DE4428193C2 - Verfahren zum Kodieren von Tonsignalen - Google Patents
Verfahren zum Kodieren von TonsignalenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kodieren eines
Tonsignals.
In Zusammenhang mit der jüngsten Entwicklung auf dem Ge
biet der digitalen Signalverarbeitung sind die bestehenden
Tongeräte ersetzt worden. Das heißt, dass Laserplattenspieler
oder Bandaufzeichnungs- und Wiedergabegeräte zum Aufzeichnen
und/oder Wiedergeben von analogen Tonsignalen durch Systeme
verdrängt worden sind, die Kompaktdisketten, d. h. CDs, digitale
Tonbänder, d. h. DATs oder Minidisketten MDs zum Aufzeichnen
und/oder Wiedergeben von digitalen Tonsignalen verwenden. Die
digitale Signalverarbeitung eines Tonsignals verbessert zwar
die akustische Qualität, sie hat jedoch die nachteilige Folge,
dass die Datenmenge stark zunimmt.
Das oben beschriebene Problem der Datenmenge kann dadurch
gemindert werden, dass wahlweise Signalanteile herausgenommen
werden, die vom menschlichen Ohr nicht erfassbar sind, und
adaptiv eine Anzahl von Quantisierungsbits denjenigen Anteilen
zugeordnet wird, die wahrgenommen werden können. Das erfolgt
bei digitalen Kompaktdisketten, Minidisketten oder bei dem
MPEG-Tonsystem, das heißt dem Tonsystem der Filmexpertengruppe,
dessen Normen kürzlich von dem Internationalen Normenausschuss
festgelegt wurden. Das Hauptziel eines derartigen Kodierungs
verfahrens besteht nicht darin, erzeugte Rausch- oder Störsi
gnale zu beseitigen, sondern die Rausch- und Störsignale so zu
verarbeiten, dass sie nicht wahrgenommen werden, indem adaptiv
die Anzahl der Quantisierungsbits nach Maßgabe des Signalge
wichtes unter Berücksichtigung eines Maskierungseffektes und
der kritischen Bänder zugeordnet wird. Der Maskierungseffekt
ist dabei eine Erscheinung, bei der der Ton (Tonsignalanteil),
der gehört werden sollte, vollständig durch andere Töne gestört
oder maskiert ist, und die kritischen Bänder sind Frequenzbän
der, in denen Signal- und Rauschanteile im Frequenzbereich
nicht voneinander unterschieden werden können, wenn ihre Fre
quenz- und Amplituden- oder Leistungscharakteristik jeweils
ähnlich sind.
Bei einem Kodierverfahren, das die Charakteristik des
menschlichen Gehörs ausnutzt, erfolgt die Kodierung unter
Berücksichtigung der oben erwähnten Maskierungserscheinung. Es
wird zunächst ein Maskierungsschwellenwert erhalten. Der Mas
kierungsschwellenwert ändert sich infolge einer Wechselwirkung
zwischen den Eingangssignalen und ist die kleinste Amplitude
eines Signals, das gehört wird aber nicht erkannt oder unter
schieden werden kann. Dem nichterkennbaren Signal werden keine
Quantisierungsbits zugeordnet, dem Signalanteil, der für das
Erkennen des Tons wichtig ist, wird jedoch adaptiv eine Anzahl
von Quantisierungsbits zugeordnet, wodurch ein Datenkompressi
onseffekt erhalten wird.
Es sind verschiedene Maßnahmen zum Lokalisieren des Si
gnals vorgeschlagen worden, das die entscheidende Rolle in der
Tonwahrnehmung spielt, bei denen ein Eingangssignal und der
Maskierungsschwellenwert des Eingangssignals benutzt werden.
Das im typischen Fall verwandte Verfahren besteht darin, ein
Rausch-Masken-Verhältnis (NMR) zu bilden, das das Verhältnis
eines Fehler-, Rausch- oder Störanteils (Rauschen infolge eines
Fehlerwertes, der auf einer Quantisierung in jedem Band beruht)
zum Maskierungsschwellenwert ist. Dieses Rausch-Masken-
Verhältnis gibt den Abstand zwischen dem Maskierungsschwellen
wert und dem Fehleranteil an.
Durch akustische Experimente lässt sich zeigen, dass dann,
wenn ein Rauschen auf Pegeln nahe des Maskierungsschwellenwer
tes vorliegt, das Rauschen schwierig zu erfassen ist, und dass
dann, wenn es unter dem Maskierungsschwellenwert liegt, eine
Erfassung unmöglich ist. Es ist daher wichtig, den Abstand
zwischen dem Fehlersignal und dem Maskierungsschwellenwert zu
kennen.
Das NMR-Konzept wurde ursprünglich im Jahre 1987 zur Be
rücksichtigung der oben erwähnten Charakteristik hinsichtlich
des Maskierungsschwellenwertes verwandt und gibt das hörbare
Maß des Fehlersignals im Hinblick auf die psycho-akustischen
Eigenschaften des Menschen an.
Das Rausch-Masken-Verhältnis wird dadurch bestimmt, dass
das Signal-Masken-Verhältnis (SMR) gebildet und der erhaltene
SMR-Wert und ein SNR-Wert in Bezug zueinander gesetzt werden,
der das Verhältnis eines quantisierten Fehlersignals zum Feh
lerrauschen ist.
Das Verfahren zum Zuordnen der Anzahl von Quantisierungs
bits bezüglich wahrnehmbarer Tonanteile wird im Folgenden
anhand eines herkömmlichen Kodierverfahren beschrieben.
- 1. Die Anzahl der Bits, die allen kritischen Bändern zuge ordnet sind, wird initialisiert (auf Null gesetzt) und die NMR- Werte werden für alle kritischen Bänder berechnet.
- 2. Das kritische Band mit dem größten NMR-Wert wird aufge sucht und ein Bit wird dem gefundenen kritischen Band zugeord net.
- 3. Die NMR-Werte für alle kritischen Bänder werden neu be rechnet und der Verfahrensschritt zwei wird wiederholt, bis alle verfügbaren Quantisierungsbits verbraucht sind.
Bei dem oben erwähnten herkömmlichen Bit-Zuordnungs
verfahren ist ein weiterer zusätzlicher Arbeitsvorgang erfor
derlich, nachdem alle Bezugsoperationen mehrmals in einer
gegebenen Anzahl (die Anzahl der verarbeitenden Bänder minus
eins) durchgeführt sind, wenn ein Bit zugeordnet ist. Wenn
beispielsweise die Anzahl der kritischen Bänder gleich 24 ist,
dann sind für die Zuordnung von M Quantisierungsbit, zu einem
gegebenem Band M(24 - 1) Bezugsoperationen und M zusätzliche
Operationen erforderlich. Mit einem derartigen iterativen Bit-
Zuordnungsverfahren werden daher vielfältige Operationen not
wendig, die somit die Ausbildung der Hardware komplizieren.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin,
ein Verfahren zum Kodieren eines Tonsignals anzugeben, bei dem
eine Zuweisung der ungenutzten Bits höherer Bänder zu den
wichtigen niedrigeren Bändern ohne Iteration erfolgen kann.
Dazu umfasst das erfindungsgemäße Verfahren die folgenden
Schritte:
Abtasten eines Zeitbereichstonsignals,
Umwandeln des abgetasteten Tonsignals in ein Frequenzbe reichssignal, das in eine Vielzahl von kritischen Bändern untergeteilt ist,
Zuordnen zu jedem kritischen Band die Anzahl von Quanti sierungsbits, die es erlaubt, dass der NMR-Wert für das entsprechende kritische Band ein Minimum hat, und
Quantisieren des Frenquenzbereichssignals durch die zuge ordnete Anzahl von Quantisierungsbits,
wobei die Anzahl an Quantisierungsbits durch ein Gewicht festgelegt wird, welches aus dem kritischen Band und den Bän dern gleich dem kritischen Band oder den frequenzmäßig niedri ger, das heißt darunter liegenden Bändern bestimmt, wird, und im Quantisierungsschritt die Quantisierungsbits den kritischen Bändern in der Reihenfolge vom kritischen Band mit der höchsten Frequenz zum kritischen Band mit der niedrigsten Frequenz zugeordnet werden.
Abtasten eines Zeitbereichstonsignals,
Umwandeln des abgetasteten Tonsignals in ein Frequenzbe reichssignal, das in eine Vielzahl von kritischen Bändern untergeteilt ist,
Zuordnen zu jedem kritischen Band die Anzahl von Quanti sierungsbits, die es erlaubt, dass der NMR-Wert für das entsprechende kritische Band ein Minimum hat, und
Quantisieren des Frenquenzbereichssignals durch die zuge ordnete Anzahl von Quantisierungsbits,
wobei die Anzahl an Quantisierungsbits durch ein Gewicht festgelegt wird, welches aus dem kritischen Band und den Bän dern gleich dem kritischen Band oder den frequenzmäßig niedri ger, das heißt darunter liegenden Bändern bestimmt, wird, und im Quantisierungsschritt die Quantisierungsbits den kritischen Bändern in der Reihenfolge vom kritischen Band mit der höchsten Frequenz zum kritischen Band mit der niedrigsten Frequenz zugeordnet werden.
Da bei dem erfindungsgemäßen Verfahren das Gewicht immer
relativ zu den noch nicht bearbeiten Bänder berechnet wird und
die Quantisierungsbits der Reihe nach ausgehend vom höchsten
kritischen Band zum niedrigsten Band zugeordnet werden, werden
viel mehr Quantisierungsbits den niedrigen Bändern als den
höheren Bändern zugeordnet, ohne dass eine Iteration vorgenom
men wird. Darüber hinaus wird nur das Signalmaskenverhältnis
ohne Rücksicht auf den NMR-Wert berücksichtigt, wenn die Quan
tisierungsbits zugeordnet werden, was die Kompliziertheit der
Operationen verringert.
Aus den
Druckschriften US 5,301,205 A und US 5,185,800 A sind bereits
Verfahren zum Codieren eines Tonsignals bekannt bei welchem
die Quantisierungsbits eines kritischen Bandes abhängig vom
Gewicht des kritischen Bandes zugeordnet werden. Allerdings
erfolgt die Berechnung der Gewichte der kritischen Bänder nicht
relativ zu den noch nicht bearbeiteten Bändern. Auch erfolgt dort
die Verarbeitung nicht vom höchsten zum niedrigsten Band.
Besonders bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Gegenstand der Ansprüche
2 bis 4.
Im Folgenden wird anhand der zugehörigen Zeichnung ein be
sonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung näher
beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 das Blockschaltbild eines Kodierers, der von der
Charakteristik des menschlichen Gehörs Gebrauch macht,
Fig. 2 den Maskierungseffekt bezüglich des Zeitbereichs,
Fig. 3 ein Beispiel eines mit dem Eingangssignal variie
renden Maskierungsschwellenwertes,
Fig. 4A und 4B die Beziehung zwischen dem Maskierungs
schwellenwert und dem Fehlerrauschen und zwischen dem NMR-Wert
und dem Fehlerrauschen jeweils und
Fig. 5A und 5B SMR-Werte vor und nach einer Versetzungs
korrektur jeweils.
Fig. 1 zeigt in einem Blockschaltbild den Grundaufbau ei
nes Tonsystems, das nach einem Kodierungsverfahren arbeitet,
das die Charakteristik des menschlichen Gehörs berücksichtigt.
Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung enthält eine Abbildungs
stufe 10 zum Abtasten eines Zeitbereichstonsignals in Blöcken
vorbestimmter Größe und zum Umwandeln des abgetasteten Signals
in ein Frequenzbereichssignal, das in kritische Bänder unter
teilt ist,
sowie zum Ausgeben des umgewandelten Signals, eine Bit-Zuord
nungsstufe 12 zum Bestimmen der Zahl an Quantisierungsbits des
Frequenzbereichssignals, das in die jeweiligen kritischen Bänder
unterteilt ist, eine Quantisierungsstufe 14 zum Quantisieren des
Frequenzbereichssignals nach Maßgabe der zugeordneten Anzahl von
Quantisierungsbits und eine Datenkompressionsstufe 16 zur
Datenkompression des quantisierten Frequenzbereichssignals und
zum Ausgeben des komprimierten Signals.
Die Abbildungsstufe 10 wandelt das Eingangssignal in ein
Frequenzbereichssignal um, um eine Kodierung unter Berücksichti
gung der Charakteristik des menschlichen Gehörs durchzuführen,
teilt das Signal auf kritische Bänder auf und gibt das Signal
aus.
Die Bit-Zuordnungsstufe 12 ordnet adaptiv eine Anzahl an
Quantisierungsbits den jeweiligen kritischen Bändern nach Maßgabe
der Maskierungserscheinung zu, die durch die Wechselwirkung
zwischen der Amplitude des Eingangssignals und den kritischen
Bändern erzeugt wird. Das heißt, daß die Quantisierungsbits dem
Teil nicht zugeordnet werden, der durch das Ohr nicht wahrgenom
men wird, und daß die Quantisierungsbits dem wichtigen Teil in
Abhängigkeit vom Gewichtsfaktor zugeordnet werden. Ein Rausch-
Masken-Verhältnis (NMR), das von Maskenpegeln und der Quantisie
rung abhängt, wird als Basis für die Bestimmung des Gewichtes der
Eingangssignale verwandt.
Die Quantisierungsstufe 14 quantisiert das Frequenzbereichs
signal nach Maßgabe der Anzahl an Quantisierungsbits, die durch
die Bit-Zuordnungsstufe 12 zugeordnet sind, und führt eine
lineare oder nichtlineare Quantisierung in Abhängigkeit von den
Signalübertragungscharakteristiken durch, so daß der Fehler so
klein wie möglich gehalten wird, der bei der Signalwiederher
stellung erzeugt wird. Die Quantisierungseinheit 14 verwendet ein
adaptives vor- oder rückgekoppeltes Quantisierungsverfahren, um
eine optimale Quantisierung nach Maßgabe der gegebenen Anzahl von
Quantisierungsbits zu erzielen. Bei einem digitalen Tonsignalsy
stem, das ein Kodierungsverfahren verwendet, das die Charak
teristik des menschlichen Gehörs berücksichtigt, wird die höchste
Verbesserung der Tonqualität dann erhalten, wenn die Quantisie
rungsschritte und die Quantisierungs-Rauschamplituden unter
Verwendung des vorgekoppelten adaptiven Quantisierungsverfahrens
eingestellt und eingerichtet werden.
Das Maß der Tonsignalwahrnehmung hängt von der Amplituden-
oder Leistungsverteilungs- und Frequenzverteilungscharakteristik
des Eingangssignals für eine gegebene Quantisierungsvorrichtung
ab. Das bedeutet, daß ein Fehlersignal eine konstante Ver
teilungsstruktur, die durch die Charakteristik des menschlichen
Gehörs bestimmt ist, statt einer willkürlichen Verteilung hat,
bei der der SNR-Wert, der als objektiver Bewertungswert eines
anliegenden Tonsignals benutzt wurde, eine geringe Korrelation
zu einem akustischen Experiment hat, das eine subjektive
Bewertung darstellt, Akustische Experimente haben gezeigt, daß
ein Rauschen in der Nähe des Maskierungsschwellenwertes schwer
zu erfassen und dann unmöglich zu erfassen ist, wenn es unter dem
Maskierungsschwellenwert liegt. Es ist somit wichtig, den Abstand
zwischen dem Fehlerrauschen und dem Maskierungsschwellenwert beim
Kodieren unter Verwendung der Charakteristik des menschlichen
Gehörs zu kennen.
Im allgemeinen ist die Übertragung einer Toninformation eine
Funktion der ablaufenden Zeit. Der Maskierungseffekt wird
gleichfalls nach Maßgabe der abgelaufenen Zeit erzeugt.
In Fig. 2, in der auf der X-Achse der Zeitbereich und auf
der Y-Achse die Stärke der Maskierung aufgetragen ist, ist
dargestellt, daß der Maskierungseffekt über die Zeit in drei
Bereiche unterteilt werden kann, nämlich die Vormaskierung, die
Simultanmaskierung und die Nachmaskierung. In der Vormaskierung
(oder der Rückmaskierung) tritt zunächst ein Signal auf, und wird
dann das Signal durch einen Maskierer (der Anteil, der eine
Maskierungserscheinung verursacht) maskiert, der auf das Signal
folgt. Die Simultanmaskierung wird dann erzeugt, wenn das Signal
und der Maskierer gleichzeitig auftreten. Die Nachmaskierung
(oder Vormaskierung) maskiert ein Signal, das nach dem Auftreten
des Maskierers erzeugt wird.
Fig. 3 zeigt ein Beispiel des Maskierungsschwellenwertes,
der sich mit dem Eingangssignal ändert, wobei auf der X-Achse der
Frequenzbereich und auf der Y-Achse die Eingangssignalstärke
aufgetragen sind. Dabei ist ein Signal von annähernd 1 kHz nach
Maßgabe des Maskierungsschwellenwertes maskiert dargestellt, der
sich mit dem Eingangssignal ändert. Im Ruhezustand (ohne
Eingangssignal) wird das Signal nicht maskiert. (Siehe Fig. 3,
in der der Maskierungsschwellenwert des Ruhezustands dargestellt
ist.) Dabei wird eine Maskierungsschwellenwertberechnung im
Frequenzbereich durchgeführt und wird der Frequenzbereich in
kritische Bänder unterteilt, wie es in der folgenden Tabelle 1
dargestellt ist, so daß die Signalleistung in jedem kritischen
Band erhalten werden kann.
Wenn angenommen wird, daß die Signalleistung eines kriti
schen Bandes gleich S(x) ist und daß die Verteilungsfunktion des
menschlichen Gehörs, die die Maskierungserscheinung modelliert
gleich B(x) ist, dann kann der Maskierungseffekt in jedem
kritischen Band, d. h., der sich ändernde Maskierungsschwellenwert
E(x) über eine lineare Faltung bezüglich S(x) und B(x) in der
folgenden Weise berechnet werden:
E(x) = S(x) × B(x) (1)
Die Verteilungsfunktion B(x) läßt sich dabei wie folgt
ausdrücken:
10 logB(x) = 15,81 + 7,5(x + 0,474) - 17,5(1 + (x + 0,474)2)1/2 (2)
Der sich ergebende Schwellenwert ist der maximale Wert in
jedem kritischen Band. Dieser wird mit dem Schwellenwert im
Ruhezustand (absoluter Schwellenwert) verglichen und der größere
der beiden Schwellenwerte wird der endgültige Maskierungs
schwellenwert. Der Maskierungsschwellenwert, der in dieser Weise
erhalten wird, hat eine abgestufte Wellenform, wie es in Fig. 5
dargestellt ist. Vom Maskierungsschwellenwert wird ein SMR-Wert
berechnet.
Um den NMR-Wert zu berechnen, wird dann der SMR-Wert mit
einem Fehlerspektrum verglichen. Das Fehlerspektrum wird dadurch
erhalten, daß ein Fehlersignal in einen nach Maßgabe des Bandes
gruppierten Frequenzbereich umgewandelt wird, wonach die
Signalleistung jedes kritischen Bandes berechnet wird. Dieser
Rechenvorgang zum Berechnen des NMR-Wertes kann in der folgenden
Weise ausgedrückt werden:
NMR = SMR - SNR (3)
Der logarithmische Wert von NMR gibt den Abstand zwischen
dem Fehlerrauschen und dem Maskierungsschwellenwert an. Wenn das
Fehlerrauschen größer als der Schwellenwert ist, dann ist das
Fehlerrauschen hörbar.
Ein NMR-Wert größer als null gibt ein Quantisierungsrauschen
wieder, das hörbar ist und nicht vollständig maskiert ist. Ein
Beispiel für den Fall, in dem das Fehlerrauschen je nach dem
berechneten NMR-Wert hörbar ist oder nicht, ist in Fig. 4B
dargestellt. Dort ist das Rauschen zwischen 6 kHz und 12 kHz
hörbar.
Wie es oben beschrieben wurde, besteht bei dem herkömmlichen
Kodierungsverfahren, das die Charakteristik des menschlichen
Gehörs berücksichtigt, das Ziel der Bit-Zuordnung darin, das
Quantisierungsrauschen dadurch zu verringern, daß eine geeignete
Anzahl von Quantisierungsbits gewählt wird, wodurch das Fehler
signal unter den Maskierungsschwellenwert gebracht wird. Bei dem
Verfahren der Zuordnung der Anzahl von Quantisierungsbits zu den
jeweiligen kritischen Bändern besteht der Grund der Lokalisierung
des größten NMR-Wertes, d. h. des Rauschanteils über dem Maskie
rungsschwellenwert darin, daß aufgrund der Tatsache, daß ein
derartiges Rauschen für das Ohr unangenehm ist, viele Quantisie
rungsbits dem Teil zugeordnet werden, der das Quantisierungs
rauschen klein macht, wodurch das Rauschen nicht hörbar wird.
Das obige Verfahren macht das Beste aus den verfügbaren
Bits, während der hörbare Fehlereffekt so klein wie möglich
gehalten wird. Seine Bit-Zuordnung macht jedoch einen zusätzli
chen Arbeitsvorgang notwendig, nachdem die Relationsoperationen
in einer gegebenen Anzahl (die Anzahl der zu verarbeitenden
Bänder minus eins) zum Zuordnen jedes Bits wiederholt wurden.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird daher ein Verfahren
vorgeschlagen, bei dem das Signalgewicht unter Berücksichtigung
des Eingangswertes berechnet wird, das in Abhängigkeit von den
Verarbeitungsstufen für die Quantisierungsbitzuordnung und der
Verteilung der minimalen Eingangssignalamplitude variabel ist,
die zur Wahrnehmung durch das Ohr notwendig ist, und bei dem dann
unter Verwendung des berechneten Gewichtes Quantisierungsbits in
einem willkürlichen kritischen Band der Reihe nach nichtiterativ
zugeordnet werden. Das Bit-Zuordnungsverfahren verringert die
Kompliziertheit der Arbeitsvorgänge und Operationen, indem es nur
den SMR-Wert berücksichtigt statt den NMR-Wert zu benutzen. Die
Quantisierungsbits werden darüber hinaus der Reihe nach ausge
hend vom höherfrequenten kritischen Band zugeordnet, was es
erlaubt, viel mehr Bits den niedrigeren Bändern zuzuordnen.
Das Bit-Zuordnungsverfahren nach der vorliegenden Erfin
dung läßt sich wie folgt zusammenfassen:
- 1. Es werden SMR-Werte bezüglich aller kritischen Bänder berechnet und es werden der kleinste Wert SMRmin und der Ge samtwert SMRtotal dieser Werte gebildet.
- 2. Von diesen SMR-Werten wird ein Signalgewicht pro Band gebildet, das dazu benutzt wird, die Anzahl an verfügbaren Bits vom Höchstfrequenzbereich mit der notwendigen Anzahl von Bits zu vergleichen. Wenn dieses Vergleichsergebnis eine gegebene Bedingung erfüllt, werden anschließend Bits dem entsprechenden Band zugeordnet.
- 3. Die Anzahl an verfügbaren Bits und die SMR-Werte der verbleibenden kritischen Bänder werden erneut berechnet und die Schritte 1 und 2 werden wiederholt bis alle verfügbaren Bits zugeordnet sind.
Im Schritt 1 wird SMRmin gebildet, um eine Versetzungs
korrektur bezüglich des SMR-Wertes für jedes Band durchzufüh
ren, indem für jedes Band der Wert SMRmin von dem SMR-Wert
abgezogen wird. Die Versetzungskorrektur ist zur Genauigkeit
bei der Gewichtsberechnung und für negative SMR-Werte erforder
lich und der Wert SMRtotal ist gleichfalls bei der Gewichtsbe
rechnung für jedes kritische Band notwendig.
Mit einer Gesamtanzahl von verfügbaren Bits, die durch das
Datenkompressionsverhältnis bestimmt ist, ist die Anzahl der
Quantisierungsbits, die einem willkürlichen Band i zugeordnet
werden, durch die folgende Gleichung bestimmt:
BITi ist die Anzahl an Quantisierungsbits, die einem will
kürlichen kritischen Band zugeordnet werden, BITtotal ist die
Anzahl an Quantisierungsbits, die den kritischen Bändern zugeordnet
werden können, die gleich dem willkürlichen kritischen
Band sind oder unter dem willkürlichen kritischen Band liegen,
SMRi ist der SMR-Wert eines willkürlichen kritischen Bandes,
SMRmin ist der kleinste Wert unter den SMR-Werten der kriti
schen Bänder, die gleich dem willkürlichen kritischen Band sind
oder darunter liegen, SMRtotal ist der SMR-Gesamtwert der
kritischen Bänder, die gleich dem willkürlichen kritischen Band
sind oder darunter liegen und N ist die Anzahl der Bänder.
Es wird dabei ein korrigierter SMR-Wert (Zähler in Glei
chung 4) aus SMRmin gebildet und durch den korrigierten Gesamt
wert SMR (Nenner) dividiert, um den berechneten Gewichtswert
des kritischen Bandes i zu erhalten, der versetzungskorrigiert
ist. BITtotal wird in Abhängigkeit vom Gewichtswert teilweise
der Anzahl der verfügbaren Bits BITi zugeordnet. Dann wird BITi
mit der Anzahl der Bits verglichen, die zum Angeben der Quanti
sierungsdaten notwendig sind. Diese Anzahl ist die Summe der
Bit-Zahlen, die zusätzlich der Zuordnung der Quantisierungsbits
zu den abgegriffenen Daten eines willkürlichen kritischen
Bandes entsprechend benutzt werden, und ist gleich einem Nor
mierungs- oder Skalierfaktor zuzüglich der kleinsten Anzahl an
Bits, die für die Quantisierung benutzt werden. Wenn BITi nicht
ausreicht, um die Quantisierungsdaten wiederzugeben, dann wird
die Anzahl an Bits, die einem willkürlichen kritischen Band i
zugeordnet werden, gleich null. Dieser Wert wir im folgenden
Arbeitsvorgang verwandt.
Nachdem die Anzahl der Quantisierungsbits einem kritischen
Band zugeordnet ist, werden die Gewichte der SMR-Werte für die
restlichen kritischen Bänder erneut gebildet, so dass der Wert
BITtotal, der durch die Bit-Zuordnung verändert wird, effizient
benutzt werden kann. Eine gegebene Anzahl von Bits wird mit der
Summe der SMR-Werte für die restlichen Bänder verglichen, was das
Gewicht der SMR-Werte für das entsprechende Band bestimmt.
Das heißt mit anderen Worten, daß nach der Durchführung der
Bit-Zuordnung in einem kritischen Band der SMR-Wert des unmittel
bar vorhergehenden Bandes von dem Wert SMRtotal und von dem Wert
der Anzahl der restlichen Bänder jeweils abgezogen wird, was dazu
benutzt wird, die Gewichte zu berechnen und dadurch eine
Gewichtung auf der Grundlage der restlichen Bänder erlaubt.
BITRtotal = BITtotal - BITi (5)
Wenn dabei jedes kritische Band verarbeitet ist, sollte im
Hinblick auf die Grundeigenschaften eines Signals berücksichtigt
werden, daß viele Signale in den niedrigeren Frequenzbändern und
wenige Signale in den höheren Frequenzbändern verteilt sind. Am
Anfang der Zuordnung von Bits von den niedrigeren Frequenzbändern
wird der Skalier- oder Normierungsfaktor für höherfrequente
Bänder, die im wesentlichen keine Information tragen, gleichzei
tig bei der Verarbeitung jedes kritischen Bandes berücksichtigt.
Zum Zeitpunkt der gesamten Bit-Zuordnung versteht es sich somit,
daß ein solches Verfahren kein wirksamer Weg ist, eine gegebene
Anzahl von Bits zu nutzen, so daß Bits für nichtbenutzte
Normierungs- oder Skalierfaktoren dann verwandt werden, wenn Bits
den höheren Bändern zugeordnet werden. Das erfindungsgemäße
Kodierverfahren verwendet daher eine Verarbeitungsreihenfolge,
bei der die höherfrequenten Teile zuerst verarbeitet werden,
wodurch unnötige Teile vor der Kodierung eliminiert werden, was
zu einem höheren Wirkungsgrad der Bit-Zuordnung führt.
Wie es in der folgenden Gleichung 6 dargestellt ist, werden
viel mehr Bits einem bestimmten Frequenzband zugeordnet, indem
der multiplizierte Wert der benutzten Anzahl der erforderlichen
Bits und das Gewicht Wi jedes Bandes als neuer Wert NEEDBITnew
vorgegeben werden, der für den Vergleich benutzt wird:
NEEDBITnew = WixNEEDBIT = Wix(S+BITmin) (6)
Dabei ist S der Normierungs- oder Skalierfaktor.
Indem der Wert Wi kleingemacht wird, können viel mehr Bits
den höheren Bändern zugeordnet werden, was die gleiche Wirkung
der Verstärkung des Signals des hochfrequenten Anteils wie eine
Vorverstärkung hat, die für die Sprachverarbeitung verwandt wird.
Das heißt, daß eine Vorverstärkung durch diese Einstellung des
Bandgewichtes (des Wi-Wertes) bewirkt werden kann.
Wie es oben beschrieben wurde, werden bei dem erfindungs
gemäßen Kodierverfahren Quantisierungsbits der Reihe nach von den
höherfrequenten Bändern zu den niederfrequenten Bändern zugeord
net, wodurch ein nichtiterativer Arbeitsablauf ermöglicht wird,
der die Anzahl der Arbeitsvorgänge verringert. Bei dem erfin
dungsgemäßen Kodierverfahren wird weiterhin die Anzahl der
Quantisierungsbits, die zuzuordnen sind, dadurch gebildet, daß
das Signal-Masken-Verhältnis beim Zuordnen von Quantisierungsbits
zu einem kritischen Band und nicht das Rausch-Masken-Verhältnis
benutzt wird, was den Arbeitsablauf weiter vereinfacht. Da
weiterhin das erfindungsgemäße Kodierverfahren ein charak
teristisches Gewicht für jedes kritische Band liefert, ist es
möglich, ein bestimmtes Band zu verstärken und eine Vorverstärkung
durchzuführen.
Claims (4)
1. Verfahren zum Kodieren eines Tonsignals, welches die
folgenden Schritte umfasst:
Abtasten eines Zeitbereichstonsignals,
Umwandeln des abgetasteten Tonsignals in ein Frequenzbe reichssignal, das in eine Vielzahl von kritischen Bändern unterteilt ist,
Zuordnen zu jedem kritischen Band die Anzahl von Quanti sierungsbits, die es erlaubt, dass der MMR-Wert für das ent sprechende kritische Band ein Minimum hat, und
Quantisieren des Frequenzbereichssignals durch die zuge ordnete Anzahl von Quantisierungsbits, wobei
die Anzahl an Quantisierungsbits durch ein Gewicht festge legt wird, welches aus dem kritischen Band und den Bändern gleich dem kritischen Band oder den frequenzmäßig niedriger, das heißt darunter liegenden Bändern bestimmt wird,
und im Quantisierungsschritt die Quantisierungsbits den kritischen Bänder in der Reihenfolge vom kritischen Band mit der höchsten Frequenz zum kritischen Band mit der niedrigsten Frequenz zugeordnet werden.
Abtasten eines Zeitbereichstonsignals,
Umwandeln des abgetasteten Tonsignals in ein Frequenzbe reichssignal, das in eine Vielzahl von kritischen Bändern unterteilt ist,
Zuordnen zu jedem kritischen Band die Anzahl von Quanti sierungsbits, die es erlaubt, dass der MMR-Wert für das ent sprechende kritische Band ein Minimum hat, und
Quantisieren des Frequenzbereichssignals durch die zuge ordnete Anzahl von Quantisierungsbits, wobei
die Anzahl an Quantisierungsbits durch ein Gewicht festge legt wird, welches aus dem kritischen Band und den Bändern gleich dem kritischen Band oder den frequenzmäßig niedriger, das heißt darunter liegenden Bändern bestimmt wird,
und im Quantisierungsschritt die Quantisierungsbits den kritischen Bänder in der Reihenfolge vom kritischen Band mit der höchsten Frequenz zum kritischen Band mit der niedrigsten Frequenz zugeordnet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
sich das Gewicht eines kritischen Bandes aus den Signalmaskie
rungsschwellenwertverhältniss SMR des kritischen Bandes und der
Bänder bestimmt, die unter dem kritischen Band liegen.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die Anzahl an Quantisierungsbits, die einem kritischen Band
zugeordnet werden, durch die folgende Gleichung bestimmt ist:
wobei BITi die Anzahl an Quantisierungsbits ist, die dem kritischen Band i zugeordnet werden, BITtotal die Anzahl an Quantisie rungsbits ist, die den gesamten Bändern unterhalb oder gleich dem kritischen Band zugeordnet werden können, SMRi der SMR-Wert des kritischen Bandes i ist, SMRmin der kleinste SMR-Wert von den Bändern unterhalb oder gleich dem kritischen Bandes i ist und SMRtotal die Summe der SMR-Werte von den Bändern unterhalb oder gleich dem kritischen Band i ist, und N die Anzahl der Bänder bezeichnet.
wobei BITi die Anzahl an Quantisierungsbits ist, die dem kritischen Band i zugeordnet werden, BITtotal die Anzahl an Quantisie rungsbits ist, die den gesamten Bändern unterhalb oder gleich dem kritischen Band zugeordnet werden können, SMRi der SMR-Wert des kritischen Bandes i ist, SMRmin der kleinste SMR-Wert von den Bändern unterhalb oder gleich dem kritischen Bandes i ist und SMRtotal die Summe der SMR-Werte von den Bändern unterhalb oder gleich dem kritischen Band i ist, und N die Anzahl der Bänder bezeichnet.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Anzahl an Quantisierungsbits, die einem willkürlichen
kritischen Band zugeordnet werden, mit der neuen Anzahl an
benötigten Bits NEEDBITnew verglichen wird, die durch die
folgende Gleichung bestimmt ist, die Anzahl an Quantisierungs
bits dem entsprechenden Band zugeordnet wird, wenn die Quanti
sierungsbitzahl größer oder gleich der neuen Anzahl von benö
tigten Bits ist, und die Anzahl an Quantisierungsbits nicht dem
entsprechenden kritischen Band zugeordnet wird, wenn die Quan
tisierungsbitzahl kleiner als die neue Anzahl von benötigten
Bits ist:
NEEDBITnew = WixNEEDBIT = Wi(S+BITmin),
wobei Wi das charakteristische Gewicht eines kritischen Bandes ist, NEEDBIT die Anzahl an verwendeten Bits ist, BITmin die kleinste Anzahl von Bits bezeichnet, die für die Quantisierung benutzt wird, und S ein Normierungs- oder Skalierungsfaktor ist.
NEEDBITnew = WixNEEDBIT = Wi(S+BITmin),
wobei Wi das charakteristische Gewicht eines kritischen Bandes ist, NEEDBIT die Anzahl an verwendeten Bits ist, BITmin die kleinste Anzahl von Bits bezeichnet, die für die Quantisierung benutzt wird, und S ein Normierungs- oder Skalierungsfaktor ist.
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R071 | Expiry of right |