angetrieben. Die beiden äußeren
Zahnräder 44 und 46 sind fest mit in Lagern 48, 49 gehaltenen Gewindestangen
50, 51 verbunden. Diese greifen jeweils in Gewindemuttern 52, 53, die über
Halter 54, 55 mit dem Flansch 41 fest verbunden sind. Beim Betrieb des Motors
47 bewegen sich beide Gewindemuttern 52, 53 synchron auf- bzw. abwärts und
verschieben so die Flansche 41, 42 in Richtung der Längsachse z.
Die Fig. 5 zeigt eine mögliche Ausführungsform eines aktiven Rollglieds 60.
Dabei sind zwei Flansche 61, 62 über einen Motorträger 63 in festem
längsaxialen Abstand miteinander verbunden. Weiterhin fest mit dem
Motorträger 63 sind ein Antriebsmotor 64 und zwei Federbeine 65, 66
verbunden. Die Federbeine 65, 66 tragen gelagerte Rollen 67, 68, die sich an der
äußeren Umgebung abstützen. Der Antrieb der Rollen 67, 68 erfolgt über einen
Treibriemen 69, der zum gegengleichen Antrieb der Rollen 67, 68 einmal
verdreht ist. Zur Straffhaltung des Treibriemens 69 bei federnden Rollen 67, 68
während der Fortbewegung, die je nach Motordrehrichtung vorwärts oder
rückwärts erfolgen kann, wird dieser über einen Straffhalter 70 geführt.
In der Fig. 6 ist ein passives Modul in Form eines Biegeglieds 80 dargestellt.
Ein derartiges Biegeglied 80 erlaubt die Rotation seiner beiden Flansche 81, 82
in alle Raumrichtungen um die strichpunktiert dargestellte Längsachse. Auch
Dehnungen und Stauchungen entlang der Längsachse sind möglich. Die
Flansche 81, 82 sind über drei, um 120 Grad zueinander versetzt angeordnete
Spiralfedern 83, 84, 85 fest miteinander verbunden. Diese Spiralfedern 83, 84, 85
erlauben aufgrund ihrer Federkennlinie in einem bestimmten Maße die große
Beweglichkeit der Flansche 81, 82 und erzeugen gleichzeitig die erforderliche
Rückstellkraft in die Ausgangsposition der Flansche 81, 82 nach erfolgter
Auslenkung. Ein derartiges, einfach aufgebautes Biegeglied 80 gleicht
selbsttätig alle äußeren Störeinflüsse auf den Automaten sicher aus.
Die Fig. 7 schließlich zeigt ein aktives Lastenglied in Form eines
Beobachtungsglieds 90 mit zwei fest zueinander positionierten Flanschen
91, 92. Dieses Beobachtungsglied 90 ist für den Einsatz am Automatenanfang
geeignet, da es innerhalb des einen Flansches 91 eine erste Kamera 93
aufweist, die den Weg des Automaten registrieren kann. Seitlich dazu ist eine
zweite Kamera 94 angeordnet, die beispielsweise die Rohrwandung inspizieren
kann. Beide Kameras 93, 94 können von einem Motor 95, der seine
Steuerbefehle über die Busleitung von dem Steuercomputer erhält, verfahren
werden.
Die Fig. 8 und 9 zeigen mögliche Ausführungsformen der Anschlußschnitt
stellenverbindung. Diese Verbindung kann mit beliebigen Koppelelementen
ausgeführt werden, als besonders vorteilhaft erweisen sich jedoch
Flanschverbindungen, da sie eine definierte Anlagefläche zwischen den Moduln
gewährleisten. Außerdem können sie bequem Versorgungs- und
Steuerleitungen passieren lassen. Alle Moduln in einem Automaten weisen
dieselbe Anschlußschnittstellenverbindung zur Erzielung der flexiblen
Konfiguration auf. Dabei können bei formschlüssigen Kopplungen die
Anschlußflansche einander paarig entsprechen oder bei kraftschlüssigen
Kopplungen identisch aufgebaut sein.
Die Fig. 8 zeigt im Querschnitt zwei Flansche 100, 101, die auf drei
unterschiedliche Arten formschlüssig miteinander verbunden sind. Im linken Teil
der Fig. 8 ist eine Kopplung mit stufenförmigen, positiven bzw, negativen
Absätzen 102 in beiden Flanschen 100, 101 zu deren winkelabhängiger
Positionierung zueinander dargestellt. Der Kraftschluß wird mit in
Durchgangsbohrungen 103 steckenden Schrauben 104 und Muttern 105
hergestellt. Die Absätze 102 und Durchgangsbohrungen 103 sind so auf den
Flanschen 100, 101 angeordnet, daß verschiedene Winkelpositionierungen
möglich sind. Sie sind entweder symmetrisch zur Flanschachse oder auf einem
Teilkreis angeordnet. Gleiches gilt für die Verbindung im mittleren Teil der Fig.
8. Hier weist der Flansch 100 fest eingeschraubte Bundbolzen 106 auf, die
durch Paßbohrungen 107 im Flansch 101 geführt und mit Muttern 108
verschraubt sind. Im rechten Teil der Fig. 8 ist ein Bajonettverschluß 109
angedeutet.
Die Fig. 9 zeigt zwei kraftschlüssige Verbindungsmöglichkeiten, die eine
winkelbezogene kontinuierliche Kopplung zweier Flansche 110, 111 erlauben.
Diese sind bevorzugt rund und weisen an ihrem Rand eine Paßnut 112 zur
achsensymmetrischen Passung auf. Im linken Teil der Fig. 9 ist eine
Kistenklammer 113 dargestellt, die über einen Absatz 114 im unteren Flansch
111 greift. Am Umfang können beispielsweise vier Kistenklammern 113
angeordnet sein. Eine derartige Verbindung ist einfach und schnell lösbar, was
insbesondere bei einer häufigen Umfiguration des Automaten von großem
Vorteil ist. Etwas aufwendiger ist die im rechten Teil der Fig. 9 dargestellte
Verbindungsmöglichkeit mit zwei, in die Flansche 110, 111 eingelassene (oder
auf sie aufgebrachte) Magnetplatten 115, 116. Diese sind vorzugsweise
elektrisch steuerbar, um die Haltekraft beeinflussen zu können.
In der Fig. 10 ist ein einzelnes Modul 120 dargestellt, wie es in fertig
ausgeführter Form vorliegen kann. Es handelt sich im Beispiel um ein aktives
Kippmodul. Es ist um die strichpunktiert angedeutete Längsachse kompakt in
Zylinderform ausgeführt und weist zwei kreisrunde Flansche 121, 122 auf, die
entlang ihres Randes große Bohrungen 123 zur Kopplung mit Nachbarmoduln
und kleine Bohrungen 124 zum Durchziehen der Versorgungs- und
Steuerleitungen tragen. Bei rotierenden Moduln werden die Leitungen über
Kontaktstreifen durchgeschleift. Zwischen den Flanschen 121, 122 ist
abschließend ein flexibler Faltenbalg 125 angeordnet, der das Innere des
Moduls 120 sicher vor Verschmutzungen und Beschädigungen schützt, aber
trotzdem dessen Beweglichkeit nicht behindert.
Die Grundfiguration des erfindungsgemäßen Automaten ist die
Aneinanderreihung von einzelnen Kippgliedern, die den Schlangenkörper
nachbilden. Entsprechend erfolgt bei deise Grundfiguration die Fortbewegung
selbsttätig schlangen- oder raupenartig. Ein äußerer Antrieb ist in diesem Falle
nicht vorhanden, Arbeitsmoduln können entsprechend zwischengeschaltet sein.
Je geringer die Anzahl der einzelnen Modultypen in einem System ist, desto
größer ist dess Einsatzpalette bei unverändertem Aufbau. Andererseits weist
ein maximales Multisystem, wie es in Fig. 11 gezeigt ist, mit einer Vielzahl
unterschiedlicher Moduln auch eine große Flexibilität für den Einsatzfall auf,
wobei dann immer nur die jeweils benötigten Moduln aktiviert werden.
In der Fig. 11 ist eine mögliche Konfiguration des erfindungsgemäßen
Automaten 130 in einem dreidimensionalen, teilweise aufgeschnitten
dargestellten Rohrleitungssystem 131 gezeigt. Die einzelnen Moduln wurden
entsprechend ihrer räumlichen Hauptstruktur zylinderförmig dargestellt, die
umkreisten Ziffern für die einzelnen Modultypen sind der Fig. 1 zu entnehmen.
Besonders gut ist die lineare Ausbildung des Automaten 130 zu erkennen.
Weiterhin ist die große Anzahl von hintereinanderliegenden, quasi einen
Roboterarm bildenden Kippgliedern zu bemerken, die dem Automaten 130 die
schlangenartige Beweglichkeit im Raum verleihen. Drehglieder an Anfang und
Ende der Roboterarme ermöglichen deren richtige Positionierung bezüglich
scharfer Kurven und Abzweige. Am Anfang und am Ende des Automaten 130
ist jeweils ein aktives Rollglied angeordnet. Passive Rollglieder zur
Unterstützung des Automaten liegen zwischen den einzelnen Armen aus
Kippgliedern, ebenso entsprechend den Aufgaben des Automaten weitere
Moduln mit unterschiedlichen Funktionsweisen. Passive Moduln kompensieren
Störungen durch den inneren und äußeren Bewegungsablauf des Automaten
und durch die ihn umgebende, äußere Begrenzung. Insgesamt handelt es sich
bei dem erfindungsgemäßen Automaten in modularer Bauweise um ein äußerst
variabel einzusetzendes Gerät, dessen Anwendungsmöglichkeiten sehr
weitreichend sind.
MMotor
RRückstellkraft
F1erster Flansch
F2zweiter Flansch
x, y, zRaumachsen
T1Kippglied (aktiv/passiv)
T2Drehglied (aktiv/passiv)
T3Linearglied (aktiv/passiv)
T4Rollglied (aktiv/passiv)
T5Lastenglied (Beobachtungsglied, aktiv/passiv)
T6Lastenglied (Meßglied, aktiv/passiv)
T7Lastenglied (Arbeitsglied, aktiv/passiv)
T8Verlängerungsglied (passiv)
RRückstellkraft
F1erster Flansch
F2zweiter Flansch
x, y, zRaumachsen
T1Kippglied (aktiv/passiv)
T2Drehglied (aktiv/passiv)
T3Linearglied (aktiv/passiv)
T4Rollglied (aktiv/passiv)
T5Lastenglied (Beobachtungsglied, aktiv/passiv)
T6Lastenglied (Meßglied, aktiv/passiv)
T7Lastenglied (Arbeitsglied, aktiv/passiv)
T8Verlängerungsglied (passiv)
1
Kippglied
2
,
3
Motorträger
4
Achse
5
,
6
Flansch
7
,
8
Nut
9
,
10
Seilrolle
11
,
12
Seil
13
,
14
äußeres Ende von
11
,
12
15
,
16
inneres Ende von
11
,
12
17
,
18
Wickelmotor
20
Drehglied
21
,
22
Flansch
23
,
24
Zahnkranz
25
,
26
,
27
,
28
Zahnrad
29
30
Motor
31
,
32
Träger
33
Achse
34
Mehrgangpotentiometer
40
Linearglied
41
,
42
Flansch
43
Motorträger
44
,
45
,
46
Zahnrad
47
Motor
48
,
49
Lager
50
,
51
Gewindestange
52
,
53
Gewindemutter
54
,
55
Halter
60
Rollglied
61
,
62
Flansch
63
Motorträger
64
Antriebsmotor
65
,
66
Federbein
67
,
68
Rolle
69
Treibriemen
70
Straffhalter
80
Biegeglied
81
,
82
Flansch
83
,
84
,
85
Spiralfeder
90
Lastenglied
91
,
92
Flansch
93
,
94
Kamera
95
Motor
100
,
101
Flansch
102
Absatz
103
Durchgangsbohrung
104
Schraube
105
Mutter
106
Bundbolzen
107
Paßbohrung
108
Mutter
109
Bajonettverschluß
110
,
111
Flansch
112
Paßnut
113
Kistenklammer
114
,
115
Magnetplatte
120
Modul
121
,
122
Flansch
123
große Bohrung
124
kleine Bohrung
125
Faltenbalg
130
Automat
131
Rohrleitungssystem
Claims (13)
1. Elektronisch steuerbare Vorrichtung mit Positionierungskontrolle zur
selbständigen schlangenartigen Fortbewegung entlang einer vorgegebenen
räumlichen Bahnkurve, wobei die Vorrichtung in variabel konfigurierbarer
Modulbauweise aus unterschiedlichen Moduln zumindest in Form von aktiven,
mit einem inneren Antrieb versehenen Dreh-, Kipp- und Lineargliedern
ausgeführt ist, alle Moduln in kompakter Form annähernd konzentrisch zu ihrer
Längsachse aufgebaut sind und zwei paarig koppelbare Anschlußschnittstellen
aufweisen, die einander längsachsenzentral gegenüberliegen, und mehrere
Kippglieder in zumindest mittelbarer Reihenabfolge miteinander gekoppelt sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Modul in Form eines aktiven Rollgliedes einen äußeren Antrieb aufweist,
der der Fortbewegung der gesamten Vorrichtung dient.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Moduln axial eine wesentlich geringere Ausdehnung aufweisen als radial.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen den hintereinanderliegenden Kippgliedern unter Aufrechterhaltung
der schlangenartigen Beweglichkeit der Vorrichtung andere Moduln angeordnet
sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
unterschiedliche Winkelpositionierungen zwischen den Anschlußschnittstellen
zweier Moduln als fest vorgegebene Positionsmöglichkeiten durch Vorsehen
von Verbindungsflanschen mit formschlüssigen Fixierungselementen erreicht
werden.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Winkelpositionierungen zwischen den Anschlußschnittstellen zweier Moduln
kontinuierlich einstellbar sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die kontinuierlichen Winkelpositionierungen durch Vorsehen von
Verbindungsflanschen mit kraftschlüssigen Fixierungselementen erreicht
werden.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
einzelne Moduln zur Aufnahme von weiteren Einrichtungen ausgebildet sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Modul als aktives Linearglied ausgeführt ist, bei dem die
längsachsenzentral gegenüberliegenden Anschlußschnittstellen in ihrem
längsaxialen Abstand zueinander veränderbar sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
einzelne Moduln in passiver Form ohne inneren und äußeren Antrieb
ausgeführt sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
einzelne Moduln in Form von passiven Biegegliedern ausgeführt sind, bei
denen sich die Anschlußschnittstellen in einem konstruktiv vorgegebenen Maß
beliebig zueinander bewegen können, wobei eine Rückstellkraft auf die
Anschlußschnittstellen in Richtung ihrer Grundstellung einwirkt.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerung der Vorrichtungsbewegungen nach dem Manipulatorprinzip
erfolgt.
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorrichtung in ihrer Energie- und Datenversorgung autonom oder
halbautonom betrieben wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944431842 DE4431842C2 (de) | 1994-09-07 | 1994-09-07 | Elektronisch steuerbare Vorrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE19944431842 DE4431842C2 (de) | 1994-09-07 | 1994-09-07 | Elektronisch steuerbare Vorrichtung |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4431842A1 DE4431842A1 (de) | 1996-03-14 |
DE4431842C2 true DE4431842C2 (de) | 1998-10-01 |
Family
ID=6527622
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19944431842 Expired - Fee Related DE4431842C2 (de) | 1994-09-07 | 1994-09-07 | Elektronisch steuerbare Vorrichtung |
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Country | Link |
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DE (1) | DE4431842C2 (de) |
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1994
- 1994-09-07 DE DE19944431842 patent/DE4431842C2/de not_active Expired - Fee Related
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8122 | Nonbinding interest in granting licenses declared | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
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