DE4427368A1 - Mineralfaserzusammensetzung - Google Patents
MineralfaserzusammensetzungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Mineralfaserzu
sammensetzung, die biologisch abbaubar ist.
Es sind im Stande der Technik einige Mineralfaser
zusammensetzungen beschrieben, von denen angegeben
wird, daß sie biologisch abbaubar seien.
Die biologische Abbaubarkeit von Mineralfaser
zusammensetzungen ist insofern von großer Bedeutung,
weil verschiedene Untersuchungen darauf hinweisen,
daß Mineralfasern mit sehr kleinen Durchmessern im
Bereich von kleiner 3 µm im Verdacht stehen, kanzero
gen zu sein, biologisch abbaubare Mineralfasern
solcher Dimensionen aber keine Kanzerogenität zeigen.
Die Mineralfaserzusammensetzungen müssen jedoch auch
eine gute Verarbeitbarkeit nach bekannten Verfahren
zu Herstellungen von Mineralwolle mit kleinem Durch
messer, insbesondere nach dem Düsenblasverfahren,
aufweisen. Dies bedeutet insbesondere einen ausrei
chenden Verarbeitungsbereich von beispielsweise 80°C
und geeignete Viskosität der Glasschmelze.
Ferner sind auch die mechanischen und thermischen
Eigenschaften der Mineralfasern bzw. der daraus her
gestellten Produkte von ausschlaggebender Bedeutung.
Mineralfasern werden beispielsweise in großem Umfang
zu Dämmzwecken eingesetzt. Insbesondere für die Ver
wendung im Industriesektor ist eine ausreichende
Temperaturbeständigkeit der Mineralfasern notwendig.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer neuen
Mineralfaserzusammensetzung, die sich durch biolo
gische Abbaubarkeit auszeichnet, die gute Temperatur
beständigkeit aufweist und sich gut verarbeiten läßt.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß
diese Aufgabe durch eine Mineralfaserzusammensetzung
gelöst werden kann, die im wesentlichen aus Silicium
dioxid und Erdalkalioxiden besteht, und ferner als
Schmelzbeschleuniger Natrium- und/oder Kaliumoxid und
zur Erhöhung der Temperaturbeständigkeit einen merk
lichen Anteil an Aluminiumoxid enthält.
Es hat sich gezeigt, daß solche Mineralfaserzusam
mensetzungen die Kombination der notwendigen Eigen
schaften, nämlich biologische Abbaubarkeit, ausrei
chende Temperaturbeständigkeit für Dämmobjekte in der
Industrie sowie gute Verarbeitbarkeit bei der
Herstellung der Mineralwolle als solche und der
Produkte erfüllen. Dies beinhaltet gleichzeitig, daß
die obere Entglasungstemperatur der Schmelze bei
vorzugsweise unter 1300°C liegt.
Gegenstand der Erfindung ist eine Mineralfaserzusam
mensetzung, die biologisch abbaubar ist, die ge
kennzeichnet ist durch folgende Bestandteile in Ge
wichtsprozent:
SiO₂|40 bis 60 | |
Al₂O₃ | 0,5 bis 6 |
CaO | 20 bis 45 |
MgO | 5 bis 15 |
Na₂O | 3 bis 12 |
K₂O | 0 bis 10 |
Na₂O + K₂O | 3 bis 15 |
P₂O₅ | 0 bis 5 |
TiO₂, Fe₂O₃, BaO, MnO | 0 bis 5 |
Die erfindungsgemäßen Mineralfaserzusammensetzungen
sind insbesondere nach dem Düsenblasverfahren gut
verziehbar, das heißt man erhält eine feine,
perlenarme Mineralwolle.
Die Mineralfasern erreichen eine hohe Temperatur
beständigkeit von mindestens 730°C.
Die Mineralfasern zeigen eine gute biologische
Abbaubarkeit.
Der Zusatz von Natrium- und/oder Kaliumoxid bewirkt
eine Schmelzpunkterniedrigung und dadurch eine
bessere Verarbeitbarkeit im Schmelzprozeß. Ferner
können bei einer natriumhaltigen Mineralwolle
zusammensetzung vorteilhaft bis zu 35% Altglasscher
ben eingesetzt werden.
Die erfindungsgemäßen Mineralfaserzusammensetzungen
können vorzugsweise in mit fossilen Brennstoffen,
insbesondere Erdgas, befeuerten Schmelzwannen bei
Schmelztemperaturen von 1350 bis 1450°C geschmolzen
werden. Mit derartigen Schmelzwannen kann eine
homogene Schmelze erzeugt werden, was Voraussetzung
ist für gleichbleibende Produktqualität. Die Homo
genität der Glasschmelze erleichtert auch die
Reproduzierbarkeit des Zerfaserungsprozesses und
damit der thermischen und mechanischen Produkt
eigenschaften. Ferner führt die gleichbleibende
chemische Zusammensetzung der so erzeugten Mineral
wolle zu einer kontrollierbaren biologischen
Abbaubarkeit.
Insbesondere der Zusatz von Aluminiumoxid erhöht die
Temperaturbeständigkeit der Mineralwolle.
Vorzugsweise weisen die erfindungsgemäßen Mineral
faserzusammensetzungen folgende Bestandteile in
Gewichtsprozent auf:
SiO₂|40 bis 58 | |
Al₂O₃ | 2 bis 5 |
CaO | 25 bis 40 |
MgO | 8 bis 15 |
Na₂O | 3 bis 8 |
K₂O | 2 bis 10 |
Na₂O + K₂O | 5 bis 10 |
P₂O₅ | 0 bis 1 |
TiO₂, Fe₂O₃, BaO, MnO | 0 bis 3 |
Ein Gehalt von Siliciumoxid im Bereich von 40 bis 55
Gewichtsprozent ist besonders bevorzugt.
Bezüglich der Alkalioxide wird ein Bereich von 5 bis
8 Gewichtsprozent besonders bevorzugt. Alminiumoxid
ist vorzugsweise in einem Bereich zwischen 3 und 5
Gewichtsprozent zugegen.
Zur Beurteilung der biologischen Abbaubarkeit wurde
die Standardgrießprobe der Deutschen Glasgesell
schaft herangezogen. Dies ist eine einfach durch
führbare Methode und gibt ein hinreichendes Maß
für die biologische Abbaubarkeit. Die Methode ist
beschrieben in L. Springer, "Laboratoriumsbuch für
die Glasindustrie", 3. Aufl. 1950, Halle/S: W. Knapp
Verlag.
Das Temperaturverhalten der Mineralfasern wurde mit
der sogenannten "Schwedischen Methode" ermittelt. Bei
dieser Methode wird ein Silitrohrofen mit liegendem,
beidseitig offenem Arbeitsrohr mit einer Länge von
350 mm und einem Innendurchmesser von 27 mm
verwendet. Im Ofenzentrum ist ein keramisches
Auflageplättchen mit 30 × 20 × 3 mm zum Aufstellen
des Prüfkörpers. Der Prüfkörper hat Abmessungen von
12 × 12 × 12 mm oder 12 mm ⌀ × 12 mm Höhe. Die Roh
dichte beträgt im Normalfall 100 kg/m³. Die Tempe
ratursteigerung beträgt 5 K/min. Die Ermittlung der
Prüfkörperhöhenänderung erfolgt laufend mit einer
Ableseoptik.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Beispielen
näher beschrieben.
Es wurde eine Mineralwolle mit folgender Zusammen
setzung in Gewichtsprozent produziert:
SiO₂ | |
51 | |
Al₂O₃ | 3 |
Fe₂O₃ | 0,3 |
CaO | 31 |
MgO | 10 |
Na₂O | 5 |
K₂O | 0,1 |
Diese Zusammensetzung konnte nach dem Düsenblas
verfahren bei einer Verziehtemperatur zwischen 1300
und 1400°C zu Mineralfasern mit einem mittleren
Durchmesser von 2,0 bis 10 µm gut zerfasert werden.
Eine Untersuchung gemäß der Standardgrießprobe der
Deutschen Glasgesellschaft ergab einen Wert von 40
mg/kg und somit einen Wert für hohe biologische
Abbaubarkeit.
Die Ermittlung des Temperaturverhaltens gemäß der
"Schwedischen Methode" ergab eine Temperaturbestän
digkeit bei 5% Höhenminderung von 735°C, was aus dem
zugehörigen in der einzigen Zeichnung beispielhaft
dargestellten Schaubild deutlich zu erkennen ist.
Es wurde eine Mineralwolle mit folgender Zusammen
setzung in Gewichtsprozent produziert:
SiO₂ | |
55 | |
Al₂O₃ | 0,5 |
CaO | 30 |
MgO | 8 |
Na₂O | 0,3 |
K₂O | 6 |
Diese Zusammensetzung konnte nach dem Düsenblas
verfahren bei einer Verziehtemperatur zwischen 1300
und 1400°C Mineralfasern mit einem mittleren
Durchmesser von 2,0 bis 10 µm gut verarbeitet werden.
Eine Untersuchung gemäß der Standardgrießprobe der
Deutschen Glasgesellschaft ergab einen Wert von 48
mg/kg und somit einen Wert für hohe biologische
Abbaubarkeit.
Die Ermittlung des Temperaturverhaltens gemäß der
"Schwedischen Methode" ergab eine Temperaturbestän
digkeit bei 5% Höhenminderung von 750°C.
Es wurde eine Mineralwolle mit folgender Zusammen
setzung in Gewichtsprozent produziert:
SiO₂ | |
45 | |
Al₂O₃ | 5 |
CaO | 35 |
MgO | 10 |
Na₂O | 5 |
Diese Zusammensetzung konnte ebenfalls nach dem
Düsenblasverfahren bei einer Verziehtemperatur
zwischen 1300 und 1400°C zu Mineralfasern mit einem
mittleren Durchmesser von 2,0 bis 10 µm gut
verarbeitet werden.
Eine Untersuchung gemäß der Standardgrießprobe der
Deutschen Glasgesellschaft ergab einen Wert von 35
mg/kg und somit einen Wert für hohe biologische
Abbaubarkeit.
Die Ermittlung des Temperaturverhaltens gemäß der
"Schwedischen Methode" ergab eine Temperaturbestän
digkeit bei 5% Höhenminderung von 800°C.
Dieses Beispiel zeigt, daß Gläser mit hohem
Aluminiumoxidanteil eine ausgezeichnete Temperatur
beständigkeit aufweisen, die wiederum ein Kriterium
für die Feuerbeständigkeit der Produkte darstellt.
Claims (5)
1. Mineralfaserzusammensetzung, die biologisch abbaubar
ist, gekennzeichnet durch folgende Bestandteile in
Gewichtsprozent:
SiO₂|40 bis 60
Al₂O₃ 0,5 bis 6
CaO 20 bis 45
MgO 5 bis 15
Na₂O 3 bis 12
K₂O 0 bis 10
Na₂O + K₂O 3 bis 15
P₂O₅ 0 bis 5
TiO₂, Fe₂O₃, BaO, MnO 0 bis 5
2. Mineralfaserzusammensetzung nach Anspruch 1, gekenn
zeichnet durch folgende Bestandteile in Gewichts
prozent:
SiO₂|40 bis 58
Al₂O₃ 2 bis 5
CaO 25 bis 40
MgO 8 bis 15
Na₂O 3 bis 8
K₂O 2 bis 10
Na₂O + K₂O 5 bis 10
P₂O₅ 0 bis 1
TiO₂, Fe₂O₃, BaO, MnO 0 bis 3
3. Mineralfaserzusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil an Silicium
dioxid 40 bis 55 Gewichtsprozent beträgt.
4. Mineralfaserzusammensetzung nach einem der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Alkalioxide
in einer Menge von 5 bis 8 Gewichtsprozent vorliegen.
5. Mineralfaserzusammensetzung nach einem der Ansprüche
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Aluminiumoxid in
einem Gehalt zwischen 3 und 5 Gewichtsprozent
vorliegt.
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8363 | Opposition against the patent | ||
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